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1. Theil 2 - S. 218

1875 - Leipzig : Brandstetter
218 Selbst unter den Muselmanen befinden sich Büßer, die wegen ihrer Heiligkeit auch von den Hindus verehrt werden. So lebt zu Salone in Audh ein solcher Heiliger, Shah Puna Ata, der auf derselben Matratze sitzt, die seine heiligen Vorfahren besaßen, nie davon weicht und seinen Segen an Alle spendet, die zu ihm wallfahrten. Noch vor siebenzig Jahren mußte ein Brahmane zu Kalkutta, weil er von einem Goldarbeiter ein Geschenk angenommen hatte, zwei Tage fasten, einen heiligen Spruch hunderttausend Mal hersagen und seinen Mund mit Kuhdünger reinigen, da er ihn mit der Nahrung des Goldarbeiters verun- reinigt hatte. Dies würde nun heutzutage nicht mehr geschehen, doch sieht man noch immer Hindus der niederen Kasten mit Einsammeln des Stau- des beschäftigt, welcher den Braminen von den Füßen fällt, um sich dessel- den als Heilmittel zu bedienen, oder damit die Stirn zu bemalen, wenn sie eine Reise antreten. Es gibt Sudras, welche selbst die Blätter sam- meln, deren sich die Braminen als Teller bei ihrem Mahle bedienten, und dann in dem Glauben verzehren, nach ihrem Tode als Brahmanen wieder geboren zu werden. Noch bis auf die neueste Zeit betrachteten die höheren Kasten ihr Mahl als verunreinigt, wenn der Blick eines Christen darauf fiel. Doch Noch bricht mitunter auch das Eisen. Zur Zeit der Hungersnoth im Jahre 1838 in den Nordwest-Provinzen, wo Mütter ihre Kinder verkauften, um ihr Leben fristen zu können, wurde auch der Kastenunter- schied vergessen, und man sah, wie die Brahmanen die Ueberreste des Mahls der Dhams (der niedrigsten Kaste) heißhungrig verzehrten. Und setzt (1873) ist das Kastenvorurtheil bei den gebildeteren Hindus schon so weit gesunken, daß sie an englischen Tischgesellschaften Theil nehmen, und mit um so größerem Vergnügen, je besser die Tafel besetzt ist. Auch Lord H astings zeigte, was Strenge vermag. Zu seiner Zeit befanden sich gegen 20,000 Leute aus Orissa, fast alle den höheren Kasten angehörend, als Dienende in Kalkutta. Viele von ihnen gehörten zur Die- nerschaft des General-Gouverneurs. Einem dieser ersten Diener befahl Lord Hastings eines Tages, das Waschbecken zu reinigen. Er weigerte sich aus dem Grunde, weil er seine Kaste beschimpfen würde. Lord Ha- stings sprach heftig: „Wenn Du nicht alsbald das Waschbecken reinigest, wirst Du sammt allen Deinen Orissa-Landsleuten sogleich Kalkutta ver lassen und in die Heimath zurückkehren!" Sie kamen eiligst zusammen, beriethen sich unter einander und entschieden, daß der Diener das Wasch- becken zu reinigen habe. —

2. Theil 2 - S. 245

1875 - Leipzig : Brandstetter
245 ausgezogen werden. Dann traten sie in ein Gemach, das von rothbemalten und mit Vergoldungen gezierten Pfeilern getragen ward. An den Seilen waren schmale Thüren, gegenüber sprang eine mit einem Geländer ver- sehene Balustrade vor, zu der eine in der Mitte angebrachte Treppe hinauf- sührte. Die Höflinge saßen auf der Erde, das Gesicht gegen die Balustrade gekehrt. Als der König aus der im Hintergründe sich öffnenden Thür hervortrat und aus einem an der obersten Treppenstufe befindlichen Divan Platz nahm, warfen sich Alle zur Erde nieder, die üblichen Ehrfurchts- bezeigungen auszusühren, und blieben dann auf ihren Ellenbogen und Knieen ruhend liegen. Den Fremdling hatte man neben einen der Pfeiler, etwas abseits von den Uebrigen, aber dem Könige gegenüber, gestellt und ihm keine anderen Vorschriften über das Niederwerfen gegeben und nur das eingeschärft, daß die Füße vom König weggewandl sein mußten, wie ja das die übliche Stellung in Gegenwart jedes birmanischen Vornehmen sei. Die Priester verbergen die Füße unter das lange Gewand. Ueber das gewünschte Zusammenlegen der Hände hatte Ir- Bastian einige Schwierigkeiten erhoben, und so hatte man ihm das nachgelassen und begnügte sich mit einer einfachen Verbeugung. Der König, um und an dem einige seiner jüngeren Kinder herum- kletterten, ftxirte erst eine Zeit lang seinen Mann und ließ ihn dann nach dem Zwecke seiner Reise fragen. Er wollte, daß I)r. Bastian direct mit ihm ohne Dolmetscher reden solle; da aber die Kenntniß des Birma- nischen bei dem Fremdling noch eine sehr geringe war, so konnte dieser von dem gnädigen Anerbieten keinen Gebrauch machen. Er theilte also durch den Dolmetscher Seiner Majestät mit, daß man in Europa viel Werth darauf lege, fremde Länder und Völker kennen zu lernen und daß die europäischen Gelehrten sich besonders für die Religion der verschie- denen Völker interessirten. Sie Hütten von den meisten schon eine hin- längliche Kenntniß, aber über den so weit verbreiteten Buddhaglauben sei man noch sehr im Unklaren und dem Reisenden sei es am zweck- mäßigsten erschienen, die Lehre Buddha's in Birma selber zu studiren, wo sie sich am reinsten erhalten habe. Das klang seiner goldfüßigen Majestät gar angenehm, denn der König, der lange im Kloster gelebt, bevor er aus den Thron gelangte, gilt für einen der tiefsten Kenner der heiligen Pali-Texte und ist überhaupt ein sehr eifriger Bekenner des Buddhismus. Er antwortete, daß er es für ein verdienstvolles Werk halte, die Schönheiten des Buddhismus an's Helle Licht zu stellen, denn dieselben wären von den Fremden noch gar nicht nach Gebühr gewürdigt worden. Darauf fragte er, wie lange Herr Bastian im Lande zu bleiben gedenke? Dieser antwortete, daß er darüber noch keinen festen Plan gemacht habe, und da er den König in guter Stimmung sah, so wollte er die Gelegenheit benutzen, und fuhr fort, daß er auch Tag- rung, wo alte Buddhabilder gefunden wurden, und die nördlichen Pro- vinzen des Reichs besuchen möchte, weshalb er keine Zeit bestimmen könnte.

3. Theil 2 - S. 35

1875 - Leipzig : Brandstetter
35 welchem weiße und bunte Pfauen herumspazierten, nach dem ihr an- gewiesenen, in Form eines Vielecks gebaueten Lusthause, dessen Treppen mit Rosenwasser besprengt waren. Der Kiosk hatte im Innern fast die Gestalt eines Kreuzes, die Deckengewölbe waren mit sauberer Blumen- malerei geschmückt, die Wandflächen mit Bildern persischer Tänzerinnen, auf einem großen Tische standen volle Rosensträuße neben Tellern mit allerlei Zuckerwerk. Aus den Filckeppichen waren Rosenblätter gestreuet. Am 9. Mai fand der feierliche Empfang beim .,König der Könige" Statt. Auf reich geschirrten Pferden aus dem Marslall des Schah ritt man bis vor das Portal des königlichen Schlosses. Der Ceremonien- meister in hohen Reiterstiefeln von blurrothem Tuch und in eben solchen Hosen, in einen Kaschmirkaftan gehüllt, einen hohen mit Kaschmir-Shawls umwundenen Turban auf dem Haupte tragend, in der Hand seinen mit kostbaren Steinen verzierten Amtsstock führend, hatte die Gesandtschaft geholt. Im Vorsaale waren 12 „Säulen", d. h. Großwürdenträger des persischen Reiches versammelt. Ihre Zahl ließ sich schon vor der Thür an den zurückgelassenen Schuhen berechnen, da sie der Sitte gemäß in Strümpfen auf den Teppichen des Zimmers saßen. Einige persische Generale trugen reich gestickte, etwas altväterische europäische Uniformen, die Civil- beamten ihre persische Tracht. Am reichsten war der alte Oberceremonien- meister geschmückt, sein Dolch im Gürtel blitzte ebenso wie sein Amtsstock von Diamanten. Der Kaliun (die persische Tabackspfeife) ward nebst Kaffee und Thee wie gewöhnlich als Ehrengabe den fremden Gästen geboten. Dann kündigte der Ceremonienmeister an, der „König der Könige" sei bereit, den preußischen Abgesandten zu empfangen. Dieser ging zur Rech- ten, der Ceremonienmeister zur Linken, hinter ihm der Dragoman und Di. Brugsch, das Etui mit den Insignien des schwarzen Adlerordens auf einem Sammetkissen und einer schweren goldenen Schüssel tragend, dann ein zahlreiches Gefolge. Nachdem zwei Vorhöfe mit Gärten durchschritten waren, in welchen eine dichte Menge Spalier bildete, hielten sie vor einer Pforte still. Der Oberceremonienmeister vertauschte schnell noch seine persi- sche Pelzmütze mit einem Kaschmir-Turban und winkte dem Gefolge zurück- zubleiben. Der Hauptgarten wurde betreten, der mit einer Fülle von Rosen und Fontänen das Auge überraschte. Der Oberceremonienmeister blieb stehen und verneigte sich tief; die Gesandtschaft desgleichen. Man befand sich vor dem Jmaret, einem mächtig großen Bau aus Holz und buntem Steinwerk mit offener Vorder- und Hinterwand. Der Ober- ceremonienmeister rief mit lauter Stimme in das Innere hinein, die Ankunft des Gesandten anzuzeigen, und aus dem Saale des Jmarets erschallte eine bejahende Antwort. Nun abermals Verneigung. Die Gäste zogen ihre Ueberschuhe ab und traten in den Thronsaal. Zunt dritten Mal tiefe Verneigung; man stand vor dem Schah. Ein schöner Mann, angehender Dreißiger, mit klugen durchdringenden Augen, einem großen schwarzen Schnurrbart. Er trug einen hellleuchtendetl goldbrokatenen 3«.

4. Theil 2 - S. 39

1875 - Leipzig : Brandstetter
39 Straßenraub leben und ihre Seele für einen Pfifferling hingeben. Sie sind käufliche Mörder, die Jedem zu Gebote stehen, der sie bezahlt, da- bei arge Säufer und Opiumesser, Faulenzer und Tagediebe. Sie ver- schlafen den Tag oder streichen in den Bazars umher, die Nacht aber ist die Zeit für ihr Handwerk. Es wirft ein eigenthümliches Licht auf persische Zustände, wenn man erfährt, daß im Anfang des Monats Februar 1861 der Polizeidirector von Teheran, der 70jährige Mahmud-Chan, welcher fein Amt bereits 30 Jahre versehen hatte, überwiesen wurde, vertrags- mäßig von einer Luti-Bande einen nicht unbedeutenden Theil ihres Rau- des angenommen zu haben, ohne im Mindesten daran Anstoß zu nehmen. Interessant ist, was vr. Brugsch über die lustwandelnden Teheraner erzählt. — „Da wir — berichtet er — in der Stadt keine passende Woh- nung gesunden hatten, so blieben wir bis Ende Mai in dem (oben er- wähnten) gastfreundlich angebotenen Hause mitten im schönen Rosengarten und schienen beinahe entschädigt für so manche Enttäuschung geträumter Hoffnungen auf unseren voraussichtlich längeren Aufenthalt in Persien und unter den Persern. Die Anlage, wie alle Rosengärten des Schah, an der Straße gelegen, die von Teheran nach den Dörfern des Elbrus in nördlicher Richtung führt, war tagtäglich, besonders nach dem Nach- mittagsgebet, von Persern — nie von Perserinnen — besucht. Wir hatten somit die beste Gelegenheit, den Charakter der Teheraner nach manchen theilweise drolligen Seiten hin kennen zu lernen. Mit den bunt- farbigsten Gewändern bekleidet, meist in hellgrünen Nöcken und purpur- rothen Beinkleidern, die schwarze Pelzmütze nach hinten übergesetzt, nach- lässig mit einem Spazierstöckchen spielend, wie es die Stutzer bei uns zu thun pflegen, Rosensträuße in den Händen tragend, den Blick alle Augen- blicke nach der goldenen oder silbernen Uhr lenkend, lustwandelten die schwatzenden und lachenden Söhne Teherans in den Gängen des Gulistan einher — gewöhnlich paarweise sich an der Hand haltend — rissen die voll- blätterigen Rosen von den Sträuchen herunter oder schlugen sie mit ihren Stückchen ab, daß die Blätter der persischen Lieblingsblume nach allen Seiten hin auf den Wegen umherlagen. Andere hatten unter den schatti- gen Gebüschen einen angenehmen Ruheplatz gefunden oder saßen an dem großen Bassin mit ihrem Kaliun beschäftigt und mit stierem Auge in das ruhige Wasser starrend. Theeverkäufer hatten auf kleinen sauber gedeckten und mit Blumen geschmückten Tischen den dampfenden Samovar (Thee- kessel) nebst einer Reihe zierlicher Tassen aufgestellt. Man raucht, trinkt, musicirt, singt und scheint entzückt von dem trägen Leben im Gulistan. Die Poesie hatte aber auch ihre recht prosaische Seite, denn laut schreiende Esel und Rinder mischten sich in die Gesellschaft der Perser, rissen gemeinschaft- lich mit ihnen Blumen, Blätter und unreife Früchte von den Bäumen und wälzten sich behaglich auf dem Boden der mütterlichen Erde. Von der weiten Halle unserer großfenstrigen Wohnung aus sahen wir diesem Trei- den mit Befriedigung zu, höchstens einmal erschrocken durch den Anblick des

5. Theil 2 - S. 124

1875 - Leipzig : Brandstetter
124 nesischen auf und ich fand denselben auch bald in der Person eines ent- lassenen chinesischen Beamten, Tun-sjan-scheu. Es war ein Mann von 60 Jahren, übrigens munter und frisch, und sehr belesen. Er erschien mit aller Gravität eines chinesischen Pädagogen, setzte sich ohne Ceremonie auf den Ehrenplatz, rauchte seine Pfeife und sah mich und seine andern Schüler mit einem durchdringenden Blicke an, ob wir auch wohl tauglich sein möch- ten. Nachdem wir seinen inspicirenden Blick ruhig ausgehalten hatten, baten wir ihn, mit uns zu speisen. Dies ist nicht als ein Zeichen besonderer Höflichkeit anzusehen, sondern eine unerläßliche Bedingung der Bekannt- schaft mit einem chinesischen Lehrer: ohne Mittagsmahl kann hier keine Lection beginnen. Erst am folgenden Tage nach dem Mittagsmahl fingen die Lectionen an; unser Lehrer begann sie damit, daß er eine ziemliche Menge Tusche einrieb, dann nahm er einen kleinen, in ein Rohr gesteckten Pinsel, tauchte ihn in die zubereitete Tusche und begann nun mit unnach- ahmlicher Leichtigkeit und erstaunlicher Reinheit Chinesisch zu schreiben. Als er die erste Zeile beendigt hatte, las er das Geschriebene laut vor und forderte uns dann auf, jedes Wort ihm nachzusprechen. Man kann sich kaum eine Vorstellung machen, wie schwer das ungewohnte Ohr die Klänge dieser Sprache auffaßt, und wie wir Alles, was unser geduldiger Lehrmeister uns wiederholte, unter gewaltigen Gesichtsverzerrungen ihm nachsprachen. Das Interessanteste aber war. daß wir unsere Leetionen anfingen, ohne ein einziges chinesisches Wort zu verstehen, und daß unser Lehrer kein Wort russisch verstand, so daß er uns die Bedeutung der chinesischen Worte in chinesischer Sprache erklärte. Mit allem Eifer und im Schweiße seines Angesichts arbeitete unser Chinese, wir hörten ihm mit nicht minderem Eifer zu, schlugen jeden Augenblick das französisch- chinesische Lexikon nach, überzeugten uns aber endlich, daß wir für den Anfang nothwendig zu einem Manne unsere Zuflucht nehmen müßten, der Russisch verstände. Das Haupthinderniß für ims war die für einen Europäer außerordentlich mühsame Aussprache, indem ein und derselbe Laut, je nachdem er einfach, hoch oder tief, oder abgestoßen ausgesprochen wird, eine eigene Bedeutung hat. In dem ersten Halbjahre machten wir kaum einen Fortschritt, und erst nach zwei Jahren fingen wir an, in die Geheimnisse dieses Labyrinths, das man die chinesische Sprache nennt, ein- zudringen, aber erst nach vier Jahren konnten wir uns frei mit Chinesen unterreden. — Wir hatten indeß große Lust, Peking zu sehen, und sobald wir in vollkommen chinesische Kleidung gehüllt waren, fuhren wir alsbald in gemietheten Carriolen durch die Straßen der Hauptstadt. Zuerst lenkten wir die Fahrt nach dem kaiserlichen Palaste, wo der Kaiser in den Wintermonaten verweilt, während er den Frühling, Sommer und Herbst in einem Palaste drei Stunden von Peking zubringt. Der Winter- palast nimmt einen außerordentlichen Raum ein und besteht aus einer Menge besonderer, einstöckiger, aus Backsteinen ausgeführter Häuser, von denen jedes seine besondere Bestimmung hat. In dem einen wohnt der

6. Theil 2 - S. 288

1875 - Leipzig : Brandstetter
288 Die Straßen, welche die Franzosen für militärische Zwecke erbauet haben, sind unübertrefflich, die Straßen aber für den bürgerlichen Ver- kehr — mit einziger Ausnahme der nächsten Umgebung von Algier — und kläglich. Die wichtigste Straße dieser Art, von Philippeville nach Constantine, auf der alle Erzeugnisse der Provinz Constanline ausgeführt werden nmssen, ist halb im Zerfall. 2. Ein Besuch bei der Mutter des Bey von Tunis.*) (Eine Scene aus dem Haremsleben.) Wir waren seit drei Monaten in Tunis und bewohnten das Stadt- palais des regierenden Bey Achmet Pascha, einen wahren Feenpalast aus „Tausend und einer Nacht". Mauern von Marmor stützen die benialten und vergoldeten Deckengewölbe, auf die von oben ein gedämpftes geheim- nißvolles Licht herabfällt. Von den Terrassen dieses maurischen Schlosses übersieht man die ganze Stadt: „Tunis, die weiße, die Stätte des Frie- dens und der Glückseligkeit", wie sie von den arabischen Dichtern genannt und gefeiert wird. Die hohen Minarets auf ihren Moscheen, die weißen Dome, die alte Kaßba, der schöne See, worin, gleich einer schönen mau- rischen Prinzesstn, die Stadt sich wohlgefällig bespiegelt — als sich dies Alles so mit einem Blick mir darstellte, da ward ich hingerissen von Be- wunderung und Entzücken. Fortan stieg ich jeden Abend auf die Terrassen, blieb hier in stille Betrachtung versunken, bis die Sonne sich neigte, der Ruf der Muezzin erscholl, welche die Gläubigen zum Gebete ermahnten, und bis von fern her die Gesänge der Neger zu mir herüberdrangen, die in der Abendkühle von der Last und Hitze des Tages in fröhlichen Tänzen und Liedern sich erholten. Alle Freitage erschien ein Gesandter von der Mutter des Bey, um meine Mutter zu begrüßen und der Hochachtung seiner Gebieterin zu ver- sichern; ani Schlüsse seiner Complimente verfehlte er nie, den lebhaften Wunsch auszusprechen, welchen die Fürstin habe, meine Mutter persönlich kennen zu lernen. So beschlossen wir denn, am dritten Tage des Bei- rant**) unfern Besuch zu machen. Ich sage „wir", denn Mama hatte *) 2me. Branche Lavellaine de Manbeuge („Journ. des Dem.“ 1845). Vom Herausgeber. **) Ein großes Fest der Moslemim, das gleich nach dem Festmonat Ramadan fällt und mit vieler Pracht gefeiert wird. Der Sultan zieht in glänzendem Aufzuge in die Moschee, nachdem er die Glückwünsche der Staatsbeamten empfangen hat, die an diesem Tage bei ihm speisen und von ihm beschenkt werden. Das Volk belustigt sich durch Schmausen und Besuche u. s. f.
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