63
spitzigen Zähne, mit denen Zunge, Gaumen und Rachen des Hechtes
über und über bedeckt sind, dem armen Tiere in das weiche Fleisch.
Trefflich ist er zu seinem Räuberhandwerk ausgerüstet: die starke, senk-
recht stehende Schwanzflosse und die kleineren, aber paarweise vorhandenen
Brust- und Bauchstossen sind seine schnellen Füße, die Rücken- und
Afterflossen gebraucht er als Steuer, mit dem langen, seitlich zusammen-
gedrückten Leib zerteilt das Wasser, nitd an dem schnabelartig geformten,
langen Kopfe befindet sich ein großes, tiefgespaltenes Maul mit vielen
hundert scharfen Zäbiteit.
Vor solch einem gefährlicheit Rätiber fliehen erschreckt alle Fische;
doch der listige Bursche lauert ihuen auf uitd überfällt sie, wenn sic
sich sorglos int Teicke tummeln. Kein Geräusch verriet ihnen rechtzeitig
die Nähe des tückischen Burschen. Allen Fischen fehlen die Ohren.
Zwei Deckelchen hat aber der Hecht doch an der Seite des Kopfes; ja,
er bewegt sie auch fortwährend, aber nicht um damit besser hören zu
können, sondern um atmen zu können. Unter diesen Deckelchen befinden
sich nämlich die Atninngswerkzeuge der Fische, die aber nicht Lungen,
sondern Kiemen genannt werden. Diese Kieiueit bestehen aus einigen
fleischroten Läppchen. Durch diese merkwürdigen Läppchen soll der Fisch
unter dem Wasser atmen. Wie geht das zu? Der Fisch sperrt sein
Maul auf und füllt es mit Wasser. In dem Wasser ist aber auch
immer ein bißchen Lust. Diese holt sich der Fisch mittels der Kiemen
heraus und drückt dann das Wasser unter den Deckelchen hinaus.
Wärmn öffnen und schließen sich also das Maul und die Deckelchen
der Fische fortwährend?
Ein solcher Räuber, wie der Hecht, den auch ihr alle leicht an dem
grünen, duukelgefleckten Rücken und dem merkwürdigen, schnabclartigen
Kops erkennen könnt, kann in deit Flüssen und nameittlich aber in den
Fischteichen großen Schaden anrichten. Die Fischzüchter stellen ihm
daruin eifrig nach; aber auch die Fischer wachem emsig Jagd auf ihn,
da sie ihn seines wohlschmeckenden Fleisches tvegen auf dein Markte
teuer verkaufen können.
Bad. Lesebuch I, 203 und 204.
A u f g a b e n:
1. Vergleiche Hecht und Karpfen
a. nach ihren Ähnlichkeiten:
Beide sind Fische; denn sie leben unter dem Wasser, atmen
durch Kiemen, haben rotes, kaltes Blut, sind mit Schuppen
bedeckt usw.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
156
mir andere Vögel! Was legen alle Vögel? Alle Vögel legen
Eier.
Was für ein Ei legt die Gans? (großes). Welcher Vogel legt
kleine Eier? (Schwalbe). Was für Eier gibt es also? Es gibt
große und kleine Eier. Zeigen!
Was für eine Farbe hat das Hühnerei? (weiße). Welches Ei
erfreut die Kinder am meisten? (Osterei». Warum erfreut das Osterei
die Kinder so sehr? (weil es so viele Farben hat). Ein Ei mit vielen
Farben nennt man auch buntes Ei. Erfragen und zeigen.
Mit den Ostereiern spielen auch die Kinder gerne. Wie spielen
die Kinder mit dem Osterei? (lassen es fortrollen, kippen). Warum rollt
das Ei fort? Das Ei ist rund. Wenn es aber gegen einen Stein
rollen würde, was würde dann mit ihm geschehen? (zerbrechen). Wie
ist das Ei, weil es so leicht zerbricht? Das Ei ist zerbrechlich.
Die Mutter hat in ihrem Nähkörbchen auch ein Ei; das kann man
nicht zerbrechen, aber auch nicht essen. Welches Ei meine ich? Warum
nennt die Mutter dieses Ding auch Ei? (weil es so rund ist wie ein Ei).
Sprechet: Das Stopfei ist eirund. Nennt andere Dinge von eiför-
miger Gestalt! Vorhin sagte ich, daß man das Stopfei nicht zerbrechen
könne. Wie ist ein Ding, das man nickt zerbrechen kann? unzer-
brechlich.
Was fangen die Kinder mit ihren zerbrochenen Ostereiern an?
(essen sie). Welchen Teil des Eies muß man entfernen, wenn man es
essen will? Schale. Warum kanu man die Schale nicht essen?
Die Schale ist hart. Warum so hart? Die Schale ist aus
Kalk. Dicht unter der Schale befindet sich ein Häutchen.
Wie nennt man das Häutchen unter der Schale? Eihäutchen. Was
bleibt übrig, wenn man auch das Eihäutchen entfernt? Eiweiß und
Dotter. Zusammenfassende Angabe aller Teile des Eies unter Berück-
sichtigung verschiedener Ausdruckssormen. Der Lehrer zerlege der Veran-
anschauüchung wegen das Ei. Wer von euch hat das Eihäutchen schon
an seinem Osterei gesehen? Warum kann man es beim Osterei leicht
ablösen? Das Osterei ist ein gesottenes Ei. Wie aber nennt man
das ungesottene Ei? Rohes Ei. Was könnte geschehen, wenn ihr
auch mit dem rohen Ei gerade so spielen wolltet wie mit einem ge-
sottenen? Es würde auslaufeu. Wir sagen daher: Das rohe Ei
ist flüssig. Was würde herausfließen? Eiweiß und Dotter.
Welche Farbe hat das Eiweiß? welche der Dotter? Der Dotter hat
eine gelbe und das Eiweiß eine weiße Farbe. Wie ist ein
Ding, das so gelb ist wie der Dotter? Dottergelb. Welche Blume
hat nach der Farbe des Dotters ihren Namen erhalten? Dotter-
blume. Wie nennen wir das Ei, wenn sein Eiweiß durch das Sieden
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
169
Zum Herrn kam Hund und Katze herein,
Verklagten einander mit Heulen und Schrei'n:
„Hund hat mich so sehr ins Bein gebissen!"
„Und mir hat Kätzchen die Nase zerrissen!"
„Hund hat in der Küche genascht den Braten!"
„Das Kätzchen ist über die Milch geraten!"
Was sagte der Herr zu diesenr Streit?
Er suchte den Stock, der war nicht weit.
„Ihr habt euch beide einander nicht lieb, und eins wie das andere ist
ein Dieb! Drum mögt ihr beide euch nur bekehren, sonst soll der Stock euch
Besseres lehren! — Wenn sich nun zwei nicht können vertragen, so heißt es
von ihnen bis zur jetzigen Stund': „Sie leben zusammen wie Katz' und
Hund."
Falschheit, Grausamkeit und Naschhaftigkeit dürfen in
einem guten Herzen nicht wohnen, darin darf sie uns also kein
Vorbild sein; aber etwas könnte unser Peter, der schon so oft mit
schmutzigen Händen und ungekämmt und ungewaschen zur Schule kam,
doch von ihr lernen. Was?
„Reinlichkeit sei meine Freude;
Sie schmückt mehr als Gold und Seide."
Ja, die Katze ist ein reiitliches Tier. Sobald sie an ihrem
Röcklein nur ein Stäubchen oder ein Fleckcheit entdeckt, so leckt sie
es mit der Zunge weg, und wenn die Haare ihres Pelzes in
Unordnung geraten sind, dann streicht sie dieselben tnit
ihren Samtpfötchen wie mit einer Bürste glatt. Und weil sie sich so
häufig wäscht und putzt, sagt man voll ihr: Sie liebt die Rein-
lichkeit.
Aind und Miezchen.
K. : Miezchen, warum wäschst du dich
Alle halbe Stunde? sprich! usw. (Siehe Lektion 33).
Ihren Jungen ist sie auch eine gute, liebevolle Mutter.
Dieselben sind nämlich, solange sie noch ganz klein sind, blind und
werden dann von der Mutter in diesem hilflosen Zustande sorgfältig
gepflegt. Hält sie dieselben an dem Ort, ivo sie siitd, nicht mehr für
sicher, so trägt sie die Katze an einen anderen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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272
Nr. 56.
Der Mund.
Lage des Mundes: Unter der Nase, über dein Kinn, zwischen
den Backen.
Äußere Teile: Oberlippe, Unterlippe, Mundwinkel.
Innere Teile: Ober- lind Unterkiefer, 32 Zähne, Zunge,
Gaumen.
Arten der Zähne: Schneide-, Eck-, Backen- oder Mahlzähne.
Zweck der Zähne: Zerbeißen und Zerkauen der Speisen, Zierde.
(Gut gekaut, halb verdaut.)
Farbe der Zähne: Weiß im gesunden Zustand, gelb, schwarz
im kranken Zustand.
Wodurch verderben wir unsere Zähne? Zerbeißen harter Gegen-
stände, Stochern in den Zähnen mittels Nadeln, Messern und Gabeln,
durch raschen Wechsel von Hitze und Kälte. Was müssen wir tun,
damit wir unsere Zähne recht lange gesund erhalten? Fleißiges Reinigen
mittels Zahnbürste und hölzernem Zahnstocher und Ausspülen. Was
haben die Vögel statt der Zähne? was die Insekten? Welche Tiere
haben sehr lange Eckzähne? welche gar keine? welche Nagezähne?
Nennt auch Dinge mit Zähuchen! (Säge usw.).
Die Zunge ist im Munde. Sie ist beweglich und von roter Farbe.
Ohne Zunge könnten wir nicht sprechen, nicht singen und nicht pfeifen.
Ohne Zunge wüßten wir nicht, wie die Speisen und Getränke schmecken.
Sie sagt uns, was einen süßen oder sauren, angenehmen oder unan-
genehmen, einen guten oder häßlichen Geschmack hat. Sie ist auch
ein Schäufelchen, das uns beim Essen hilft und die Speisen zwischen
die Zähne wirst, damit diese die Speisen zerkleinern und zu einem
Brei zermalmen können.
Wie macht es die Katze, wenn sie sich Putzt? (leckt). Wie liebkost
sie auch ihre Jungen? Warum leckt auch der Hund die Hand seines
Herrn? Wie trägt der Jagdhund seine Zunge, wenn er bei großer
Hitze den Hasen weit verfolgt hat?
Eure Zunge ist nur ein kleines Glied, nicht spitzig wie die Nadel
und auch nicht scharf wie ein Messer.
Doch hütet ihr das Zünglein nicht,
Sie andern gleich in's Herzlein sticht.
Welche Zunge ist in diesem Verslein gemeint? Ja, die böse
Zuttge, die gerne schtvätzt und gerne sagt, was andern Schmerz und
Kummer macht. Ob hier auch wohl solche Stechzünglein sind? Er-
läuterting an Beispielen aus dem Schulleben der Klasse.
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284
Nr. 59.
Die Arme.
Der Lehrer umfahre, an der einen Schulter beginnend, mit der Hand
den eigenen Rumpf und frage: Welchen Körperteil habe ich nun mit der
Hand umfahren? (Rumpf). Wie weit reicht unser Runipf? Der
Rumpf reicht vom Hals bis zu den Beinen. Wovoit getragen?
Die Beine sind die unteren Gliedmaßen. Welches sind die
oberen Gliedmaßen? Die Arme sind die obereit Gliedmaßen.
Wo sitzen die Arme? Die Arme sitzen an den Seiten des
Runtpfes. Wie heißt der Arm, der sich auf der rechten Seite des
Rutitpfes befindet? Hebt den rechten Arm in die Höhe! Und tiun
auch den linsen! Auf welcher Seite des Ritntpfes befindet sich der
linke Arm? Wie viele Arme haben die gesunden Menschen? Wir
haben zwei Arme, einen rechten und einen linken. Es gibt
aber aitch arine Menschen, die durch einen Unglückssall einen oder gar
beide Arme verloren haben. Wer kennt einen Mann, der einen Arm
verloren hat? O, uue unglücklich wären auch tvir, tvenn wir keine
Arme hätten! Warum? Wir wären dann so hilflos, daß wir tiicht
allein essen und trinken und uns auch nicht allein ankleiden könnten.
Menschen mit einem mitleidigen Herzen helfen solch armen Unglück-
lichen, tun ihnen Gutes, verspotten sie aber niemals. Wie nennt man
einen Mann, der nur noch einen Arm hat? (einarmig). Der Lehrer
beuge einen Arm und frage: Was habe ich jetzt getan? (gebeugt). Beugt
alle den rechten Arm! Was habe ich jetzt getan? (gestreckt.) Streckt
auch den eurigen wieder! Die Arme kann man beugen und
strecken. Zeige die Stelle, wo sich der Arm beugen und strecken kann!
Warum kaun man ihn an dieser Stelle gut beugen? Gelenk, Arm-
gelenk. Der Lehrer frage, auf die Mitte des Unterarmes deutend: Warum
aber nicht hier? (kein Gelenk). Der Lehrer schwingt den gestreckten Arm
einigemal im Kreis herum: Was tat ich jetzt? (schwingen). An welchem
Gelenk hat sich nun mein Arm bewegt? Schulter gelenk. Der
Lehrer bewege bei ruhiger, wagrechter Haltung des ganzen Armes die ganze
Hand einige Zeit auf und ab. Was bewegt sich jetzt beständig aus und
ab? Was aber bewegt sich dabei nicht? Warum kann ich auch die
Hand allein bewegen? Gelenk, Handgelenk. Der Lehrer drehe den
wagerecht gehaltenen, gestreckten Arm mehrmals. Was habe ich jetzt ge-
tan? (gedreht). Zusammenfassung: Die Arme kann man beugen,
strecken, schwingen und drehen. Der Lehrer beugt den in Schulter-
höhe wagrecht nach vorn gestreckten Arm am Ellenbogen und Handgelenk so
nach innen, daß Ober-, Unterarm und die gestreckte Hand (3 Teile des Armes)
jeweils ungefähr senkrecht zueinander steheir und fordert alsdann die Schüler
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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280
Sage mir auch, aus wie vielen Teilen der Zeigefinger besteht! Der
Schüler spricht dabei, mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf die Glieder
des hakenförmig gekrümmten Zeigefingers der linken Hand beutenb: Der
Zeigefinger besteht aus eins, zwei, dr-ei Teilen. Jeden Teil
eines Fingers kann man auch Glied heißen. Wie viele Glieder
zählt ihr am Mittelfinger? Wie viele befinden sich am Goldfinger? am
kleinen Finger? Welche Finger haben also 3 Glieder? welcher aber
nur zwei? Oft haben aber auch Leute au ihrer Hand einen oder
mehrere Finger, die sie gar nicht mehr biegen können. Wie nennt
man einen kranken Finger, den man gar nicht mehr biegen kann?
(steifen). Wovon kann man einen steifen Finger bekommen? Welcher
Finger hat nur 2 Glieder? (Daumen). Darum ist er auch nicht größer
geworden als fein kleines Brüderlein hier (deuten). Und doch ist er
der stärkste Mann. Woher kann ich das nur wissen? (dicker). Und
nun gar wie ein Offizier stellt er sich jetzt vor alle vier. Gleichzeitig
wird der Daumen bei senkrechter, gestreckter Handhaltung den 4 übrigen an-
einander gelegten Fingern vorgestellt. Was würde er jetzt wohl sagen,
wenn er reden könnte?
Still da, der Stärkste der bin ich!
Ihr seid nichts nütze ohne mich.
Mehr als ihr vier tu ich allein,
Drum muß ich euer König sein!
Der Daumen meint, er tue mehr,
Darum mit Recht der Herr er wär'.
Wenn's aber nicht wahr wäre — was wäre dann der Daumen,
weil er sich selbst so sehr rühmt? (Lügner und Prahler). Und es hieße
daun vom kleinen Mann:
Prahle nicht mit deinen Sachen,
(Sitten Sinn muß man verlachen!
Doch nein, nein, das wäre nicht fein,
Den Daumen dürft ihr nicht verlachen,
Ihr braucht ihn ja zu allen Sachen!
Veranschaulichung: Einfädeln eines Fadens mittels Daumen und Zeige-
finger; Federhaltung mittels Daumen, Zeige- und Mittelfinger; Festhalten
eines Stückchens Kreide mittels Daumen, Zeige-, Mittel- und Goldfinger;
Ergreifen, Aufheben und Festhalten eines auf dem Boden liegenden Buches,
Stockes und bergt, mittels der ganzen Hand. Welcher Finger hat immer
mithelfen müssen? (Daumen). Wie nützlich und unentbehrlich der Daumen
bei all diesen Hantierungen ist, wird den Kindern aber doch erst dann recht
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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287
zum Bewußtsein kommen, wenn man den Kindern die Aufgabe stellt, die-
selben auch ohne Gebrauch des Daumens auszuführen.
Wie heißen diese (deuten) vordersten Enden der fünf Fiitger?
Was fühlt ihr, wenn ihr sie jetzt an den eisernen Ofen haltet?
(daß er kalt ist). Wäre dieser Ofen aber angefeuert und ihr würdet
ihn dann wieder mit den Fingerspitzen berühren — was würdet ihr
dann merken? (warm geworden). Die Mtüter hat für das kleine Brüderlein
Badewasser in die Wanne (den Zuber) geschüttet. Was streckt sie dann
aber in das Wasser, bevor sie das Brüderlein hineinsetzt? (Fingerspitzen).
Warum die Fingerspitzen? Ja, damit kamt sie leicht fühlen, ob das
Wasser nicht zu kalt uitd auch uicht zu heiß ist. Fühle mm damit
auch den Schwamm an! Wie fühlt er sich an? (naß). Wie aber
die Kreide? Nimm dies Blatt Papier zwischen diese zwei Finger-
spitzen (Daumen und Zeigefiitger)! Warum fühlt man es kantn?
(dünn). Wie ntuß ich es macheit, wenn ich wissen will, ob deine
Hösleiit dick oder dünn sind? (zwischen die Fingerspitzen nehineit). Wie,
wenn ich wissen will, ob etwas kalt oder warm, hart oder weich, dick
oder dünn ist? Mit den Fingerspitzen fühlen wir, ob ettvas
kalt oder warm, hart oder weich ist usw.
Der Lehrer gebe sich den Anschein, als bemühe er sich vergebens, den
Knoten einer Schnur zu lösen, betrachtet dann verwundert seine kurz ge-
schnittenen Fingernägel und frage dann, Karlchens Finger, dessen Nägel
besoitders lang sind, in die Höhe hallend: Warum bringt das unser Karlchen
tvohl besser zuwege? (lange Nägel). Wo sitzei: sie? Die Nägel sitzen
auf der Oberseite der Fingerspitzen. Fühlt die Unterseite der
Fingerspitzen an! Und nun auch die Oberseite! Welche fühlt sich
härter an? (Oberseite). Warum? (Nägel). Warum fühlen sich die
Fingernägel hart an? Die Fingernägel sind atls Horit. Was
müßt ihr darum auch voir Zeit zu Zeit tun? Wenn ihr's aber macht
wie der Struwelpeter und gar uxd)t auf die Nägel achtet — wie
werden sie dann? (lang). Und die andern Btiben müßten euch dann
verlachen wie den Peter. Möchtet ihr wissen, was sie den: Peter zu-
gerufen haben?
Hu, der Strutvelpeter!
In dem Schmutz dort steht er,
Seine langen Haare
Wachsen Tag und Jahre;
Nägel auch zum Kratzen
Hat er wie die Katzen;
Denn seit langen Zeiten
Ließ er sie nicht schneiden.
Aus dein Bilderbuch für die Jugend: „Der Struwelpeter".
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TM Hauptwörter (200): [T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
44
Bächlein und Anätzt ein.
Bächlein, wohin so munter?
Jminer die Berge hinunter,
Jinmer ins Tal hinein!
Bin noch so jung und klein,
Knäblein, wohin so munter?
Jminer die Treppe hinunter,
Immer zur Schule hinein!
Bin noch so jung und klein,
Möchte gern größer sein,
Möcht' gern auf Erden
Was Rechtes werden.
Möchte gern größer sein,
Möcht' gern auf Erden
Ein Fluß noch werden.
(Gärtner.)
Wassertropfen.
Tröpfchen muß zur Erde fallen,
Muß das zarte Blümchen netzen,
Muß mit Quellen weiter wallen,
Muß das Fischlein auch ergötzen,
Muß im Bach die Mühle schlagen.
Muß int Strom die Schiffe tragen.
Und wo wären denn die Meere,
Wenn nicht erst das Tröpflein wäre? (Hey.)
Was habe ich hier in diesem Glase? Ich habe das Fischlein
gefangen; aber wehe habe ich ihm nicht getan. Man merkt ihm auch
an, daß es keine Schmerzen leiden mußte. Woran sieht man das?
(weil es so munter herumschwimmt). Als es noch im Bächlein wohnen
durfte, war es freilich noch viel lustiger; denir da gefiel es ihm noch
besser. Warum? Da sonnte es mit den anderen Fischlein nach Herzens-
lust spielen und herumschwimmen, wohin es ttur wollte. Nuir aber
muß es in einem engen Häuschen wohnen. Mit welchen Fischen konnte
es spielen, als es noch im Bächlein wohnte? Nun sollt ihr auch Fische
sehen, die im ganz großen Wasser leben. (Man zeige die bekanutesteu Arten
von Fischen im Bild).
Warum muß sein gläsernes Wohnhaus immer mit Wasser gestillt
sein? Wenn ich aber das Fischlein im leeren Glas zu euch gebracht
hätte, so wäre es jetzt schon tot. Warum? Die Fische können
nur im Wasser leben. Seht, es kann sogar immer unter dem
Wasser bleiben! Könntet ihr ihm das nachmachen? Wie geht es dem
Menschen, wenn er zu lange unter dein Wasser bleiben muß? Er
muß ertrinken, weil er unter dem Wasser nicht atmen kantt. Warum
Nr. 10.
Das Fischleirr.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
kann der Mensch unter den: Wasser nicht atmen? Er bekommt nicht
genügend Luft. Der liebe Gott hat ihn für seine schöne Erde, aber
nicht für das nasse Wasser geschaffen. Das Fischlein ertrinkt nicht,
und wenn es auch noch so oft unter dem Wasser sein Mäulchen öffnet.
Es ist ein Wassertier. Seht, schon öffnet es wieder sein Mäulchen
und frißt doch nicht! Es ist doch im kühlen Wasser gewiß nie durstig
geworden, und doch schluckt es mit dem geöffneten Mäulchen so oft
Wasser. Warum nimmt es unaufhörlich Wasser in das Mäulchen?
Es bekommt mit jedem Schlückchen Wasser auch ein bißchen Luft, ohne
die ein Fischlein ebensowenig leben kann wie ein Mensch. Wer das
Fischlein kann das viele geschluckte Wasser auch nicht gebrauchen und
gibt es darum auch wieder her. Unter diesen beiden Deckelchen läßt
das Fischlein das geschluckte Wasser wieder herauslaufen. Nun werdet
ihr wohl schon wissen, warum das Fischlein diese Deckel fortwährend
öffnet und schließt.
Unerfahrene Leute halten diese Deckelchen für Ohren. Aber unter
den Deckelchen liegen ja die Lungen des Fischleins, mit denen das
Fischlein atmet, und mit Ohren atmet kein Fischlein und kein Mensch.
Die Lungen des Fischleins haben aber einen ganz besonderen Namen.
Wer kennt ihn? Sie heißen Kiemen. Weil das Fischlein die Kiemen
zum Atmen gebraucht, heißen wir sie auch Atmungswerkzeuge.
Welches sind unsere Atmungswerkzeuge? Unsere Atmungswerkzeuge sind
die Lungen. Zeige auch deine Sehwerkzeuge, Gehörwerkzeuge
und dein Geruchwerkzeng! Warum nennen wir die Augen Seh-
werkzeuge? Warum können wir unsere Atmungswerkzeuge nicht sehen?
Auch die Kiemen des Fisches sehen wir nur, wenn der Fisch den
Deckel öffnet. Wie heißt dieser Deckel, weil er die Kiemen bedeckt?
Kiemen decket. Wenn eure Mutter einmal Fische backt, dann seht euch
die Kiemen einmal genauer an!
Sein Mäulchen gebraucht das Fischlein aber nicht bloß zum
Schlucken, sondern auch zum Fressen. Warum kann es nur weiche
Würmer und weiche Wassertiere zerbeißen? Seine Zähne sind klein
und fein. Aber in dem Meere gibt es auch Fische mit großen, ge-
fährlichen Zähnen. Wer kennt den Fisch, der sogar den Menschen frißt,
wenn er ins Meer fällt? Es ist der Haifisch. Hier seht ihr auch
sein Bild.
Seht, jetzt stößt es mit seinem Mäulchen schon wieder an sein
Häuschen! Es kennt nicht das Glas und meint, es könne weiter schwimmen.
Hat es denn keine Augen im Kopf? Doch; aber sie stehen nicht
vorn am Kopfe wie unsere Augen, sondern da, wo unsere
Ohren stehen. An welcher Stelle des Kopfes flehen unsere Ohren?
Unsere Ohren stehen an den beiden Seiten des Kopfes. Wo stehen
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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— 65 —
Nr. 14.
Der Flußkrebs.
Wie nennt man den äußeren, harten Teil dieses Laibes (Brot)?
(Kruste). Wie den inneren? (Krume). Ältere Leute, die keine Zähne
mehr haben, essen gewöhnlich nur die Krume. Warum nicht auch die
Kruste? (zu hart). Welchen Teil des Eies essen wir auch nicht? (Schale).
Warum nicht? (zu hart). Wartnn hart? (aus Kalk). Wie nennt man
eine Schale aus Kalk? (Kalkschale, kalkige Schale). Welches sind die
weichen Teile des Eies? Eiweiß und Dotter sind innen im Ei. Wo
ist aber die Schale? außen. Wir sagen deshalb von ihr: Die Schale
umgibt oder umschließt das Ei. Wovon ist auch unser ganzer
Körper überzogen? (Haut). In diese Haut kann ich leicht diese Finger-
spitze eindrückeit. Warum konnte ick das gar leicht? (weich). Heute
wollen wir mit einander von einem Tier reden, das statt der weichen
Haut eine harte, krustige Schale hat.
Nun ratet schnell, nun ratet frisch!
Ich schwimm' im Wasser, bin kein Fisch,
Bepanzert bin anr Leib ich ganz,
Dem Fächer ähnelt auch mein Schwanz.
Die Scheren sind meine Fausthandschuh',
Damit ich kneife hurtig zu.
Kocht mich die Köchin, bin ich tot,
Dann ist mein grünschivarz' Röcklein rot.
Wo wohnte dieser Krebs, als er noch lebte? Da schwamm er,
lustig wie die Fische, umher. Warum aber nicht auch so schnell wie
sie? (nicht so gut schwimmen). Ja, weil ihm die Flossen der
Fische fehlen. Darum schwimmt er auch lieber nur im lang-
sam fließenden Wasser umher. Auch schwimmt er niemals
vorwärts wie der Fisch oder die Ente. Warum stößt sie
niit den Füßen das Wasser rückwärts? (vorwärts kommt). Der Krebs
gebraucht beim Schwimmen seine Füße nicht und rudert doch auch ohne
Flossen von der Stelle. Wer zeigt mir seine Ruder? Richtig, das
Ruder ist sein Hinterleib, der von vielen Leuten fälschlich
Schwanz genannt wird, weil ihn der Krebs so leicht bewegen
kanit wie der Fisch seinen Schwanz. Rudert der Fisch mit dem
Schwanz, dann schlägt er dainit abwechselnd seitwärts nach rechts wind
links. Das kann der Krebs unserem Fisch freilich nicht nachmachen.
Wohin kann er aber doch den ganzen Leib bewegen? (abwärts). Hub
dabei bewegt er ihn auch noch so weit vorwärts, daß sich sein Schwanz
Sturm, Anschauungsunterricht Ii. ñ
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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