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1. Theil 3 - S. 26

1827 - Leipzig : Brockhaus
Sieben Tage lang wahrte das Blutbad; die meisten Opfer sielen aber in den ersten drei Tagen. Doch kamen bei weitem nicht alle Hugenotten um; viele hatten sick- versteckt, viele sich gerettet, indem sie wie die Katholiken ein weißes Sacktuch um den Arm banden. Der König durchzog am Ende mit seinen Höflingen die Straßen und ergötzte sich an dem Anblick der herumliegenden Leichname, die schon ansingen die Luft zu verpesten. Er ritt auch hinaus und beschaute den aufgehangten Rumpf des Admi- rals Coligni an dem Galgen von Montfaucon. Man sagte ihm, er verbreite schon einen abscheulichen Gestank, der König aber erwiederte, der Leichnam eines tobten Fein- des riecht immer gut. Eben solche Mordgrauel wie zu Paris, sielen auch in den Provinzen vor. Vater wurden in den Armen ihrer Kinder und Gattinnen, Kinder an dem Halse ihrer Mütter erwürgt, Brüder von Brüdern erdrosselt, Säuglinge von katholischen Kindern umgebracht. Habsucht und Privat- rache mischten sich in das Spiel. Man war schon Huge- notte, wenn man Geld oder einen rachgierigen Feind hatte. So wurden mit den Ketzern auch eine Menge Rechtgläubiger hingemordet. Zu Orleans kamen 3000, zu Lyon 900, zu Rouen 500 und nach Verhältniß eben so viel in andern Städten des Reichs um. Es waren von dem König ver- siegelte Befehle zur Ausrottung der Hugenotten an alle Statthalter der Provinzen ausgegangen, die sie vor dem 23. August nicht erbrechen durften; daher brach die Verfol- gung allenthalben zu gleicher Zeit aus. Viele der Ver- folgten flüchteten sich; Karl bewog sie durch Morte des Friedens und Versprechungen zur Rückkehr. Die aber zurückkamen, wurden, eben so wie die andern, ergriffen und ermordet. Für das glückliche Gelingen dieser Abscheulichkeiten

2. Theil 3 - S. 153

1827 - Leipzig : Brockhaus
153 glückliche Kaiserin endlich einwilligen, und kaum konnte sie erlangen, daß man ihm die letzte Beichte vergönnte. So wurde er denn mit kaltem Blute gemordet. Natal ia und Sophie nahmen ihn weinend in die Mitte und führten ihn in die Kirche. Die Schlange tröstete ihn, sprach ihm Muth zu, versicherte ihn ihres zärtlichen Mit- leids und bejammerte die traurige Nothwendigkeit. Als der unglückliche Prinz gebeichtet und das Abendmahl ge- nommen hatte, erschien er vor den Strelitzen mit einem Crucifix in der Hand. Natalia flehte nochmals auf den Knien um Erbarmen für den Bruder. Umsonst! Sie sprangen auf ihn los, zerstückten ihn mit Tigerwuth und traten die Stücke mit Füßen. So raseten die Barbaren fort, bis endlich Iwan zum Kaiser ausgerufen ward. Der gutmüthige schwache Knabe, der sich fühlte, trat vor und bat sich, zum großen Verdruß seiner Schwester, den lieben Peter zum Mit- regenten aus. Doch da auch Iwan noch minderjährig war, so kam die Negierung in ihre Hände; dies war es, was sie wünschte, ihr Zweck schien erreicht Sophia dankte den Strelitzen für ihren glühenden Eifer für die Wohlfahrt des Reichs; da sie aber den Ober- sten nicht nach seiner Erwartung belohnte, so zettelte er eine neue Verschwörung an, bei, welcher es auf nichts Ge- ringeres abgesehen war, als die beiden jungen Czaare und die ganze kaiserliche Familie zu ermorden. Der Hof, der noch zu rechter Zeit Nachricht davon erhielt, flüchtete sich in ein festes Kloster, sechs Stunden von Moskau. Cho- wansky — so hieß der Anführer der Strelitzen — er- mangelte nicht, es zu belagern; er wurde aber, unter dem Vorwände, mit ihm zu unterhandeln, hineingelockt, fest genommen und mit 37 seiner Begleiter hingcrichtet. Man glaubte die Belagerer damit abzuschrecken; allein

3. Theil 3 - S. 190

1827 - Leipzig : Brockhaus
190 ^rr- Da Karl Vi. zwei Jahre vorher nicht ein einziges Dorf von der ganzen großen spanischen Monarchie hatte entbehren wollen, so konnte ihm ein solcher Friede un- möglich gefallen; er versagte ihm daher seine Beistim- mung, und setzte den Krieg allein fort. Allein die Glücks- göttin wendete mißmuthig das Gesicht von ihm ab; er verlor in den Niederlanden einen wichtigen Platz nach dem andern, und mußte sich so nothgedrungen zum Ziel legen. Eugen und Villars traten zusammen und Unterzeich- neten am 6. Marz 1714 die vorläufigen Bedingungen und zu Baden in der Schweiz sechs Monate spater den Frieden zwischen Frankreich, dem Kaiser und dem teutschen Reiche. So endete nach vielem Blutvergießen der vierzehn- jährige spanische Successionskrieg. 36. Alexei Petrowitsch, Sohn Peters des Großen, wird von seinem eigenen Vater zum Tode verurtheilt. (I. 1718.) Alexei Petro witsch, der unglückliche Sohn der noch unglücklichern Eudoxia Lapuchin und Peters des Großen, war im Jahre 1690 geboren. Meinen Lesern ist bekannt, was für traurige Mißverständnisse schon ein Jahr nach seiner Geburt unter seinen Acltern eintra- ten. Der Vater trennte sich von der Mutter, und die Er- ziehung des Sohns gcrieth darüber in schlimme Hände. Sie wurde, als der Prinz hcranwuchs, Pfaffen überlassen, die dem Vater abhold und Feinde seiner Neuerungen wa- ren. Ihre Gesinnungen und Grundsätze, ihre Abneigung

4. Theil 3 - S. 165

1827 - Leipzig : Brockhaus
165 29. Eudoxia, Peters des Großen Gemahlin, die unglücklichste aller Fürstinnen ihrer Zeit. (Vermählt 1689.) Als Peter der Große sein siebenzehntes Jahr er- reicht hatte, wollte er sich, auf den Rath seiner Mutter, vermahlen, und die schönste unter den Töchtern des Lan- des sollte seine Gemahlin werden. Zu dem Ende wurden mehrere Hundert der lieblichsten Jungfrauen nach Moskau berufen, daß der junge Czaar unter ihnen wählen möchte. An einem bestimmten Tage gingen die Thore eines großen Saals im Kreml auf, wo Peter sie, an Nataliens Seite, erwartete und mit flammenden Blicken musterte. Aber keine unter den vielen herrlichen Gestalten, die sich seinen Augen vorstellten, machte einen mächtigeren Ein- druck auf sein Herz als Eudoxia Lapuchnin, die Schönste unter den Schönen, und zugleich die Anmuthigste, die Geistreichste, die Bescheidenste. Sie war aus einem edlen russischen Geschlechte, und ihre Aeltern, deren ein- ziges Kind sie war, hatten ihr die sorgfältigste Erziehung gegeben. Durch ihren Verstand, ihre Güte und Freund- lichkeit hatte sie sich schon in: Vaterhause allgemeine Liebe und Achtung erworben. Ihre Schönheit hob sie nun bis auf den Thron; nur sie allein, keine andere, konnte Pe- ters Gemahlin werden; er erklärte sich gleich auf den ersten Blick für sic, und seine Wahl fand allgemeinen Beifall. Im Jahr 1689 wurde die Vermählung mit groß- ßer Pracht gefeiert. Eudoxia wurde von ihrem jungen Gatten leiden- schaftlich geliebt, und sie erwiederte herzlich seine Liebe. So vergingen ihnen zwei Jahre im Freudenräusche, und zwei Prinzen, womit sie den Czaar in dieser Zeit be-

5. Theil 3 - S. 166

1827 - Leipzig : Brockhaus
166 schenkte, schienen ihr Band noch fester knüpfen zu müssen. Eitle Hoffnung! Eine Französin raubte ihr das Herz ihres Gemahls, und die Sonne ihres Glücks sing an zu sinken. Lange konnte, lange wollte Eudoxia Peters Untreue nicht glauben; als sie aber nicht langer daran zweifeln konnte, verwandelte sich ihre Liebe in kalte Gleichgültig- keit. Die Vorwürfe, die sie ihm machte, führten ihn nicht zurück und verschlimmerten das Uebel. Peter wurde erst empfindlich darüber, dann zornig, dann gleichgültig. Wei- ter ging er vor der Hand noch nicht, denn seine Mutter Natalia schützte die tugendhafte Tochter. So verflossen sieben Jahre in wechselseitigem Kaltsinne. Indessen brach die schon erzählte Empörung der Strelitzen aus. Peter beschuldigte Eudoxien, eben sowie seine Schwester, An- theil daran genommen zu haben, er wurde ihr Ankläger, ihr Richter, ihr Peiniger. Natalia lebte jetzt nicht mehr, Niemand nahm sich mehr der unglücklichen jungen Czaarin an, sie wurde von dem Thron herab in ein Kloster der Stadt Rostow verstoßen, wo sie layge den Unbestand menschlicher Größe beweinte (1699). Noch schmerzlicher als der Verlust ihrer Freiheit war ihr die Trennung von ihrem Sohne Alex ei, den der Va- ter eben so sehr haßte als sie selbst. Ihr zweiter Prinz war gestorben; sie hatte nur noch .dieses einzige Kind. Einen Briefwechsel mit ihm und den wenigen Getreuen, die ihr geblieben waren, zu unterhalten, war ihr vor- nehmster Trost in der Einsamkeit ihrer traurigen Zelle, denn aller Verkehr mit der Gefangenen war bei schwerer Strafe verboten. Jndeß Eudoxia hier trauerte, machte Peter Be- kanntschaft mit der schönen Haushälterin des Prinzen Menzikow und heirathete sie. Die verstoßene Czaarin wollte es nicht glauben, denn ihr Ehebund war ja noch

6. Theil 3 - S. 175

1827 - Leipzig : Brockhaus
Schönheit und dem Verstände des hübschen achtzehnjähri- gen Mädchens, daß er dem Fürsten den Antrag machte, sie ihm abzutreten. Menzikoff hatte sie lange vor den Augen des Czaars verborgen gehalten, weil er fürchtete, sie möchte mit zu vielem Wohlgefallen von ihm angesehen werden; nun aber war doch das Unglück da. Er gab sie hin, weil er sie nicht versagen konnte, ohne sich die Un- gnade seines Herrn zuzuziehen. So kam Katharina an den Hof Peters des Großen. Sie trat zur griechischen Kirche über, und jetzt erst, da sie umgetauft wurde, legte sie den Namen Martha ab. Des Czaars junger Sohn Alexei mußte der Pathe der Nebenbuhlerin seiner noch lebenden Mutter Eudoxia werden, die im Kerker schmachtete. Durch ihre Schönheit, ihre Freundlichkeit, Gefälligkeit und ihr anmuthiges Betragen gelang es ihr bald, Peters Herz so fest zu bestricken, daß er sich heimlich mit ihr trauen ließ, und nun wurde sie von dem ganzen Hofe als gnä- dige Frau begrüßt. Bis jetzt galt sie blos für Peters Geliebte, und als solche begleitete sie ihn auf allen seinen Feldzügen, rettete ihn auch am Pruth, wo er mit seinem ganzen Heere von den Türken aufs engste eingeschlossen war, durch ihren Berstand, in einem Augenblick, wo keine Hülfe mehr möglich schien, und der Czaar nur Tod oder Gefangenschaft vor sich sah (1711). Sie wußte sich näm- lich Ueberzeugung von der Bestechlichkeit des Großveziers zu verschaffen, und erkaufte mit allen ihren Juwelen, allen ihren Kostbarkeiten, allem Gold, das sie bei den Gene- ralen und andern hohen Ofsicicren auftreiben konnte., ohne dem Czaar Etwas zu sagen, ihm und seinem Heere freien Abzug. Es wurde mit den Türken ein Vertrag geschlossen. Peter konnte sich die Nachgiebigkeit oder Dummheit des Großveziers gar nicht erklären, konnte sein Glück kaum

7. Theil 3 - S. 252

1827 - Leipzig : Brockhaus
252 rina erschrak über diese armseligen Anstalten und erblaßte. Indessen kamen auch die andern zum Vorschein. Die Kaiserin sagte ihnen in einer Anrede, die sie hielt, sie komme, sich in ihre Arme zu werfen und Schutz und Rettung zu suchen vor ihrem Gemahl, der Befehl ertheilt habe, sie und ihren Sohn zu tödten. Sie sprach nicht vergeblich. Alle schrieen und schwuren, für sie zu sterben. Die Ofsiciere eilten herbei und der Haufe vergrößerte sich mit jeder Minute. Es wurde ein Priester gerufen, der Allen beim Crucisix den Eid der Treue abnahm. Auch sammtliche Häupter der Verschwörung fanden sich ein, und der verhaftete Paffig wurde wieder frei gemacht. Or- loff war zum Artillerieregimcnte geeilt, dessen Schatzmei- ster er war. Bald sah sich die Kaiserin von 10,000 Mann umgeben. Nun zog sie, von den Truppen und einer un- zähligen Menschenmenge begleitet, nach der Hauptkirche der Stadt, um ihre Andacht zu verrichten und ihrem Un- ternehmen den Schein einer heiligen Pflicht zu geben. Don da ging der Zug nach einem großen Palaste, der mit Soldaten umstellt wurde. Schon vorher hatte Orloff die Brücke verrammeln lassen, die von Petersburg nach Oranienbaum führte, damit Peter nichts von dem, was vorgegangen war, er- fahren möchte; allein schon war es zu spat. Ein ehema- liger Haarkräusler, Namens Bressan, der dem Kaiser sein Glück verdankte, hatte einen Knecht, als Bauer ver- kleidet, mit einem Schreiben an ihn abgeschickt, worin er ihm Nachricht von den Ereignissen dieses Tages ertheilte, mnd der Bote kam glücklich über die Brücke, ehe sie ab- gebrochen war. Indessen ließ die Kaiserin ihren Prinzen aus dem Schlafe wecken und zu sich bringen. Von einem Balkon herab stellte sie ihn den Soldaten und der zahllosen Volks-

8. Theil 3 - S. 254

1827 - Leipzig : Brockhaus
2 54 konnte aber sein ganzes Unglück noch nicht glauben. An- gelangt zu Petershof, eilte er auf Katharinens gewöhn- liches Zimmer, suchte sie in dem Bette, unter dem Bette, in den Schranken, hinter der Wand. Umsonst, sie war nirgends. Sagte ichs nicht., schrie er, daß für sie kein Entschluß zu kühn ist? Alle Höflinge schwiegen. Ein jun- ger Franzose aber drängte sich heran und versicherte, man könne ganz ruhig seyn, die Kaiserin sey in Petersburg, wo man das St. - Petersfest ganz glänzend feiere, denn alle Truppen stehen unter den Waffen. In demselben Augenblicke kam auch Bressans abgeschickter Knecht un- ter einer Menge Fußfalle und Kreuze, die er schlug, und überreichte das ihm anvertraute Papier. Peter las darin, daß das Regiment der Leibwache in .vollem Aufruhr und die Kaiserin an seiner Spitze sey. Eiligst ließ nun der Kaiser seine holsteinischen Trup- pen, 3000 Mann an der Zahl, von Oranienbaum herbei- rufen. Er lief unschlüssig hin und her wie ein Mensch, der den Kopf verliert. Der berühmte Marschall Mün- nich, den er aus Sibérien zurückgerufen hatte, und der ihm zur Seite stand, rieth ihm, sich eiligst der Stadt Kronstadt und der Flotte zu versichern; Peter wollte aber nicht wie ein Feigherziger gehen, ohne vorher den Feind gesehen zu haben. Jndeß er so zauderte, eilte ihm ein Abgeordneter der Kaiserin nach Kronstadt zuvor. Bald darauf kam einer von seinen Adjutanten mit der Nachricht angesprengt, es nähere sich Katharina mit einem Heere von 20,000 Mann. Jetzt säumte Peter nicht langer und eilte nach dem Gestade, wo zwei Pachten ihn mit seinem ganzen Gefolge aufnahmen. Abends um zehn Uhr langte er in Kronstadt an. Wer da? rief der Pacht eine Schildwache zu — Der Kai- ser — Es ist kein Kaiser mehr. Wirklich ließ man ihn

9. Theil 3 - S. 302

1827 - Leipzig : Brockhaus
302 einen einzigen zu viel waren. Männer und Frauen, Greise und Kinder, Vornehme und Gemeine, Schuldige und Un- schuldige mußten sterben. Am 3. September verlor unter andern auch die Prinzessin von La mb alle, eine vertraute Freundin der Königin, das Leben. Sie war allgemein beliebt wegen ihrer Schönheit, ihrer Sanftmut!), ihrer Wohlthatigkeit; nichts vermochte sie aus den Händen sol- cher Tiger zu retten. Die Art, wie sie gemordet und be- handelt wurde, mag als Beispiel der viehischen Wuth dienen, mit welcher man gegen so viele Unschuldige rasete. Die Prinzessin saß im Hotel de Forye gefangen. Als die Reihe an sie gekommen war, führte man sie hinab vor die Commission, die sich unten im Gefangniß ver- sammelt hatte. Man schleppte sie an den Armen über einen kleinen Hof, der noch rein von Blut war, in den großen, der einer Schlachtbank glich. Sie sank ohnmäch- tig nieder vor Entsetzen bei dem Anblick des Blutes, das man hier bereits vergossen hatte. Man zog sie aber wei- ter fort bis an den Ort, wo die Blutmenschen mit auf- gestreiften Hemdarmeln, mit blutigen Armen und Waffen in der Hand, Gericht über die Eingekerkerten hielten. Nach einigen unbedeutenden Fragen verlangte man von ihr, sie solle Freiheit und Gleichheit, Haß dem König, der Königin und dem Königthume schwören. Sie gelobte Freiheit und Gleichheit, Nichts aber konnte sie bewegen, der Königin und dem König, ihren Freunden, von denen sie nie beleidigt worden war, Haß zu schwören. Sogleich wurde ihr befohlen, abzutreten. Diese Redensart hieß bei dem damaligen Blutgerichte, zum Tode gehen. Im Ab- gehen wurde ihr leise, vielleicht um sie zu retten, der Rath gegeben, es lebe die Nation zu rufen. Aber bei dem ersten Schritte aus der Gefangnißthür erblickte sie die letzten Zuckungen einiger Sterbenden, die man soeben nie-

10. Theil 3 - S. 288

1827 - Leipzig : Brockhaus
288 Ministers, Grafen von Stadion, in die Nähe von Bie- berach kam, wo dieser Staatsmann auf den Gütern, die er in der Gegend hatte, in Ruhe sein Leben genießen wollte. Wieland wurde zu ihm geladen und verlebte da in einem Kreise alter und neuer geistreicher Freunde in heiterm Lebensgenuß die seligsten Tage. In ihrer Nahe übersetzte er die Werke Shakspeares, und schrieb sei- nen Don Silvio, seinen Aga thon, Jdris und Ze- nide, Musarion und den neuen Amadis. Fünf Jahre spater tröstete ihn für den Verlust der ersten Geliebten, die nun seine Freundin geworden war, eine zweite, die bald darauf seine Gattin wurde. Es war die nicht schöne aber sehr anziehende und liebenswürdige Tochter eines augsburger Kaufmanns, Namens Hillen- brand. Bald darauf erhielt er einen Nus nach Erfurt als Professor der Philosophie, mit einem Gehalt von 600 Thalern. Er folgte ihm, vertauschte aber im Jahr 1772 diese Stelle mit einer andern und übernahm mit dem Titel eines Sachsen-Weimarschen Hofraths die Er- ziehung der beiden weimarschen Prinzen. Nach ihm ka- men auch Göthe, Herder, Schiller nach Weimar; er war aber der erste auf diesem Musensitz und der Schöpfer desselben durch die ästhetische Bildung, die er seinen Zöglingen, besonders dem Erbprinzen, gab. Im- mer mehr entwickelten sich nun in den angenehmen Ver- hältnissen, in denen er lebte, Wieland's Talente als Schriftsteller und Philosoph für die Welt, als Dichter, Historiker, Uebersetzer. Sein vorzüglichstes Gedicht, Obe- ron, das allein schon genügt hatte, ihm einen dauerhaf- ten Ruhm zu bereiten, war eins seiner letzten Dichter- werke, so jugendlich auch noch seine Phantasie darin spielt. So arbeitete er, immer jung an Geist, mit seiner gewohn- ten Thatigkeit fort, bis er endlich 1813, in seinem 81. Jahre,
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