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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 478

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
478 145. Die Steinkohle. Sumpfe wachsen und alle ihre Überreste unter Wasser sallen lassen, da bleibt sozusagen, die Ernte eines jeden Jahres unter Wasser aufbewahrt und häuft sich zu einem schwarzbraunen, weichen Pflanzenstoffe in großer Menge an, welchen wir Torf nennen. Das geschieht an den Rändern der Süßwasserseeen, die dadurch von außen nach innen ein immer breiteres, flaches Torfnfer gewin- nen; das geschieht zu beiden Seiten der Flüsse, so weit das Thal von ihnen vor Zeiten tief ausgespült war; das geschieht an den Rändern des Meeres, wo eine flache Bucht durch eine sich vorbauende Sandbank zur Lagune wird; das geschieht auf den Rücken der Berge, wo das Wasser wegen mangelnden Falles nicht rechts noch links abfließen mag; das geschieht im Innern der Wälder, an jeder kesselförmigen Bodenvertiefung, in welche die absterbenden Bäume von allen Seiten hineinschlagen und feucht dahinmodern; das geschieht endlich mitten auf der Heide, wenn irgend ein Umstand das Stehenbleiben des Wassers bewirkt, in welchem dann die Sumpfgewächse das Heidekraut verdrängen, bis die An- häufung von Pslanzenstoff aus der Vertiefung eine Erhöhung, ein blasenförmig aufgequollenes Hochmoor, gebildet hat, ans welchem auch das Heidekraut wieder Wurzel fassen kann. Eines der vorzüglichsten Mittel, dessen sich die Natur gegenwärtig bei Bildung, Vergrößerung und Verstärkung der Torfmoore bedient, ist das Torf- moos, ein in sehr langen Stämmen wachsendes Moos, dessen Zellen so be- schaffen sind, daß sie eine große Menge Wassers ansangen und bei sich behal- ten können, und dessen Wipfel, oben schwimmend oder kriechend, freudig grünen und wachsen, während das untere Ende fortwährend abstirbt und die Torf- masse im Wasser oder im Sumpfe vermehrt. Ähnliche Mittel, die Anhäufung von unverweslichem Pflanzenstoff zu bewirken, hatte die Natur auch in den früheren Weltaltern, wo andere Pflanzen die Erde bedeckten. Daher finden wir von jedem Weltalter dergleichen Über- bleibsel, welche auf den früher gebildeten Steinschichten und unter den später gebildeten Erd- oder Steinschichten lagern. — Einige Weltalter haben viele dergleichen Überbleibsel in Schichten hinterlassen, andere dagegen wenige. Zu denjenigen, welche am meisten geliefert haben, gehört eines der spätesten Welt- alter, dessen Schichten man die Braunkohlenbildung nennt, und eines der frühesten Weltalter, dessen Schichtung Steinkohlenbildung heißt. Je älter eine Anhäufung von Pslanzenstoff wird, desto undeutlicher wer- den die Pslanzenreste, und desto mehr innere Veränderungen erleiden sie, wodurch sie immer härter und kohliger werden, indem gleichzeitig die Last der darüber liegenden Erdschichten die Stämme immer mehr und mehr platt drückt. Die Braunkohlen, welche meistens noch zwischen lockerem Sand und Thon gelagert sind, lassen oftmals noch schöne, deutliche Baumstämme und vollkommenes Holz erkennen, das von Bäumen stammt, die denselben Geschlech- tern angehören, wie die jetzt im Süden Italiens, Griechenlands und Spaniens wachsenden Bäume, aber längst ausgestorbene Arten derselben. Die Steinkohlen dagegen, welche meistens in größerer Tiefe, zwischen festen Sand- und Thonsteinen, liegen, sind, wie man aus den Überresten erkennt, von ganz anderen Pflanzen erzeugt, deren man gegenwärtig gar nicht mehr auf Erden findet, namentlich von Schachtelhalmen, welche die Größe

2. Teil 2. Mittelstufe - S. 161

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
162. Die Steinkohle. 161 der adelige Herr. Sehr häufig dagegen trifft man seine bürgerliche Schwester, die Steinkohle an, die ihm gleicht wie die Nacht dem Tage. Wenn sie auch nicht die Kronen der Könige schmückt, so ist sie doch ein Schatz des Volkes. Die Menschen haben mit der Zeit so viele Wälder niedergerodet, daß der früher so reiche Holzvorrat bedenklich auf die Neige geht. Die Wälder können so schnell nicht wieder wachsen, wie die Hand des Menschen sie abhaut. Da erscheint die Steinkohle wie ein rettender Engel. Vor tausend und abertausend Jahren, ehe noch ein menschlicher Fuß auf der Erde wandelte, wurden die Schätze versenkt, welche nun die Menschen aus dem Schoße der Erde wühlen. In jener Urzeit wuchsen riesige Farnkräuter mit dicken, 15 — 20 m hohen Stämmen. Doch wurden diese und andere Pflanzen durch große Umwälzungen verschüttet. So entstanden mächtige Pflanzenlager. Durch den Druck von oben und die Wärme von unten verkohlten und erhärteten diese Holzmassen allmählich. Was damals im großen geschah, geschieht noch heute im kleinen mit versunkenen Baumstämmen oder mit ver- wittertem Moose. Schaue das winzige Torfmoos, wie es sich ausbreitet auf dem feuchten Moorgrunde. Alljährlich stirbt die untere Lage ab, und so wächst eine Moosdecke auf der anderen empor. Die unteren Schichten lagern sich zu einer braunen Erdmasse zusammen und bilden endlich jenen brennbaren Stoff, den wir „Torf" nennen. Je älter der Torf wird, desto schwärzer wird er und desto dichter unter dem Drucke der neu sich bildenden Schichten. — Die Lagen der Steinkohlen sind meistens nur 1 m dick. In Amerika und England finden sich die größten Steinkohlen- lager. Auch Deutschland hat große Kohlenschätze, namentlich in Sachsen und Schlesien, besonders aber in Westfalen und in der Rheinprovinz. Ohne die reichen Kohlenlager an der Saar und Ruhr wäre die Fabriktätigkeit jener Gegenden nie bedeutend geworden. Nicht bloß zum Heizen benutzt der Mensch die Steinkohle; er weiß aus ihr auch eine brennbare Luft, das Gas, zu bereiten, das mit heller Flamme die Nächte auf Erden erleuchtet. In den Sälen, auf Fluren und Treppen der Paläste wie in den Straßenlaternen und im niederen Zimmer erglänzen die Gasflammen und machen die Nacht zum Tage. So gleichen die schwarzen Diamanten noch mehr der Sonne als die hellen; denn sie geben zugleich Licht und Wärme. August Wilhelm Grube. Vaterländisches Lesebuch (Mittelstufe). 11
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