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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 217

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
2. Attila. 217 Sieg zu Sieg und von Raub zu Raub führte, verehrte ihn fast abgöttisch. Über seinen Getreuen waltete er gnadenvoll; höflich, freigiebig, gastfrei, verstand er immer aufs neue sie an sich zu fesseln. Eine halbe Million Krieger folgte seinem Ruf. Als Feldherr aber und Staatsmann tvar er rücksichtslos und kannte kein Erbarmen. Seine wandernde Hofhaltung in der ungarischen Ebene >var die größte, bunteste und reichste jener Zeit. Häuptlinge und Königskinder deutscher und slavischer Stämme bildeten neben den Fürsten der Hunnen und der stammver- wandten Völker seinen Hofstaat. Unter der Leibwache, die im Ringe um den schön geschnitzten Zaun seines Hofes lag, dienten Männer aus fast allen Völkern zwischen Persien und den Pyrenäen; edle Gotenfürsten neigten ehrfurchtsvoll ihr Haupt vor seinem Befehl; Königskinder aus Thüringen und fremden Landen wurden als Geiseln an seinem Hofe erzogen neben Sprößlingen der Wander- stämme an der Wolga und der tatarischen Ebene; unterworfene Völker der Ostsee führten ihm Zobel- und Otternfelle aus dem Eise des Nordens zu; Gesandte aus Rom und Kvnstantinopel harrten furchtsam am Hofthor, um seine zornigen Befehle entgegenzunehmen oder ihm demütig kostbare Geschenke zu Füßen zu legen. Nachdeni er zuerst sich gegen Osten gewandt und Griechenland verwüstet hatte, aber durch ein unermeßliches Lösegeld zum Abzüge bewogen war, zog er im Jahre 451 durch Deutschlaiid nach Gallien (dem heutigen Frankreich), in dessen südlichem Teile inzwischen die Westgoten nach gewaltigen Wanderungen ein geordnetes Reich gegründet hatten. Deutschland ward auf diesem Durchzuge der Hunnen furchtbar verwüstet, rvie ein Heuschreckenschwarm verheerten sie alles Land. Am Rheine warfen sich 10 000 Burgunden dem Weltstürmer Attila entgegen, aber vergeblich; in heldenmütigem Kampfe gingen sie ruhmvoll unter. Nun aber vereinigten sich die Westgoten und die Römer, um durch gemeinsame Anstrengung die Bildung des Abendlandes und das Christentum zu schützen. Der römische Feldherr Astius und der Gotenkönig Theodorich brachten ein gewaltiges Heer zusammen und trafen in den weiten Ebenen von Chalons an der Marne, wo- hin Attila sich gezogen hatte, um für seine zahllose Reiterei Raum zu gewinnen, mit dem Feinde zusammen. Dort sammelten sich die Völker des Morgenlandes und die Völker des Abendlandes und standen sich gegenüber in heißer Erwartung des Kampfes, der das Schicksal Europas entscheiden sollte. Attila hatte die Übermacht der Masse, der Einheit und der Feldherrngabe; aber auf der Seite der Abendländer stritt die Begeisterung für alles Große der alten Welt, für das Christentum, für die Freiheit und den eigenen Herd. Deutsche aber fochten aus beiden Seiten, ja, der Kern aller deutschen Völker stand hier feindlich gespalten sich gegenüber, und welches Heer den Sieg gewann, die Deutschen wurden immer geschlagen. Das mörderische Schlachten begann; mit der höchsten Erbitterung kämpften beide Heere. Der tapfere Theodorich kam ums Leben, aber sein Sohn Thorismund nahm blutige Rache. Die Westgoten entschieden die Schlacht. Nachdem schon gegen 200 000 Menschen gefallen waren, wich Attila zurück, und das Abendland war gerettet. Attila hatte schon einen großen Scheiterhau- fen von Pferdesätteln errichten lassen, um sich darauf zu verbrennen, wenn er verfolgt worden und unterlegen wäre. Aber er entkam. Thorismund ward auf den noch blutigen Schild erhoben, und unter dem Jauchzen der Sieger zum Könige der Westgoten ausgerufen. Aber die, welche das lliiglück verbundeii,

2. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 245

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
17. Die Einrichtung Vonradins. 245 Diese einzige Stimme genügte dem König, um seht aus eigener Macht das Todesurteil über die Gefangenen zu sprechen. Konradin saß beim Schachspiel, als ihm der furchtbare Spruch verkündet ward. Der Jüngling zeigte eine seines Heldengeschlechtes würdige Fassung; er benutzte gleich seinen Unglücksgefährten die wenige ihm gelassene Zeit, um sein Testament zu machen und sich mit Gott durch Beichte und Gebet auszusöhnen. Am 29. Oktober 1268 wurden die Verurteilten zum Blutgerüste geführt. Als Robert von Bari, jener ungerechte Richter, auf Befehl des Königs das Urteil vorgelesen hatte, entstand ein dumpfes Gemurmel unter den Anwesenden; aber die Furcht schloß allen den Mund, und nur Graf Robert vou Flandern, des Königs eigener Schwiegersohn, sprang zornig hervor und sprach zu Robert vou Bari: „Wie darfst du frecher, ungerechter Schurke einen so großen und herrlichen Ritter zum Tode verurteilen?" — und zu gleicher Zeit traf er ihn mit seinem Schwerte dergestalt, daß er für tot hinweggetragen wurde. Der König verbiß seinen Zorn, aber das Urteil blieb ungeändert. Hierauf bat Konradin, daß man ihm noch einmal das Wort verstatte, und sprach mit großer Fassung: „Vor Gott habe ich als Sünder den Tod verdient, hier aber werde ich unge- recht verdammt. Ich frage alle die Getreueil, für welche meine Vorfahren hier väterlich sorgten, ich frage alle Häupter und Fürsten der Erde, ob der des Todes schuldig ist, welcher seine und seiner Völker Rechte verteidigt. Und wenn ich auch schuldig wäre,-wie darf man die Unglücklichen grausam strafen, welche in löblicher Treue mir anhingen?" — Alle Anwesenden waren gerührt, nur Karl blieb unbewegt. Konradin warf seinen Handschuh vom Blutgerüste, als for- dere er zur Rache auf, umarmte seine Todesgenossen, besonders Friedrich von Baden, zog dann sein Oberkleid aus und sagte, Arme und Hände gen Himmel hebend: „Jesus Christus, Herr aller Kreaturen, König der Ehren! wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen soll, so befehle ich meinen Geist in deine Hände." Jetzt knieete er nieder, ries aber dann noch einmal sich emporrichtend aus: „O Mutter, welches Leiden bereite ich dir!" Nach -diesen Worten empfing er den Todesstreich. Als Friedrich das Haupt seines Freundes fallen sah, schrie er in unermeßlichem Schmerz so gewaltsam aus, daß alle anfingen zu weinen. Aber auch sein Haupt fiel. Karls Blutdurst war noch nicht gesättigt; über tausend sollen nach und nach ihr Leben verloren haben. So endete das stolze Kaisergeschlecht der Hohenstaufen; in Deutschland aber trat nach Konrads Tode die traurigste Zeit ein, die es vielleicht je erlebt hat. Es war die kaiserlose, die schreckliche Zeit, welche volle neunzehn Jahre dauerte. Auf den höchsten Glanz folgte der tiefste Verfall. Die Zwietracht hatte alle Bande alter Sitte und Ordnung zerrissen, die Fürsten und Stände bekriegten sich untereinander und plünderten und verheerten das Land. Die adeligen Ritter lauerten von ihren hohen Burgen herab auf die Vorüberziehenden und fielen über die Kaufleute her, die zu den Messen und Märkten zogen; ungescheut trieben sie Wegelagerung und Straßenraub; Mord und Brand waren alltäglich. Da sich jeder selbst schützen mußte, so traten mehr als sechzig Städte am Rhein in einen Bund zusammen und stellten Schisse und Mannschaft zu gegenseitigem Schutze. Sollte jedoch Deutschland sich nicht völlig auflösen und zerbröckeln, so mußte wieder ein kräftiger Herrscher auf den Königsthron erhoben werden. Stacke.

3. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 316

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
316 53. Das Gottesgericht in Frankreich wandten des preußischen Herrscherhauses zu sehen. Der König erwiderte würdig, daß, wie er nicht um die Erlaubnis zur Annahme der spanischen Kraue ange- gangen sei, er auch nicht ein Verbat in dieser Beziehung erlassen könne. Da wuchs in wenigen Tagen die Aufregung in Paris bis zu dem Grade, daß alles nach Krieg verlangte; in Deutschland erwartete man erstaunt, aber ruhig und fest die weitere Entwickelung der Dinge. Als aber der Prinz Leopold aus eigenem Antriebe erklärte, er wolle nicht die Schuld tragen, daß zwei mächtige Nachbarstaaten in einen blutigen Krieg miteinander verwickelt würden, er ver- zichte vielmehr aus den spanischen Thran, da glaubte jedermann, nun sei das drohende Ungewitter verteilt, nun sei jeder Anlaß zu einem Kriege beseitigt. Bald aber trat nur zu deutlich hervor, daß für die Franzosen die spa- nische Angelegenheit nichts weiter als ein nichtiger Vorwand für ihre Eroberungs- gelüste gewesen sei. Denn Kaiser Napoleon stellte jetzt durch seinen Botschafter an den greisen König Wilhelm die Forderung, er solle versprechen, daß auch in Zukunft der Prinz von Hohenzollern sich nicht wieder um den spanischen Thron bewerben werde; ja, ein französischer Minister sprach das schmachvolle Verlangen aus, der König möge sich in einem eigenhändigen Briefe au Napo- leon wegen des Vorgefallenen entschuldigen. Natürlich wies der ritterliche Wil- helm diese schamlosen Forderungen würdevoll und fest zurück; sah nun doch mit ihm das ganze Deutschland klar, daß die Franzosen es nur darauf abgesehen hätten, unser Vaterland zu entehren und zu demütigen oder es zu berauben. Aber Napoleon hatte sich in seinen Anschlägen sehr verrechnet. Er hatte gehofft, die seit 1866 in Preußen einverleibten Provinzen würden zum Abfall bereit sein, die süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg und Baden würden auf seiner Seite stehen oder jedenfalls sich teilnahmlos verhalten: aber die dem Heldenkönig in Ems widerfahrene Beleidigung weckte in ganz Deutschland, von den Alpen bis zur Nordsee, die schlummernden patriotischen Gefühle, durch Millionen zuckte wie mit elektrischem Schlage die Empfindung, daß, wenn Frankreich denn durchaus den Krieg wolle, das gesamte Vaterland zur heldenmütigen Abwehr sich erheben und für alte und neue Unbilden zugleich die Abrechnung machen werde. Am 15. Juli verließ König Wilhelm die Stadt Ems, um sich nach Berlin zu begeben. Auf dieser Reise mochten wohl bange Sorgen ihn beschleichen, denn es war vorauszusehen, daß dieser Krieg ein entsetzlich blutiger sein würde, aber erhebend war die Begeisterung, womit ihm in allen Städten, die er berührte, vornehmlich aber in seiner Hauptstadt Berlin, die Bevölkerung ent- gegenjubelte; man fühlte, daß durch die Beleidigung, die ihm die welsche Frech- heit zugefügt hatte, ganz Deutschland herausgefordert sei, daß das Vaterland aber aus seinen Hort, den großen und guten König Wilhelm, bauen könne. Und sofort kamen auch aus Süddeutschland die erfreulichsten Nachrichten: der ritterliche König Ludwig von Bayern erließ schon am 16. Juli den Befehl au seine Truppen, sich kriegsbereit zu halten, Württemberg und Baden folgten bald, das Schutz- und Trutzbündnis von 1866 bestand also seine Probe. Noch nie war Deutschland so einig gewesen, noch nie waren alle seine Stämme so sehr von derselben Begeisterung durchglüht. Niemand verhehlte sich freilich, daß dieser Krieg ungeheure Opfer fordere, ja, weil Napoleon offenbar schon lange diesen Angriff vorbereitet hatte, mußte man darauf gefaßt sein, daß

4. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 300

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
300 42. Preußens Erhebung. ten Preußen zerstückelt, ausgesogen, den König und seine edle Gemahlin — die ruhte nun schon im Grabe — verhöhnt. Der König war kaum noch Herr in seinem Lande. Mit frechem Übermut hatten sie das Volk zertreten. Jetzt oder nie war der Augenblick erschienen, wo man die Ketten sprengen konnte. Man wartete sehnsüchtig, daß der König das Zeichen zum Losschlagen geben sollte. Und der erließ endlich am 3. Februar einen Ausruf, sich freiwillig zum Schutze des Vaterlandes zu bewaffnen. Es war nicht gesagt, wem das gelte, es war auch nicht nötig, jeder wußte es. Der König hatte nach den vielen bitteren Erfahrungen seines Lebens kaum zu hoffen gewagt, daß der Aufruf eine tiefe Wirkung hervorbringen werde. Aber wie sollten seine kühnsten Hoffnungen weit übertroffen werden! Die Begeisterung ergriff alle Stande. Jünglinge und Männer verließen Beruf und Familie, um das Vaterland zu befreien. In Berlin allein ließen sich neuntausend junge Leute in die Liste eintragen. Als der König von solcher Begeisterung hörte, entrollten Thränen seinen Augen. Nicht länger zauderte er, den schweren Kamps zu beginnen. Am 16. März wurde der Krieg an Frankreich erklärt. Am 17. März erließ er den „Aufruf an mein Volk!" Darin heißt es: „So wenig für mein treues Volk, als für alle Deutschen bedarf es einer Rechenschaft über die Ursachen des Krieges, welcher jetzt beginnt. Klar liegen sie dem unverblendeten Sinne vor Augen. Wir erlagen unter der Über- macht Frankreichs; der Friede schlug uns tiefere Wunden, als selbst der Krieg. Das Mark des Landes ward ausgesogen, der Ackerbau sowie der Kunstfleiß der Städte gelähmt; die Hauptfestungen blieben vom Feinde besetzt. Übermut und Treulosigkeit vereitelten meine besten Absichten, und nur zu deutlich sahen wir, daß Napoleons Verträge mehr noch wie seine Kriege uns langsam verderben mußten. Jetzt fft der Augenblick gekommen, wo alle Täuschung aufhört. Branden- burger, Preußen, Schlesier, Pommern, Litauer! Ihr wißt, was euer trauriges Los sein wird, wenn wir den Kampf nicht ehrenvoll endigen. Große Opfer werden von allen gefordert werden, denn unser Beginnen ist groß und nicht gering die Zahl und die Mittel unserer Feinde. Aber welche Opfer auch gefordert werden, sie wiegen die heiligen Güter nicht auf, für welche wir sie hingeben, für die wir streiten und siegen müssen, wenn wir nicht aufhören wollen, Preußen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte entscheidende Kampf, den wir bestehen für unsere Existenz, unsere Unabhängkeit, unsern Wohlstand. Keinen andern Aus- weg giebt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang, weil ehrlos der Preuße und Deutsche nicht zu leben vermag. Mit Zuversicht dürfen wir vertrauen, Gott und ein fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen und mit ihm die Wiederkehr einer glücklichen Zeit!" Zugleich wurde eine Verordnung wegen Errichtung der Landwehr im ganzen Umfange des Reiches erlassen: „Mit Gott für König und Vater- land!" sollte ihr schöner Wahlspruch sein. Mit demselben Wahlspruch hatte der König wenige Tage zuvor, am Geburtstage der Königin Luise, am 10. März, den Orden des eisernen Kreuzes als Auszeichnung für die Helden des Befreiungskrieges gestiftet, um der patriotischen Begeisterung durch das Andenken der teuren Verklärten eine höhere Weihe zu erteilen. Des Königs Aufruf ent- flammte diese Begeisterung zu dem herrlichsten Feuer. „Der König ries und

5. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 302

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
302 43. Die Schlachten des Befreiungskrieges. jauchzen sie und stürzen auf den Feind. Der Regen rauscht in Strömen herab, an ein Feuern ist nicht zu denken, und mit Bajonett und Kolben bricht das Fußvolk, mit geschwungenem Säbel die Reiterei in die Franzosen ein, der alte Blücher, das Schwert in der Faust, allen voran. Mann an Mann wird gefochten, mit Mut und Wut, bis die Feinde vor den preußischen Hieben das Feld räumen. Eine große Menge der Flüchtigen ertrinkt in den Fluten der Katzbach; viele Tausende werden gefangen. Von diesem ruhmreichen Tage nannten die Soldaten ihren Blücher „Marschall Vorwärts", denn der König erhob ihn bald dar- auf zum Feldmarschall. Um dieselbe Zeit er- kämpften die Verbündeten noch manchen andern herr- lichen Sieg. So schlugen sie Napoleons Feldherren in den Schlachten bei Großbeeren in der Nähe von Berlin, bei Kulm in Böhmen und bei Denne- witz unweit Wittenberg. Dann drangen ihre Heere gegen Leipzig heran, wo Napoleon seine ganze Streitmacht zusammenge- zogen hatte. Da begann am 16. Oktober der drei- tägige ungeheure Kamps, an welchen!, mit Ausnahme der Türken, alle Völker Europas teilnahmen — die Völkerschlacht bei Leipzig. 300000 Mann Verbündete standen gegen das 200 000 Mann starke Heer Napoleons. Über 1000 Kanonen donnerten gegeneinander, so daß die Erde im weiten Umkreise erbebte. Mit unerhörter Anstrengung wurde am ersten Tage gerungen; vorzüglich war es wieder der alte Blücher, der mit seinen Tapfern löwenkühn die Franzosen zurückwarf, bis der Abend hereinbrach und das weitere Vorwärtsdringen hemmte. Napoleon mochte jetzt wohl ahnen, daß ihn sein Schlachtenglück verlassen habe. Deshalb versuchte er am nächsten Tage durch große Versprechungen Österreich zum Abfalle von den Verbündeten zu verführen, aber umsonst: am 18. Oktober inußte er den verzweifelten Kampf von neuem aufnehmen. Von einer Anhöhe aus, auf der eine Windmühle stand, leitete er die Schlacht. Ihm gegenüber auf einem Hügel hatten die drei ver- bündeten Herrscher, der König von Preußen und die Kaiser von Österreich und Rußland, ihre Stellung genommen. Abermals entbrannte ein furchtbar mörde-

6. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 334

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
334 53. Das Gottesgericht in Frankreich u. s. w. Paris, und der Bürgerkrieg fing an zu zerstören, was bis dahin noch verschont geblieben war. Unsere braven Soldaten durften zwar in diesen scheußlichen Wirrwarr nicht eingreifen, weil der Kaiser nicht wollte, daß sie, die glorreichen Sieger so vieler Schlachten, im Kampf mit Verbrechern ihr Blut verspritzten; aber ihr Rückmarsch mußte doch gehemmt werden, weil man nicht wissen konnte, ob Frankreich unter diesen Umständen die Friedensbedingungen auszuführen ver- möge. Die zwar zahlreichen, aber der Zucht entwöhnten und wenig zuverlässigen Regierungstruppen, an deren Spitze der aus der Kriegsgefangenschaft entlassene Marschall Mac Mahon getreten war, machten nur langsame Fortschritte gegen die Aufrührer, gleichzeitig aber wurden die Friedensunterhandlungen in Brüssel trotz alles Drängens des Reichskanzlers von französischer Seite nicht ernstlich betrieben, so daß es den Anschein hatte, als hoffte Thiers sich den übernom- menen Verpflichtungen zu entziehen. Aber Bismarck fden Kaiser Wilhelm inzwischen wegen seiner unvergleichlichen Verdienste um Deutschland zum Für- sten ernannt hatte) überzeugte durch seine deutsche Geradheit und Wahrhaftigkeit die französische Regierung allgemach, daß nur Ehrlichkeit und ein gutes Ein- vernehmen mit Deutschland Frankreich vom Sturz in dell Abgrund erretten könne. Er selbst nahm mit seiner gewohnten Entschiedenheit die Friedensunter- handlungen in die Hand, und so erfolgte binnen wenigen Tagen am 10. Mai 1871 der endgültige Friedensschluß zu Frankfurt a. M., worin Deutsch- land von den Bedingungen der vorläufigen Abmachung nichts nachließ: Frank- reich mußte Deutsch-Lothringen mit Metz und das Elsaß mit Ausnahme Bel- forts abtreten, und sich verpflichten, binnen drei Jahren 1300 Millionen Tha- ler als Kriegsentschädigung zu zahlen; bis zur völligen Tilgung dieser Schuld sollten deutsche Truppen Teile französischen Gebietes besetzt halten. Von nun an hatten auch die Unternehmungen der Versailler Regierung gegen die Aufrührer von Paris besseren Fortgang; denn die deutschen Truppen leisteten ihr soviel Vorschub, als sie, ohne selbst in den Kampf einzugreifen, vermochten. Dennoch dauerte es bis gegen das Ende des Mai, ehe Mac Mahon den Pariser Aufstand völlig überwältigt hatte. Und welche Opfer kostete dieser Sieg! Zunächst hatten die Regiernngstruppen bei ihrem Angriff schonungslos mit ihren Bomben alles verheert, was sie erreichen konnten, so daß die Wun- den, welche der Hauptstadt von der eigenen Regierung geschlagen wurden, viel schmerzlicher waren, als die von Deutschland erlittenen; dann aber, als die Aufrührer zurückweichen mußten und ihr Ende voraussahen, ergriffen diese, wie in wahnsinniger Begierde in den ihnen drohenden Abgrund alles mit hinab- zureißen, mit einer bis dahin in der Geschichte noch nicht erhörten Verruchtheit zu allen nur möglichen Mitteln der Zerstörung und Verwüstung. Sie ermor- deten angesehene Männer, deren sie sich sogleich bei Beginn des Aufstandes als Geiseln bemächtigt hatten, darunter auch den ehrwürdigen Erzbischof von Paris; sie sprengten ganze Reihen von Häusern mit ihren Bewohnern in die Luft; sie warfen Feuer in die herrlichsten Paläste und zerstörten sie mit allen darin befindlichen Schätzen der Kunst und der Wissenschaft. Aber auch die Regierungs- truppen, darunter die aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten afrikanischen Horden, hausten mit unmenschlicher Grausamkeit gegen die Aufrührer und alles, was ihnen angehörte; die feigen Bürger aber, die sich vorher dem Joch ihrer

7. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 362

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
362 72. Deutschland. 72. Deutschland. "Deutschland gehört zu den schönsten Ländern, welche die Sonne begrüßet in ihrem ewigen Lauf. Unter einem gemäßigten Himmel, unbekannt mit der sengenden Luft des Südens, wie mit der Erstarrung nördlicher Gegenden, in der größten Abwech- selung, der reichsten Mannigfaltigkeit, köstlich für den Anblick, erheiternd und erhebend für das Gemüt, bringt Deutschland alles hervor, was der Mensch bedarf zur Erhaltung und zur Förderung des Geistes, ohne ihn zu verweich- lichen, zu verhärten, zu verderben. Der Boden ist fähig zu jeglichem Anbau. Hier scheint sich die Zeugungskraft gesammelt zu haben, die dort versagt ward. Unter dem bleibenden Schnee der Alpen dehnen sich die herrlichsten Weiden aus, von der Wärme doppelt belebt, die an jenem wirkungslos vorüberging. An der kahlen Felswand ziehet sich ein üppiges Thal hinweg. Neben Moor und Heide, nur von der bleichen Binse und der Brombeerstaude belebt, und mensch- lichem Fleiße nichts gewährend, als die magere Frucht des Buchweizens und des Hafers, erfreuen das Auge des Menschen die kräftigsten Fluren, geeignet zu den schönsten Saatfeldern und zu den herrlichsten Erzeugnissen des Gartenbaues. Fruchtbäume prangen in unermeßlicher Menge und in jeglicher Art, vom sauern Holzapfel bis zur lieblichen Pfirsiche. Hoch auf den Bergen des Landes erhebt unter Buchen und Tannen die gewaltige Eiche ihr Haupt zu den Wolken empor und blickt über Abhänge und Hügel hinweg, welche den köstlichsten Wein erzeu- gen, die Freude der Menschen, in der Ferne, wie in der Nähe gesucht und gewünscht von Hohen, wie von Geringen. Überfluß gewähret das Land an nützlichem Vieh, an kleinem, wie an großem, für des Menschen Arbeit, Zweck und Genüsse. Das Schaf trägt Wolle für das feinste Gespinst, der Stier verkündiget Kraft und Stärke in Bau und Gestalt, das Pferd geht tiichtig einher im Fuhrwerk, prächtig vor dem Wagen der Großen und stolz als Kampfroß unter dem Krieger, hier ausdauernd und dort. In ihrem Innern verbirgt die Erde große und reiche Schätze. Aus vie- len und unerschöpflichen Quellen sprudelt sie freiwillig dem Menschen Heilung zu und Gesundheit und Heiterkeit. Den fleißigen Bergmann belohnt sie bald mit dem edelsten Gewürze, dem Salze, bald mit Silber und Gold, hinreichend für den Verkehr und die Verzierung des Lebens, bald mit Eisen in Menge, dem Manne zur Waffe und Wehr, zu Schutz und Schirm dem Volke. Ein solches Land, mit so reichen Gaben, Eigenschaften und Kräften aus- gestattet, ist von der Natur unverkennbar bestimmt, ein großes und starkes Volk zu ernähren in Einfalt und Tugend, und eine hohe Bildung des Geistes in diesem Volke durch Übung und Anstrengung zu erzeugen, zu erhalten, zu fördern. Auch ist das Land nicht umsonst bestimmter Grenzen beraubt, gegen Mor- gen wie gegen Abend, und selbst gegen Mitternacht. Die Bewohner können sich gegen den Neid, die Habsucht und den Übermut fremder Völker aus nichts verlassen, als auf ihre eigene Kraft. Es giebt für sie keine Sicherheit, als in ihrem festen Zusammenhalten, in ihrer Einigkeit, in ihrer sittlichen Macht.' Endlich ist den Bewohnern dieses Landes durch große und schöne Ströme das Meer geöffnet und der Zugang zur Welt. Aber das Meer drängt sich nicht so verführerisch an sie hinan, oder zwischen sie hinein, daß sie verlockt und dem

8. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 363

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
73. Die Deutschen 363 heimatlichen Boden entfremdet werden könnten. Vielmehr kann der edlere Mensch dem Gedanken an eine deutsche Erde und an einen deutschen Himmel nicht ent- gehen, und dieser Gedanke scheint in ihm dw Sehnsucht erhalten zu müssen zu der Welt seiner Geburt und die Liebe zu dem Boden seines Vaterlandes. Luden. te Deutschen stammen nur von einem Volke, von den Germanen, ab. Das reinste Volk ist dasjenige der sächsischen Ebene und Hessens, bei diesem finden sich noch die blonden Haare, die blauen Augen, der höchste und schlankste Wuchs. Die östlichen Völker haben sich mit den Slaven vermischt. Die Völ- ker des Südens, unter welche sich ohne Zweifel Überbleibsel der früheren Bevöl- kerungen verloren, haben kastanienbraune oder dunkelbraune, bisweilen schwarze Haare, graue oder braune, selten schwarze Augen, und einen kleinen, plumpen Körperbau; an den Bayern bemerkt man einen kleineren Kopf, als an den West- falen und Hessen. Der Deutsche wird geboren, um viel in der Welt der Seele zu leben; sein Leben ist mehr innerlich; Herz und Verstand sind bei ihm thätiger, als die Sinne, und seine größten Genüsse sind die der Empfindung und des Gedankens. Darum bedarf er der Stille und Ruhe. Er zieht das Lesen der Unterhaltung, das Nachdenken der mündlichen Erörterung, einen Kreis von Freunden zahl- reichen Gesellschaften, Zufriedenheit des Herzens dem Vergnügen zu glänzen, und das freundliche Familienleben der großen Welt vor. Er ist wie sein Vater- land heiter und ernst. In den Thälern des Neckar und Main, an den Rhein- ufern, in den Gebirgen Thüringens ist die Natur lieblich und mild, grün, frisch, malerisch; aber die Farben sind blaß, und lange, strenge Winter folgen bald auf die schönen Sommertage. Der Deutsche besitzt daher uicht die lärmende und leichtfertige Fröhlichkeit der Franzosen, auch nicht das ernste, gesetzte Wesen der Engländer; im Innern seiner Seele wohnt eine unbefangene, ruhige Freude, welche das ganze Leben erheitert, ohne es zu zerstreuen. Der Deutsche hat viel Gemütlichkeit, seine Neigungen sind zärtlich und tief und machen ihm die größ- ten Aufopferungen leicht. Es giebt keine Nation, welche ihren Fürsten so von Herzen zugethan ist, wie die deutsche, und welcher das Gehorchen weniger schwer ankomnit; auch ist sie die einzige, welche nie den Thron ihrer Herrscher durch Meuchelmorde oder gerichtliche Morde besudelt hat. Der Deutsche hat einen überaus gutmütigen und sanften Charakter und gerät seltener in Zorn, als dies unter anderen Nationen vorkommt. Er ist beständig in Liebe und Freund- schaft, beharrlich in seinen Unternehmungen, welche er immer mit Überlegung beginnt, unermüdlich in seinen Arbeiten. Er ist geduldig, er kann den Augen- blick erwarten, wo der blühende Baum seine Früchte bringt, und eine Zeitlang eines Gutes entbehren, welches ihm einst werden muß und dessen er sich durch eine willkürliche Handlung bemächtigen könnte; er erträgt großes Mißgeschick, ohne niedergeschlagen zu werden, große Ungerechtigkeiten, ohne sich der Rache hinzugeben, er weiß die Sache Gott anheim zu stellen; aber dieses Vertrauen artet nicht in blinde Unterwürfigkeit und die Geduld nicht in Mangel an That- kraft aus. Die Treue und Redlichkeit der Deutschen unterscheidet dieses Volk noch jetzt von seinen südlichen und westlichen Nachbarn, welche sein biederes 73. Die Deutschen

9. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 394

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
394 87. Blick ins Weltall. Punkte nennt man die Pole. Gleichsam um diese Axe herum dreht sich die Erde in vierundzwanzig Stunden, nicht nach der Sonne, sondern gegen die Sonne; und der Morgen und Mittag und Abend, das heilige Osterfest und sein Glocken- geläute wandeln in vierundzwanzig Stunden um die Erde herum und erscheinen nie an allen Orten zu gleicher Zeit, sondern in Wien zum Beispiel sechsund- fünfzig Minuten früher als in Paris. Während aber die Erde den Morgen und den Abend und zu seiner Zeit das heilige Osterfest in vierundzwanzig Stunden gleichsam um sich herumspinnt, bleibt sie nicht an dem nämlichen Ort im unermeßlichen Weltraum stehen, sondern sie bewegt sich unaufhörlich und mit unbegreiflicher Geschwindigkeit in einer großen Kreislinie in dreihundertsünf- undsechzig Tagen und ungefähr sechs Stunden um die Sonue herum und wieder auf den alten Ort. Deswegen und weil alsdann nach dreihundertfünfundsechzig Tagen und ungefähr sechs Stunden alles wieder so wird und alles wieder so steht, wie es vor eben so viel Zeit auch gestanden hat, so rechnet man dreihun- dertfünfundsechzig Tage zu einem Jahre und spart die sechs Stunden vier Jahre lang zusammen, bis sie auch vierundzwanzig Stunden ausmachen; denn man darf nichts von der kostbaren Zeit verloren gehen lassen, deshalb rechnet man je auf das vierte Jahr einen Tag mehr und nennt es das Schaltjahr. Der Frühling beginnt um den einundzwanzigsten März; die Sonne steht gleich weit von beiden Polen der Erde, Tag und Nacht sind gleich. Die Sonne scheint immer näher zu kommen und immer höher am Himmel aufzusteigen, der Tag und die Wärme nehmen zu, die Nacht und die Kälte nehmen ab. Der Sommer beginnt um den einundzwanzigsten Juni. Alsdann steht die Sonne am höchsten über unserm Haupte, und dieser Tag ist der längste. Von da an kommt die Sonne immer schiefer gegen uns zu stehen, und die Tage werden kürzer. Der Herbst beginnt am einundzwanztgsten September. Tag und Nacht sind wieder gleich, die Tage und die Wärme nehmen immer ab, die Nächte und die Kühle nehmen zu. Der Winter beginnt am einundzwanzigsten Dezember. Der Leser verschläft alsdann die längste Nacht, und die Sonne steht so tief, daß sie ihm noch früh um neun Uhr durch des Nachbars Kaminhut in das Stllblein schauen kann, wenn die Fensterscheiben nicht gefroren sind. — Hieraus ist zu gleicher Zeit zu erkenneu, daß uie auf der ganzen Erde die nämliche Jahreszeit herrscht. Denn zu gleicher Zeit und in gleichem Maße, wie sich die Sonne von unsern! Scheitelpunkt entfernt, oder wir von der Sonne, kommt sie höher über diejenigen zu stehen, welche gegen den andern Pol hinaus wohnen, und umgekehrt ebenso. 2. Der Mond. ^er Leser wird nun recht begierig sein, auch etwas Neues von dem Monde zu erfahren, der ihm nachts so oft in die Fenster scheint. Erstlich: Der Mond ist auch eine große Kugel, die im unermeßlichen Welträume schwebt, nicht anders, als die Erde und die Sonne; aber in seiner körperlichen Btasse ist er fünfzigmal kleiner, als die Erde, und nur ungefähr 50 000 Meilen von ihr entfernt. Zweitens: Der Mond, wie die Sonne, scheint sich in vierundzwanzig Stunden um die Erde herumzudrehen. Es scheint nur so, und in Wahrheit kommt das Erscheinen und Verschwinden des Mondes, wie der Sonne, nur von der Umdrehnng der Erde um ihre Axe her. Drittens: Der Mond muß auch sein Licht und sein Gedeihen

10. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 440

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
440 116. Die Insektenwelt. ihre Brut abzulegen. Sie ergießen sich in alle Baien und Buchten von Nor- wegen bis Island, von den äußersten Orkaden bis zur Normandie. Ihre Züge erscheinen oft in meilenlangen Bänken so dicht zusammengedrängt, daß sie mit ihren abgeriebenen Schuppen das Meer schwarz färben, daß zuweilen die ersten Reihen durch den Druck der folgenden aus dem Wasser gehoben und zu Millionen ans Ufer geworfen werden. Scharen von Seevögelu und ganze Nationen nähren sich von ihrem Fang. In ähnlichen Massen erscheinen auch manche andere Fischarteu. Der Sprott z. B. ein 1 Decim. langer Fisch, wird an den Küsten von Kent, Essex und Sussolk so massenweise gefangen, daß er drei Millionen Menschen, die um Lon- don leben, während des ganzen Winters mit einer wohlfeilen Nahrung versieht und außerdem noch zur Düngung der Felder benutzt wird. Der Lachs dringt alljährlich in großen Scharen aus dem Meere in die Flüsse bis tief ins Land hinein, um daselbst auf kiesigem Grunde zu laichen. Er schwimmt stromaufwärts in keilförmiger Ordnung und schnellt sich sogar über die Wasserfälle. In einem irländischen Flüßchen, wo er bei dem Versuche, einen 5 Meter hohen Wasserfall zu überspringen, zurückfällt, fängt man ihn ani Wafserrande mit Körben auf. Jni Tweed fing man früher während jedes Som- mers durchschnittlich 200 000 Stück. An der Ostküste von Amerika zwischen 40 o bis 65° n. Br. setzen sich mit Beginn des Frühlings ganze Flotten in Bewegung, um den Stockfisch zu fangen. England stellt 2000 Schiffe mit 30 000 Fischern, Frankreich die Hälfte, Amerika 3000 Schiffe mit 46 000 Mann. Jedes Schiff fängt während der günstigen Jahreszeit durchschnittlich 40 000 Stück. Auch die Krustentiere bevölkern das Meer in staunenswürdiger Fiille. Aus Norwegen werden jährlich gegen 900 000 Stück Hummer nach England ausgeführt. Bühner. 116. Die Jnsektenwelt. /C§ scheint, die Insekten seien die Lieblingsgeschöpfe der Natur gewesen, in w welchen sie alles vereint hat, was in jeder andern Klasse und Ordnung ihrer Kinder schön und angenehm, reizend oder merkwürdig und sonderbar ist. Eine Menge hat sie mit schimmerndem Harnisch bewaffnet, der wie poliertes Metall strahlt; andere leuchten wie geschliffene Edelsteine. Einige hat die Natur gleichsam mit flüssigen Tropfen oder Platten von Gold und Silber bedeckt, oder mit Schuppen oder Haaren, welche die Farbe jener Metalle nachahmen und deren Strahlen aussenden. Einige zeigen ein rohes Äußeres, wie Edelsteine in ihrem natürlichen Zustande, während andere die glatte und glänzende Oberfläche der geschliffenen zeigen. Welch eine Menge von Insekten wetteifert mit den Blumen in mannig- faltiger Schönheit, in der Zartheit der Farben, welche nicht gleich denen der Blumen flüchtig schwinden, sondern fest und dauerhaft das Tier überleben und es nach seinem Tode ebenso zieren wie im Leben. Andere wetteifern mit den Pflanzen in dem Geäder und Gewebe ihrer Flügel, noch andere in dem reichen, weichen Flaum, der sie kleidet. Man sollte glauben, einige Insekten hätten die Bäume ihrer Blätter beraubt, um sich selbst künstliche Schwingen zu bilden: so vollkommen gleichen sie denselben in Gestalt und Adergewebe. Einige stellen
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