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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 217

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
2. Attila. 217 Sieg zu Sieg und von Raub zu Raub führte, verehrte ihn fast abgöttisch. Über seinen Getreuen waltete er gnadenvoll; höflich, freigiebig, gastfrei, verstand er immer aufs neue sie an sich zu fesseln. Eine halbe Million Krieger folgte seinem Ruf. Als Feldherr aber und Staatsmann tvar er rücksichtslos und kannte kein Erbarmen. Seine wandernde Hofhaltung in der ungarischen Ebene >var die größte, bunteste und reichste jener Zeit. Häuptlinge und Königskinder deutscher und slavischer Stämme bildeten neben den Fürsten der Hunnen und der stammver- wandten Völker seinen Hofstaat. Unter der Leibwache, die im Ringe um den schön geschnitzten Zaun seines Hofes lag, dienten Männer aus fast allen Völkern zwischen Persien und den Pyrenäen; edle Gotenfürsten neigten ehrfurchtsvoll ihr Haupt vor seinem Befehl; Königskinder aus Thüringen und fremden Landen wurden als Geiseln an seinem Hofe erzogen neben Sprößlingen der Wander- stämme an der Wolga und der tatarischen Ebene; unterworfene Völker der Ostsee führten ihm Zobel- und Otternfelle aus dem Eise des Nordens zu; Gesandte aus Rom und Kvnstantinopel harrten furchtsam am Hofthor, um seine zornigen Befehle entgegenzunehmen oder ihm demütig kostbare Geschenke zu Füßen zu legen. Nachdeni er zuerst sich gegen Osten gewandt und Griechenland verwüstet hatte, aber durch ein unermeßliches Lösegeld zum Abzüge bewogen war, zog er im Jahre 451 durch Deutschlaiid nach Gallien (dem heutigen Frankreich), in dessen südlichem Teile inzwischen die Westgoten nach gewaltigen Wanderungen ein geordnetes Reich gegründet hatten. Deutschland ward auf diesem Durchzuge der Hunnen furchtbar verwüstet, rvie ein Heuschreckenschwarm verheerten sie alles Land. Am Rheine warfen sich 10 000 Burgunden dem Weltstürmer Attila entgegen, aber vergeblich; in heldenmütigem Kampfe gingen sie ruhmvoll unter. Nun aber vereinigten sich die Westgoten und die Römer, um durch gemeinsame Anstrengung die Bildung des Abendlandes und das Christentum zu schützen. Der römische Feldherr Astius und der Gotenkönig Theodorich brachten ein gewaltiges Heer zusammen und trafen in den weiten Ebenen von Chalons an der Marne, wo- hin Attila sich gezogen hatte, um für seine zahllose Reiterei Raum zu gewinnen, mit dem Feinde zusammen. Dort sammelten sich die Völker des Morgenlandes und die Völker des Abendlandes und standen sich gegenüber in heißer Erwartung des Kampfes, der das Schicksal Europas entscheiden sollte. Attila hatte die Übermacht der Masse, der Einheit und der Feldherrngabe; aber auf der Seite der Abendländer stritt die Begeisterung für alles Große der alten Welt, für das Christentum, für die Freiheit und den eigenen Herd. Deutsche aber fochten aus beiden Seiten, ja, der Kern aller deutschen Völker stand hier feindlich gespalten sich gegenüber, und welches Heer den Sieg gewann, die Deutschen wurden immer geschlagen. Das mörderische Schlachten begann; mit der höchsten Erbitterung kämpften beide Heere. Der tapfere Theodorich kam ums Leben, aber sein Sohn Thorismund nahm blutige Rache. Die Westgoten entschieden die Schlacht. Nachdem schon gegen 200 000 Menschen gefallen waren, wich Attila zurück, und das Abendland war gerettet. Attila hatte schon einen großen Scheiterhau- fen von Pferdesätteln errichten lassen, um sich darauf zu verbrennen, wenn er verfolgt worden und unterlegen wäre. Aber er entkam. Thorismund ward auf den noch blutigen Schild erhoben, und unter dem Jauchzen der Sieger zum Könige der Westgoten ausgerufen. Aber die, welche das lliiglück verbundeii,

2. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 302

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
302 43. Die Schlachten des Befreiungskrieges. jauchzen sie und stürzen auf den Feind. Der Regen rauscht in Strömen herab, an ein Feuern ist nicht zu denken, und mit Bajonett und Kolben bricht das Fußvolk, mit geschwungenem Säbel die Reiterei in die Franzosen ein, der alte Blücher, das Schwert in der Faust, allen voran. Mann an Mann wird gefochten, mit Mut und Wut, bis die Feinde vor den preußischen Hieben das Feld räumen. Eine große Menge der Flüchtigen ertrinkt in den Fluten der Katzbach; viele Tausende werden gefangen. Von diesem ruhmreichen Tage nannten die Soldaten ihren Blücher „Marschall Vorwärts", denn der König erhob ihn bald dar- auf zum Feldmarschall. Um dieselbe Zeit er- kämpften die Verbündeten noch manchen andern herr- lichen Sieg. So schlugen sie Napoleons Feldherren in den Schlachten bei Großbeeren in der Nähe von Berlin, bei Kulm in Böhmen und bei Denne- witz unweit Wittenberg. Dann drangen ihre Heere gegen Leipzig heran, wo Napoleon seine ganze Streitmacht zusammenge- zogen hatte. Da begann am 16. Oktober der drei- tägige ungeheure Kamps, an welchen!, mit Ausnahme der Türken, alle Völker Europas teilnahmen — die Völkerschlacht bei Leipzig. 300000 Mann Verbündete standen gegen das 200 000 Mann starke Heer Napoleons. Über 1000 Kanonen donnerten gegeneinander, so daß die Erde im weiten Umkreise erbebte. Mit unerhörter Anstrengung wurde am ersten Tage gerungen; vorzüglich war es wieder der alte Blücher, der mit seinen Tapfern löwenkühn die Franzosen zurückwarf, bis der Abend hereinbrach und das weitere Vorwärtsdringen hemmte. Napoleon mochte jetzt wohl ahnen, daß ihn sein Schlachtenglück verlassen habe. Deshalb versuchte er am nächsten Tage durch große Versprechungen Österreich zum Abfalle von den Verbündeten zu verführen, aber umsonst: am 18. Oktober inußte er den verzweifelten Kampf von neuem aufnehmen. Von einer Anhöhe aus, auf der eine Windmühle stand, leitete er die Schlacht. Ihm gegenüber auf einem Hügel hatten die drei ver- bündeten Herrscher, der König von Preußen und die Kaiser von Österreich und Rußland, ihre Stellung genommen. Abermals entbrannte ein furchtbar mörde-

3. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 404

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
404 91. Leben de- Luchses in den Alpen. keit ihn zum offnen Angriff nicht befähigen. Geduldiges Lauern, außerordent- lich leises, katzenartiges Schleichen bringt ihn zu Beute. Er ist nicht so schlau als der Fuchs, aber geduldiger; nicht so frech als der Wolf, aber ausdauern- der, von gewandterm Sprung; nicht so kräftig als der Bär, aber scharfsinniger, aufmerksamer. Seine größte Kraft liegt in den Füßen, der Kinnlade und dem Nacken. Er weiß sich die Jagd bequem zu machen und ist nur wählerisch in der Beute, wenn er Fülle hat. Was er mit seinem langen, sichern Sprung erreicht, wird niedergerissen; erreicht er sein Tier nicht, so läßt er es gleichgültig fliehen und kehrt ohne ein Zeichen von Gemütsbewegung auf seinen Baumast zurück. Er ist nicht gefräßig, aber er liebt das frische, warme Blut und wird durch diese Liebhaberei unvorsichtig. Erlauert er am Tage nichts und wird er hungrig, so streift er des Nachts umher, oft ungeheuer weit, aus drei bis vier Alpen; der Hunger macht ihn mutig und schärst seine Klugheit und seine Sinne. Trifft er eine weidende Schaf- oder Ziegenherde, so schleicht er, schlangenartig auf dem Bauche sich windend, heran, schnellt sich im günstigen Augenblicke vom Boden auf, dem aufspringenden Tiere auf den Rücken, zerbeißt ihm die Puls- ader oder das Genick und tötet es so augenblicklich. Dann leckt er zuerst das Blut, reißt dann den Bauch auf, frißt die Eingeweide und etwas vom Kopf, Hals und Schultern und läßt das Übrige liegen. Nicht selten aber reißt er drei bis vier Ziegen oder Schafe auf einmal nieder, ja, er fällt im Hunger selbst Kälber und Kühe an. Ein im Februar 1813 im Kanton Schwyz am Axeuberge geschossener hatte in wenigen Wochen an vierzig Schafe und Ziegen zerfleischt. Im Sommer 1814 zerrissen drei oder vier Luchse in den Gebirgen des Simmenthales 160 Schafe und Ziegen. Hat der Luchs aber Wildbret genug, so hält er sich an dieses und scheint eine gewisse Scheu zu haben, sich durch Zerreißung der Haustiere zu verraten. Die in den Alpen lebenden Gemsen fällt er mit Vorliebe an, doch übertreffen ihn diese an Feinheit der Witterung und entgehen ihm häufig, selbst wenn er sich an ihre Wechsel und Sulzen in Hinterhalt legt. Häufiger erbeutet er Dachse, Murmeltiere, Alpenhaseu, Hasel-, Schnee-, Birk- und Ur- hühner und greift im Notfall selbst zu Eichhörnchen und Mäusen. Selten fällt ihm im Winter, wo er sich so oft in die unteren Berge und selbst in die Thäler wagen muß, ein Reh zu; dagegen versucht er es wohl, sich unter der Erde nach den Ziegen und Schafställeu durchzugraben, wobei einst ein Ziegen- bock, der den unterirdischen Feind bemerkte, als er eben den Kopf aus der Erde hob, diesem so derbe Stöße zuteilte, daß der Räuber tot in seiner Mine liegen blieb. Die Luchse vermehren sich nicht stark. Regelmäßige Luchsjagden finden bei der Seltenheit des Raubtieres nicht statt. Findet man auch Spuren seiner Mordgier, so ist doch der Thäter gewöhnlich sehr weit weg und flieht, wenn er förmlich gejagt wird, in ganz andere Gegenden. Stößt ihm aber der Jäger unvermutet auf, so weicht der Luchs nicht von der Stelle und ist sehr leicht zu schießen. Er bleibt ruhig auf seinem Baume liegen und starrt den Menschen unverwandt an, wie die wilde Katze; ja, der unbewaffnete Jäger überlistet ihn sogar, indem er ein paar Kleidungsstücke vor ihn hinpflanzt und inzwischen zu Hause seine Flinte holt. Der Luchs starrt auf die Kleider so lange, bis das Gewehr bei der Hand ist und der Schuß fällt. Aber auch hier

4. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 393

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
87. Blick ins Weltall. 393 die Körper durch ihre Schwere an die Erde angezogen und können ihr nicht entlaufen. Überall nennt man unten, was man unter den Fußen hat, und oben, was über dem Haupte hinaus ist. Niemand merkt oder kann sagen, daß er unten sei. Alle sind oben, so lange sie die Erde unter den Füßen und den Himmel voll Licht oder Sterne über dem Haupte haben. Aber der Leser wird nicht wenig erstaunen, wenn er's zum ersten Male hören sollte, wie groß die Kugel sei; denn der Durchmesser der Erde beträgt in gerader Linie von einem Punkt der Oberfläche durch den Mittelpunkt hindurch zum andern Punkt reichlich zwölftausend siebenhundert, der Umkreis der Kugel aber beträgt vierzig tausend Kilometer. Das haben die Gelehrten mit großer Genauigkeit aus- gemessen und ausgerechnet und sprechen davon wie von einer gemeinen Sache. Aber niemand kann die göttliche Allmacht begreifen, die diese ungeheure, große Kugel schwebend in der unsichtbaren Hand trägt, und jedem Pflänzlem darauf seinen Tau und sein Gedeihen giebt und dem Kindlein, das geboren wird, einen lebendigen Odeni in die Nase. Man rechnet, daß 1460 Millionen Menschen zu gleicher Zeit auf der Erde leben und bei dem lieben Gott in die Kost gehen, ohne das Getier. Aber es kommt noch besser. Denn zweitens: Die Sonne, so nahe sie zu sein scheint, wenn sie früh hinter den Bergen in die frische Morgen- luft hinaufschaut, so ist sie doch ungefähr zwanzig Millionen Meilen weit von der Erde entfernt. Weil aber eine solche Zahl sich geschwinder anssprechen, als erwägen und ausdenken läßt, so merke: Wenn auf der Sonne eine große, scharf geladene Kanone stände und der Kanonier, der hinten steht und sie richtet, zielte auf keinen andern Menschen, als auf dich, so dürftest du deswegen in dem näm- lichen Augenblicke, als sie abgebrannt wird, noch herzhaft anfangen, ein neues Haus zu bauen, und könntest darin essen, trinken und schlafen. Denn wenn auch die Kugel in schnurgerader Richtung und gleicher Geschwindigkeit immer fort und fort flöge, so könnte sie doch erst nach Verfluß von ungefähr zehn Jahren von der Sonne hinweg auf der Erde anlangen, so doch eine Kano- nenkugel einen scharfen Flug hat und zu einer Weite von 500 Meter nicht mehr als den sechzigsten Teil einer Minute bedarf, nämlich eine Sekunde. Daß nun ferner die Sonne auch nicht bloß eine glänzende Fensterscheibe des Himmels, sondern, wie unser Erdkörper, eine schwebende Kugel sei, begreift man schon leichter. Aber wer vermag mit seinen Gedanken ihre Größe zu um- fassen, nachdem sie aus einer so entsetzlichen Ferne solche Kraft des Lichts und der Wärme noch auf die Erde ausübt und alles segnet, was ihr mildes Antlitz bescheint? Der Durchmesser der Sonne ist einhundertzwölfmal größer, als der Durchmesser der Erde. Wenn sie hohl wäre inwendig, so hätte nicht nur unsere Erde in ihr Raum, auch der Mond, der doch fast 50 000 Meilen von uns absteht, könnte darin ohne Anstoß auf- und untergehen: ja, er könnte fast noch einmal so weit von uns entfernt sein, als er ist, und doch ohne Anstoß um die Erde herumspazieren, wenn er wollte. So groß ist die Sonne und geht aus der nämlichen, allmächtigen Hand hervor, die auf der Erde das Mohnsamenkörnlein in seiner Schale bildet und zur Reife bringt, eins so unbegreiflich wie das andere. Die Erde dreht sich in vierundzwanzig Stunden um sich selber. Nämlich man stelle sich vor, wie wenn von einem Punkt der Erdkugel durch ihre Mitte bis zum entgegengesetzten Punkt eine lange Axe gezogen wäre. Diese zwei

5. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 401

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
90. Der Königstiger. 401 90. Der Königstiger. ^7>er Königstiger ist eine herrliche, wunderschön gezeichnete und gefärbte Katze. Seine Gestalt ist höher, schlanker und leichter als die des Löwen; auch in der Größe steht der Tiger keineswegs hinter jenem zurück. Ein erwach- sener männlicher Tiger erreicht regelmäßig zwei Meter Gesamtlänge von der Schnauze bis zur Schwanzspitze; es sind aber nicht selten einzelne sehr alte erlegt worden, bei welchen die in derselben Weise gemessene Länge 2,6 m ergab. Die gewöhnliche Körperlänge beträgt 1,5 m. Der Leib ist etwas mehr verlängert und gestreckt, der Kopf runder als der des Löwen, der Schwanz ist lang und quastenlos, die Behaarung kurz und glatt und nur an den Wangen bartmäßig perlängert. Das Weibchen ist kleiner und hat auch einen kürzeren Backenbart. Alle Tiger aber, welche in nördlicher gelegenen Ländern wohnen, tragen ein viel dichteres und längeres Haarkleid als diejenigen, deren Heimat die heißen Tiefländer Indiens sind. Die Zeichnung des Tieres zeigt die schönste Anord- nung von Farben und einen lebhaften Gegensatz zwischen der hellen, rostgelben Grundfarbe und den dunklen Streifen, welche über sie hinweglaufen. Die Schnurren sind weiß, die Nase ist ungefleckt und der Augenstern gelblichbraun. Ebensowohl als in Rohr- und Graswäldern begegnet man dem Tiger in großen, hochstämmigen Wäldern, wenn auch immer nur bis zu einer gewissen Höhe über dem Meeresspiegel. Nach den herdenreichen Alpenweiden in den Hochgebirgen Asiens geht er niemals empor; um so öfter kommt er dicht an die Dörfer, ja selbst an die Städte heran. Die schilfbewachsenen User der Flüsse, die ungeheuren, schilfartigen Bambusgebüsche und andere Dickungen sind seine Lieblingsplätze. Er hat alle Sitten und Gewohnheiten der Katzen, aber sie stehen bei ihm im gleichen Verhältnis zu seiner Größe. Seine Bewegungen sind jedoch ebenso anmutig wie die kleinerer Katzen, und dabei ungemein rasch, gewandt Vaterländisches Lesebuch. 26

6. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 299

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
299 42. Preußens Erhebung. hatte er niedergeworfen in blutigen Schlachten; die deutschen Fürsten mußten thun, wie er wollte, und auch Preußen hatte er an den Rand des Verderbens gebracht. Nun gelüstete es ihn, auch Rußland seiner Herrschaft zu unterwerfen, Im Sommer des Jahres 1812 brach er mit Viermalhunderttausend auserlesenen Kriegern zu Fuß und sechzigtausend zu Roß nebst 1200 Stück Geschütz in das große russische Reich ein. Er hatte die besten Scharen ans allen Ländern Europas gesammelt. Sie waren in allen Künsten der Waffen wohl geübt und mit allem Kriegszeuge aufs beste versehen. In mehreren blutigen Schlachten zeigten sich zwar die Russen tapfer, aber sie mußten das Schlachtfeld räumen und zogen sich tief in das Land hinein nach Moskau, der alten Hauptstadt des Reiches, indem sie alles hinter sich her verheerten. Napoleon folgte ihnen gegen den Rat der Generale. Da ereilte ihn in der alten Zarenstadt die göttliche Gerechtigkeit. Am 14. September war er siegestrunken in das ehrwürdige Schloß der russischen Kaiser, den Kreml, eingezogen; aber schon in der folgenden Nacht brachen dort über seinem Haupte die Flammen aus, welche vier Tage lang wüteten und die ganze Stadt in Asche legten. Unsäglicher Schrecken ergriff das französische Heer, welches in Moskau sichere Winterquartiere zu finden gehofft hatte. Ende Oktober mußte Napoleon den Rückzug durch das feindliche Land antreten. Hierauf hatten die Russen gewartet. Mit den Schwärmen ihrer Kosaken verfolgten sie den fliehenden Feind, ließen ihm keine Ruhe, weder bei Tag noch bei Nacht, und wer sich nur von dem Hauptheere entfernte, wurde niedergemacht. Da brach Tod und Verderben noch furchtbarer über das gewaltige Heer herein. Früher als gewöhnlich begann der in den öden Steppen Rußlands so harte Winter. Die fliehenden Scharen hatten keinen Schutz gegen seine Strenge: ihre Kleider waren zerrissen, die Füße, halb entblößt, zitterten auf dem kalten Schnee; die Dörfer und Städte waren verwüstet, nirgends ein Obdach gegen den furchtbar schneidenden Wind, kein Bissen Brot, den nagenden Hunger zu stillen. Da ergriff Verzweiflung ihre Herzen. An jedem Morgen lagen Haufen Erfrorener um die ausgebrannten Wachtfeuer. Die ermatteten Krieger konnten sich kaum weiter schleppen; Tausende blieben zurück und wurden eine Beute der russischen Wölfe. Als das erschöpfte Heer über die Beresina zog —hinter ihm her waren die russischen Scharen —, da brachen die Brücken, und Tausende fanden in den Fluten ihr Grab. — Da verließ Napoleon heim- lich das Heer, und in einem Schlitten fuhr er nach Frankreich. Die Hand des Herrn hatte ihn getroffen. Der hatte gesagt: „Bis hierher und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!" Wetzet. 42. Preußens Erhebung. & in Häuflein nur von der „großen Armee" zog durch Preußen. Sein An- blick erregte Entsetzen und Mitleiden. Halbnackt, zerlumpt, mit erfrorenen Gliedmaßen, ausgehungert, krank und elend erschienen die wieder, welche erst vor wenig Monaten in stolzem Übermut und des Sieges gewiß ausgerückt waren. Da ergriff das preußische Volk die Überzeugung, daß nun die Stunde der Erlösung aus schwerer Knechtschaft geschlagen habe. „Das ist Gottes Finger!" ging es von Munde zu Munde. Es gab nux ein Gefühl im Vater- lande: glühenden Haß gegen die Franzosen. Es war das erklärlich. Sie hat-

7. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 350

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
350 63. Der H>arz. jugendlich übermütig die Holtemme in ihrer „steinernen Renne" dahin, bis sie in die Bode einmündet. — Das Bodethal ist vorzugsweise mit Naturschön- heiten gesegnet. Da liegen die Baumanns- und die Bielshöhle mit ihren wunderlichen Tropfsteinbildungen. Am schönsten aber wird das Thal da, wo die Bode in die Ebene tritt (ins Quedlinburger Thal). Der Fluß tobt schäu- mend zwischen Felsstücken hin und wird immer enger eingeschlossen von hohen Felswänden, deren eine fast senkrecht aufsteigt zu einer Höhe von 200 m. Oben zeigt man einen riesig großen Roßhuf, der Voralters in den Felsgipfel gehauen ist und wahrscheinlich den heidnischen Priestern dazu gedient hat, sich hinzu- stellen und zu weissagen. Das ist die Roßtrappe. Der Sage nach ist die Roßtrappe also entstanden. Der im Böhmer Walde hausende Riese Bohdo ver- langte die Königstochter vom Riesengebirge, Emma, zur Gemahlin. Emma ent- floh von der Schneekoppe und kam an die Grenze des Harzes; Bohdo jagte auf seinem Zelter, der meilenlange Fluren in Minuten übersprang, hinterdrein. Emma kam an jenen Felsen, unter dem an 1000 Fuß tief der Abgrund liegt; der gegenüberstehende Fels war weit und steil; als sie aber Bohdo herannahen hörte, setzte sie über den Abgrund glücklich hinweg, wobei das Roß seinen Huf vier Fuß tief in das harte Gestein schlug. Bohdo, der nur auf Emma blickte, sah den Abgrund nicht, stürzte hinein und gab so dem Flusse den Namen (Bode). 3. Die Bewässerung des Harzes ist im ganzen ziemlich reichlich: überall sprudeln Quellen hervor, die sich zu kleinen Bergbächen und Flüssen vereinigen, daher auch üppiger Wiesen- und Baumwuchs, auf der Hochfläche des Unter- harzes sogar vortrefflicher Getreidebau. Von Bergseeen aber ist nicht die Rede. Auf dem Brocken liegt der Schnee bis in den Mai und Juni hinein. Der ganze Oberharz hat wenig Frühling, viel Nebel und Regen, etwa 6 Wochen Sommer, ganz dem Klima von Norwegen und Schweden entsprechend. Die Harzflüsse sind rein, doch reich an Krebsen und Fischen, besonders Forellen. Wo die Thäler weit werden, treibt man Leinwandbleicherei; der Flachsbau jedoch ist dem Harze fremd. Die Kartoffel ist die einzige Frucht, die dem Harzer treu bleibt. Wenig Obst gedeiht in diesem Klima, desto mehr stehen Blumen, Wald und Wiesen in Flor. An Preißel- und Blaubeeren ist Überfluß: sie werden gesammelt und verkauft. Die Baumarten des Unterharzes sind Ahorn, Esche, Ulme, Birke, Rotbuche; an den mildesten Punkten stehen Roß- kastanien. Bei Wernigerode und Blankenburg sindet man aber auch die echte Kastanie. In den Oberharz folgt der Tanne nur die Birke eine Strecke weit, und noch etwas weiter die „Quitsche", deren rote Vogelbeeren dem Oberharzer zu seiner Lieblingsbeschäftigung, deni Vogelfänge, gute Dienste leisten. In der Höhe von 900 Meter schwindet am Brocken schon der Baumwuchs, nachdem er zuvor niedrig und krüppelig geworden; nur das heilsame isländische Moos, die Berganemone und einige Alpenkräuter fühlen sich auf dem kahlen Scheitel des nebelumfluteten Vater Brocken wohl. Im Tierreiche sind die Vögel am zahlreichsten vertreten und der- Spott- vogel, der Zaunkönig, der Bergfinke, das Goldhähnchen, die Meise, der Zeisig, der Star, das Rotkehlchen, der Falke und die Drossel, welche Heinrich I. den Harz so lieb machten, sind noch jetzt sehr laut in diesen Waldungen. Die Jagd liefert noch Eber, Hirsche, besonders viel Rehe; auch wilde Katzen ffnden sich

8. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 338

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
338 57. Die Lüneburger Leide. gänzlich vergessen, daß wir in der Heide sind. Nicht weniger als 30 Geviert- Meilen sind mit Wald bedeckt; einzelne Forsten haben eine beträchtliche Größe. Den Hauptbestand der Wälder bildet die Kiefer; aber wo Höhen oder Niede- rungen bessern Boden tragen, da ladet uns der Schatten glattstämmiger Buchen und schöner, kräftiger Eichen ein. Von Hannovers berühmten Bäumen steht eine gute Anzahl in der Heide. In früherer Zeit ist der Waldreichtum noch größer gewesen, wie das die in den Mooren liegenden Kiefern und die an vielen Stellen der Heide stehenden verkrüppelten Eichen beweisen. — Einen reichen Erwerb gewährt an vielen Stellen das Sammeln der Waldbeeren. 1862 wurden allein auf der Eisen- bahn 1563 Zentner Heidelbeeren, 2752 Zentner Kronsbeeren und 206 Zentner Wachholderbeeren aus dem Allergebiet nach Harburg befördert; 10000 Hunten sendeten die Forstbezirke Fallingbostel und Bergen über Soltan dahin. In den dünn bevölkerten Gegenden, wo nicht 1000 Menschen auf einer Quadrat-Meile leben, zählt man 6oo Bienenstöcke und 4—5000 Schafe auf demselben Raume. Die Pferde und Kühe der Heide sind durchweg kleiner als die der Marsch; indes haben manche Dörfer und Güter, welche bessern Boden besitzen oder Koppelwirtschaft treiben, einen trefflichen „Viehstapel" auszu- weisen. Viele Bienenzüchter oder Imker ziehen im Frühjahre in die Marsch, wo Raps, Klee, Bohnen, Linden- und andere Blüten den fleißigen Tieren eine reiche Weide gewähren; nachher wandern sie zu den Bnchweizenfeldern und zuletzt, wenn die Heide sich weit und breit mit den roten Glöckchen behängt hat, leistet der Imker dem Schäfer Gesellschaft, der hinter den Schnucken seine „Hasen" (Strümpfe) strickt. — Wer ein Auge für den Reichtum hat, den die Natur im Kleinen ent- faltet, findet in Wald und Heide, in Bruch und Moor manches Gewächs und manches Tier, das er nicht zu finden glaubte. Auf dürrem Boden und an Birkenstämmen gedeiht die graue Renntierflechte; unter der Heide rankt der Bärlapp („Krähenfuß") am Boden fort; wo modernde Moose und Binsen dem Torflager neue Schichten zuführen, blüht der tiefblaue Enzian, der beperlte Sonnentau, das seidenhaarige Wollgras und der duftige Gagel oder Porst. An den Bächen schaukeln sich lange, fadenförmige Flußranunkeln; zwischen dem Schilf ruhiger Teiche wiegen sich gelbe Schwertlilien und rote Doldenlilien; weiße Seerosen und gelbe Teichrosen tauchen aus der Tiefe auf. Die Wiesen schmücken sich mit Kuckucks-Blumen und Knabenkraut, mit Schaumkraut und gelben Ranunkeln und mit Doldengewächsen aller Art. — Zahlreiche Spinnen hängen ihr Gewebe an Heide, Halm und Busch; auf langen, leichten „Som- merfüden" fahren einige Arten im Herbst durch die Luft. Ameisenlöwen lauern in ihren Sandgruben auf Beute; Schlupfwespen suchen lebende und tote Tiere, um ihre Eier hineinzulegen. Leichte Wasserjungfern stürmen durch die Luft oder wiegen sich ruhig in der Sonne; Millionen von Larven berauben die Nadelwälder ihres Schmuckes oder graben sich Gänge durch das Holz der Stämme und das Fleisch der Pilze. In Erdlöchern zirpen scheue Grillen; Heuschrecken hüpfen auf Wiese und Anger; Käfer, zum Teil golden glänzend, suchen ihre Wege unter Halmen und Moos; Schmetterlinge eilen von Blüte zu Blüte, und in der Dämmerung suchen sich Motten und Eulen ihre Nahrung.

9. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 400

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
400 89. Löwenritt. 89. Löwenritt. 1. Wüstenkönig ist der Löwe; will er sein Gebiet durchfliegen, wandelt er nach der Lagune, in dem hohen Schilf zu liegen. Wo Gazellen und Giraffen trinken, kauert er im Rohre, zitternd über dem Gewalt'gen rauscht das Laub der Sykomore. 2. Abends, wenn die Hellen Feuer glühn im Hottentottenkrale, wenn des jähen Tafelberges bunte, wechselnde Signale nicht mehr glänzen, wenn der Kaffer einsam schweift durch die Karroo, wenn im Busch die Antilope schlummert und am Strom das Gnu: 3. sieh! dann schreitet majestätisch durch die Wüste die Giraffe, daß mit der Lagune trüben Fluten sie die heiße, schlaffe Zunge kühle; lechzend eilt sie durch der Wiiste nackte Strecken, knieend schlürft sie langen Halses, aus dem schlammgefüllten Becken. 4. Plötzlich regt es sich im Rohre: mit Gebrüll auf ihren Nacken springt der Löwe. Welch ein Reitpferd! Sah man reichere Schabracken in den Marstallkammern einer königlichen Hofburg liegen, als das bunte Fell des Renners, den der Tiere Fürst bestiegen? 5. In die Muskeln des Genickes schlägt er gierig seine Zähne, um den Bug des Riesenpferdes weht des Reiters gelbe Mähne; mit dem dumpfen Schrei des Schmerzes springt es auf und flieht gepeinigt; sieh! wie Schnelle des Kameles es mit Pardelhaut vereinigt! 6. Sieh! die mondbestrahlte Fläche schlägt es mit den leichten Füßen! Starr aus ihrer Höhlung treten seine Augen, rieselnd fließen an dem braun gefleckten Halse nieder schwarzen Blutes Tropfen, und das Herz des flücht'gen Tieres hört die stille Wiiste klopfen. 7. Gleich der Wolke, deren Leuchten Israel im Lande Jemen führte, wie ein Geist der Wüste, wie ein fahler, luft'ger Schemen, eine sandgeformte Trombe in der Wiiste sand'gem Meer, wirbelt eine gelbe Säule Sandes hinter ihnen her. 8. Ihrem Zuge folgt der Geier, krächzend schwirrt er durch die Lüfte; ihrer Spur folgt die Hyäne, die Entweiheriu der Grüfte, folgt der Panther, der des Kaplands Hürden räuberisch verheerte; Blut und Schweiß bezeichnen ihres Königs grausenvolle Fährte. 9. Zagend auf lebendigem Throne sehn sie den Gebieter sitzen und mit scharfer Klaue seines Sitzes bunte Polster ritzen; rastlos, bis die Kraft ihr schwindet, muß ihn die Giraffe tragen, gegen einen solchen Reiter hilft kein Bäumen und kein Schlagen. 10. Taumelnd an der Wüste Saume stürzt sie hin und röchelt leise. Tot, bedeckt mit Staub und Schaume, wird das Roß des Reiters Speise. Über Madagaskar ferm im Osten sieht man Frühlicht glänzen. — So durchsprengt der Tiere König nächtlich seines Reiches Grenzen. Freiligrath. Das obige Gedicht enthält weder wahre Poesie, noch ist es naturgeschichtlich treu, aber durch seine farbenprächtige Rhetorik hat es eine gewisse Berühmtheit gewonnen und es ist charakteristisch für den Dichter. — V. 1. „Lagune" ist eine Vertiefung in flachen Küstengegenden, in welcher übergetretenes Seewasser verdunstet. Die Sykomore ist der Maulbeer-Feigenbaum. — V. 2. Der „Kral" ist ein Dorf, aus bieuenkorbähnlichen Hütten bestehend. Der Tafelberg, benannt nach der großen Platte, die seinen Gipfel bildet, liegt unweit der Kapstadt. Je nach dem Sonnenstand bietet er verschiedene Licht- erscheinungen, „bunte wechselnde Signale". Karroo (sprich Karru) ist eine aus hartem Thone gebildete Hochebene, in welcher während der heißen Jahreszeit alle Vegetation auf- hört, in der Regenzeit aber ein lachendes Blumen- und Grasmeer das Auge erfreut. — V. 7. Eine „Trombe" ist eine Wasserhose, hier auf die Sandsäule übertragen.

10. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 377

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
81. Der brasilianische Urwald. 377 81. Der brasilianische Urwald. ei einer so großen Fülle von Leben und einem so kräftigen Ringen nach Entwickelung vermag selbst ein Boden, so fruchtbar und üppig wie der brasilianische, nicht die nötige Nahrung in gehörigem Maße zu reichen; daher stehen jene riesenartigen Gewächse in einem beständigen Kampfe der Selbsterhal- tung untereinander und verdämmen sich mehr noch als die Bäume unserer Waldungen. Selbst die schon hoch erwachsenen und einer großen Menge von Nahrungsstoffen bedürftigen Stämme empfinden den Einfluß ihrer noch mäch- tigeren Nachbarn, bleiben bei Entziehung der Nahrung plötzlich im Wachstum zurück und fallen so in kurzer Zeit den allgemeinen Naturkräften anheim, die sie einer schnellen Auflösung entgegenführen. Man sieht so die edelsten Bäume nach wenigen Monaten eines zehrenden Leidens von Ameisen und anderen Insekten zernagt, vom Grund bis an die Spitze von Fäulnis ergriffen, bis sie plötzlich zum Schrecken der einsamen Beivohner des Waldes unter krachendem Geräusch zusammenstürzen. — Nicht minder ausgezeichnet, als die Pflanzen-, ist die Tierwelt, welche jene Urwälder bewohnt. Der Naturforscher, zum ersten Male hierher versetzt, weiß nicht, ob er mehr die Formen, Farben oder Stimmen der Tiere bewun- dern soll. Den Mittag ausgenommen, wo alle lebenden Geschöpfe der heißen Zone Schatten und Ruhe suchen, und wo daher eine majestätische Stille über die im Sonnenlicht glänzende Tropennatnr verbreitet ist, ruft jede Stunde des Tages eine andere Welt von Geschöpfen hervor. Den Morgen verkünden das Gebrüll der Henlafsen, die hohen und tiefen Töne der Laubfrösche und Kröten, das monotone Schmettern und Schwirren der Cikaden und Heuschrecken. Hat die aufsteigende Sonne den ihr vorangehenden Nebel verdrängt, so freuen sich alle Geschöpfe des neuen Tages. Die Wespen verlassen ihre schuhlangen, von den Zweigen herabhängenden Nester; die Ameisen kommen aus ihren künstlich von Lehm aufgetürmten Wohnungen, womit sie die Bäume überziehen, hervor und beginnen die Reise auf den selbstgebahnten Straßen; ebenso die das Erd- reich hoch und weit umher aufwühlenden Termiten (weiße Ameisen). Die bunt- farbigsten, an Glanz mit den Farben des Regenbogens wetteifernden Schmetter- linge, besonders zahlreiche Hesperiden, eilen von Blume zu Blume, oder suchen ihre Nahrung auf den Straßen oder, in einzelnen Haufen zusammengefellt, ans besonnten Sandufern der kühlen Bäche. Der blauspiegelnde Menelaus, Nestor, Adonis, Laertes, die bläulich weiße Jdea und der große, mit Augen bemalte Eurylochus schwingen sich, Vögeln ähnlich, durch die feuchteu Thäler zwischen grünen Gebüschen hin. Die mit den Flügeln schnarrende Feronia fliegt eilig von Baum zu Baum, während die Eule, der größte der Nachtschmetterlinge, mit ausgebreiteten Flügeln unverrückt am Stamm festsitzend, den Abend erwartet. Myriaden der glänzendsten Küfer durchschwirren die Luft und blinken gleich Edelsteinen aus dem frischen Grün der Blätter oder duftenden Blumen hervor. Indessen schleichen Eidechsen von auffallender Form, Größe und Farbenpracht, düstergefärbte, giftige oder unschädliche Schlangen, welche an Glanz den Schmelz der Blumen übertreffen, aus dem Laube, den Höhlen der Bäume und des Bodens hervor und sonnen sich, an den Bäumen sich hinaufwindend und auf Insekten oder Vögel lauernd. Von nun an ist alles voll thätigen Lebens.
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