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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 217

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
2. Attila. 217 Sieg zu Sieg und von Raub zu Raub führte, verehrte ihn fast abgöttisch. Über seinen Getreuen waltete er gnadenvoll; höflich, freigiebig, gastfrei, verstand er immer aufs neue sie an sich zu fesseln. Eine halbe Million Krieger folgte seinem Ruf. Als Feldherr aber und Staatsmann tvar er rücksichtslos und kannte kein Erbarmen. Seine wandernde Hofhaltung in der ungarischen Ebene >var die größte, bunteste und reichste jener Zeit. Häuptlinge und Königskinder deutscher und slavischer Stämme bildeten neben den Fürsten der Hunnen und der stammver- wandten Völker seinen Hofstaat. Unter der Leibwache, die im Ringe um den schön geschnitzten Zaun seines Hofes lag, dienten Männer aus fast allen Völkern zwischen Persien und den Pyrenäen; edle Gotenfürsten neigten ehrfurchtsvoll ihr Haupt vor seinem Befehl; Königskinder aus Thüringen und fremden Landen wurden als Geiseln an seinem Hofe erzogen neben Sprößlingen der Wander- stämme an der Wolga und der tatarischen Ebene; unterworfene Völker der Ostsee führten ihm Zobel- und Otternfelle aus dem Eise des Nordens zu; Gesandte aus Rom und Kvnstantinopel harrten furchtsam am Hofthor, um seine zornigen Befehle entgegenzunehmen oder ihm demütig kostbare Geschenke zu Füßen zu legen. Nachdeni er zuerst sich gegen Osten gewandt und Griechenland verwüstet hatte, aber durch ein unermeßliches Lösegeld zum Abzüge bewogen war, zog er im Jahre 451 durch Deutschlaiid nach Gallien (dem heutigen Frankreich), in dessen südlichem Teile inzwischen die Westgoten nach gewaltigen Wanderungen ein geordnetes Reich gegründet hatten. Deutschland ward auf diesem Durchzuge der Hunnen furchtbar verwüstet, rvie ein Heuschreckenschwarm verheerten sie alles Land. Am Rheine warfen sich 10 000 Burgunden dem Weltstürmer Attila entgegen, aber vergeblich; in heldenmütigem Kampfe gingen sie ruhmvoll unter. Nun aber vereinigten sich die Westgoten und die Römer, um durch gemeinsame Anstrengung die Bildung des Abendlandes und das Christentum zu schützen. Der römische Feldherr Astius und der Gotenkönig Theodorich brachten ein gewaltiges Heer zusammen und trafen in den weiten Ebenen von Chalons an der Marne, wo- hin Attila sich gezogen hatte, um für seine zahllose Reiterei Raum zu gewinnen, mit dem Feinde zusammen. Dort sammelten sich die Völker des Morgenlandes und die Völker des Abendlandes und standen sich gegenüber in heißer Erwartung des Kampfes, der das Schicksal Europas entscheiden sollte. Attila hatte die Übermacht der Masse, der Einheit und der Feldherrngabe; aber auf der Seite der Abendländer stritt die Begeisterung für alles Große der alten Welt, für das Christentum, für die Freiheit und den eigenen Herd. Deutsche aber fochten aus beiden Seiten, ja, der Kern aller deutschen Völker stand hier feindlich gespalten sich gegenüber, und welches Heer den Sieg gewann, die Deutschen wurden immer geschlagen. Das mörderische Schlachten begann; mit der höchsten Erbitterung kämpften beide Heere. Der tapfere Theodorich kam ums Leben, aber sein Sohn Thorismund nahm blutige Rache. Die Westgoten entschieden die Schlacht. Nachdem schon gegen 200 000 Menschen gefallen waren, wich Attila zurück, und das Abendland war gerettet. Attila hatte schon einen großen Scheiterhau- fen von Pferdesätteln errichten lassen, um sich darauf zu verbrennen, wenn er verfolgt worden und unterlegen wäre. Aber er entkam. Thorismund ward auf den noch blutigen Schild erhoben, und unter dem Jauchzen der Sieger zum Könige der Westgoten ausgerufen. Aber die, welche das lliiglück verbundeii,

2. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 276

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
276 32. Lriedrich Wilhelm, der große Kurfürst. andere Gebiete, wodurch er den Umfang des Staates um ein Dritteil ver- größerte. Dann kämpfte er ruhmvoll gegen die Polen, verteidigte als deutscher Reichsfürst den vaterländischen Boden gegen die Angriffe der eroberungssüchtigen Franzosen und schlug die gefürchteten Schweden, welche in sein Brandenburg eingefallen waren, in der denkwürdigen Schlacht bei F ehr bell in. In dieser Schlacht war das Leben des Kurfürsten in höchster Gefahr. Die feindlichen Kugeln pfiffen dicht um ihn her, denn die Schweden kannten ihn an dem Schimmel, den er ritt. Da sprach sein Stallmeister Froben: „ Herr Kurfürst, ich sehe, Euer Schimmel ist scheu geworden; gebt ihn mir und besteigt meinen Braunen." Kaum waren die Pferde ge- wechselt, da sank der treue Diener, von einer Kugel getroffen, tot herab. Der Kurfürst selber kämpfte mit Heldenkühnheit. Als eine Schwadron ihren Haupt- mann verloren hatte, stellte er sich an ihre Spitze und rief: „Mut, Kinder! Ich, euer Fürst, bin jetzt euer Hauptmann und will siegen oder ritterlich mit euch ster- den!" Und er gewann den glorreichsten Sieg. Die Schweden wurden gänzlich geworfen und flohen eilig zum Lande hinaus. — Ei- nen bedeutenden Anteil an diesem wie an den früheren kriegerischen Erfolgen der Brandenburger hatte der Feldmarschall Derfflin- ger. Er war früher Schnei- dergeselle gewesen, hatte sich aber durch Geist und Kühnheit emporgearbeitet und ward vom Kurfürsten im Rate wie im Felde sehr hoch geschätzt. Ein Held im Kriege, war Friedrich Wilhelm seinen Unterthanen zugleich der beste Landesvater. Auf alle Weise suchte er seinem durch den dreißigjährigen Krieg erschöpften und verwüsteten Lande emporzuhelfen. Er unterstützte die Landwirt- schaft und ließ in die entvölkerten und verödeten Gegenden Ansiedler aus Holland und der Schweiz kommen, deren Fleiß den sandigen Boden Brandenburgs in Ackerfeld und Gärten umschuf. Für Gewerbe, Fabriken und Handel war er nicht minder thätig; er legte Straßen und Kanäle an, führte die Post ein und stiftete sogar eine Gesellschaft für den Seehandel nach Afrika. Ein besonderes Verdienst

3. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 290

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
290 36. Aus dem siebenjährigen Kriege. Reih und Glied. Das Kriegsgeschrei verbreitete sich wie ein Lauffeuer durchs ganze preußische Lager; alles stürzte aus den Zelten, und in einigen Augenblicken, trotz der unaussprechlichen Verwirrung stand der größte Teil der Infanterie und der Kavallerie in Schlachtordnung. Der anbrechende Tag diente nicht, die Ver- wirrung zu vermindern, denn ein dicker Nebel lag auf den streitenden Heeren. Das Dorf Hochkirch stand in Flammen und wurde dennoch von den Preußen aufs tapferste verteidigt. Der Sieg schien von dem Besitze desselben abzuhängen, daher Daun immer frische Truppen zum Angriffe anrücken ließ. Nur 600 Preußen waren hier zu besiegen, die, nachdem sie kein Pulver mehr hatten, den kühnen Versuch machten, sich durch die große Menge Feinde durch- zuschlagen. Ein kleiner Teil war so glücklich, es zu bewirken; das Los aller übrigen war Tod, Verwundung oder Gefangenschaft. Nun rückten ganze Regi- menter Preußen an und schlugen den Feind wieder aus dem Dorfe. Hier war sodann der Hauptplatz des blutigsten Kampfes. Eine Kanonenkugel nahm dem Prinzen Franz von Braunschweig den Kopf weg; der Feldmarschall Keith bekam einen Schuß in die Brust, stürzte zu Boden und gab ohne einen Laut seinen Heldengeist auf; auch der Feldmarschall Fürst Moritz von Dessau wurde tödlich verwundet. Die Preußen, von vorn und im Rücken angegriffen, mußten wei- chen, und die österreichische Kavallerie hieb nun mit Vorteil in die tapfersten Regimenter des preußischen Fußvolkes ein. Der König führte in Person frische Truppen gegen den Feind an, der abermals zurückgeschlagen wurde; die öster- reichische Reiterei aber vernichtete wieder die Vorteile der Preußen. Der Nebel verzog sich endlich, und beide Heere übersahen nunmehr den mit Leichen besäeten Wahlplatz und die allenthalben herrschende Unordnung. Man formierte nun von beiden Seiten neue Schlachtordnungen. Als aber der König feindliche Truppen vorn und im Rücken gewahrte, zog er seine tapferen Scharen mitten unter diesem Mordgetümmel zusammen und machte nach einem fünfstündigen, verzweifelten Gefechte einen Rückzug, dem nichts als ein zwei- tausendjähriges Alter fehlt, um von allen Zeugen gepriesen zu werden. Die österreichische Armee war in zu großer Unordnung, um einen solchen Rückzug zu stören; überdies hatte Daun schon bei Kollin zu erkennen gegeben, sein Grundsatz sei, daß man einem fliehenden Feinde goldene Brücken bauen müsse. Der Marsch Friedrichs ging nicht weit. Nur eine halbe Meile vom Walplatze, auf den sogenannten Spitzbergen, lagerte er sich mit seinen Truppen, die den größten Teil ihrer Artillerie und Bagage verloren, den kurzen Rock in der rauhen Jahreszeit zur Decke und den Himmel zum Zelte hatten. Es fehlte ihnen sogar an Pulver und Kugeln, diesem größten Bedürfnisse der europäischen Heere. Ein neues Treffen in dieser Lage hätte die alten Schlachten erneuert, wo Manu gegen Mann focht, und jeder sich aus seine Faust verließ. Die Stellung des Königs war indessen so vorteilhaft, die Mittel, allen Gefahren Trotz zu bieten, waren bei ihm so mannigfaltig und seine Truppen, selbst in ihrem geschlagenen Zustande, noch so furchtbar, daß Daun keinen neuen Angriff wagen wollte. Die preußische Armee verlor an diesem unglücklichen Tage, nebst dem Gepäcke, über 100 Kanonen und 9000 Mann, die Österreicher 8000 Mann. Der König hatte sich ins stärkste Feuer gewagt; ein Pferd wurde ihm unter dem Leibe erschossen, und zwei Pagen stürzten tot an seiner Seite nieder.

4. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 302

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
302 43. Die Schlachten des Befreiungskrieges. jauchzen sie und stürzen auf den Feind. Der Regen rauscht in Strömen herab, an ein Feuern ist nicht zu denken, und mit Bajonett und Kolben bricht das Fußvolk, mit geschwungenem Säbel die Reiterei in die Franzosen ein, der alte Blücher, das Schwert in der Faust, allen voran. Mann an Mann wird gefochten, mit Mut und Wut, bis die Feinde vor den preußischen Hieben das Feld räumen. Eine große Menge der Flüchtigen ertrinkt in den Fluten der Katzbach; viele Tausende werden gefangen. Von diesem ruhmreichen Tage nannten die Soldaten ihren Blücher „Marschall Vorwärts", denn der König erhob ihn bald dar- auf zum Feldmarschall. Um dieselbe Zeit er- kämpften die Verbündeten noch manchen andern herr- lichen Sieg. So schlugen sie Napoleons Feldherren in den Schlachten bei Großbeeren in der Nähe von Berlin, bei Kulm in Böhmen und bei Denne- witz unweit Wittenberg. Dann drangen ihre Heere gegen Leipzig heran, wo Napoleon seine ganze Streitmacht zusammenge- zogen hatte. Da begann am 16. Oktober der drei- tägige ungeheure Kamps, an welchen!, mit Ausnahme der Türken, alle Völker Europas teilnahmen — die Völkerschlacht bei Leipzig. 300000 Mann Verbündete standen gegen das 200 000 Mann starke Heer Napoleons. Über 1000 Kanonen donnerten gegeneinander, so daß die Erde im weiten Umkreise erbebte. Mit unerhörter Anstrengung wurde am ersten Tage gerungen; vorzüglich war es wieder der alte Blücher, der mit seinen Tapfern löwenkühn die Franzosen zurückwarf, bis der Abend hereinbrach und das weitere Vorwärtsdringen hemmte. Napoleon mochte jetzt wohl ahnen, daß ihn sein Schlachtenglück verlassen habe. Deshalb versuchte er am nächsten Tage durch große Versprechungen Österreich zum Abfalle von den Verbündeten zu verführen, aber umsonst: am 18. Oktober inußte er den verzweifelten Kampf von neuem aufnehmen. Von einer Anhöhe aus, auf der eine Windmühle stand, leitete er die Schlacht. Ihm gegenüber auf einem Hügel hatten die drei ver- bündeten Herrscher, der König von Preußen und die Kaiser von Österreich und Rußland, ihre Stellung genommen. Abermals entbrannte ein furchtbar mörde-

5. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 393

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
87. Blick ins Weltall. 393 die Körper durch ihre Schwere an die Erde angezogen und können ihr nicht entlaufen. Überall nennt man unten, was man unter den Fußen hat, und oben, was über dem Haupte hinaus ist. Niemand merkt oder kann sagen, daß er unten sei. Alle sind oben, so lange sie die Erde unter den Füßen und den Himmel voll Licht oder Sterne über dem Haupte haben. Aber der Leser wird nicht wenig erstaunen, wenn er's zum ersten Male hören sollte, wie groß die Kugel sei; denn der Durchmesser der Erde beträgt in gerader Linie von einem Punkt der Oberfläche durch den Mittelpunkt hindurch zum andern Punkt reichlich zwölftausend siebenhundert, der Umkreis der Kugel aber beträgt vierzig tausend Kilometer. Das haben die Gelehrten mit großer Genauigkeit aus- gemessen und ausgerechnet und sprechen davon wie von einer gemeinen Sache. Aber niemand kann die göttliche Allmacht begreifen, die diese ungeheure, große Kugel schwebend in der unsichtbaren Hand trägt, und jedem Pflänzlem darauf seinen Tau und sein Gedeihen giebt und dem Kindlein, das geboren wird, einen lebendigen Odeni in die Nase. Man rechnet, daß 1460 Millionen Menschen zu gleicher Zeit auf der Erde leben und bei dem lieben Gott in die Kost gehen, ohne das Getier. Aber es kommt noch besser. Denn zweitens: Die Sonne, so nahe sie zu sein scheint, wenn sie früh hinter den Bergen in die frische Morgen- luft hinaufschaut, so ist sie doch ungefähr zwanzig Millionen Meilen weit von der Erde entfernt. Weil aber eine solche Zahl sich geschwinder anssprechen, als erwägen und ausdenken läßt, so merke: Wenn auf der Sonne eine große, scharf geladene Kanone stände und der Kanonier, der hinten steht und sie richtet, zielte auf keinen andern Menschen, als auf dich, so dürftest du deswegen in dem näm- lichen Augenblicke, als sie abgebrannt wird, noch herzhaft anfangen, ein neues Haus zu bauen, und könntest darin essen, trinken und schlafen. Denn wenn auch die Kugel in schnurgerader Richtung und gleicher Geschwindigkeit immer fort und fort flöge, so könnte sie doch erst nach Verfluß von ungefähr zehn Jahren von der Sonne hinweg auf der Erde anlangen, so doch eine Kano- nenkugel einen scharfen Flug hat und zu einer Weite von 500 Meter nicht mehr als den sechzigsten Teil einer Minute bedarf, nämlich eine Sekunde. Daß nun ferner die Sonne auch nicht bloß eine glänzende Fensterscheibe des Himmels, sondern, wie unser Erdkörper, eine schwebende Kugel sei, begreift man schon leichter. Aber wer vermag mit seinen Gedanken ihre Größe zu um- fassen, nachdem sie aus einer so entsetzlichen Ferne solche Kraft des Lichts und der Wärme noch auf die Erde ausübt und alles segnet, was ihr mildes Antlitz bescheint? Der Durchmesser der Sonne ist einhundertzwölfmal größer, als der Durchmesser der Erde. Wenn sie hohl wäre inwendig, so hätte nicht nur unsere Erde in ihr Raum, auch der Mond, der doch fast 50 000 Meilen von uns absteht, könnte darin ohne Anstoß auf- und untergehen: ja, er könnte fast noch einmal so weit von uns entfernt sein, als er ist, und doch ohne Anstoß um die Erde herumspazieren, wenn er wollte. So groß ist die Sonne und geht aus der nämlichen, allmächtigen Hand hervor, die auf der Erde das Mohnsamenkörnlein in seiner Schale bildet und zur Reife bringt, eins so unbegreiflich wie das andere. Die Erde dreht sich in vierundzwanzig Stunden um sich selber. Nämlich man stelle sich vor, wie wenn von einem Punkt der Erdkugel durch ihre Mitte bis zum entgegengesetzten Punkt eine lange Axe gezogen wäre. Diese zwei

6. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 287

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
36. Aus dem siebenjährigen Kriege. 287 Schweidnitz war in die Hände der Österreicher gefallen, der Herzog von Bevern geschlagen worden, und selbst die Hauptstadt Breslau hatte sich dem Feinde ergeben. Schlesien schien verloren, wenn die Österreicher den Winter über dort bleiben konnten. Da eilte Friedrich mit 14 000 Mann aus Sachsen herbei, vereinigte diese mit den 16 000 Mann, welche von dem geschlagenen Heere des Herzogs von Bevern übrig waren, fest entschlossen, die Feinde anzu- greifen, wo er sie nur fände, „und wäre es", wie er sagte, „hoch aus dem Zobtenberge." Bei Leuthen, zwischen Breslau und Neumarkt, stieß er auf den Feind. Der Herzog Karl, an der Spitze von 80 bis 90 000 Mann, sah mit Geringschätzung ans die kaum 30 000 Mann zählende preußische Armee, die er spöttisch „die Berliner Wachtparade" nannte. Friedrich aber berief seine Generale und Offiziere zusammen, schilderte in begeisterter Rede die Größe der Gefahr, in welcher das Vaterland schwebte und bei welcher er nur von ihrem Mute, ihrer Standhaftigkeit und Vaterlandsliebe die Rettung erwarten könne. „Ich werde gegen alle Regeln der Kunst", fügte er dann noch hinzu, „die beinahe dreimal stärkere Armee des Prinzen Karl angreifen. Es ist hier nicht die Frage von der Anzahl der Feinde, noch von der Wichtigkeit ihrer Stellung: alles dies, hoffe ich, wird die Herzhaftigkeit meiner Truppen und die richtige Befolgung meiner Anordnungen zu überwinden suchen. Ich muß diesen Schritt wagen, oder es ist alles verloren; wir müssen den Feind schlagen oder uns alle vor seinen Batterieen begraben lassen. So denke ich, — so werde ich handeln. Machen Sie diesen meinen Entschluß in der Armee bekannt, bereiten Sie den gemeinen Mann zu den Auftritten vor, die bald folgen werden. Im übrigen, wenn Sie bedenken, daß Sie Preußen sind, so werden Sie sich gewiß dieses Vorzuges nicht unwürdig machen; ist aber der eine oder der andere unter Ihnen, der sich fürchtet, alle Gefahren mit mir zu teilen, der kann noch heute seinen Abschied erhalten, ohne von mir den geringsten Vorwurf zu leiden!" Aus aller Augen leuchtete ihm auf diese Anrede nur tiefe Rührung und feuriger Kriegsmut entgegen, und so fuhr er fort: „Schon im voraus hielt ich mich überzeugt, daß keiner von Ihnen mich verlassen würde, — ich rechne also ganz auf Ihre treue Hilfe und den gewissen Sieg. Sollte ich bleiben und Sie für Ihre treu geleisteten Dienste nicht belohnen können, so muß es das Vaterland thuu. Gehen Sie nun ins Lager und wiederholen Sie den Regimentern, was Sie jetzt von mir gehört haben." Einen Augenblick Hielt er iurte, dann fügte er mit ernstem Ausdruck hinzu: „Das Regiment Kavallerie, welches nicht gleich, wenn es befohlen wird, sich unaufhaltsam in den Feind stürzt, lasse ich gleich nach der Schlacht absitzen und mache es zu einem Garnisonregimente! Das Bataillon Infanterie, das, es treffe, worauf es wolle, nur zu stocken anfängt, verliert die Fahnen und die Säbel, und ich lasse ihm die Borten von der Mon- tierung abschneiden! Nun leben Sie wohl, meine Herren, in kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder." Die Begeisterung, welche Friedrich durch diese Rede den Ofsizieren ein- geflößt, ging bald auf die gesamte Armee über: im ganzen Lager ertönte lauter Jubel. Die alten Krieger reichten sich wechselseitig die Hände und beschworen ihre jungen Kameraden, dem Feinde mutig unter die Augen zu treten. Frohe Siegesbegeisterung durchdrang alle Herzeu.

7. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 282

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
282 36. Aus dem siebenjährigen Kriege. Stellung erwartete. Friedrich rückte nun weiter auf der Straße gegen Kollin vor, um den Punkt ausfindig zu machen, wo der Feind anzugreifen wäre. Um 10 Uhr erreichte man ein auf der Straße gelegenes Wirtshaus, bessert obere Fenster einen vollkommenen Überblick über die Stellung der Österreicher verstatteten. Hier entwarf Friedrich den Plan zur Schlacht. Der linke Flügel der Feinde war durch tiefe Abhänge geschützt, auch das Mitteltreffen schien dem Angriff bedeutende Schwierigkeiten entgegenzustellen; der rechte Flügel aberschien durch kein Hindernis des Bodens verteidigt. Auf diese Stelle beschloß Friedrich alle Kräfte zu konzentrieren; der Feind sollte hier umgangen und dann mit voller Macht von der Seite angefallen werden. Bis Mittag ließ Friedrich feine Truppen, die durch die Hitze des Tages und den Marsch schon angegriffen waren, rasten; dann gab er das Zeichen zum Aufbruch. Aber der österreichische Feldherr bemerkte die Absicht Friedrichs und bemühte sich, feinen schwachen rechten Flügel zu verstärken. Der Vortrab der Preußen begann den Kampf. Die Zietenschen Husaren und die Grenadiere, die den Vortrab ausmachten, fielen dem Feind in die Seite und gewannen ihm, trotz der heftigsten Gegenwehr, bedeutende Vorteile ab. Aber plötzlich änderte Friedrich selbst den Plan. Er befahl, daß die Infanterie des linken Flügels gerade von vorn den feindlichen Reihen entgegenrücken solle. Prinz Moritz von Dessau, der das Haupttreffen kommandierte, suchte ihn auf die Gefahr, der man sich aussetze, aufmerksam zu machen. Der König blieb bei feinem Befehl; aber der Prinz wiederholte seine Einwendungen und sagte end- lich: ohne seine Pflicht zu verletzen und ohne die schwerste Verantwortung auf sich zu laden, könne er diesem Befehl nicht genügen. Dieser Widerspruch reizte den Zorn des Königs; mit entblößtem Degen ritt er auf den Prinzen zu und fragte ihn mit drohender Stimme, ob er gehorchen wolle oder nicht? Der Prinz fügte sich, und seine Regimenter rückten gegen den Feind. Und es schien, als hätte der König dem Heldenmut seiner Krieger nicht zuviel zugemutet. Sie drangen, trotz des schmetternden Geschützfeuers, gegen die Reihen der Österreicher empor, sie vereinigten sich mit den Regimentern des Vortrabes und warfen mit diesen vereint eine furchtbare feindliche Batterie. Der rechte Flügel des Feindes wankte, der Sieg schien sich auf die Seite der Preußen zu neigen; schon ließ Daun auf einem mit Bleistift geschriebenen Zet- tel den Befehl zum Rückzüge durch seine Armee laufen. Doch einer von seinen Oberoffizieren bemerkte zur rechten Zeit, daß die Schlacht sich wiederum gün- stiger gestalte, und hielt den Zettel an. Denn jetzt hatte sich das Mitteltressen der Preußen, durch einen allzu heftigen General geführt, verleiten lassen, gegen den ausdrücklichen Befehl des Königs teil an der Schlacht zu nehmen. Es rückte gegen ein Dorf vor, das von Kroaten besetzt war, trieb diese hinaus und versuchte nun gegen die Österreicher emporzustürmen. Aber auf dem abhängigen Boden, der mit glattem, ausgedörrtem Grase bedeckt war, ver- sagte jeder Tritt, und von dem Berge herab sprühte ihnen ein fürchterlicher Kartätschenregen entgegen. Reihenweise wurden hier die tapferen Preußen hingestreckt. Durch dies uuzeitige Unternehmen war den Regimentern des linken Flügels und dem Vortrab der Preußen die nächste nötige Unterstützung geraubt.

8. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 285

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
285 36. Aus dem siebenjährigen Kriege. Tag gehabt." Sie antworteten, sie seien leider nicht gut geführt worden. „Nun, habt nur Geduld", fuhr Friedrich fort, „ich werde alles wieder gut machen." Fr. Kugler. 2. Roßbach. Friedrich selbst begab sich nach Thüringen, um zuerst die Gefahr abzuwenden, welche feinem Reiche durch das Vorrücken der Franzosen unter Soubise drohete. Nachdem schon vorher der kühne Reitergeneral Seydlitz den französischen Befehlshaber mit vielen Offizieren durch einen entschlossenen Überfall aus Gotha versagt und nebst vielen Gefangenen das ganze Gepäck der Franzosen weggenommen hatte, kam es bei Roßbach zur entscheidenden Schlacht zwischen Friedrich und den Franzosen, mit welchen die deutschen Reichstruppen vereinigt waren. Des Königs Heer zählte nur 22 000 Mann, das der Feinde über 60 000; auch kannte der Übermut der Franzosen beim Anblicke des kleinen Häufleins der Preußen keine Grenze. Als am Tage vor der Schlacht Friedrich durch eine Bewegung des französischen Heeres sich veranlaßt sah, auch seine Stellung zu ver- ändern, jubelte man im feindlichen Lager schon wie über einen Rückzug. Alles, was Soubise an Trommelschlägern und Spielleuten hatte, muße Siegesme- lodieen, wie über eine gewonnene Schlacht, anstimmen. Die französischen Offi- ziere witzelten: es geschehe dem Herrn Marquis von Brandenburg viel Ehre, daß man sich mit ihm erst in einen Krieg einlasse. Schon meinte man, den Preußenkönig mit seinem ganzen Heere gefangen zu nehmen, und sandte im voraus Boten nach Paris, dies anzukündigen. Der Morgen des 5. November (1757) brach an: Friedrich weilte ruhig in seinem Lager zu Roßbach und erhielt die Kunde, daß die Feinde sich anschickten, ihn von allen Seiten einzuschließen. Er blieb den ganzen Vormittag, als ahne er nichts von der drohenden Gefahr; nur in der Stille ließ er alles zum Aufbruch vorbereiten: es wurde noch die Mittagstafel angerichtet, und der König setzte sich mit seinen Generalen ruhig zu Tische. Die Franzosen waren entzückt, daß er so in die Falle gehe. Plötz- lich, erst gegen 3 Uhr, giebt er den Befehl zum Ausrücken, in kaum einer hal- den Stunde ist das ganze Lager abgebrochen. Die erstaunten Franzosen ver- glichen es selbst mit der Verwandlung einer Theaterdekoration. Friedrich versammelt eilig die Führer seiner kleinen Armee und spricht zu ihnen: „Die Stunde ist gekommen, wo alles, was uns teuer ist, von unsern Waffen abhängt. Ihr wißt, daß es keine Beschwerde, keinen Hunger, keine Kälte, keine Nachtwachen und Gefahren giebt, die ich nicht bis jetzt mit euch geteilt habe, und ihr seht mich bereit, mein Leben mit euch und für euch hinzugeben. Alles, was ich dafür verlange, ist die- selbe Treue und Freundschaft. Jetzt benehmt euch wie herzhafte Leute und vertraut aus Gott." -— „Wir wollen mit dir sterben!" war die Antwort der Krieger. Mit dem Rufe: „Vorwärts!" und indem er seine Tabakspfeife hoch in die Luft schleudert, giebt Seydlitz das Zeichen zum Angriffe und dringt an der Spitze seiner trefflichen Reiterscharen unwidersteh- lich in die Haufen der daherziehenden Feinde ein. Ehe dieselben sich irgendwo zu einer Schlachtlinie sammeln können, werden sie bald hier, bald dort von den stürmenden Reitern über den Hausen geworfen. Alles wendet sich zur Flucht, in einem tiefen Hohlwege aber fällt eine große Zahl der Feinde den Preußen in die Hände. Friedrich hat unterdessen sem Fußvolk nebst dem Geschütz gegen die feindliche Infanterie vorrücken lassen und auch diese bald in gänzliche

9. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 299

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
299 42. Preußens Erhebung. hatte er niedergeworfen in blutigen Schlachten; die deutschen Fürsten mußten thun, wie er wollte, und auch Preußen hatte er an den Rand des Verderbens gebracht. Nun gelüstete es ihn, auch Rußland seiner Herrschaft zu unterwerfen, Im Sommer des Jahres 1812 brach er mit Viermalhunderttausend auserlesenen Kriegern zu Fuß und sechzigtausend zu Roß nebst 1200 Stück Geschütz in das große russische Reich ein. Er hatte die besten Scharen ans allen Ländern Europas gesammelt. Sie waren in allen Künsten der Waffen wohl geübt und mit allem Kriegszeuge aufs beste versehen. In mehreren blutigen Schlachten zeigten sich zwar die Russen tapfer, aber sie mußten das Schlachtfeld räumen und zogen sich tief in das Land hinein nach Moskau, der alten Hauptstadt des Reiches, indem sie alles hinter sich her verheerten. Napoleon folgte ihnen gegen den Rat der Generale. Da ereilte ihn in der alten Zarenstadt die göttliche Gerechtigkeit. Am 14. September war er siegestrunken in das ehrwürdige Schloß der russischen Kaiser, den Kreml, eingezogen; aber schon in der folgenden Nacht brachen dort über seinem Haupte die Flammen aus, welche vier Tage lang wüteten und die ganze Stadt in Asche legten. Unsäglicher Schrecken ergriff das französische Heer, welches in Moskau sichere Winterquartiere zu finden gehofft hatte. Ende Oktober mußte Napoleon den Rückzug durch das feindliche Land antreten. Hierauf hatten die Russen gewartet. Mit den Schwärmen ihrer Kosaken verfolgten sie den fliehenden Feind, ließen ihm keine Ruhe, weder bei Tag noch bei Nacht, und wer sich nur von dem Hauptheere entfernte, wurde niedergemacht. Da brach Tod und Verderben noch furchtbarer über das gewaltige Heer herein. Früher als gewöhnlich begann der in den öden Steppen Rußlands so harte Winter. Die fliehenden Scharen hatten keinen Schutz gegen seine Strenge: ihre Kleider waren zerrissen, die Füße, halb entblößt, zitterten auf dem kalten Schnee; die Dörfer und Städte waren verwüstet, nirgends ein Obdach gegen den furchtbar schneidenden Wind, kein Bissen Brot, den nagenden Hunger zu stillen. Da ergriff Verzweiflung ihre Herzen. An jedem Morgen lagen Haufen Erfrorener um die ausgebrannten Wachtfeuer. Die ermatteten Krieger konnten sich kaum weiter schleppen; Tausende blieben zurück und wurden eine Beute der russischen Wölfe. Als das erschöpfte Heer über die Beresina zog —hinter ihm her waren die russischen Scharen —, da brachen die Brücken, und Tausende fanden in den Fluten ihr Grab. — Da verließ Napoleon heim- lich das Heer, und in einem Schlitten fuhr er nach Frankreich. Die Hand des Herrn hatte ihn getroffen. Der hatte gesagt: „Bis hierher und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!" Wetzet. 42. Preußens Erhebung. & in Häuflein nur von der „großen Armee" zog durch Preußen. Sein An- blick erregte Entsetzen und Mitleiden. Halbnackt, zerlumpt, mit erfrorenen Gliedmaßen, ausgehungert, krank und elend erschienen die wieder, welche erst vor wenig Monaten in stolzem Übermut und des Sieges gewiß ausgerückt waren. Da ergriff das preußische Volk die Überzeugung, daß nun die Stunde der Erlösung aus schwerer Knechtschaft geschlagen habe. „Das ist Gottes Finger!" ging es von Munde zu Munde. Es gab nux ein Gefühl im Vater- lande: glühenden Haß gegen die Franzosen. Es war das erklärlich. Sie hat-

10. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 478

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
478 145. Die Steinkohle. Sumpfe wachsen und alle ihre Überreste unter Wasser sallen lassen, da bleibt sozusagen, die Ernte eines jeden Jahres unter Wasser aufbewahrt und häuft sich zu einem schwarzbraunen, weichen Pflanzenstoffe in großer Menge an, welchen wir Torf nennen. Das geschieht an den Rändern der Süßwasserseeen, die dadurch von außen nach innen ein immer breiteres, flaches Torfnfer gewin- nen; das geschieht zu beiden Seiten der Flüsse, so weit das Thal von ihnen vor Zeiten tief ausgespült war; das geschieht an den Rändern des Meeres, wo eine flache Bucht durch eine sich vorbauende Sandbank zur Lagune wird; das geschieht auf den Rücken der Berge, wo das Wasser wegen mangelnden Falles nicht rechts noch links abfließen mag; das geschieht im Innern der Wälder, an jeder kesselförmigen Bodenvertiefung, in welche die absterbenden Bäume von allen Seiten hineinschlagen und feucht dahinmodern; das geschieht endlich mitten auf der Heide, wenn irgend ein Umstand das Stehenbleiben des Wassers bewirkt, in welchem dann die Sumpfgewächse das Heidekraut verdrängen, bis die An- häufung von Pslanzenstoff aus der Vertiefung eine Erhöhung, ein blasenförmig aufgequollenes Hochmoor, gebildet hat, ans welchem auch das Heidekraut wieder Wurzel fassen kann. Eines der vorzüglichsten Mittel, dessen sich die Natur gegenwärtig bei Bildung, Vergrößerung und Verstärkung der Torfmoore bedient, ist das Torf- moos, ein in sehr langen Stämmen wachsendes Moos, dessen Zellen so be- schaffen sind, daß sie eine große Menge Wassers ansangen und bei sich behal- ten können, und dessen Wipfel, oben schwimmend oder kriechend, freudig grünen und wachsen, während das untere Ende fortwährend abstirbt und die Torf- masse im Wasser oder im Sumpfe vermehrt. Ähnliche Mittel, die Anhäufung von unverweslichem Pflanzenstoff zu bewirken, hatte die Natur auch in den früheren Weltaltern, wo andere Pflanzen die Erde bedeckten. Daher finden wir von jedem Weltalter dergleichen Über- bleibsel, welche auf den früher gebildeten Steinschichten und unter den später gebildeten Erd- oder Steinschichten lagern. — Einige Weltalter haben viele dergleichen Überbleibsel in Schichten hinterlassen, andere dagegen wenige. Zu denjenigen, welche am meisten geliefert haben, gehört eines der spätesten Welt- alter, dessen Schichten man die Braunkohlenbildung nennt, und eines der frühesten Weltalter, dessen Schichtung Steinkohlenbildung heißt. Je älter eine Anhäufung von Pslanzenstoff wird, desto undeutlicher wer- den die Pslanzenreste, und desto mehr innere Veränderungen erleiden sie, wodurch sie immer härter und kohliger werden, indem gleichzeitig die Last der darüber liegenden Erdschichten die Stämme immer mehr und mehr platt drückt. Die Braunkohlen, welche meistens noch zwischen lockerem Sand und Thon gelagert sind, lassen oftmals noch schöne, deutliche Baumstämme und vollkommenes Holz erkennen, das von Bäumen stammt, die denselben Geschlech- tern angehören, wie die jetzt im Süden Italiens, Griechenlands und Spaniens wachsenden Bäume, aber längst ausgestorbene Arten derselben. Die Steinkohlen dagegen, welche meistens in größerer Tiefe, zwischen festen Sand- und Thonsteinen, liegen, sind, wie man aus den Überresten erkennt, von ganz anderen Pflanzen erzeugt, deren man gegenwärtig gar nicht mehr auf Erden findet, namentlich von Schachtelhalmen, welche die Größe
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