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1. Geschichte des Altertums - S. 20

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
20 Beschichte der Griechen. § 20. Pisistratus und seine Söhne. Als Solon nach Athen zurückkehrte, sah er, daß seine Gesetzgebung seinem Vaterlande doch nicht dauernden Frieden gegeben hatte. Vielmehr waren Parteiungen im Volke entstanden, Reiche und Arme standen sich mit erbittertem Haß gegenüber. Diese Ver-Ptsistratus. hältnisse machte sich ein ehrgeiziger Mann aus dem Adel, Pisistratuö, zu nutze, indem er durch klug berechnete Leutseligkeit die Minderbegüterten für sich gewann. Mit Gewalt besetzte er darauf die Akropolis und machte sich zum Herrscher von Athen. Zwar wurde er von seinen Gegnern gestürzt, aber er gewann seine Macht bald wieder. Solche unrechtmäßigen Herrscher, zu denen auch Polykrates, der Beherrscher von Samos, gehörte, nannte man Tyrannen. Bald darauf starb Solon. Wenn Pisistratus auch in rechtloser Weise die Macht gewonnen hatte, so herrschte er doch trefflich, gerecht und milde. Er baute Straßen, damit die Bauern ihre Waren leichter auf den Markt bringen konnten, legte eine Wasserleitung an, deren das wasserarme Athen sehr bedurfte, und machte den Armen Geschenke an Geld und Grundstücken. Dichter und Künstler zog er an seinen Hof; Athen wurde unter ihm eine der glanzvollsten Städte von Hellas. Hipptas. Nach seinem Tode folgte ihm sein Sohn Hippias, der im allgemeinen dem Beispiel seines Vaters folgte. Da geschah es, daß bei Gelegenheit des Panathenäenfestes, an dem das gesamte Volk, Greise und Jünglinge, Männer und Frauen, Beamte, Priester, Reiter und Gespanne in feierlichem Zuge nach der Burg hinaufzogen und der Göttin Athene ein von kunstfertigen Frauen gewebtes Gewand dargebracht wurde, sein Bruder Hipparch von zwei athenischen Jünglingen, die er beleidigt hatte, ermordet wurde. Seitdem führte der Tyrann ein hartes, grausames und mißtrauisches Regiment. Da ließen sich die Spartaner, welche auch in anderen Städten die Tyrannen gestürzt hatten, bestimmen, einen Kriegszug nach Attika zu machen. Das athenische Volk erhob sich zum großen Teile für Sturz des die Freiheit; so wurde Hippias im Jahre 510 gestürzt; er ging zu den Hlppiar blo. Persern. Nunmehr wurde die solonische Verfassung wiederhergestellt, nur daß durch die Gesetze des Klei st he ne s dem Volke noch größere Rechte gegeben, Temokratischedie Verfassung also noch demokratischer wurde. Die Mitglieder des Rates, deren Zahl von nun an 500 betrug, wurden jetzt nicht mehr gewählt, sondern durch das Los bestellt. Eine eigentümliche Einrichtung, die man traf, um die Wiederkehr der Tyrannis zu verhüten, war das Scherbengericht, der Oftracismns. Wenn nämlich ein Bürger so mächtig geworden war, daß er der Freiheit gefährlich zu werden schien, so

2. Geschichte des Altertums - S. 100

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 Geschichte der Römer. Agrippina, des Germanikus Tochter, um ihrem Sohne aus erster Ehe, Nero. N e r o, zum Throne zu verhelfen. Dieser war ein Mensch von mannigfachen künstlerischen Anlagen, aber von maßloser Eitelkeit und zügelloser Leidenschaft. Seiner Mutter entledigte er sich, indem er sie auf hinterlistige Weise ermorden ließ. Seitdem stürzte er sich von einer Ausschweifung in die andere, während er sich zugleich als Sänger im Theater und als Wagen-lcnker im Zirkus vom Volke bewundern ließ. Als ein furchtbarer Brand einen großen Teil Roms in Asche legte, schob er die Schuld auf die Christen, die schon damals in Rom eine Gemeinde bildeten, und ließ viele von ihnen in grausamster Weise hinrichten. Die Stadt ließ er auf das prächtigste ausbauen und errichtete sich selbst einen glänzenden Palast, das „goldene Haus". Endlich wurde er durch einen Aufstand gestürzt, floh 68. aus Rom auf ein nahes Landgut und ließ sich dort von einem Sklaven täten. Von Vcspasian bis Mark Aurel. 69—180. 69-96. § 109. Die Kaiser ans dem slavischen Geschlecht. Auf die Er- mordung Neros folgte zunächst ein Bürgerkrieg, da die Legionen verschiedener Landschaften ihre Feldherren zu Kaisern ausriesen, bis es dem Berpasian.pon den syrischen Legionen erhobenen Flavius Vespasianus gelang, seine Herrschaft zu begründen und den Frieden wiederherzustellen. Er war Jsn.wurii ein pflichteifriger Herrscher, der sich durch sorgfältige Verwaltung der /Td Finanzen auszeichnete. Doch hat er auch glänzende Bauten in Rom auf- Jöllolaaauteqeführt, vor allem ein ungeheures Amphitheater, das sogenannte Kolos-z c i » seum, das vornehmlich für die Vorführung von Gladiatorenkämpfen und ^johvyxaa^{er^e„ bestimmt war, über 80 000 Zuschauer faßte und noch heute als Vtißh. mächtige Ruine besteht. Unter Vespasians Regierung wurde ein furchtbarer L Aufstcmb berauben, die sich aus Erbitterung über den harten Steuerbruck Phöben hatten, durch seinen Sohn Titus niebergcschlagen und die Stadt Y^Ot/vv^^erusalent zerstört. An bieses Ereignis erinnert der Triumphbogen des Titus, der sich unweit des Kolosseums erhebt. Ntus. Titus Hat nur zwei Jahre lang die Herrschaft geführt. Unter seine Regierung fällt der gewaltige Ausbruch des Vesuvs, besten vulkanische Kräfte man mit Unrecht für erloschen gehalten hatte und der die campamschen Städte Pompeji und Hcrkulaneum unter seiner Asche und Lav« begrub. Heute sind die Ruinen beider Städte teilweise wieder aufgedeckt und gestatten einen tiefen Einblick in das antike Leben zu tun. D°mit,a„. Domitianus, des Titus Bruder und Nachfolger, war ein heimtückischer, mißtrauischer und grausamer Fürst. Unter ihm wurde der größte Teil Britanniens erobert. Er wurde ermordet. ^

3. Vorstufe - S. 14

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Deutsche Geschichte. schnellen Vordringen hinderlich waren. Dazu war es ein strmischer und regnerischer Herbsttag. Da brachen pltzlich von allen Seiten aus den Schluchten und hinter den Felsen die Germanen mit furchtbarer Gewalt hervor. Vergebens suchten sich die Rmer zu ordnen, mehrere Tage leisteten sie verzweifelten Widerstand, aber immer mehr von ihnen wurden durch die wtenden Deutschen niedergemacht oder gefangen genommen, nur wenige konnten sich in eiliger Flucht retten. Varus selbst gab sich den Tod, um nicht in die Hnde seiner Feinde zu fallen; denn die vielen rmischen Gefangenen wurden den Gttern nach der Schlacht geopfert. Deutschland bis zum Rheine war von der Rmerherrschaft befreit, Arminius, der herrliche Cheruskerfrst, war der Retter seines Vaterlandes geworden. Als der Kaiser Augustus die Nachricht von der Niederlage erhielt, soll er in seinem Schmerze aus-gerufen haben: Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Er und feine stolzen Rmer lebten eine Zeitlang in bestndiger Furcht, da die Ger-mauen den Rhein berschreiten und bis Rom vordringen wrden. Nach dem Tode des Augustus versuchte der rmische Feldherr Ger -m a n i k u s die Schmach der Niederlage im Teutoburger Walde zu rchen. Er zog auch bis zur Weser, besiegte Arminius und nahm sogar dessen Gattin Thusnelda gefangen. Aber unterwerfen konnte er Deutschland nicht, es blieb frei von der Herrschaft der Rmer. Leider aber haben die Deutschen ihren Befreier Arminius nicht so geehrt, wie er es verdiente. Es brachen Streitig-ketten zwischen den einzelnen Stmmen aus, und bei diesen wurde er im Alter von 37 Jahren meuchlerisch von seinen eigenen Verwandten ermordet. Sein Andenken in unserm Volke ist aber niemals erloschen, in vielen Liedern ist er gefeiert worden. Auf der Grotenbnrg bei Detmold ist ihm 1875 ein hochragendes Denkmal errichtet, dessen Enthllung Kaiser Wilhelm I. vollzogen hat. 3. Theoderich der Wanderung' Das glnzende Rmerreich, welches im Altertum die ganze bekannte Welt beherrscht hatte, geriet unter den Kaisern im dritten Jahrhundert nach Christi Geburt immer mehr in Verfall. Die Rmer selbst waren schon lange viel zu trge und schwach, um in ihrem Heere als Krieger zu dienen. So traten krftige Deutsche als Soldaten bei ihnen ein und lernten allmhlich das rmische Reich und seine Schwachheit kennen. Auch das feinere Leben der hochgebildeten Rmer gefiel ihnen, da sie in ihrer Heimat so wenig Gensse kannten; sie bewunderten den Reichtum, der sich in allen greren Stdten, besonders in Rom, angehuft fand. Daher war es erklrlich, da es nur eines kleinen Anstoes bedurfte, um die Germanen zu einem all-

4. Geschichte des Altertums - S. 47

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Alexander der Groe, 47 umgab er, der Beherrscher Asiens, um den Asiaten zu zeigen, da er an die Stelle der Perserknige getreten sei, sich mit demselben Prunk und derselben Feierlichkeit, wie jene es getan hatten; dann erschien er in der persischen Knigstracht und verlangte von allen, auch den Macedoniern, da sie ihn durch Fufall ehrten. Auch zog er vornehme Perser, Angehrige des bisher herrschenden Volksstammes, an sich heran und verlieh ihnen Amter und Statthalterschaften; es lag ihm daran, Macedonier und Perser, die er beide zu herrschenden Vlkern in seinem Reich bestimmt hatte, einander zu nhern. Zunchst aber erregten diese Neuerungen bei den Macedoniern, die sich zurck-gesetzt glaubten, viel Unmut. Ja, es entstand eine Verschwrung gegen das Leben des Knigs, um die auch Philotas, der Sohn Parmenions, wute, ohne da er sie ihm gemeldet htte; als Alexander davon erfuhr, lie er ihn hinrichten und auch seinen Vater Parmenion, der sich in Ekbatana befand, tten. Bald darauf fhrte die Mistimmung der Offiziere wieder zu einem Ausbruch. Klitus reizte den König beim Gelage dadurch, da er seine Taten herabsetzte und dafr die Verdienste seines Vaters aufs hchste pries; da ergriff Alexander im Rausche einen Speer und durchstach den, der ihm am Granikus das Leben gerettet hatte. Freilich, als er die Tat vollfhrt hatte, erfate ihn die tiefste Reue; drei Tage lang verschlo er sich vor den Seinen und weigerte sich Speise und Trank zu sich zu nehmen. Bald aber war Alexander zu neuen Taten bereit; und die Seinen waren Sufl nach willig ihm zu folgen. Mit einem groen Heere, das teils aus Macedoniern 3"Men' und Griechen, teils aus ausgehobenen Asiaten bestand, brach er der das Gebirge in das mrchenhaste Wunderland Indien ein. Er berschritt den Indus und drang bis zu dem Hyphasis vor, einem der Flsse des Pand-schab, des Fnfstromlandes; hier aber weigerten sich seine Truppen weiterzuziehen. Da entschlo er sich zur Umkehr. Zwlf turmhohe Altre lie er errichten, um das Endziel seiner Feldzge zu bezeichnen. Dann fuhr er auf einer Flotte, die er hatte bauen lassen, den Indus abwrts bis zum indischen Ozean, den noch kein Grieche gesehen hatte, und brachte hier dem Poseidon ein feierliches Opfer. Die Flotte bergab er darauf seinem Adtntral Nearchus, der sie durch unbekannte Meere bis zur Mndung des Euphrat und Tigris fhrte; er selbst begann mit dem Landheer den Ruckmarsch durch die wasferlosen Wsten Gedrosiens, des heutigen Beludschistan. Dort erduldeten die Truppen furchtbare Qualen, und viele von ihnen starben; aber der König teilte mit ihnen alle ihre Leiden und schttete wohl das ihm in einem Helm gebrachte Wasser ungetrunken auf den Boden, um vor den Seinen nichts voraus zu haben.

5. Geschichte des Altertums - S. 34

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
34 Griechische Geschichte. Erste Periode (bis 500). vischen Brüderpaares Kleobis und Biton nach einer edlen Tat der Kindesliebe; vor dem Tode sei niemand glücklich zu nennen. 4. Die Tyrannis (560 — 510). 29. Solon erlebte noch den Schmerz, daß seine Verfassung angetastet wurde. Sie hatte nicht bei allen Zufriedenheit hervorgerufen. Es entstanden nene Parteiungen, und diese benutzte 560 der ehrgeizige und verschlagene Peisistratos, um sich zum Tyrannen zu machen. Vertrieben, kehrte er zurück und behauptete sich in der Herrschaft bis zu seinem Tode. Unter einem „Tyrannen“ verstanden die Griechen einen Mann, der sich in einer Republik zum Alleinherrscher aufwarf. Ein solcher war auch Polfkrates von Samos. Die Herrschaft dieser Fürsten war oft weise und segensreich; so auch diejenige des Peisistratos. Er hob Handel und Gewerbe, sorgte für die Armen, baute prächtige Tempel und veranstaltete glänzende Feste; auch Dichter zog er an seinen Hof und hob Athens Stellung nach außen hin. Ihm folgte in der Herrschaft sein Sohn Hippias. Auch seine Regierung war anfangs milde. Als aber sein Bruder Hippärchos von zwei Jünglingen Harmodios und Aristogeiton aus persönlicher Rachsucht ermordet war, wurde seine Herrschaft gewalttätig und grausam. Da erhoben sich die Athener und vertrieben den Hippias 510. Er ging nach Kleinasien zu den Persern. 30. 5. Die Begründung der Demokratie durch Kleisthenes. Nun wurde die Solonische Verfassung wiederhergestellt, insofern jedoch umgestaltet, als Kleisthenes verschiedene Einrichtungen traf, durch welche die Macht der großen Adelsgeschlechter gebrochen wurde. So wurde er der Begründer der Demokratie in Athen. Um die Wiederkehr einer Tyrannis zu verhüten, führte Klei-sthenes ein Verfahren ein, wodurch das Volk das Recht erhielt, einen hervorragenden, ihm aber gefährlich scheinenden Mann auf 10 Jahre aus dem Lande zu verbannen. Die Abstimmung geschah durch Tontäfelchen, auf die der Name des mißliebigen Bürgers geschrieben wurde; darum heißt dieses Verfahren Ostra-

6. Geschichte des Altertums - S. 124

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
124 Römische Geschichte: Vierte Periode (31 v. Chr. bis 395 n. Chr.). der sittenlosen Messalina und, nach deren Ermordung, der gewissenlosen und ehrgeizigen Agrippina, die mit ßeiseitesehiebung von Claudius’ Sohne Britannicus ihrem Sohne Nero die Nachfolge zu verschaffen suchte, was ihr denn« auch gelang. Claudius starb 54, wahrscheinlich von ihr vergiftet. Ihm folgte der 17jährige, mit des Claudius Tochter Öctavia verheiratete Nero, ein Mensch liederlich und träge und wüsten Ausschweifungen ergeben. Die anfänglich guten Regierungsmaßregeln wurden von Neros früherem Erzieher,, dem Philosophen (Stoiker) Seneca, veranlaßt. Bald aber folgten Bluttaten. Nero ermordete den Britannicus, der vielleicht Ansprüche auf den Thron erheben konnte, dann auf Anstiften der lasterhaften Poppäa Sabina seine Mutter und seine Frau, die edle Octavia, deren Stelle nun Poppäa einnahm. Die Verschwendung des Hofes verursachte eine schwere Geldnot; durch eine Feuersbrunst, die 64 einen großen Teil Roms in Asche legte1, sowie durch die notwendigen Neubauten, die Nero prächtiger aufführen ließ, wurde sie bedeutend vergrößert. Trotz dieser Not wurde das Treiben des Herrschers, der auch besonderes Wohlgefallen daran fand als Zirkuskünstler, Sänger und Mime Kunstreisen zu machen, immer blutdürstiger. Nachdem mehrere Verschwörungen gegen das Mordregiment mißlungen waren — bei einer solchen fand auch Senecä den Tod —, wurde endlich der Wüterich 68 durch einen Aufstand der Garden gestürzt und gab sich selbst den Tod. Das war des Julisch-Claudischen Hauses Ausgang./ Nun folgten in den Jahren 68 und 69 blutige Kriege, indem in verschiedenen Teilen cjes Reiches Galba, Otho, Vitellius und Vespasian us von den Soldaten zu Kaisern ausgerufen wurden. 1) Das unglückliche Volk, das: dem Nero alles zutraute, maß ihm anfangs die Urheberschaft des Brandes bei.; dann wurden die — stets mit Abneigung behandelten —: Juden und-Christen — zwischen beiden verstand man damals noch nicht recht zu 'unterscheiden — dieses Verbrechens beschuldigt und viele als Brandstifter vor Gericht-gezogen und getötet.

7. Geschichte des Altertums - S. 126

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
126 Römische Geschichte. Vierte Periode (von 81 v. Chr. bis 895 n. Chr.). Ii. Die Glanzzeit des Reiches 69—180. 1. Die Kaiser. 114. a) Die Flavier 69 — 96. Vespasian (69 — 79), einfach, sparsam, verständig, stellte das aus den Fugen gegangene Reich in trefflicher Weise wieder her. Ihm folgte sein Sohn Titus (79 — 81), der nach einem schwelgerischen Leben durch Freigebigkeit und Wohltun sich beliebt zu machen wußte („Freunde, ich habe einen Tag verloren“). Gelegenheit dazu fand er besonders bei dem Erdbeben, welches 79 Cam-panien heimsuchte, wobei Pompeji, Herculaneum u. a. Städte verschüttet wurden. Es folgte sein Bruder Domitianus (81 — 96). Er wollte sich durch Beseitigung der verfassungsmäßigen Rechte des Senats zum unumschränkten Monarchen machen, suchte anfangs mit strenger Gerechtigkeit zu regieren, wurde aber infolge der Opposition des Adels immer argwöhnischer und menschenfeindlicher, verfolgte Philosophen, Juden und Christen, bis er 96 durch eine von seiner eigenen Frau ins Leben gerufene Verschwörung ermordet wurde. Der über seine Gewalttätigkeit erbitterte Senat erhob einen aus seiner Mitte, den alten Nerva, zum Kaiser. 115. b) Die Adoptivkaiser 96—180. Nerva (96 — 98) regierte weise und maßvoll; er nahm einen tüchtigen Offizier, den Spanier Trajanus, den er adoptierte, zum Mitregenten an. Dieser wurde sein Nachfolger. Trajan (98—117) war eine soldatische, nüchterne, klare, einfache Natur von scharfem und praktischem Verstände, voll Gerechtigkeit und Humanität. Seine Regierung nahm einen fast absoluten Charakter an. Trajans einziger Gesichtspunkt war das Staatswohl; aus vermeintlichem Staatsinteresse verfolgte er auch die Christen. Durch Adoption folgte ihm sein Verwandter Hadrian (117 —138), einer der begabtesten Kaiser, ein Mann von hoher staatsmännischer Einsicht und rastloser Tätigkeit und Pflichttreue, der alle Teile des Reiches durchwanderte, um ihre Bedürfnisse aus eigner Anschauung kennen zu lernen, in Wahrheit des Reiches

8. Geschichte des Altertums - S. 122

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Römische Geschichte. Vierte Periode (81 v. Chr. bis 895 n. Chr.). die des Cornelius Cinna, entwaffnete er durch Begnadigung ihres Hauptes. Da Augustus keinen Sohn hinterließ, bestimmte er, wenngleich widerwillig, seinen Stiefsohn Tiberius1 zum Nachfolger. 2. Tiberius 14 — 37. no. a) Kämpfe gegen die Germanen. Des Kaisers Neffe Ger-manicus, eine glänzende Erscheinung, hochgebildet, bei Heer und Volk gleich beliebt, unternahm ohne Auftrag und gegen die Absichten des einem neuen Angriffskriege gegen die Germanen abgeneigten Kaisers in den Jahren 14—16 Kriegszüge gegen sie, die den Charakter von Raub- und Rachekriegen tragen. Er nahm Segests Tochter Thusnelda, die Arminius dem Yater entführt und zu seiner Gattin gemacht hatte, gefangen (ihr in der Gefangenschaft geborener Sohn Thumelicus starb zu Ravenna) und schlug Arminius bei Idisiaviso (Elfenwiese?, vielleicht bei Bückeburg). Trotz solchen Erfolgen waren diese Unternehmungen doch nur opferreich und ergebnislos. Von Tiberius zurückgerufen, weniger aus Neid und Furcht als aus staatsmännischer Einsicht, und mit Ehren überhäuft, wurde Germanicus nach dem Orient gesandt, wo er starb. Die Rechnung des Tiberius, die Germanen würden sich durch eigene Zwietracht aufreiben, erwies sich sogleich als richtig: die mächtigsten germanischen Fürsten, der Markomannenkönig Mar-bod, der in Böhmen ein Reich gegründet hatte, und Arminius, wurden gestürzt; jener wurde durch einen adligen Markomannen vertrieben (19) und erhielt von Tiberius einen Zufluchtsort in Ravenna; dieser ward, 37 Jahre alt, durch Mitglieder seiner Sippe ermordet (21), „weil er nach dem Königtum strebte“, y; ill. b) Die Regierung des Tiberius war verständig, sparsam, in den meisten Yerwaltungszweigen vortrefflich. Er suchte die mon- 1) Augustus_3. Gem. Livia Tiberius Urusus___________________ Germanicus Claudius | Gem. 1. Messalina 2. Agrippina Agrippina Caligula Octavia Britannicus | Gem. Nero Nero Gem. 1. Octavia 2. Poppäa.

9. Geschichte des Altertums - S. 123

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Das Jnlisch - Claudische Haus (31 v. Chr. bi* 68 n. Chr.). 128 archische Macht zu stärken und die Scheingewalt der Comitien zu beseitigen. Tiberius war keine der Persönlichkeiten, die es verstehen sich beliebt zu machen. Die Zurücksetzung, die er unter Augustus erlitten hatte, herbe Erfahrungen, dazu sein klares Urteil machten ihn verbittert und mißtrauisch, und die Anwendung verkehrter Mittel, um der Opposition zu begegnen, die Einleitung von Hochverrats- und Majestätsbeleidigungsprozessen gegen hervorragende Männer und Frauen der aristokratisch-republikanischen Richtung, steigerte seinen düstern Sinn bis zur Menschenverachtung. Diese Dinge verschlimmerten sich, als der Präfekt (Kommandeur) der Prätorianer (Gardetruppen) Sejanus völlige Gewalt über ihn zu erhalten wußte. Der plötzliche Tod seines einzigen Sohnes war ein erschütternder Schlag für den Kaiser; er verließ Rom auf immer und ging nach Capri. Und als er die Entdeckung machte, daß sein Sohn durch dessen eigene Frau und Sejanus vergiftet worden war und daß dieser, der einzige Mensch, dem er getraut hatte, ihn vom Throne zu stoßen strebte, und wie das Haus der Cäsaren von Greueln aller Art verwüstet wurde, da verlor er allen sittlichen Halt, und seine Regierung wurde zur Schreckensherrschaft. Tiberius starb 37, wie es heißt, von seiner Umgebung beim Erwachen aus einer tiefen Ohnmacht erstickt. 3. Der Ausgang des Julisch-Claudischen Hauses, der Bürgerkrieg §112. und die Erhebung Vespasians. Nun folgte, von Tiberius als Nachfolger bezeichnet, des Ger-manicus Sohn Gaius Cäsar, mit seinem Spitznamen Caligula (Soldatenstiefelchen) genannt; er verfiel in Wahnsinn und wurde (41) durch eine Prätorianerrevolution ermordet. Bei ihrem Toben durch den Palast fanden die Soldaten den sich ängstlich verbergenden Oheim des Ermordeten, den Claudius, und riefen ihn zum Kaiser aus; er war ein mißhandelter, linkischer Mensch, gutmütig, ein gelehrter Pedant. Seine Regierung (von 41 — 54) war sowohl nach außen tatkräftig — er begann die Eroberung Britanniens — als auch im Innern tüchtig. Aber am Hofe herrschten schlimme Zustände, zumal da Claudius- sich ganz leiten ließ von vertrauten Freigelassenen und seinen Frauen, zuerst

10. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 117

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Der völlige Untergang der griechischen Freiheit. 117 Erster Abschnitt. 336 bis 323 v. Chr. Gründung der makedonisch-persischen Weltmonarchie durch Alexandros den Grossen. Olympiaden- Jahr Politische Geschichte. ♦ Kunst und Literatur. jahr. vor Chr. ' Cxi, 1. 336. Philipp ermordet* 1). Alexandros folgt2). Die Redner Demadesa), Deinarchosb). Alexandros unterdrückt die in Griechenland auf die Nach- Der Philosoph Aristo- richt von dem Tode seines Vaters entstehende Bewegung teles0). 1) Diod. Xyi, 91 — 94. Iustin. Ix, 6. Flut. Alex. 10. Er war 46 J. alt, Faus. Viii, 7, 4, (47. J. nach lustin. Ix, 8), und hatte 24 J. regiert, Diod. das. 95. Er wurde von einem Hauptmann der Leibwache, Pausanias, ermordet, dem er Genugthuung für eine ihm von Attalos zugefügte Beleidigung versagt hatte, vergl. Arist. Fol. V, 8, 10. Die Ermordung geschah indess nicht ohne Mitwissen und Mitschuld Anderer, Flut. a. a. 0.; insbesondere wird Olympias als Anstifterin bezeichnet, Iustin. Ix, 7, aber auch Alexandros blieb nicht unberührt von dem Verdachte, Flut. a. a. 0. Iustin. a. a. 0.; Alexandros selbst beschuldigte den Perserkönig der Anstiftung, Arr. Ii, 14, 5. a) Demades aus Athen, von niederer Herkunft, Suid. s. v., Tod- feind des Demosthenes, Flut. Dem. 28, wirkte nach seiner Gefangen- nehmung hei Chäroneia von makedonischem Golde bestochen für Phi- lipp, Diod. Xvi, 87. Gell. Xi, 9. Sext. Emp. I, 13. p. 281, stand I in Gunst bei Alexandros, dessen Rache er in Gemeinschaft mit Pho- kion von seiner Vaterstadt abwandte, Flut. Dem. 23. Diod. Xvh, 15. Von der über ihn verhängten Strafe der Ehrlosigkeit entban- den ihn die Athener, um ihn zu Antipatros zu schicken mit der Bitte, die makedonische Besatzung aus Munychia zurückzuziehn, Flut. Fhoc. 30. Später von diesem verräterischer Umtriebe gegen ihn hezüchtigt, ward er festgenommen und hingerichtet (319 oder 318) Diod. Xviii, 48. Faus. Vii, 10. Bestechlich, ausschweifend und verschwenderisch, Flut. Fhoc. 1. 20. 30. Suid. s. v., war er doch ein geborener und witziger Stegreifredner, Flut. Dem. 8. 10. Cie. Or. 26. Von ihm hat sich keine Rede erhalten, auch die Aechtheit eines ihm zugeschriebenen Bruchstückes (u7r«p rrjs Scossxaeriag) wird bezwei- felt, vgl. Cic. Brut. 9. Quint. Ii, 17, 12. b) Deinarchos, geboren zu Korinth um 361, Dionys. Din. 4, kam frühzeitig nach Athen, wo er mit Theophrastos und Demetrios Phalereus in nahe Verbindung trat, a. a. 0. 2, und sich als Fremder besonders durch gerichtliche Reden, die er für andere schrieb, Ruhm erwarb, a. a. 0. Als Anhänger der Makedonier, a. a.o. sprach er im Harpalischen Processe. Nach Athens Befreiung durch Demetrios Poliorketes ging er in die Verbannung nach Chalkis auf Euböa, Dion. a. a. 0. 3. Vit. ß. Westerm. p. 321, aus der er erst im J. 292 zurückkehrte. Als Greis sprach er zum ersten Male vor Gericht 2) Flut. Alex. 11: naqtxaßf — ttjv ßaotxttav, ipftovovg це- yaxovg xal chivä fiiarj xal xevsvvovg 7iavta%o&tv eyovdav. Ueber die äusseren ihm drohenden Gefahren s. Anm. 3 und 4; im Innern war er durch die Partei der Kleopatra, der Gemahlin Philipps, die er nach Verstossung der Olympias geheiratet hatte, und ihres Oheims Attalos bedroht, welcher von Philipp im J. 336 bereits nach Asien vorausgeschickt worden war, Diod. Xvi, 91. Xvii, 2. Alexandros liess daher den Attalos tödten, Diod. Xvii, 2. 5; aus- serdem aber wurden auch mehrere Glieder der königlichen Familie (z. Th. nur als Opfer des Hasses und der Grausamkeit der Olympias) hingerichtet, Faus. Viii, 7, 5. Iustin. Ix, 7. Aelian. V. Н. Xiii, gegen einen treulosen Freund Proxenos, der ihn um sein Vermögen betrogen hatte, Dion. a. a. O. 3. Vit. ß'. Wann er starb ist unge- wiss. Aus der Zahl seiner Reden, die verschieden angegeben wird, Vit. ß’, Suid. s. v., sind drei erhalten, sämmtlich im Harpalischen Process gehalten: Кати Агциоо&ёгоуд, Кати Aqiaroytirovog, Ката Фехоххёоад. Ueber seine Beredtsamkeit heisst es, Dion. a.a. 0.5 : oisiv yuq ovte xoivdv ош löiov soyev, ovt £v Tolg Id Coig ovt £v rozg Sriftoaioig dycoffiv, axxa xal тотд Avaiov Ttaqanhqaeog £otiv onov yivttui, xal Toig ‘Ynensidov xal Toig Агщоао-ivovg Xoyoig. c) Aristoteles, geboren zu Stageira in Chalkidike im J. 384, Sohn des Arztes Nikomachos, der auch naturwissenschaftliche Werke geschrieben {Suid. s. v. Nixofxuyog), Apollod. b. Diog. L. V, 9, kam 17 Jahr alt sorgsam erzogen, nachdem er seine Eltern verloren hatte, nach Athen, wo er 20 J. lang lebte, Diog. I. a. a. O. Arist. Vit. а . Westerm. Vit. min. p. 498. Dort war er der hervorragendste Schüler des Platon, der ihn den vovg einer Schule nannte, doch scheint in Folge verschiedener Lehrmeinungen trotz gegenseitiger Hochachtung eine Verstimmung zwischen ihm und seinem greisen Lehrer eingetreten zu sein, Diog. L. V, 2. Ii, 109. Ael. V. H. П1, 19. Iv, 9. Vit. a'. ß’. p. 399. W. Einmal wirkte er auch als Ge- sandter für die Athener hei Philipp, Diog. L. V, 2. Nach Platons Tode begab er sich zu seinem Freunde Hermeias, Tyrann von Atar- neus in Mysien, a.a.o. 7. 9—11, und nach dessen Sturz im J. 345 nach Mytilene auf Lesbos, a. a. O. Zwei Jahre darauf ward er vom Philipp zur Erziehung des jungen Alexandros berufen und blieb acht Jahre lang in Makedonien, a. a. O. Zu dieser Zeit erwirkte-
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