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1. Die Neuzeit - S. 170

1905 - Bamberg : Buchner
berschreiten, fhrte zu seiner ersten Niederlage (bei Asp ern undeling, 21. und 22. Mai 1809). Napoleon mute seine Truppen von dem nrdlichen Donauufer zurckziehen, behauptete aber die Jusel Lob au, die er stark befestigen lie. Erzherzog Karl, in der Abwehr strker als im Angriff, tat nichts, um seinen Sieg auszuntzen. b) In Italien hatte Erzherzog Johann der den Vizeknig Eugen gesiegt, wurde aber, als er versuchte die Vereinigung des letzteren mit Napoleon zu hindern, selbst nach Ungarn abgedrngt. c) Durch die Italienische Armee verstrkt, ging Napoleon anfangs Juli abermals der die Donau und besiegte den Erzherzog Karl, ehe dieser das Heer seines Bruders Johann an sich ziehen konnte, in der blutigen zwei-tgigen Schlacht von Wagram (5. und 6. Juli 1809), so da Kaiser Franz den Frieden suchte. d) Der Volkskrieg in Tirol (unter dem biederen Sandwirt von Pasieier Andreas Hofer, dem Kapuziner Haspinger und dem gewandten Speckbacher) endete nach wiederholten Siegen der die bayerischen Truppen mit der vlligen Unter-werfung des Landes. (Hofer wurde im Februar 1810 zu Mantna erschossen.)' e) Schon vor dem Ausgang des Volkskrieges in Tirol waren die Erhebungen einzelner khner Fhrer in Norddeutschland gescheitert: 1. Der preuische Major v. Schill versuchte im Frhjahr 1809 an der Spitze seines Husarenregimentes einen Befreiungskrieg ins Werk zu setzen. Er zog von Berlin nach Sden, fand aber nicht den erwarteten Anhang, mute bei Halle umkehren und fiel mit dem grten Teil seiner Leute in Stralsund (elf gefangene Offiziere wurden in Wesel erschossen). 2. Der Sohn Ferdinands von Braunschweig, Herzog Friedrich Wilhelm, durch Napoleons Verfgung seines Landes beraubt (f. S. 166), unternahm an der Spitze der Schwarzen Legion" von Schlesien und Bhmen aus einen Zug nach Sachsen, mute sich aber nach vorbergehenden Erfolgen nach der Kste durchschlagen; er entkam (August 1809) der Bremen nach England. Immerhin verriet sich in diesen Erhebungen, wie in dem ganzen Kriege von 1809, ein anderer Geist als in den vorausgegangenen Koalitionen. Der nationale Unwille gegen die franzsische Gewaltherrschaft war erwacht2. 6. Im sogen. Wiener Frieden (vom 14. Okt. 1809) verlor sterreich der 2000 Quadratmeilen, darunter smtliches Kstengebiet. Salzburg und das Jnnviertel kamen an Bayern, Teile von Galizien fielen an das Herzogtum Warschau und an Napoleons Bundesgenossen Alexander. Das Land jenseits der Save (mit Villach) wurde nebst Dalmatieu als der Staat der Jllyrischen Provinzen eine franzsische Vasallenherrschaft (unter Marschall Marmout, dem Herzog von Ragusa). Bayern trat Sdtirol an das Knigreich Italien, Osttirol (das Pusterthal) an den neuen Jllyrischen Staat ab und erhielt dafr auer Salzburg und Bayreuth noch Regeusburg, dessen Inhaber, Frstprimas v. Dalberg, mit einem Groherzogtum Frankfurt entschdigt wurde. 1 Vergl. das Gedicht von Mosen. 2 Vergl. Heinrich v. Kleists Dichtungen und Rckerts Sonett Knechtschaft".

2. Die Neuzeit - S. 163

1905 - Bamberg : Buchner
163 Die Schlacht bei Ansterlitz, von Napoleon auf den ersten Jahrestag seiner Krnung anberaumt und wohlvorbereitet \ war besonders fr die Russen verlustreich; dieselben verloren 24000 Mann sowie ihre ganze Artillerie und zogen alsbald mit ihrem Kaiser nach Rußland ab. Aber auch Kaiser Franz wagte, obgleich mittlerweile der aus Italien abberufene Erzherzog Karl bis nach Ungarn gekommen war, keine Fortsetzung des Krieges und entschlo sich zu einem demtigenden Besuch bei dem Sieger. 3. Der Frieden. sterreich gab im Frieden zu Preburg (26. Dezember 1805) das 1797 erhaltene Venedig an das Knigreich Italien, Tirol und Vorarlberg an Bayern, seine Besitzungen in Schwaben an die drei sddeutschen Kurfrsten; es erhielt dafr Salzburg, dessen Kurfürst (der ehemalige Groherzog von Toskana und Bruder des fter-reichischen Kaisers) von Bayern mit Wrzburg entschdigt wurde. Bayern gab auch Berg an Frankreich, wurde aber wie Wrttemberg zum Knig-reich erhoben (am 1. Januar 1806). 4. Der Seekrieg mit England. Zur See war Frankreich abermals unglcklich gewesen. Nelson schlug am 21, Oktober 18052 die franzsisch-spanische Flotte bei Trafalgar (unweit Cadix), bezahlte aber den Sieg mit dem Leben. Der Kaperkrieg wurde auf den Weltmeeren fortgesetzt, doch war England nach dem Tode Pitts (1806) zum Frieden geneigter. 5. Napoleonische Vasallen st aaten vom Jahre 1806. a) Die Bourbonen in Neapel erklrte Napoleon wegen Verletzung der Neutralitt fr abgefetzt3 und ernannte seinen lteren Bruder Jofeph zum König von Neapel; b) die Batavifche Republik kam als Knigreich Holland an Napoleons jngeren Bruder Ludwig; c) Kleve und Berg erhielt Napoleons Schwager Joachim M u r a t (als Groherzog); 6) Marschall Berthier erhielt Neuchatel (Neuenburg); auch an andere Marschlle und Staatsmnner wurden kleine Herrfchaften verliehen. Iii. Die Auflsung des Deutschen Reiches, 1806. 1. Am 12. Juli 1806 schlssen die Könige von Bayern und Wrttem- 1 An wenig Stellen war die persnliche berlegenheit des Imperators der das alte legitime Europa so mchtig hervorgetreten wie in der Anlage und Leitung der Schlacht vom 2. Dezember." Husser a. a. O. 2 Vier Tage nach der schimpflichen Kapitulation von Ulm. 3 Noch in Schnbrunn diktierte Napoleon: La dynastie de Naples a cesse de r6gner." Der König von Neapel (Ferdinand Iv.) behauptete sich mit englischer Hilfe in Sizilien.

3. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 100

1909 - Bamberg : Buchner
100 Neue Geschichte. :r in einem Manifest: Brger, die Revo- 'ich Bon aparte auf den italienischen Kriegs-schauplatz, wo Massena, gefolgt von den sterreichern, sich bis nach Genua zurckgezogen hatte. Bonaparte berschreitet mit dem Hauptheer den Groen St. Bernhard (Mai 1800) und schneidet die sterreicher von ihrer Rckzugslinie ab. Bonapartes Einzug in Mailand (2. Juni 1800) 1800 und Sieg bei Marengo (14. Juni 1800) \ Die Lombardei ist fr fter-reich wieder verloren. Mittlerweile hatte auch Morean, der bei Schaff-hausen der den Rhein gegangen war, ganz Sddeutschland erobert, Mnchen gebrandschatzt und die sterreicher unter Erzherzog Johann bei Hohenlinden geschlagen (3. Dezember 1800). Der Weg nach Wien 1801 war frei. So kam es zum Frieden von Luueville (9. Februar 1801) zwischen Frankreich, sterreich und dem Reich, der die Bestimmungen des Friedens von Campo Formio (s. S. 95) erneuerte d. h. die Rheingrenze (Talweg) zwischen Deutschland und Frankreich bestimmte und den R e i ch s - 1803 deputationshauptschlu (25. Februar 1803) zur Folge hatte, der die Entschdigungen derjenigen deutschen Fürsten regelte, die durch den Luneviller Frieden ihre linksrheinischen Besitzungen verloren hatten. Von 48 freien Reichsstdten bleiben nur noch 6 bestehen2; die geistlichen Kurfrstentmer Cln und Trier gehen ein; desgleichen eine Menge Bistmer und Stifter. An Wrttemberg, das zum Kurfrstentum erhoben wird, fallen u. a. die Reichsstdte Hall, Heilbronn, Gmnd, Aalen, Weilderstadt, Elingen, Reutlingen, Rottweil und Giengen a. B.; die Probstei Ellwangen; die Abteien Zwiefalten, Rottenmnster, Schntal; die Stifter Komburg und Obersten-feld: zusammen 29 Quadratmeilen mit 112000 Einwohnern'. Auer Wrttemberg erhielten auch Baden und Hessen-Kassel bedeutenden Gebietszuwachs nebst der Kurfrstenwrde. Im neuen Regensburger Reichs-tag saen von nun ab zehn Kurfrsten, darunter sechs evangelisches auch die Mehrheit der Reichsstnde war nun evangelisch. Franz Ii., 1 Die Schlacht war fr die sterreicher schon gewonnen, und die Franzosen in unaufhaltsamer Flucht begriffen, als noch abends der franzsische General Desaix mit frischen Truppen eintraf und mit ihnen die vordringenden sterreicher zurckwarf. Desaix, dem Bonaparte seinen Sieg verdankte, fiel in der Schlacht. 2 Hamburg, Bremen und Lbeck; Frankfurt, Nrnberg und Augsburg. 3 Verloren hatte es nur Mmpelgard mit 7 Quadratmeilen und 14000 Seelen. ? Mainz-Regensburg; Bhmen; Hessen-Darmstadt; Sachsen; Branden- brg; Pfalz-Bayeru; Hannover; Wrttemberg; Baden; Hessen-Kassel. 366

4. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 103

1909 - Bamberg : Buchner
Napoleon I. 103 ihm gelinge, die brigen Völker Europas unter die Leitung Frankreichs zu zwingen. So sprach er denn bei einer Truppenschau auch offen vom Kaisertum Europa", dessen einzelne Lnder als Lehen an die franzsischen Generale fallen sollten. Es bedeutete also das Kaisertum Napoleons die Weltherrschaft und brachte, solange diese nicht erreicht war, anstatt des ersehnten Weltfriedens den Weltkrieg. 2. Obwohl die europischen Mchte das Kaiserreich an-erkannten, so waren sie doch auf die Wiederherstellung des durch Napoleon I. gestrten europischen Gleichgewichts bedacht. Es schlieen denn England, Rußland, Osterreich und Schweden eine Koalition (dies ist die dritte seit 1792) gegen Frankreich (1805), auf 1805 dessen Seite Spanien und die deutschen Sdstaaten stehen, während Preußen hinter seiner Demarkationslinie immer noch neutral bleibt. Kriegsschau-platz Oberitalien, Sddeutschland und sterreich. Rheinbergang Napoleons zwischen Kehl und Mannheim und Marsch auf Ulm, wo der sterreichische General Mack mit seinem ganzen Heer ohne Schwertstreich die Waffen streckt (17. Oktober 1805). Inzwischen vereinigt sich ein anderes fter-reichisches Heer mit den Russen. Sie werden zusammen bei Austerlitz (2. Dezember 1m5) geschlagen. Genannt die Dreikaiserschlacht, da Napoleon I., Alexander I. und Franz I. in derselben waren. Es folgt der Friede von Preburg zwischen Frankreich und sterreich. fter-reich verliert alle seine italienischen Besitzungen, auer Trieft, an Frank-reich; an Bayern tritt es ab: Tirol und Vorarlberg; an Wrttemberg: Oberschwaben und die Grafschaft Hohenberg. Zugleich werden Bayern und Wrttemberg fr die Napoleon geleistete Hilfe zu Knigreichen erhoben, und als solche anerkannt, die Bonrbonen in Neapel dagegen durch einen Federstrich Napoleons entthront, und dafr Joseph, Napoleons ltester Bruder, zum König von Neapel erhoben, während Napoleon selbst in Mailand sich die eiserne Krone aufsetzt und seinen Bruder Ludwig zum König von Holland macht (Mai 1805). Aber diese kniglichen Brder sind nur Satrapen des Kaisers, wie auch die in der Gefolgschaft Napoleons wandelnden Monarchen von Sachsen, Bayern, Wrttemberg, Baden und Hessen. Ja der Reichskanzler Fürst Dalberg (von Mainz-Regensburg) beschwor Napoleon im April 1806: (Sie sind Karl der Groe; seien Sie der Regler, der Heiland Deutsch-lan^'s. Mchte doch das abendlndische Kaisertum wieder erstehen in Kaiser Napoleon, das Reich Karls d. Gr., bestehend aus Italien, Frank-reich und Deutschland!" Dalberg sorgte noch dafr, da der Regensburger 369

5. Erdkunde - S. 42

1911 - Bamberg : Buchner
42 Fran ksnrt (über Heidelberg, Mannheim und Darmstadt), Karlsruhe, Strasburg. Bevölkerung, Staaten und Städte. Die Linie über Hagenau, R astatt, Pforzheim bis zun, Hesselberg trennt die fränkischen von den schwäbischen Bewohnern; nordwärts sind die Franken, südwärts die Schwaben. Das Königreich Württemberg, das Großherzogtnm Baden und das Königreich Preußen teilen sich in das (beschriebene Neckar- und Donau-) Gebiet. Stuttgart hat eine Technische Hochschule, Tübingen eine Universität. Suche auf der Karte die bemerkenswertesten Städte dieser Staaten (innerhalb des besprochenen Gebietes)! c) Das deutsche Moselgebiet. Bodengestalt. Der Wasgau (S. 38). Der Wasgan seukt und verflacht sich nach Norden und geht allmählich in ein wellenförmiges Hügelland über. Dies ist die Hochfläche von Deutsch- Lothriugen. Zwischen Saar und Blies setzt sich nordwärts das Saar- brück er Stein kohlengebirge an. Zwischen Nahe und Mosel ist der Hnnsrück und nordwestlich davon am linken Moseluser die Eisel. Der Huusrück (Hünenrücken) ist eine rauhe, unfruchtbare Hochfläche zwischen der Nahe und der Mosel. Die Abhänge gegen Nahe und Mosel sind reich an stattlichen Obstbäumen und Weingärten. Das Gebirge hat be- deuteuden Eiseubergbau. Die Eifel ist ein welliges Hochland mit vielen öden Moorflächen und erloschenen Vulkanen. Die Hohe Acht erreicht 760 m. Neben Blei- und Zinkerz liefert das Gebirge dauerhafte Bausteine, besonders aber Muhl steine, die weithin ausgeführt werden. Fruchtbar fiud die Südost- abhänge dieses Gebirges und berühmt die herrlichen N o t w e i n e des Ahrtales. Bewässerung. Die Mosel entspringt in Frankreich auf dem Wasgau, tritt oberhalb der Stadt Metz in Deutschland ein, windet sich zuletzt in Schlaugenlinien zwischen dem Huusrück und der Eifel durch und mündet bei Koblenz in den Rhein. Ihr kommt ans dem Wasgan die Saar zu. Klima, Naturerzeugnisse und Erwerbsverhältnisse. Die Höhen sind rauh, die Täler mild, die Hochfläche ist gemäßigt. In den Ge birgen um die Mosel herrschen vor: Waldwirtschaft, Eisenbergbau, Eisengewinnung und E i f e u v e r a r b e i t u u g. Bedeutend ist im Saar gebiet die Glas- und Stein gutverfertiguug und die Stein- brecherei. Um Saarbrücken, St. Johann und St. Ingbert blüht der Bergbau auf Steinkohlen. Links der Saar (bei Dieuze und Saarelben) sind reiche Salinen. Der Kohlenbergbau im Saargebiet hat dort- selbst das Eisengewerbe außerordentlich gefördert. Die bedeutendsten Eisenwerke sind in Neunkirchen an der Blies, westlich von Homburg.

6. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 62

1908 - Bamberg : Buchner
62 Zur Verfassung?- und Kulturgeschichte. Der Mnchener Bevlkerung wurden der hofgarten und der Nymphen-burger park zugnglich gemacht, die Stadt selbst nach der Niederlegung der Festungswerke erweitert und durch die Anlage des Englischen Gartens verschnert, um den sich der Amerikaner Thompson (Graf von Rumfort)) verdient machte. Die vorhandenen Bilderschtze erhielten reichen Zuwachs durch die berfhrung der Mannheimer Galerie. Die Mnchener Hof-Kapelle machte die ffentlichkeit mit dem aufstrebenden Mozart bekannt und auf der Bhne zu Mannheim wurden unter der Leitung des Freiherrn von Dalberg die Jugenddramen Schillers zuerst aufgefhrt. Freilich trat in der Haltung Karl Theodors gegenber den neuen geistigen Be-strebungen bald ein Umschlag ein, hauptschlich veranlat durch die Entdeckung eines Geheimbundes, des von Weishaupt in Ingolstadt gestifteten Illuminatenordens, der sich politische und religise Kufklrung zum Ziele setzte und neben vielen trefflichen auch fragwrdige Elemente enthielt. Der Ausbruch der franzsischen Revolution mit all ihren Folgeerscheinungen roar nicht dazu angetan, das Mitrauen des Fürsten zu verringern, so da er im Laufe der Jahre, beeinflut von unverantwortlichen Rten, immer schroffer gegen alles, was nach Aufklrung" aussah, Stellung nahm. Die Suche nach verdchtigen traf nicht selten Unschuldige und bereifer fhrte zu manchen Migriffen. Die uere Lage Bayerns gestaltete sich am Ende des Jahr-Hunderts immer ungnstiger. Whrend des ersten Koalitionskrieges (179297) gehrte die Pfalz zu den Gebieten, der die der Sturm der Sansculotten zunchst dahinbrauste. lvohl siegten die Preußen 1793 bei Pirmasens und Kaiserslautern; in dem Sonderfrieden von Basel gaben sie jedoch 1795 das linke Rhemufer preis. 3m folgenden Jahre drang Jourdan bis in die (Dberpfalz, Moreau nach Bayern vor und man mute sich unter harten Bedingungen zu dem Waffenstillstand von Pfaffenhofen verstehen. Doch ntigte Erzherzog Karl durch seine Siege bei Amberg und Wrzburg erst Iourdan und dann Moreau zum Rckzug der den Rhein. Nachdem Preußen 1796 in einem Geheimvertrage Frankreich endgltig die Rheingrenze zugestanden hatte, folgte (sterreich in geheimen Artikeln des Friedens von Campoformio 1797 seinem Beispiele. Anfang 1799 war Bayern in der Tat in der Gewalt sterreichischer Truppen; schon schwirrten Gerchte herum von der Einsetzung eines sterreichischen Regiments, da erlag Karl Theodor pltzlich einem Schlaganfalle. 30* Zur Perfassungs- und Aulturgeschichte vom Ende des 30jhrigen Arieges bis flirrt Ausgange des \8. Jahrhunderts. Der groe Krieg brachte den Rdel materiell an den Rand des Abgrundes und beseitigte den Einflu der Stnde, soweit davon noch die

7. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 69

1908 - Bamberg : Buchner
Innere Politik bis 1806. 69 Sr kurze Zeit schien es, als habe Bayern seine Wahl auch diesmal unglcklich getroffen. 3m September rckten die sterreicher ein und besetzten Mnchen- der Kurfürst zog sich mit seinen Truppen, wie verein-bart, nach Franken zurck. Inzwischen vollzog Napoleon seinen An-marsch und sein linker Flgel vereinigte sich mit den Bayern unter Deroi) bei lvrzburg. Hasch wendete sich nun das Blatt; der berlegenen Taktik des franzsischen Kaisers war ein Mack nicht gewachsen. 3m Oktober wurde Mnchen wieder genommen und noch im gleichen Monat mute Mack mit 27000 Mann bei Ulm die Zdaffert strecken. Zur Sicherung des weiteren Vormarsches drang eine franzsisch-bayerische Abteilung Bernadotte-Deroi) unter hitzigen Gefechten in Tirol ein. Die Spitze des Hauptheeres nahm unter Murat im November Wien und im Dezember siegte Napoleon entscheidend bei Husterlitz; die bayerische Division Wrede deckte dabei erfolgreich seinen Rcken. Kaiser Franz nutzte sich zu dem Frieden von Pretzburg bequemen, der sterreich verstmmelte. Bayern hatte zwar lvrzburg abzugeben, erhielt aber1) den umfangreichen Rest der Bistmer (Eichsttt und Passau, die Markgrafschaft Burgau, die Grafschaft Knigsegg-Rothenfels, das Gebiet von indau, die Reichsstadt Augsburg, endlich (vorbergehend) Tirol und Vorarlberg. berdies stand dem preutzisch-franzsischen Vertrag von Schnbrunn zufolge der baldige Gewinn der Markgrafschaft Ansbach in Aussicht. Bayern, Wrttemberg und Baden erhielten die volle Souve-rnitt, die beiden ersten auch die Knigswrde. Am 1. Januar J806 wurde Maximilian Joseph in Mnchen feierlich als König ausgerufen. Napoleon war damals in Mnchen und das Volk jubelte ihm zu, ganz im Banne seiner machwollen Persnlichkeit und der glnzenden (Entfaltung militrischer Pracht, viele Kpfe berauschten sich an der angeblichen Volksverwandtschaft zwischen den Galliern" und Bojern". Man darf nicht vergessen, da sich vielfach selbst die hervorragendsten Zeitgenossen, so ein Hegel, ein tdielan und Goethe, dem be-stechenden Eindrucke nicht zu entziehen vermochten, den Napoleons ganzes Wesen her-vorbrachte. 32. 3nttere Politik bis M6. fluch in der Leitung der inneren Politik war Montgelas lange Jahre hindurch des Kurfrsten und Knigs rechte Hand. 3m Sinne der franzsischen Zentralisierung gestaltete er mit brokratischer Willkr und schroffer Einseitigkeit, aber auch mit Tatkraft und groer Ge-schicklichkeit das bunt zusammengesetzte Bayern zum festgefgten Ganzen. !) (Es werden hier wie in spteren Fllen dieser ftrt nur die wichtigeren Erwerbungen verzeichnet.

8. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 87

1908 - Bamberg : Buchner
Innere Geschichte 1806-25. 87 glnzenden Sieg bei Rreis an der Hube, der den Heldzug beendete. Unter den Ruhmestaten unserer Rrmee stehen a Rochiere und Rrcis in erster Reche; mit berechtigtem Stolze durfte Wrede an der Spitze seiner Wackeren in die franzsische Hauptstadt einziehen. Der pariser Vertrag zwischen Metternich und lvrede gab Bauern im wesentlichen seine heutige Gestalt; es trat Tirol mit Vorarlberg, Salzburg, das Innviertel an sterreich ab und erhielt dafr etwa das heutige Unterfranken mit tdrzburg und Rschaffenburg und die Rheinpfalz. Der Wiener Kongre (1814/15), auf dem Bayern dank seiner Wehrkraft eine hervorragende Stellung einnahm, schuf 1815 den Deutschen Bund" unter dem Vorsitz sterreichs. Als Sitz des Bundestages wurde Frankfurt bestimmt. Das damit geschaffene Staatengefge war freilich locker genug und Deutschland spielte daher im Rate der Völker vorerst nicht die Rolle, die ihm gebhrt htte. Napoleons pltzliche Rckkehr von Elba stellte die ganze Neuordnung der Dinge fr kurze Seit in Frage. Mit den brigen Verbndeten rckten 57000 Bayern ins Feld, kamen aber kaum zum Schlagen. Der zweite pariser Frieden brachte die Erwerbung von Landau. Die nationale Begeisterung der Befreiungskriege wirkte noch lange nach und uerte sich in den Wnschen weiter Kreise nach einer freiheitlicheren Gestaltung der deutschen Verhltnisse. der Metternich, der Leiter der sterreichischen Politik, ver-hielt sich in khler Ablehnung; seinem Einflsse, der durch Rußland noch verstrkt wurde, vermochte sich nach der Lage der Dinge auch der edle Max I. nicht vllig zu entziehen. Immerhin wurden die von einer deutschen Imnisterkonferenz gefaten, berchtigten Karlsbader Beschlsse (1819), die sich gegen die Universitten, die presse und die Turner, berhaupt gegen alle revolutionren Umtriebe" richteten, von Bayern nur mit Vorbehalt angenommen und die Verfassung aufrecht erhalten. 36+ Innere Geschichte 1(80625* Bayerns bergang |um Verfassungsstaat. Der innere Rusbau des Staates nahm trotz der unruhigen Seiten seinen Fortgang; er zeigte unverkennbar franzsische Einflsse. Das Jahr 1807 brachte die Beseitigung des Sunftzwanges, das Jahr 1808 die Rufhebung der Leibeigenschaft und eine gerechtere Regelung des Steuerwesens in dem Sinne, da auch Rdel und Geistlichkeit herangezogen wurden. Diese Manahmen erleichterten dem Bauern- und Hand-werkerstande das vorwrtskommen und erhhten die (Einnahmen des Staates. Weiterhin fielen die meisten Vorrechte auf dem Gebiete der Gerichtsbarkeit. Einer zu Steuerzwecken vorgenommenen (erst 1848 beendeten) Vermessung des ganzen Landes folgte 1817 seine Einteilung in acht nach Flssen benannte Kreise, was die Verwaltung wesentlich ver-

9. Die neuere Zeit - S. 153

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 153 — X3ourbon sollte vom Niederrhein her durch Franken gegen Wien vorrücken; 2. Moreau sollte durch Schwaben nach Bayern dringen; (3. Bonaparte sollte durch Oberitalien und Tirol die Verbindung mit Moreau Herstellen). 1<^Jourdan war von der Lahn her über Nürnberg bis in die Nähe von Regensburg vorgedrungen, als Erzherzog Karl, der bisher durch steten Rückzug Verstärkungen an sich gezogen hatte, zum Angriff überging und die Franzosen bei Amberg und Eiq.tinrg so entscheidend schlug, daß Jourdan über die Lahn auf das linke Rheinufer zurückging. Das Heer Jourdans hatte sich auf deutschem Boden unerhörte Bedrückungen und Ausschreitungen zu schulden kommen lassen (die Stadt Nürnberg z. B- berechnete die Kosten der französischen Einquartierung in diesem Jahre auf 3 Millionen Mark). Als dann die Franzosen fluchtähnlich zurückgingen, vollendeten die erbitterten Bauern (besonders im Spessart) die Niederlage des Heeres. 2. Nach der Besiegung Jourdans wandte sich der Erzherzog gegen Moreau, der bis nach Schwaben vorgedrungen war; doch Moreau bewerkstelligte rechtzeitig und ohne große Verluste seinen Rückzug über den Schwarzwald (durch das Höllenthal bei Freiburg) und über den Rhein. o) Napoleon Bonapartes Siegeslaufbahn in Italien, 1796/97. 1. Der jugendliche General Bonaparte übernahm im Frühjahr 1796 den Oberbefehl über die italienische Armee der Republik. Er zersprengte die vereinigten Österreicher und Sardinier in einer Reihe, von Gefechten in den ligurischen Alpen (bei Millesimo n. a. O.) und zwang den König von Sardinien zu einem Separatfrieden. Der Tagesb esehl, mit welchem Bonaparte im April 1796 zu Nizza den Oberbefehl über die 40000 Mann starke, aber von allem Nötigen entblößte „italienische Armee" übernahm, lautete: „Soldaten, ihr seid nackt, schlecht gekleidet; die Regierung schuldet euch viel, sie kann euch nichts geben. Eure Geduld, euer Mut inmitten dieser Felsen verdienen Bewunderung: aber sie bringen euch keinen Ruhm. Ich will euch in die fruchtbarsten Ebenen der Welt führen. Reiche Provinzen, große Städte werden euch zufallen; Ehre, Ruhm, Reichtümer werden euer Teil feiu. Soldaten Italiens, solltet ihr's an Mut und Ausdauer fehlen lassen?"l. 2. Durch seinen Sieg bei Lodi an der Adda gewann Bonaparte Mailand und das Übergewicht in Italien: Parma und Modena, der Papst und Neapel suchten um Waffenstillstand nach. Bonaparte trat den ihm stammverwandten Italienern gegenüber als Befreier und Herr zugleich auf. Die lombardischen Städte, der Papst und die übrigen Fürsten 1 Vgl. Hannibals Worte bei Lwius (Xxi, 35).

10. Die neuere Zeit - S. 170

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 170 Schlacht von Wagram (5. und 6. Juli 1809), so daß Kaiser Franz den Frieden suchte. d) Der Volkskrieg in Tirol (unter dem biederen Sandwirt von Pafseyr Andreas Hofer, dem Kapuziner Hasvinger und dem gewandten Speckbacher endete nach wiederholten Siegen über Die bayerischen Truppen mit der völligen Unterwerfung des Landes. (Hofer wurde im Februar 1810 zu Mantua erschossen) i. e) Schon vor dem Ausgang des Volkskrieges in Tirol waren die Erhebungen einzelner kühner Führer in Norddeutschland gescheitert: 1. Der preußische Major v. Schill versuchte im Frühjahr 1809 an der Spitze seines Husarenregimentes einen Befreiungskrieg ins Werk zu setzen. Er fand nicht den erwarteten Anhang und fiel mit dem größten Teil seiner Leute in Stralsund, wo er eine Zuflucht auf englischen Schiffen gesucht hatte; (elf gefangene Offiziere wurden in Wesel erschossen). 2. Der Sohn Ferdinands von Braunschweig, Herzog Friedrich Wilhelm, durch Napoleons Verfügung feines Landes beraubt (s. S. 166), unternahm an der Spitze der „schwarzen Legion" von Schlesien und Böhmen aus einen Zug nach Sachsen, mußte sich aber nach vorübergehenden Erfolgen nach der Küste durchschlagen; er entkam (August 1809) über Bremen nach England. Immerhin verriet sich in diesen Erhebungen, wie in dem ganzen Kriege von 1809, ein anderer Geist als in den vorausgegangenen Koalitionen. Der nationale Unwille gegen die französische Gewaltherrschaft war erwacht1. 6. Im sogen. Wiener Frieden (vom 14. Okt. 1809) verlor Österreich über 2000 Quadratmeilen, darunter sämtliches Küstengebiet. Salzburg und das Jnnviertel kam an Bayern, Teile von Galizien fielen an das Herzogtum Warschau und an Napoleons Bundesgenossen Alexander. Das Land jenseits der Save (mit Villach) wnrde nebst Dalmatien als der Staat der Jllyri-schen Provinzen eine französische Vasallenherrschaft (unter Marschall M arm out, dem Herzog von Ragusa). Bayern trat Siidtirol an das Königreich Italien, Osttirol (das Pusterthal) an den neuen illyrischen Staat ab und erhielt dafür außer Salzburg und Bayreuth noch Regensburg, dessen Inhaber, Fürstprimas v. Dalberg, mit einem Groß Herzogtum Frankfurt entschädigt wurde. Vi. Der Höhepunkt von Napoleons Macht, 1810—12. 1. Im Jahre 1810 vermählte sich Napoleon, nachdem er seine Ehe mit Josephine gelöst hatte, mit Marie Luise, der Tochter des Kaisers Franz, um durch Verbindung mit einem alten Fürstenhause seine Krone zu sichern. Der Sohn aus dieser Ehe, Napoleon Ii. (geb. 1811^ gest. 1832) erhielt als der Erbe des Kaisertums den Titel eines Königs von Rom. 1 Vgl. das Gedicht von Mosen. 1 Vgl. Rückerts Sonett „Knechtschaft".
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TM Hauptwörter (200)200

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