Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
64
Ii. Europa.
Unter den Getreidemengen finden wir hauptsächlich Roggen verzeichnet.
Norwegen bevorzugt nämlich — ähnlich wie Norddeutschland —
Roggenbrot, und wir find in der glücklichen Lage, ihm recht viel
von den reichen Erträgen unseres Roggenbaues abgeben zu können.
Daß England zur norwegischen Getreide- oder Zuckereinfuhr nichts
beitragen kann, liegt aus der Äand. (Vergl. englische Landwirtschast.)
Dagegen behauptet seine Gewebeindustrie auch hier siegreich
den ersten Platz, während die unsere zurücktritt.
Wenn Norwegen seine Kolonialwaren eher aus dem mit Ko-
lonien überreich gesegneten England bezieht als von unserm Vater-
lande, dessen Kolonien noch in den Anfängen der Entwickelung
stehen, wird es auch nicht weiter wundernehmen.
Endlich muß sich Englands Äberlegenheit für billigen Kohlen-
Versand in Norwegen besonders stark geltend machen; wird doch
die norwegische Bevölkerung durch die Natur des Landes in unmittel-
bare Nähe des Meeres gedrängt, und liegen doch die wichtigsten
Städte alle an den Fjorden. '(Kristiania am Kristiania-
Fjord, Drontheim am Drontheim-Fjord, Bergen am
By-Fjord.)
Trotzdem macht das Deutsche Reich seinem englischen Mitbewerber
in der norwegischen Einfuhr fortgesetzt den ersten Platz streitig, wie
aus folgenden Zahlen zu ersehen ist. Im Jahre 1907 betrug die
deutsche Einfuhr nach Norwegen 101 Millionen Mark, die englische
104; 1908 überragte die deutsche mit Iii Millionen die englische,
die aus 94 zurückgegangen war.
Deutscher Bezug aus Norwegen. Ganz anders allerdings
gestaltet sich das Verhältnis der beiden Reiche, England und Deutsch-
land, im Warenbezüge aus Norwegen. England empfängt schwe-
disches Erz über Norwegen. Schwedens Erzreichtum befruchtet auch
Norwegen. Die schwedischen Lager mußten sich notgedrungen einen
eisfreien Äafen für die Verschiffung suchen. Den bietet die bis
weit in den Norden hinein vom warmen Golsstrom bespülte
norwegische Küste. Für die nordschwedischen Lager von Kiruna
und Gellivare wurde deshalb eine Bahn bis Narvik am
Osoten-Fjord (den Lofot-Infeln gegenüber) gelegt, und aus
Narvik empfängt jetzt England seine schwedischen Erze, während
unser Erzbezug den Weg durch die Ostsee wählt. Schwedisches
Erz erscheint gemäß der Lage des Verschiffungshafens in der nor-
wegischen Ausfuhr nach England mit bedeutenden Summen; in
unsern Äandelsnachweisen wird es Schweden zugezählt.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Norddeutschland England Norwegen England Englands Norwegen Drontheim Bergen By-Fjord Norwegen Norwegen England Norwegen England Norwegen Norwegen Kiruna Narvik Osoten-Fjord Narvik England Ostsee England Schweden
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
2. Die nordischen Länder.
65
Auch unser Bezug von norwegischem Äolz, einer der Äaupt-
ausfuhrwaren des Landes, ist auffallend gering. And doch liegt das
norwegische Waldland, der Südosten, mit seinen Äolzhäfen Kri-
stiania, Drammen und Fred erikstad am Kristiania-Fjord,
unsern Küsten ziemlich nahe. Wenn wir trotzdem wenig norwegisches
Solz einführen, so erklärt sich das einzig und allein aus unserer Lage.
Während unsern Osten eine Reihe von holzreichen Ländern, Ruß-
land, besonders Finnland, Schweden, Österreich-Ungarn umgeben,
sieht sich England bei der Waldarmut von Holland, Belgien, Däne-
mark und selbst von Frankreich und Spanien aus das holzreiche
Norwegen allein angewiesen und hat infolgedessen seinen Äolzbezug
gerade von diesem Lande her entwickelt. — Also auch in der Äolz-
ausfuhr aus Norwegen ist uns England überlegen.
Dagegen gibt unser Vaterland einen ausgezeichneten Markt ab
für eine andere norwegische Äauptaussuhrware, sür Fische. Fisch-
fang bildet den wichtigsten Erwerbszweig in Norwegen, sür viele
Küstenbewohner ist es sogar der einzige. Ohne ihn wären weite
Küstenstrecken überhaupt nicht bewohnbar. Am wichtigsten ist der
Fang der Dorsch e im Frühjahr. Allein an den Lofotinseln (die
Gruppe 300 km lang, die größte der Inseln = dem Herzogtum Anhalt)
fangen 30000 Fischer mit 6000 Booten jährlich etwa 20 Millionen
Dorsche im Werte von rund 9 Millionen Mark; insgesamt wurden
1905 für 18^ Millionen Mark Dorsche von 83 000 Fischern
erbeutet. (Getrockneter Dorsch — Stockfisch.) In Südnorwegen,
zwischen Bergen und Stavanger wird in ähnlich ausgedehnter
Weise der Äeringssang betrieben.
Da nun die englische Seefischerei eine großartige Ausdehnung
genommen hat, die deutsche aber nur ein Drittel des heimischen
Bedarfs zu decken vermag, bildet die Fischeinfuhr einen Äauptposten
in unserer Einsuhr aus Norwegen.
Geringer sind die Werte an Tierfellen (norwegische Viehwirt-
schaft nach Schweizer Art auf den Bergweiden betrieben), Kupfer,
Steinen, Pelzen (Pelztiere in den nördlichen Gebieten), die neben
den schon genannten in der norwegischen Ausfuhr nach Deutschland
erscheinen.
Im ganzen ist uns Großbritannien als Abnehmer norwegischer
Erzeugnisse weit überlegen. Während wir aus Norwegen 1907 rund
40, 1908 nur 38 Millionen erhielten, erreichte die britische Einfuhr
aus Norwegen in den beiden Iahren 95 und 91 Millionen Mark.
Allein Britannien, das ehemals den Europahandel
Äauptmann, Nationale Erdkunde. 5
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Fred
Extrahierte Ortsnamen: Kristiania-Fjord Finnland Schweden England Holland Belgien Frankreich Spanien Norwegen Norwegen England Norwegen Stavanger Norwegen Deutschland Norwegen Norwegen Britannien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
66
Ii. Europa.
ausschließlich beherrscht hat, wird diese seine Über-
legenheit im Warenbezug aus Norwegen in anbetracht
unserer Vorzugsstellung in der Einsuhr nach Norwegen wohl
kaum als erfreulichen Ausgleich ansehen.
Doch nicht nur im Handelsverkehr macht sich der deutsche Gegner
England unangenehm fühlbar; es regt sich auch im nordischen Reiche
zu nicht geringem Leidwesen unserer „angelsächsischen Vettern" das
deutsche Kapital. Das erzeugnisarme und daher auch geldarme
Norwegen bedarf naturgemäß in weitgehendem Maße fremder
Kapitalien zur Entwickelung seiner Erwerbsquellen. Am meisten um-
worden sind die norwegischen Erzlager und die Wasserfälle des Landes.
Auch Norwegen besitzt Eisenerzlager, nur sind sie eben erst
der Ausbeutung zugänglich gemacht worden, und da es seines Kohlen-
mangels wegen seine Erze nie selber verhütten wird, streiten sich die
Länder der Eisenerzeugung um den Besitz dieser Lager. Sicherung
des Bezugs von Erz heißt die Losung für sie. (Vergl. Schweden,
Spanien, Marokko.) Unsere Eisenindustrie behält die neuentdeckten
norwegischen Lager scharf im Auge. Kürzlich erwarb ein großes
schlesisches Hüttenwerk, das besonders Eisenbahnbedarfswaren herstellt,
am Salangen-Fjord, nördlich der Lofotgruppe, große Eisenerz-
lager. Das Erz soll dort gleich für die Weiterverarbeitung in den
fchlesischen Kütten vorbereitet werden.
Von gleich großer Wichtigkeit für uns sind die norwegischen
Wasserfälle. Norwegen heißt ja „das Land der Wasserfälle". Bei
dem Steilabfall des Gebirges zeichnen sie sich besonders durch die
.Jöohe ihres Sturzes aus. Millionenwerte schlafen noch in diesen
Fällen. Sie könnten gewaltige Mengen elektrischer Kraft liefern
und sind erst zum kleinsten Teile zu diesem Zwecke in Angriff ge-
nommen. Mit Äilfe dieser elektrischen Kraft erzeugt man heute,
dank den Bemühungen der Wissenschaft, auch der deutschen, künst-
lichen Salpeter. (Bei sehr hohen, durch den elektrischen Flammen-
bogen erzeugten Temperaturen wird der Stickstoff der Luft durch den
Sauerstoff zu Stickoxyd verbrannt. Stickoxyd kann ohne weiteres in
Salpetersäure — Chilisalpeter übergeführt werden.)
Was haben aber wir davon, wenn die norwegischen Wasser-
fälle die künstliche Verstellung von Salpeter ermöglichen? Zunächst
ist deutsches Kapital an der Errichtung der nötigen elektrischen
Anlagen hervorragend beteiligt. Die badische Anilin- und
Sodafabrik in Ludwigshafen plant die Verstellung einer gewaltigen
Kraftstation am Sogne-Fjord. Der die elektrische Kraft erzeugende
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
2. Die nordischen Länder.
67
Fall hat eine Äöhe von 1002 m, das ist die größte Fallhöhe der
Welt bei einer derartigen Station. Ganz neue Maschinen gelangen
hier zur Ausstellung, die eine bessere Gewinnung des Stickstoffs
ermöglichen.
Dannaberist die Befchaffung von Salpeter sür unsere
Landwirtschaft eine wichtige nationale Sorge, mehr als für jedes
andere Land. Verbrauchte das Deutsche Reich doch von 1,4 Millionen t
Chilisalpeter (1905) nicht weniger als 515 000 t, während auf
Frankreich nur 245 000, auf England nur 100000 t kamen. Nun
wird mit einer Erschöpfung der Salpeterlager in Chile in den nächsten
Jahrzehnten gerechnet. Weil wir bisher die Äauptmenge des Chili-
salpeters verbrauchten, muß es zunächst auch unsere Sorge sein,
an Ersatz zu denken.
Endlich aber bedarf unsere Industrie für Schieß- und Spreng-
stoffe des Salpeters. Grund genug für uns, daß wir beizeiten uns
unfern Anteil an den norwegischen Wasserfällen zu sichern suchen,
um so mehr, als wir selber nicht genügend solche natürliche
Wasserkräfte besitzen, daß wir Salpeter in der nötigen billigen Weise
herstellen könnten.
Im allgemeinen ist England für den Wettbewerb mit dem
Deutschen Reiche in Norwegen günstiger gestellt als in
Schweden. Äber den Atlantischen Ozean hinüber kehren sich Nor-
wegen und Britannien das Gesicht zu, und bekanntlich ist der Ozean
längst nicht mehr die trennende Wasserwüste, sondern die Verbin-
dungsbrücke, auch für das seefahrende Norwegen, dessen Bewohner
heute so wenig wie in grauer Vorzeit, als noch die Drachen der
Normannen den Wogenpfad pflügten, den Kampf mit dem Wasser
scheuen.
England weiß auch jedes Mittel klug auszunützen, das zum
engeren Anschluß der nordischen Länder an das britische Weltreich
geeignet erscheint. Als die Norweger in echt germanischem Anab-
hängigkeitsdrang die alte Verbindung mit Schweden lösten und sich
auf eigene Füße stellten, da wußte England durch Äeirat das neue
Königshaus sich zu verbinden.
Schweden muß, schon um des Gegensatzes zu Norwegen willen,
mehr nach der deutschen Seite neigen.
Dem eben beobachteten Wettkampfe begegnen wir auch beim
dritten der nordischen Reiche, bei
5*
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Chile England Norwegen Schweden Britannien Norwegen England Schweden England
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
70
Ii. Europa.
die den Wert der dänischen Vieherzeugnisausfuhr nach
England bezeichnet. Denn in diesem Punkte ist die Verbindung
zwischen England und Dänemark viel inniger als die deutsch-dänische.
Also wäre uns England wieder einmal überlegen trotz aller Gunst
unserer Lage zu Dänemark, trotz der natürlichen Verhältnisse dieses
Landes?
Äberlegen zwar im Warenbezug aus Dänemark; doch offenbart
der stärkere Bezug Englands an Viehzuchterzeugnissen nur dessen
Schwäche und unsere Stärke. Dank unserer stets mehr
erstarkenden Landwirtschast sind wir für den Bedarf an Erzeugnissen
des Ackerbaues oder der Viehzucht viel weniger vom Auslande
abhängig als England. Seines höheren Bedarfs wegen übertrifft
uns somit England in der Gesamteinsuhr aus Dänemark. (Die
unsere betrug 1908 im ganzen 121 Millionen Mark.)
Dagegen stehen wir in der
Ausfuhr nach Dänemark weitaus an erster Stelle, und zwar
nimmt Getreide unter unsern Ausfuhrwaren eine ziemlich wichtige
Stelle ein. Der dänische Getreidebau vermag die 2x/2 Millionen
Dänen nicht ausreichend mit Brotfrucht zu versorgen. Gerade die nörd-
lichen Landschaften Preußens aber gehören zu den an Getreide reichen
Provinzen. (Vergl. S. 7.) Sie können deshalb ausführen. (Das
hindert natürlich nicht, daß das Reich für seine getreideärmeren
Landschaften Korn einführen muß.) Nach sämtlichen drei nordi-
schen Ländern hin haben wir eine starke Getreideaussuhr zu ver-
zeichnen. Sie betrug 1908 in Millionen Mark.
Weizen Roggen Äafer Mehl
nach Dänemark..... 4,8 10 6,9 5,2
„ Schweden..... 7,6 4,5 6,0 —
„ Norwegen..... 0,6 15,3 0,8 4,4
So sind also die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Dänemark
und dem Deutschen Reiche recht eng. An der dänischen Gesamtein-
fuhr im Werte von 887 Millionen Mark (1907) sind wir mit rund
210 Millionen Mark beteiligt, und von seiner Ausfuhr im Werte
von 680 Millionen Mark empfangen wir für 130 Millionen Mark.
Alles deutet zudem darauf hin, daß diese Beziehungen sich noch
enger gestalten werden.
Ähnlich wie in Schweden ist auch das dänische Eisenbahnnetz
mit dem deutschen durch eine Dampffähre verbunden. Sie geht
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa England England England Dänemark Englands England England Dänemark Dänemark Dänemark Schweden Norwegen Dänemark Schweden
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
72
Ii. Europa.
Wesen geschaffen, das, musterhast eingerichtet, auch dem unsern noch
Vorbild sein dürfte.
Es würde etwas fehlen am Bilde der nordischen Länder, wenn
man vergäße der
Geschichtlichen Wirksamkeit der Deutschen in den nordischen
Ländern. In früheren Jahrhunderten spielten die Deutschen in den
drei nordischen Neichen eine erste Rolle. Deutsche Mönche brachten
dem Norden das Christentum, deutsche Kaufleute aus den Äansa-
städten legten den Grund zur Blüte zahlreicher nordischer Städte, wie
Bergen, Wisby aus Gotland. Dänemark war vom hanseatischen
Kaufmann beherrscht und mußte sich verpflichten, ohne Zustimmung
der Äansa keinen König zu wählen. Die des Äeringsfangs wegen
wichtige Küste von Schonen (Südschweden) war zeitweise Besitz-
tum der reichen Kaufherren des deutschen Nordens. Auch als die
stolze Blüte der Äansa längst verblichen war, gab es in vielen
Städten des Nordens noch starke deutsche Gemeinden, deren Mit-
glieder nicht selten die höchsten Ämter bekleideten. So war der
Bürgermeister Äans Bismarck, der um die Mitte des 15. Jahr-
hunderts die Geschicke von Stockholm leitete, gleichen Stammes
mit dem Schmied der deutschen Einheit. Zugleich nahmen die Edelsten
der drei nordischen Reiche fortgesetzt lebhaftesten und innigsten An-
teil am deutschen Geistesleben. Der dänische Minister Schimmel-
mann ist es gewesen, der unserm Nationaldichter Schiller, als schwere
Krankheit an seinem Lebensmark zehrte, ein Iahresgehalt von 1000
Talern verschaffte und so Schiller die Möglichkeit gab, sich zu erholen
und unbehindert von Nahrungssorgen seines hohen Berufes zu walten.
Das sind Erinnerungen, die man besonders in Dänemark
mehr pflegen sollte als die von 1864.
3. Rußland.
Sehen wir vorerst davon ab, inwiefern Rußland irgendwie
unsern Ansprüchen in der Welt gegenüber zu treten vermag und
dazu gewillt ist. Seine Hauptbedeutung für uns liegt in seiner
Kaufkraft, in der Art und Weise, wie es einen Markt für
unsere Warenausfuhr abzugeben vermag.
Als das größte geschlossene Wirtschaftsgebiet in
Europa, (europäisches Rußland einschließlich Finnland: 5,4 Mil-
lionen qkm mit 121 Millionen Einwohnern, mehr als die Äälfte
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Schiller Schiller
Extrahierte Ortsnamen: Europa Christentum Gotland Stockholm Dänemark Europa Finnland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
10. Die Mittelmeerländer.
145
Deutsche und österreichische Äandelsinteressen
gehen aber auf der Balkanhalbinsel wie überhaupt
im östlichen Mittelmeer Äand in Äand, obwohl bei vielen
Warengattungen ein Wettbewerb zwischen deutscher und öster-
reichischer Industrie besteht. (Zucker, Gewebe.) Für beide liegt
der größte Wert in einem Ausbau der Balkanbahnen. .Joeute ist
die Verbindung von Wien oder Berlin nach Saloniki noch
schlecht, weil zeitraubend. Und doch beträgt der Weg Berlin-
Saloniki über Land nur 3362 km, das heißt 383 km weniger als die
Strecke Berlin-Brindisi. Von Saloniki nach Port Said,
dem Eingange des Suezkanals, beträgt der Seeweg 735 See-
meilen, von Brindisi aus aber 940 Seemeilen. Die gesamte Strecke
Berlin-Saloniki-Port Said wäre 763 km kürzer als der
Weg von Berlin über Brindisi nach dem Eingange des Suezkanals.
(Vergl. auch Griechenland.)
Die Türkei.
Das Deutsche Reich, der zuverlässigste Freund der
Türkei, so sahen wir bereits. So verschieden auch die
beiden Länder voneinander sein mögen, deutscher und türkischer
Vorteil gehen Äand in Äand. Die Türken wissen auch, daß
sie ringsum von kleinen und großen Gegnern umgeben sind, die an
eine „Austeilung" des türkischen Gebietes denken. Sie müssen
deshalb einen Rücken suchen an einer Macht, der an
der Erhaltung einer starken Türkei liegen muß.
Warum müssen wir eine starke Türkei wünschen?
In erster Linie unseres Handels wegen. Wenn die Aufteilung
zustande käme: England: Mesopotamien; Rußland: Armenien
und Kleinasien; Frankreich: Syrien; Italien: Albanien und Tripolis;
Bulgarien, unter russischem Schutze: Mazedonien, so müßten sich
deutschem Handel und deutscher Arbeit eine Reihe von
Gebieten verschließen. Das könnte nicht ohne schädliche Rück-
wirkung auf unsere gesamte Volkswirtschaft geschehen. Wir brauchen
aber eine Ausdehnung und Erweiterung unserer Märkte,
neue Felder friedlicher Betätigung. Jede Einengung und Ein-
schränkung macht unsere Lage mehr und mehr unerträglich.
Wenn nun auch deutscher und türkischer Vorteil Hand in Hand
gehen, so ist doch unser Handelsverkehr mit der Türkei
vorerst nicht so, wie er unserer Stellung auf dem Welt-
Hauptmann, Nationale Erdkunde. 10
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Wien Berlin Saloniki Berlin-
Saloniki Berlin-Brindisi Saloniki Brindisi Berlin Brindisi Griechenland England Mesopotamien Kleinasien Frankreich Italien Albanien Bulgarien Mazedonien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
V. Afrika.
1. Allgemeines.
/-?^er Erdteil Afrika darf als europäisches Kolonial-
land angesehen werden.
Äier fehlen die großen selbständigen Staaten, wie Asien und
Amerika sie aufweisen. Daher die bunte Zerstückelung, die wir an
der Karte von Asrika kennen. Fast alle größeren europäischen
Staaten haben auf afrikanischer Erde Besitzungen erworben. Äier
hat auch das Reich in einer Weise Fuß gefaßt, die
seiner Größe, seiner Seegeltung wenig st ens einiger-
maßen entspricht; hier steht es nicht zaghaft an dertüre
wie im weiten Asien.
Es sehlen aus afrikanischem Boden überhaupt nur die Flaggen
zweier großer europäischer Mächte, die russische und der Doppel-
adler des Äabsburgischen Reichs. Rußlands Kolonialland stößt,
wie wir sahen, unmittelbar an seine Grenzen, und Österreich-
Ungarn muß seiner inneren Kämpfe wegen auf Kolonisierungs-
tätigkeit verzichten.
Den bedeutungsvollsten Kolonialbesitz in Afrika haben wieder
die Engländer, im ganzen 5,3 Millionen qkm, d. h., das Zehnfache
der Bodenfläche des Deutschen Reichs. Kapstadt war ihre erste
wichtigste Besitzung; vor der Eröffnung des Suezkanals war
Kapstadt die Äauptstation auf dem Wege nach Indien. Von Kap-
stadt aus haben sie ihre Herrschaft nach Norden zu erweitert.
Später ergriffen sie von Ägypten Besitz. Ihr Plan geht dahin,
ein britisches Asrika zu schaffen, das vom Kap der guten
Äossnung bis zur Mündung des Nil reicht.
Frankreich besitzt zwar einen viel größeren Teil von Afrika,
10,2 Millionen qkm, er ist aber bedeutend weniger wertvoll als der
Hauptmann, Nationale Erdkunde. 18
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Amerika Asien Ungarn Afrika Kapstadt Kapstadt Indien Frankreich Afrika
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Allgemeines.
275
müssen die Völker, die Kolonien in Afrika besitzen, notgedrungen
Eisenbahnen anlegen, die ihnen eine rasche Durch-
querung des wertlosen Küstengebietes ermöglichen.
Flußsysteme. Freilich, auch die Natur hat Wege geschaffen,
auf denen der Europäer ins Innere gelangen kann. Leider sind die
afrikanischen Wasserwege sehr zu unsern Ungunsten verteilt.
Der Nil durchfließt englisches Gebiet, der Senegal und teilweise
auch die Gambia gehören den Franzosen, der Niger ist ebenfalls
von den Engländern in Besitz genommen, dazu auch der größte
Teil seines schiffbaren Nebenflusses, des Benue. Oranje und
Kunene gehören gleichfalls englischem Gebiet an. Der Kongo
ist nur dem belgischen Warenverkehr dienstbar. Der Sambesi
durchfließt portugiesischen Besitz.
Somit fehlt uns also der Anteil an den großen
Strömen Afrikas, und was unsere Kolonien an Flüssen
aufweisen, ist teilweise noch dadurch wertlos geworden,
daß sie beim Absturz von der afrikanischen Äochebene
Fälle und Schnellen bilden, die der Schiffahrt unüber-
windbare Hindernisse entgegenstellen.
Küstengliederung und Landungsverhältnisse. Wesentlich
erschwert wird ferner das Eindringen in Afrika, namentlich von der
Westseite her, wo drei unserer Kolonien liegen. An der Westküste
arbeitet nämlich eine starke Brandung. Nur sehr wenige der
Küstenplätze können sich eines einigermaßen hinreichenden Schutzes
gegen die peitschenden Wellen rühmen; u.a. Dula in Kamerun.
Aber auch da ist die „Dünung" zu stark, als daß die Seeschiffe
längsseits kommen könnten.
Sobald ein Schiff Anker geworfen hat, wird dies durch einen
Kanonenschuß vom Bug desselben angezeigt. Alsbald stoßen die
Boote ab, wenn der betreffende Dampfer nicht auf die selbst mit-
gebrachten Brandungsboote angewiesen ist. Die Reisenden des
Dampfers, mit Fernrohren und Ferngläsern bewaffnet, beobachten,
besonders wenn sie zum ersten Male die Westküste besuchen, unter
großer Erregung die Abfahrtstelle der Boote. Der Anblick der
gegen die Brandung kämpfenden Boote genügt vollkommen, um
selbst gestählte Nerven in Spannung zu halten. Bootsunfälle
komm n häusig vor. Die Ladung wird durchnäßt und verdirbt.
Das Boot kentert, die Insassen springen meistens heraus, werden
aber oft von dem umschlagenden Boote getroffen. Ertrunkene und
18*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Senegal Gambia Niger Afrikas Afrika Kamerun
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
294
V. Afrika.
Größe und Bewässerung. Wenn unser Schiff sich einem der
zahlreichen Ääfen unserer Küste, Tanga oder Daressalam,
nähert, so stehen wir wohl überwältigt vor der märchenhasten Schön-
heit, die sich vor uns entfaltet. Doch von dem, was wichtiger ist,
von der Größe und Fruchtbarkeit unserer Kolonie, erfahren wir
zunächst nichts. Davon bekommen wir erst einen Begriff, wenn wir
die 700 km lange Küste abfahren, wenn wir uns auch durch eine
der leider noch so wenig ausgebauten Bahnen hinein ins Innere
tragen lassen und dann in monatelangen Reisen das Land kreuz
und quer durchstreifen.
Erreicht doch D.-O.-A. mit seinen 995000 qkm beinahe die
doppelte Größe des Deutschen Reiches, und weisen doch auch alle
anderen Maße einen deutlichen Zug ins Große auf. Flüsse, die uns
die Karte kaum aufzeigt, wie der Rufiji, der Pangani, sind
länger oder ebenso lang als der Rhein.
Sind wir bis zur Westgrenze vorgedrungen, so scheinen wir an
einer neuen Seeküste zu stehen. Wird doch diese Westgrenze durch
eine Reihe großartiger Seen gebildet, von denen der Victoria-
See nicht weniger als den Flächeninhalt Bayerns einnehmen würde,
der langgestreckte Tanganjika in seiner Längenausdehnung dem
halben Rhein gleichkommt, der Nyassa-See fünfzigmal die Fläche
unseres Bodensees ausmacht.
Aufbau des Landes. Das große afrikanische Hochland, das
in unseren übrigen Kolonien ziemlich nahe an die Küste herantritt,
weicht hier mehr rücksichtsvoll zurück. Im Norden zwar greift es
verhältnismäßig weit nach der Küste vor, dann aber wird der Raum
zwischen Küste und Äochland immer breiter, bis ganz im Süden das
letztere schon beim Nyassa-See abbricht.
In dieses Vorland, das so zwischen Küste und afrikanischer
Hochebene in wechselnder Gestalt sich ausdehnt, dringen wir nun mit
gespannter Erwartung ein.
Ostafrika als Baumwollkolonie. In noch nicht sehr be-
deutender Entfernung von der Küste stoßen wir auf arbeitende Un-
getüme, die uns nicht weniger fremd sind als dem Neger, der sie
mit einem Gemisch von Staunen und Grauen betrachten mag, auf
die Dampfpflüge. — Wie mit Riesengewalt greifen die keuchenden,
eisernen Angeheuer in den bisher unberührten Boden und legen in
breiten, reichen Wellen die Massen des untersten Grundes, die noch
ganz unausgenützt bisher geschlummert haben, ans Tageslicht.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Daressalam Rhein Victoria-
See Rhein Nyassa-See Ostafrika