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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Theil 2 - S. 75

1821 - Nürnberg : Campe
— 75 — der Gelegenheit zur Anwendung des schon mehrmals er- wähnten geistlichen Vorbehalts im Religionsfrieden gab. Der Kurfürst und Erzbischoff, Gebhard von Cöln, verliebte sich nämlich in die schöne Gräfin, Agnes von Mannsfeld, und da er sie als Erzbischoff nicht hei- rathcn konnte, nahm er die reformirte Religion an. So- bald dieser Schritt bekannt ward, sprach der Pabst den Bannfluch über ihn aus, und der Kaiser ließ ihn in die Reichsacht erklären. Alsbald betrachtete ihn sein Dom- kapitel als abgesetzt, und wählte an seine Stelle den Prinzen, Ernst von Baiern, der sich von einem spa- nischen Heer unterstützt, gar bald in den Besitz des Erz- stiftes setzte. — Zu Gunsten der Katholiken sollte also der Religionsftiede gelten; wenn aber die Protestanten sich zur Begründung ihrer Rechte darauf beriefen, so wurde keine Rücksicht darauf genommen. Man betrachtete das ganze Erzstifft Cöln als des Kurfürsten Pfründe, und nahm es ihm weg, ohne ihm nur einmal die Ver- waltung zu lassen. Seine Unterthanen, die sich bisher größtentheils zu der protestantischen Religion bekannt hatten, wurden wieder zur katholischen gezwungen. Ein ähnlich^ Fall kam in Straßburg vor. Die Domherren waren da uneinig in der Bischoffswahl. Die evangeli- schen wählten den Prinzen, Johann Georg von Brandenburg; die katholischen den Prinzen von Lo- thringen, der doch schon Bischoff von Metz war. Gleichwohl blieb cs bei der Wahl der Katholiken. — Die evangelische Reichsstadt Donauwörth wollte in ihren Mauern keine öffentliche Processionen der Katholiken dul- den. Der Abt des dasigen katholischen Klosters trotzte aber den Rathsverordnungen und hielt Umgänge mit großem Gepränge. Der Pöbel erlaubte sich daher Ge- walt gegen ihn, und deswegen wurde die ganze Stadt in die Acht erklärt. Der Herzog von Baiern, dem die

2. Theil 1 - S. 129

1821 - Nürnberg : Campe
129 den Bernbardsberg gehen. Von den Landesbewobnern wurden ihnen Umwege gezeigt, auf welchen sie die ver- schanzten Engpässe der Langobarden glücklich umgingen. Unaufhaltsam drang nun Karl vorwärts, schlug den Kö- nig Dcsiderius, der sich ihm mit seinem Heere ent- gegen stellte, und nöthigte ihn, sich mit den Trümmern desselben nach Pavia, seiner Hauptstadt, zurück zu zie- hen. Nach einer sechsmonatlichen Belagerung mußte Te- st derius sich ergeben. Zugleich mit ihm fiel Karls Schwägerin sammt ihren zwei Söhnen in des Siegers Hände. Wie es ihnen erging, ob sie hingerichtet oder nach dem Gebrauch jener Zeiten auf Lebensdauer in ein Kloster eingeschlossen wurden, kann man nicht mit Ge- wißheit sagen, denn die Geschichte schweigt ganz von ihnen. Von Dcsiderius weiß man aber mit Gewiß- heit, daß er nicht sterben durste. Karl begnügte sich, ihm die Haare abschceren zu lassen, und aus einem stol- zen Könige einen demüthigen Mönch zu machen. Anstatt auf dem Thron saß er nun in einer dunkeln Eelle, und statt des Zepters bekam er ein Paternoster und ein Cru- cifir in die Hand. Karl dagegen nahm Besitz von dem blühenden lombardischen Königreiche, erklärte sich selbst zum König und vereinigte cs mit seiner großen Mo- narchie. Das Erarchat Ravenna und was noch sonst dem heiligen Vater war abgenommen worden, wurde ihm zurück gegeben; für Rom war nun keine Gefahr mehr zu besorgen, und jede Brust athmete wieder freier. Was für ein Jauchzen über die erwünschten Nach- richten, die täglich einliefen unter dem ganzen römischen Volke entstand, laßt sich leicht denken. Man sprach von nichts als Dank und Jubelfesten. Noch größer wurde die Freude, als man vernahm, daß König Karl, der Longobardenbandiger, der Gesalbte des Herrn, die Stütze und der Trost des heiligen Stuhls, selbst kommen und I

3. Theil 1 - S. 225

1821 - Nürnberg : Campe
ausliefern, erklärte dessen Wahl für ungültig und ver- bannte ihn nach Hamburg, an das äußerste Ende von Leutschland. Mit Otto' s Bewilligung wurde nun einem andern, Johann Xiii., die päbstliche Krone aufgesetzt; hier- auf kehrte er in seine Heimath zurück. Kaum aber war er angelangt, so liefen schon Nachrichten von einer neuen Empörung der Römer ein, die seinen Pabst gefangen genommen hatten und gar übel behandelten. Nun wurde er ungeduldig, und nahm sich vor, sie so eremplarish zu züchtigen, daß ihnen die Lust zu einem neuen Auf- stande auf immer vergehen möchte. Er eilte also zum drittenmal nach Italien, besetzte die Stadt Rom, ließ einen Theil des Senats aufknüpfen, den 'Präfect aber, als den vornehmsten Aufwiegler, splitternackt auf einem Esel sitzend, in der Stadt herum führen, auf jedem Kreuzwege geißeln, und am Ende in einem Kerker den Hungertod sterben. Mit solcher Kraft wußte Otto seine Rechte zu behaupten. - Des Kaisers ältester Sohn, Ludolph, war, wie schon gesagt, gestorben. Der zweite, Otto, hatte jetzt sein neunzehntes Jahr erreicht. Der Vater ließ ihn mit mehreren teutschen Fürsten nach Rom kommen, erklärte ihn zu seinem Mitregenten, und ließ ihn von dem Pabste salben und krönen (967). Fünf Jahre darauf vermählte er ihn mit der griechischen Prinzessin Theophania^D Während Otto's Aufenthalt in Italien, drang em Schwarm Dänen in Schleswig ein, tödtete den Markgra- fen und erschlug alle sächsischen Colonisten/ die sich dort angesiedelt hatten. Nach seiner Rückkehr machte Otto sogleich Anstalt, die Dänen dafür zu züchtigen; er er- oberte ganz Jütland, schlug den dänischen König Ha- rald/ und zwang ihm das Versprechen ab, sich der Ausbreitung des Christenthums nicht weiter zu wider- P

4. Theil 1 - S. 232

1821 - Nürnberg : Campe
rzr befleißigen. Den Sitten nach war er also seinem Va- terlande fremd. Schon in dem achtzehnten Jahr eilte er nach Rom, um sich krönen zu lassen. Kurz vor sei- ner Ankunft war der damalige Pabst gestorben. Otto ließ an dessen Stelle einen von seinen eigenen Verwand- ten unter dem Namen Gregor V. erwählen, von dem er auch zum römischen Kaiser gesalbt und gekrönt wurde. Schon im folgenden Jahr verjagte aber der Präfect der Stadt — Crescentius war sein Name— in Otto's Abwesenheit den teutschen Pabst, und setzte einen andern, Johann Xvi., auf den päbstlichen Stuhl. Otto em, Pfand diese Unverschämtheit sehr übel, und ging schnell Nach Rom zurück, um sie zu bestrafen. Die Verbrecher entflohen bei seiner Annäherung. Allein die Römer, die sich vor des Kaisers Rache fürchteten, setzten ihnen nach, holten den falschen Pabst glücklich ein, schnitten ihm Zunge und Nase ab, stachen ihm die Augen aus, setz- ten ihn rückwärts auf einen Esel und führten ihn so dem jungen Kaiser Otto entgegen. Glaubt man sich hier nicht in die Zeiten der Hunnen, unter dem König Attila versetzt? Und dieß thaten Italiener, Römer, denen Otto als Muster seiner Bildung nachzueifern suchte. Doch nein, diese Unthat wurde von dem wilden Pöbel verübt, der sich, seiner Leidenschaftlichkeit überlas- sen, in allen Ländern gleich ist; der Pöbel war aber nicht Otto's Vorbild. Bald darauf wurde auch Crescentius eingefan- gen, zum'schwerdte verurtheilt und an den Füßen auf- gehängt. Auch zwölf von seinen Anhängern ließ Otto, andern zum warnenden Beispiel, an einen Galgen knüpfen. Nach einigen Jahren starb Gregor V., und Otto gab ihm an dem gelehrten ehemaligen Mönch, G e r- hert, echen würdigen Nachfolger. Dieser Gerbert War des Kaisers Lehrer gewesen, und durch ihn Bischofs

5. Theil 1 - S. 259

1821 - Nürnberg : Campe
259 erledigten Pfründten, belehnte die Bischöffe damit, und kümmerte sich wenig um das, was der Pabst dazu sagen würde. Gregor schwieg anfangs; im Herzen aber nahm er sich vor, ihn seine Widerspenstigkeit, wenn es Zeit seyn würde, empfindlich entgelten zu lassen. Nun, da Heinrich von den unzufriedenen Sachsen bei im ver- klagt wurde, zeigte sich eine herrliche Gelegenheit ihn zu demüthigen. Gregor erließ daher Abgeordnete an ihn, mit dem Befehl, in einer bestimmten Zeit unfehlbar, bei Strafe des Bannes, vor ihm persönlich in Rom zu erscheinen, und sich über alles, dessen er von seinen be- drückten Unterthanen angeklagt war, zu verantworten. Heinrich konnte nicht genug staunen über eine solche Unverschämtheit des Pabstes, der sich erkühnte, sich zum Richter über einen König und seinen Lehens- herrn auszuwerfen. Man will behaupten, daß er im ersten Zorn die päbstlicheu Gesandten den Mißhandlun- gen seiner Dienerschaft preisgab, und" es wäre auch nicht zu wundern gewesen, wenn er sie mit Hunden hätte aus seinem Pallaste hinaus hetzen lassen. Um den frechen römischen Priester noch empfindlicher zu bestrafen, berief er die teutschen Bischöffe nach Worms zusammen, und ließ ihn absetzen. Anstatt aber mit einem gutgerü- steten Heere die Entsetzung zu vollziehen und gleich einen andern Pabst erwählen zu lassen, begnügte er sich, sie ihm schriftlich anzuzeigen. Natürlich lachte Gregor nur dazu und blieb auf dem päbstlichen Stuhl sitzen. Er antwortete darauf mit folgendem Schreiben, das eine ganz andere Wirkung hervorbrachte: „Im Name« des allmächtigen Gottes untersage ich dem König Hein- rich, Sohne des Kaisers Heinrich, als welcher sich wider die Kirche mit unerhörtem Stolze aufgelehnt hat, die Negierung des teutschen und italienischen Reichs; N 2

6. Theil 1 - S. 338

1821 - Nürnberg : Campe
29. Friedrich, der Zweite. (I. 1212— 1250.) Nach Otto's Tod war Friedrich!!, der alleinige Oberherr über Teutschland. Die Teutschen erhielten an ihm einen tüchtigen Regenten von Hellem Verstände, voll Einsichten, Muth, Entschlossenheit, Tapferkeit und Thä- tigkeit. Leider aber lebte er wie Friedrich !. weit mehr für Italien als für das teutsche Reich, das ihm gleichsam ein fremdes Land war, und nur in so ferne Werth für ihn zu haben schien, als es ihm Geld und Mannschaft zu seinen italienischen Kriegen lieferte. Sein ganzes Leben hindurch hatte Friedrichii. mit denpäbsteuzu kämpfen, vorzüglich mit Honorius Ii!., Gregor Ix. und Innocenz Iv. So oft einer von ihnen abging, kam immer ein schlimmerer nach, und die zwei letzten besonders waren keine geringern Teufel als weiland Gregor Vii., der so unmenschlich mit Hein- rich Iv. umging. Honorius und Gregor quälten besonders den jungen König mit ihren Kreuzzügen; er sollte in Teutsch- land und Italien, wo er viel nöthigere Geschäfte hatte, alles liegen lassen, und sich in Palästina mit den Ungläu- bigen schlagen. Zuvor hatte er es schon früher verspro- chen und geschworen, und deswegen war er auch bereit dazu, nur nicht zur Unzeit sollte man diesen thörichten Zug von ihm verlangen. Erst wollte er sein Ansehen in Sicüien und Apulien, das in seiner Abwesenheit sehr gelitten hatte, wieder herstellen, und daun die unruhigen lombardischen Städte, die wieder mancherlei aufrühri- sche Bewegungen machten, zu Paaren treiben. Einst- weilen vermahlte er sich mit Iolantha, der Tochter des damaligen vertriebenen Königs von Jerusalem, der
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