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niesen) erworben. Als er sich taufen ließ, war er
demnach schon nahe an 40 Jahr alt. — Im Jahre
374 ward Mar tinus, einer der nachmals merk-
würdigsten Heiligen, Bischof von Casarodunum
(Tours), wohin er von Limonum (Poitiers) cms
berufen ward, woselbst er mehrere Jahre eine Menge
von Religiösen unter seiner Leitung versammelte
und viele Wunder verrichtete, wie er denn einen
seiner Lehrlinge vom Tode erweckt habeir soll. Um
sich mehr der Welt zu entziehen, erbaute er zwi-
schen der Loire und einem steilen Felsen ein Klo-
ster (Marmontiers), wo er 80 Mönche versani-
melte. Man halt cs für das erste in Gallia und
so auch für das älteste in Frankreich. *)
*) Dieser Martinus war im Jahre 316 zu Se-
baria in Pannonien (jetzt Stain in Niederungarn)
geboren, woselbst er im 15ten Jahre seines Alters
seinen heidnischen Eltern entlief, um ein Christ zu
werden. Er diente unter Constantinus und
unter Juli an us, und kam nach Gallia; aber erst
im Jahre 337, also im 22sten seines Alters, em-
pfing er die Taufe. Nun verlebte er mehrere Jahre
in der Zurückgezogenheit, unternahm jedoch wieder
eine Reise nach Pannonien, da ihm im Traume
Gott dazu Befehl ertheilte, und bekehrte hier seine
Mutter und Andere; auf der Rückreise sogar, wo er
unter Mörder gericth, selbst diese, wiewohl er da-
für harte Geißelung erdulden mußte, wobei er die
Standhaftigkeit der ersten Märtyrer zeigte. Erst
nun kam er nach Limonum (Poitiers).
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Extrahierte Personennamen: Casarodunum
(Tours
Extrahierte Ortsnamen: Poitiers Gallia Frankreich Pannonien Niederungarn Gallia Pannonien Poitiers
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schien es zweckmäßig und heilsam, dem Gottesdienste
noch mehr Ccremonielles und so auch mehr Pracht,
als derselbe bereits schon hatte, zu geben; so ent-
stand auch die besonders ceremonielle Form des
Abendmahls, späterhin Messe genannt. Zn
dankbarer Anerkennung dessen, was Patriarch
Gregor geleistet hatte, ward ihm denn auch der
Beiname: der Große, gegeben; er selbst nannte sich
aus Bescheidenheit: „Servus Servorum Bei“
(Knecht der Knechte Gottes).
Agiltilf, König der Longobarden.
T h e u d e l i n d e.
Nicht lange führte Antharis, der Longo-
barden-König, die Negierung; denn er starb im
Jahre 590, und zwar an Gift. Die Longobar-
den hielten seine Wittwe T h e u d e l i n d c so werth,
daß sie sich willig erklärten, den zum Könige an-
zunehmen, den sie zum Gemahl wähle» würde. Sie
wählte den Herzog von Turin, Agilulf, und so
war nun dieser König der Longobarden. *)
*) Aus missa, dem Schlußworte Ire, nu'«i«k> <?8t! entstan-
den, mit welchen Worten die zum Gottesdienst Vcr-
samnielten nach der Predigt entlasten wurden. Auch
pflegte man späterhin die gottesdienstlichen Feste
Westen zu nennen, und da sich bei diesen mancherlei
Krämer und Kaufleute cinfanden, weil cs ihnen
guten Absatz brachte, so bekam Messe auch diejenige
Bedeutung, nach welcher sie so viel als ein vor-
züglicher Jahrmarkt ist.
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706
aus der Dauphine, Gerard's Nachfolger, war der
Erste, der im Jahre 1118 den Titel eines Groß-
meisters annahm. Ec schrieb den Hospitaliten
eine Regel vor, welche der Papst Cal ixt u s Ii.
im Jahre 1120 bestätigte, und nach welcher sie
in drei Elasten gctheilt wurden: in Ritter, auch
Ritter der Gerechtigkeit genannt, welche gegen die
Ungläubigen kämpften, und die Pilger beschützten;
in Priester und Capellane (aus dem Mittelstände),
welchen die reinkirchlichen Verrichtungen über-
tragen wurden, und in dienende Brüder, welche
Kranke und Fremde verpflegten. — Im Jahre
1118 und 1119 entstand gleichfalls in Jerusalem
noch ein Orden, nämlich der Orden der Tempel-
herren. Ihn stifteten einige französische Adelige,
vorzüglich Hugo von P a y e n s und Gottfried
von St. Omer. Sie verpflichteten sich, als sie
ihre Gelübde in die Hände der Patriarchen von
Jerusalem ablegtcn, die Wege für die Pilgrime,
welche nach dem heiligen Lande wallfahrteten, gegen
die Ungläubigen zu sichern. Der König Balduin
gab ihnen eine Behausung in seinem Palaste, un-
weit des Tempels, woher sie sich Tempel-Ritter
oder Templer nannten. Ihre reguläre Tracht be-
stand vornehmlich in einem weißen Mantel mit
einem rothen Kreuze.
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Extrahierte Personennamen: Cal Hugo_von_P Gottfried
von_St
683
Jahre in die zwei Meisen weit von der Stadt
entfernte Wüste, Chartreuse genannt, und hier in
einem engen, von zwei schroffen, mit Schnee und
Dornen bedeckten, Felsen überragten Thalr war es,
wo Bruno und seine Gefährten ein Oratorium
mit kleinen abgesonderten Zellen zu ihrer Wohnung
erbauten, und einen der strengsten Mönchsorden
gründeten. In wenigen Jahren fanden sich in
diese Wüste mehrere Bewohner ein. Sie insge-
fammt erbauten eine Kirche, und schufen durch
Arbeit und Kunst einen Theil der Waldung in
Garten um, lebten aber dabei in der größten Ar-
muth und Entbehrung, trugen ein grobes Ge-
wand, genossen kein Fleisch, sondern nur Vc-
getabilien und Kleienbrot, und beschäftigten
sich mit Gebet, mit Lesen und Abschreiben von
Büchern. *)
■ y-' <i'7wys>' ■1 " 'i va\
*) Uri an H. berief im Jahre 1089 den Bruno,
seinen ehemaligen Lehrer, zu sich, und so kam dieser
nach Rom, schlug aber hier jede ihm angeborene geist-
liche Würde auö, und erhielt die Erlaubniß, im Jahre
1094 eine zweite Chartreuse (Carthausc) in der Ein-
samkeit von Della Torra (in Calabrien) zu grün-
den. Hier verlebte er denn auch seine übrige Le-
benszeit, bis zum Jahre 1101, in welchem er starb..
Im Jahre 1629 wurde er in die Zahl der Heiligen
ausgenommen.
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TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Bruno Bruno Della_Torra