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1. Die alte Geschichte - S. 313

1872 - Münster : Coppenrath
I 313 lich jedoch brach auch ihre Kraft. Hannibal selbst entkam mit einer kleinen Schar nach Adrurneturn. Jetzt mute sich wohl das tiefgebeugte Karthago alle Be-dingungen des Friedens gefallen lassen, die der siegreiche Scipio ihm vorschrieb (201). Es mute auf Spanien, seine letzte Kraft, Verzicht leisten; seine Flotte bis auf zehn kleinere Schiffe, zur Nothwehr gegen Seeruber, verbrennen und innerhalb fnfzig Jahre zehntausend Talente (fast zwlf Millionen Thaler) Kriegeskosten zahlen, und geloben, keinen Krieg ohne ihre Er-laubni, am wenigsten gegen einen rmischen Bundesgenossen, zu führen. Hannibal sah mit zerrissener Seele den ersten Tribut eintreiben. Eine hchst drckende Kopfsteuer war aus-geschrieben worden, und Alle weinten. Hannibal aber lachte bitter und sagte: Damals httet ihr weinen sollen, als ihr vor den Feinden herflohet, als euch die Waffen genommen und die Schiffe verbrannt wurden!" Scipio kehrte der Sicilien nach Rom zurck. Der ganze Weg durch Italien glich einem ununterbrochenen Triumphzuge. Alle Straen, auf welchen er reisete, waren mit Menschen ange-fllt; Alle wollten den Helden sehen, der den furchtbarsten Feind Roms besiegt und seine Vaterstadt auf den hchsten Gipfel der Macht und des Ruhmes erhoben hatte. Als er sich Rom nherte, ging ihm Senat und Volk feierlich entgegen, um ihm Glck zu wnschen. Dann folgte der glnzendste Triumphzug, den Rom je gesehen hatte. Das ganze siegreiche Heer zog mit ihm. Auch die auerordentliche Beute, welche er in diesem Kriege gemacht hatte, wurde im feierlichen Geprnge mit aufgefhrt. ! Man wollte dem glorreichen Sieger Ehrensulen errichten; aber er schlug sie aus und nahm nur den von dem Schau-platze seiner Siege hergenommen Beinamen Africnus an. 99. Hannibal's letzte Schicksale. Eine so tiefe Erniedrigung seiner Vaterstadt konnte Han-nibal nicht verschmerzen. Er sah unruhig sich nach jeder

2. Die alte Geschichte - S. 235

1872 - Münster : Coppenrath
I 235 groen persisch-macedonischen Reiche zu vereinigen und dieses auf die hchste Stufe gemeinsamer Bildung zu bringen. Allein mitten unter seinen groartigen Plnen erkrankte er pltzlich zu Babylon. Ein hitziges Fieber, die Folgen seiner Anstrengun-gen, zum Theil auch der Schwelgerei, welcher er sich hingab, lie alle Hoffnung auf Genesung verschwinden. Die Feldherren standen wehmthig um sein Lager und reichten ihm die Hand. | Er hob den Kopf etwas in die Hhe, sah jeden bedeutungsvoll i an und sprach: Ich ahne, es werden nach meinem Tode blu-tige Kmpfe erfolgen." Man fragte den Sterbenden: Wen i er zu seinem Nachfolger bestimme?" Er antwortete: Den | Wrdigsten!" Hierauf verschied er, im Jahre 323 vor Chr., I in einem Alter von zweiunddreiig Jahren, nachdem er nur I zwlf Jahre und acht Monate regiert hatte. Sein frher Tod . war ein groer Verlust fr die Menschheit. Nichts war ge-ordnet in dem groen Weltreiche, und bald fiel dieses selbst i in Trmmer auseinander. 73. Zerfall des macedonischen Weltreiches. Was Alexander auf dem Todesbette ahnend vorhergesagt hatte, ging nur -zu bald in Erfllung. Da er keinen regie-rungsfhigen Erben hinterlie, sondern nur einen bldsinnigen Bruder und zwei unmndige Kinder, von denen das jngste erst nach seinem Tode zur Welt kam, so wollten jetzt seine Hauptfeldherren selbst Erben sein. Jeder glaubte, ihm komme rechtmig ein Theil von dem Reiche zu, an welchem er habe erobern helfen, und es erhob sich ein zweiundzwanzigjhriger blutiger Kampf um den Thron unter Fürsten aus verschiedenen Familien. Anfangs behauptete Perdikkas, welchem Alexander auf dem Todesbette den Siegelring bergehen hatte, das hchste Ansehen. Er bernahm die Wrde eines Reichsverwesers und bertrug den brigen Fürsten Satrapien oder Statthalterschaften. Er hatte aber die Reichsverwaltung nur in der Hoffnung i

3. Geschichte des Mittelalters - S. 129

1872 - Münster : Coppenrath
: 129 Groen vermehrten noch das Uebel. Bald muten sie ihren Feinden wieder einen jhrlichen Tribut zahlen. Am hchsten stieg die Unordnung auf der Insel unter dem englischen König Ethelred. Dieser, der verhaten Fremdlinge in seinem Lande mde, weil ihre Brder wiederholt herber-kamen und Tribut forderten, lie vor Wuth an einem Tage alle auf der Insel wohnenden Dnen ohne Gnade ermorden. Dies geschah im Jahre 1002. Dadurch zog er sich aber die schwere Rache ihres Kniges Swen zu. Dieser landete mit einem groen Heere seiner Dnen, vertrieb den Ethelred und eroberte nach langem mrderischen Kampfe ganz England. Je-doch lie ihn sein frher Tod nicht zum Gensse seiner Grobe-rung kommen. Ihm folgte sein Sohn Kanut der Groe, ein Zeitgenosse des Kaisers Heinrich Ii. Dieser suchte nicht | durch Gewalt, sondern durch die Liebe der Unterthanen seine Herrschaft zu behaupten. Er bte gleiche Gerechtigkeit gegen Sachsen und Dnen und suchte allen Unterschied unter ihnen aufzuheben. Fr Schmeicheleien hatte er fein Ohr. Einst priesen die Hflinge mit ungebhrender Erhebung seine Macht und sagten gerade heraus, er vermge Alles. Da setzte sich der König, um die Schmeichler zu beschmen, zur Zeit der Fluth au der Meereskste nieder und gebot den Wogen, seine Fe nicht zu berhren. Aber die Wogen schlugen immer nher, so da der König sich entfernen mute. Sehet," rief er nun, mit welchem Unrechte ihr eine Macht preiset, der nicht einmal die Wogen gehorchen. Nur einer ist da, der sprechen kann: Bis hierher und nicht weiter! Vor ihm sinkt alle menschliche Gre in Nichts zusammen." Fnf und zwanzig Jahre lang behaupteten sich die Dnen unter ihm und seinen Shnen in England. Als sie es im Zahre 1041 wieder verlassen muten, kam der angelschsische Fürst Eduard der Bekenner auf den englischen Thron. Mit seinem Tode im Jahre 1066 erlosch Alsred's Stamm. Da kam Wilhelm, Herzog von der Normandie, mit einem treff- Welte i'i Wtltgesch. Ii. 25. Aufl. 9 I

4. Die alte Geschichte - S. 296

1846 - Münster : Coppenrath
296 geführt. Nt ach solchen blutigen Schauspielen schrie das entartete Volk eben so laut, wie nach Brod. Und was ließ sich Gptes von den Kindern hoffen, die ein so schlechtes Beispiel der Er- wachsenen täglich vor Augen hatten, und deren Erziehung ver- dorbenen griechischen Sklaven überlassen war! Das schlimmste war noch, daß zu Rom Jeder, und war er auch noch so verdorben, das Recht hatte, in die Versammlung auf dem Markt zu kommen und hier über die wichtigsten Ange- legenheiten des Staates, über Krieg und Frieden, über die Be- setzung der höchsten Ehrenämter, seine Stimme zu geben. Wer ihm schmeichelte, wer ihm Gewinn versprach, dem gab er sie ohne Bedenken. Der Verkauf der Stimmen ward bald ein gewöhnli- cher Erwerb. So ward es einzelnen reichen und mächtigen Bürgern möglich gemacht, ihre Hand nach dem Herrscherstabe auszustrecken und dieses ehrsüchtige Streben durch eine wohlbe- zahlte Volkspartei durchzusetzen. Selbst der sonst so achtbare Senat konnte der Bestechlichkeit nicht widerstehen. Der Krieg mit Jugurtha liefert einen trau- rigen Beleg hinzu. 102. Krreg mit Jugurtha. 118 bis 105 vor Chr. Marius. Jugurtha, der an Kindes Statt angenommene Enkel des Mafinissa, sollte sich mit seinen beiden Vettern Hiempsal und Adherb al das numidische Reich theilen. Er aber, der nicht einen Theil, sondern das Ganze wollte, fiel wie ein Raubthier zuerst den Hiempsal an und tödtete ihn, dann auch dessen Bruder. Seine Gesandten gingen unterdeß in Rom mit vollen Beuteln bei den Senatoren umher und besänftigten ihren Amtszorn. Als aber ein Tribun die feige Bestechlichkeit des Senates rügte, und schon eine drohende Gährung unter dem Volke sich zeigte, wurde endlich ein Heer nach Afrika gegen den Kronräuber abgeschickt^

5. Die alte Geschichte - S. 310

1846 - Münster : Coppenrath
310 Zuflucht suchte, einen unerwarteten Tod. Ptolemäus, der junge König des Landes, glaubte nämlich, dem siegreichen Cäsar seine Freundschaft nicht besser bezeigen zu können, als wenn er den überwundenen und verfolgten Feind vollends ermorden ließ. Das geschah. In dem Augenblicks, als Pompejus aus dem Boote, das ihn von dem Schiffe abgeholt hatte, an das Land treten wollte, bekam er einen Dolchstich, und mehre Älgyptier sie- len mit Schwertern über ihn her. Pompejus hüllte sinkend das Gesicht in seinen Mantel und fiel, ohne einen Laut des Schmerzes hören zu lassen, entseelt in das Boot zurück. Die Schiffer plün- derten seinen Leichnam und warfen ihn dann an den Strand hin. Jndeß brachte auch den Mördern ihr Bubenstück keine» Segen. Als Cäsar drei Tage darauf landete, und die königlichen Blut- diener, in der Hoffnung einer großen Belohnung, das abgeschla- gene Haupt des Pompejus ihm entgegenbrachten, wandte er sich mit Abscheu von diesen Elenden und vergoß Thränen der Rührung über das Schicksal seines ehemaligen Freundes und des Gemahles seiner Tochter. Nach dem Tode des Pompejus hatte er gegen die Anhänger desselben noch manchen schweren Kampf zu bestehen. In Afrika, in Asien, in Spanien, -überall focht er mit seinem gewönlichen Glücke. In Asien, bei der Stadt Zela, schlug, er den König Pharnaces; einen Sohn des Mithridates, der die Partei des Pompejus begünstigte, so schnell und entscheidend, daß der ganze Siegesbericht nach Rom nur drei Worte enthielt: „veni! vidi! vici!" (ich kam! sah! siegte!) Kein Wunder, daß man diesen großen Mann, so oft er nach Rom kam, mit den schmeichelhaftesten Lobsprüchen und Ehren- bezeigungen empfing. Die Ungeheuern Geldsummen, die er in den vielen Kriegen erbeutet hatte, vertheilte er unter das Volk, um daffelbe ganz von seinem Willen abhängig zu machen. Jedem gemeinen Soldaten seines Heeres schenkte er tausend Thaler, jedem Unteranführer das Doppelte, jedem Obersten das Dreifache, jedem Bürger Roms zwanzig Thaler. Außerdem ließ er Korn und Öl

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 118

1840 - Münster : Coppenrath
( — 118 — sie austheilen. Dann ging er selbst in die Kirche und ließ einen feierlichen Lobgesang, unter dem Abfeuern der Kanonen, absingen. An den Kaiser schrieb er mit inniger Selbstzufriedenheit: „Seit Tro;as und Jerusalems Zerstörung sei kein ähnlicher Sieg er- fochten worden!" Aber noch in demselben Jahre ward das Schick- sal der Stadt schrecklich an ihm gerächt. 32. Gustav Adolf gegen Tilly. Schlacht bei Brektenfeld am 7. September 1631. Lilly wandte sich nach Sachsen, um den Kurfürsten wegen des Leipziger Bündnisses zu züchtigen. Er bemächtigte sich der Städte Halle, Eisleben, Merseburg, Naumburg, Zeitz, Weißenfels und legte ihnen unerschwingliche Steuern auf. Nun bereuete der Kurfürst, das Bündniß mit den Schweden nicht angenommen zu haben. Die Angst trieb ihn, dieses jetzt selbst anzutragen. Er schickte in aller Eile Gesandte zum Könige und ließ ihn flehent- lichst um Freundschaft und Hülfe bitten. Dieser empfing die Gesandten mit scheinbarer Kalte; er ließ sich lange bitten und machte endlich die harten Bedingungen: der Kurfürst solle ihm Wittenberg einraumen, einen dreimonatlichen Sold für seine Trup- pen zahlen, ihm seinen ältesten Sohn als Geißel schicken und alle seine schlechten Rathgeber zur Bestrafung ausliefern. Der geang- stigte Kurfürst war zu Allem bereit. „Nicht nur Wittenberg — schrie er — sondern ganz Sachsen soll er zum Unterpfande haben, nicht nur einen Prinzen, sondern meine ganze Familie, ja mich selbst will ich ihm als Geißel geben, und alle Verrather, die er mir anzeigt, sollen bestraft werden." Den König rührte die Angst und Verlegenheit des schwachen Mannes. Er stand großmüthig ab von allen seinen Forderungen. Ein monatlicher Sold für seine Truppen war alles, was er annahm. Das Bündniß wurde un- gesäumt abgeschlossen, und das sächsische Heer mit dem schwedischen vereiniget. Tilly hatte sich eben der Stadt Leipzig bemächtigt, als das sächsische und schwedische Bundesheer gegen ihn anzog. Bei dem

7. Die Alte Geschichte - S. 185

1866 - Münster : Coppenrath
185 Athener Aristides, der wegen seiner Redlichkeit und Vater- landsliebe in allgemeiner Achtung stand, zu ihrem Oberanfüh- rer. So verlor Sparta durch den Uebermuth des Pausanias das stets behauptete Vorrecht der obersten Leitung in allen grie- chischen Kriegen; und die Hegemonie ging jetzt an die Athener über, die mit ihrer bedeutenden Seemacht auch größeren Schutz gewähren konnten. Vor Rache riefen die Spartaner den Pau- sanias zurück und stellten ihn vor Gericht. Aber durch List und Bestechung entging er zweimal nach einander der verdienten Strafe. Als endlich seine Verrätherei offenkundig wurde, und man sich seiner Person bemächtigen wollte, floh er schnell in einen Tempel und suchte Schutz am Altare der Götter. Man wagte es freilich nicht, ihn aus solcher heiligen Freistätte aller Ver- brecher mit Gewalt wegzuführen; man ließ aber alle Ausgänge des Gebäudes vermauern und gab ihn so dem Hungertode preis. Athens Ober ge walt in Griechenland. — Arifti - des verwaltete seitdem als Oberanführer aller Griechen sein Amt mit gewohnter Klugheit und Gerechtigkeit und gebrauchte seinen ganzen Einfluß zur Sicherung der griechischen Freiheit gegen die Perser und zur Erhöhung der Macht Athens, welches ohnehin durch seine starke Flotte und tüchtigen Feldherren ein Uebergewicht über alle andere Staaten hatte. Er brachte es dahin, daß die sämmtlichen Bundesgenossen beschlossen, jährlich eine bestimmte Summe zur Bestreitung gemeinschaftlicher Kriegs- kosten zu zahlen; und so groß war das Zutrauen Aller zu seiner erprobten Rechtlichkeit, daß sie ihm nicht nur die allei- nige Verwaltung des Schatzes, der auf der Insel Delos, im Tempel des Apollo, bewahrt wurde, übergaben, sondern ihm auch die Vertheilung der Beiträge auf alle Theilnehmer über- ließen. Aristides entsprach dem schönen Zutrauen, das man in ihn gesetzt hatte, und mit Recht ward ihm der Ehrenname. des Gerechten zu Theil. Er, der Verwalter so großer Schätze, starb in der größten Armuth, so daß sich in seinem Nachlaße nicht einmal so viel befand, als zu seiner Beerdigung nothwen-

8. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 179

1873 - Münster : Coppenrath
179 nig, beschlo zu sterben. Er stellte ein feierliches Opfer an, zu welchem er seine Freunde einlud; und nachdem er sie alle umarmt hatte, nahm er Gift und starb. Die Einwohner von Magnesia errichteten auf dem Markte ein herrliches Denkmal, welches man dort noch zur Zeit des Augustus sah; seine Ge-beine sollen auf sein Verlangen heimlich nach Attika gebracht und in dem geliebten Lande beigesetzt worden sein, das ihn aus seinem Sche verstoen hatte. Anstides Ende. Wahrend Themistokles so das Spiel des Glckes geworden war, behauptete sich Aristides im allgemeinen Ansehen. Er fhrte jetzt den Oberbefehl der die ganze verbndete Streitmacht, mit Ausschlu der Peloponnesier, welche heimgekehrt waren, und gab zugleich dem Bunde eine sichere Grundlage. Auf seinen Antrag wurde eine gemeinsame Bun-deskasse errichtet, in welcher sammtliche Bundesglieder ihre jhrlichen Beitrage zur Bestreitung gemeinschaftlicher Kriegeskosten niederlegten. Vierhundert und sechzig Talente, der eine halbe Million Thaler, betrug die Gesammtsumme im Anfange; und so groß war das Zutrauen Aller zu der erprobten Gerechtig-keit des Aristides, da sie ihm nicht nur die alleinige Verwal-tung des Schatzes bergaben, sondern ihm auch die Vertheilung der Beitrge auf alle Theilnehmer berlieen. Zum Aufbewah-rungsorte des Schatzes bestimmte er nicht Athen, weil dieses neue Eifersucht htte erregen knnen; sondern die dem Apollo geheiligte Insel Delos, einen ganz besonders geeigneten Punkt, da er frher schon der Sammelplatz des jonischen Handels ge-wesen war. Hier, im Tempel des Apollo, und unter dem Schutze des Gottes selbst, wurde der Schatz aufbewahrt; hier wurden auch unter dem Vorsitze Athens die jahrlichen Versammlungen der Bundesglieder gehalten, die frher, als Sparta noch die Hegemonie fhrte, stets nach dem Peloponnes waren entboten worden. Griechenland hallte wieder vom Lobe des Aristides. Er, der Verwalter so groer Schtze, starb in der uersten Armrnh, so da sich in seinem Nachlasse nicht einmal so viel befand, als zu seiner Beerdigung erforderlich war Seine Mit-brger bewiesen sich jedoch dankbar. Sie lieen ihn auf ffent-liche Kosten begraben und ehrten auch das Andenken des Va-ters in seinen Kindern, indem sie seine Tchter bei der Verhei- 12*

9. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 192

1873 - Münster : Coppenrath
192 ken, marmornen Sulen ruhete. In dieser Halle sah man auch, als Weihgeschenk fr die rettende Gttin, den Thron, auf wel-chern Xerres während der Schlacht bei Salamis sa und die Flucht und die Niederlage der Seinen sah. In dem Tempel selbst stand wieder eine Bildsule der Gttin, in voller Rstung. Sie war dreiig Fu hoch, von blendendem Golde und Elfen-bein. Die knstlerische Hand des Phidias hatte dieses Meister-stck hervorgebracht. Anfangs sollte die Bildsule aus Marmor verfertiget werden, und das Volk hatte es sich auf den Rath des Phidias schon gefallen lassen. Als aber dieser noch hinzu-setzte, Marmor wrde auch wohlfeiler sein; da entschied sich so-gleich das ganze Volk fr Gold und Elfenbein! Die Kosten zu solchen Prachtwerken wurden grtenteils aus dem durch die Beitrge der Bundesgenossen entstandenen Schatze bestritten, welcher, wie bereits oben bemerkt ist, durch Perikles von Samos nach Athen verlegt und auf sechshundert Talente erhhet worden war. Seine Feinde warfen es ihm freilich als einen schmhlichen Gewaltstreich vor, da er die ge-meinschaftlichen Gelder der Hellenen ohne Zustimmung Aller nach Athen habe bringen lassen, und da er das, was zur Fortsetzung des Perserkrieges und zum Schutze bedrngter Bundesglieder bestimmt sei, ungerechter Weise zur prunkenden Ausschmckung der Stadt Athen verschwende. Da aber trat Perikles auf und bewies dem Volke, da es den Bundesgenossen von der Verwendung der Gelder keine Rechenschaft schuldig sei, so lange die Athener fr sie Krieg fhrten und die Barbaren von ihnen ab-hielten. Die Bundesgenossen sprach er geben weder Schiffe, noch Rosse, noch Mannschaft, sondern blo Geld, welches nicht den Gebern, sondern den Empfngern gehrt, wenn diese nur das leisten, wofr sie die Zahlung erhalten. Da aber der Staat mit Kriegesbedrfnissen hinreichend versehen ist, so mu man den berschu zu Dingen anwenden, welche ihm nach ihrer Vollendung bleibenden Ruhm, und bei ihrem Entstehen Wohlstand verschaffen. berall zeigt sich dann Thtigkeit; die Menge der Bedrfnisse hebt die Knste, alle Hnde kommen in Bewegung, und der ganzen Stadt wird Verdienst gegeben, in-dem sie sich selbst schmcket und nhret." Das Volk berlie sich vertrauungsvoll ganz der Leitung dieses groen Mannes;

10. Die Alte Geschichte - S. 260

1875 - Münster : Coppenrath
260 zurckgeschlagen. Endlich jedoch brach auch ihre Kraft. Hannibal selbst entkam mit einer kleinen Schar nach Adrnmetum. Jetzt mute sich wohl das tiefgebeugte Karthago alle Bedingungen des Friedens gefallen lassen, die der siegreiche Scipio ihm vorschrieb (201). Es mute auf Spanien, seine letzte Kraft, Verzicht leisten; seine Flotte, 500 Schiffe, bis auf zehn kleinere Schiffe, zur Nothwehr gegen Seeruber, ausliefern und innerhalb fnfzig Jahre zehntausend Talente (fast zwlf Millionen Thaler) Kriegeskosten zahlen, und geloben, keinen Krieg ohne ihre Erlanbni, am wenigsten gegen einen rmischen Bundes-genossen, zu führen. Hannibal sah mit zerrissener Seele den ersten Tri-but eintreiben. Eine hchst drckende Kopfsteuer war ausgeschrieben worden, und Alle weinten. Hannibal aber lachte bitter und sagte: Da-mals httet ihr weinen sollen, als ihr vor den Feinden herflohet, als euch die Waffen genommen und die Schiffe verbrannt wurden!" Scipio kehrte der teilten nach Rom zurck. Der ganze Weg durch Italien glich einem ununterbrochenen Trmmphzuge. Alle Straen, auf welchen er reisete, waren mit Menschen angefllt; Alle wollten den Hel-den sehen, der den furchtbarsten Feind Roms besiegt und seine Vater-stadt auf den hchsten Gipfel der Macht und des Ruhmes erhoben hatte. Als er sich Rom nherte, ging ihm Senat und Volk feierlich entgegen, um ihm Glck zu wnschen. Dann folgte der glnzendste Triumphzug, den Rom bislang gesehen hatte. Das ganze siegreiche Heer zog mit ihm. Auch die auerordentliche Beute, welche er in diesem Kriege gemacht hatte, wurde im feierlichen Geprnge mit aufgefhrt. Man wollte dem glorreichen Sieger Ehrensulen errichten; aber er schlug sie aus und nahm nur den von dem Schauplatze seiner Siege hergenommenen Bei-namen Africnus an. 99. Haimibal's letzte Schicksale. Eine so tiefe Erniedrigung seiner Vaterstadt konnte Hannibal nicht verschmerzen. Er sah unruhig sich nach jeder Gelegenheit um, derselben wieder aufzuhelfen. Damals herrschte in Syrien ein sehr mchtiger, kriegerischer König, A n t i ch u s Iii., der Groe. An diesen schickte er heimlich Briefe; er mchte sich mit den unzufriedenen Griechen verbinden und die Rmer in ihrem eigenen Lande angreifen. Dieser Plan ward verrathen. Sofort kamen rmische Abgeordnete nach Karthago und for-derten drohend die Auslieferung des Hannibal. Aber dieser hatte sich
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