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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 336

1849 - Münster : Coppenrath
336 den zweiten, den Albinus, los. Dieser, enttäuscht über die Ge- fahr, die ihm bevorstanb, hatte uuterbessen zu den Waffen ge- griffen und war nach Gallien herübergekommen. Bei Lyon kam es zwischen beiben Nebenbuhlern zu einer furchtbaren Entscheid bungsschlacht, die so unglücklich für den Albiuus ausfiel, daß er voll Verzweiflung sich selbst den Tod gab. Der Sieger zog dann nach Nom und nahm schreckliche Rache an den Senatoren und allen benen, die es mit seinem Gegner gehalten hatten. Zur Demüthigung der Parther, welche den Niger unterstützt hatten, unternahm er einen Zug in Osten, entriß den Parthern die Provinz Mesopotamien mit den Städten Dara und Nisibis und hielt noch eine Ruubreise durch die ihm verbächtigen Lanbschaften Syrien, Palästina und Ägypten. Von Jubäa aus erließ er (203) ein strenges Verbot gegen den Übertritt zum Jubenthum und Christenthum 2). Jetzt hatte er seine Herrschaft völlig be- festigt und übte sie mit unumschränkter Gewalt. Den Senat beachtete er fast gar nicht mehr; sein ganzes Vertrauen setzte er auf seine Heere, die er auf alle Weise begünstigte. So würde er der eigentliche Grüuber der Militärherrschaft. Eine beson- bere Sorgfalt wanbte er auch der Justiz zu; auch lebten unter ihm in hohen Ehren die berühmten Rechtsgelehrten Papinian, Ulpian und Paulus. Noch im hohen Alter unternahm er, be- 9 gleitet von seinen Söhnen Geta und Caraealla und seiner Ge- mahlin Julia Damna, einen Zug nach Brittanien, das von den Caleboniern bebroht würde. Er trieb diese zurück und verstärkte den frühern Erbwall durch eine Mauer und neue Schanzen. Währenb des Felbzuges starb er, von Kummer über seine uuge- rathenen Söhne aufgeriebeu, in Eboraeum, dem heutigen Zjork. Sterbenb gab er seinen Söhnen noch die Lehre: „Selb einträch- tig und haltet nur auf die Solbateu." Die feinblichen Brüber kehrten mit der Kaiserin und der Leiche des Vaters nach Rom zurück. Die beabsichtigte Ausführung und Theilung des Reiches blieb erfolglos. Antoninus Bassianus Caraealla (211—217) erstach sei- nen jüngern Bruder und Mitregenten in den Armen der Mut- ter, die ihn schützen wollte, und eilte dann sofort in das Lager, 2) Judaeos fieri sub gravi poena vetuit. Idem etiain de Christianis sanxit. Ael. Spart. Sev. 17.

2. Die alte Geschichte - S. 90

1872 - Münster : Coppenrath
Die Waylonier und Assyrier. 31. Wohnsitz und Cnltur derselben. Auf dem Hochgebirge von Armenien entspringen, unweit von einander, zwei mchtige Strme, der Euphrat und Tigris. Vor der Mndung vereinigen sie sich zu einem Strome, der jetzt Schat-el-Arab heit und sich in mehren Armen in den persischen Meerbusen ergiet. Auf ihrer weiten Bahn neben einander nhern sich die Zwillingstrme bei Ktesiphon bis auf wenige Meilen und umschlieen dann eine groe fruchtbare Ebene, die von den Semiten, den Nachkommen des Sein, Si-near oder Sennaar, von den Griechen aber nach der Haupt-stadt Babylon Babylouieu genannt wurde. Hier, unter einem stets heiteren Himmel, trug der Boden wohl zwei- bis dreihundertsltige Frucht. Die Bltter des Weizens wurden vier Finger breit, die Hirse scho zur Hhe eines Baumes auf' der Palmbaum trug die wohlschmeckendsten Datteln im reichen Ueberflu. Die edelsten Obstarten, Getreide und sonstigen Frchte, die wir jetzt in Europa habeu, stammen grtentheils dorther. Solche Fruchtbarkeit verdankt jene Ebene den jhr" lichen Uebeischwemmungen beider Flsse. Denn wie in Aegyp" ten, so ist auch hier der Regen eine Seltenheit. Sobald aber der Schnee auf dem Hochgebirge Armeniens schmilzt, treten beide weit der ihre Ufer hinaus und befruchten dadurch das Land fr den Sommer. Dieser Wohlthat der Natur ist der Flei der Menschen zu Hlfe gekommen. Das ganze Land ist von Kanlen durchschnitten, Seen sind ausgegraben, nni das der" flssige Wasser in sich aufzunehmen, Dmme aufgeworfen, wohl zur Leitung des Wassers, als auch zum Schutze gegen Sturmslutheu. Aus den Wohnungen, die hinter diesen Dmmen aufgeschlagen wurden, entstanden die ersten, ltesten Städte.

3. Die alte Geschichte - S. 153

1872 - Münster : Coppenrath
I 153 leichter Unterkleidung, halbnackt, an, damit sich die Glieder freier bewegen knnten. Nackt heit auf griechisch gymnos, und hiervon hatten ihre Uebnngspltze selbst den Namen Gym-nasien. Eine Erweiterung dieser Uebungen bildete die Jagd. Der Krieg sollte die Freude der Männer sein. In die Schlacht zogen die Spartaner bekrnzt, mit Musik und Gesang wie zu einem Feste, in blutfarbiger Kleidung. Sieg oder Tod war die Losung. Der Flchtling blieb als Ehrloser ausgestoen. Darum gab einst eine spartanische Mutter ihrem Sohne, als er in den Krieg zog, den Schild mit den Worten: Mit ihm oder auf ihm!" d. h. kehre entweder siegend aus der Schlacht mit deinem Schilde zurck, oder fllst du, so sei es doch nach der tapfersten Gegenwehr, so da man dich mir auf deinem geret-teten Schilde zurcktragen kann. Als eine Spartanerin die Nach-richt erhielt, ihr Sohn sei gefallen, fragte sie rasch: Und hat er gesiegt'?" Als man ihr das bejahete, fuhr sie frhlich fort: Nun, dazu habe ich ihn ja geboren, da er kein Bedenken trage, fr das Vaterland zu sterben." Ihre Schwerter waren kurz: Denn," sagte einst ein Spartaner, wir lieben es, dem Feinde nahe zu sein." Der Angriff geschah nicht mit Hitze, sondern mit Klte und Besonnenheit. Schon die erste Erziehung des jungen Spartaners wies auf seine knftige Bestimmung hin. Sobald ein Kind geboren war, wurde es besichtigt, ob es auch gesund und stark sei. War es das nicht, so wurde es zum Verhungern ausgesetzt; denn die Stadt sollte nur aus starken, wehrhaften Brgern bestehen. Sonst bekamen es die Eltern wieder und behielten es bis zum siebenten Jahre. Ihre ganze Erziehung bezweckte fast einzig Abhrtung des Krpers. Halbnackt liefen die Kleinen umher, halbnackt schliefen sie auf hartem Lager von Schilf, welchen sie sich, sobald sie eben laufen konnten, vom Ufer des Eurotas selbst holen muten. Mit dem siebenten Jahre gehrten die Kinder dem Staate an und kamen unter strenge mnnliche Auf-ficht. Sie wurden abgehrtet gegen Hunger und Durst, Hitze I

4. Die alte Geschichte - S. 193

1872 - Münster : Coppenrath
'len, um den Lehren der Weisheit zuzuhren. Auf dem Markt-platze, wo sich an bestimmten Tagen alle Brger zur gemein-schaftlichen Berathung versammelten, sah man mit Erstaunen, wie ein Redner nach dem andern durch gewandte und knst-lerische Darstellung die ganze Volksmenge wie bezaubert mit uch fortri. An den Hafenpltzen wimmelte es unaufhrlich von ankommenden und abgehenden Schiffsleuten. Bald wurden Schiffe ausgeladen, bald andere vom Stapel gelassen, und wieder andere liefen mit vollen Segeln in den Hafen ein. Man kann denken, wie gern die Fremden in einer Stadt waren, wo es berall so viel Neues zu sehen, so viel Neues zu hren gab. Diese Pracht und diese Herrlichkeit waren vorzglich das Werk des Perikles. Er verlegte willkrlich die Bundeskasse oon Mos nach Athen; gegen tausend Inseln und Städte muten Zchutzgeld an die Athener zahlen. Dieses und die von den Persern erbeuteten Schtze verwendete Perikles theils zur Ver-schnerung der Stadt, theils zur Aufmunterung und Unter-lltzung der Knstler und Gelehrten. Durch sein gerades und wrdevolles Wesen, durch seine hinreiende Beredtsamkeit hatte er sich Aller Herzen gewonnen. Das sonst so herrschschtige Volk lie sich ganz von ihm leiten. Was er rieth, das geschah, wen er anklagte, der wurde verurtheilt, wen er vertheidigte, der kam unfehlbar frei. Er trgt den Donner und Blitz auf seiner Zunge!" pflegten seine Mitbrger von ihm zu sagen, und nannten ihn nicht anders, als den Olympier, d. h. den Himmlischen. Einst hielt er eine Trostrede an die Eltern, bereit Kinder in einer Schlacht gefallen waren. Die ganze Versamm-lung war tief bewegt. Und mit freubigem Ungestme brangen die Mtter nach der Rebnerbhne, reichten ihm Krnze und vergossen Thrnen der Rhrung. Unter biesem merkwrbigen Manne stanb die Stadt in ihrem hchsten Flor. Aber gleichwie die Blume gerabe in ihrer reizenbsten Schnheit dem Verwelken am nchsten ist, so auch Athen. Sclttr'i Weltgcsch. 1. 30. Aufl. 23

5. Die alte Geschichte - S. 47

1872 - Münster : Coppenrath
I 47 April endet die Ernte, im Juni gibt es schon reife Trauben. Mit seinem Ueberflusse konnte es ganze Lnder versorgen. Die Zhne Jakob's holten dorther ihr Getreide, und noch jetzt ver-sorgt es Constantinopel mit demselben, so wie es frher die Kornkammer Roms gewesen war. Wegen solcher Fruchtbarkeit waren die beiderseitigen Ufer des Flusses der Lnge nach mit ! Drfern und Stdten wie berset. Zu den entfernteren An-wohnern des Nil wurde das befruchtende Wasser desselben durch knstliche Kanle hingeleitet. Unter diesen ist der berhmteste der vierzig Meilen lange Iosephskanal, der westlich lngs der libyschen Bergkette luft, mit dem See Mns in Verbindung steht und bei Rosette in den Nilarm mndet. Der See Mris soll noch besonders dazu ausgegraben worden sein, um das berflssige Wasser des Nil in sich aufzunehmen. In trockenen Jahrgngen wurden die Fluihen des Stromes aus demselben ergnzt. So wurde das sandige Thal aus einer Wstenei zur ersten Kornkammer der Erde. Schon das Alterthum nannte Aegypten ein Geschenk des Nil"; aber die Menschen haben sich diese Wohlthat der Natur durch angestrengte Thtigkeit zu eigen gemacht. Einteilung. Nach dem Laufe des Flusses wurde das ~.lte Aegypten in drei Theile getheilt. l) Ober-Aegypten oder Thebais, welches sich von der Stadt Syene bis Chemnis erstreckt. Nahe bei Syene sind auch die berhmten Katarakten oder Nilflle. Die Hauptstadt war Theben. Wegen ihrer Gre und ihrer vielen Thore hie sie die^Hundertthorige. Riesentrmmer, die bei den Dr-fern Luxor und Karnak noch brig sind, zeugen nur schwach von der alten Gre und Herrlichkeit dieser Knigstadt. West-lief) von Theben, in schauerlicher Oede, war die in kahle Fel-senwnde eingehanene Todtenstadt, ein groes, stundenweit sich ausdehnendes Amphitheater von Katakomben oder Grbern in mehren Stockwerken, die mit Treppen verbunden sind. Hier, in schn ausgeschmckten Kammern, ruhen einbalsamirt und I

6. Die alte Geschichte - S. 103

1872 - Münster : Coppenrath
- 103 und setzten es dem Vater zur Speise vor. Der wute von nichts und a vergngt von dem schrecklichen Gerichte. Nach der Mahlzeit fragte ihn Astyages: Nun, wie hat dir das Gericht geschmeckt?" Ganz vortrefflich!" erwiederte der frhliche Vater. Weit du aber auch/' fuhr Astyages mit bitterem Hohne fort, von welchem Wildpret du gegessen hast?" Und stehe! auf des Knigs Wink bringen die Diener dem Har-pagus in einem verdeckten Korbe den Kopf, die Arme und Beine seines Sohnes. Das Vaterherz blutete beim Anblicke; vor dem Angesichte des Wtherichs aber durfte sein Ingrimm nicht laut werden. Er stellte sich zufrieden und verschlo seinen Kummer in stiller Brust, schwur aber zugleich ewige Rache dem Astyages. Der König wurde inde von den Traumdeutern der die Erhaltung des Cyrus beruhiget. Sie sagten: Dein Traum, o König, ist jetzt erfllt, da er von den Knaben bereits zum Könige erwhlt ist und Alles so gemacht hat, wie die wirk-liehen Konige. Sei nur getrost, er wird nicht zum zweitenmal regieren!" Jetzt freuete sich Astyages. Er lie den Cyrus kommen und sprach: Mein Sohn, ich habe dir damals groes Unrecht gethan, durch ein trgerisches Traumgesicht verfhrt; doch dein gutes Glck hat dich erhalten. Jetzt gehe freudigen Muthes nach dem Perserlande, ich werde dich dahin geleiten lassen. Dort wirst du einen ganz anderen Vater und eine ganz an-dere Mutter finden, als den Hirten und seine Frau." Hierauf entlie er den Cyrus. Als Cyrus in das Haus des Cambyses kam und sich zu erkennen gab, da war die Verwunderung und Freude seiner Eltern der alle Maen. Denn sie hatten ihn schon lngst todt geglaubt. Er konnte ihnen von seinen wunderbaren Schicksalen nicht genug erzählen. Ganz gewaltig lobte er immer die alte Hirtenmutter, und sein drittes Wort war immer die Hirtenmutter.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 4

1872 - Münster : Coppenrath
4 triebene und fremdartig Beigemischte hiervon ab, so wird uns nach-stehende Schilderung im Ganzen ein ungefhres Bild von dem ltesten Zustande Deutschlands und seiner Bewohner geben knnen. 2. Deutschlands frheste Beschaffenheit. Um die Zeit der Geburt Christi war unser Vaterland, das jetzt zu den fruchtbarsten und schnsten Lndern Europas gehrt, noch ein sehr rauhes, unwirthbares Land. Ungeheure Wlder zogen sich von einem Ende zum anderen, so da das ganze Land fast wie ein einziger Wald^erschien. Noch sind der Schwarz-wald, der Spessart, das Harzgebirge, der thringer und Bhmer Wald Ueberbleibsel desselben. Die Sonne vermochte nicht mit ihren erwrmenden Strahlen das Dickicht der Wlder zu durch-dringen und den feuchten Boden abzutrocknen. Wild schweiften noch die Flsse der ihre Ufer hinaus und bildeten Smpfe und Morste, lieber diesen Urwldern mit ihren riefigen Bumen und reienden Strmen, mit ihren heimlichen Schluchten und stillen Wieseuthleru war die Luft meist feucht und nebelig und gestattete nur selten den Anblick des klaren blauen Himmels. Daher war auch der heimathliche Boden weit feuchter, klter und unfruchtbarer, als jetzt, wo die Wlder gelichtet find, und so der Boden frei und offen unter der erwrmenden und alles belebenden Sonne liegt. Edele Frchte konnten deshalb damals nicht gedeihen. Man fand nur wilde Baumfrchte, Nettige von ungewhnlicher Gre und wilden Spargel. Von dem schlecht bebauten Boden wurden nur Gerste und Hafer, wenig Weizen gewonnen. Aus diesem Getreide wuten sich die Deutschen ein kstliches Getrnk zu bereiten. Es war der Meth wahrscheinlich eine Art Bier mit Honig untermischt. Wein kannte man noch nicht. Dieser wurde erst von den Rmern am Rhein ein-heimisch gemacht. Grasreich und schn waren die Weiden, und daher das Rindvieh, so wie die Pferde, wenngleich klein und unansehnlich, doch stark und ausdauernd. Gold und Silber fand sich nicht; auch schienen die Rmer gar nicht zu ahnen,

8. Geschichte des Mittelalters - S. 133

1872 - Münster : Coppenrath
Ii 133 Er zahlte den Zins und betrat die heilige Stadt. Der Anblick der Orte, welche einst der gttliche Heiland durchwandelt hatte, erfllte ihn mit unaussprechlichem Entzcken. Als er aber den Jammer und das Elend der mnthlos einherschleichenden Chri-sten und die Entweihung ihrer Tempel von den stolzen Musel-mnnern sah, ergriff ihn so tiefe Wehmuth, da er weder Tag noch Nacht Ruhe fand. Er sann auf Rettung und fate den Entschlu, nach Europa zurckzukehren und alle Völker und ihre Fürsten aufzufordern, die den Christen widerfahrene Schmach ritterlich mit den Waffen an den Trken zu rchen. Sofort eilte er zum Patriarchen und bat ihn um ein Schreiben an den Papst und die abendlndischen Fürsten: er selbst werde das Schreiben besttigen und die Glubigen aufmuntern zu freudigen Zgen." Gern bewilligte der Patriarch diese Bitte. Und noch einmal eilte der fromme Pilger in der Angst seines Gemthes nach der Auferstehungskirche, um Gottes Hlfe fr das Unter-nehmen anzuflehen, welches seine ganze Seele erfllte. Hier bermannte den Betenden der Schlaf. Und im Traume erschien ihm Christus und sprach: Stehe auf und eile und vollbringe khn, was dir auferlegt worden ist, ich werde mit dir sein; denn es ist Zeit, da das Heiligthum gerettet und meinen Dienern geholfen werde." Peter erwachte, gestrkt und begeistert ; er fhlte die Kraft in sich, das Grte zu unternehmen. Ganz erfllt von seinem neuen Berufe eilte Peter nach Europa zurck und begab sich nach Rom zu dem Papste Urban Ii. Diesem berreichte er dm Brief des Patriarchen und untersttzte dessen Anliegen mit der ergreifendsten Schilderung der Leiden, welche die Mutter aller Kirchen von ihren Tyrannen erdulde. Mit Staunen hrte der Papst den flammenden Worten des begeisterten Pilgers zu. Er lobte feinen Eifer und versprach ihm alle Untersttzung. Wie einen Apostel sandte er ihn vor sich her. Geh' hin, mein Sohn," sprach er, handle von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt, erzhle berall, was du gesehen und gehrt Haft, erwrme die kalten Herzen mit glhendem Eifer,

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 94

1861 - Münster : Coppenrath
94 durch welchen er am Arm verwundet wurde. Diese meuchel- mörderische That erfüllte die Gcmüther der Hugenotten mit dem äußersten Schrecken; und nur die innige Theilnahme, welche der König äußerte, der selbst zu dem Kranken eilte und zu ihm die herzlichen Worte sprach: „Die Verwundung trifft Sie, der Schmerz mich, mein Vater!" — ferner die vielen Anstalten, welche er zur Entdeckung des Mörders machte, ver- mochten sie wieder zu beruhigen. Dieser mißlungene Versuch auf Colignp's Leben entflammte den Zorn der Königin Mutter nur noch mehr. Jetzt bestürmte sie mit ihrer Partei den König, in die Ermordung Colignp's zu willigen, weil er durch Herbeirufung auswärtiger Hülfe einen neuen Bürgerkrieg erregen wolle und das Leben des Königes selbst in Gefahr bringe. Nach längerem inneren Kampfe willigte Karl ein; und der entsetzliche Mordplan kam in der Bartholomäusnacht vom 23. auf den 24. August 1572 in Paris zur Ausführung. I>ic Bartholomäusnacht (1572). — Der Herzog Heinrich von Guise, dessen Vater vor neun Jahren von einem hugenot- tischen Edelmanne, Poltrot, meuchelmörderisch erschossen worden war, hegte gegen Colignp den Verdacht der Anstiftung dieser Thal und ersah sich deshalb zunächst ihn zum Opfer seiner Rache aus. Er eilte mit einer Mannschaft nach der Wohnung des Admirals. Hätte der Herzog nur einige Minuten gezö- gert, so wäre das blutige Vorhaben vielleicht nicht zur Aus- führung gekommen; denn von dem Schrecken des Gewissens oder von feiger Angst überwältigt, hatten im Augenblicke der ausbrechenden Gräuel der König und sein Bruder Anjou, selbst die Königin Mutter den Widerruf beschlossen. Aber ein durch die Nacht tönender Pistolenschuß verkündete, daß es zu spät sei. Colignp war schon gefallen. Auf den Zuruf: „Im Namen des Königes!" ward seine Pforte den Andringenden geöffnet, die Wächter augenblicklich erschlagen. Dann stürzten die Mörder in das Zimmer des Admirals. Bei dem ersten

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 118

1861 - Münster : Coppenrath
118 Schifffahrt der Engländer nach Ostindien fing 1591 an, und ihre ostindische Handelsgesellschaft wurde im Jahre 1600 ge- stiftet. Um eben diese Zeit machten sie auch Versuche, Nie- derlassungen in Nordamerika anzulegen. Walter Raleigh fing im Jahre 1584 an, eine Kolonie in dem Theile von Nord- amerika zu gründen, der nach der unvermählten Königin Eli- sabeth den Namen Virginien, d. i. Jungfrauenland, bekam. Elisabeth erlebte auch den Triumph, jene unüberwindliche Flotte, mit welcher der spanische König, Philipp 11., Eng- land zu erobern gedachte, im Jahre 1588 durch Stürme und durch die Tapferkeit ihrer eigenen Flotte zerstört zu sehen, wie wir dieses nachher umständlicher hören werden. Dieselbe Königin, welche Europas Völker durch den Glanz ihrer Regierung geblendet hatte, mußte den Abend ihres Le- bens in düsterer Trauer beschließen. Weil sie unverheirathet blieb, so hatte sie immer das Bedürfniß gefühlt, sich an ein- zelne theilnehmende Freunde anzuschließen. Der letzte derselben war der Graf Esser, ein junger, ehrsüchtiger und eigensin- niger Mann, der eine Thorheit nach der anderen beging, die aber von Elisabeth gewöhnlich übersehen wurden, weil er ein- und warf sie den Hunden vor, die daran herumschnupperten und sie gleichfalls verschmähten. Nun war ihnen das Urthcil gesprochen. Die Dinger — hieß es — riechen nicht und schmecken nicht, und nicht einmal die Hunde mögen sie frcffett- Was wäre uns damit geholfen? — Im Allgemeinen war dabei der Glaube, daß sie zu Bäumen heranwüchsen, von welchen man zu seiner Zeit ähnliche Früchte herabschüttele. Es verging eine geraume Zeit, bevor die neue Frucht mehr Eingang fand. Erst volle vierzig Jahre später, im Jahre 1785, habe ich bei Stargard zu meiner angenehmen Verwunderung die ersten Kartoffeln im freien Felde ausgesctzt gefunden." — Man nannte das neue Gewächs „Erd- äpfel", womit man früher die Gurken, Kürbisse, überhaupt die an oder unter der Erde wachsenden Knollen mancher Pflanze bezeichncte. Nach dem Nicdersächsischcn „Ertuffel" zu schließen, ist Kartoffel aus Erdapfel entstanden. Aus Kartoffeln wird auch feines Mehl, Stärke, Puder Branntwein rc. bereitet.
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194 144
195 36
196 164
197 170
198 150
199 27