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und mit dem Auslande trat Aegypten berhaupt wenig in Verbindung. Fremde Schiffe wurden nicht eingelassen, und dieses um so weniger, weil damals die Seefahrer nur zu oft die grten Rubereien hieben. Um so lebhafter aber war der Handel im Lande selbst, auf dem Nil. Unter den mancherlei Erzeugnissen des Landes war besonders die Byssus- Staude berhmt. Aus den zarten Fden derselben wurden die feinsten Zeuge bereitet und in den Handel gebracht
Noch berhmter war die Papyrus-Staude, von welcher das Papier seinen Namen hat. Fast jeder Theil dieser Staude war von Nutzen. Die Wurzel diente zum Brennholze, auch zu allerlei Gefen; der Stengel enthlt einen nhrenden Saft; am merkwrdigsten aber war die mittlere Haut derselben. Man ltete sie ab, legte die einzelnen Faser neben einander und bego sie mit warmem Nilwasser. Dann legte man eine zweite Lage solcher Ffer in die Quere der die erftere, prete sie zu'arnrnen, lie sie trocknen und glttete sie ab. So war das Rapier fertig. Dieses Papier wurde jedoch in alter Zeit nicht von allen Vlkern gebraucht. Die Griechen schrieben auf die Bltter der Biblos-Staude. Daher heit auch in ihrer Sprache Biblos Buch, und hiervon haben wir noch die Namen Bibel fr die hl. Schrift, Bibliothek u. m. a. Die Rmer 'chneben auch auf Wachstafeln. Seit dem sechsten Jahrhundert breitete sich das Pergament ans. In Pergamus, einer Stadt Kleinasiens, war die Kuust erfunden, Thierhute so zuzubereiten, da man sich ihrer ganz bequem zum Schreiben bedienen konnte. Zwar hatte man schon weit frher an anderen Orten auf Thierhute geschrieben, nirgends aber war die Zubereitung derselben so trefflich gelungen, als in Pergamus. Sie bekamen Deshalb von dieser Stadt den Namen Pergament. Diese Papierarten waren im Alterthume am meisten verbreitet, bevor unser jetziges Papier aufkam, welches aus zusammengestoener und in Brei verwandelter Leinwand verfertigt wird. Dieses wurde im elften Jahrhundert eingefhrt. Man schrieb auch
Smter'3 Wcltgelch. I. 30. Aufl. 4
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Die Waylonier und Assyrier.
31. Wohnsitz und Cnltur derselben.
Auf dem Hochgebirge von Armenien entspringen, unweit von einander, zwei mchtige Strme, der Euphrat und Tigris. Vor der Mndung vereinigen sie sich zu einem Strome, der jetzt Schat-el-Arab heit und sich in mehren Armen in den persischen Meerbusen ergiet. Auf ihrer weiten Bahn neben einander nhern sich die Zwillingstrme bei Ktesiphon bis auf wenige Meilen und umschlieen dann eine groe fruchtbare Ebene, die von den Semiten, den Nachkommen des Sein, Si-near oder Sennaar, von den Griechen aber nach der Haupt-stadt Babylon Babylouieu genannt wurde. Hier, unter einem stets heiteren Himmel, trug der Boden wohl zwei- bis dreihundertsltige Frucht. Die Bltter des Weizens wurden vier Finger breit, die Hirse scho zur Hhe eines Baumes auf' der Palmbaum trug die wohlschmeckendsten Datteln im reichen Ueberflu. Die edelsten Obstarten, Getreide und sonstigen Frchte, die wir jetzt in Europa habeu, stammen grtentheils dorther. Solche Fruchtbarkeit verdankt jene Ebene den jhr" lichen Uebeischwemmungen beider Flsse. Denn wie in Aegyp" ten, so ist auch hier der Regen eine Seltenheit. Sobald aber der Schnee auf dem Hochgebirge Armeniens schmilzt, treten beide weit der ihre Ufer hinaus und befruchten dadurch das Land fr den Sommer. Dieser Wohlthat der Natur ist der Flei der Menschen zu Hlfe gekommen. Das ganze Land ist von Kanlen durchschnitten, Seen sind ausgegraben, nni das der" flssige Wasser in sich aufzunehmen, Dmme aufgeworfen, wohl zur Leitung des Wassers, als auch zum Schutze gegen Sturmslutheu. Aus den Wohnungen, die hinter diesen Dmmen aufgeschlagen wurden, entstanden die ersten, ltesten Städte.
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Extrahierte Ortsnamen: Armenien Ktesiphon Europa Armeniens
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habschtigen Kauffeute htten lieber gesehen, da er ihnen aus Italien Geld zuschicke. So von seinen eigenen Mitbrgern verlassen, mute er durch Bndnisse mit fremden Vlkern, vor-zglich von icilien und Macedonien, sich zu verstrken suchen.
Seitdem der afrikanische Lwe aus seinem Winterlager von Capua aufbrach, verlie ihn mehr und mehr sein frheres Glck. Die Rmer, die sich unterde von ihrem ersten Schrecken erholt hatten, bewaffneten in der Roth sogar ihre Sklaven und whlten einen vortrefflichen Mann zum Anfhrer, Marcellus hie er. Sie pflegten zu sagen: Fabius war unser Schild, Marcellus ist unser Schwert!" Und wirklich gewann sein gu-tes Schwert einige bedeutende Vortheile der Hannibal, vor-zglich beim Ausfalle aus der Festung Nola, wo Hannibal zum erstenmal geschlagen wurde.
Marcellus erobert Syrakus (212). Aber alle diese Vortheile gaben noch keinen Ersatz fr den Verlust von Syrakus, der Hauptstadt der Insel Sicilien. Hannibal hatte sie den Rmern abwendig gemacht und mit sich verbndet. Vor allem mute jetzt Marcellus schleunigst nach Sicilien ber-setzen, um sie den Romern zu unterwerfen. Er griff sie mit einem furchtbaren Heere zu Wasser und zu Lande an und setzte alle Sturmmaschinen gegen sie in Bewegung.
Einem so heftigen Angriffe htte sie wohl bald unterliegen mssen, wre nicht ein Greis in der Stadt gewesen, der fast drei Jahre lang alle Angriffe der Rmer vereitelte. Es war der berhmte Mathematiker Archimedes. Frher hatte dieser in stiller Zurckgezogenheit der seine Wissenschaft nachgedacht und manche bewunderungswrdige Erfindung gemacht. Diese gebrauchte er jetzt, um seine Vaterstadt zu retten. Hinter der Mauer stellte er knstliche Maschinen auf, mit welchen er groe Steine und Balken, an deren Ende ein ungeheures Gewicht befestigt war, in die Schiffe der Rmer schleuderte und sie versenkte. Andere Maschinen faten mit schnell niedergesenkten
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bis neunhundert sechzig Jahren. Ein so hohes, an Ersahrungen reiches Alter fhrt von selbst zur Einsicht und Klugheit.
Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen ange-geben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schpsers zur Vervollkommnung ihres Zustaudes vor der Sund-fluth gemacht haben. Sie drfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so groen Schiffes, als die Arche des Nol (Noah) war, setzt nothwendig eine groe Reihe der man-nigsaltigsten Erfindungen voraus.
3. Tie Sndfluth. Noe (Noah), 2328 vor Chr.
Die Menschen wrden von nun an immer glcklicher geworden sein, htten sie nicht Gott, ihren gtigen Schpfer, ganz vergeben. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Snden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wasserfluth mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Fluth, weil sie das sndige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sndfluth. Durch sie wurde Noe (Noah) der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevlkern. Er hatte drei Shne, Sem, Cham (Horn) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie muten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Sennaar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach der die ganze Erde.
Fast bei allen Vlkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese groe allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen frheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefhle der Verschuldung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre Religionssagen.
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April endet die Ernte, im Juni gibt es schon reife Trauben. Mit seinem Ueberflusse konnte es ganze Lnder versorgen. Die Zhne Jakob's holten dorther ihr Getreide, und noch jetzt ver-sorgt es Constantinopel mit demselben, so wie es frher die Kornkammer Roms gewesen war. Wegen solcher Fruchtbarkeit waren die beiderseitigen Ufer des Flusses der Lnge nach mit ! Drfern und Stdten wie berset. Zu den entfernteren An-wohnern des Nil wurde das befruchtende Wasser desselben durch knstliche Kanle hingeleitet. Unter diesen ist der berhmteste der vierzig Meilen lange Iosephskanal, der westlich lngs der libyschen Bergkette luft, mit dem See Mns in Verbindung steht und bei Rosette in den Nilarm mndet. Der See Mris soll noch besonders dazu ausgegraben worden sein, um das berflssige Wasser des Nil in sich aufzunehmen. In trockenen Jahrgngen wurden die Fluihen des Stromes aus demselben ergnzt. So wurde das sandige Thal aus einer Wstenei zur ersten Kornkammer der Erde. Schon das Alterthum nannte Aegypten ein Geschenk des Nil"; aber die Menschen haben sich diese Wohlthat der Natur durch angestrengte Thtigkeit zu eigen gemacht.
Einteilung. Nach dem Laufe des Flusses wurde das ~.lte Aegypten in drei Theile getheilt.
l) Ober-Aegypten oder Thebais, welches sich von der Stadt Syene bis Chemnis erstreckt. Nahe bei Syene sind auch die berhmten Katarakten oder Nilflle. Die Hauptstadt war Theben. Wegen ihrer Gre und ihrer vielen Thore hie sie die^Hundertthorige. Riesentrmmer, die bei den Dr-fern Luxor und Karnak noch brig sind, zeugen nur schwach von der alten Gre und Herrlichkeit dieser Knigstadt. West-lief) von Theben, in schauerlicher Oede, war die in kahle Fel-senwnde eingehanene Todtenstadt, ein groes, stundenweit sich ausdehnendes Amphitheater von Katakomben oder Grbern in mehren Stockwerken, die mit Treppen verbunden sind. Hier, in schn ausgeschmckten Kammern, ruhen einbalsamirt und
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Ebenso soll sie der Zufall auf die Erfindung des Glases gefhrt haben. Schiffer wollten sich am Ufer eine Mahlzeit bereiten. Und als es ihnen an Steinen zu einem Herde fehlte, nahmen sie Stcke Salpeter aus ihrer Schiffsladung und setzten ihre Tpfe darauf. Der Salpeter schmolz im Feuer, vermischte sich mit dem Sande und der Asche und bildete zum Erstaunen der Schmer einen glnzenden Strom, der, kalt geworden, den schnen durchsichtigen Stein, das Glas, gab. Anfangs wurde es nur zum Putze gebraucht und den Edelsteinen gleich geschtzt. Die Phnizier wuten hieraus allerlei blinkende Kleinigkeiten zu verfertigen, die sie bei fremden Vlkern sehr theuer ver-kauften. Nachher verfertigten sie mit Hlfe der Aegyptier auch Fenster, Spiegel und verschiedene Gefe aus demselben. Noch um die Zeit der Geburt Christi war das Glas in hohem Preise. Kein König konnte ein Haus mit Glasfenstern bezahlen. Spie-gel hatte man wohl, aber nicht von Glas, sondern von ge-schliffenem Metalle. Goldene Pokale waren gar nichts Seltenes, wohl aber glserne; diese galten fr einen ganz ungewhn-lichen Luxus. Wie viele andere Erfindungen mgen von diesem gewerblustigen, betriebsamen Vlkchen ausgegangen oder doch vervollkommnet und weiter verbreitet sein! Die Rechenkunst wird noch ausdrcklich als ihre Erfindung angegeben; der Han-del mute nothwendig auf dieselbe führen. Von ihrer Erfin-dung der Buchstabenschrift ist bereits frher Erwhnung ge-schehen. Wie sehr sie in der Baukunst erfahren waren, beweiset auch der prachtvolle Tempel in Jerusalem, welchen Salomo durch phnizische Knstler ausfhren lie, die ihm von dem Könige Hiram zugesendet waren.
30. Blthe Phniziens. Untergang desselben.
Durch einen so ausgebreiteten Handel und Verkehr der alle Lnder und Meere hin waren die Phnizier nach und nach das reichste und angesehenste Volk geworden. Ihre Kaufleute/' sagt der Prophet Jsaias, sind Fürsten, ihre Krmer die Herr-
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Mittheilung ab. Zwar sind die Buchstaben auch lauter kleine Bilder, bezeichnen aber nicht Wrter, nickt Gedanken, sondern die einzelnen Laute oder Tne der Sprache. Durch die man-nigfaltige Zusammensetzung einer geringen Zahl solcher Zeichen sind wir im Stande, alles Mgliche auf das Bestimmteste zu bezeichnen. Wenn man recht deutlich sehen will, wie ntzlich diese Erfindung ist, so darf man nur an die Chinesen denken. Dieses Volk hatte in der frhesten Zeit keine bestimmte Buch-staben, sondern fr jedes Wort ein besonderes Zeichen, eine besondere Figur. Statt da wir nur vier und zwanzig Buch-staben zu lernen brauchen, um alle Wrter lesen und schreiben zu knnen, mute man dort eben so viele Zeichen lernen, als Wrter in der Sprache waren. Es sollen deren achtzig tausend gewesen sein. Wer diese alle verstand, d. h. wer leicn konnte, und hierber mochte Mancher wohl ein Greis werden, war dort ein Gelehrter. Bei uns kann schon ein Kind von sechs bis sieben Jahren lesen. Wer nennt es aber darum schon gelehrt! Bewundern mssen wir deshalb den Mann, der durch tiefes Nachdenken die Buchstabenschrist erfand und da-durch das Schreiben und Lesen so leicht zu machen wute, da es jetzt Kinder verstehen. Den Erfinder kennt man nicht. Die Meisten geben den Phnizier Taut an, welcher um das Jahr 2000 vor Chr. lebte. Jedoch wollen die Aegyptier diese Erfindung den Phniziern streitig machen. Bei jenen blieb neben der Buchstabenschrift die Hieroglyphenschrift bestehen, sie wurde aber nur von den Priestern verstanden. Von dem Phnizier Kadmus, der um das Jahr 1500 vor Chr. lebte, soll die Buchstabenschrift zu den Griechen gebracht fem, und die Achnlichkeit des griechischen Alphabets mit dem hebrischen (mit welchem auch das phnizische bereinstimmt) weiset allerdings auf diese Abstammung hin. So hat unser A im tze-brischen den Namen Aleph, im Griechischen Alpha; B im Hebr. Beth, im Griech. Betha; G im Hebr. Gimel, im riech. Gamma; D im Hebr. Daleth, im Griech. Delta; I im Hebr. Jod, im Griech. Jota; T im Hebr. Tara, im
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Gnech. Tau, u. s. w. Von den Griechm kamen die Buch-staben zu den Rmern und von diesen zu uns Deutschen. Die ses ist auch der Grund, weshalb unsere Buchstaben so groe hnlichkeit mit den rmischen oder lateinischen haben. Den Namen Buchstabe leitet man von der frheren Gewohnheit der Deutschen her, ihre Schriftzeichen in Stbe aus Buchen-holz zu schneiden.
Durch die Erfindung der Buchstabenschrift ist es erst mglich geworden, da wir jetzt noch lesen, was vor Jahrtausenden geschah oder gedacht wurde. Und was noch jetzt von den Menschen Groes gedacht oder vollfhrt wird, es geht nicht mit ihnen unter; die Schritt bewahrt es treu fr alle Zeiten und Menschen auf. Rohe Völker haben sie sogar fr etwas lieber-natrliches gehalten. Die Indianer, denen es unbegreiflich vorkam, wie der Europer durch einen erhaltenen Brief unter-richtet werden knne von dem, was in der Ferne geschehen war, 1 hielten das beschriebene Papier an's Ohr, um zu hren, ob es nickt auch ihnen etwas sagen wrde. Andere waren gar nicht zu bewegen, ein beschriebenes Blatt Papier anzurhren. Sie hielten die einzelnen Schristzeichen fr eben so viele Augen, Ohren und Zungen, mit denen das wunderbare Blatt Alles sehe, Alles hre, Alles wiedererzhle, und frchteten sich sehr vor dem kleinen papiernen Verrther. Wer denkt hierbei nicht an jenen Mexikaner, der von seinem Herrn mit einer Schachtel voll reifer Feigen nebst einem Briefe zu einem Freunde ge-schickt wurde! Unterwegs wandelte den Sklaven die Neugierde an, was doch wohl die Schachtel enthalten mge, und zog den Deckel ab. Und sieh?! da blickten die schnen rothwangigen Feigen so lieblich und hold aus ihrem Kerker hervor, da der Sklave ihren Reizen nicht widerstehen konnte. Er kostete eine und wieder eine und noch eine und so fort, bis nichts mehr zu kosten war. Den Brief aber berbrachte er getreu dem fremden Herrn. Als dreier nun nach den Feigen fragte, von welchen der Brief spreche, berfiel den Sklaven ein gewaltiger
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nete seitdem die Gesammtheit der wissenschaftlichen Fcher, die hier gelehrt wurden. Im Verlaufe der Zeit wurden von Std-ten, Fürsten und Bischfen aus ihren Mitteln neue Uuiversi-tten gegrndet. So entstanden noch im dreizehnten Jahrhnn-dert die berhmten Universitten zu Oxford und Padua, im vierzehnten zu Rom, Prag, Wien, Pavia, Cambridge, Heidel-berg; im fnfzehnten zu Krakau, Leipzig, Lwen, Freiburg, Ingolstadt, Tbingen, Upsala, Kopenhagen und viele andere. Die eigentliche Ausbreitung und Verallgemeinerung der Vil-dung aber wurde erst durch die Erfindung der Buchdruckerkunst herbeigefhrt, wovon wir spter sprechen werden.
62. Das Gerichtswesen.
Das Gerichtswesen bei den germanischen Vlkern war atv snglich, wie frher bemerkt wurde, hchst einfach, wie ihr Leben selbst. Ihre ganze Gesetzgebung beschrnkte sich fast einzig auf Strafgesetze; fr jedes Vergehen war die Strafe genau be-stimmt. Allein bei der allmlig voranschreitenden Ausbildung der brgerlichen Gesellschaft traten auch neue Verhltnisse ein, die immer verwickelter und schwieriger wurden. Denn Nahrnngs-zweige und Lebensarten vervielfltigten sich, und so muten mit der Zeit auch solche streitige Flle vor die richterliche Entschei-duug kommen, auf welche die alte Gesetze keine Anwendung mehr finden konnten. Die Nichter verfuhren alsdann nach ihrer besten Einsicht. Auch erkundigten sich wohl die Schppen ver-schiedener Gegenden unter einander, wie bei ihnen der gewisse Nechtsslle entschieden werde, und richteten sich dann hiernach in ihren Erkenntnissen. Mit der Zeit wurden auch in den ein-zelnen Staaten und Provinzen Europas die Gewohnheitsrechte aufgeschrieben. So entstand in Deutschland um das Jahr 1226 der Sachsenspiegel, und etwa fnfzig Jahre spter der Schwabenspiegel. Beide enthielten Sammlungen von Nechtsgewohnheiten, jener fr Norddeutschland, dieser fr Sud-deutschend. Im gerichtlichen Verfahren wurden Zweikampf
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Extrahierte Ortsnamen: Padua Rom Prag Wien Pavia Cambridge Heidel-berg Krakau Leipzig Freiburg Ingolstadt Kopenhagen Europas Deutschland Norddeutschland
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und ihre wunderbaren Thaten leben bis auf den heutigen Tag in Sagen und Liedern des Volkes fort.
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So hatte Heinrich Vi., der schon in der Wiege mit zwei Kronen war gekrnt worden, die eine bereits verloren; jetzt nahete die Zeit, wo dem Unglcklichen auch die zweite, die Krone Englands, sollte entrissen werden. Im Jahre 1459 entstand in England selbst ein innerer, langwieriger und blutiger Krieg zwischen dem regierenden Hause Jork und Lancaster, wovon jedes nhere Ansprche an den Thron zu haben glaubte. Weil das Haus 3)ork eine weie Rose im Schilde fhrte, und das Haus Lancaster eine rothe, so nannte man diesen Brger-krieg den Krieg der weien und rothen Rose. Die beiden Rosen lieferten einander zwlf Schlachten, und England war viele Jahre hindurch der Schauplatz von Grueln und Blutvergieen. Der unglckliche Heinrich wurde mehrmal in den Kerker (Tower) gesteckt und zuletzt ermordet. Das ganze Haus Lancaster wurde bis auf einen Sprling, Heinrich Richmond, welcher aus dem Hause Lancaster-Tudor war, ausgerottet. Dieser floh nach Frankreich, kehrte aber im Jahre 1485 nach England zurck, strzte das Haus Jork vom Throne und bernahm selbst unter dem Namen Heinrich Vii. die knigliche Regierung. Und um sich auf dem Throne zu befestigen, vermhlte er sich mit Elisabeth von Jork und verband so beide Rosen mit einander. Jedoch erst unter seinem Sohne, Heinrich Viii., ward das Reich vllig beruhigt. Hundert und zwanzig Jahre herrschte das Haus Tudor der England.
74. Die wichtigsten Erfindungen des Mittelalters.
Im Mittelalter wurden mehre fr das Leben eben so ntz--liche, als der Wissenschaft frderliche Erfindungen gemacht, durch welche allmlig die meisten Verhltnisse umgestaltet und eine neue Zeit vorbereitet wurde. Die wichtigsten fallen in diese Zeit und sangen schon an, ihre einflureichen Folgen auf die menschliche Gesellschaft zu uern. Zu diesen gehren zunchst:
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Extrahierte Ortsnamen: Englands England Haus_Lancaster England Frankreich England England