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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 107

1849 - Münster : Coppenrath
107 sich noch zu demselben begeben wollten, zu vercheilen. Hiedurch bekam das Heer einen außerordentlichen Zuwachs. Während nun der größere Theil desselben den Sturm von Außen begann, drang Camillus selbst mit einer auserlesenen Schar durch den unterir- dischen Gang in das Innere der Stadt und öffnete den Stür- menden die Thore. Furchtbar war jetzt der Kampf in den Stra- ßen, in den Häusern, bis endlich der Diktator den Befehl erließ, der Wehrlosen zu schonen. Die dem Blutbade Entronnenen wur- den als Sklaven verkauft. Unermeßlich war die Beute, die man in der eroberten Stadt (396) fand. Ein glänzender Triumph verherrlichte die Rückkehr des Siegers. Der Dictator selbst fuhr in einem mit vier weißen Rossen bespannten Wagen das Capitol hinan. Hieran aber nahm das Volk Anstoß, weil weiße Rosse dem Jupiter und der Sonne heilig waren. So wurde Veji, wie einst Troja, nach zehnjähriger Bela- gerung erobert, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß Dichtung und Sage manche verschönernde Züge von der Belagerung und Eroberung von Troja auf die von Veji übertragen hat. Die Einnahme dieser schönen etruscischen Stadt mit den fruchtbaren Fluren umher erregte bei den Plebejern den Wunsch, ja selbst den Entschluß, sich in derselben niederzulassen. Und dieser Ent- schluß würde auch zur Ausführung gekommen sein, hätten sich demselben nicht der Dictator, alle Patricier und selbst zwei Volks- tribunen auf das eifrigste widersetzt. Und in der That, wäre der Plan zur Ausführung gekonnnen, so würde Veji die gefährlichste Nebenbuhlerin Roms geworden sein; und vielleicht hätte Rom das- selbe Schicksal von der Tochterstadt Veji wieder erlitten, welches Nom selbst einst der Mutterstadt, Alba longa, bereitet hatte. Die Plebejer gaben endlich nach und beschlossen zu bleiben. Eine reiche Ackervertheilung im Gebiete von Veji wirkte hierauf wesentlich ein. Camillus eroberte auch bald nachher die etruscische Stadt F alerii. Desungeachtet sank der siegreiche Held mehr und mehr in der Achtung und Liebe des Volkes, besonders seitdem es ihn bei den über weitere Zugeständnisse gepflogenen Verhandlungen als seinen Hauptgegner kennen gelernt hatte. Ja er kam sogar in den Verdacht, einen beträchtlichen Theil der Beute von Veji unterschlagen zu haben; und die Tribunen luden ihn vor die Volksgemeinde. Zu stolz, um sich gegen eine solche Anklage zu

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 160

1849 - Münster : Coppenrath
160 37 Elephanten von Karthagena auf und überschritt den Ebro. In kurzer Zeit, aber nur nach einem äußerst blutigen Kampfe, unterwarf er sich das ganze zwischen diesem Flusse und dem Pyrenäengebirge gelegene Land und ließ zur Deckung desselben den Unterfeldherrn Hanno mit 11,000 Mann zurück. Er selbst überstieg mit 50,000 Fußgängern und 9000 Reitern die Pyre- näen und durchzog rasch das südliche Frankreich, über Ruscino, das heutige Russillon, Narbonne, Nismes (Nemausus). Gegen das Ende des Septembers kam er an die Rhone, über die er zwischen Orange und Avignon setzte. Hier kam es zu einem blutigen Vorpostengefechte. Der römische Cónsul Scipio, wel- cher auf seiner Fahrt nach Spanien zu derselben Zeit bei Mar- seille landete, und erst hier Kunde von dem Übergange seines Gegners über die Pyrenäen erhielt, war entschlossen, ihm hier den Weg zu verlegen und schickte eine Abtheilung Reiter aus, Erkundigung einzuziehen. Zu demselben Zwecke hatte auch Han- nibal eine Reiterschar abwärts geschickt, die bald mit der römi- schen in einem zwar kleinen aber blutigen Gefechte zusammentraf, wie zum Vorspiel der großen Kämpfe, die bald folgen sollten. Dem römischen Cónsul wich er listig aus. Er wandte sich nörd- lich längs der Rhone, ging dann über die Jsere (Zsara), welche in die Rhone fließt und langte, gestärkt durch die Bündnisse gal- lischer Fürsten, in der letzten Hälfte des Oktobers an dem Fuße der Alpen an. Hier aber schien die Natur der Gegend seinem Siegeszuge eine Grenze setzen zu wollen. Zn der Mitte zwischen Italien und Gallien ragt in furcht- barer Höhe das Alpengebirge, gleichsam als eine feste unüber- steigbare Mauer zwischen beiden Ländern aufgethürmt. Rings- umher starret alles von Eis und Schnee, zackige Felsenspitzen ra- gen bis in die Wolken hin. Hier war nicht Stadt nicht Dorf; kein gebahnter Weg führte über das entsetzliche Gebirge. Nur wilde Thiere schweiften umher und halbwerwilderte Menschen, die, erstarrt von Kälte, in elenden Hütten oder in Felsenschluch- ten ihr trauriges Leben zubrachten. Hierüber sollte nun zum erstenmal ein ganzes Heer setzen, Menschen, Pferde, Elephanten, Wagen und Gepäck, und das gerade in der rauhen Herbstzeit, wo Alles um so schrecklicher war, zumal für die Karthager, die aus dem heißen Afrika kamen. Betroffen stand das Heer vor

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 161

1849 - Münster : Coppenrath
161 den Alpen; sie zu übersteigen, schien unmöglich. Nur Hannibal zagte nicht. Er hielt an dasselbe eine kräftig ermunternde Rede, die allen Unmuth entfernte. Getrost begann es mit seinem ge- liebten Führer die mühevolle Fahrt. Aber kaum war man et- was höher gekommen, da begann erst recht das Elend. Die Soldaten konnten auf den glatten Eismassen keinen festen Fuß fassen; bald glitt der eine bald der andere aus und stürzte jäh- lings den Berg hinunter. Bald meinten sie, auf festen Boden zu treten; aber siehe, es ist nur ein wenig Schnee, oben über eine Felsklippe zusammengefroren, unten der Abgrund, in wel- chen die Unglücklichen stürzen. Dann fällt ein Elephant, dann rollt ein Wagen zurück und reißt Alles hinter sich mit fort in's Verderben. Dazu stürzen die wilden Bewohner aus den Schluch- ten und Höhlen hervor und überfallen die müden Kletternden. Verzweiflung sah man auf allen Gesichtern. Hannibal sprach überall seinen müden Soldaten Muth ein: „Bald haben wir die Spitze erreicht, bergunter wird es besser gehen!" Nach tau- send Mühseligkeiten hatten sie endlich diese erreicht und standen oben auf dem Cenis. Hier, in diesen luftigen Schnee- und Eisfeldern, ließ er seine ausgehungerten und fast erstarrten Sol- daten zwei Tage ausruhen. Von den eisigen Wolkenhöhen hin- ab zeigte er ihnen in weiter Ferne die sonnenhellen Fluren des schönen Italiens. Da bekam das Heer frischen Muth und fing an hinabzusteigen. Aber die Schwierigkeiten hiebei waren fast noch größer. Auf dem schlüpfrigen abschüssigen Boden war kein Halt, Menschen und Thiere schossen jählings hinab. Sie kamen an einen Felsen, wo wegen eines tiefen sich vor ihnen aufthuen- den Abgrundes kein Schritt vorangesetzt werden konnte. Hier unternahm Hannibal etwas, wodurch er die Nachwelt in Er- staunen gesetzt hat. Er grub auf eine noch immer unerklärliche Art für sein Heer und seine Elephanten einen Weg durch den Felsen. Nach der fabelhaften Erzählung des Livius soll er ihn mit Weinessig und Feuer gesprengt haben. Endlich, nach Ver- lauf von fünfzehn schweren Tagen, hatten die bleichen Krieger die Ebenen Italiens erreicht. Innerhalb fünf und einem halben Monat war von Karthagena aus ein Weg von zweihundert deutschen Meilen unter steten Kämpfen und Gefahren zurückge- legt worden. Wetter, Geschichte der Römer. 11

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 220

1849 - Münster : Coppenrath
220 fertige absichtlich in die Länge ziehe, nur um den Oberbefehl zu behalten. Im stolzen Selbstgefühle seiner Kraft und seiner Ver- dienste begab er sich ohne Urlaub nach Rom, um jetzt das Con- sulat und die Führung des jugurthinischen Krieges für sich selbst nachzusuchen; und wurde bei seiner Ankunft mit außerordentlicher Gunst von dem Volke ausgenommen. Hier wiederholte er seine Schmähungen gegen Metellus und den Adel überhaupt, dessen Anmaßungen mit seiner Verdorbenheit wüchsen; dagegen rühmte er sich, mit der Hälfte der Truppen in einem Feldzuge den nu- midischen Krieg zu endigen und den Jugartha entweder todt oder gefangen einzubringen. Das Volk war auf das günstigste ge- stimmt für diesen Mann aus seiner eigenen Mitte: und er, der Bauerssohn, erlangte das Consulat nebst Führung des numidi- schen Krieges (107). Da sprach Marius das stolze Wort: er trage das Consulat als eine Beute davon, die er der Weichlich- keit des Adels abgenommen habe; nicht der Denkmale und Bil- der seiner Ahnen, sondern seiner Wunden rühme er sich. Bevor er zum Heere in Afrika abging, stellte er zur Ergänzung der Legionen neue Werbungen an; und er, der Mann des Volkes, nahm, jetzt zum ersten Male, auch die früher vom Kriegesdienste ausgeschlossene, niedrigste Klasse des Volkes, die Proletarier, die durch keinen Besitz an den Boden des Vaterlandes und sein Geschick geknüpft waren, in die Legionen auf. Mit ihnen eilte er zum sicheren Siege nach Afrika. Metellus, gekränkt, daß Marius sich so schändlich auf Kosten seiner eigenen Ehre ernporgeschwungen hatte, wartete die Ankunft dieses Emporkömmlings nicht ab, und reifete nach Rom, um Rechenschaft von seiner Verwaltung abzulegen. Er hatte die vollgültigsten Beweise für sich; und zur Belohnung seiner Ver- dienste wurde ihm nicht nur der Triumphzug, sondern auch der Name, „Numidieus" zuerkannt. Marius eröffnete den Feldzug mit rastloses Thätigkeit. Er entriß dem Jugurtha eine Stadt nach der andern und bemäch- tigte sich durch Überraschung sogar des großen,, in der Wüste gelegenen Waffenplatzes Capsa (Gaffa). Der flüchtige Jugurtha vereinigte sich bei Cirta (Constantien) mit seinem Schwiegervater, und hier kam es zur Entscheidungsschlacht, in welcher die beiden verbündeten Könige völlig geschlagen wurden. Jugurtha floh mit

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 302

1849 - Münster : Coppenrath
302 trieben eilte er, für dessen Größe so viele Tausende von Ta- pfern kämpften, kleinmüthig und verzagt, seiner verräterischen Gebieterin nach. Vier Stunden noch hielt sich die Flotte, und erst bei einbrechender Nacht ergab sie sich. Das Landheer, ge- treu und kampflustig, harrte sieben Tage lang der Ankunft des Triumvirs; aber er kam nicht. Da traten die Häupter, da traten endlich Alle, weil sie sich verlassen sahen, zu dem er- staunten Sieger über. Octavian folgte den Geflohenen nach Ägypten. Hier rü- stete sich Antonius noch einmal zur Gegenwehr und stellte seine Streitmacht vor den Thoren von Alerandria auf; aber mit Schrecken mußte er sehen, wie eine Schar nach der andern, wahrscheinlich auf Geheiß der Cleopatra, zum Sieger über- ging. Auch sie, die Treulose, verließ ihn jetzt. Sie verbarg sich in dem schwer zugänglichen Begräbnißgewölbe, das sie sich nach der Sitte ihrer Nation hatte erbauen lassen, und ließ das Gerücht ausstreuen, daß sie sich den Tod gegeben. Bei dieser Nachricht stürzte sich der Unglückliche, welcher nur für sie lebte, in sein eigenes Schwert. Aber während er in seinem Blute zuckend dalag, kam die neue Nachricht, Cleopatra lebe noch. Nun ließ er sich nach dem Gewölbe zu ihr hintragen und starb nach langen Zuckungen zu ihren Füßen. Als sie seiner entledigt war, hoffte sie, wie schon die beiden andern, so auch den dritten Herrn der Welt sich unterwerfen zu können und bot hiezu ihre letzten Reize auf. Allein Octavian, welcher einzig darnach strebte, die Pracht seines Triumphes durch jene berühmte Schön- heit zu vergrößern, blieb kalt gegen sie und ließ sie heimlich überwachen. Da sah die enttäuschte Königin den Tod für das geringste der Übel an, welche ihr bevorstehen konnten. Sie ließ sich in einein Korbe, heißt es, ein Paar giftige Schlangen bringen, die mit Früchten bedeckt waren, um die Wächter zu täu- tchen. Diese hielt sie sonder Grauen an ihre Brust und starb an ihren giftigen Bissen. Ägypten ward jetzt (30) römische Provinz. Nach dem Tode des Antonius, des letzten Nebenbuhlers, stand Octavian als Alleinherrscher des Ungeheuern römischen Rei- ches. Dasselbe erstreckte sich über die drei damals bekannten Welt- theile hindurch, vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, vom Rhein, von der Donau und dem schwarzen Meere bis an die

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 16

1849 - Münster : Coppenrath
16 geheimnißvolle Sagen aus dem grauen Alterthume berühmt. Hier ist der von steilen Felsen und Wüldschluchten umschlossene See Avernus; hier die Felsenhöhle der alten Wahrsagerin Sy- bille. Eine benachbarte Höhle galt nach der Dichtung der Alten für den Eingang in die Unterwelt. Hier war auch der Styr selbst, hier die elysäischen Gefildes. Eine Pflanzstadt der Cu- mäer war Parthenope. Als nämlich die Cumäer von den Campanern verdrängt wurden, gründeten sie diese Kolonie, leg- ten aber, da dieselbe für alle Flüchtlinge zu klein war, östlich von derselben eine neue Stadt, Neapolis, an. Im Gegensätze zu dieser Neustadt bekam nun Parthenope den Namen Altstadt, Paläopolis, bis beide den gemeinsamen Namen Neapolis (Ne- apel) d. i. Neustadt annahmen. In ihrer Nähe steht der feuer- speiende Vesuv. Auf einem an der Küste sich erhebenden Felsen lag die Stadt Misenum mit einem geräumigen Hafen, in wel- chem seit Augustus der andere Theil der römischen Flotte lag; unfern hievon Bajä, dessen warme Bäder häufig besucht wur- den. Die Schönheit dieses Ortes und seiner Umgebung ist von den römischen Dichtern besonders gefeiert worden^)- Westlich von Neapel, ebenfalls am Meere, lag Puteoli, die als grie- chische Kolonie den Namen Dikäarchia führte, das heutige Puz- zuoli; bei derselben der Lucrinersee, aus welchem am 30. Sept. 1538 plötzlich mit schrecklichem Getöse ein über 200 F. hoher Bergkegel, monte nuovo (neuer Berg), sich erhob. Hier lag auch Cicero's Villa Puteolanum oder Academia. Die ganze Gegend ist hier sehr vulkanisch; und das schwefelreiche Thal zwischen Puteoli und dem Vesuv, das heutige Solfatara, wurde von den Alten das phlegräische oder brennende (oampi Phlegraei) genannt. Es brennt beständig im Innern; fast überall ist der Boden warm, stellenweise glühend, und mitunter steigen mit großem Getöse Dampfsäulen und lichte Flammen auf. Der Weg von Neapel bis Puteoli führt durch eine fast y4 Stunde lange Berghöhle, die im Alterthume er^pta Neapolitana, jetzt aber die Grotte von Posilippo nach dem gleichnamigen Berge genannt wird. Am Eingänge derselben zeigt man das von Lorbeeren umkränzte Grab 4) Virgil beschreibt diese Gegend im 6. Buche. 4 5) Nullus in orbe sinus Bajis praelucet amoenis. Foraz.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 22

1849 - Münster : Coppenrath
22 sie Meerenge von Messina. Sie ist ungefähr vier Meilen breit, an der schmälsten Stelle aber nur l/4 Meile; und eben hier soll nach alter Sage Italien mit Sicilien zusammengehangen haben. Die äußersten Punkte dieses Jnseldreieckes sind drei Vorgebirge: nordöstlich Pelörum, westlich Lilybäum, südöstlich Pach/- »um, und zunächst von diesen drei Höhen hat sie den Namen Trinakria erhalten'). Wegen ihrer Fruchtbarkeit und Schönheit stand sie von jeher in dem höchsten Ansehen ?) Schon Homer nannte sie das liebliche Eiland des Helios und machte sie zum Schauplatze einer schönen Episode im neunten Buche der Odyssee. Die Römer nannten sie die Kornkammer Italiens und die Amme Roms, und die Bewohner selbst hießen vorzugsweise die Neichen und Glücklichen. Als die Krone des Landes erscheint der Ätna (montö Gibello), dessen Ausbrüche schon Pindar kannte. Der Vesuv ist ein Sandhügel gegen diesen Niesen. In majestätischer Pracht erhebt er sich mit seinen einzelnen Kuppen zu einer Höhe von 11,000 Fuß, während der Vesuv nur 3,500 Fuß hoch ist. Jede Stufe bildet eine Zone. Die untere prangt mit Weinber- gen und Gärten; die zweite ist ein Waldbezirk von hundertjäh- rigen Bäumen; die dritte hat nur Eis und Schnee; die vierte nur Rauch und Flammen. Immer dampft es, immer sprudelt es. Dieses Dampfen und Sprudeln aber wird Ruhe genannt, wenn sich nicht aus seinem Feuerschlunde der Lavastrom ergießt und meilenweit die Fluren verwüstet. Die ältesten Bewohner des gepriesenen Eilandes waren nach der fabelhaften Darstellung des Homer diecyclopen. Soweit aber die geschichtliche Kunde reicht, finden sich hier zuerst Sica- ner, die wahrscheinlich aus Jberien eingewandert waren. Zu ihnen gesellten sich, etwa um 1200 vor Ehr., die Siculer, welche von den Ausonen aus Italien vertrieben wurden. Sie ließen sich zuerst in den Fruchtebenen des Ätna nieder und brei- teten sich allmälig über die ganze Ostseite der Insel aus, wäh- rend die Sicaner auf die Westseite eingeschränkt wurden. Nicht lange nachher legten auf der nordwestlichen Küste der Insel auch die Phönizier viele Kolonien an, welche später an die Karthager ') und twv Tqiüv ay.qo)v. ~) Sicilia, optima insularum omnhim, antiquitate rerum ceteras anteeellit. — Diodor.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 15

1849 - Münster : Coppenrath
15 reshier steigt die Rebe fünfzig bis sechzig Fuß hoch die Ulmen und Papeln hinan und hängt ihre Trauben aus. Wie zu Triumphbögen schlingt sie ihre grünen Gewinde fort und fort, von Baum zu Baum und gibt der ganzen Landschaft ein festliches Ansehen. Der weinreiche Massikus, ein Zweig der Apenninen, durchzieht nordwestlich das Land. Am Fuße desselben breitet sich das fruchtbare Falernerthal, das Tempe Italiens, aus, nach welchem der Berg selbst auch wohl „der Falerner" genannt wird. Um den Busen von Puteoli herum zieht sich eine steile Fels- wand, die in das Vorgebirge Misenum ausläuft. Im Inneren des Landes erhebt sich als einzelner Bergkegel der Vesuvius bis zu einer Höhe von 3500 Fuß. Eine außerordentliche Frucht- barkeit wird am Fuße dieses für die Umgegend so gefährlichen Nachbaren gefunden. Durch einen schrecklichen Ausbruch dieses Vulkans im Jahre 79 nach Ehr., bei welchem auch der ältere Plinius, dieser unerschrockene Naturforscher, seinen Tod fand, wurden die drei an seinem Fuße gelegenen Städte, Herkulanum, Pompeji und Stabiä so gänzlich verschüttet, daß man auch ihre Spur nicht mehr sah. Sechzehn hundert Jahre lang blieben sie im Schooße der Erde verborgen. Erst im Jahre 1711 kam man durch das Ausgraben eines Brunnens auf ihre Spur. Seitdem ist bis auf unsere Zeit das Nachgraben fortgesetzt worden, und die vielen kostbaren Überreste des Alterthums werden im Mu- seum der Stadt Porti ei, welche über dem alten Herkulanum erbaut ist, aufbewahrt. Als die ältesten Bewohner des Landes werden die Hnotrer angegeben; dann folgen die O s k e r, denen aber dieetrusker eine Zeitlang die Herrschaft entrissen, bis die Samniter eindran- gen und das Land eroberten. Aus der Vermischung der neuen Eroberer mit den früheren Bewohnern ist der Name Campa- nee hervorgegangen. Eine der ältesten Städte ist Cumä am Meere, die von Chalciden aus Euböa schon um das Jahr 1030 vor Ehr. gegründet sein soll. Die ganze Umgegend ist sowohl durch großartige Erscheinungen in der Natur, als auch durch 0 Omnium non modo Italia, sed toto orbe terrarum pulcerrima Campania plaga est. Nihil mollius coelo, denique bis floribus vernat. Nihil uberius solo; ideo Liberi Cererisque certamen dicitur. Nihil hos- pitalius mari. Flor. I. 16.

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 110

1849 - Münster : Coppenrath
110 da er es mit Gewalt nicht hatte nehmen können. Während der Belagerung durchstreiften die Gallier hordenweise plündernd und raubend die ganze Umgegend. Einen ihrer Naubzüge überfiel Camillus von Ardea aus mit einer Freischar, die er um sich ge- sammelt hatte und hieb ihn gänzlich nieder. Hiedurch wurde der gebrochene Muth der Römer wieder geweckt; und die Römer zu Veji wählten den Sieger zum Dictator. Er glaubte indessen, daß die höchste Gewalt nur denen zustehe, welche das Capitol vertheidigten und hielt ihre Einwilligung für nothwendig. Da schwamm ein junger Plebejer, der kühne Pontius Cominius, in einer finstern Nacht die Tiber hinab zur Stadt, erstieg au einer nicht bewachten Stelle glücklich die schroffe Felsenhöhe, und kehrte eben so glücklich mit der Genehmigung der Wahl vom Capitol zum Heere zurück, dessen Größe und Muth mit jedem Tage wuchs. Jndeß bemerkten die Gallier bald die Spuren des Hin- aufgekletterten. Jetzt wollten auch sie an derselben Stelle das Capitol ersteigen und wählten dazu eiue mondhelle Nacht. Be- reits hatten sie die Zinne des Felsen erstiegen, als plötzlich die der Juno geweihten Gänse ein Geschrei erhoben, daß der Con- sular Manlius Capitolinus -) davon erwachte. Er auf und da- hin und stieß mit seinem Schilde den vordersten der Gallier jählings den Felsen hinab, so daß dieser im Fallen die ganze Kette der Nachkletternden mit sich in die Tiefe hinabriß. So war das Capitol für den Augenblick wohl gerettet, die Gefahr jedoch nicht vorüber; denn immer ärger wüthete der Hunger. Aber auch die Lage der Gallier war immer bedenklicher gewor- den. Die Gegend bot keine Nahrung mehr da und war auch höchst unsicher durch die Streifzüge des Camillus. Hunger und Pest wütheten unter den des Klimas nicht gewohnten Feinden: überdies traf sie die Nachricht, daß die Venüter von der Küste des adriatischen Meeres aus in ihr Land am Fuße der Alpen eingefallen seien. Brennus war zum Frieden und zum Abzüge bereit, wenn man ihm ein Lösegeld von tausend Pfund Gold gebe. Die durch Hungersnoth gedrängte Besatzung ging auf diesen Vertrag ein. Bei dem Abwägen des Goldes aber ge- 0 Den Beinamen Capitolinus, d. i. der Capitolier, führte Man- lius von seiner Wohnung auf dem Capitol.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 232

1849 - Münster : Coppenrath
232 hier mit den italischen Bundesgenossen zu verbinden. Unter so verchängnißvollen Umständen söhnte der Senat die Bundesgenos- sen durch Verleihung des römischen Bürgerrechtes mit sich aus und erließ sofort eine Kriegeserklärung gegen Mithridates. Corn. Sulla, ein Mann von der Partei der Adeligen, welcher zum Siege über die Verbündeten mächtig beigetragen hatte, erhielt nun zur Belohnung das Consulat (88) und den Oberbefehl des gegen Mithridates bestimmten Heeres. Nach diesem Oberbefehle trachtete aber auch der noch als siebenzigjähriger Greis rüstige Marius; und nun kam die Eifersucht, die schon lange zwischen den beiden großen Gegnern im Stillen geglommen hatte, zum verheerenden Ausbruche. Voll Haß gegen das parteiische Wal- ten der Aristokraten und begierig nach dem Lorbeer eines solchen Kampfes suchte er den Sulla seines Oberbefehles zu berauben. Zu dem Zwecke verbaud er sich mit dem talentvollen, aber nichts würdigen Tribunen P. Sulpicius, und beide verstärkten ihre Par- tei durch die Masse der ueuen Bürger, welche im Genüsse ihres Rechtes den alten gleich gestellt sein wollten. Sulpicius, welcher mit einer verwegenen Schar von 3000 Gladiatoren und 600 jungen Rittern, die er seinen „Gegensenat" (^ntisengtus) nannte, auf dem Forum gebot, setzte den Antrag durch, daß die neuen Bürger als gleich Berechtigte in die 35 alten Tribus vertheilt würden. Zugleich bewirkte er durch die ihm dienstbare Menge, daß dem Marius statt des Sulla der Oberbefehl im mithridati- schen Kriege übertragen wurde. Sulla stand noch mit seinem Heere im Lager vor Nola und wünschte dem Kampfe mit den Samnitern ein Ende zu machen, bevor er zu dem auswärtigen Kriege abging; als er von den Wahlumtrieben in Rom Nach- richt erhielt. Sofort eilte er an der Spitze von sechs Legionen von Nola nach Nom, zersprengte hier nach kurzem, aber wüthen- dem Kampfe vor den Thoren und innerhalb der Stadt die Ge- walthaufen seiner Gegner und stand als Herr und Gebieter in Rom. Marius und Sulpicius nebst zehn ihrer Hauptanhänger wurden als Feinde des Vaterlandes in die Acht erklärt und Tra- banten ausgeschickt, die Geächteten aufzusuchen. Sulpicius wurde aus einem Versteck hervorgezogen; man hieb ihm den Kopf ab und stellte diesen auf einer Stange vor der Rednerbühne auf dem Forum zur öffentlichen Schau aus. Marius floh nach Ostia,
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