Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 235

1849 - Münster : Coppenrath
235 allein er nahm sie nicht. Alle sollten sehen, wie Rom seinen Retter und Wohlthäter belohnt habe, und glühend vor Rache zog er mit seiner Bande dahin. Auch der kühne Demokratenführer Sertorius war bereits mit seiner Schar vor Rom angekom- men, und die Stadt wurde von allen Seilen ans das engste ein- geschloffen. Sie war auf keine Belagerung gefaßt, und grenzen- los war die Verwirrung und Nathlofigkeit. Scharenweise stürz- ten die Sklaven aus den Thoren und verbanden sich mit den Feinden. Endlich, als auch Hungersnoth und Seuche ausbrach, faßte der Senat den Beschluß, mit Cinna wegen des Friedens zu unterhandeln und schickte deshalb Gesandte in sein Lager. Cinna empfing sie mit der Frage, ob sie zu ihm als einem Con- sul oder als Privatmann kämen; und als sie hierauf nicht zu antworten wußten, entließ er sie sogleich. Da legte Merula freiwillig sein Consulat nieder; und nun konnte der Senat den Cinna als Consul anerkennen und von neuem mit ihm unter- handeln. Dieser saß auf seinem curulischen Sessel, das Scepter in der Hand, umgeben von dem ganzen Glanze seiner consula- rischen Würde, als die zweite Gesandtschaft vor ihm erschien. Schweigend, aber verächtlich lächelnd stand Marius neben dem curulischen Sessel, als die Gesandten im Namen des Senats den Consul demüthigst baten, von der Stadt Besitz zu nehmen, aber Milde und Schonung walten zu lassen. Dieses versprach er und hielt seinen Einzug. Marius mit seiner Bande rückte nach, machte aber plötzlich vor dem Thore Halt und rief mit bitterem Hohne: „Verbannte dürfen nicht in die Stadt treten!" Da ver- sammelten die Tribunen schnell das Volk, um die Verbannung des Marius und der übrigen Geächteten aufzuheben. Aber kaum hatten einige Tribus gestimmt, da übermannte ihn die Wuth, und er brach auf. Zum Entsetzen war sein Einzug. Vor und hinter ihm gingen die wilden Rotten seiner Bardiäer; auf wen er zeigte, den hieben sie nieder. Auf dem Forum standen viele Senatoren, ihn zu empfangen; ein Wink, und sie wurden nieder- gehauen. Auch der Consul Octavius fand den Tod, und sein Kopf wurde neben den Köpfen der erschlagenen Senatoren vor der Rednerbühne aufgesteckt. In Verzweiflung gaben sich viele selbst den Tod, unter ihnen der Consular Merula. Dann ordnete Marius einzelne Banden seiner Bardiäer in die Häuser aller

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 383

1849 - Münster : Coppenrath
383 die durch Cäsar ihre völlige Ausbildung erhielt. Gegen das Ende der Republik hörte die Verpflichtung zum Kriegsdienste für die Staatsbürger, und später selbst für die Bundesgenossen auf; und die Legionen wurden aus Miethsoldaten der verschie- densten Länder gebildet. Die Kaiser errichteten sich eine stehende Leibwache. Den Oberbefehl führten die höchsten Magistrate, die Kö- nige, Consuln, Diktatoren, Prätoren, Kaiser, unter welchen wie- der mehre Legaten als Unterbefehlshaber oder auch als Stell- vertreter des eigentlichen Feldherren standen. Die Legion wurde angefühkt von Kriegsobersten (tribuni militum), unter diesen standen die Hauptleute ( eenturiones) der einzelnen Ceuturien. Unter diesen war der Centurio der ersten Centurie der Triarier, der s. g. primus pilus, der angesehenste. Die Befehlshaber der Bundestruppen hießen kraeleeti. — Höchst selten wurden die Soldaten auf dem Marsche oder bei längerem Verweilen in einer Gegend in Städte einquartirt. In der Regel schlugen sie ein Lager auf, das bei längerem Aufenthalte auch durch Graben, Erdwall und Schanzpfähle befestigt wurde. Ein solches Standlager bildete gewöhnlich ein Viereck, hatte vier Thore, und diese sowohl, als die Wälle waren Tag und Nacht mit Wachen besetzt. Die Soldaten lagerten je 10 in Zelten, welche man im Winter gewöhnlich mit Fellen bedeckte. Das Zeichen zum Auf- bruche gab der Feldherr durch Aufstecken einer Fahne und das s. g. Classicum. Dann wurden die Zelte abgebrochen und das Gepäck zusammengebracht. Sehr erfahren waren die Römer in der Belagerungskunst. Die befestigte Stadt wurde mit einer Circumvallationslinie eingeschlossen. Diese bestand aus einem Graben und Walle, hinter welchen die Soldaten lagerten, und einem Damm (agger) aus Rasen und Holz, der quer vom Walle ab bis zur Stadtmauer gezogen wurde. Auf diesem Damme wurden die Sturmmaschinen gegen die Stadtmauer in Bewegung gesetzt. Die bedeutendsten derselben waren hölzerne, aus mehren Stockwerken bestehende Thürme, von welchen man mit großen Wurfmaschinen Steine, Pfeile, Brandspieße oder brennende Stoffe auf die Feinde schleuderte. Ein anderes Be- lagerungswerkzeug war der Mauerbrecher (aries), ein schwer in Ketten Hangender Balken, vorn mit Eisen beschlagen, der mit

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 77

1849 - Münster : Coppenrath
77 Tarquinius, noch immer gesonnen, seine Rückkehr zu er- zwingen, fand Hülfe bei Porsenna, dem mächtigen Könige (Lucumo) von Clusium in Etrurien. Dieser zog an der Spitze eines furchtbaren Heeres gerade auf Rom los. Vor der Über- macht des anrückenden Feindes flohen Alle in die Mauern der Hauptstadt. Die Vorstadt Janieulus ging beim ersten Sturme verloren,, und gewiß wären die Etrusker mit den fliehenden Rö- mern über die Tiberbrücke in die Stadt gedrungen, hätte sic nicht ein heldenmüthiger Mann, Horatius Cocl es, mit Gewalt zurückgehalten. „Was wird euch das Fliehen helfen — rief er seinen Mitbürgern zu — wenn ihr dem Feinde die Brücke las- set, euch nachzueilen! Zerstöret doch, ich bitte euch, mit Feuer, mit Eisen, und womit ihr immer könnet, die Brücke. Ich will unterdeß dem Übergange wehren, so viel ein Einzelner vermag." — Es geschah. Nur zwei blieben bei ihm; und diese drei Menschen stemmten am Eingänge der Brücke dem Andrange ei- nes ganzen Heeres ihre Schilde und Lanzen kühn entgegen, während die andern mit dem Abbrechen der Brücke beschäftigt waren. Endlich war diese dem Einstürze nahe, und die Rö- mer riefen ihre treuen Streiter zurück. Nur die beiden an- dern gingen; Horatius allein blieb und wehrte sich so lange, bis er hinter sich das Gerassel der einstürzenden Brücke und das Jubelgeschrei der jenseits stehenden Römer hörte. Da sprang er, bewaffnet wie er war, in die Tiber und schwamm, unter den tausend nachfliegenden Geschossen der Feinde unversehrt an das andere Ufer, wo ihn seine Mitbürger als ihren Netter em- pfingen. Durch solche Kühnheit war Nom wohl für den Au- genblick gerettet, das Verderben jedoch nicht abgewendet. Denn Porsenna ließ die Stadt auf das engste einschließen, um sie durch Hungersnoth zur Übergabe zu zwingen. Da, als die Noth am größten war, faßte ein Jüngling, Casus Mucius, der nachher den Beinamen Scäv ola, d. i. Linkhand, führte, den verwegenen Plan, durch Meuchelmord der Retter seiner Vaterstadt zu werden. In der Frühe des Morgens schlich er, um unkenntlich zu sein, in etruskischer Kleidung, mit einem Dolche versehen, in das feindliche Lager. Hier mischte er sich unter die Haufen der Soldaten und drängte sich mit voran bis zum Gezelte des Kö- nigs, wo gerade der Sold ausgezahlt wurde. Neben dem Könige

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 310

1861 - Münster : Coppenrath
310 chanisch in Bewegung gesetzt, wie das Rad einer Mühle durch die fallenden Gewässer. Zug nach Versailles. — Am 5. Oktober 1789 brach in Paris ein neuer Tumult als Folge einer großen Brodtheuer- ung aus, ein Tumult, der alle übrigen an Gräßlichkeit über- bot. Ein roher Haufen Weiber, unter denen die Fischwei- der — die sogenannten Damen der Halle — die Hauptrolle spielten, zog mit dem Schrei: „Brod! Brod! — Nach Ver- sailles! Nach Versailles!" — durch die hungernde Hauptstadt. Männer, als Weiber verkleidet, schlossen sich dem Gesindel an. Das Nathhaus wurde erstürmt, Waffen und Kanonen von den wüthenden Weibern fortgeführt. Mit jedem Augenblicke wuchs die tobende Menge, und immer wüthender und allge- meiner wurde der Schrei: „Brod! Brod! — Nach Ver- sailles! Nach Versailles!" Lafayette, derselbe, welcher an dem amerikanischen Freiheitskriege so thätigen Antheil genommen hatte und jetzt Befehlshaber der Nationalgarde war, ließ diese in die Waffen treten, um das Gesindel auseinander zu trei- den. „Wir fechten nicht gegen verhungerte Weiber!" riefen die Garden und forderten selbst, nach Versailles geführt zu werden. Vergebens suchte Lafayette durch Bitten und Er- mahnungen die Aufrührer zu besänftigen; sie hielten ihm die Bajonnete auf die Brust und droheten, ihn niederzustechen, wenn er sie nicht hinführe. Um größeres Unglück zu verhü- ten, gab er der Gewalt nach; und ungeachtet der Abend schon einbrach, und der Regen in Strömen vom Himmel goß, brach der Haufe mit zwanzig Kanonen unter wildem Freudenge- schrei nach Versailles auf. Gegen Mittag langte der Vortrab der Weiber mit ihren männlichen Alliirten unter Gesang und Trommelschlsg in Ver- sailles an. Ihr erster Besuch galt der Nationalversammlung. Ein elender Mensch, Maillard, den bloßen Säbel schwingend, mit einem Weibe neben sich, welches an einer langen Stange eine Trommel trug, hielt im Namen des Volkes eine Rede.

5. Die alte Geschichte - S. 243

1846 - Münster : Coppenrath
243 von dem mächtigen Feinde zurückgedrängt und floh eiligst in die Stadt. Und die Feinde wären gewiß mit den fliehenden Römern über die Brücke in die Stadt gedrungen; hätte sie nicht ein heldenmüthiger Mann, Horatius Cocles, mit Gewalt zurück gehalten. „Was wird euch das Fliehen helfen, — rief er, — wenn ihr dem Feinde die Brücke lastet, euch nachzueilen! Zerstöret doch, ich bitte euch, mit Feuer und Eisen, und womit ihr immer könnet, die Brücke. Ich will unterdeß dem Übergänge wehren, fo viel ein einzelner vermag!" Es geschieht; nur zwei bleiben bei ihm, und diese drei Menschen stemmen am Eingänge der Brücke dem Andrange eines ganzen Heeres ihre Schilde und Lanzen kühn entgegen, während die andern mit dem Abbrechen der Brücke beschäftigt sind. Endlich ist diele dem Einstürze nahe, und die Römer rufen ihre tteuen Streiter zurück. Nur die beiden andern gehen; Horatius allein bleibt und wehrt sich so lange bis er hinter sich das Geprassel der einstürzeirden Brücke und das Jubelgeschrei der jenseits stehenden Römer hört. Jetzt springt er, bewaffnet, wie er ist, in die Tiber und schwimmt unter den tausend nachfliegenden Geschossen der Feinde unversehrt an das andere User, wo ihn seine Mitbürger als ihren Retter empfangen. Durch solche Kühnheit war Rom wohl für den Augenblick gerettet, das Verderben jedoch nicht abgewendet. Denn Porsenna ließ die Sradt enge einschließen, um die stolzen Bürger durch Hungersnoth zur Übergabe zu zwingen. Da, als die Noch am größten war, entschloß sich ein anderer kühner Jüngling, Casus Mucius, nachher Scävöla, d. i. Linkhand genannt, sein Leben zu wagen, um seine Mitbürger zu retten. In der Frühe des Morgens schlich er, «m unkenntlich zu sein, in etrurischer Kleidung mit einem guten Dolche versehen, in das feindliche Lager. Hier mischte er sich unter die Haufen der Soldaten und drängte sich mit voran zum Gezelte des Königs, wo gerade den Soldaten der Sold ausgezahlt wurde. Neben dem Könige saß: . der Schreiber, beide in gleichem Schmucke; aber Alle wendeten 16 *

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 368

1840 - Münster : Coppenrath
368 fremd. Als sie desungeachtet durch dm Wiener Congreß zu dem Ganzen eines Reiches vereinigt wurden, wuchs diese Spannung noch mehr. Seitdem ging eine große Gahrung durch Belgien und nahm eine stets bedenklichere und drohendere Gestalt an. Leicht entbrannte daher, nach den Vorgängen des Juli in Paris, auch der Aufruhr zu Brüssel, am 26. August 1830. Der Pa- last des verhaßten Ministers van Maanen wurde bis auf den Grund zerstört, die zu Hülfe geeilte Wache niedergemetzelt, jede Leidenschaft entbrannte in ungezügelter Willkür. Zwei Tage hin- ter einander boten die Gräuel in den Straßen der Stadt einen schaudererregenden Anblick dar. Erst am 28. August stillte sich der Aufruhr, jedoch nicht durch die königlichen Truppen, sondern durch die von der Stadtverwaltung getroffenen versöhnenden Maß- regeln und durch das kräftige Einschreiten der Bürgerwachen. Die Truppen vielmehr wurden eingeladen, sich von Allem zu enthalten, und zogen sich in die Kasernen zurück. Der Ausstand in der Hauptstadt theilte sich schnell den südlichen Provinzen mit; fast überall wurden die Holländer vertrieben. Selbst Franzosen kamen über die Grenze und fochten in den Reihen der Belgier. Nachdem alle versöhnenden Maßregeln des Königes Wilhelm zur Beruhigung seiner südlichen Provinzen gescheitert waren, be- schloß er, sie durch die Gewalt der Waffen zum Gehorsam zu- rückzusührcn, und schickte seinen Sohn, den Prinzen Friedrich, ab, um Brüssel, den Heerd der Revolution, anzugreifen. Auf diese Nachricht eilten ganze Scharen von Freiwilligen aus den umlie- genden Dörfern und Städten, besonders aus Lüttich, der Haupt- stadt zu Hülfe. Schnell wurde das Pflaster ausgerissen, in allen Straßen Barrikaden aufgeworfen, an mehren Stellen Gräben ge- zogen und leicht bedeckt, damit die Reiterei hineinstürze; fast jede Straße, jedes Haus war eine Festung, die ganze Bevölkerung unter Waffen. Am 22. September, des Abends, erschien Prinz Friedrich an der Spitze von 6000 Mann vor den Thoren Brüssels und ließ gleich die Kanonen auffahren, um am andern Morgen die nächsten Straßen zu säubern. Die ganze Stadt gerieth in

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 108

1871 - Münster : Coppenrath
— 108 — sie hatte keinen Feind vermuthet und war deshalb auf keine Belagerung vorbereitet. Sie schloß zwar ihre Thore, aber auch diese Maßregel war vergeblich; denn die zahlreiche Menge der Protestanten in Wien hatte beschlossen, dem Thurn die Thore zu öffnen. Bei dem Andrange so ungeheurer Gefahr blieb der König allein unerschüttert. Mit altrömischer Standhaftigkeit sprach er zu denen, die ihm riethen, entweder mit Thnrn zu unterhandeln, oder nach dem immer treuen Tirol zu flüchten: „Nicht diese Feinde, die Gottes Gewalt bald erreichen wird, nein, der Wahltag zu Frankfurt ist mein Augenmerk; mitten durch die Feinde will ich dahin ziehen und auf mein Haupt, das sie schon verloren und preisgegeben achten, die Kaiserkrone setzen." Solchen Muth verlieh ihm sein festes Vertrauen auf den Beistand Gottes. Er ward, wie durch ein Wunder, aus der drohenden Gefahr errettet. Es war am 11. Juni 1619, als plötzlich sechzehn vornehme österreichische Protestanten mit Ungestüm in die öde, hin und wieder schon von böhmischen Kugeln durchlöcherte Burg drangen, um von dem Könige die Genehmigung des erniedri-gendsten Antrages, seine Einwilligung nämlich zu einem mit den Böhmen zu errichtenden Bündnisse, zu ertrotzen. Einer von ihnen, der freche Thornabl, faßte sogar den König an den Knöpfen seines Ramses und rief höhnisch: „Nun, Ferbiitanbel, willst Du benn nicht unterschreiben?" In biefetn Verhängnis^ vollen Augenblicke aber ertönten, zum Todesschrecken der Empörer, vor der Burg Trompeten und Heerpauken. Es war das Kürassierregiment Dampierre, das älteste der Armee, welches der königliche Feldherr Bncquoy in aller Eile von Krems aus auf der Donau nach Wien geschickt hatte. Wie vorn Donner getroffen stäubten die Empörer anseinanber, verbargen sich in Keller oder flüchteten sich in Thurn's Lager. Wenige Tage darauf mußte auch dieser nach Böhmen zurückkehren; denn bort hatte Bucquoy den Grafen Mansfeld geschlagen und war in vollem Anzuge gegen Prag.

8. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 5

1882 - Münster : Coppenrath
5 Der Ackerbau. Dieser ward schon von Kam betrieben. Die Natur selbst wies hierzu den Weg an, indem jede Pflanze, jeder Baum durch ausgefallene Krner oder abgeworfene und in die Erde gesenkte Zweige sich selbst fortpflanzt. Der Landbau fhrte zuerst zu festen Wohnsitzen. Dort, wo einer den Samen ausgestreut hatte, wollte er natrlich auch die Ernte abwarten. Zudem erforderte der Acker seine fortgesetzte Pflege. Er schlug sich deshalb bei demselben eine Htte auf. Diese war anfnglich sehr einfach. Sie bestand aus eingerammten Stben, welche mit Zweigen dicht durchflochten, mit Tierhuten bedeckt waren. Wie der Mensch den Boden liebt, der ihn ernhrt, so auch die Htte, die ihn aufnimmt. Er mag sich von beiden nicht trennen. Schne Erinnerungen an wichtige Lebensereignisse sind daran geknpft. Mehre solche Htten zusammen, die nach und nach fester und ge-rumiger wurden und so den bergang zu den Husern machten, bildeten das erste Dorf, das sich mit der Zeit zu einer kleinen Stadt erweiterte. Die Bibel gibt Henoch als die lteste Stadt an; Kam hatte sie erbaut und nach seinem Sohne benannt. Der Anbau mehrer Menschen in derselben Gegend shrte auch zu den ersten Begriffen des Rechts der das Mein und Dein. Ursprng-lich war die ganze Erde Gemeingut. Dasjenige Grundstck aber, welches jeder fr sich insbesondere bearbeitete und Pflegte, be-trachtete er auch als sein Eigentum und bezeichnete dieses durch einen umhergezogenen Zaun oder Graben. Die Niederlassung mehrer Menschen von den verschiedensten Anlagen in derselben Gegend gewhrte gegenseitige Aufmunterung und Hlfe bei der Arbeit. Zufall oder Not brachte eine Erfindung nach der andern zum Vorschein und erhhte so den Reiz des geselligen Lebens. Besonders groß und rasch war der Fortschritt ans dem Wege der Erfindungen, seitdem man das Feuer kannte. Der zndende Blitz oder das zufllige Reiben zweier Hlzer an einander konnte dasselbe kennen lehren. Wegen seines vielseitigen Nutzens wurde das Feuer im Altertnme von einzelnen Vlkern abgttisch verehrt. Schon vor der Sndflut kannte man dasselbe. Die Bibel fhrt Tnbalkain als den ersten Schmied an, ein Beweis, da man es schon zur Bearbeitung der Metalle zu gebrauchen wute.

9. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 167

1882 - Münster : Coppenrath
verwaltet. Heinrich hatte noch nicht volle fnf Jahre regiert, als die wilden Ungarn wieder auf ihren kleinen, aber ausdauernden Pferden einen verheerenden Einfall in Deutschland machten und diesmal bis Thringen vordrangen. Der König konnte ihnen noch keinen krftigen Widerstand entgegensetzen; doch gelang es ihm, einen ihrer ersten Fhrer gefangen zu nehmen. Durch die Frei-lassung desselben und unter dem Versprechen eines jhrlich zu lei-stenden Tributs an die Ungarn verschaffte er sich fr Norddeutsch-laud einen neunjhrigen Waffenstillstand. Diese Zeit benutzte der König sehr klug, um knstig die Ungarn auf eine rhmlichere Art fern zu halten. Zur besseren Verteidigung des Landes lie er die alten Pltze befestigen und mehre neue Burgen anlegen. Der neunte Mann vom Lande mute sich in der Feste niederlassen und zur Zeit eines feindlichen Einfalles die brigen acht mit ihrer Habe bei sich aufnehmen. Auch der dritte Teil alles Getreides wurde in die festen Pltze geschafft und fr die Zeit der Not und Gefahr fr alle aufbewahrt. Die Bewohner der Burgen wurden Brger genannt, doch war man damals im grten Teile von Deutschland von der Grndung eigentlicher Städte und Brger-schasten meistens noch weit entfernt. Aber nicht blos Festungen, sondern auch eine wohlgebte Kriegsmacht wollte Heinrich den Ungarn entgegenstellen. Er ver-besserte die Waffen der Seinigen, lehrte sie in geschaffenen Reihen fechten und fhrte zur besseren bung eine Art von Kampfspielen ein, die den Turnieren der spteren Zeit nicht ganz nn-hnlich gewesen sein mgen. Nachdem er aus diese Weise das Reich gestrkt und auf den Krieg vorbereitet hatte, berzog er die benachbarten Statten an der Elbe, die mehr als einmal Deutsch-laud geplndert hatten. Er besiegte die Bhmen, die Daleminzier in Meien und die Heveller in Brandenburg. Aus den Ero-bernngen grndete er die Markgraf schasten Meien und Brandenburg. Auch gegen die Dnen hat dieser König einen erfolgreichen Krieg gefhrt. Unterdessen war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Un-gartt abgelaufen. Da kamen ihre Gesandten und forderten stolz den alten Tribut. Aber Heinrich hatte ihnen jetzt einen ganz an*
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 14
3 0
4 10
5 4
6 2
7 16
8 0
9 3
10 86
11 20
12 29
13 0
14 28
15 0
16 6
17 0
18 0
19 7
20 19
21 5
22 2
23 33
24 2
25 4
26 6
27 6
28 27
29 1
30 1
31 17
32 0
33 1
34 20
35 7
36 9
37 81
38 1
39 6
40 2
41 3
42 3
43 19
44 1
45 11
46 5
47 0
48 9
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 2
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 4
17 1
18 0
19 3
20 0
21 0
22 0
23 8
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 2
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 1
64 0
65 0
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 3
83 0
84 0
85 1
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 2
93 0
94 2
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 84
3 4
4 25
5 0
6 4
7 2
8 0
9 4
10 21
11 0
12 24
13 0
14 0
15 4
16 5
17 3
18 7
19 7
20 0
21 0
22 10
23 0
24 4
25 6
26 16
27 13
28 0
29 0
30 7
31 3
32 0
33 33
34 2
35 2
36 0
37 18
38 0
39 12
40 14
41 2
42 2
43 2
44 1
45 0
46 3
47 4
48 10
49 10
50 20
51 6
52 0
53 2
54 7
55 7
56 0
57 0
58 17
59 102
60 2
61 0
62 5
63 3
64 1
65 4
66 3
67 2
68 16
69 0
70 0
71 3
72 1
73 20
74 0
75 9
76 0
77 2
78 0
79 3
80 17
81 92
82 3
83 0
84 0
85 4
86 0
87 3
88 26
89 3
90 0
91 2
92 0
93 3
94 0
95 0
96 0
97 9
98 0
99 2
100 33
101 0
102 36
103 4
104 0
105 10
106 0
107 0
108 1
109 0
110 6
111 2
112 18
113 1
114 2
115 0
116 3
117 1
118 3
119 1
120 0
121 88
122 12
123 5
124 11
125 11
126 2
127 3
128 16
129 11
130 0
131 16
132 1
133 0
134 0
135 0
136 3
137 0
138 0
139 0
140 64
141 0
142 80
143 194
144 4
145 19
146 19
147 12
148 2
149 0
150 0
151 3
152 16
153 0
154 5
155 13
156 34
157 2
158 6
159 0
160 0
161 7
162 8
163 6
164 1
165 7
166 4
167 10
168 1
169 16
170 2
171 2
172 1
173 7
174 0
175 19
176 4
177 52
178 1
179 17
180 0
181 5
182 28
183 2
184 7
185 2
186 5
187 1
188 0
189 3
190 8
191 3
192 7
193 0
194 3
195 0
196 2
197 9
198 2
199 0