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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 278

1849 - Münster : Coppenrath
278 um den Schein der Republik zu bewahren, die Dietmar nieder, ließ sich für das folgende Jahr znm Consul wählen und setzte dann mit seinen geübten und abgehärteten Legionen nach dem südlichen Jllprien über, wo Pompejus eine große Land- und Seemacht unterdessen zusammengebracht hatte. Alle Verbündeten in den östlichen Ländern hatten Truppen und Schiffe geliefert. Das Landheer bestand aus etwa 50,000 Mann und dehnte sich in seinen Lagern von Dyrrhachium bis Thessalonich aus. Die Flotte bestand aus 500 Schiffen, mit denen er die ganze Ost- küste des adriatischen Meeres beherrschte. Das Hauptquartier des Pompejus war in Thessalonich. Dieses galt für den Sitz der auswärtigen Republik, hier waren auch die beiden Consuln und der Senat, der zweihundert Mitglieder zählte. Jedoch nichts konnte den Math des Cäsar beugen. Im Anfänge des Jahres 48 ging er von Brundnsinm aus mit sieben Legionen unter Segel und landete glücklich an der Küste von Epirns. Hier nahm er im raschen Zuge Oricum und Apol- lonia und wandte sich dann gegen Dyrrhachium, den Haupt- waffenplatz des Pompejus; indeß Cäsar's Unterfeldherr M. An- tonius, durch des Meisters Kühnheit und Glück angefeuert, mit der zweiten Heersäule von fünf Legionen nach Epirns zu ihm herüberkam. Pompejus, der seinem Gegner unaufhaltsam entgegenrückte, erreichte jedoch früher Dyrrhachium; und nun sah sich Cäsar gezwungen, ihm gegenüber am Flusse Apsus ein ver- schanztes Lager zu beziehen. Allein Mangel an Lebensmitteln und ein ungünstiges Gefecht nöthigten ihn, sich nach Thessalien zurückzuziehen wo sein Legat Cnejus Domitins gegen Metellus Scipio befehligte. Langsam folgte Pompejus und suchte eine Schlacht zu vermeiden; er hoffte den Feind durch Mangel auf- zureiben. Allein durch Glück, Eitelkeit und Kampflust der zahl- reichen vornehmen Jugend vorwärts gedrängt, wagte er am 20. July 48 die entscheidende Schlacht bei P h a r s ä l u s. In dieser erfocht Cäsar durch seinen vortrefflichen Schlachtplan mit 23,000 Mann einen vollständigen Sieg über das noch einmal so starke Heer der schon siegestrunkenen Optimaten. Während der Flucht und Niederlage der Feinde sprengte Cäsar wiederholt durch die Schlachtreihen, mit dem lauten Rufe: „Schonet der Bürger!" Diese Worte gewannen ihm mehr, als die Schärfe des Schwer-

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 214

1861 - Münster : Coppenrath
214 wollte der Kurfürst über den Brenner ziehen; da aber standen die tapferen ihrem Kaiserhause stets getreuen Tiroler auf. Von einem muthigen Amtmanne, Martin Sterzinger, ange- führt, griffen die Tiroler Scharfschützen auf schroffen Höhen und Ln Engpässen die heranziehenden Bayern an und schossen eine große Menge nieder. Beinahe hatte auch der Kurfürst hier sein Grab gefunden. Ein auf ihn lauernder Schütze er- schoß an seiner Seite den Grafen Arlo, den er wegen seiner reichen Kleidung für den Kurfürsten selbst hielt. Mit großem Verluste floh der Kurfürst schleunigst in sein Land zurück und vereinigte flch wieder mit Villars. Jetzt griffen beide das österreichische Heer bei Höchstädt an und drängten es zurück, 1703. Kaum hatte Marlborough diese Nachricht erhalten, als er sogleich aus den Niederlanden, wo er unterdessen eine Festung nach der anderen erobert hatte, nach Süddeutschland aufbrach, um den hartbedrängten Oesterreichern Hülfe zu leisten. Im Juni 1704 vereinigte er flch bei Ulm mit dem Prinzen Lud- wig von Baden und erstürmte die bayerisch-französischen Ver- schanzungen auf dem Schellenberg bei Donauwörth, welche den Uebergang über die Donau hindern sollten. Schlacht bei Höchstädt (1704). — Der Kurfürst von Bay- ern fand es jetzt für rathsam, sich in Friedensunterhandlungen einzulassen. Schon war er im Begriff, auf sie cinzugehen, als plötzlich die Nachricht einlief, der französische Marschall Tallard sei mit einem Hülfsheere in vollem Anzuge. Die Unterhandlungen wurden daher sogleich wieder abgebrochen. Tallard kam wirklich, aber zugleich mit ihm ein sehr gefähr- licher Feind, Prinz Eugen, um mit Marlborough sich zu ver- einigen. Eine Hauptschlacht mußte jetzt entscheiden. Sie fiel vor bei Höchstädt, oder Blen heim, einem benachbarten Dorfe, am 13. August 1704. Marlborough warf sich an der Spitze der Engländer und Hessen mit Ungestüm auf die Fran- zosen, dmchbrach ihre Reihen und trieb sie in die Flucht. Einen ungleich schwereren Stand hatte Eugen, der am linken Flügel V

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 259

1861 - Münster : Coppenrath
259 geheim als möglich betrieben hatte, so war doch Friedrich durch den Verrath des sächsischen Geheimschreibers Menzel in den Besitz eines Theiles der Korrespondenz gelangt. Er sah vor- aus, daß die gepflogenen Verhandlungen wohl bald zur Reife kommen würden, und die Klugheit rieth ihm, nicht zu warten, bis das furchtbare Ungewitter, welches von Ost und West, von Süd und Nord gegen ihn herauf zu ziehen schien, über seinen Staat sich entlade. Ein Gewaltschritt sollte jetzt ent- scheiden. Er brach plötzlich, ohne vorhergegangene Krieges- erklärung, zum Erstaunen von Europa, in das auf einen Krieg nicht vorbereitete Sachsen ein und gab so das Signal zu einem Kriege, welcher der siebenjährige oder auch der dritte schlesische genannt wird. Er bemächtigte sich der wichtigsten Städte des Landes, ja der Hauptstadt Dresden selbst, schloß das sächsische Heer, welches siebenzehntausend Mann stark in das enge Elbthal zwischen Königstein und Pirna eilig sich gezogen und dort verschanzt hatte, ein und forderte den König Au- gust Iii. auf, sich mit ihm zu verbinden, oder wenigstens sein Heer zu entlassen. August wies diese Anträge zurück; denn er hoffte auf Entsatz von Oesterreich. Wirklich rückte auch der Feldmarschall Browne mit einem Heere heran, um die eingeschlossenen Sachsen zu befreien, deren Noth schon eine solche Höhe erreicht hatte, daß sie sich ihren Puder kochten und ihn mit Pulver würzten. Friedrich brach rasch mit einer Ab- theilung seines Heeres nach Böhmen auf und griff ihn am 1. Oktober 1756 bei dem Dorfe Lowositz, am Fuße des Erzgebirges, an. Mörderisch war der Kampf. Schon sechs Stunden hatte er gewährt, ohne daß sich der geringste Vor- theil auf irgend einer Seite zeigte; schon hatte der linke preu- ßische Flügel alle Patronen verschossen und fing an unruhig zu werden; da rief diesen der Herzog von Bevern zu: „Kin- der, habt ihr denn keine Bajonnete!" Auf diesen Ruf stürzten die Preußen in geschlossenen Reihen, mit gefälltem Bajonnet, wüthend gegen den Feind an und brachten ihn endlich zum Weichen. Jetzt blieb den ausgehungerten sächsischen Truppen 17 *

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 261

1861 - Münster : Coppenrath
261 wich das preußische Heer bestürzt zurück. Da springt Schwe- rin vom Pferde, ergreift eine Fahne und mit dem Rufe: „Mir nach!" trägt er sie, an der Spitze eines Regiments, gegen das donnernde Geschütz; aber von vier Kartätschenkugeln wird der allzukühne Greis dahin gestreckt, mit der Fahne bedeckt. Und augenblicklich greift der General Manteuffel die blutige Fahne auf, führt die ergrimmten Preußen im Sturmschritt unaufhaltsam gegen die feindliche Anhöhe, erobert sie und rich- tet das Geschütz sogleich gegen den Feind. Auch der Prinz Heinrich, des Königs Bruder, und der Prinz Ferdinand von Braunschweig erstürmen eine Schanze nach der andern; den- noch will sich das Schicksal des Tages nicht entscheiden. End- lich, als der heldenmüthige Browne tödtlich verwundet, und nun der feindliche Mittelpunkt vom Könige durchbrochen wird, da erst ist der Sieg für ihn entschieden. Aber theuer erkauft war dieser Sieg; denn neben neunzehntausend Ocsterreichern lagen fast eben so viele Preußen todt oder verwundet auf dem Schlachtfelde. Ein Theil des österreichischen Heeres warf sich mit dem Herzoge Karl in die Stadt Prag, der andere zog in das Lager des Feldmarschalls Daun, welcher mit einem zwei- ten Heere heranrückte. Jetzt belagerte der König Prag, und die Roth in der Stadt stieg bald zur gräßlichsten Höhe. Dennoch wollte sich der Herzog nicht ergeben. Um ihm alle Hoffnung, durch Daun entsetzt zu werden, abzuschneiden, brach Friedrich, nachdem er Prag fünf Wochen lang belagert hatte, mit einem Theile sei- nes Heeres auf, vereinigte sich mit dem Herzoge von Bevern und griff am 18. Juni den Feind in seiner festen Stellung bei Kollin an. Der Angriffsplan des Königes war meister- haft, aber er selbst wich gleich anfangs davon ab, und als der Prinz Moritz Gegenvorstellungen machte, wies er ihn mit gezogenem Degen zum Gehorsam. Sturm auf Sturm miß- lang, und seine Scharen wurden furchtbar gelichtet. Als sie zum dritten Mal zurückwichen, rief der König wüthend sie an:

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 262

1861 - Münster : Coppenrath
262 „Wollet ihr denn ewig leben?" und führte sie von Neuem in's schrecklichste Feuer. Aber auch die äußersten Anstrengun- gen blieben erfolglos. Daun wich nicht und wankte nicht. Und als zuletzt auch der General Benkendorf mit der sächsi- schen Reiterei, die vor Rache glühete, in die Preußen einhieb, da wurde die Niederlage vollendet. Zum Andenken des glor- reichen Tages von Kollin stiftete die Kaiserin den Maria- Theresia Orden und ernannte zu dessen erstem Großkreuze den glorreichen Sieger Daun. Durch diese große Niederlage bei Kollin gingen alle frü- her errungenen Vortheile für Friedrich wieder verloren. Er mußte die Belagerung von Prag sogleich aufheben und sich mit seinem geschlagenen Heere durch die Lausitz nach Sachsen zurückziehen Die Oesterreicher nahmen ganz Böhmen und bald auch Schlesien in Besitz. Ja, einer ihrer Generale, Haddik, wagte sich mit viertausend Reitern bis vor die Thore von Ber- lin und brandschatzte die Stadt. Zugleich war Fnes Unglück für Friedrichs Feinde das Signal zu einem allgemeinen An- griffe. Die Russen drangen unter Aprarin in das östliche Preußen ein und erfochten am 30. August einen Sieg bei Großjägerndorf unweit Welan über den preußischen Ge- neral Lehmann. Die Schweden nahmen Pommern in Besitz, und zwei französische Heere unter dem Prinzen Soubise und dem Marschall d'estr^es fielen in Hannover und Hessen ein. Der letztere schlug am 26. Juli bei Hastenbeck, nicht weit von Hameln, den Herzog von Cumberland, der hier ein englisch - deutsches Heer befehligte, und zwang ihn zu dem schmachvollen Vertrage zu Kloster Seeven (8. September), vermöge welchem der Herzog Hannover, Braunschweig und Hessen den Franzosen räumte und sein Heer aufzulösen ver- sprach. Der Prinz Soubise und die Reichstruppen drangen nach Sachsen vor, um dieses Land von den Preußen zu be- freien. Friedrichs Lage schien verzweiflungsvoll. Er theilte sein Heer in mehrere Haufen, um bei günstiger Gelegenheit

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 265

1861 - Münster : Coppenrath
265 übrig geblieben waren, an sich und trat so der Gefahr muthig entgegen. Ihn erwartete Daun mit einem Heere von achtzig- tausend Mann in seinem festen, beinahe unangreifbaren Lager hinter der Lohe. Des Königes kleine Schar erregte die Ver- achtung des Feindes. Dennoch wollte der vorsichtige Daun sie nicht angreifen. Der feurige Prinz von Lothringen aber, welcher es für schimpflich hielt, mit einem so großen siegrei- chen Heere hinter festen Stellungen sich zu sichern, entschied für eine Schlacht. Sie ward am 5. Dezember, gerade einen Monat nach der Roßbacher Schlacht, bei Leuten, fünf Mei- len von Breslau, geliefert. Durch geschickte Anordnungen durchbrach Friedrich die zuweit ausgedehnte Schlachtlinie der Oesterreicher und erfocht den Sieg über das weit stärkere Heer Karl's von Lothringen und Daun's. Nun kam auch Bres- lau wieder in seine Gewalt. Der Feldzug ron 175 8. — Friedrich eröffnete diesen mit der Wiedereroberung von Schweidnitz am 18. April. Nun seines Schlesiens wieder Meister drang er nach Mähren vor und belagerte Olmütz. Allein dieses Unternehmen mißlang völ- lig. Die Stadt vertheidigte sich auf das Heldenmüthigste; die umwohnenden ihrer Kaiserin treu ergebenen Landleute erschwer- ten die Zufuhr und brachten von Allem genaue Kunde dem Daun. Und als dieser durch den General London dem Feinde eine große Zufuhr von Lebensmitteln abschnitt, da wurde die Belagerung sofort aufgehoben. In dieser schwierigen Lage mußte der König jetzt den Rückzug um so schleuniger antreten, da auch die Russen, welche das Jahr zuvor aus Mangel an Lebensmitteln Preußen verlassen hatten, unter ihrem General Fermor von Neuem hineingefallen waren. Schrecklich hat- ten sie überall gehauset, rauchende Trümmer bezeichneten ihren Weg. Die Festung Küstrin, die damalige Hauptstadt der Neu- mark, war fast bis auf den Grund niedergeschossen worden. Da rückte Friedrich mit seinem ergrimmten Heere gegen sie; und bei Zorndorf, unweit Küstrin, kam es am 25. August

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 267

1861 - Münster : Coppenrath
267 Ueberläufer ausgaben, ohne Geräusch überwältigt, mehrere Batterien genommen und sogleich gegen den Feind gerichtet. Es schlug fünf Uhr vom Kirchthurme in Hochkirch, als die Preußen durch die Kugeln ihres eigenen Geschützes aus dem Schlafe geweckt oder niedergeschmettert wurden. Wie aus der Erde gestiegen standen die Oesterreicher plötzlich mitten in ihrem Lager. Auf den entstandenen Lärm griffen die Ucber- raschten zu den Waffen und sammelten sich, so gut es die Dunkelheit zuließ. Das flammende Dorf war das einzige Licht, das ihnen leuchtete. Vergebens boten die Feldherren Alles auf, ihre Scharen zu ordnen und den Feind aus ihrem Lager zu schlagen; — der General Keith wurde von zwei Kartätschenkugeln durchbohrt, dem Prinzen Franz von Braun-- schweig durch eine Kanonenkugel der Kopf weggerissen, und Prinz Moritz von Dessau tödtlich verwundet. Mit Sehnsucht harrten die Bedrängten auf den anbrcchenden Tag; allein auch dieser brachte keine Hülfe; denn ein dichter Nebel hin- derte den König, sein und das österreichische Heer zu über- sehen. Endlich schwand der Nebel, und nun erkannte der König, daß die Ordnung seines Heeres zwar wieder hergestellt, zugleich aber dessen eine Seite schon umgangen sei. Er ließ deshalb den Rückzug antreten. Dieser Ueberfall bei Hochkirch kostete dem Könige neun- tausend Mann und fast alles Geschütz und Gepäck. Dennoch verlor er den Muth nicht und suchte ihn auch bei seinen Sol- daten aufzufrischen. Als die Artilleristen ohne Geschütz an ihm vorüberzogen, rief er scherzend: „Wo habt ihr denn eure Ka- nonen gelassen?" — „Der Teufel hat sie bei Nacht geholt!" war die Antwort. — „Nun, so wollen wir sie bei Tage wie- derholen. Nicht wahr, Grenadiere?" — „Ja, und die Zinsen dazu!" hallte es aus ihren Reihen zurück. Durch künstliche Märsche gelang es ihm, nach Schlesien zu entkommen, um seine Festung Neiße zu entsetzen. Unterdessen hatte der Herzog Ferdinand von Braunschweig, Bruder des regierenden Herzoges

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 271

1861 - Münster : Coppenrath
271 Der Feldzag von 1760. — Deser fing eben so uiu glücklich für ihn an, als der vorhergehende geendet hatte. Ein preußischer Heerhaufen von neuntausend Mann unter dem Ge- neral Fouquet wurde am 23. Juni bei Landshut in Schle- sien von Loudon überfallen und gefangen genommen. Am 31. Juli wurde Glatz, nächst Magdeburg die stärkste preu- ßische Festung, von Loudon erobert. Friedrich, der eben Dresden belagerte und durch ein schreckliches Bombardement einen großen. Theil dieser schönen Stadt in Schutt und Asche legte, mußte unverrichteter Sache die Belagerung aufheben und nach Schlesien eilen, wo selbst seine Hauptstadt Breslau vom Feinde hart bedrängt wurde. Bei Liegnitz, am 15. August, über- raschte er mit seinem Bruder Heinrich den General'loudon und erfocht, bevor das Daun'sche Hülfsheer angekommen war, einen vollständigen Sieg, welcher Schlesien größtentheils vom Feinde befreite. Unterdessen zogen der General Tottleben mit zwanzig- tausend Russen, und Lacy mit fünfzehntausend Oesterreichern von Breslau nach Berlin, nahmen nach einem Bombardement am 4. October die Stadt und trieben bedeutende Summen ein. Aber schon nach acht Tagen zogen sie wieder ab, indem -er König mit einem großen Heere in vollem Anzuge war, seine Residenz zu entsetzen. Jetzt konnte er sich wieder nach Sachsen wenden, um auch dieses Land sich zu erhalten. Daun hatte sich daselbst mit den Reichstruppen vereinigt und, seiner Gewohnheit gemäß, ein festes Lager bei Torgau bezogen. Ungeachtet der Ueberzahl und der trefflichen Stellung der Feinde, wagte es der König, sie hier anzugreifen. Am 3. No- vember war die furchtbare Schlacht. Von den Höhen der Weinberge gaben die Oesterreicher aus zweihundert Feuer- schlünden ein so mörderisches Feuer auf die unten aus einem Walde heranziehenden Preußen, daß, ehe es zum Handgemenge kam, schon sechstausend fünfhundert Grenadiere derselben todt oder verwundet auf dem Wahlplatze lagen. Sogleich rückten

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 273

1861 - Münster : Coppenrath
273 halb auch in diesen beiden Jahren nicht mehr vor. Des Kö- nigs Lage blieb, ungeachtet der beiden vorhergegangenen Siege immer sehr bedenklich und wurde noch bedenklicher durch den Verlust der Festung Schweidnitz, welche die Oesterreicher unter London im October, und der Festung Kolberg, welche die Nüs- sen im Dezember 1761 erstürmten. Aber mit dem Anfänge des neuen Jahres gingen auch neue Hoffnungen für den Kö- nig auf. Im Januar 1762 starb die russische Kaiserin Eli- sabeth, Friedrich's unversöhnlichste Feindin, und ihr Neffe, Pe- ter Iii., bestieg den Thron. Dieser, schon längst Friedrich's persönlicher Freund und Bewunderer, entließ sogleich alle preu- ßischen Gefangenen ohne Lösegeld, gab eben so uneigennützig alle Eroberungen zurück und schloß am 5. Mai zu Petersburg nicht nur Frieden, sondern auch ein Bündniß, dem zufolge zwanzigtausend Russen unter Czeenitschef von den Oesterreichern wegzogen und mit den Preußen, ihren alten Feinden, sich fried- lich vereinigten. Aus Furcht vor einem Einfalle von Rußland schloß auch Schweden zu Hamburg mit dem Könige Frieden. Jetzt konnte dieser die vereinigte Macht der Russen und Preu- ßen einzig gegen die Oesterreicher richten. Zuerst sollte Daun aus seinen festen Stellungen bei Schweidnitz vertrieben werden. Schon war Friedrich auf dem Wege dahin, als Czernitschef plötzlich den Befehl erhielt, mit den Russen sogleich umzukeh- ren. Peter Iii. hatte nämlich kurz nach seiner Erhebung durch eine schnell ausgebrochene Revolution Thron und Leben ver- loren. Seine übereilten Maßregeln, insbesondere die vielfachen Mißhandlungen, die seine Gemahlin Katharina, welche die Liebe der Nation besaß, von ihm erleiden mußte, machte ihn allgemein verhaßt. Ihrer eigenen Selbsterhaltung wegen ver- anlaßte Katharina einen Aufstand unter dem Volke, und Peter wurde das Opfer desselben. Nun bestieg sie selbst als Kai- serin Katharina Ii. den Thron ihres ermordeten Gemahles. Sie rief zwar ihre Truppen zurück, hielt aber den Frieden mit Friedrich aufrecht. Allein auch dieses war schon für den König, der nun einen Hauptfeind weniger hatte, ein außer- Welter's Weltges^. Iii. 16. Aufl. 18

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 389

1861 - Münster : Coppenrath
389 Sachsen. Der Mittelpunkt seiner Stellung war Dresden, wie einst im siebenjährigen Kriege für Friedrich den Großen. Von da gedachte er sich auf Berlin, Breslau oder Prag zu stürzen, sobald ihm seine Gegner eine Blöße geben würden, worauf er sicher rechnete. Zuerst schickte er seinen Marschall Oudinot auf die Straße nach Berlin vor, um die Hauptstadt im raschen Zuge fortzunehmen. Schon war er bis Groß- beeren, drei Stunden von Berlin, vorgedrungen; da griff ihn (23. August) die Nordarmce an und schlug ihn völlig in die Flucht. Gleich hierauf, am 26., schlug der alte Blücher in Schlesien los. Hier ließ er ein französisches Heer unter dem Marschall M a c d o n a l d ruhig über die Katzbach setzen. Und nun, als er genug Feinde herüber gelockt hatte, da hieß es „Vorwärts! Vorwärts!" und unter dem heftigsten Sturme und Regen stürzten die Preußen bei Wahlstadt, dort wo 1241 die blutige Mongolenschlacht geschlagen wurde, mit umgewandten Gewehren mitten in den Feind und ver- nichteten ihn fast gänzlich. Eine große Menge wurde jäh- lings in den angeschwollenen Strom getrieben. Seit diesem glorreichen Tage nannten die Soldaten ihren Blücher den General Vorwärts, und der König erhob ihn später zum Fürsten von Wahlstadt. — Nur das böhmische Heer, gegen welches Napoleon selbst befehligte, erlitt an diesem und dem folgenden Tage eine große Niederlage bei Dresden. Diese Niederlage wurde noch schmerzlicher durch den Tod des braven Moreau, welchem, als er eben an der Seite des Kai- sers Alexander hielt, durch eine Kanonenkugel beide Beine fortgerissen wurden. Man brachte ihn nach dem Städtchen Laun in Böhmen, wo er wenige Tage nachher starb. In wilder Hast verfolgte Vaud am me den abziehenden Feind bis jenseits der böhmischen Grenze; aber bei Kulm und Nol- le ndorf, unweit Töplitz in Böhmen, wurde er selbst am 30. August geschlagen und gefangen. Napoleon stand noch immer mit dem Haupthcere in Dresden und wandte sich von hier aus bald nach dieser, bald nach jener Seite, ringsumher -
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