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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 216

1861 - Münster : Coppenrath
der Kurfürst von der Pfalz erhielt die Oberpfalz zurück. Dann setzte der Kaiser den Krieg zu Gunsten seines Bruders mit gleichem Nachdrucke fort. Spanien, das Hauptland, um welches der Krieg geführt wurde, wurde im Jahre 1704, als der Erzherzog Karl mit Engländern und Holländern an der portugiesischen Küste landete, auch der Schauplatz desselben. Hier gab es zwei Parteien, deren eine französisch, die andere kaiserlich gesinnt war. Im ersten Jahre, 1704, ward nur Gibraltar von den Engländern erobert. Bald aber nahm Karl Barcelona ein, mehrere Provinzen erklärten sich für ihn, und im Juni 1706 zog er als König in Madrid ein. Aber schon im September desselben Jahres mußte er der Uebermacht weichen und den Thron seinem Gegner wieder räumen. Die meisten Provinzen wurden von den Franzosen wieder erobert; nur die wichtige Felsenfestung Gibraltar ist bis auf den heu- tigen Tag im Besitze der Engländer geblieben. Schlacht bei Nanullics (1706). — Schon durch die große Niederlage bei Höchstädt im Jahre 1704 war der stolze hoch- fahrende Sinn des Franzosenköniges merklich gebeugt worden; aber härtere Schläge sollten denselben noch tiefer beugen. Lud- wig hatte seinen wieder ausgelieftrten Feldherrn Villeroi mit einem großen Heere nach den Niederlanden geschickt, um hier das alte französische Waffenglück noch einmal gegen Marlbo- rough zu versuchen; allein es entschied gegen ihn. Am 23. Mai 1706 trafen die beiden Gegner bei dem Dorfe Na- millies, nicht weit von Waterloo, dort, wo der englische Anführer Wellington hundert und neun Jahre später einen großen Sieg über denselben Feind erfocht, auf einander. Grauenvoll war die Niederlage und Flucht der Franzosen; selbst die Fahnen der königlichen Garde fielen in der Sieger Hände. In Folge dieses glänzenden Sieges wurden Flan- dern, Brabant und ein Theil von Hennegau unterworfen und mußten dem Erzherzoge Karl als ihrem rechtmäßigen Könige Karl Iii. huldigen.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 341

1861 - Münster : Coppenrath
341 den die Gefängnisse geöffnet, und viele tausend unschuldige Schlachtopfer der Freiheit wiedergegeben. Der Terrorismus, welcher innerhalb vierzehn Monate zwei Millionen Franzosen das Leben kostete, hatte nunmehr sein Ende. Die eingeschüch- terten Jakobiner verloren sich allmälig; am 12. November 1794 ward ihr berüchtigter Klub, der einer Räuberhöhle glich, förmlich geschlossen. Im Oktober 1795 erschien die dritte Constitution, welche der Zerstörung Einhalt thuen und auf den Trümmern des umgestürzten Alten ein Neues wieder auf- bauen sollte. Nach derselben sollte Frankreich eine untheilbare Republik ausmachen. Die gesetzgebende Gewalt wurde zwei Kammern übertragen, dem Rathe der Jüngern, der 500 Mitglieder enthielt und Gesetze Vorschlägen, und dem Rathe der Alten, der aus 250 Mitgliedern bestand und die Gesetzvorschläge Prüfen sollte. Die ausübende Gewalt, also die eigentliche Regierung, führten fünf Direktoren. Jedoch dauerten die Mißhelligkeiten sowohl unter den Macht- habern der Nation als auch unter dieser selbst fort und fort. Der blutige Krieg in der Vendäe endete erst zu Anfänge des Jahres 1796. Sicgrcichc Fortschritte der Republik. — Während jener Stürme im Innern ward unausgesetzt an den Grenzen gekämpft. Die Franzosen blieben größtentheils Sieger. Der General Jourdan gewann die entscheidende Schlacht bei Fleurus am 26. Juni 1794 gegen den österreichischen Feldherrn, den Prinzen von Coburg. In dieser Schlacht machten die Franzosen den ersten Versuch, die Stellung der Feinde aus einem Luftballon, den man an einem langen Seile auffteigen ließ, zu beobachten. Dieser Versuch wurde im niederländischen Feldzuge oft wieder- holt, später jedoch wieder aufgegcben, weil man das aufstei- gende Luftschiff noch nicht nach Belieben lenken und regieren kann. Die herrschenden Winde bestimmen einzig die Richtung desselben. Eine andere Erfindung aber, welche um diese Zeit der französische Ingenieur Chappe machte, der Telegraph,

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 389

1861 - Münster : Coppenrath
389 Sachsen. Der Mittelpunkt seiner Stellung war Dresden, wie einst im siebenjährigen Kriege für Friedrich den Großen. Von da gedachte er sich auf Berlin, Breslau oder Prag zu stürzen, sobald ihm seine Gegner eine Blöße geben würden, worauf er sicher rechnete. Zuerst schickte er seinen Marschall Oudinot auf die Straße nach Berlin vor, um die Hauptstadt im raschen Zuge fortzunehmen. Schon war er bis Groß- beeren, drei Stunden von Berlin, vorgedrungen; da griff ihn (23. August) die Nordarmce an und schlug ihn völlig in die Flucht. Gleich hierauf, am 26., schlug der alte Blücher in Schlesien los. Hier ließ er ein französisches Heer unter dem Marschall M a c d o n a l d ruhig über die Katzbach setzen. Und nun, als er genug Feinde herüber gelockt hatte, da hieß es „Vorwärts! Vorwärts!" und unter dem heftigsten Sturme und Regen stürzten die Preußen bei Wahlstadt, dort wo 1241 die blutige Mongolenschlacht geschlagen wurde, mit umgewandten Gewehren mitten in den Feind und ver- nichteten ihn fast gänzlich. Eine große Menge wurde jäh- lings in den angeschwollenen Strom getrieben. Seit diesem glorreichen Tage nannten die Soldaten ihren Blücher den General Vorwärts, und der König erhob ihn später zum Fürsten von Wahlstadt. — Nur das böhmische Heer, gegen welches Napoleon selbst befehligte, erlitt an diesem und dem folgenden Tage eine große Niederlage bei Dresden. Diese Niederlage wurde noch schmerzlicher durch den Tod des braven Moreau, welchem, als er eben an der Seite des Kai- sers Alexander hielt, durch eine Kanonenkugel beide Beine fortgerissen wurden. Man brachte ihn nach dem Städtchen Laun in Böhmen, wo er wenige Tage nachher starb. In wilder Hast verfolgte Vaud am me den abziehenden Feind bis jenseits der böhmischen Grenze; aber bei Kulm und Nol- le ndorf, unweit Töplitz in Böhmen, wurde er selbst am 30. August geschlagen und gefangen. Napoleon stand noch immer mit dem Haupthcere in Dresden und wandte sich von hier aus bald nach dieser, bald nach jener Seite, ringsumher -

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 368

1861 - Münster : Coppenrath
368 Glück des Friedens zu erhalten, hatte, den übrigen Mächten gegenüber, fort und fort seinen Beitritt zur Coalition gegen Frankreich geweigert. Er wurde jetzt selbst von dem franzö- sischen Machtgebieter auf das übermüthigste zum Kriege her- ausgefordert. Nicht genug, daß dieser durch die Bildung des Rheinbundes nur zu deutlich seine Absicht an den Tag gelegt hatte, mit der einen Hälfte Deutschlands die andere zu un- terjochen; nicht genug, daß er Preußen mit England verfeindet hatte; er selbst knüpfte jetzt Friedensunterhandlungen mit Eng- land an und sicherte diesem die Rückgabe Hannovers zu, ob- gleich er noch vor Kurzem für dasselbe von Preußen ein an- deres Land eingctauscht hatte. Empört über diese und andere Ungerechtigkeiten erklärte der König an Frankreich den Krieg. Obschon das preußische Heer vom besten Muthe beseelt und durch 22,000 Sachsen verstärkt war, so blieb dennoch der Kampf zu ungleich gegen das große, kampfgeübte Heer der Franzosen und ihrer Verbündeten, welches vom Kaiser selbst und von seinen ersten Feldherren angeführt wurde. Die preu- ßischen Heerführer waren größtentheils schon hochbejahrt und in der neuen Kriegesweise weniger geübt; die jungen Offiziere ohne Erfahrung, aber voll Uebermuth, und genossen nicht das Vertrauen der Soldaten. Es traf deshalb auch das Unglück ein, das man schon im Voraus für Preußen gefürchtet hatte. Ein Gefecht bei Saalfeld am 10. October, in welchem der Prinz Ludwig Ferdinand von Preußen, ein Vetter des Köni- ges, den Heldentod starb, war das Vorspiel, des verhängniß- vollen Tages bei Jena (an der Saale im Weimarschen) und Auerstädt (im Regierungsbezirk Merseburg). Schlacht bei Jena und Aucrstadt (1806). — Die preußi- sche Macht war in zwei Heere getheilt. Das eine, stärkere, stand unter dem Könige und dem Herzoge von Braunschweig bei Auerstädt gegen Davoust, das andere unter Hohenlohe bei Jena gegen Napoleon selbst. Am 14. October 1806 wurden gleichzeitig die beiden Hauptschlachten bei Jena und Auerstädt

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 217

1861 - Münster : Coppenrath
— 217 — Schlacht bei Turin (1706). — Nur wenige Wochen spä- ter führte auch der tapfere Prinz Eugen eine der kühnsten und glänzendsten Waffenthaten in Italien aus. Hier wurde Turin, die Residenz des Herzoges von Savoyen, von den Franzosen hart belagert. Auf Bitten des bedrängten Herzo- ges zog Eugen sogleich zum Entsätze herbei. Er eilte hun- dert Stunden weit, unter unsäglichen Schwierigkeiten, über Berge und Ströme durch viele von den Franzosen besetzte Plätze und stand, aller Welt zum Erstaunen, plötzlich am Po. Obgleich viel schwächer als der Feind, griff er dennoch am 7. September 1706 die französischen Belagerungslinien an. Die Feinde leisteten die hartnäckigste Gegenwehr und wiesen zwei Angriffe der Deutschen blutig zurück. Da endlich, nach zweistündigem Gefechte, erstürmten die Preußen, unter dem Fürsten von Dessau, mit dem Bajonnete die erste fran- zösische Schanze. Bald waren auch die übrigen genommen; die Feinde flohen und fielen auf der Flucht noch dem Grafen Daun in die Hände, der einen Ausfall aus der Stadt machte. In Folge dieses entscheidenden Sieges mußte Frankreich sich durch die sogenannte General-Kapitulation zur Räu- mung von ganz Italien verbindlich machen. Fast ohne Wi- derstand wurde im folgenden Jahre Neapel erobert. Dann fiel Eugen selbst Ln das südliche Frankreich ein, um Toulon zu nehmen; dieses gelang aber nicht. Schlacht bet Gudenaräe (1708). — Nunmehr vereinigte sich Eugen wieder mit Marlborugh, der in den Niederlanden von einem neuen französischen Heere bedrängt wurde. Beide erfochten am 11. Juli 1708 beioudenarde an der Schelde einen großen Sieg über die Franzosen unter Vendome; und gleich hierauf eroberte Eugen die für unüberwindlich gehaltene französische Festung Lille (Ryssel). Zu diesem Unglücke der Franzosen kam noch eine große Hungersnoth in ihrem Lande, als Folge eines beispiellos strengen Winters. Das Volk war irr Verzweiflung, der Schatz leer, und noch einmal mußte der

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 268

1861 - Münster : Coppenrath
268 Karl, die Franzosen, welche sich wieder hervorgewagt hatten, über den Rhein zurückgetrieben und ihnen bei Krefeld am 23. Juni eine abermalige Niederlage beigebracht. Wer Feldzug von 1759. — Für diesen trafen die Verbündeten noch nachdrücklichere Anstalten zur gänzlichen Unterdrückung Friedrichs. Zwei französische Heere waren wie- der über den Rhein gegangen, das eine unter dem Herzoge Broglio bei Mainz, das andere unter dem Marschall Contades bei Düsseldorf. Ferdinand von Braunschweig griff das erftere, das sich bereits der Stadt Frankfurt bemächtigt hatte, bei Ber- gen an, wurde aber mit^inem Verluste von zweitausend Mann zurückgeschlagen. Beide Heere vereinigten sich nun, eroberten Kassel, Paderborn und Münster und lagerten sich dann bei Minden. In Paris war ein außerordentlicher Jubel über so glückliches Gelingen. Aber bald verstummte dieser Jubel. Der Herzog Ferdinand griff die Franzosen am 1. August bei Min- den von neuem an und schlug sie mit einem Verluste von achttausend Mann und dreißig Kanonen in die Flucht. Un- gleich glänzender hätte dieser Sieg werden können, wenn nicht Sackville, der Anführer der englischen Reiterei, aus Neid über des Herzogs Ruhm, seine Pflicht vernachlässigt hätte. Nicht so glücklich aber war Friedrich, der in diesem Feld- zuge beinahe alle Früchte seiner früheren Siege verlor. Um die Vereinigung der Russen und Oesterreicher zu verhindern, schickte er gegen die ersteren den General Wedel, mit dem Be- fehle, diese anzugreifen, wo er sie finde. Wedel griff am 23. Juni bei dem Dorfe Kay, unweit Züllichau, an, wurde aber geschlagen, und die Vereinigung der Russen unter Soltikow mit einer Abtheilung des österreichischen Heeres unter Loudon ging nun vor sich. Schon in seinem fünfzehnten Jahre war Loudon in russische Dienste getreten und hatte in mehreren Schlachten Proben seiner Tapferkeit und seines Muthes ab- gelegt. Bald aber ward ihm dieser Dienst verleidet, und er suchte bei dem Könige von Preußen, Friedrich dem Großen,

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 325

1861 - Münster : Coppenrath
325 zu den Fahnen des tief beleidigten Vaterlandes. Bei St. Menehould hemmte Dumouriez die siegreichen Fortschritte der Preußen und nöthigte sie zu einem höchst unglücklichen Rückzüge. Mangel, Seuchen, übele Witterung, Elend und Roth aller Art verfolgten die erschöpften und entmuthigten Kriegesscharen auf den durch Regenströme unwegsamen Stra- ßen. Alles genommene Land sammt den eroberten Festen wurden geräumt. Schon am 23. Oktober verkündete der Kanonendonner längs der ganzen Grenze: „daß das Land der Freiheit," so lautete der französische Bericht, „von den Des- potenknechten gereinigt sei!" Der französische General Custine drang gegen den Mittelrhein vor, eilte über Speier und Worms nach Mainz und bekam diese wichtige Feste, die Beherrscherin zweier Ströme und den Schlüssel von Deutschland, durch bloße Drohungen in seine Gewalt. Dann wandte er sich nach dem reichen Frankfurt, trieb große Brandschatzungen ein, wurde aber hier von den Hessen und Preußen überfallen und über den Rhein zurückgeworfen. Am 6. November verloren die Oesterreicher die große Schlacht bei dem Flecken Jemappes, unweit Mons, gegen Dumouriez, und der Sieger überschwemmte mit seinen Scharen das ganze österreichisch-belgische Land. Ein anderes französisches Heer nahm dem Könige von Sar- dinien Savoyen und Nizza weg, weil er sich den Verbündeten angeschloffen hatte. Ueberall, wohin die Franzosen kamen, errichteten sie unter Sang und Tanz sogenannte Freiheits- bäume, nahmen aber den Besiegten selbst die Freiheit und drängten ihnen ihre neuen Einrichtungen auf. 69. Anklage des Königes. Durch diese Siege noch tollkühner gemacht und gleichsam jenem drohenden Manifeste zum Trotze beschloß der National- convent, der aus den wüthendsten Jakobinern bestand, Lud- *) Ein schönes Denkmal von grauem Granit vor dem Fricdberger Thore enthält die Nämcn der dort ruhmvoll Gefallenen.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 342

1861 - Münster : Coppenrath
342 oder Fernschreibmaschine, hat sich länger erhalten und wurde auch in andere Staaten eingeführt. Dieser gibt durch die ver- schiedene Stellung mehrerer an einer hohen Stange angebrachten beweglichen Balken besondere Signale oder Zeichen, die eine bestimmte Nachricht andeuten, wie jetzt, bei unseren Eisenbahnen, die Signalstangen. Die folgenden immer in einer bestimmten Entfernung stehenden Telegraphen wiederholen rasch nach ein- ander dieselben Signale, und so gelangt die Nachricht wie im Fluge an den Ort ihrer Bestimmung. So schnell ist dieser künstliche Kurier, daß der Convent oft des Morgens durch ihn einen Befehl an seine Armee am Rhein ergehen ließ und noch an demselben Morgen im Sitzungssaale durch ihn die Nachricht zurückerhielt, daß der Befehl bereits vollzogen sei, obschon der Weg von Paris nach dem Rhein hin und zurück über 200 Stunden beträgt. Diese neue Erfindung leistete den Franzosen in ihren vielen Kriegen die trefflichsten Dienste.*) Der General Pichegru drang siegreich durch die Niederlande in Holland ein; der strenge Winter von 1794 auf 1795 baucte ihm feste Brücken über Flüsse und Seen, und schon am 19. Januar hielt er seinen Einzug in Amsterdam. Der Erbstatt- halter floh nach England; darauf ward Holland in eine ba- tavische Republik nach französischem Muster verwandelt (26. Januar 1795). Sie mußte aber das Land längs der Maas von Mastricht bis Venloo an Frankreich abtreten, und mit demselben ein Bündniß abschließen; worauf England an Batavien den Krieg erklärte. Preußen, mißvergnügt über den Ausgang eines unter so großen Hoffnungen unternommenen Krieges, trennte sich von seinen Verbündeten und schloß am 5. April 1795 mit Frankreich für sich einen besonderen Frie- den zu Basel, in welchem es der stolzen Republik seine *) Jetzt hat man elektro-magnetische Telegraphen, die gewöhnlich längs der Eisenbahnen angelegt werden und größere Sicherheit und Schnelligkeit gewähren. Vor den früheren optischen, d. i. für das Auge berechneten Telegraphen haben sie auch den Vortheil, daß Nacht und Ne- bel keinen Einfluß auf ihre Arbeiten haben.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 390

1861 - Münster : Coppenrath
390 alles zerschmetternd, was sich chm nahete. Noch einmal wollte er einen Angriff auf Berlin versuchen, und ließ Ney*), den kühnsten seiner Marschälle, dahin aufbrechen; aber die Preu- ßen unter Bülow und Tauenzien griffen ihn am 6. Septem- der bei Dennewitz, unweit Jüterbogk, an und brachten chm eine große Niederlage bei. Jetzt zogen sich die verbündeten Heere immer enger zu- sammen und suchten Napoleon in den Rücken zu kommen, um ihn von Frankreich abzuschneiden. Das merkte er und zog sich nach Leipzig zurück. Die Verbündeten folgten chm, und die großen Tage der Entscheidung naheten heran. Der Fürst von Schwarzenberg erließ jetzt einen Aufruf an das Bundesheer, mit den Worten: „Die wichtigste Epoche des hei- ligen Kampfes ist erschienen, wackere Krieger! Die entschei- dende Stunde schlägt, bereitet Euch zum Streite! Das Band, welches mächtige Nationen zu einem großen Zwecke vereinigt, wird auf dem Schlachtfelde enger und fester geknüpft. — Russen, Preußen, Oesterreicher! Ihr kämpft für eine Sache, kämpft für die Freiheit Europas, für die Unabhängigkeit Eu- rer Söhne, für die Unsterblichkeit Eurer Namen. — Alle für Einen! Jeder für Alle! Mit diesem erhabenen männlichen Rufe eröffnet den heiligen Kampf, bleibet ihm treu in der entscheidenden Stunde, und der Sieg ist Euer!" Völkerschlacht bei Leipzig (1813). — Ein Reitertreffen bei Libertwolkwitz am 14. Oktober zwischen den Truppen des Königes von Neapel und einem Theile des Schwarzenberg- schen Heeres war gleichsam das Vorspiel zu dem großen Trau- erspiele, welches vier Tage hindurch um und in Leipzig auf- geführt werden sollte. Am 16. begann der Riesenkampf. Mehr als 300,000 Mann Verbündete standen gegen 200,000 Mann Franzosen, und seit 8 Uhr des Morgens donnerten über 1000 Kanonen gegeneinander, so daß die Erde bebte, °) Dieser war der Sohn eines Böttchers zu Saarlouis.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 392

1861 - Münster : Coppenrath
392 chem der Tod eine so grauenvolle Ernte gehalten hatte. Am 19. früh kam es zum Sturme auf Leipzig von drei Seiten. Alles lag hier schon seit Tagen voll von Verwundeten und Todten. Man hatte Schleusen öffnen müssen, um das Blut ablaufen zu lassen. Macdonald und Poniatowski sollten die Stadt bis auf den letzten Augenblick verlheidigen und dann die Nachhut des Rückzuges decken. Nach 10 Uhr verließ Na- poleon selbst, nachdem er vom Könige von Sachsen Abschied genommen hatte, die Stadt, und bald nachher flog die unter- minirte und mit Pulver gefüllte steinerne Brücke über der El- ster in die Luft. Da erneuerte sich der Schreckenstag an der Beresina. Es war kein Ausweg mehr; viele ertranken beim Durchsetzen durch die Elster, unter ihnen der tapfere Fürst Poniatowski; fast alle übrigen waren abgeschnittcn und ge- fangen. An 80,000 Mann war der Verlust Napoleon's in der schrecklichen viertägigen Völkerschlacht; gegen 50,000 hatten die Verbündeten eingebüßt. Als die verbündeten Monarchen am Nachmittage in Leipzig einzogen, fanden sie daselbst den König von Sachsen, der sich leider nicht zeitig genug von Na- poleon hatte lossagen können. Der Kaiser von Rußland er- klärte ihn zu seinem Gefangenen. Am 23. Oktober wurde er mit seiner Gemahlin und Tochter nach Berlin abgeführt. Mit den Trümmern seines Heeres eilte Napoleon, vom Feinde unablässig gedrängt, dem Rheine zu. Unterdessen hatte sich schnell ein bayerisch-österreichisches Heer unter dem Mar- schall Wrede bei Hanau in seinem Rücken aufgestellt, um dem Geschlagenen die Rückkehr nach Frankreich völlig abzuschnei- den. Aber mit Löwengrimm und Löwenstärke warf sich Na- poleon auf die Feinde, zerschmetterte in einem dreitägigen wiuhenden Kampfe, am 29., 30. und 31. Oktober, ihre Ge- ivalthaufen und bahnte sich seinen blutigen Weg über den Rhein. Seitdem betrat er den deutschen Boden nicht wieder. Die nächste Folge der Leipziger Schlacht war die völlige Auflösung des Rheinbundes und der Beitritt der deutschen
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