Herrn ward darüber nur das oberste Schuyrecht zugespro-
chcn. Ein unrechtmäßig ergriffenes oder entwendetes Kir.
chengut mußte neunfach, war e6 ein heiliges Gerätb ste-
hen und zwanzigfach ersetzt werden. Das Verbot, Non-
ami zu heirathen, ward neuerdings emgeschärft, genaue
Beachtung des Gebotes der Sonntagsfeier angeordnct,
und festgesetzt, daß bei Schankungen der Freien an Kir-
chen und Klöstern, um ste rechtsgiltig zu machen, des Her-
zogs Einwilligung erholet werden mußte. Auch über bür-
gerliche oder weltliche Gegenstände erschienen mehrere
Satzungen mit Zustimmung des Volkes, welches die
freien Grundeigenthümer repräseniirten.---------
Zwei Jahre später (774) kam der Landtag zu Neu-
ching zusammen. Da wurde in xin Kapiteln eine
Land'sordnung — (das ist in unfern Tagen eine C o n-
siitution, — Verfassung) errichtet. Dem Landes-
Herrn gebührten nach selber das Recht, nicht nur Bi-
schöfe zu ernennen, sondern selbe wegen Verbrechen auch
zu richten und abzusetzen. Rur vom Bischof geweihte
und appropirte Priester durften die Gemeinden aufneh.
inen. Rechtshändel der Priester entschied der Bischof;
vor weltlichen Gerichten durfte der Priester nur mit Be-
tvilligung des Bischofs erscheinen. — Die Gesetzgebung
gehörte allen Freien zu; und strenge Verordnungen er-
folgten auf diesem merkwürdigen Landtag gegen die wil-
hen Laster der Zeit. Der Verkauf der Leibeigenen in das
Ausland an Lombarden und Juden ward abgestellr; ein
gleiches Verbot erging über den Verkauf gestohlner Sa-
chen, über den Zauber der Waffen im Zweikampf. Die
Strafen wegen Diebstähle und Verletzung der Siegel
wurden geschärft. Der Priesterstand erhielt Vorschriften
über seine Tracht, wie über sein Verhalten. »Es soll der
Seelenhirt: — heißt es in diesen Gesetzen — mehr
mit den Beispielen seines Lebens, als mit Worten lehren;
er soll kein Idiot, sondern ein in den heiligen Schriften
und andern Wissenschaften wohl unterrichteter Mann sein.
Jeder Bischof soll in seiner Stadt eine Schule errich-
ten und fähige Lehrer anstellen; er soll sich jährlich nicht
uur fleißig bei der gewöhnlichen Landsynode einfin.
hen, sondern zugleich jährlich zweimal mit feiner Geist-
lichkeit Berathfchlagungen halten, wie die Lehren an das
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Il Periode.
Bon der Oberherrschaft -er Carolingen bt-
Lur Achtserklarung Heinrichs des Löwen.
Von 778 — 1180.
Frg. 6r) Wie bestrafte Carl die Avaren,
Tasstlos Verbündete?
Antw. Die Avaren hielten zwar ihr gegebenes
Wort für den unglücklichen Tassilo/ aber leider zu spät.
Sie brachen mit zwei großen Streithorden durch Friaul
nach Italien und über die Donau ins bojoarischc Gebiet,
das unverweilt ein fränkisches Heer, als Eigenthum der
Krone Carls besetzte. Die Heerführer Carls zogen den
Avaren entgegen, und schlugen sie in drei Treffen in ihr
Land zurück (788). Bei zehentausend Avaren sielen
an der Donau allein durch das Schwerdt der Bojoaren,
die nun einen tapfer« Kern in Carls Heerbann bildeten.
Der Krieg mit den Avaren ward durch Tassilos Sturz
eröffnet, und ihr Untergang vom Könige der Franken
beschlossen. Carl begab sich 791 zum zweitenmal nach
Regensburg und überließ dort die Ehre dieser siegreichen
Kriegführung feinem Sohne Pipin. Acht mörderische
Kerforderte die Vertilgung der tapfer« Avaren;
ich ihre Ringe und als letzter derselben (799)
die Hauptfefte ihres Kahns mit allen darin angchäuf.
ten Schätzen und unermeßlichen Reichthümern erobert
und geplündert wurden. — Seit Chlodowigs Unter,
jochung Galliens war keine so große Beute mehr ge.
macht worden. Das eroberte Land zwischen der Enns,
Draun und Save wurde eine blutige Einöde, aller Adel
des Landes und was Großes bei diesem Volke war, fiel;
der Name der Avaren schwand von dieser Zeit an aus der
Geschichte. Erst später erschienen sie unter dem gefürch.
tetew Namen der Hunnen wieder am bluiigen Schauplatz
Europens. Ein Theil des Avarenvolkes siedelte sich schüch-
tern und gehorsam zwischen dem Kalenberg und Lei.
ihafluß an. Durch anögesandre Priester wurden diese
/ .
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Carl Tassilos Carl Chlodowigs
gad Ludwig der Brandenburger C1349> den ersten
Freiheitsbrief, als Denkmal seiner politischen
Gerechtigkeit, er sprach darin den Alpenbauern
die Rechte der Theilnahme an der Landschaft zu, wie
den Herrn des Adels und den Städten, er bereitete
dadurch dem Lande eine Verfassung, in welcher dem Men.
fchen und Bürger die gesetzliche Freiheit gesichert war
und die als ein köstliches Kleinod und Erblheil deö tapfern,
kräftigen Volkes in ihrer etgenthümlichen Vorzüglichkeit
sich erhielt. --'Viel des Guten blühte auf durch Ludwig
den Gerechten; da starb der geliebte Fürst den 18. Sept.
1361 plötzlich zu Zorneding unweit München, seine Asche
ruht zu Seligenchal bei Landshut. — Rur ein einziger
Sohn: Mainhard, den ihm Margaretha Maul,
rasch geboren, überlebte ihn. Er wurde nach dem Hin.
tritt seines Vaters regierender Herr des Landes, folgte
ihm aber schon den 18. Jäner 1363, jm zwanzigsten
Jahr seines blühenden Alters in die Gruft; fein Begräb.
»iß ist zu Meran; durch seinen Tod erlosch Ludwigs
Linie. *) — Margaretha, beladen von dem schweren
Verdacht, ihren eigenen Sohn vergiftet zu haben, war
dem Hause Wiltelsbach siels abgeneigt, und bestimmte
das Haus Oesterreich, gegen ihren Heirathsverlrag,
zum Erben von Tyrol; schon am 25. Jäner 1363
stellte sie zu Botzen eine Schunkungsurkunde aus. Der
österreichische Prinz Rudolph eilte im härtesten Winter
nach Tyrol und kletterte mit den Händen über die Etö-
gebirge, um sich deü Besitzes von Tyrol zu versichern, das
Baiern auä Mangel an Benehmen und aus Unachtsam,
keil verlor. Kufstein, Küzbüchel und Raltenberg, stets
daierischeö Land, wurden dem Hause Wittelöbach, nebst
einigen tausend Gulden als Entschädigung für den un.
ersetz lichen Verlust zu Theil, während Margaretha
Maulta sch 1369 zu Wien starb,, wo sie rm Kloster zum
heiligen Kreuz begraben liegt. — Als Erbe von Ober,
daiern betrachtete sich Herzog Stephan mil d e r H a ft e.
*) Berichtigungen der Negierungsgeschichte Herzogs Main«
hard 1361 — 13ó3 von L. West enrie der. München,
Lindauer, 1792-
Seel, Lehrbuch der Baterland-seschichte. 11
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Brandenburger_C1349> Ludwig Ludwig Ludwig Margaretha_Maul Ludwigs Margaretha Rudolph Margaretha
Maulta Stephan Seel
Stadt Innsbruck. Die Baiern hatten sich m de»
vordringendcn Oesterreichern zurückgezogen, welche am
16. April München besetzten, von wo sich der baieri-
fche Hof nach Dill in gen begab. Da kam der ersehnte
Napoleon am 17. April nach Donauwörth und am
18. über Neu bürg nach Ingolstadt. Nach den
Gefechten bei Pfaffenhofen und bei Tann (19.
April) siegte Napoleon am 20. April 1809 in der
blutigen Schlacht bei Abensberg durch die hohe Be-
geisterung und unerschütterliche Tapferkeit der Baiern *),
die an diesem ewig denkwürdigen Kampftage alle Erwar-
lungen deö französischen Kaisers übertrafen; auch die
treu brüderlichen W ü r t e m b e r g e r und die fran-
zösischen Divisionen Morand und G u d i n nahmen
rühmlichsten Antheil an dem entscheidenden Sieg, der die
Flanke der Oesterreicher entblößte, so daß Napoleon
am 21. April schon gegen Landshut ziehen konnte;
um die Oesterreicher über die Isar zu drücken. Die
Baiern und Franzosen drangen da über die brennende
Isarbrücke in die Stadt, und auf dem rechten Isarufer
zog Masse na gegen die Oester re ich er. Während
Dieses Kampfes hatten die Oesterreicher (20. April) Re-
gensburg zur Capitulacion gezwungen. Von Lands-
hut wandte sich nun Napoleon nördlich, und schlug
bei Eckmühl (22. April) den Erzherzog Earl mit
vier österreichischen Armeekorps. Regensburg gieng
Den 23. April, nach einem hartnäckigen Kampfe, in dem
Napoleon selbst am Fuße leicht verwundet wurde, im
Sturme an die Franzosen über. Noch kämpfte Hiller,
der hier zu bedachtsame, kriegserfahrne Held, in Vcr-
bindung mit dem von München kommenden General Jet-
lach ich bei Neumark (24. April) gegen die Baiern
unter dem tapfer» Wrede; Bessieres unterstützte die
*) Napoleons Anrede an die Baiern vor der
Schlacht, siehe Ii. Heft der Beobachtungen und histor.
Sammlung wichtiger Ereignisse aus dem Kriege zwischen
Frankreich, dessen Verbündeten und Oesterreich im Jahre
1809- Weimar 1809. — Kriegsgeschichte der
Baiern von Eisen mann. München 1316« Lindauer.
S. 259- Thk.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Hiller Neumark Napoleons
o-
285
verlor und mit selber auf ewig die Krone Frankreichs; er
ging am s, Juli in Rochefort unter Segel/ und ergab
sich der Regierung Großbritaniens/ die ihn als gefan-
genen General Bonaparte am Linienschiff Northum-
berland nach St. Helena überführen ließ/ wo der
außerordentliche Mann am 5. Mai 1831 sein
durch Glück und Unglück gleich großes Leben
schloß. *) — Die Dynastie der Lourbone bestieg
aufö neue den Thron Frankreichs und am 2. Oct. 1815
ward der zweite Pariser Friede von den Mächten
unterzeichnet/ von dessen Einwilligung die d e u tsch e n
Bundesstaaten ausgeschlossen blieben! —
Rach der Rückkehr der verbündeten Mächte aus Paris
im Oktober wurden die seit der Zertrümmerung deü Rapo-
leonischen Kajserthums kaum wenige Monate ausgesetzten
Unterhandlungen über Landertheilung und Territorialbe-
sttzungen wieder mit voller Thätigkeit fortgesetzt: waö die
Friedensacte zu Paris am 30. Mai 1814 und die
Schlußacte des Congresseö zu Wien vom 9. Juli
I8t5 noch nicht bis zum Abschluß gebracht hatte/ dag
wurde entweder durch besondere Gesandte an einzelnen
Höfen unmittelbar betrieben/ oder blieb den Bevoll-
mächtigten zu der Bundesversammlung zu
Frankfurt am Main vor der Eröffnung des Bun-
des tagg Vorbehalten/ die auch ein volles Jahr mit den
Länderausgleichungen beschäftigt waren. — Der Bun-
destag wurde endlich am 5. November 1816 eröff-
*) Napoleon I. geb. 15. Aug. ,769; Kaiser der Franzo-
sen am 18. Mai 1304; gesalbt und gekrönt zu Paris 2.
Dec. 1804, — gekrönt als König von Italien 26. Mat
1805. — Protector des Rheinbundes und Vermittler des
Schweizerbundes 12. Juli 1806. Getrennt von seiner
ersten Gemahlin» Josephine am 15. Oec. 1609. —
Vermahlt zum zweitenmal am 11. März in Wien — am
2. April 1810 in Paris •— mit: Maria Louise, Erz-
herzogin von Oesterreich (geb. 12. Dec. 1791), Kaiserin» der
Franzosen, Königinn von Italien. — Sohn: Napole on
Franz Carl Joseph, kaiserlicher Kronprinz, König
von Rom, geb. 20. Marz 1811, verlor seine Erd-
reiche in beiden Pariser Frieden 1814; dermalen Her-
zog von Reichstadt.
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Extrahierte Personennamen: Helena Napoleon_I. Josephine Maria_Louise Maria Franz_Carl_Joseph Franz
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Linienschiff_Northum- Frankreichs Paris Paris Wien Frankfurt Main Franzo- Paris Italien Rheinbundes Wien_— Paris Oesterreich Italien Rom
0
509
sie 602 vollkommen einzogen, nachdem sie kurz vorher 593
den Byzantinern ganz Dalmatien außer der Seeküste
Wegnahmen. Nun reichte der Avaren Reich von der
Wolga und dem kasptschen Meere biö an die Enn6, wo
sie als Nachbarn durch viele Einfälle den Bojoaren bald
sehr beschwerlich wurden. — Ihren Untergang schildert
die Antwort 61. S. 81.
virr.
S l a v e n.
(3«r Antwort 21. Seite 27.)
Slaven, ein wildes nordastatisches Volk, -as in
den Zeiten der Völkerwanderung sich nach Nordeurova
drängte, und die von den germannischen Slam-
men verlassenen Gegenden besetzte. Sie breiteten sich
bald vom Don biü zur Elbe, von der Ostsee bis zum
adriatischen Meere aus, und waren in viele Stamme,
unter verschiedene Häuptern, gethcilt. Die bedeutend-
sten derselben waren:
1) Die Slowacken, im heutigen Ungarn; über sie und
ihre armen Wohnungen walzren sich die Völkerströnie
weg, so daß dieser Slowacken Nachkommen jetzt
noch unter den Ungarn, die sich später zwischen
ihnen eindrängten, in ihren alten Sitzen leben.
2) Die Winden im heutigen Krain, Karnthen, Steyer-
mark und Friaul.
3) Die enden, welche Mecklenburg, Pommern, Lau.
sitz und Brandenburg neu bevölkerten.
4) Die S o r b e n, zwischen der Saale und Elbe im heuti-
gen Ober-Sachsen, und einem Theil von Ober Böhmen.
5) Die Czechen in Mittel» und Unter»Böhmen bis
südlich zur Donau hin.
6) Die Lechen in Pohlen.
7) Die Russen.
8) Die Illyrier, Chrobaten, Slavonier,
Servier, Bosnier um die Donau; dann die
Anten am Dniester.
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0'
153
war zwar nachgiebiger, Lock zur Versöhnung mit Ludwig
kam eö nicht, die Politik der Könige von Frankreich und
Neapel war dagegen; noch weniger kam eine Ausgleichung
im Kampfe zwischen Kaiser, und Papstthum unter Bene-
dicts xii. Nachfolger, Papst Clemens Vi. zu Stande;
da letzterer den unversöhnlichen Haß Johann's
des xxn. erbte, und sich sogar bemühte in Ca-l von
Luxemburg, dem Kaiser Ludwig, einen Gegenkönig
zu setzen (1.346); doch dieser Fürst konnte sich erst nach
Ludwigs Tode, (als Carl iv.) in der Kaiserwürde
behaupten. — Der vorzüglichste Triumph K. Ludwigs
war, daß durch den langen Zwist das Ansehen der Päpste
schwand, daß sie späterhin gegen weltliche Regierungen
solche Anmaßungen nicht mehr zu unternehmen wagten,
und daß auf einem zu Frankfurt 033&) gehaltenen Reichs-
tage das vom Papst verlangte Bestätigungörecht der Kai- °
serwahlen ausdrücklich abgesprochen, und dort als Funda-
mentalgrundsatz festgesetzt wurde, daß des Kaisers Würde
allein von Gott abhänge, und derjenige, welchen die
Mehrheit der Churfürsten erwähle, unmittelbar Kaiser
oder König werde, mit allen Vorrechten dieser Würde,
und ohne der Bestätigung des Papstes zu bedürfen. *)
Dieses Gesetz, bekräftigt durch den nachherigen Gebrauch,
befreite das deutsche Reich- welchem eö so äußerst wichtig
war, sich den päpstlichen Gewaltforderungen zu widerse-
tzeu. Ludwig, voll Hellen Geistes in der Zeiten Finster-
uiß, brach zuerst den Grundstein päpstlicher Allge-
walt, die von diesen Tagen an unaufhaltsam im Laufe
der Jahrhunderte immer mehr sank.
Frg. 117) Wann errichtete K. Ludwig den
berühmten Vertrag zu Pavia, — und welche
Hauptbestimmungen hat dieses baierische Hauö-
grundgesetz?
Antw. Am 4. August 1329 errichtete K. Ludwig
der Baier auf seiner Rückreise aus Italien den be-
rühmten Vertrag zu Pavia, mit den Söhnen seine-
') S ch m i d t. Thl. Iv.
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der_Baier Ludwig
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Ferdinand Ferdinand Christian_von_Holstcin-Schles- Scpt März Ludwig_der_Xviii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Moskau Bautzen Pragcr-Congreß Oesterreich Rheinbund Rußland Leipzig Rhein Basel Spanien Rhein i4-_Jan Paris Napoleons Elba Frankreich Paris Spanien Wiener-Congreß Vorarlberg Oesterreich Asch Washington Norwegen Nassau Norwegen Schweden England Elba Cannes Frankreich Paris Wien Pariser-Friedens Braunschweig
Synchronistische Uebersicht
214
Jahre n. Chr.
Sept. Die Oesterreich er räumen Piemont. Vermäh-
lung des Kronprinzen von Preußen mit der k. bayer.
Prinzessin» Elise.
1824 Victor Emanuel von Sardinien stiebt am 10. Jan. Volivac
Dictator von Peru am 10. Febr. Peter der I. von Brasilien läßt
die von ihm entworfene Constitution beschwören am 24. März.
Prvvinzialstände für die preußischen Provinzen am
Rhein, für Westphalcn, Posen, Schlesien und Sachsen am 27.
März. Iturbide in Mexiko verhaftet am 15- Juli, und
zu Padilla erschossen am 19. Juli. Constitution von
Sachsen-Meiningen am 4. Sept. Ludwig der Xviii.
stirbt am io. Sept.; sein Bruder, der Graf von Artois,
wird als Karl der X. König. Karl der X. von Frankreich
hebt die Ce n su r auf am 29. Sept. Karl Johann von Schwe-
den ernennt seinen Sohn den Kronprinzen Oskar zum V ic e-
könig von Nor w egen.
1825 Ferdinand der Iv. von Neapel stirbt am 4. Jan.; sein Sohn
und Nachfolger Franz d. I. Mit Herzog Friedrich dem Iv.
von Sachsen-Gotha erlöscht die Gothaische Linie am
11. Febr. Ibrahim landet in Morca am 22. Febr. Karl d. X.
von Frankreich anerkennt die Unabhängigkeit von Haiti am 17.
April. Karl der X. von Frankreich nimmt das Gesetz wegen Ent-
schädigung der Ausgewanderten und wegen Herabsetzung der Ren-
ten von 5 auf 5 Prozent an am 27. April. Die Banda oriental
trennt sich von Brasilien, und schließt sich an den Bundesstaat la
Plata an ain 26. Aug. Paraquai, ein eigener und unabhängiger
Freistaat. Doktor Francia. König Max Joseph von Bay-
ern stirbt in Nymphenburg am Iz. Oct. ; König Lud-
iv i g der I. auf Bayerns altem Königsthron. Ale-
xander der I. stirbt in Taganrog am 1. Dcc.; ihm folgt
sein ziveiter Bruder Nikolaus der I.
1826 König Johann der Vi. von Portugal stirbt am 10. März. Peter
der I. von Brasilien ernennt seine unmündige Tochter Marie unter
Vormundschaft seiner Schwester Isabella zur Königinn von Por-
tugal. Mahmud löset die Janitscharen auf im Juli.
Thcilung der gothaischen Staaten unter die Zweige
der E r n c st i n i s ch e n Linie am 5. Aug. Kaiser Nikolaus
in Moskau gekrönt im September.
1827 Vertrag zwischen Bayern und Würteniberg über ge-
genseitig e Zoll- und Handelsvcrhältnisse am 12-April.
König Friedrich August von Sachsen stirbt am 5. Mai;
ihm folgt dessen ältester Bruder Anton in der Regierung.
L 0 n d 0 n e r - V e r t r a g zwischen Rußland, Großbritan-
nien und Frankreich zur Pacific atiou d c6 O rients
am 6. Jnli. König Anton von Sachsen empfängt in Dresden
die Erbhuldigung am 9. Oct. S ch l a ch t i m H afe u von Na-
varino am 20. Oct.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Elise Victor_Emanuel_von_Sardinien Peter_der_I._von_Brasilien Padilla Ludwig_der_Xviii Ludwig Karl Karl Karl Karl Karl_Johann_von_Schwe- Karl Johann Oskar Ferdinand Jan Franz_d Franz Friedrich Friedrich Ibrahim Karl_d Karl Karl Karl Francia Max_Joseph_von_Bay- Max Nikolaus Johann Peter
der_I._von_Brasilien Marie Isabella Nikolaus Nikolaus Friedrich_August Friedrich August Anton Jnli Anton_von_Sachsen
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Peru Rhein Westphalcn Posen Sachsen Mexiko Sachsen-Meiningen Frankreich Neapel Sachsen-Gotha Morca Frankreich Haiti Frankreich Banda Brasilien Nymphenburg Bayerns Taganrog Portugal Moskau Bayern Würteniberg Sachsen Frankreich Dresden
Von Karl V. bis Ferdinand Iii. 103
Schwester Margaretha mit dem Haupt der Huge- 1572
notten —dem Könige Heinrich von Navarra. Aber ^
'dieser Hochzeit folgte eine Schreckensscene sonder
Gleichen.
tz. 122. Die Pariser Blut Hochzeit.
Der französische Hof hatte nemlich eben so treulos als
grausam beschlossen, alle Hugenotten im Lande zu
einer bestimmten Stunde eines bestimmten Ta-
ges ermorden zu lassen. Alle Vorkehrungen dazu wur-
den mit der größten Verschwiegenheit getroffen; die
Protestanten ahneten nicht das mindeste.
Es war am 24. August 1572 um 9 Uhr in der Bar-1272
1holomäusnacht, als vom Schlosse der Hauptstadt und
von den Thürmen des Reiches das verabredete Mord Zei-
chen ertönte. In demselben Augenblicke stürzten die Ka-
tholiken über die sichern Hugenotten her, und stießen nieder,
was sie erreichen konnten. Der König Karl selbst schoß
von der Altane des Schlosses auf die Fliehenden. Das
Morden dauerte drei Tage; über 70,000 unschuldige
Menschen verloren in Paris und in den Provinzen das
Leben.
Ganz Europa verabscheute diese unerhörte Menschenver-
tilgung. Sic heißt in der Geschichte die Bartholomäus-
nacht, oder, weil sie sieben Tage nach oben bemerkter
Hochzeit vorsiel, die Pariser Bluthochzeit. Indessen
trug diese schauderhafte That ihren Urhebern die erwarteten
Fruchte keineswegs; nicht alle Hugenotten waren erschlagen
worden; viele retteten sich durch die Flucht, vieler schonte
die Menschlichkeit der aussern Bearnten. Die nock-
übrigen griffen mit größerer Wuth, als jemals zu den Waf-
fen, und erzwangen sich spater einen vortheilhaften
Frieden. Endlich drückten Gewissensbisse über die
verübten Greuel dem elenden Könige das Herz ab. 1574
30.Mai
§. 123. Frankreichs Erhebung.
Auf Karl den Ix. folgte sein Bruder Heinrich der Iii., 1574
der gegen Katholiken und Resormirte wüthete, bis er endlich
von dem Dominikaner-Mönch Jakob Clement am ersten
August 1589 in Saint Cloud erstochen wurde. Mit ihm iss«)
erlosch das königliche Geschlecht aus dem Hause l. Aug.
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Ferdinand_Iii Ferdinand Margaretha Heinrich_von_Navarra Heinrich August Karl Karl Karl Karl Heinrich Heinrich Jakob_Clement August
Extrahierte Ortsnamen: Bar-1272 Paris Europa Frankreichs Saint_Cloud