die Fliehenden, die in seinem Schlohofe Schnz suchten. In Provin-zialstdten war ein gleiches Morden veranstaltet worden und das Ge-fingen dies-r barbarischen Blntthat wurde sogar zu Rom mit Festen gefeiert. Heinrich, als Verwandter des Knigs verschont, mute die Konfession wechseln. Karl Ix wnrde von da an krank; seine Gc-wissensangst stieg bis znm Wahnsinn. Heinrich ! bestieg 1589 tat franzsischen Thron; er war ein menschenfreundlicher, lobenswerther Regent. Durch das Edikt von Nantes erhielten die Hugenotten 1598 freie Religionsbung. Ein fanatischer Mnch Ri vaillac ermordete ihn 1610.
Ein Fleck im Leben der Knigin Elisabeth von England 1558 bis 1603 ist die Hinrichtung der Knigin Maria Stuart von Schottland. Tiefe war zuerst verehlicht mit dem Dauphin und König Franz 11. von Frankreich. Nach bessen Tode kehrte sie in ihr Stammlanb zurck und heiratete den Grafen Darnley Als das Land-Haus bei Ebinburg, worin dieser krank lag, in die Luft gesprengt wur^e, beschulbigtc man Maria des Morbes. Unklug heiratete sie nun ihren Gnstling, Bothwell. Ein Ausstand zwang sie zur Flucht und sie glaubte sich in England geborgen. Aber Elisabeth fegte sie als Gefangene in ein Schlo und nach 19jhrigcr Haft wrbe sie enthauptet, || den j 8 Februar 1587, angeblich wegen Hochverraths, weil sie gegen; Elisas eth mehrere Verschwrungen soll angezettelt haben. Schiller ? bichtctc hierber eine Tragbie fr die Bhne. Unter Elisabeth lebte William Shakespeare, f 1616. Sonstige Begebenheiten in der 2 Hlfte des 16 Iahrhnnberts sinb: Die Pariser Bluthochzeit, den 24 August 1572; der Abfall der Nieberlanbe von Spanien, (1566158 L, Philipp 11, Alba, Wilhelm von Dramen) und b:e Vernichtung der unberwindlichen Armada 1588.
D-e Erbitterung zwischen den Protestanten und Katholiken stieg anfangs des 17 Iahrhnnberts; jene schloen 1608 die Union, bicse 1609 die Liga. I Bhmen hatte der Majesttsbrief von Kaiser Ru-bolf 11 den Evangelischen freie Religionsbung zugesichert, gleichwohl wurde ihnen der Bau von Kirchen untersagt. Auf ihre Beschwerde beim Kaiser Matthias erhielten sie eine harte Antwort. Eine Gewalttat gegen zwei verhate kaiserliche Nthe in Prag fhrte den 30jhrigen Krieg herbei, 1618 unter Kaiser Ferdinand Ii. Die Bhmen whlten den Pfalzgrafen Friedrich Y zum König; aber er wrbe in der Schlacht am weien Berge geschlagen und gechtet
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Karl_Ix Karl Heinrich_! Heinrich Maria Franz Franz Maria_des_Morbes Maria Elisabeth Schiller Elisabeth William_Shakespeare August Philipp_11 Philipp Wilhelm Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand Friedrich_Y Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Nantes England Schottland Frankreich Land-Haus Ebinburg England Spanien Prag
35
' Jahre 1508 wurde Luther als Lehrer der Weltweisheit nach Witten-berg berufen, 1510 machte er in Geschften seines Drdens eine Steife * nach Rom. Als 1517 der Dominikanermnch Johann Tetzel im Auf-f trag des Erzbifchoss von Mainz den Ablahandel malos betrieb, fo | griff er denselben den 31 Oktober in 95 Thesen oder Lehrszen an. I Zu Rom ! citri Papste Leo X verklagt, mute er sich in Augsburg | vor dem Cardinal Thomas de Vio von Gaeta (Cajetan) verantworten f und 1520 wurde er sogar in den Bann gethan. Luther verbrannte t diese Bulle sammt dem ppstlichen' Gesezbnche. Auf dem Reichstag l zu Worms 1521 vertheidigte er vor dem Kaiser Karl V und den i Stnden, d. h. Reichsfrste-.', seine Bcher und Lehren und berfegte . 1522 auf der Wartburg, wohin er gegen die Acht in Sicherheit gebracht worden war, das neue Testament in' die deutsche Sprache.
Troz aller Kmpfe gegen die Reformation breit:-e sich diese immer mehr aus. Viele Geistliche traten in den Ehestand, Luther 1425 mit Katharina von Bora. Nach dem Reichstage in Speier 1529 nannte man dir Anhnger Luthers Protestanten. Auf dem Reichstag in Augsburg 1530 bergaben t):esv ihre von Philipp Melanchthon ' verfate Bekcnntnisischrift, die Angsburgifche Konfession. Die evan-gelischen Frsteu schloffen zu Schmalkalden ein Bndni unter sich. 1534 wurde die b.rstzung der hl. Schrift vollendet. Luther starb den 18 Februar 1546. Schon ein Jahr nach seinem Tode brach der Krieg | aus. Der Kaiser besiegte bc- Mhlberg die Hapter der Evangelischen, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen und den Landgrafen ; Philipp von Hessen. Wittenberg wurde erobert. Doch der Reformationsgeis konnte nicht mehr gedmpft werden. Vertrge zu Paffau 1552 und zu Augsburg 1555 sicherte den Evangelischen die Reli-'> gionsfreiheit und Rechtsgleichheit. Die Reformation, von unduldsame Eiferern geschmht, war in Segen fr das deutsche Volk.
Anno 1524 und 1525 entstanden in Thringen, Franken, Schwaben und im Allga heftige Unruhen. Die meisten Bauern wurden als Hrige oder Leibeigene der Edelleute und bte sehr hart behan-delt und waren mit Frohndiensten, Gilten und Steuern bermig belastet. Die Predigt vou der Freiheit des Evangeliums, des Glau-beus und Gewiffens bezogen sie nun auf ihre elende brgerliche Lage und verlangten Befreiung von den unbilligen Abgaben und Pflichten und ein christlich-mildes Recht. Da ihnen dieses verweigert wurde, so berfielen sie Schlsser und Klster und verbten Brandstiftung,
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Extrahierte Personennamen: Johann Leo_X Leo Thomas_de_Vio_von_Gaeta_(Cajetan Karl_V Karl Katharina_von_Bora Philipp_Melanchthon Philipp Mhlberg Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Witten-berg Rom Mainz Rom Augsburg Wartburg Luthers Augsburg Wittenberg Schwaben Allga
. 38
die Fliehenden, die in seinem Schlohofe Schnz suchten. In Provin-zialstdten war ein gleiches Morden veranstaltet worden und das Ge-lingen dies r barbarischen Blutthat wurde sogar zu Rom mit Festen gefeiert. Heinrich, als Verwandter des Knigs verschont, mute die Konfession wechseln. Karl Ix wurde von da an krank; seine Gc-wiffensangst stieg bis zum Wahnsinn. Heinrich h bestieg 1589 t cn franzsischen Thron; er war ein menschenfreundlicher, lobenswerter Regent. Durch das Edikt von Nantes erhielten die Hugenotten 1598 freie Religionsbung. Ein fanatischer Mnch Rivaillac ermordete ihn 1610.
Ein Fleck im Leben der Knigin Elisabeth von England 1558 bis 1603 ist die Hinrichtung der Knigin Maria Stuart von Schottland. Diese war zuerst verehlicht mit dem Dauphin und König Franz Ii. von Frankreich. Nach dessen Tode kehrte sie in ihr Stammland zurck und heiratete den Grafen Darnley Als das Land-haus bei Edinburg, worin dieser krank lag, in die Luft gesprengt wur^e, beschuldigte mau Maria des Mordes. Unklug heiratete sie nun ihren Gnstling, Bothwell. Ein Ausstand zwang sie zur Flucht und sie glaubte sich in England geborgen. Aber Elisabeth fegte sie als Gefangene in ein Schlo und nach 19jhrigcr Haft wnrde sie enthauptet, den > 8 Februar 1587, angeblich wegeu Hochverraths, weil sie gegen Elisas eth mehrere Verschwrungen soll angezettelt haben. Schiller dichtete hierber eine Tragdie fr die Bhue. Unter Elisabeth lebte William Shakespeare, f 1616. Sonstige Begebenheiten in der 2 Hlfte des 16 Jahrhunderts sind: Die Pariser Bluthochzeit, den 24 August 1572; der Abfall der Niederlande von Spanien, (15661581, Philipp 1j, Alba, Wilhelm von Dramen) und d e Vernichtung der unberwindlichen Armada 1588.
Tue Erbitterung zwischen den Protestanten und Katholiken stieg anfangs des 17 Jahrhunderts; jene schloen 1608 die Union, diese 1609 die Liga. In Bhmen hatte der Majesttsbrief von Kaiser Rudolf Ii den Evangelischen freie Religionsbung zugesichert, gleichwohl wurde ihnen der Bau von Kirchen untersagt. Auf ihre Beschwerde beim Kaiser Matthias erhielten sie eine harte Antwort. Eine Gewalttat gegen zwei verhate kaiserliche Rthe in Prag fhrte den 30jhrigen Krieg herbei, 1618 unter Kaiser Ferdinand il. Die Bhmen whlten den Pfalzgrafen Friedrich V zum König; aber er wurde in fcer Schlacht am weien Berge geschlagen und gechtet.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Karl_Ix Karl Heinrich_h Heinrich Maria Franz_Ii Franz Maria_des_Mordes Maria Elisabeth Schiller Elisabeth William_Shakespeare August Philipp_1j Philipp Wilhelm Rudolf_Ii Rudolf Matthias Ferdinand_il Ferdinand Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Nantes England Schottland Frankreich Edinburg England Spanien Prag
—s—. 0$
Meinherr des Abendlandes die Kaiserkrone auf sein Haupt
zu setzen.
Frg. 52)'Wann, wo und wie mußte Tas-
silo Ii. Carl dem Franken - König den Lehens-
eid schwören, und welche Stimmung wurde da-
durch in Bojoarien rege?
Anlw. Im Jahre 781 feierte Carl das Osterfest in
Rom. Dapft Hadrian, erfreut über den Sturz der
Longobarden, fürchtete Tassilo noch immer alö den Ei-
dam des unglücklichen Desiderius, er betrieb daher
mit Eifer dessen Unterdrückung, und kam mit Carl überein,
beiderseits Gesandte an den Herzog Bojoartens zu senden,
um ihm den 757 geleisteten Vasallen. Kid inü Gedacht-
niß zurückzurufen. Ganz unvermuthet erschienen zu Regens-
bürg vier Gesandte, zwei vom römischen und zwei vom
fränkischen Hofe, und forderten, ohne sich in eine Unter-
Handlung einzulassen, Tassilo U. sollte auf dem Reichs-
tag zu Worms unbedingt jenen Vasallen Eid bestätigen,
den er zu Compiegne in seiner Jugend schwor, und
zwölf Geiseln, aus des Landes Vornehmsten, für seine
Treue geben. Höchst schmerzlich war für Tassilo die
Zumuthung, dem Manne zu huldigen, welcher dem Vater
seiner geliebten Gemahlinn Luitberga «rone und Frei-
heit raubte, und alü Usurpator die schöne Lombardie an
sich riß! — Ohne verläßige Bundesgenossen konnte Tas.
silo bei der damals schon Ungeheuern Uebermacht Carls
nur gehorchen, er mußte der harten Nothwendigkeit, dem
politischen Zwange nachgeben, um Bojoarien und seine
Fürstenwürde zu retten Rach wenigen Tagen ging Tas.
silo mit großem Gefolge und reichen Geschenken nach
Worms ab, erneuerte dort vor hundert Zeugen den
Eidschwur in Carls Hände und stellte zwölf Geiseln. —>
Von diesem Augenblicke au schwand in Bojoarien vor
dem gedemüthigten Agilolfin gen die Achtung der
Großen des Landes, die Mönche betrachteten Carl arg
des Heros der Kirche und widmeten dem Liebling des Pap.
stes ihre volle Ergebenheit. Alle Thaten der Großmuch und
Frömmigkeit, womit Tassilo Kirchen und Klöster auf-
richtete, vergaß die undankbare Priesterschaft, sie benützte
jetzt ihren Einfluß auf das Volk nur, um Tassilos
Seel, Lehrbuch der Datirland-geschichtc. 4
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Extrahierte Personennamen: Carl Dapft_Hadrian Tassilo Tassilo Carl Tassilo_U Tassilo Tassilo Tassilo Luitberga Carl Tassilo_Kirchen Tassilo Tassilos Seel
Extrahierte Ortsnamen: Bojoarien Rom Worms Carls Worms Carls Bojoarien
—0— 1y5
Donauwörth, -- mit welchem Erfolg, — n>ie
bildeten sich die Union und Liga?
Antw. Als Maximilian l- die Regierung antrat,
befand sich ganz Deutschland in einer fürchterlichen Gäh.
rung. Im nördlichen Tdeil herrschte Luthers Lehre, wah.
rend in? südlichen durch die Macht der Regierungen die
katholische Religion noch aufrecht stand. Im Jahre 1555
wurde zwar ein Mligionsfriede geschlossen, der aber die
Ruhe der Gemüther auf keine Welse befestigte. Luthe,
rauer und Katholiken beobachceten sich mit Mißtrauen,
Unruhe, Eifersucht, und rüsteten sich heimlich zu
dem fürchterlichen dreißigjährigen Krieg! — Christliche
Liebe, Gewissensfreiheit und Duldung kannte kein Theil.
Der erste öffentliche Ausbruch der unedlen Feindschaft
unter christlichen Brüdern erfolgte in der Stadt Donau-
wörth, hier war die lutherische Lehre seit 1552
herrschend gewesen, obgleich auch den alten Glauben de5
Landes eine bedeutende Anzahl von Bekeunern noch anbing.
Der dortige Abt zum heiligen Kreuze beabsichtete im
Jahre 1605 eine Prozession durch die Stadt, ward aber
vom evangelischen Magistrate daran gehindert. Der Bi.
schof von Augsburg brachte die Klagen darüber au den
Reichöbofrath. Bevor dieser entschied, hielt der A b t (t6oü)
sehr unvorsichtig eine Prozession durch die Stadt, die vom
Pöbel gestört wurde. Der Abt erneuerte die Klagen
beim Retchshofrathe, und dieser berechtigte den Herzog
Max von Baiern zu einer Untersuchungscommisston. Die
Commissarien des Herzogs wurden aber von einigen hef.
tigen Bürgern durch Drohungen und Schtmpfworte be-
leidigt, weßhalb der Reichshofrath die Stadt 0 607) mit
der Reichsacht belegte und dem Herzog die Vollzie.
hung übertrug. Maximilian k. nöthigle die erschro.
ckenen Bürger am 16, December 1607 zur Uebergabe,
und behielt, für die Exekutionükosten, Donauwörth als
Provinzial st adt Baierns. Den Altgläubigen wurde
nun sogleich die Hauptkirche eingeräumt, ein neuer Stadt,
rath eingesetzt, und nach dem Strafurtheil vom H. Jäner
1609 viele evangelische Bürger aus der Stadt vertrieben
und ihres Vermögens verlustig erklärt. — Die Jesuiten pre.
digten Bekehrung. Bei den Evangelischen in gant
' 13 *
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Max_von_Baiern Max Maximilian_k Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Donauwörth Deutschland Donauwörth
19$ —6—
und welche Entschädigung erhielt Maximilian I.
durch den westphälischen Frieden?
Ankw. Nach Unterwerfung der Böhmen entließ we-
der der Kaiser noch die Liga ihre Truppen. Der
baierisch.ligistische Feldherr Tilly/ für seine Tapferkeit
5623 mit der gräflichen Würde belohnt/ fiel in die
Lander des Landgrafen »on Hessen-Kassel ein und schlug
darauf bei Loo im Münster'fchen (6. August) den Her-
zog Christian von Braunfchwcig. Eben so befiegte er
den König von Dänemark Christian lv. hei Calen-
berg (29. Juli 1626)/ daun bet Lutter am Baren,
berg (27. August)/ und zwang ihn zum Frieden mit dem
Kaiser. Maximilians Bemühungen (1626)/ in Ober-
österreich die katholische Religton mit Gewalt wieder her-
zustellen/ bewirkte einen bedenklichen Ausstand in dieser
Provinz/ der nur durch die strengsten Einschreitungen
unterdrückt wurde. Maximilian erhielt gegen Zurück,
gäbe der Oberhoheit von Oesterreich (1628) die Ober-
pfaiz und einige Theile der Unterpfalz zum Eigenthume,
auch wurde jetzt die Churwürde und das Erzrruchseßamt
auf die ganze Wilhelmische Linie ausgedeht. Nun
wünschte Maximilian l. den Frieden in Deutschland.
Er trug zu Regensburg am Reichstage 1660 darauf au,
den Churfürsten von Sachsen und Brandenburg die in-
nerhalb ihrer Staaten gelegenen geistlichen Güter noch
aus 40 Jahre in statu quo (im bisherigen Zustand) zu
lassen, damit der König von Schweden keine Ver-
anlassung zur..Einmischung in die Angelegenheiten Deutsch,
lands bekäme. Die kaiserlichen Depukirlen bestanden aber
auf Fortsetzung des Krieges. Da bewirkte Maximi-
lian l. die Entlassung des kaiserlichen Feldberrn Wal-
len stein/ Tilly erhielt den Oberbefehl über das kai-
serliche und batertsch ligtstische Heer Also war die Lage,
als Gustav Adolph, König von Schweden .0630) in
Pommern landete; rasch breitere er sich im Mecklenburgi-
schen auö und leitete Unterhandlungen mit den Churfür-
sten von Brandenburg und Sachsen ein. Tilly bela-
gerte und zerstörte (io Mai 1631) Magdeburg, und
wandte sich darauf nach Sachsen, wo er Merseburg und
Leipzig besetzte und dadurch den Churfürsten von Sachsen
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_I. Ankw August Christian_von_Braunfchwcig Christian_lv August Maximilians Maximilian Maximilian Maximilian_l Maximilian Tilly Gustav_Adolph Gustav Tilly
0'
irrt)
verbreitete sie in ganz Deutschland. Mehrere Anhänger der
evavgel. Lehre in Datern wurden vertrieben, viele verhaftet,
und grausam mit dem Tode bestraft.' — Im Jahre
1538 traten die baierischen Herzoge zur heiligen Li-
gue, dem Bündnisse der Katholiken in Deutschland gegen
den schmalkaldischen Bund der Protestanten; Ludwig
ward Feldherr der Erstern. Herzog Wilhelm wies
(1545) seine Untcrlhanen an die Aussprüche der damals
eröffnelen Kirchenversammlung von Trient, und bestand
auf der katholischen Religion mit einer solchen Beharr.
lichten, daß er sich durch selbe den Namen des Stand,
haften erwarb. — Aventin, der berühmte Sammler
vaterländischer Alrcrlhümer, lehrte unter Wilhelms Iv,
Regierung auf der hohen Schule zu Ingolstadt.
Frg. 141) Wann ftarb Herzog Wilhelm Iv.,
Und wer waren seine Hinterlassenen?
Antw. Wilhe lm lv. starb zu München den 6. März
1550. Seine Gemahlinn war Maria Jakobäa, Tochter
des Markgrafen Philipp von Baaden, f 1580. — Kinder
dieser Ehe waren: i) Tbeodo, 1526 geb. f 1534. 2) A l.
dert V. geb. 1528 3)Wilhelm f 1530, 4)Mechtilde,
vermählt an Philibert, Markgrafen zu Baaden.
Albert V., der Großmüthige.
4 1579.
Frg. 142) Welche Jugendbildung erhielt Al-
bert V. als Prinz, — wann übernahm er die Re-
gierung, — wodurch sorgte er für Wissenschaften
und Künste, — wie wollte er größeren Spaltungen
in der Kirche vorbauen und sich der evangeli-
schen Lehre annähern, — wann kamen die
Jesuiten nach Baiern?
Antw. Herzog Albert V. studirte einige Jahre
(1537 — 1544) zu Ingolstadt, durchreiste dann das da.
Bannbulle des Papstes, verteidigte 1521 feine Lehre öf-
fentlich zu Worms, heirathete 1525 Catharina von
Bora, und starb am 14« Febr. 1546 zu Eisleben.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Wilhelm Wilhelm Wilhelms Wilhelms Wilhelm_Iv. Wilhelm_Iv. Maria_Jakobäa Maria Philipp_von_Baaden Philipp Wilhelm Albert_V. Albert_V. Catharina_von
Bora
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Ingolstadt Baiern Ingolstadt Worms Eisleben
100
Der neuen Zeit I. Periode.
,54» durch die Jesuiten, die seit 1540 dem Umsichgreifen des
Lutherthumes Grenzen setzen sollten, wie auch durch das
1545 Concilium zu Trient (von 1545—1563), das jede Ab-
weichung von den bisherigen Glaubenssätzen mit dem Ban-
ne belegte, nicht wenig angefacht,
iss» Aus Verdruß und Körperschwäche legte endlich Karl
der V. die Regierung nieder, nachdem er seinem Sohne
Philipp dem Ii. die spanische Monarchie, und sei-
nem Bruder Ferdinand die deutsche Kaiserkrone über-
geben hatte. (§. 124.) Auf Ferdinand folgten in schnellem
Wechsel Maximilian der Ii., auf diesen Rudolph
i6i2 der Ii-, und endlich Kaiser Mathias, unter welchem der
schreckliche 30jahrige Krieg ausbrach, welcher von
46'8 1618—1648 dauerte, und das deutsche Vaterland auf eine
nie erhörte Weise verheerte.
§. 119. Der dreißigjährige Krieg.
Kaiser Mathias ließ in Böhmen eine protestanti-
i6i8 sche Kirche niederreißen, eine andere verschließen.
Auf die Beschwerde der Protestanten über dieß Verfahren
antwortete der Kaiser mit Drohungen. Die Böhmen
45i8 hierüber aufgebracht, stürmten am 23. Mai 1618 das
Schloß in Prag, warfen die königlichen Räthe zum Fen-
ster hinaus, und verjagten die Jesuiten aus dem Lande.
Der Krieg war nunmehr entschieden. Schnell sam-
melten die Böhmen ein Heer, kündigten dem Hause Oe-
sterreich den Gehorsam auf, schlugen dessen Truppen, und
rückten selbst in das Herz der österreichischen Staaten ein.
Auch Mähren, Schlesien, die Lausitz re. schloßen sich
an die rebellischen Böhmen an.
i6i» In diesen gefahrvollen Zeiten starb Kaiser Mathias;
20mär;ihm folgte" Ferdinand der Ii., ein heftiger Feind der Pro-
testanten. Dieser hatte zwar die empörten Lander in kurzer
Zeit zum Gehorsame gebracht; da er aber in denselben die
evangelische Religionsübung unterdrückte, und durch das
sogenannte Restitutions-Edikt die Freiheit und
Macht der protestantischen Fürsten in Deutschland
gefährdete, riefen diese den schwedischen König Gustav
Adolph um Hilfe an.
Dieser große Fürst landete, der Einladung folgend, am
1630 24. Juni 1630 mit 15,000 abgehärteten Schweden auf der
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Extrahierte Personennamen: Karl
der_V. Karl Philipp Philipp Ferdinand Ferdinand Ferdinand Ferdinand Maximilian Maximilian Rudolph Mathias Mathias Mathias Ferdinand Gustav
Adolph Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Prag Schlesien Deutschland Schweden
104
Ms
D
er neuen Zeit I. Periode.
Valois (§. loi.) und die Krone kam nun mit Heinrich
i58!>dem Iv. an das Haus Bourbon.
Dieser große Regent, der beßte Fürst, der je auf
Frankreichs Thron gesessen, ein wahrer Vater seiner Un-
terthanen, führte endlich die lang ersehnte Ruhe herbei.
1593 Ex gewann die Katholiken durch Abschwörung des refor-
mirten Bekenntnisses, und die Protestanten durch das
1598 Edikt von Nantes, das ihnen die Glaubensfreiheit
sicherte, und die Religionsunruhen beendigte. Den-
”I# nocl) erstach ihn ein katholischer Meuchler, Franz Ravail-
i».Mai ^«k, weil er den edeln König für einen heimlichen Ke-
tzer hielt.
Nach Heinrichs Tode begann die Verfolgung der Hu-
"2o genotten aufs neue. Dieß geschah unter Ludwig dem Xiii.
und seinem Minister Richelieu, einem der größten
Staatsmänner damaliger Zeit, aber auch durch Härte
und Ungerechtigkeit ausgezeichnet. Diese Männer bedräng-
ten zwar die Protestanten in Frankreich, gaben aber, um die
spanisch-österreichische Uebermacht zu brechen, den
deutschen Protestanten Hilfsgelder und Truppen.
So wurde zwar der politische Einfluß Frankreichs
mächtig gehoben, aber das innere Glück wenig gefördert.
1643 Dieß begann erst zu gedeihen, als Ludwig der Xiv., der
ii.mar berühmteste Regent seiner Zeit, den Thron seines Vaters
bestiegen hatte, auf dem er 72 Jahre (von 1643—1715) saß.
Unter ihm stieg Frankreich zu nie gesehenem Glan-
ze. Der Cardinal Mazarini, ein vollendeter Meister
in der Politik, der stets mit seinem Rathe dem Könige zur
Seite stand, hatte vorzüglichen Antheil an Frankreichs Glück
und Ruhm. Spanien und Oesterreich wurden gede-
1548müthiget, und im westphälischen Frieden das Elsaß,
bisher eine deutsche Provinz rc. gewonnen. (§. 120.)
§. 124. Spanien und die Niederlande.
i5i6 Karl der V. (I.) überstrahlte zwar alle Fürsten seiner
Zeit an Macht und Reichthum; dennoch war er nicht
glücklich. Wiele seiner Plane, besonders sein Streben nach
Unumschränktheit in Spanien, wodurch er mit den
Ständen des Reiches in einen furchtbaren Kampf gerieth,
waren mißlungen; seine Gesundheit war zerrüttet; sein
1556 H^rz ohne Ruhe. Er übergab daher seinem Sohne Phi-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich
i58 Heinrich Franz_Ravail-
i».Mai_^«k Franz Heinrichs Heinrichs Ludwig Ludwig Richelieu Ludwig_der_Xiv. Ludwig Cardinal_Mazarini Karl_der_V. Karl
Extrahierte Ortsnamen: Haus_Bourbon Frankreichs Nantes Frankreich Frankreichs Frankreich Frankreichs Spanien Oesterreich Elsaß Spanien Niederlande Spanien
Von Karl V. bis Ferdinand lll. 109
Franzosen vermochten es nicht, sich festzusetzen, und die
genannten Provinzen blieben unter spanischer Herr-
schaft.
H. 130. Der Kirchenstaat.
Die Reformation, welche unter Papst Leo dem X. tijrcn 1517
Anfang nahm, war für das Ansehen und die Macht des
Papstes höchst verderblich. Um seinen erschöpften Schatz zu
füllen, und den Bau der Peterskirche bestreiten zu kön-
nen, verpachtete der prachtliebende und verschwenderische
Leo den Ablaßhandel, und brachte so Luthern gegen
sich auf.
Papst Gregor der Xiii. schaffte durch ein Breve vom
22. Febr. 1582 in allen katholischen Ländern den fehlerhaf- '582
ten julianischeu Kalender ab, und gebot vom 5. Oct.
an die allgemeine Einführung des nach ihm benannten, durch
den Veroneser Arzt Alois Lili verbesserten gregoriani-
schen Kalenders, den jetzt alle Völker Europas, mit
Ausnahme der Russen und Griechen, und seit 1700
selbst die Protestanten angenommen haben. — Papst
Sixtus der V. verschönerte Rom durch Prachtgebäu-i58r
de, sorgte für Kultur des Bodens, und beförderte die
Wissenschaften.
Innozenz der X. lebte zur Zeit des westphalischen 1044
Friedens, gegen den er wegen Sakularisirung eini-
ger Stifter und Klöster, wiewohl vergebens, protestirte.
Seit dieser Zeit sank die, einst auch in weltlichen Dingen
so sehr gefürchtete Macht der Papste von Jahr zu Jahr tiefer.
§. 151. Dänemark.
Auch in die nordischen Reiche war Luthers Lehre
gedrungen. Die Dänen (§. 48.), welchen seit 1387 auch 133?
Norwegen unterworfen ist, riefen unter ihrem Könige
Friedrich, Herzog von Schleswig und Holstein, Luthers
Freund, Johann Bugenhagen, ins Land, um die Re-1537
sormation einzuführen. In der Folge führte man in Däne-
mark stehende Heere ein, und begann nach fernen Erd-
theilen zu schiffen. Dänische Kolonisten ließen sich in Oft-1533
Indien nieder, wo sie die Festung Trankebar erbauten.
Christian der Iv. vermehrte die guten Anstalten im 1533
Reiche, und führte mit Schweden einen kurzen, aber glück-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Ferdinand Ferdinand Leo Leo Leo Gregor Gregor Alois_Lili Sixtus Innozenz Friedrich Friedrich Johann_Bugenhagen Johann Christian
Extrahierte Ortsnamen: Europas Rom Luthers Norwegen Schleswig Holstein Luthers Indien