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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 177

1826 - Kempten : Dannheimer
0 m löse Sigmund -achte diese gefürstete Grafschaft nach seinem Tode Kunigunden zu. Der Kaiser forderte aber den schwäbischen Bund gegen Albrecht iv. auf, und belegte die Regensburger mit der Reichsacht (i4.90)/ weil sie auf seine Vorladung nicht erschienen waren, dem Reiche wegen ihres Abfalls von demselben Rechenschaft zu geben. *) Eine persönliche Zusammenkunft zwischen dem Kaiser, und dem Herzoge zu Linz, welche der römi- sche König Maximilian vermittelt halte, erhöhte nur die gegenseitige Erbitkernng, weil der Herzog sein liebe- Regens bürg durchaus nicht wieder herausgeben wollte? und bewirkte, daß der Kaiser auch Albert iv. mit der Reichsacht belegte. — Endlich stellte doch (1492) K. Ma- ximilian den Frieden wieder her, und bewog seinen Schwager Regens bürg aufzugeben; jedoch erhielt Al- bert lv. die an Baiern heimgefallene Grafschaft Aben S- bcrg, deren Besitz K- Maximilian ihm 1493 bcftä* tigt hatte, wofür aber der baierische Herzog 32,ooo un- garische und 20,000 rheinische Gulden demselben bezahlen mußte. Dafür gab aber auch K. Maximilian dem ihm werthen Albert iv. im Jahre 1497 dag kaiserliche Wort sichern Beistands in der bevorstehenden Erbsache von Baiern-Landöhut. , Frg. 137) Warum, — und mit welchen Folgen suchte Herzog Georg der Reiche sein Fürstenthum an die'linie Pfalz-Wittelsbach zu bringen, — wodurch bildete sich das Herzog- thum Neuburg, — und wie erfolgte die Ver- einigung der Stände Nieder- und Ober- Baierns? Antw. Im Wintermonat 1475 vermählte sich Her- zog Georg der Reiche von Landshut mit Hedwig, der Tochter K. Kasimirs von Polen.. Prachlaufwand, Geschmack und feine Sitten adelten Georgs Hof, der als einer der glänzendsten von Deutschland galt. Die ganze Fülle seines Reichthums strahlte aber in orientgli- *) Kölers histor. Münzbelustigungen. Thl. Iv. S. ztzst. Seel, Lehrbuch der Vimrlandsgeschichte. 12 /

2. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 267

1826 - Kempten : Dannheimer
0 26? es offen Kund machte, sondern zur Befreiung Euro, paö. Tyrol ward durch die liberale Sprache des Wiener Kabinett- und durch kaiserlich belohnte Agenten leichtgläubig aufgewiegelt; im Geist der Revo- lution nahm man den Anschein, alle Völker zu befreien; man vernahm von Oesterreich auö Aufforderungen zum Treubruch gegen alle Fürsten des Rheinbun- des, die eben so viel Erstaunen als Widerwillen bei allen gutgesinnten, Ruhe und Ordnung liebenden Bür. gern erweckten. Eigentlich wählte aber der Wiener Hof diese unlöblichen Mittel blos, um noch einmal durch An- Hänger und daö Schwerdt zu versuchen, ob er seinen ehema. ligen Einfluß auf Deutschland und Italien wieder gewinnen und seine alten Verbindungen mit diesen Län- dern Herstellen könnte.' — Kaum hatte Baiern von den ununterbrochenen Kriegen, an welchen es Tbetl neh. men mußte, sich etwas erhohlt; als am 9. Avril 1809 die Generale Kaiser Franz des *I- an den Grenzen Deutschlands, Italiens und des Herzogthums Warschau den Friedcnöbrnch ankündigten. Die österreichische Haupt- armee, von ihrem Generalissimus dem Erz her. zöge Carl, befehligt, bedrohte, in neun Korps ver- Iheilt, Baiern und Franken. Die Truppen Frankreichs und des Rheinbundes waren theilü nach Baiern vorge- rückt, theilö waren ste auf dem Marsche. Die Feldherr» Massen«, Davon st, Lannes, Bessieres und Oudinot standen an der Spitze der Franzosen; Lefeb- vre an der Spitze der Baiern, Bandamme an der Spitze der Würtemberger und Badner und Berna- dotte zog mit den Sachsen nach der Oberpfalz Die österreichischen Heere (200,000 Mann) drangen über den Inn in Baiern, dann bei Loser und Lienz im Tyrol und bei Udine im Königreich Italien feind, ltch vor. — »Die Freiheit von Europa" hieß es in den feindlichen Proclamationen »hat sich unter Oesterreichs Fahnen geflüchtet" überall sah man ste verbreitet, doch nur im Lande Tyrol ent. zündeten sie damit anfänglich dumpfes Gähren und bald darauf eine blutige Jnsurrection. Schon am 12. April 1809 bemächtigten sich die Insurgenten der

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 268

1826 - Kempten : Dannheimer
Stadt Innsbruck. Die Baiern hatten sich m de» vordringendcn Oesterreichern zurückgezogen, welche am 16. April München besetzten, von wo sich der baieri- fche Hof nach Dill in gen begab. Da kam der ersehnte Napoleon am 17. April nach Donauwörth und am 18. über Neu bürg nach Ingolstadt. Nach den Gefechten bei Pfaffenhofen und bei Tann (19. April) siegte Napoleon am 20. April 1809 in der blutigen Schlacht bei Abensberg durch die hohe Be- geisterung und unerschütterliche Tapferkeit der Baiern *), die an diesem ewig denkwürdigen Kampftage alle Erwar- lungen deö französischen Kaisers übertrafen; auch die treu brüderlichen W ü r t e m b e r g e r und die fran- zösischen Divisionen Morand und G u d i n nahmen rühmlichsten Antheil an dem entscheidenden Sieg, der die Flanke der Oesterreicher entblößte, so daß Napoleon am 21. April schon gegen Landshut ziehen konnte; um die Oesterreicher über die Isar zu drücken. Die Baiern und Franzosen drangen da über die brennende Isarbrücke in die Stadt, und auf dem rechten Isarufer zog Masse na gegen die Oester re ich er. Während Dieses Kampfes hatten die Oesterreicher (20. April) Re- gensburg zur Capitulacion gezwungen. Von Lands- hut wandte sich nun Napoleon nördlich, und schlug bei Eckmühl (22. April) den Erzherzog Earl mit vier österreichischen Armeekorps. Regensburg gieng Den 23. April, nach einem hartnäckigen Kampfe, in dem Napoleon selbst am Fuße leicht verwundet wurde, im Sturme an die Franzosen über. Noch kämpfte Hiller, der hier zu bedachtsame, kriegserfahrne Held, in Vcr- bindung mit dem von München kommenden General Jet- lach ich bei Neumark (24. April) gegen die Baiern unter dem tapfer» Wrede; Bessieres unterstützte die *) Napoleons Anrede an die Baiern vor der Schlacht, siehe Ii. Heft der Beobachtungen und histor. Sammlung wichtiger Ereignisse aus dem Kriege zwischen Frankreich, dessen Verbündeten und Oesterreich im Jahre 1809- Weimar 1809. — Kriegsgeschichte der Baiern von Eisen mann. München 1316« Lindauer. S. 259- Thk.

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 26

1826 - Kempten : Dannheimer
26 I. Periode. D i e Agilolfinger. Garibald I. König der Bojoarier. Von 554 — 595« Frg. 21) Wie wurde Garibald I. König der Bojoarier, welche Macht übte er, in welchen Verhältnissen stand er zu den Longobarden und Franken, und welche Granzen hatte damals Bo- joarien? Aniw. Die alten Vojer, da sie noch in Böhmen und Italien hausten, hatten schon viele Jahrhunderte vorher ihre eigenen Könige, doch keine Urkunde zeigt uns ihre Reihenfolge. Als-stch aber das boifche Volk, nach lan- gem Drucke des Geschickes wieder selbstständig aufrichtete, und nicht mehr gebeugt war unter dem Scepter der Ost- gotheia,- übte es sein freies Wahlrecht, welches stch auf den Stamm, aber nicht auf eine gewisse Linie der Agilolfi nger bezog, und erhob Garibald, den edel- sten Sproßen der Agilolfinger zum Herrscher; dies ge. fchah 564, im Jahr nach dem unglücklichen Tode Tejas, des letzten ystgothifchen Königs. — Garibald l. hatte die Macht eines unabhängigen Regenten, er stand mit den Longobavden und Franken in besondern Verhält- nissen ©ie Verbindung der Tochter Garibalds mit dem Könige der Longobarden war den Franken nicht gleichgiltig, welche schon vor Jahrhunderten in Belgien feindliche Rachbarn der Römer gewesen, unter Chlodo. wig dtze römische Herrschaft in Gallien vernichteten, die Hoheit der Allemanen vertilgten, den Gothen das west, liche Rhätjcn und Graubünden entzogen, Thüringen ero- berten und stch im nördlichsten Italien ausbreiteten. Die- ses Sicgexvolk der Franken lebte mit den Longo. Halden, im, beständigen Kriege. Gegen die Bojoarier

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 229

1826 - Kempten : Dannheimer
—0—' X29 wurde unter ihm eine Mahler- und Zeichnungsakadcmie gestiftet. Frg. 166) Welchen Zuwachs an Herrschaften gewann Baiern unter diesem Churfürsten? Antw. Das Gebiet unsers Staates ward jetzt durch den Ankauf deö letzten Drittheils der Herrschaft Wie- senfteig und der schwäbischen Herrschaft Iller di ssen, so wie durch den Anfall der erledigten Lehensherrschaft Wert in gen (1759) vergrößert. Frg. 167) Welche Verbindung veranlcißte den siebenjährigen Krieg gegen Preußen,— und welcher Th eil unsers Vaterlands erlitt dadurch Beschädigung? Antw. Der Verlust der schlesischen Fürstenthümer betrübte Maria Theresia zu tief; bis in ihr Alter bewahrte sie den heimlichen Wunsch, König Fried- rich von Preußen, ihren Ueberwinder qedemüthigt za sehen. Sie schloß in dieser Absicht mit Rußland, mit Sachsen und Frankreich, zum Untergang Preußens, heimliche Verbindung. Der Frieden von Füssen (1745) hatte Baiern mehr an die Schicksale Oesterreichs geschloffen; demungeachtet erklärte e- sich gegen Preußen jetzt nicht feindlich. Friedrich if. von der geheimen Verbindung belehrt, trat plötzlich mit sireitgeübten Schaaren in dag Innere Sachsens und Döhmens, ehe Rußland, ehe Sachsen und Oesterreich «och die weitläufigen Rüstungen vollendet hatten. Er schlug siegreich die Schlacht bei Prag, und ließ, um den Reichstag zu Regensburg auseinander zu sprengen, von seinen Völkern im Mai 1756 die obere Pfalz Lurchschwärmen; sie brandschatzten den Markt Mosbach. Die Bürger von R ab bürg wehrten sich männlich gegen die preußischen Plünderer, sie machten mehrere Gefangene, darunter einen Hauptmann des großen Königs, den sie nach Amberg schickten. Von zahlreichern Haufen ward Hirschau bedroht. Als aber dem Oberst der Preu- ßen bedeutet ward, Baiern stehe in keinem Kriege mit Friedrich zog sich -a§ feindliche Korps der Preu-

6. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 145

1834 - Kempten : Dannheimer
145 erste Periode. gießen ein Ende. In Prag versammelte sich auf österrei- chische Vermittelung ein Kongreß, der den Weltfrieden 12.3ut« Herstellen sollte. Da aber Napoleon der glücklichen Beendi- gung des Geschäftes allerlei Hindernisse entgegenstcllte, is,z da vergaß der Kaiser von Oesterreich der persön- lichen Bande, die ihn an Napoleon knüpften) gedachte seines Volkes, der Menschheit und der Nachwelt, und erklärte dem Feinde der allgemeinen Ruhe den Krieg. lo.aug. Nun erfolgten heftige Kampfe bei Dresden und ander böhmischen Grenze. Napoleon wurde von der Ueber- macht immer mehr eingeengt und gedrückt. Auch Bayern Z.oct. verbündete sich durch den Vertrag zu Nied mit den Alliirten, und ließ seine kampfgeübten und tapfern Heere gegen den Rhein marschiren. Der Rheinbund löste sich auf. Wenige Tage später erfolgte die große Völkerschlacht ,8,3 bei Leipzig; sie dauerte vom 16. bis 19. October, und ,,s—19- gab dem Schicksale Napoleons Entscheidung. Geschlagen, Ouol'cr wie noch nie, floh er vor der deutschen Tapferkeit gegen den Rhein; aber ehe er ihn erreichen konnte, warfen sich die hel- denmüthigen Bayern unter Wrede, mit einem Korps Oester- zg. „ud reicher vereinigt, auf ihn, und brachten ihm bei Hanau eine^i.ocr. neue Niederlage bei. Das geschlagene feindliche Heer floh nun in wilder Unordnung über den Rhein zurück. §. 171. Der Friede zu Paris. Als sich die verbündeten Heere in den Nheingegen- isu den gesammelt, und durch den Beitritt der ehemaligen Rhein- bundesglieder ansehnlich verstärkt hatten, gingen sie über 1. Jan. den Rhein, und drangen unaufhaltsam in das Innere von Frankreich. Sie lieferten dem Feinde mehrere glückliche Treffen, und zogen endlich triumphirend in Pa- ris ein. 3lmrz. Während dieser Vorgänge hatten sich auch die Hollän- der erhoben, und das verhaßte Joch abgeschüttelt; Däne- mark, und selbst der König Joachim von Neapel waren dem großen Bunde bcigetrcten. Auch die Schweiz entledigte sich des aufgedrungenen Mediators; der König von Spanien war schon früher (am 15. Dez. 1813), und -«iz Zwar von Napoleon selbst, der beim Vordringen der Engländer über die Pyrenäen wenigstens diesen ge- Cannnererö Weltgeschichte. 6tc Aufl. 10

7. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 25

1844 - Eßlingen : Dannheimer
25 sind und das Sonnenlicht zu sehr blendet, aber ihre Zahl ist doch so groß, daß sie der Erde einen Theil der Sonnenstrahlen entziehen, dadurch den wärmenden Einfluß der Sonne auf die Erde schwächen, die Verminderung der Wärme und die Kälte verursachen. Wie ist es nun mit dem zweiten Strom im August? Ein Halbjahr nachher fällt auf den 7. Februar und drum herum. Diese Tage sind nicht berüchtigt. Aber Erman hat gefunden, daß die von Ende Januar im Allgemeinen regelmäßig bis zu den Hundstagen zunehmende Wärme in den Tagen um den 7. Februar herum nicht in dem Grade zunimmt, wie vorher und nachher. Dieß scheint wenigstens eine Bestätigung seiner Hypothese zu sein. Vierte Abtheilung. Die Bewegung der Erde um ihre Achse und um die Sonne, die Erleuchtung und Erwärmung der Erde. §. 13. " Die Bewegung der Erde um ihre Achse. Die Erde dreht sich in 24 Stunden um ihre eigene Achse, und zwar in der der scheinbaren Bewegung des Himmelsge- wölbes e n t g e g e n g e s e tz t e n R i ch t u n g, von Abend gegenmorgen. Diese Bewegung um sich selbst geschieht im Welträume, ohne Anstoß gegen andere Körper, sanft, gleichmäßig, wir merken es nicht an uns und an den Dingen aus her Ene: aber wir merken es an den Körpern am Himmel, die an der Bewegung keinen Antheil nehmen; diese scheinen sich in umgekehrter Richtung um die Erde zu drehen, in derselben Zeit, in welcher diese sich wirklich dreht. Beweise für die Achsendrehung der Erde. 1. Die Ab- plattung der Erde an den Polen, welche ei ne Folge der Achse n- drehung der Erde ist. Ein weicher Körper, der sich um eine Achse schwingt, plattet sich an den Endpunkten der Achse ab. Die Erde hat sich ursprünglich in einem weichen Zustande befunden und sich an entgegengesetzten Punkten, an den Polen abgeplattet, folglich hat sie sich von Anfang an um die Achse gedreht, um welche sie sich noch jetzt dreht. Um das Vorhandensein ursprünglich tropischer Produkte in kalten Gegenden zu erklären, hat man schon angenommen, die Erde habe sich ehemals um eine andere Achse gedreht. Aber dann müßte sie an andern Punkten abgeplattet sein; und wenn die jetzige Ackyendrehung erst eingetreten wäre, nachdem die festen Massen sich gebildet, so hätte sie sich an den Endpunkten ihrer jetzigen Achse nicht abplatten können. 2. Direkte Versuche. Benze n b e r g ließ im Innern des Michaelisthurmes in Hamburg von einer Höhe von 340' Bleikugeln herabfallen. Im Durchschnitt trafen sie ostwärts vom Fußpunkte des Bleiloths auf der Erde ein; was folgt daraus? ^Wirken 2 Kräfte unter einem Winkel zugleich auf einen Körper, so geht er in einer mittlern Richtung (in der Richtung des durch die beiden Kräfte und den Winkel, den ihre Richtungen mit einander machen, gebildeten Parallel- ogramms). Dreht sich nun die Erde um ihre Achse von W. gegen O., so haben alle mit der Erde verbundenen Körpertheile, folglich auch alle feste Gegenstände auf der Erdoberfläche, die Bewegung von W. gegen O., und zwar eine desto größere, je näher sie dem Aequatvr liegen und je weiter sie sich von der Erd- oberfläche entfernen. Die Spitzt des Thurmes hat z. B. eine größere .Ge- schwindigkeit als der Fuß desselben. In dem Augenblicke, in dem man rt>ie Bleikugel von der Spitze senkrecht herabfallen läßt, wirken 2 Kräfte auf sie 4

8. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 18

1844 - Eßlingen : Dannheimer
ihre Oberfläche 111 Mili. Q.m. unv ihr Raum 3500 Billionen Km. Der Sonnendurchmesser ist 3100 Mal so groß, als der Durchmesser der Vesta. 30,000 Millionen Kugeln wie Vesta würden einen Körper bilden, an Größe der Sonne gleich. Der Sonnendurchmesser ist 113 Mal so groß als der Erddurchmesser. 1,400,000 Erdkugeln würden die Sonnenkugel füllen. Alle Planeten zusammen würden noch nicht den 560sten Theil der Sonnenkugel ausmachen. Ein Reisender, der täglich 10 Meilen machte, würde in 59,160 Tagen oder in 160 Jahren ihren Aeguator umreisen; zu einer solchen Reise um den Erdäquator bedürfte er nur 540 Tage. Die Sonne hat nur V» der Dichtigkeit der Erde, welch' letztere etwa 5 Mal so dicht ist, als reines Wasser. Die Sonne ist also nach Verhältniß ein lockerer Körper, hat im Durchschnitt die Dichtigkeit des Bernsteins. 35,500 Erdkugeln würden so viel wägen als der Sonnenkörper. An der Ober- fläche der Sonne fällt ein Körper in der ersten Sekunde 430', in der zweiten 3 Mal, in der dritten 5 Mal 430' u. s. w. Die Geschwindigkeit ist also von Anfang an — 29 Mal so groß, als auf der Erde. Ein> Körper, welcher auf der Erde 1 Eentner wiegt, würde auf/ der Sonne 29 Centner wiegen, ein Mensch mit 150 Pfund Gewicht würde auf der Sonne 4350 Pfund zu tragen haben. Das Licht bewegt sich nach den Entdeckungen desdänenolof Römer von der Sonne zur Erde in 8 Minuten, oder es legt in 'einer Sekunde 42,000 Meilen zurück. Dieses ist die größte uns bekannte Geschwindigkeit. Sie scheint durch die Expansiv kraft des Lichtes oder durch die Abstoßungskraft des leuchtenden Körpers hervorgebracht zu werden. Ungeachtet dieser ungeheuren Geschwindigkeit trifft das Licht unser Auge ohne Stoß; folglich muß es, wenn es anders eine Materie ist, eine sehr feine Materie sein. Man rechnet es zu den unwägbaren Substanzen. Ob es in Strahlen von der Sonne ausströmt, oder ob es in Schwingungen besteht, welche durch leuchtende Körper hervor- gerufen werden, etwa wie Luftschwingungen durch einen tönenden Körper, wissen wir nicht mit Sicherheit. Das Sonnenlicht erscheint ungebrochen oder unzertheift, weiß; durch die Regentropfen imd ein Glasprisma wird es in die 7 Farben des Regenbogens: roth, hell- oder orangegelb, dunkelgelb, grün, hellblau, dunkelblau und violett zerlegt. Das weiße Sonnenlicht ist folglich aus verschiedenfarbigen Strahlen zusammengesetzt. Dieser Eigenschaft verdanken wir die Farben, in welchen die Körper strahlen. Ohne diese Eigenschaft des Sonnenlichtes würde alles ein graues, aschfarbiges Ansehen haben. Das Sonnenlicht weckt die Wärme in den Körpern der Erde. Ob es selbst warm ist, wissen wir nicht genau. Wahrscheinlich ruft cs nur die Wärnie hervor, und zwar ani stärksten, wenn cs feie Oberfläche eines Körpers senkrecht trifft; je schiefer, desto schwächer ist die erwärmende Kraft. Geht der Lichtstrahl aus einem dünneren Körper oder Mittel in ein dichteres über, z. B. aus Luft in Wasser, aus Luft in Glas, und trifft er die Oberflächen derselben schief, so geht er nicht in der Richtung, die er hatte, fort sondern er wird von seinem Wege abgelenkt oder gebrochen, und zwar nähert er sich dem Einfallsloth, d. h. der auf der Oberfläche des dichteren Mittels in dem Punkte, in welchem der Lichtstrahl eintritt, senkrecht errichteten geraden Linie. Dasselbefindet nun auch bei den Himmelskörpern Statt, deren Licht die Atmosphäre der Erde schief trifft. Denn die Lust Ist dichter als der in dem Universum wahrscheinlich verbreitete Aether, wenigstens sind die der Erdoberfläche nächsten Luftschichten dichter als die entfernteren. Die Brechung der Lichtstrahlen in der Atmosphäre, welche nicht aus dem Zenith kommen, bewirkt eine scheinbare Erhöhung der leuchtenden Himmelskörper. Wir sehen sie höher, als sie stehen. Nur der die Atmo- sphäre senkrecht treffende Strahl geht ununterbrochen durch. Darum sehen wir

9. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 19

1844 - Eßlingen : Dannheimer
19 nur einen im Zenith stehenden Stern an seinem wahren Orte. Je schiefer der Lichtstrahl die Atmosphäre trifft, also je näher ein Stern am Horizont steht, desto mehr wird der Lichtstrahl gebrochen, desto größer ist der Unterschied der scheinbaren und wirklichen Höhe. Je dichter die Luft ist, desto mehr bricht sie den Strahl. Am Horizont erscheint im Durchschnitt ein Stern um einen halben Grad oder 30 Minuten höher, als er steht. Da nun Sonne und Mond einen scheinbaren Durchmesser von etwa y20 haben, so scheinen Sonne und Mond schon aufgegangen zu sein, wenn sie wirklich noch unter dem Horizonte stehen. Dadurch verlängert sich der Tag, und durch die Brechung der Lichtstrahlen in der Atmosphäre entsteht die Morgen- und Abenddämmerung. Diese dauert so lange, bis die Sonne 18° unter dem Horizonte steht. Dieser Um- stand vermindert an den Polen bedeutend, die Dauer der Dunkelheit in der halbjährigen Nacht. Bei der Strahlenbrechung (Refraction) wirkt die Luft wie ein Linsenglas,, bei der Dämmerung wie ein Spiegel. Betrachtet man die Sonne durch farbige oder geschwärzte Gläser, so er- scheint die Oberfläche der Sonne als ein flammendes Lichtmeer, in immer- währender Bewegung. In demselben gewahrt man häufig hellere und dunklere Stellen von verschiedener Ausdehnung , Sonnenfackeln oder S o n n e n- flecke genannt. Es scheint, daß sie Vertiefungen in der Sonnenatmosphäre sind. Sollte aber das Leuchten der Sonne durch Zusammenpressung der Gase entstehen, so rühren die Flecke vielleicht von Luftverdünnungen her, die ein ver- mindertes Leuchten erzeugen. Auch die andern Theile der Sonnenoberfläche erscheinen nicht in gleicher Weise, sondern mit Schuppen und Punkten besäet, die ihren Ort verändern. Die Oberfläche der Sonrft sieht darum so aus, als wäre eine flockige Substanz in einer durchsichtigen Flüssigkeit aufgelöset. Die Sonne scheint von einer Lichtatmosphäre umgeben zu sein, in welcher Substanzen wie die Wolken in unserer Lust, herumschwimmen. Ein wirkliches Feuermeer scheint sie nicht zu sein. Das Sonnenlicht ist 300,000 Mal stärker als das Licht des Vollmondes, 800 Millionen Mal stärker als das des Sirius. Die Beobachtung der Sonnenflecke hat gelehrt, daß sich die S o n n e i n 25 Tagen3 Stunden um ihre Achse von Westen gegenosten dreht. Die Sonnenachse steht nicht senkrecht auf der Ebene der Ekliptik, so daß Sonnenäquator und Ekliptik nicht zusammenfallen. Ob sich aber die Sonne, wie unsere Erde, im Weltraum fortbewegt und um eine andere Sonne kreiset, wissen wir nicht gewiß. 8- 10. Die physische Beschaffenheit der Planeten. I. Der Mercur (£) hat ein hellweißes Licht, erscheint als ein Stern vierter Größe entweder Morgens vor Sonnenaufgang am östlichen, oder Abends nach Sonnenuntergang am westlichen Himmel; er kann jedoch von der Erde aus nur schwer beobachtet werden. Durch Fernröhren gesehen, bemerkt man Lichtphasen an ihm, wie am Monde. Er ist im Mittel 8 Millionen Meilen von der Sonne entfernt. Seine Umlaufszeit beträgt 88 Tage, sein Halbmesser 300 Meilen, also etwa V, des Erdhalbmessers, sein Kubikinhalt y2z des Rauminhalts der Erde, 25 Mercurkugeln — einer Erdkugel. Seine Masse ist 4 Mal so dicht, als die der Erde, 20 Mal so groß, als die Dichtigkeit des Wassers,. etwa die Goldes oder Platins, Seine Bahngeschwindigkeit ist unter den Planeten, da er die stärkste Anziehungskraft erfährt, die größte, fast 7 Meilen in der Sekunde. Die Länglichkeit seiner Bahn ist sehr bedeutend, indem die größte Entfernung von der Sonne zur kleinsten fast wie 10 : 7 sich verhält. Er hat sehr verschiedene Entfernungen von der Erde, steht er zwischen Sonne und Erde etwa 10, auf der entgegengesetzten Seite30 Millionen Meilen. o *

10. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 115

1844 - Eßlingen : Dannheimer
115 B. D ie K ü ste u des süd-atlantischen Oceans sind in Afrika und in Südamerika einförmig, und daher weniger günstig für Schifffahrt und Handel. 8- 82- Die Winde. A. Die Passäte wehen ans dein atlantischen Ocean dom 28" N.br. bis zum 220 S.br. Ihre Grenzen werden durch den scheinbaren Lauf der Sonne aber etwas verrückt, und zwar so, daß die Polargrenze des Passats im nord- atlantischen Ocean wahrend der Winter-Monate auf 25", im Frühling und Herbst auf 28", im Sommer auf 31" N.br. trifft. Auf der Nordfeite des Aequators weht der No.-, ans der Südseite der So.-Passat. Beide Passate sind durch die Zone der veränderlichen Winde und der Windstillen - voneinander getrennt, welche im Allgemeinen zwischen 2^/»o lind 8'/4" N.br. liegt. B. Die Zone der veränderlichen Winde liegt jenseits der Polar- grenzen der beiden Passate. Im nord-atlantischen Ocean -sind die S.w.-, im süd-atlantischen die N.w.-Winde vorherrschend. §. 63. Die S t r ö m.u n g e u. A. Die Strömungen des offenen Oceans. I. Derkap-Strom. Zwei Seeströine, der eine ans dem Kanal von Mozambique, der andere un- mittelbar vom hohen Meere, S. von Madagaskar kommend, vereinigen sich an der afrikanischen Küste am Kap Padron und bilden den Kap-Strom. Es ist ein Strom warmen Wassers, der in 36" S. Br. eine mittlere Wärme von 2\lu° besitzt. Sein warmes Wasser schüttet er in den süd-atlantischen Ocean aus, das sich jedoch bald mit dem kühleren Wasser desselben vermischt. Ii. Die süd-atlantische Strömung, eine Drift von 45t M. Geschwin digkeit in 24 St. und eine Fortsetzung des Kap-Stromes, führt das kältere Wasser der südlichen atlantischen Breiten längs der Westküste von Afrika, wo sie an der Congo-Küste und der Zaire-Mündung 111. zu dem mächtigen, sehr ausgedehnten Ae q natorial- Strom wird. Derselbe stießt im Durchschnitt mit einer Geschwindigkeit von 15 M. an einem Tage anfangs auf der Süd- seite, darkn zu beiden Seiten des Aequators von O. nach W. über den Ocean. In der Nahe der süd-amerikanischen Küste, dem Kap St. Roque gegenüber, spaltet er sich in einen nördlichen und südlichen Zweig. Dieser fließt Iv. als brasilianische Strömung, mit einer mittlern Geschwindigkeit von unge- fähr 5 M. in einem Tage, bis über den Wendekreis des Steinbocks hinaus, und wird, nachdem ihn die schwache Drift des. So.passats verstärkt hat, theils, wie es scheint, durch die Ausmündung des la Plata-Stromes, besonders aber durch die. aus S., vornemlich vom Kap Hoorn kommende Polar-Strömungen gegen O. abgelenkt. Daraus entsteht V. die südliche Verbindungs- Strömung, durch welche einer Seils die Wasser des atlantischen Oceans, andrer Seils die des antarktischen Meeres in das indische Meer zurückgeführt^ werden, indem jenes vom Kap der guten Hoffnung den Kreislauf dahin zurück über den Aeqnator und längs der brasilianischen Küste beschreibt. Vi. Der nördliche Zweig des Aequatorial-Strom es zieht längs der Küste von Guyana nach den Antillen, und erlangt in dieser Hälfte eine Länge von ungefähr 1000 M. Von der aequatorialen Strömung trennt sich mitten zwi- schen Afrika und Amerika genau unter dem Aequator ein N.w. Abfluß, • der aber sehr schwach fließt. Die Temperatur der Aequatorial-Strömung ist 8 *
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