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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 29

1873 - Kempten : Dannheimer
29 Mit dem Untergange der Hohenstaufen begann das sogenannte Zwi'chemeich, das. Interregnum, eine traurige Zeit fr Deutschland. Das Faustrecht, rohe Selbsthilfe und Gewaltttigkeit traten an die Stelle der Gesezesherrschaft. Sogar auslndische Fürsten fhrten die Kaiserwrde, ohne sich viel mit Deutschland zu bekmmern. Da whlten die deutschen Fürsten den Grafen Rudolf von Habsburg, der im Aargau und obern Elsa reich. begtert war, zum Kaiser 1273. Er entsprach dem in ihn gesezten Vertrauen, stellte mit Nach-druck Ruhe und Ordnnng, Recht und Gesez im Reiche her, brach vielen Raubrittern, die deu Landfrieden strten, ihre Burgen und Schlsser und bekriegte und schlug den König Ottokar von Bhmen, der aus bermuth ihn nicht als Kaiser anerkennen wollte, auf dem Marchfelde 1278. Ostreich, Steiermark und Krain gab er seinen eignen Shnen zu Lehen und wurde so der Stammvater des Habs-burgisch-streichischen Hanses. Um Italien bekmmerte er sich nicht. Als er 1291 starb, trauerten viele Deutsche um den biedern, wackern König. Adolf von Nassau, bis 1298, und Albrecht ] bis 1308 waren Rudolfs nchste Nachfolger. Herzog Albrecht von Ostreich, Rudolfs von Habsburg Sohn, ein finsterer und harter Mann, wurde, nachdem sein Gegner-Adolf von Nassau 1298 umgekommen war, als deutscher König an-erkannt. Da er die freien Gemeinden in der Nachbarschaft seiner Stammgter in der Schweiz durch Arglist und Druck unterthnig wachen wollte, so traten 1307 auf dem Rtli am Vierwaldstttersee patriotische Männer, wie Werner Stauffacher aus Schwyz, Walter Fürst aus Uri, Arnold von Melchthal aus Uuterwaldeu zu einem Bund zusammen, um die alten Freiheiten zu behaupte. Der Urner Wilhelm Tell erscho den ve, haten Bogt Geler bei Knacht, einen andern brachten sie der die Grenze. Albrechts Zorn entbrannte heftig; mit Heeresmacht zog er heran, um die freien Bauern zu zch-tigeu und zu unterjoche. Doch am 1 Mai 1308 wurde Albrecht auf einem Ausritt von seinem Neffen Johann von Schwaben ermordet. Die Schweizer erhielten von ihrem Bunde den Namen Eidgenossen; sptere Angriffe (Schlacht beim Morgarten 1315, bei Sempach 1386) schlugen sie tapfer ab und noch heute besteht die Eidgenossenschaft, gegenwrtig aus 22 Kantonen. In Deutschland rangen daraus Ludwig der Bayer und Friedrich von Ostreich um die Krone, bis jener 1322 bei Mhldorf am Inn entscheidend siegte.

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 34

1873 - Kempten : Dannheimer
34 im deutschen Reich Ordnung und Recht aufrecht zu erhalten. Auf dem Reichstage zu Worms brachte er dm ewigen Landfrieden, bei Strafe der Reichsacht fr die bertreter, zuwege. Dem Reichskammergericht, welches in Frankfurt a. M., spter in Speier, znlezt in Wetzlar seinen Siz hatte, muten jich auch die Fürsten unterwerfen. Zur besseren Verwaltung theilte er Teutschland in 12 Kreise; sie waren: Der streichische, bayrische, schwbische, frnkische, ober- und niederschsische, westflische, kurrheinische, oberrheinische und burgun-dische. Ui'ter Maximilian wurde auch das Postwescn eingefhrt ; Franz vou Taxis bernahm es als Generalpostmeister. Max regierte bis 1519. In den lezten Jahren feines Gebens, erzhlt man, habe er immer seinen Sarg mit sich gefhrt. Damals bestand das deutsche-Reich ans 370 selbstndigen Gebieten. Karl V war Maximilians Enkel und Nachfolger. Eberhard im Bart zu Worms d. 21 Juni 1195. 1) Der Kaiser sa zu Worms am Rhein beim frohen Festes-mah l und um ihn her in langen Reihu, erfreut durch Hrnerklang und Wein, der Fürsten groe Zahl. 2) Es hebt sich an ein-edier St reit rm Land und Erbe laut. Der Pflzer rhmt die Fruchtbarkeit in seinem Gane weit und breit, und Weine, die er baut. 3) Der Bah er rhmt der Klster Pracht und seiner Städte Zier. Der Sachse spricht: Aus manchem Schacht wird mir das edle Erz gebracht und dieses rhm ich hier". 4) Und jeder stellt in seiner An sein Land in helles Licht. Da kommt d:e Reih an Eberharb, den Wrttemberger mit dem Bart; solch Schze hat er nicht. 5) Er ruft o welch ein lieblich Loos, mehr weith als Ebelslein.' : Ich kann in jedes Bauern Scho, so sicher wie im festen Schlo, ganz sorglos schlafen ein". 6) Dem Worte lauscht der rftcnftanb und sinnet still betrob. Der Kaiser ruft; Im Schwabenland knpft Fürst und Volk das schnste Band; es hat das hchste Lob!" Doktor Martin Luther, der Reformator der evangelischen Kirche, war Professor au der Universitt zu Wittenberg an der Elbe. Sein Vater stammte ans Mra in Thringen, war aber als Berg-mann nach Eisleben gezogen. Luther wrbe geboren den 10 November 1483 und als Knabe in die Schule geschickt zu Mannsfelb, Mag-beburg und Eiseuach. Als Jngling studirte er in Erfurt 1501 die Rechte, trat aber im Juli 1505 ins dortige Augustinerkloster, ^m

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 175

1826 - Kempten : Dannheimer
0 175 gen und schickte sie auf die Universität Pavia. Zum Glück Baiernü starb er schon 1463 ohne Kinder zu hinterlassen, undsigismuud theillc auf Verlangen der Stände nach zweijähriger Alleinherrschaft 1465 -je Regierung mit sei- nem Bruder A l b e r l iv. genannt den Wersen. — Im Jahre 1467 trat aber Sigismund, aus Liebe zum Privat- leben, und da er den überlegenen Geist des Bruders ohne Eifersucht erkannte, die Herrschaft an Albert iv. ganz ab, gegen ein ansehnliches Fahrgeld und den Vorbehalt der Schlösser Grünwald, Menzingen und Neuenhof; — hier unterhielt sich Sigmund, in stiller Entfernung vom Welt- und Hoflebcn, gerne mit Gelehrten und Künstlern, welche er ermunterte und großmüthig unterstützte, er be. suchte auch mit Liebe den Landmann in seiner einsamen Hütte, thetlte freundlich den Nothlcidenden mit, und errichtete der Andacht manches Denkmal, bis er 1501 unvermählr starb. — Alberrs Heller Geist erkannte die trüben Quel- len, aus welchen seit Jahrhunderten seines Hauses und Landes Verderben vorzüglich kam; die Länderzersplitterung unter eifersüchtigen Erben. Er wollte Wittelsbachs Kraft verjüngen und ihm gelangs, er überwältigte was seinem unbeugsamen Entschluß im Wege stand. Nachdem Al- bert iv. die Regierung allein angetreten hatte, verlangte sein Bruder Christoph die Mitregieruug. Die Land, stände wünschten keine doppelte Hofhaltung, und die Sa- che ward der Entscheidung des Herzogs Ludwig zu Landöhul überlassen, der sich für Alberts Alleinre- gierung erklärte. Damit wollte sich Christoph der starke trotzige Ritter nicht beruhigen, und Albert sah sich genöthigt, ihn 1471 im Bade verhaften zu lassen; er erhielt erst 1472 seine Freiheit wieder und als Fahr- gehalt die Einkünfte der Städte Weilheim und Lands- berg mit der Veste Päll; nachdem sich die Pfalzgrafen und andere Ritter für das gute Betragen des freigelaffenen Herzogs verbürgten. Hart aber drückte Herzog Christoph diese Städte, der Bürger gerechte Klagen kamen vor Herzog Alberts Ohr, er beschloß nach zehn Fahren die Städte wieder an sich zu ziehen, und beauftragte hie- zu den Niklas von Abeuöberg. Wahrend dieser nach München zog, brach außerhalb Freising, Herzog , y *■ /7 '

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 19

1826 - Kempten : Dannheimer
/ —o— t(J hier vereinigte sich diese Straße mit der südlichen Straße von Verona nach Augsburg; führte aber zugleich westlich Über Esco (Schongau) — nach Campodunura (Kempten, bojokcltischen Ursprungs). Eine gerade römische Straße zog sich noch von lsu, nisca ad Ambram Fürstenfeldbruck) und nahe bei Spielbcrg vorbei über Mameudorf, Hattenhofen und Meh. .ring nach Augsburg. Vierte Rbmerstraße, von Augsburg nach Hel- v e t i e n. Diese wichtige Straße, jetzt noch die Hochstraße/ und Im Mittelalter vorzugsweise Strazza genannt, führte von Augsburg über Schwabmünchen, — nach Ka- pis, — zu dem Wertachübergang bei Sibnach, ehe- chem Siebeneich, und an dem heutigen Türkheim vor- über nach Navoe (Obergünzburg), — und Eampo- dunum. Von Kempten aus nahm sie die Richtung nach Viaria — Vemania (Wangen), — ßrigan- .tiurn (Bregenz), — Arbor fei ix (Arbon) über ad Fines (Dsinn) nach Vin dòn issa (Vindisch). Von Vemania (Wangen) ans lief auch ein Römer, weg über Vi a ca oder Via na nach Krumbach und -Augsburg; dem Vereintgungöpunkt aller Straßen Rhä- tiens, Vindeliziens und Rorikums. Fünfte Römerstraße, von Vindonissa (D indisch) nach Re gi nu in (Die genö bürg). Diese Römerstraße führte von Vindonissa (Bin. disch) nach Tenedo (Thiengen), — eine Stunde von Waldshul über dcü Rhein: — nach den Stationen Juliomagum (Slühungen ), — Brigobannis (Bräunling), — J\rae fla via e (Rottweil), — 8 a- mulocenae (Clltj am Neckar), — Grinario (Ro- thenburg am Neckar),— Cjarenna (bei Saniiaöt), — ad Lunam (an der Leine). — Don der Station ad Lunam führte die Hauptstraße weiter nach Aquile)* 2 *

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 233

1826 - Kempten : Dannheimer
0 255 München Len 19. Juny 1774 zwischen beiden Churfür- sien zu Baiern und zu Pfalz am Rhein ein gegen, fettiger Schenkungsvertrag abgeschlossen, von bei- Len Churfürften unterzeichnet und besiegelt, nach wel- chem Einer dem Andern schon gegenwärtigen Mitbesitz gesammler, beiderseitiger Lande einräumte; doch also, daß derselbe zwar gegen jede Anmaßung des Besitzthrims von einem Dritten volle Wirkung haben, aber, so lange der beiderseitige Mannssiamm daure, zu keinem Gebrauch gegen einander dienen könne. Diese Uebereinkunft war im engsten Hausgeheimniß bewerkstelligt/ und Herzog Carl von Zweibrück trat selber am 8. März 1778 bei. Schon wollte man die Gewährleistungen des Haus- Vertrags bei Frankreich und Preußen nachsuchen, als Churfürst Maximilian Joseph, unerwartet die Nähe feines Todes fühlte. Frg. 170) Wie und wann verschied Max Jo- seph, — welche Trauer erfüllte Baiern über den Verlust des Allgeliebten? Antw. Am 8. Christmonat 1777 verspürte Max Joseph ein Uebelbefinden, fein unwissender Leibarzt nannte den sich bald zeigenden Ausschlag die Rötbelu, es waren aber die Kinderpocken» wozu sich eine gefähr- liche Entzündung gesellte, der erlauchte Kranke empfand den schnellen Schluß seiner Tage, er nahm Abschied von seiner Gemahlin» und sprach noch mit sterbender Lippe: — „Leb wohl, ewig wohl Liebe.' — Du mein schö- „nes Land, meine lieben Unrerthanen, ihr „lieget mir am Herzen! Betet für mich, auch „ich will euch Segen bei Gott erflehen." — Nach diesen Worten verschied der ewig theuerste Vater seiner Baiern. *) — Schon während seiner Krankheit hörte man in Pallästen und Hütten nur Stimmen deö tiefesten Wehklagens, man sah nur Augen voller Thrä- «en, Tempel voller Betenden, es war nicht, als wenn *)^chlözers Briefwechsel. 1778. Hl. Theil. Heft Xv. S. 177 bis 192. Krankheit und Tod Ehurfürst Maxirá tianö von Baiern.

6. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 58

1834 - Kempten : Dannheimer
58 Des Mittelalters I. Periode. 45o nun mit einem Heere von 5 — 700,000 Mann gegen das westliche Europa. Er überschwemmte Deutschland, setzte über den Rhein, und ruckte plündernd und mordend bis Orleans in Frank- reich vor. Da vereinigte die gemeinsehaftliche Gefahr die Römer und West-Gothen, wie auch andere deutsche Wölk er sch a ft en unter dem römischen Feldherrn Ae tins. Weiehalons an der Marne (Catalaunum) stießen die seind- 43i lichen Heere auf einander. Es entbrannte eine wüthende Schlacht, in welcher Attila auf das Haupt geschlagen und aus Gallien vertrieben wurde. 152.000 Leichname erschlage- ner Menschen bedeckten das Schlachtfeld. 452 Im folgenden Jahre brach er in Ober-Italien ein, zerstörte viele Städte, unter diesen das starke Aquileja, dessen Einwohner mit vielen andern Jtaliern vor den Greueln der Zeit auf die nahen Inseln des adriatisch en Meeres flohen, wo sie das in der Folge große und herrliche Vene- dig gründeten. Eben wollte Attila nach Nom ziehen; da hielt ihn eine Gesandtschaft, an deren Spitze Papst Leo der I. oder Große stand, durch große Versprechungen, vorzüglich aber durch die Schrecken der Religion, von diesem Plane ab. Er verließ nun Italien, und starb bald darauf an 455 einem Schlagflusse. Sein Tod und die Uneinigkeit seiner Söhne, die um das väterliche Erbe haderten, machte der Herrschaft der Hunnen in Europa ein Ende. Die verschiedenen Völker, die bisher der Schrecken zusam- 455 mengehalten hatte, rißen sich los, und das Weltreich At- tilas zerfiel in mehrere kleine Staaten. tz. 75. Untergang des abendländischen Kaiserthumes. Bei diesen gewaltigen Stürmen herrschten in dem getheil- ten römischen Reiche Kinder (§. 66.) ; in Constantino- pel der 18jährige Arkadins, in Rom der iijährige Ho- norius. Ihre Vormünder (Rnsinus und Stilicho) waren schlechte Menschen; eifersüchtig über einander, und nur be- dacht, die eigene Macht und Reichthümer zu vermehren. Ja sie vergaßen ihre Pflicht gegen Fürst und Vaterland so sehr, daß sie selbst mit Ausländern (Barbaren) in verrälherische Verbindungen traten, und dieselben als

7. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 79

1834 - Kempten : Dannheimer
Bon Gottfried von Bouillon bis Karl den V. 79 breiteten Christi Lehre im blutigsten Kampfe aus, eroberten 1230 zwischen 1230 und 1285 ganz Preußen, und stifteten einen Staar, der sich endlich unter dem Hochmeister Alb recht von Brandenburg aus einem Ordenslande in das Erb-1525 groß herzogthum Preußen verwandelte. Anhang. Mongolisches Reich. An den Ufern der Selinga im östlichen Asien beherrschte um .1200 ein großer Chan 30,000 Familien. Sein Sohn 120a Temudschin, unzufrieden mit der engen Herrschaft, brach aus der kalten Wüste auf, eroberte beinahe ganz Asien, und stiftete das große mongolische Reich. Statt des bis- herigen Namens Temudschin nahm er nun den Titel D sch in- rros gis-Chan, d. i. der größte der Könige an. Als er ganz Asien mit Schrecken und Grausamkeit erfüllt hatte, zog er sich freiwillig in seine Residenz Karakorum zurück, wo er im Jahre 1227 starb. Seine Söhne und En-1227 kel setzten die Eroberungen mit gleichem Glücke fort. Sie brachen sogar in Europa ein, unterjochten Rußland, und sieg- ten und plünderten schon in Polen, Mähren, Schle-i24i sien und Ungarn. Bei dieser plötzlichen Gefahr n vnten Kaiser und Kar- dinäle die Nationen um Beistand für die schlesischen Fürsten. Viele Herren und Ritter eilten den Schlesiern zu Hilfe, und es erfolgte die Schlacht bei Liegnitz, in welcher die Mon-1242 golen siegten. Dennoch gingen diese nicht weiter, sondern wendeten sich wieder gegen Osten, und vollendeten die Ein- nahme von China. Um 1300 ward das übergroße Reich in fünf Chanatei^oo getheilt. Die Theilung sollte Ruhe und Kraft des Mongo- lenreiches bewirken; aber sie bewirkte das Gegentheil — häufige Kriege und noch größere Zerstückelung in 31 Cha- nate, und das Ansehen der Mongolen sank von Jahr zu Jahr tiefer. Da gelang es im Jahre 1370 Timur dem Lahmen, 1370 auch Tamerlan genannt, einem Stämmlinge Dschingis-

8. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 81

1834 - Kempten : Dannheimer
Von Gottfried von Bouillon bis Karl den V. 81 zu dessen Sicherung einen bewaffneten Bund, alt-1241 deutsch Hansa genannt. Der Erfolg entsprach ganz den Erwartungen. Daher kam es, daß sich immer mehrere Städte anschloßen, so, daß um 1500 über 70 Städte zum hanseati-1300 schen Bunde gehörten, die von Köln am Rhein bis Narva in Rußland eine durch Soldaten gesicherte Linie bildeten. Als indessen auch Rudolph von Habsburg, der 1273 Stammvater des österreichischen Kaiserhauses, den deutschen Thron bestieg, ward Deutschlands Lage glücklicher. Dieser große Fürst verkündete einen allge- meinen Landfrieden, bändigte die Raubritter, und 12g» stellte durch das ganze Reich die lang ersehnte öffentliche Ruhe, wie auch Recht und Ordnung wieder her. Auch besiegte er den stolzen Ottokar, König von Böhmen, der sich weigerte, Rudolphs Wahl anzuerkennen, und von ihm die Leben zu empfangen. Böhmen und Mähren gab er des Erschlagenen Sohn, Oesterreich aber, so wie Steier- mark, Krain und die windische Mark rc. verlieh er mit Einwilligung der Fürsten Deutschlands seinen Söhnen Alb recht und Rudolph. Bei der Nachricht von dem Tode des geliebten und hochverdienten Kaisers, der sich den 1201 schönen Namen: Wiederhersteller des Vaterlandes verdient hatte, weinte jeder Patriot. §. 97. Die Schweiz. Das helvetische Land lag ganz in dem Gebiete des deut- schen Reiches, und war in mannigfaltige Herrschaf- ten getheilt. Unter ihnen war das Haus Habs bürg das mächtigste. Da nun Kaiser Alb recht der I., Rudolphs 1291 Sohn, seine Hausmacht in diesen Gegenden unrechtmäßig zu erweitern suchte, wurden die Gemüther der freiheitlieben- den Schweizer mit edlem Unwillen erfüllt. Männer, entschlossen, Gewalt abzuwehren, kamen im Grütli, zwischen Uri und Unterwalden, zusammen; an ih- rer Spitze standen Melchthal, Fürst, Stauffacher, und besonders Wilhelm Tell, ein Bürger von Uri. Der wüthendste der kaiserl. Landvögte war Herman Geßler. Er siel, von Tells Pfeile getödtet, in dem Hohlwege bei 1^? K ü ß n a ch t. Diese That durchlief das ganze Land, und wurde das Signal zum allgemeinen Aufstande und zum Schwei- Cammcrers Weltgeschichte. 6te Aufl. 6

9. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 170

1834 - Kempten : Dannheimer
uo Der neuesten Zeit neue Republik mußte mit Frankreich ein Schutz- und Trutz- bündniß schließen, und Genf und Mühlhausen abtrctcn. Mehrere Jahre hindurch blieb nun Helvetien den innern Unruhen preisgegeben, die besonders durch das Ueberge- i™» wicht, das sich im Jahr 1799 die Russen und Oesterrei- ch er auf kurze Zeit in diesem Lande erwarben, Nahrung er- hielt. Eine Menge Versassungsentwürfe wurden vor- geschlagen, eingeführt, und wieder verworfen; die Verände- rungen waren endlos, die Verwirrungen auf das höchste ge- stiegen. ,803 Da drang Bonaparte am 19. Febr. 1803 den Schwei- is.6br.zern seine Bundes- und Mediationsakte auf, nach welcher die Schweiz aus 19 Kantonen bestand, von denen jeder seine besondere innere Einrichtung hatte. Die allge- meinen Angelegenheiten der Rupublik mußten auf einer Lag- satzung verhandelt werden, welcher ein jährlich zu ernen- nender Landammann Vorstand. ,803 Wallis war schon am 26. Aug. 1802 zu einem b e so n- 2ü.aug. Hern Frciftaate erhoben, und unter den Schutz Frank- reichs, Italiens und der Schweiz gestellt worden; aber nichts- ,8io dcstoweniger wurde dieß Land am 12. Dec. 1810 als Dc- i2.Dec. ^gxtement Simplon Frankreich einverleibt. Dieß Verhaltniß der Schweiz hatte Bestand, bis nach Napoleons Besiegung die verbündeten Heere in die Schweiz eindrangen, deren Neutralität verwarfen, und die Me- ,813 diationsakte für aufgehoben erklärten. Jetzt erneuerten sich wieder die alten Zwiste zwischen Aristokraten und Demokraten, und konnten nur durch die nachdrücklichen Er- klärungen der großen Mächte beigelegt werden. im Am 8. Sept. 1814 kam endlich unter ihrer Vermittelung b-Scpt.zu Zürich ein neuer Bundesvertrag zu Stande, nach welchem den bestehenden 19 Kantonen noch die 5 neuen: Genf, Neufchatel und Wallis hinzugefügt wurden. Durch lst5 die Erklärung vom 20. Nov. 1815 wurde der Schweiz von ro.nov.den großen Mächten eine immerwährende Neutrali- tät zugestanden. §. 193. Dänemark. - Vom westphälischen Frieden bis zum Ausbruche der französischen Revolution gab es in Dänemark wenige Ereignisse von welthistorischem Interesse. Die wichtigsten

10. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 169

1834 - Kempten : Dannheimer
169 zweite Periode. dem er zuvor den Prinzen Karl Albert von Carignan bis 1321 zur Ankunft seines abwesenden Bruders Karl Felix zum Regenten ernannt hatte. Der Prinz Regent nahm am 15. Marz die Versas-15mr», su ng an, legte aber schon am 22. März die Regentschaft 22mrz. nieder, da der neue König Karl Felix keine Veränderung der Verfassung zulassen wollte. Jetzt vereinigte sich mit der treu gebliebenen sardinischen Heeres-Abtheilung eine öster- reichische Armee unter Bubna, und unterdrückte den Aufstand ohne große Anstrengung. Um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten, blieben vermöge des Vertrages vom 24. Juli 1821, den der König 24 Juli Karl Felix mit Rußland, Preußen und Oesterreich abschloß, 12.000 Mann Oesterreicher in Piemont stehen. Da aber tiefe Ruhe im ganzen Umfange des sardinischen Staates herrschte, so ward im September 1823 Piemont von den i»23 Oesterreichern geräumt. Am 10. Jan. 1824 starb der ehe- 1824 malige König Victor Emanuel zu Montcalieri. "Ja». §. 192. D i e Schweiz. Beim Ausbruche der französischen Revolution hatte sich N8-, die Schweiz parteilos erhalten, und alle Zwistigkeiten mit der französischen Republik vermieden. Dennoch mußte es geschehen, daß Helvetien im Frieden zu Campo For- n-n mio 1797 Bruntrut an Frankreich, Veltlin und Bor- mio an die cisalpinische Republik ab trat. In der Schweiz bestanden zwei Parteien, die aristo- kratische und die demokratische. Die letztere neigte sich zu Frankreich hin, und stand damit in heimlicher Ver- bindung. Endlich erklärten Mühlhausen und das Waadtland den Wunsch', mit Frankreich vereinigt zu wer- den. Die französische Regierung unterstützte die Demokraten in der Waadt gegen Bern, und erklärte am 26. Jan. 1798 ms das Waadtland zur lemanischen Republik. 2ü.ja„. Bern griff zu den Waffen, wurde aber nach einer tapfern Gegenwehr von den Franzosen überwältigt. Am 12. April 12.«pr. 1798 vereinigten sich die Abgeordneten der dem okratischen Kantone zur Bildung einer neuen unth eil baren hel- vetischen Republik, die von einem Direktorium von 5 Mitgliedern regiert werden sollte, und zwangen die widerstrebenden Kantone mit Gewalt zur Einwilligung. Die »
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