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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 43

1908 - Leipzig : Deichert
d. Die Nachfolger Karls des Groen. 2. Die spteren Karlinge. 43 Abgabe zu entrichten. Zu dem gleichen Schritte konnten den bisher freien Mann die Verwstungen seiner cker führen, denen sie durch die Landesfeinde ausgesetzt waren. Wollte er in dieser Not Brot zum Leben und Getreide fr eine neue Aussaat erhalten, so konnte er dies nicht anders, als indem er sich gegen Zins von dem mchtigeren Grundherrn Untersttzung erkaufte. Er erlangte dadurch noch andere Vorteile. Zu den Gerichtstagen wie zu den Heeresversammlungen, deren Besuch fr ihn eine drckende Last gewesen war, brauchte er nicht mehr zu erscheinen; diese Pflichten nahm der Grundherr fr ihn wahr. Aber er trat damit auch unter die Gerichtsbarkeit seines Herrn, wie dieser auch den militrischen Befehl der die Menge seiner Hrigen und Unfreien ausbte, und die Mglichkeit zwangsweiser Unterordnung solcher Grundholden unter den Willen des Grund-Herrn war damit gegeben. 12. Erneutes Aufkommen der herzoglichen Gewalt. Indem das Band des Knigtums, das bisher das Ostfrankenreich zusammen-gehalten hatte, sich immer mehr lockerte, trat sogleich die alte Gliede-rung des Volkes in Stmme wieder ins Leben. Die Bayern, Schwaben, Sachsen, Thringer, Friesen, Franken, Lothringer fhlten sich alsbald als selbstndige Teile des Volkskrpers, und an ihre Spitze trat meist als Leiter und Richter je der mchtigste und tapferste unter ihnen, der imstande war als Herzog das Volk gegen die uern Feinde zu führen und im Innern fr Ruhe und Ordnung zu sorgen. _ 13. Konrad I. Als im Jahre 911 Ludwig das Kind im Alter von 18 Jahren unvermhlt starb, sahen es gleichwohl die weltlichen wie die geistlichen Fürsten fr selbstverstndlich an, da dem Reiche wieder ein Oberhaupt gegeben werde, und man whlte auf den Vor-schlag des hoch angesehenen Sachsen, Herzogs Ottos des Erlauchten, den Herzog Konrad von Franken zum Könige. Anfangs stand dieser mit den Herzgen, seinen bisherigen Standesgenossen, in gutem Einvernehmen; mehr und mehr aber entzweite er sich mit ihnen, da er die Interessen der Kirche gegenber den weltlichen Herren begnstigte. Insbesondere trat Otto der Erlauchte als sein Gegner auf. Da er nun auch gegen die auswrtigen Feinde machtlos war und nicht ein-mal verhindern konnte, da Lothringen zum westfrnkischen Reiche ab-fiel, so war seine Regierung eine Zeit der innern Wirren und Kmpfe. Er starb 918. Vor seinem Tode bat er seinen jimgern Bruder Eberhard, seinen Nachfolger in der frnkischen Herzogswrde, die andern Fürsten zu bewegen, da sie Heinrich von Sachsen, den Sohn Ottos des Erlauchten, zum Könige whlten, und ihm die Reichskleinodien zu berbringen. _

2. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 53

1908 - Leipzig : Deichert
a. Die schsischen Kaiser 9191254. 3. Otto Ii. 973983. 53 waren von Rom und von Konstantinopel, von den Russen und Bulgaren Boten erschienen, dazu eine groe Flle von Fürsten des Reiches. Sie alle verherrlichten das Fest durch ihre Anwesenheit und ehrten so Otto als den ersten Herrn des Erdkreises. Leider traf mitten in die Freude die Nachricht von dem Tode des Herzogs Hermann Billnng, die den Kaiser auf das tiefste erschtterte. In der Woche vor Pfingsten weilte er in Memleben, wo er im Alter von 61 Jahren schmerzlos verschied. Die Grabsttte wurde ihm im Dome zu Magde-brg unweit von dem Grabe seiner ersten Gemahlin Editha bereitet. 3. Otto Ii. 973983. 1. Ottos Ii. Wirken in der Heimat. Als Otto achtzehnjhrig durch den Tod des Vaters zur Herrschaft berufen wurde, bewies er bald, da die Tatkraft und der scharfe politische Verstand des Vor-gngers auch ihm eigen waren. Die herzogliche Macht im Sden drohte seiner Stellung gefhrlich zu werden. der Bayern, dessen Grenzen sich weit in das heutige sterreich und bis an das Gestade deradria ausdehnten, regierte Judith, die Witwe Heinrichs, als Vor-muud ihres jungen Sohnes Heinrich, den man spter den Znker genannt hat. Ihre Tochter Hedwig war mit dem altersmden Burchard, dem Schwabenherzog, vermhlt und hoffte nach dem Tode des Gemahls der das Land selbstndig verfgen zu knnen. Als nun 973 Burchard starb und Otto Ii. das Herzogtum seinem Freunde Otto, dem Sohne seines verstorbenen Stiefbruders Liudolf, verlieh, wurde von den beiden Frauen und von Heinrich im Bunde mit zahlreichen Geistlichen Schwabens und Bayerns eine Verschwrung gegen den Kaiser angestiftet, wobei man auch mit den Bhmen und Polen in Verbindung trat. Schnell aber unterwarfen der Kaiser und der Herzog Otto die Gegner; Herzog Heinrich entfloh, und das bayrische Herzogtum wurde in mehrere Teile zerlegt, die nun treuen Anhngern des Kaisers als Herzogtmer oder Markgrafschaft gegeben wurden (Herzogtum Krnten, die Ostmark unter den Babenbergern). Wie hier-durch eine Gefahr fr die Einheit und Ruhe des Reiches beseitigt wurde, so erwies sich die Teilung des groen Herzogtums in eine Anzahl kleinerer Herrschaften auch fr die Verbreitung der Kultur und des Deutschtums in jenen Gegenden als beraus frderlich. Mehr als bisher wurde nun den Grenzgebieten die Frsorge ihrer Herrscher zuteil, und deutsches Wesen begann von hier aus in das Egertal zum Czechenlande, sowie in das Land unterhalb der Enns bis nach Ungarn hinein vorzudringen. 2. Der Einbruch Lothars von Frankreich in deutsches Land. Die Unruhen, welche Otto Ii. im Sdosten des Reiches niederzukmpfen hatte, erweckten in dem westlichen Nachbar wieder einmal die Hoffnung,

3. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 57

1908 - Leipzig : Deichert
a. Die schsischen Kaiser 9191024. 5. Heinrich Ii., der Heilige 10021024. 57 einen Teil der Fürsten zu bewegen, da sie den Bayernherzog whlten, der dann in Mainz von ihm gesalbt und gekrnt wurde. Hierauf suchte Heinrich die noch widerstrebenden Teile des Reiches fr sich zu gewinnen, was er bei den Schwaben und ihrem Herzog leicht erreichte. Den Sachsen sagte er die Beibehaltung ihrer Sonder-rechte zu und bewog sie hierdurch zur Huldigung, endlich vermochte er, auch die Lothringer durch freundliches Entgegenkommen fr sich zu gewinnen. 2. Vernderte Stellung des Knigs. So hatte Heinrich die Einheit des Reiches wiederhergestellt; aber es machte sich doch be-merkbar, da er dieses nur durch das Entgegenkommen der Groen und fr gewisse Zugestndnisse, die er bewilligte, erreicht hatte. So fhlte sich Heinrich bestndig von dem guten Willen der Herzge und Grafen abhngig. Die Erblichkeit der groen Lehen der Graf-schaften, Markgrafschaften. Herzogtmer wurde jetzt allmhlich selbst-verstndlich; die Bischfe erlangten mehr und mehr die Rechte des Landesherrn in ihren Sprengeln, und geistliche und weltliche Fürsten traten mehr als frher in Reichstagen mit dem Kaiser zusammen, um gemeinsam mit dem Herrscher das Wohl des Reiches zu beraten und darber zu beschlieen. 3. Die Kmpfe im Osten; Boleslaw von Polen. Die Ab-hngigkeit Heinrichs von den Groen lhmte auch seine Ttigkeit nach auen. Nach dem Tode Ottos Iii. erhob sich der ehrgeizige Polen-herzog Boleslaw, eroberte Bhmen und die Lausitz und nannte sich König, indem er sich von der deutschen Oberhoheit lossagte. 15 Jahre hat in verschiedenen Unternehmungen Heinrich gegen ihn Krieg ge-fhrt, ihm aber feine Eroberungen doch schlielich lassen mssen unter der Bedingung, da er sie als Lehen des Reiches nahm. Die Macht der Slawen aber hatte hierdurch wieder einen gewaltigen Zuwachs erhalten, und die Bistmer Havelberg und Brandenburg wurden so gut wie vernichtet. 4. Die Kmpfe in Italien. Auch in Italien waren sogleich nach Ottos Iii. Tode Unruhen ausgebrochen. Der ehrgeizige Mark-gras Ar du in von Jvrea war zum Könige von Italien gewhlt und gekrnt worden, aber Heinrich erschien 1004 in Oberitalien, drngte Arduiu zurck und erhielt nun die italische Knigskrone. Auch in Rom, in dem sich Parteien gegen den Papst erhoben hatten, stiftete er Ruhe und wurde hier (1014) zum rmischen Kaiser gekrnt. End-lich trug er seine Waffen auf einem dritten Zuge auch gegen die Araber und Griechen, welche immer noch Unteritalien beherrschten, konnte sie aber doch nicht zur vlligen Unterwerfung bringen. 5. Ansprche auf Burgund. Bedeutsam fr die Folgezeit war es, da Heinrichs Oheim, der kinderlose König Rudolf Iii. von

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 59

1908 - Leipzig : Deichert
b. Die frnkischen Kaiser 10241125. 1. Konrad Ii. 10241039. 59 horsam gegen den König anhalten sollte. Gegen diese Unterordnung unter Rom suchte nun aber der deutsche Klerus unter Fhrung des Erzbischoss Aribo von Mainz sich mit aller Macht zu wehren. 8. Heinrichs Tod. Im Jahre 1024 ist Heinrich zu Groua in Sachsen im 52. Lebensjahre gestorben und in Bamberg, dessen Bistum er gegrndet hatte, beigesetzt worden. 1). Die frnkischen Kaiser 10241125. 1. Konrad Ii. 1024 1039. 1. Seine Wahl. Heinrich Ii. war kinderlos gestorben. Die Groen des Reiches waren also bei der Wahl eines neuen Herrschers durch keine Rcksicht auf einen Erben gebunden. Unter ihnen waren es namentlich die hohen Geistlichen des Reiches, insbesondere der mchtige Aribo von Mainz, welche die Wahl betrieben, und diese legten vor allem Wert darauf, da kein Anhnger der clnniacensischen Richtung in den Besitz der Krone gelangte. Gar bald richteten sich in den Unterhandlungen, die vor der Wahl stattfanden, die Blicke auf zwei frnkische Grafen, beide Konrad mit Namen, Urureukel Ottos I. und von seiner Tochter Lintgard abstammend (vgl. S. 47), und als nun in der Rheinebene bei Kamba, Oppenheim gegen-ber, auf dem rechten Rheinufer die geistlichen und weltlichen Groen des Reiches im Jahre 1024 zusammenkamen, lenkte Aribo die Wahl auf den lteren von beiden, dem auch der jngere bereitwilligst seine Stimme gab. Als das Ergebnis der Verhandlung von dem ringsum lagernden Volke mit Jubel gut geheien und besttigt worden war, berbrachte die Kaiserwitwe Kunigunde dem Gewhlten die Reichs-kleinodien, deren Besitz ihn nun in den Augen des Volkes als den zweifellos rechtmigen Herrscher erscheinen lie. In Mainz wurde der neue König von dem Erzbischose gekrnt, und nun unternahm er einen Umritt durch das Reich, um in den einzelnen Landschaften die Huldigung zu empfangen und von der Reichsgewalt Besitz zu ergreifen. 2. Konrads erster Zug nach Italien. Schon ein Jahr nach seiner Wahl trat Konrad Ii. einen Zug nach Italien an, um hier die aufsssigen Groen zur Ruhe zu bringen. In Mailand empfing er die italische Knigskrone, und am Ostersonntag des Jahres 1027 wurde er von dem Papste in der Peterskirche zu Rom zum rmischen Kaiser gekrnt. In dem glnzenden Zuge, der den König durch die Stadt zu der Krnungssttte fhrte, schritten auch zwei Könige ein-her, Rudolf Iii. von Burgund und Knud, der mchtige Herrscher von Dnemark, England und Norwegen. Nachdem dann Konrad auch die Angelegenheiten in Unteritalien befriedigend geordnet

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 72

1908 - Leipzig : Deichert
72 Iii. Die deutsche- Kaiserzeit 9191^54. gegen verlieh er ihnen die weltliche Stellung (Homsrechte) und ihre Besitzungen durch die bergabe des Zepters. Die Belehnung durch den Kisi^Me in'deutschland der kirchlichen Weihe vorausgehen. Es konnte also hier der Papst niemand zum Bischof machen, den der Kaiser nicht vorher belehnt hatte. Im Jahre 1125 starb Heinrich V., ohne einen Erben zu hinter-lassen. 6. Lothar von Sachsen 11251137. 1. Seine Wahl. Als Heinrich V. gestorben war, schien es zu-nchst zweifellos, da der Schwabenherzog Friedrich von Staufen, ein Neffe des Verstorbenen, sein Nachfolger werden werde. Da dieser aber nebst seinem Bruder, dem Herzog Konrad von Franken, ein Anhnger Heinrichs V. gewesen war, so waren ihm insbesondere die Sachsen und geistlichen Groen des Reiches nicht geneigt. Der Erzbischof Adalbert von Mainz bewirkte daher mit Hilfe von mancherlei Um-trieben, da in der Wahlversammlung in der Nhe von Mainz der bisherige Herzog von Sachsen, Lothar von Supplinburg (ein Mann von 58 Jahren) zum deutschen Herrscher gewhlt wurde. Die staufischen Brder und ihr Anhang in Schwaben und Ostfranken wollten diese Wahl aber nicht gutwillig hinnehmen, und wiederum wurde einem deutschen Könige ein Gegenknig gegenbergestellt; es war Konrad von Franken. 2. Der Kampf mit den Staufen. Um seine Stellung gegen-ber den Staufen zu strken, vermhlte Lothar sein einziges Kind Gertrud mit Heinrich dem Stolzen, dem Herzoge von Bayern. Dieser war zwar ein Schwager Friedrichs von Schwaben; aber weil er jetzt die Aussicht erhielt, mit Bayern auch dereinst Sachsen zu ver-einigen und nach Lothars Tode wohl auch die Knigskrone zu er-ringen, so wurde er der erbittertste Feind der Staufen. Der zwischen den beiden Parteien ausbrechende Kampf wurde nun bis zum Jahre 1135 gefhrt. Da unterwarfen sich die beiden staufischen Brder und wurden in allen ihren Besitzungen besttigt. 3. Seine Rmerzge. Da Lothar vornehmlich der streng kirch-lichen Partei seine Wahl verdankte, so zeigte er sich dem Papste zu-nchst sehr ergeben. Er suchte aber doch die dem Knigtums nach dem Wormser Konkordate noch zustehenden Rechte zu vermehren, was ihm freilich auf die Dauer nicht gelang. Zweimal zog er nach Italien. Im Jahre 1131 erhielt er nebst seiner Gemahlin die Kaiserkrnung. Im Jahre 1136 berschritt er die Alpen, um den Papst gegen den Normannenknig Roger zu beschtzen, der Unteritalien und Sizilien unter seinem Zepter zu einem mchtigen Reiche vereinigt hatte. Roger wurde nach Sizilien verjagt. Als der Papst aber nun selbst als sein

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 26

1908 - Leipzig : Deichert
26 Ii. Das Frankenreich. Bald aber (747) zog sich der erstere in ein Kloster zurck, so da Pippin allein die Sorge fr das groe Frankenreich zufiel. Unter ihm erfuhr das Reich eine weitere Ausdehnung nach Westen und nach Osten. Schon Karl Martell hatte die Friesen bezwungen, Pippin eroberte die Provence und Aquitanien und dehnte also die Macht des Staates bis an die Pyrenen aus. Im Osten unterwarf er Alamannien und stellte das Land unter frnkische Grafen, und der Bayernherzog Tassilo mute ihn als seinen Oberherrn anerkennen. 2. Die Knigswrde. Schon Karl Martell hatte das Frankenreich seinen beiden Shnen hinterlassen, als wenn es sein eigenes wre; Pippin hatte den vom Vater berkommenen Ruhm noch durch tchtiges Walten und die Erweiterung der Reichsgrenzen vermehrt. So lag ihm der Gedanke nahe, sich auch den seiner Macht entsprechenden Titel zu geben. Im Jahre 751 setzte er den letzten König aus dem merowingischen Geschlechte ab und schickte ihn in ein Kloster. Dann lie er sich auf einer Versammlung der Groen des Reiches in Soissons zum Könige whlen und von dem Erzbischos Bonifatius salben. So gab er also der gegen das Herkommen gewonnenen Knigs-macht durch eilte kirchliche Feier eine besondere Weihe. Diese Salbung wiederholte wenige Jahre daraus der Papst Stephan Iii., als er hilfeflehend nach dem Frankenreiche kam, und er gebot bei Androhung aller zeitlichen und ewigen Strafen den Franken, die dem Könige ge-schworene Treue zu halten. 3. Die Pippinische Schenkung". Als der Papst bei dem König Pippin erschien, bat er ihn um Schutz gegen die Langobarden, die ihn in seinem Gebiete von Rom bedrngten. Allerdings befand sich dieser rmische Dukat unter der Oberhoheit des ostrmischen Kaisers, doch dieser war nicht imstande, dem Papste zu helfen. Pippin brach nun sofort nach Italien auf und besiegte die Langobarden. Er ber-gab dann das Gebiet von Rom sowie den Landstrich sdlich der Po-mndnng, das Exarchat Ravenna, den Ppsten als ein Patrimonium Petri, indem er selbst zugleich unter dem Titel eines Patrizins von Rom den Schutz der das ppstliche Besitztum bernahm. Bon diesem Vorgange her schreiben sich die engen Beziehungen zwischen dem Papsttume und dem frnkischen, bzw. deutschen Knigtume. Papst-tum und frnkisches Knigtum waren sich in jenen Zeiten gegenseitig behilflich. Der Papst bedurfte des Beistandes des Knigs, um sich seiner Feinde in Italien zu erwehren, wie auch um den Missionen unter den heidnischen Germanen Schutz zu verschaffen. Der König dagegen fand die Untersttzung des Papstes, um die noch widerstrebenden Männer und Volksstmme unter seiner Herrschaft zu erhalten. Da aber der geistliche Herr dem weltlichen diese Hilfe leisten konnte, rhrte daher, da in der Zwischenzeit die Verbreitung des Christentums unter

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 32

1908 - Leipzig : Deichert
32 Ii. Das Frankenreich. er sich mit einer Tochter des Langobardenknigs Desiderius, um an diesem eine Hilfe und Sttze zu haben. Demgegenber sicherte Karl das Recht des Oberherrschers. Er nahm Thassilo gefangen, schickte ihn zum Gewahrsam in ein Kloster und stellte Bayern unter die Regierung von Grafen, die er einsetzte. 5. Die Awarische Mark. Von dem Bayernlande dehnte er dann seine Macht noch weiter aus, indem er die stlich wohnenden Awaren bekmpfte. Das ganze Land bis zur Donau in ihrem sdlich gerich-teten Laufe wurde als Awarische Mark in Besitz genommen und nun von deutschen Kolonisten, die aus Bayern einwanderten, besiedelt. Nrdlich davon wurden auch die Slawenlnder Bhmen und Mhren und im Sden Dalmatien in eine lose Abhngigkeit von dem Reiche gebracht. 6. Kriege gegen die Slawen. Um die schsische Ostgrenze zu schtzen, machte der König Einflle in die Slawenlnder rechts von Saale und Elbe und grndete zwischen diesen beiden Flssen die Sorbische Mark; nach Norden zu erstreckte er die Grenze des frnkischen Bodens bis zur Eider und grndete sblich von ihr die Dnische Mark. 7. Kmpfe in Spanien. Wie Karl im Osten seines Reiches nnermblich ttig war, um das ehemals bentsche Land den Slawen wieber zu entreien und dem Deutschtum wieberzngewinnen, so nahm er auch gern die Gelegenheit wahr, die Mauren in Spanien zurck-zubrngen. Von dem Emir von Saragossa gegen den Kalifen zu Corboba zu Hilfe gerufeu, zog er 778 mit einem Heere der die Pyrenen, trat aber dann nach erfolglosen Kmpfen den Rckzug an (Nieberlage seiner von Rolanb gefhrten Nachhut). Spter aber ge-lang es ihm boch, seine Herrschaft bis an den Sbfn der Pyrenen und noch etwas weiterhin ansznbehnen (die Spanische Mark). 8. Die Einnahme des Langobardenreiches. Ein hnlicher Anla wie einst seinen Vater fhrte Karl zu einem Kriege gegen die Langobarden. Deren König D e fi d e rins hatte den Papst Hadrian bedrngt, indem er ihn zwingen wollte, die Shne Karl-manns, die bei ihm Zuflucht gesucht hatten, zu Knigen der Franken zu salben. Auf Hadrians Bitte zog Karl 773 der die Alpen, er-oberte die Hauptstadt Pavia und nahm nun den Titel eines Knigs der Langobarden an, nachdem er deren König in ein Kloster geschickt hatte. Dem Papste wrbe der Besitz Roms und des Exarchats besttigt, die Wnsche nach Erweiterung dieses Landbesitzes aber blieben uubefriebigt, und inbem Karl die alte Schutzhoheit der Rom (das Patriziat) beibehielt, leitete er baraus auch gewisse Rechte fr sich bei der Regierung des Papstes sowie namentlich bei der Wahl desselben ab. 9. Karls Machtstellung. Karl der Groe hatte nun fast alle deutschen Völker des Festlandes unter seine Herrschaft vereinigt, und

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 42

1908 - Leipzig : Deichert
42 Ii. Das Frankenreich. Dyle so nachdrcklich, da sie fortan aufhrten, die deutschen Land-striche heimzusuchen. Dann wandte sich der Herrscher gegen Swatopluk, dessen Land er in mehreren Kriegszgen verheerte. Zwei Heereszge unternahm er hierauf nach Italien zum Schutze des Papstes und er-langte in Rom im Jahre 896 die Kaiserkrone. 8. Erneute Bildung von Sonderreichen. Freilich nicht das gesamte Reich Karls des Dicken bekam Arnulf in seine Gewalt. Das Westfrankenreich erkannte jetzt Karl den Einfltigen, einen Nach-kommen Karls des Kahlen, als König an, und in dem Flugebiete der oberen Rhone und des Donbs, zwischen Jura, Alpen und Aar erhob man den Grafen Rudolf zum Könige eines neuen Reiches, das man das Hochburgundische genannt hat. In Italien aber wute ein langobardischer Herzog, Berengar von Friaul, eine selb-stndige Herrschaft zu behaupten. 9. Ludwig das Kind. Als Kaiser Arnulf im Jahre 899 allzu-frh seinem Lande und Volke durch den Tod entrissen worden war, whlten die geistlichen und weltlichen Groen des Reiches sogleich dessen Sohn Ludwig, einen Knaben von 6 Jahren (daher das Kind" genannt) zum Könige. Sie wollten damit offenbar verhindern, da das Reich in seine Bestandteile sich auflste oder Karl der Ein-sltige als letzter Spro des karlingischen Hauses Ansprche auf den Thron erhob. Ein Nationalgefhl trat also hier.zutage, das sich ebensosehr aus den Zusammenschlu der gleichartigen Teile zu einem Ganzen wie auf die Absonderung von Fremden bezog. 10. Die Magyaren. Die Folgen aber zeigten sich bald. Da niemand die knigliche Macht zu frchten brauchte, so griffen Gewalt-tat und Zwietracht um sich; ein Herr erhob sich gegen den andern. Von auen drohten die Feinde, insbesondere die Magyaren. Diese waren ein Nomadenvolk von mongolischer Herkunft, das vornehmlich von der Rinder- und Pferdezucht lebte und in der Donautiefebene, in ver-schiedene Stmme geteilt, unter seinen Huptlingen hauste. Schon hatten sie nach verschiedenen Seiten hin ihre Beutezge unternommen, da drangen sie 907 erst in Bayern, dann in Sachsen und'thringen ein, vernichteten in regellosen, wilden Angriffen jede Streitmacht, die sich ihnen entgegenstellte, und verheerten die Lnder auf das entsetzlichste. 11. Vermehrung der Zahl der Grundholden. Diese schlimmen Zeiten waren nach zwei Seiten fr die soziale und politische Ge-staltung der deutschen Verhltnisse bedeutungsvoll. Viele von den Gemeinfreien fhlten sich nicht stark genug, mit eigener Hand ihr Erbe gegen uere und innere Feinde zu verteidigen. Wollten sie es er-halten, so blieb ihnen kein anderer Weg, als es einem mchtigen geist-liehen oder weltlichen Herrn als Eigentum zu bergeben, um es von ihm als Lehen wieder zu nehmen und fr den gewhrten Schutz eine

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 52

1908 - Leipzig : Deichert
52 Iii. Die deutsche Kaiserzeit 9191254. 16. Die Erlangung der rmischen Kaiserwrde. Whrend des Krieges,, den Otto gegen seinen Sohn und seinen Schwiegersohn hatte führen mssen, war in Italien eine groe Vernderung der Ver-Hltnisse eingetreten. Berengar hatte sich von der deutschen Ober-Herrschaft vllig unabhngig gemacht und die abgetretenen Gebiete wieder erobert. Dann war er sdwrts vorgedrungen und bedrohte das Herrschaftsgebiet des Papstes (Johann Xii.). Dieser bat den deutschen König um Hilfe, und nachdem Otto seinen und der Knigin Adelheid Sohn, den siebenjhrigen Otto in Deutschland hatte zum König whlen und krnen lassen (Liudols war 957 gestorben), zog er 961 mit seiner Gemahlin nach Italien. Berengar flchtete in seine Burgen, ganz Oberitalien fiel dem deutschen Könige zu, und im Jahre 962 empfing dieser nebst seiner Gemahlin aus den Hnden des Papstes in Rom die Kaiserkrone. Die Macht, welche Otto hierdurch erhielt, nutzte er in der Zukunft in der Weise aus, da er die Oberhoheit auch der den Papst er-langte in der Weise, da die Rmer keinen Papst whlen oder weihen lassen durften, ohne vorher seine Zustimmung eingeholt zu haben, und da auch das weltliche Gebiet des Papstes unter die Oberhoheit des Kaisers kam. Hierdurch aber wurde nun auch des Kaisers Macht gegenber den Kirchenfrsten in Deutschland vorlufig gewahrt. 17. Die Gewinnung Unteritaliens. Die Vermhlung des Sohnes Otto mit Theopyano. Wenn nun Otto I. rmischer Kaiser war, 'so durfte Unteritalien feiner Herrschaft nicht entzogen bleiben, der das allerdings die byzantinischen Kaiser die Landeshoheit bean-sprnchten. Auf diese Gebiete die Hand zu legen schien auch aus dem Grunde geboten, weil die Araber, von Afrika kommend, hier das Christentum bedrohtet. Nach lngeren Unterhandlungen gelang es Otto, eine friedliche Gewinnung dieses Landes zu erzielen, indem die byzantinische Kaisertochter T h e o p h a n o im Frhjahr 972 mit seinem Sohne und Nachfolger Otto vermhlt wurde und dem Gemahl als Mitgift das Land Unteritalien einbrachte. 18. Ottos des Grotzen Tod. Nachdem Kaiser Otto bis zu der Meerenge von Messina Italien der Herrschaft seines Hauses unter-stellt hatte, kehrte er 972 nach lngerer Abwesenheit von einer dritten Romfahrt in die deutsche Heimat zurck, wo niemand gewagt hatte, sei es im Innern, sei es an den Grenzen, den Frieden zu stren. Das Osterfest des Jahres 973 feierte er in Quedlinburg am Grabe seiner Eltern. Hier erschienen vor ihm die Herrscher der stlichen Slawenlnder, der Polenherzog M e s e o und der Bhmenherzog B o l e s -law Ii. und brachten ihm Geschenke als ihrem Lehnsherrn. Auch von dem Dnenknige Harald kamen Gesandte, die zum Zeichen der Unterwrfigkeit den festgesetzten Tribut berreichten. Desgleichen

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 116

1908 - Leipzig : Deichert
116 Iv. Vom Untergange der Hohenstaufen bis zum Ausgange des Mittelalters. 6. Die Entwicklung Frankreichs im Mittelalter. Das Aufkommen des burgundischen Hauses. 1. Das Knigtum in Frankreich. Die Nachfolger Karls des Kahlen (gest. 877) in Frankreich konnten weder das Land gegen die Einflle der Normannen schtzen, noch selbst gegenber den aufsssigen Vasallen des Reiches ihr Ansehn wahren, und so fand big Herrschaft der Karolinger im Jahre 987 ein unrhmliches Ende. Unter den Fürsten des Reiches war Hugo Capet, Graf von Paris und Orleans und Herzog von Francien (das Land zwischen Seine und Loire), einer der mchtigsten, und ihn whlten seine Genossen nun zum Könige. Seine Macht erstreckte sich zunchst nur auf das ihm selbst gehrige Land, und neben ihm gab es mehr als 40 Territorialherren, die fo gut wie unabhngig waren. Mit der Zeit aber wuten Hugo und seine erblichen Nachfolger ihre knigliche Stellung mehr und mehr zu befestigen. 2. Die Kriege mit den Englndern. Unter den Vasallen der franzsischen Könige wurden die Herzge von der Normandie die mchtigsten. Denn nachdem Wilhelm der Eroberer 1066 mit einem Normannenheere in England gelandet und die Sachsen bei Hastings geschlagen hatte, wurden sie auch unabhngige Könige von England. Auch vermehrten sie ihren Landbesitz auf franzsischem Boden durch Vertrge und Heiraten auerordentlich. Heinrich Ii. von England (11541189) besa mehr als die Hlfte des franzsischen Landes, nmlich den grten Teil der Nordkste und den ganzen Westen bis an den Fu der Pyrenen. P h i l i p p Ii. A u g u st von Frankreich drngte die englische Macht allerdings erheblich zurck (Schlacht bei Bouviues 1214), und dasselbe geschah unter seinen Nachfolgern. In-folgedeffen war der englische Besitz um 1360 auf das Gebiet der mittleren und unteren Garonne beschrnkt. 3. Die Befestigung der kniglichen Macht durch Philipp It. Durch Philipp I.v., den Schnen" (12851314) wurde die unbedingte Macht des Knigs der alle Territorialgewalten nnerschtter-lich festgestellt, und dies gelang um so mehr, als der König auch dem Brgertum in Hinsicht auf die ffentlichen Angelegenheiten eine Be-beutung einrumte. Vertreter dieses Standes (des sogenannten tiers-etat) vereinigten sich mit eben solchen des Adels und der Geistlich-k e i t zu den sogenannten General st aaten (etats generaux), die der König berief, wenn es galt, Geldmittel aus dem Lande zu erheben. Dieser König setzte auch durch, da fr die Erbfolge in der Knigs-wrde wie in den Lehen das alte fatische Gesetz gelten sollte, wonach allein die Shne erbberechtigt seien. 4. Der hundertjhrige Krieg. Als nun Karl Iv. 1328 ohne
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TM Hauptwörter (200)200

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