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Die Völkerwanderung.
Ihre tüchtige Verwaltung brachte das verödete Land zu Ordnung und neuer Blüte.
6. Die Langobarden waren ein wildes, aber auch ein wackeres Volk. Das beweisen seine Sagen: vom jungen Alboin, wie ihm der Gepidenkönig Türisind die Waffen seines Sohnes Türismod schenkte, den Alboin selbst erschlagen hatte; wie er Turisinds Nachfolger K:une-mund überwand und seine Tochter Rosamunde zum Weibe nahm, sie aber in der Trunkenheit zwang, aus einem Pokal zu trinken, der aus ihres Vaters Schädel gebildet war, und wie sie ihn dafür erschlagen ließ; von König Authäri, der unerkannt seine bayrische Braut Theudelinde besuchte, und von dem König Agilulf, dem Autharis junge Witwe Hand und Krone schenkte; vom König Rothari (Rother), der die Kaisertochter in Byzanz zur Gattin gewann; von dem Knaben Leupichis, der aus avarischer Knechtschaft entkam und den Spuren eines Wolfes folgte, um sein verfallenes Vaterhaus in Friaul aufzufinden.
7. Die niederdeutschen Völker.
1. Weit weniger als die Ostgermanen wurden die west- und norddeutschen Stämme von der Völkerwanderung berührt. Nur von den seetüchtigen Sachsen zogen einige Scharen, der Sage nach unter den Königen Hengist und Hors, auf drei Schiffen übers Meer nach Britannien.
* * Seitdem das Römerreich die Briten nicht mehr schützte, plün-
derten die nördlich wohnenden Stämme sie aus, vor allem die Skoten, die von Irland herüber in das Land gekommen waren, das seither ihren Namen trägt. Die Sachsen schlugen die Räuber
D in ihre Berge zurück. Aber nun blieben sie selbst im Lande. □
Sie unterdrückten das Christentum, das zur Römerzeit Eingang gefunden hatte; die Eingeborenen entwichen auf die südwestliche Halbinsel Galliens, die „Bretagne", oder in der Berge von Wales.
Dafür fuhren mit immer neuen Scharen von Sachsen auch zahl-
reiche Angeln ins „Angelland", England, und gründeten eine Anzahl Königreiche.
* *Die Landschaftsnamen Esser, Susser, Messer, Middleser (Ost-,
Süd-, West-, Mittelsachsen), Ostangeln machen die alten Reiche und ihre Lage noch heute kenntlich. Auch hier hat sich im Kriege das Königtum entwickelt; alle angelsächsischen Reiche vereinigte König
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Das Rittertum. V 2i33.
geistlichen Fürsten, von denen manche, rote die sterreicher und Thringer, an Glanzentsaltung mit dem Kaiser wetteiferten; der Kaiser selbst war der erste Ritter. Es war der hohe Adel des Reiches, Gepanzerte, die mit Tro und Knechten ausrckten. Ihre Macht beruhte auf ihrem Erund-besitz, der auch bei einfachen Grafen neben Burg und Palas ganze Drfer mit ihren Kirchen, Bauernhfe und Schmieden, Mhlen und Brennereien, Wlder und Weinberge, Salinen und Kalkfen umfassen konnte, aber auch aus den mtern, die der König ihnen oder ihren Vorfahren verliehen hatte.
Die zweite Gruppe machte den Kern des kaiserlichen Heeres aus und schlug des Kaisers Schlachten: das waren die Ministerialen, jngere Shne des hohen Adels bis herab zu Leuten hriger Abkunft, etile bei den Fürsten in Dienststellungen, die den kaiserlichen Hofmtern entsprachen. Zum Lohn erhielten sie Lehen mit Burgen, nach denen sie sich nannten. Die Ministerialen konnten zu den hchsten mtern auf-steigen, sogar Reichsfrsten werden. Im Frieden warteten sie dem Herrn bei seinen oder fremden Festen aus, zu denen sie ihn begleiteten; dabei erschienen auch ihre Frauen und Tchter in kostbaren Gewndern.
Wie diese Klasse fhrte seit dem 12. Jahrhundert auch die dritte den Namen Herr": die fahrenden" Ritter, die um ein Lehen warben; der Waffendienst adelte. Es waren jngere Shne, die auf Erwerb an-gewiesen waren und bei Turnieren und Kriegen sich eifrig herandrngten; mitunter taten sie sich auch durch Plnderungen und Grausamkeiten un-rhmlich hervor. Auch fahrende Snger wie Walter von der Vogelweide gehrten zu diesem niedern Adel.
Als vierte Stufe konnte man die Raubritter ansehen, die in der Zeit des Investiturstreites aufkamen und gediehen. Schon Heinrich der Lwe hat Raubritterburgen zerstrt. Dichterisch verewigt ist diese Gesellschaft im Meier Helmbrecht" (bersetzt von Ludwig Fulda).
3. Als Hauptwaffe diente jetzt statt des Schwertes die schwere Lanze. Gegen sie gewhrte die lederne Brnne mit ihren aufgenhten Eisen-schuppen keinen gengenden Schutz. Den gewichtigen Panzer aber, der nunmehr ntig wurde, mute dem Ritter ein Reitknecht anlegen helfen. Daher nahm er in der Regel mehrere Knechte und Pferde mit auf den Kriegszug; ein Wagen trug das Heergert und die Nahrungsmittel.
Die Last dieser Bewaffnung machte den Ritter fr den Festungskrieg unbrauchbar; geradezu verhngnisvoll wurde sie im Sommer Italiens und auf den Kreuzzgen; im Turnier erstickte mancher oder wurde beim Sturze durch die Rstung verletzt.
Schon unter Friedrich I. kommen auch gepanzerte Fusoldaten auf, die Kurzschwert und Pike mit Widerhaken, auch Bogen und Schleuder fhrten.
Bald jedoch waren die Tage ritterlicher Herrlichkeit gezhlt.
Keller, Geschichte. Teilii. 8
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Extrahierte Personennamen: Walter Heinrich Heinrich Meier Ludwig_Fulda Ludwig Friedrich_I.
Alexander der Groe. V 2 44 3.
27
4. Vom Strymon bis in die Sahara.
1. Im Frhjahr 334 berschritt Alexander den Hellespont zu Schiff; mitten im Meeresarm opferte er Poseidon und den Nereiden einen Stier und einen Weihegu aus goldener Schale. Wie einst Xerres, pilgerte er nach Ilion; er bekrnzte das Grab Achills, welchen das Knigshaus seinen Ahnen zuzhlte wie Herakles.
Am Gr an: kos, einem Wsserlein", das zum Marmara-Meere fliet, errang Alexander seinen ersten Sieg. Er selber focht hier wie in allen Schlachten tapfer mit; der seinem Haupte schwang ein persischer Groer schon den Sbel, als ihm Kleitos (Elitus) den Arm samt der Schulter weghieb.
2. Nun zog der König an der Meereskste sdwrts; das Winter-lager nahm er im Innern des Landes. Die jungvermhlten Offiziere und Soldaten durften den Winter in der Heimat verleben. Im Herzen Kleinasiens holten sie dann das Heer wieder ein, bei Gordian. Dort in der Knigsburg stand ein uralter Wagen, der einer Weissagung gem den zwiespltigen Phrygern einst einen König und Schiedsrichter gebracht hatte: Midas, den Sohn des Bauern Gordios. An das Gefhrt knpfte sich das Orakel, wer feine verschlungenen Baststricke lse, solle König von Asien werden. Da durchhieb Alexander den ,,gordischen Knoten" mit dem Schwerte.
Eilig ging's nun weiter nach Sden. Hei vom Marsche, strzte sich der König unweit Tarsos in den klaren, kalten Kydnosflu. Pltzlich sank er unter; bewutlos wurde er herausgetragen. Angst und Jammer erfllte das Heer. Der Arzt Philippos aber erbot sich, ihn rasch zu heilen. Alexander trank die von ihm bereitete Mischung, während er ihm ein Schreiben seines Feldherrn Parmenion berreichte, das ihn vor dem Arzte warnte. Sein Vertrauen ward belohnt: nach wenigen Tagen trat er wieder vor seine jubelnden Truppen. Es war die hchste Zeit.
3. Denn mit gewaltigen Heeresmassen kam ihm König Da-reios Iii. entgegen. Bei Issus griff ihn Alexander an und schlug ihn nach heiem Ringen. Darms entfloh, seinen Wagen preisgebend samt Purpurmantel, Bogen und Schild. In seinem Zelte fand man seine Mutter und seine Gemahlin, zwei Tchter und einen un-erwachsenen Sohn. Alexander lie die Frauen der das Schicksal des Groknigs beruhigen; am nchsten Tage soll er sie selbst besucht
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Gordian Baststricke Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Sahara Ilion Kleinasiens Knigsburg Asien Schwerte
Odysseus. I 4 211 11.
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5. Dort erwehrte sich seine treue Gattin Penelope mit Mhe der Unterknige, die um sie warben und sein Gut verpraten. Von Athene in Bettlergestalt verhllt, kam Odysseus heim und erlegte die Frevler mit seinem Bogen, den keiner auer ihm zu spannen vermochte.
6. Noch Schlimmeres harrte des Knigs Agamemnon. Sein Ahnherr Pelops, der Sohn des Tntalos, war gleich seiner Schwester Niobe aus Asien gekommen; durch einen Betrug hatte er die Hand einer Knigstochter gewonnen und damit das Land, das nach ihm den Namen Pelops-Insel (Peloponnes) erhielt. Seither lastete ein Gtterfluch auf seinen Nachkommen, den Tantaliden. Sie hatten Grliches zu tun und zu leiden. Auch die beiden Atreusshne (Atriden) Agamemnon und Menelaos. Zur Kriegsfahrt gen -troia sammelte Agamemnon die Acherflotte in dem Hasen Aulis. Aber der Fahrwind blieb aus. Agamemnon hatte eine Hirschkuh der Artemis gettet; und nun nutzte er, um die Gttin zu vershnen, ihr seine Tochter Jphigenia zum Opfer bringen. Das konnte seine Gattin Klytmnestra nicht verwinden. Als er vom Kriege heim-kehrte, berlieferte sie ihn dem Meuchelmrder, den sie durch ihre Hand gewonnen hatte. Nach alter Sitte hatte sein Sohn Orestes an der Mutter Blutrache zu vollziehen; aber seit der Tat hetzten ihn die Rachegeister, die Erinnyen (Furien), von Land zu Land. Endlich fuhr er mit seinem Vetter Pyldes nach Taurien (Krim). Dort erhoffte er nach entern Orakelspruch Heilung. Aber er ward alsbald ergriffen und sollte der Artemis geopfert werden. Da fand er in der Prie'sterin seine Schwester Iphigenie: von Aulls hatte die Gttin sie in ihren Tempel auf der fernen Skythen^Insel entfhrt. Nun heilte sie Orestes und kehrte mit ihm und seinem Freunde heim. Der Fluch war geshnt.
Ii. Die Jonier und die Dorer.
1. Die Sage von der Dorischen Wanderung.
1. Die Menschheit war allmhlich so tief in Frevel versunken, da Zeus sie durch eine allgemeine berschwemmung, eine Sintflut, vertilgte. Nur das fromme Paar Deukalion und Pyrrha rettete er auf den Gipfel des Parnassos. Als die Gewsser sich verlaufen hatten, gebot das Orakel zu Delphi den beiden Alten, die Gebeine der groen Mutter hinter sich zu werfen; und sie warfen Steine, die
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Die Persertriege.
legen, durch den Hals der Halbinsel Athos einen Kanal ziehen und der den Hellespont eine hoppelte Schiffbrcke schlagen; als der Sturm sie zerri, gebot er, die Baumeister zu enthaupten und dem bitteren Wasser" 300 Geielhiebe zu geben.
2. Von Troia kommend, berblickte der Groknig auf marmornem Stuhl an der Meeresstrae seine Schiffe und Heerscharen, die Meer und fianb weithin bebeckten. Wohl mochte frohe Zuversicht [ein Herz schwellen, als er, selbst vielleicht der grte und schnste Mann seines Heeres, zu Wagen durch die Reihen fuhr und dann auf einer Prunkgaleere, unter golbenern Zelte thronenb, seine Flotte musterte! Sieben Tage und Nchte hinburch ohne Unterbrechung marschierten die Perser, festlich bekrnzt, der die Brcken; in der Mitte der König auf prchtigem Wagen, der mit heiligen Schimmeln bespannt war. 170 Myriaden, 1700000 Mann, soll allein das Land-heer gezhlt haben.
Und dieser furchtbaren Heimsuchung stauben Sparta und Athen fast allein gegenber; die anberen Staaten unterwarfen sich ober schickten sich dazu an.
3. In den Thermopylen erwartete der junge Spartanerknig Leonibas mit 300 spartiatischen Hopliten und 6000 Bunbesgenossen den Feind; es war ein Engpa zwischen Eebirg und Meer, kaum breit genug fr einen Wagen.
Oeries' Kerntruppen gingen vor gegen den Feind; die Barbaren prahlten, ihre Pfeile wrden die Sonne verdunkeln. Am Abend kamen sie zurck mit schwerem Verlust, viele Leute, aber wenig Männer". Am folgenden Tage griff unter des Knigs eigenen Augen seine goldstrotzende Garde an, die 10000 Unsterblichen". Die Griechen lockten sie durch verstellte Flucht in den Engweg, fielen sie dann unversehens an und warfen sie der den Haufen.
Endlich fhrte ein Eingeborener, Ephiltes, um schndes Geld Ferres' Garden durch den Eichwald in den Rcken der Griechen. Im Morgengrauen erfuhren die Hellenen ihr Verhngnis. Jetzt entlie Leonidas die Bundesgenossen; die Spartaner wollten mit ihrem Könige sterben.
Mit Blumen im Haar schritten die Griechen unter den Klngen ihres Kriegsgesanges in den letzten Kampf. Als die Lanzen zersplitterten, schwangen sie Schwerter und Messer; ja mit Steinen und
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Odysseus und Agamemnons Heimkehr. I 62—U li.
seiner Beschützerin Athene in Veltlergestalt verwandelt, kam Odysseus heim und erlegte die Frevler mit seinem Bogen, den niemand außer ihm zu spannen vermochte.
6. Noch Schlimmeres harrte des Königs Agamemnon. Sein Ahnherr Pelops, der Sohn des Tantalos, war gleich seiner Schwester Niobe aus Asien gekommen und hatte sich 'durch Betrug eine Königstochter errungen und damit das Land, das nach ihm den Narrten Pelops-Insel (Peloponnes) erhielt. Auf seinen Nachkommen, den Tantaliden, lastete daher ein Götterfluch. Sie hatten Gräßliches zu tun und zu leiden, auch die beiden Atreussöhne (Atriben) Agamemnon und Menelaos. Zur Kriegsfahrt gen Troia sammelte Agamemnon die Achäerflotte in dem Hafen Aulis. Aber der Fahrwind blieb aus. Agamemnon hatte eine Hirschkuh der Artemis getötet; und nun sollte er der Göttin seine Tochter Iphigenia opfern. Das konnte seine Gattin Klytärnnestra, Helenas Schwester, nicht verwinden. Als er vom Kriege heimkehrte, überlieferte sie ihn dem Meuchelmörder, den sie durch ihre Hand gewonnen hatte. Nach alter Sitte mußte sein Sohn Orestes an ihr Blutrache vollziehen. Aber seit der Tat hetzten ihn die Rachegeister, die Erinnyen (Furien), von Land zu Land. Endlich fuhr er mit seinem Vetter Ph lad es nach Taurien (Krim). Dort erhoffte er nach einem Orakelspruch Heilung. Aber er ward alsbald ergriffen und sollte der Artemis geopfert werden. Da fand er in der Priesterin seine Schwester Iphigenie: von Aulis hatte die Göttin sie in ihren Tempel auf der fernen Skythen-Insel entführt. Durch sie wurde Orestes geheilt, und sie kehrte mit den Freunden heim. Der Fluch war gesühnt.
Ii. Die Ionier und die Dorer.
1. Die Dorische Wanderung.
a) Die Überlieferung.
1. Die Menschheit war allmählich so tief in Frevel versunken, daß Zeus sie durch eine allgemeine Überschwemmung, eine Sintflut, vertilgte. Nur das fromme Paar Deufälion und Pyrrha durfte sich auf einem rasch gezimmerten Floß auf den Gipfel des Parnasses retten. Als die Gewässer sich verlaufen hatten, gebot das Orakel zu Delphi den beiden Alten, die Gebeine der großen Mutter hinter
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Extrahierte Personennamen: Arnold Arnold Arnold Karl Karl Simrock
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Die Musik.
Ii. 71.
. cyj Die Blastnftrumente waren: bte Trompete, die Flte, entstanden aus der Panflte Syrlnx aenannt- die Doppelflote oder Klarinette, aus 2 Rhren bestehend Die Fltenspieler bedienten stch mitunter eines ledernen Backen- oder Lippenverbandes m Gestalt eines Zaumes welcher ein mit Metall beschlagenes Mundloch hatte und leichter sauste Tne entstehen lie. w
Fig. 64.
Fig. 65.
Lyra.
Harfenspielerin.
Mit der Poesie und Musik war bei den Griechen der Tan, unzertrennlich verknpft. Er war wie ihre ganze Kunst mimisch d. h. nachahmend. In Attila bildete man die ^ugend eines ;eden Stammes besonders fr Tanz und ^esana d. h fr den Vortrag im Chor, denn die Götter ehrte man an ihren Festtaaen durch einen Lobgesang, der von einem Chor gesungen wurde. Mit besonderer Pracht wurden die Siegesgesnge zu Ehren eines Siegers in den ffentlichen Spielen aufgefhrt.
.Hchst schwungvolle Siegeslieder sind die Oden und Hymnen zu Ehren von olympischen, pythischen, neme'i'lchen und isthmischen Siegern von Pindar, von denen 4o erhalten sind. Der Chor hatte einen Fhrer (Choragen), welcher die Gesnge und Schwenkungen des Chores zu leiten und den Vorsnger zu machen hatte' Derselbe erzhlte die Hauptsache.
Der eigentliche Begrnder der griechischen Musik war Terpandros aus ^.esbos. ^ Er ordnete die verschiedenen Sangweisen nach Kunstregeln und brachte die Kithara von Asten herber. Von ihm rhrt auch die Erhhung der Saitenzahl von 4 auf 7 her. Auch T h aletas aus Kreta war wichtig in der griechischen Musik.
T^
Das Theater.
. Y Das antike Drama (Schauspiel) ist aus den schwungvollen Chorgesngen um (Dithyramben) der dionysischen Feste hervorgegangen. Thespis hielt zuerst in den 550 Zwischenrumen zwischen den einzelnen Strophen Vortrge, welche sich auf das in v.chr. den Gesngen Vorkommende bezogen. Er stellte also zuerst einen Schauspieler neben dem Chor auf. Peisistratos lie ihn nach Athen kommen und rumte ihm ein hlzernes Gerst zu seinen Auffhrungen ein. Als spter bei einer Auf-500 fhruug, bei der auch der Dichter Aschylos als Preisbewerber auftrat, die Sitze v.chr. der Zuschauer zusammenbrachen, wurde ein steinernes Theater in Athen errichtet, dessen Sitze in den sdlichen Abhang der Akroplis eingehauen waren Dieses groe Theater des Dionysos zu Athen (das erste aus Stein) war mit einem Buhnengebude versehen; es diente spter allen griechischen Theaterbauten zum Muster und wurde auch oft zu Volksversammlungen benutzt, denn es konnte 30,000 Menschen fassen.
Ganz rasch entwickelte sich aus den Anfngen des Thespis (trotz Solon's Eifer dagegen) eine dramatische Auffhrung. Das griechische Drama
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I 47. Die Ormuzdlehre. 57
hielten, hatte ihre guten Geister. Die 5 Zusatztage wurden als ein Fest aller Seelen" gefeiert, während dessen die Seelen der Verstorbenen auf die Erde herabstiegen, um ihre Verwandten zu besuchen. Die Geburtstage wurden von den Persern hoch gefeiert, vor allem die der Könige. An seinem Geburtstage durste der König keine Bitte abschlagen. ^ v c ,
Dem Ormuzd geheiligte Thiere waren: der Stier, die Kuh, das Pferd, vor allem aber der Hund. Ebenso der Hahn, welcher den Anbruch des Tages, das Weichen der Finsternis? verkndet, und der Vogel Simurg (der Adler), welcher von den persischen Knigen zum Feldzeichen gewhlt wurde.
Nach der Lehre der Parsen wird endlich Ormuzd der Ahrlman siegen, dann werden die Todten wieder auferstehen mit verklrten Leibern.
Alles nicht mehr Lebende war nach dem Zendavesta verunreinigend, namentlich aber die Berhrung eines Leichnams. Dafr gab es unzhlige Reinigungsvorschriften. Die Leichen dursten weder verbrannt noch beerdigt werden, damit Feuer und Erde feine Verunreinigung erleide. An hohen, trockenen Orten wurden sie ausgesetzt, um von den Vgeln des Himmels oder den Hunden verzehrt zu werden, und .erst die zu Staub gewordenen berreste durften begraben werden.
Am 3. Tage nach dem Tode kamen die Seelen der Verstorbenen an die Brcke Tschinavat. Hier stritten die Götter und die Daevas um sie, und wenn Ormuzd sie rein fand, durften sie ihren Weg nach den Himmelshhen fortsetzen; die unreinen Seelen aber fhrte der bse Geist in die Finsterni, in die Wohnung der Daevas.
47.
Die Geschichte der Meder und Perser bis auf Kyros.
Die Meder zerfielen in einzelne Stmme mit Stammfrsten, welche aber schon sehr frhe unter der Obergewalt eines Knigs vereinigt waren. 1250 v. Chr. c.1250 wurde Medien von Assyrien unterworfen, emprte sich aber oft, und die Könige v.chr. von Assyrien muten wiederholt durch Kriegszge Medien wieder zum Gehorsam bringen. Sie lieen darum eine Stra? der den Zagros bauen, fr welche sie die Felsen des Gebirges durchbrechen und die Tiefe ausfllen lieen. Diese Strae wird der Semirmis zugeschrieben', sie ist noch heute der einzige fr Karawanen brauchbare Weg der die Gebirge. 712 Unter dem assyrischen Könige Sanherib befreiten sich die Meder v.chr. von der assyrischen Herrschaft und erhoben den Dejkes zu ihrem Könige. 65^~ Auch die Perser befreiten sich unter ihrem Fürsten Ach amen es v.chr. von den Assyriern.
König Phrartes von Medien, des Dejkes Sohn, unterwarf sich die Perser und alle Völker Irans. Er griff auch Assyrien an, verlor aber in einer groen Schlacht Sieg und Leben. Sein Sohn Kyaxres sam- 633 titelte die Gesammtmacht Mediens, schlug die Assyrier in einer Schlacht v.chr. und belagerte Ninive. Da brachen die Skythen in das Land ein.
Die wilden Vlkerschaften, welche die Steppenlnder am Don, an der Wolga und im Osten des kaspischen Meeres durchstreiften, werden von den Griechen Skythen genannt. Sie waren wahrscheinlich Mongolen. Die Griechen sagten, ihre Hautfarbe wre gelblich, ihre Gestalt dick und krummbeinig, das Gesicht bartlos, die Haupthaare glatt. Sie fhrten ein Wanderleben, wobei sie von ihren Heerden lebten, namentlich von der Milch der Stuten. Die Ebenen der Krim waren ihr Getreideland. Sie waren mit ferntreffenden Bogen bewehrt; die kupfernen Spitzen ihrer Pfeile waren vergiftet. Auf kleinen aber feurigen Rossen durchstreiften die Männer das Land, die Frauen und Kinder hausten in Wagen. Die Kleidung der Skythen, ein Ober-aewand und weite Beinkleider, bestand aus Fellen. Den Wein, den ihnen die Griechen seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. zufhrten, liebten sie unmig. berhaupt trieben die Griechen, nachdem sie die Ksten des schwarzen Meeres mit Pflanzstdten besetzt hatten, lebhaften Handel mit ihnen.
Als die Skythen durch die stlichen Psse des Kaukasus in Medien einfielen, verlie Kyaxres Ninive und zog ihnen entgegen, verlor aber
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126 " Die Heroen von Theben. jj 30
hngt. Schon sollte auf dem Kithron, wohin Antipe geflohen war die Strafe an der wieder Ergriffenen von ihren eigenen dort lebenden Shnen Amphlon und Zeth os vollzogen werden. Diese aber erkannten noch rechtzeitig die Mutter befreiten sie und lieen die Dirke den fr Antipe bestimmten Tod erleiden Sie banden sie mit den Haaren an die Hrner eines wilden Stieres, welcher sie zu Tode schleifte (Dargestellt m der Marmorgruppe der farnefifche Stier", jetzt im National-museum in Neapel.) - Amplon (Gemahl der Ntobe), ausgezeichnet durch seine Siebe zur Musik, wurde nun König von Theben, s. 15.
Endlich erhielt Lalos die Herrschaft von Theben. Seine Gemahlin war Jokste. Das Orakel verkndete ihm einen frchterlichen Schicksalsspruch: sein Sohn werde den Vater erschlagen und die Mutter heirathcn. La'ios lie darum sein Shnchen gleich nach dessen Geburt mit durchstochenen und zusammengebundenen Fchen auf dem Kithrou aussetzen. Hier fanden Hirten den Ausgefetzten und brachten ihn zu dem kinderlosen Könige Polybos von Korinth, dessen Gemahlin Merpe ifm groß zog. Man uauute ihn wegen der durchbohrten und geschwollenen Fchen dlpus, d. i. Dickfu.
Als dlpus erwachsen war, verkndete ihm das Orakel zu Delphi, er solle sem Vaterland meiden, sonst werde er seinen Vater tobten und seine Mutter heirathen. Er kehrte deshalb nicht nach Korinth zurck, sondern machte sich auf den Weg nach Theben. Unterwegs begegnete er in einem Engpasse dem Lalos, welcher auch das Orakel befragen wollte. Der junge Mann wich dem Könige und feinem Geleite nicht gleich aus, und es entspann sich ein heftiger Wortwechsel. Von unmigem Zorne ersat, erschlug dlpus den Lalos und dessen Diener.
Nach dieser Unthat kam Odlpus vor Theben, wo damals die Sphinx hauste, welcher tglich eine Menge Thebaner zum Opfer fielen. Kreon, der Bruder der Jokste, herrschte nach des Lalos Tode der Theben. Er bestimmte, da derjenige, der die Stadt von der Sphinx be-freie, die Hand feiner Schwester und den Knigsthron erhaltyt solle. Das Rthsel' der Sphinx lautete: Was geht des Morgens auf 4, des Mittags auf 2 und des Abends auf 3 Beinen?" dlpus loste dasselbe, indem er sagte: Der Mensch; denn er geht in der Kindheit, am Morgen seines Lebens, auj Hnden und Fen; erwachsen geht er ausrecht auf feinen 2 Beinen, und am Abende feines Lebens nimmt er den sttzenden Stab als drittes Bein zu Hlse." Die Sphinx strzte sich von ihrem Felsen herab in den Abgrund; dlpus aber erhielt die Hand der Knigswittwe. Lange Jahre regierte er ahnungslos und glcklich und erfreute sich blhender Kinder. Da brachen in Theben Miwachs und eine furchtbare Pest aus. Als nun das Orakel von Delphi die Auffindung des Mrders des La'ios forderte, leitete dlpus selbst die Nachforschung nach demselben, trotzdem ihn der greise Seher Teireslas davon abzuhalten suchte. Balh enthllte sich aller Frevel. Von Entsetzen erfllt, erhngte sich Jokste in ihrem Gemache; dlpus stach sich mit den goldenen Spangen von ihrem Gewnde die Augen aus und zog, von feiner groherzigen, aufopfernden Tochter Antigne geleitet, als ruheloser Bettler durch das Land. In dem Haine der Eurneuideu zu Koluos bei Athen, in dem sonst allen Sterblichen verboten war sich niederzulassen, fanb er enblich eine Ruhesttte. Der ebte Thefeus von Athen schtzte ihn hier gegen die Nachstellungen des Kreon. Am Ende seiner Tage ffneten ihm die Götter in dem Schatten des Eu-menidenha.iues einen Erdschlund, in welchen er hinabstieg.
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