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1. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 415

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
37. Die ungarische Revolution. 415 in der Besetzung der Hauptstadt zuvorzukommen. In dem Augen- blicke, in welchem das Dasein der magyarischen Nationalität bedroht war, proclamirte das Parlament in Szegedin noch die Gleichberech- tigung aller ungarischen Volksstämme, verlegte dann aber (28. Juli), von den anrückenden Russen bedroht, seinen Sitz nach der damals eroberten Festung Arad an der Maros, ohne jedoch noch einmal zu- sammenzukommen. Auch das bei Szegedin versammelte ungarische Heer, jetzt unter Dembinski's Führung, zog sich bei Haynau's Her- anrücken auf das linke Theißufer zurück, und wurde durch die Schlacht bei Szöreg (5. August) zu weiterem Rückzuge genöthigt. Eben so wenig gelang es dem General Bem, der einen nutzlosen Einfall in die Moldau gemacht hatte, das Szeklerland, diese kräf- tigste Stütze des Magyarismus in Siebenbürgen, vor der Invasion der Russen zu retten. Er wurde bei Schäßburg (31. Juli) von dem dreifach stärkeren Lüders geschlagen, entging nur wie durch ein Wunder der Gefangenschaft und versuchte noch einmal den unglei- chen Kampf mit Lüders, freilich mit noch ungünstigerem Erfolg (bei Groß-Scheuren), worauf er nach dem Banate entfloh. Görgei stieß bei seinem Rückzuge von Komorn schon bei Waitzen auf die Russen und ein Avantgardengefecht endigte zu seinem Vortheile; doch getraute er sich nicht, mitten durch die russische Hauptmacht sich einen Weg zu bahnen und ging daher nordwärts in weitem Bogen, über die Theiß, dann südlich bis Arad. Hier hätte er sich mit Dembinski vereinigen können, wenn dieser nicht durch seinen Rückzug nach Temesvar Hay- nau Gelegenheit gegeben hätte, sich zwischen die beiden ungarischen Heere zu werfen. Dembinski, der sich, bei seiner fehlerhaften Kriegs- weise, in seinem Hochmuthe auch nicht zum Gehorsam gegen die Re- gierung in Arad verpflichtet hielt, wurde durch Bem ersetzt, und als dieser in einem Treffen bei Temesvar (9. August), das eigentlich nur eine Kanonade war, unterlag, bot die Regierung den Oberbefehl über die Reste des magyarischen Heeres Görgei an, welchen dieser erst annahm, als Kossuth auf das Zureden mehrerer Minister seine Macht und Würde niedergelegt hatte, um den verhängnißvollen Jrr- thum, der ihn seine agitatorischen Talente mit politischer Begabung verwechseln ließ, in ewiger Verbannung (in England, Italien, der Schweiz) zu büßen. Görgei übernahm die Dictatur, um schon am 11. August durch die Capitulation von Vilagos dem Kriege ein Ende zu machen: 23,000 M. streckten die Waffen vor den Russen, die 129 Geschütze u. s. w. als Tropäen erhielten. Man muß es der leidenschaftlichen Stimmung der Magyaren in den folgenden Trauerjahren Nachsehen, wenn sie nicht Kossuth, der vor der Capitulation im Bewußtsein, daß Alles verloren sei, floh, nicht Dembinski, nicht die selbstsüchtigen, zankenden imb nur in der Minderzahl tüchtigen Generäle, nicht die unreife radicale Partei, sondern ausschließlich Görgei als den Urheber des nationalen Unglückes betrachteten und ihm schwarzen Verrath

2. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 410

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
410 37. Die ungarische Revolution. Dynastie und der Monarchie abzurechnen, wenig Anklang, und die Erklärung, daß Ungarn nach wie vor an seinem gekrönten Könige in unwandelbarer Treue festhalte, fesselte viele Conservative an die aufständischen Fahnen. Erst am 15. December überschritt Windischgräz mit der Donau- armee die Leitha; die Magyaren wurden, zum Theil durch die Un- einigkeit ihrer Feldherren Görgei und Perczel, nach kleinen Gefechten vor Raab und bei Moor, bis unter die Mauern von Ofen zurückge- trieben. Eine Deputation des Pesther Reichstages an Windischgräz wegen Abschluß eines Waffenstillstandes erhlelt die Antwort: „Mit Rebellen unterhandle ich nicht." Sofort verlegte der Reichstag mit dem Landesvertheidigungs-Ausschusse seinen Sitz jenseit der Theiß nach Debreczin (1. Januar 1849); das Heer sollte die beiden Haupt- städte Preis geben, sich durch einen rechtzeitigen Rückzug retten und durch seine Theilung Windischgräz an einem raschen Vorrücken auf Debreczin hindern. Am 5. Januar zog die österreichische Armee in Ofen und von da über die neu erbaute Kettenbrücke in Pesth ein, wo die Communalbehörden dem Kaiser huldigten, und schon verkün- dete die offizielle Wiener Zeitung (22. Januar) den „glorreichen Schluß des Feldzuges, der sog. Kofsuthffche Reichstag habe die Auflösung der ganzen ungarischen Armee decretirt und man erwarte stündlich die Waffenstreckung des Rebellenchefs Görgei". Dieser letztere aber hatte, nachdem Schlick von Norden her siegreich bis Kaschau vorgedrungen war und die Debrecziner Regierung be- drohte, von Kossuth den Auftrag erhalten, Schlick in den Rücken zu fallen und ihn am Uebergange über die Theiß zu hindern. Schlick sah sich, da er auch in der Fronte von Georg Klapka, dem glücklich- sten und gediegensten aller Revolutionsgeneräle, bedroht wurde und Gefahr lief, zwischen zwei Feuer zu gerathen, genöthigt, auf seine bis- her mit Eifersucht gewahrte Selbständigkeit zu verzichten und, um sein Corps für die Hauptarmee zu erhalten, gab er Kaschau auf, suchte Görgei und Klapka, deren Vereinigung er nicht hindern konnte, auszuweichen und sich dem Feldmarschall zu nähern. Schlickes Ar- meecorps war verloren, wenn die Gegner aus ihrer Vereinigung den rechten Nutzen zogen und durch eine energische Verfolgung jenem den ohnehin wankenden Muth raubten. Dieses verhinderten aber die Mißhelligkeiten, welche sich bald unter den ungarischen Führern reg- ten durch die Anstellung des Polen Dembinski als Oberbefehls- haber, wozu sich die Debrecziner Regierung aus Mangel an tüchti- gen einheimischen Feldherrn, trotz der Abneigung zwischen Polen und Magyaren, entschlossen hatte. Sein Alter, seine Kriegserfahrung, sein Ruhm (s. S. 227) mochte ihn in Kossuth's Augen gegen die Eifersucht der jüngern, improvisirten Generäle sicherstellen: dennoch blieb seine Wahl ein großer politischer Fehler. Mit ihr kamen Ziel- punkte in die ungarische Revolution, welche derselben ursprünglich fern lagen, sogar der Mehrheit der Nation widerstrebten. Denn das Ziel

3. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 540

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
540 60. Der Krieg in Deutschland und Italien. brechen der Dunkelheit fortgesetzt wurde; 11 Fahnen, 174 Geschütze, etwa 18,000 Gefangene fielen in die Hände der Sieger, die ihren Verlust auf 10,000 Mann, den der Oesterreicher auf 40,000 Mann berechnen. Eine solche Niederlage hatte die österreichische Armee bis- her nie erlitten, einen solchen Sieg einer einzelnen Macht, ohne alle Mitwirkung von Bundesgenossen, hat kaum die ganze Welt- geschichte aufzuweisen. Eine einzige Woche (26. Juni — 3. Juli) hatte hingereicht, um den Krieg aus seinem Hauptschauplatze zur Entscheidung zu bringen, von jetzt an verfolgten die Sieger die fliehende, aufgelöste Armee, ohne kaum irgendwo ernsten Widerstand zu finden, in der Richtung gegen Wien, bis in die Nähe der Donau. Die 1. Armee unter dem Könige und dem Prinzen Friedrich Karl zog nach Brünn, die 2. Ar- mee unter dem Kronprinzen auf Olmütz und das Elbcorps unter Herwarth v. Bittenfeld über die mährische Grenzstadt Jglau und Znaym auf denl geradesten Wege gegen Wien, während der General- Major v. Rosenberg - Grusczynski Prag besetzte (8. Juli). Die 1. Armee hatte in Mähren unbedeutende Gefechte bei Sa ar (10. Juli) und Tischnowitz (11. Juli) zu bestehen; die 2. Armee erbeutetein einem ernsteren Gefechte bei Tobits chau südlich von Olmütz (15. Juli) 18 Geschütze und gelangte durch ihren Sieg in den Besitz der Eisen- bahn von Prerau bis Lundenburg, so daß die noch bei Olmütz stehen- den österreichischen Truppen von Wien abgeschnitten wurden. Das königliche Hauptquartier ward von Brünn nach Lundenburg und zu- letzt nach Nikolsburg (12 Meilen von Wien) verlegt, wo die Unterhandlungen über einen Waffenstillstand und über die Friedens- Präliminarien gepflogen wurden. In dem Augenblicke, wo eine vor- läufige 5 tägige Waffenruhe zum Abschluß gelangte (22. Juli), ent- spann sich noch ein letzter Kampf bei dem Dorfe Blumen au, unweit Preßburg. Prinz Friedrich Karl war nämlich schon am 16. Juli über die March auf deren linkes oder ungarisches Ufer gegangen. Dort traf man am 21. Juli einige Bataillone Oesterreicher nebst 10 — 12 Escadrons und 2 — 3 Batterieen. General-Lieutenant v. Fransecky unternahm es am 22. mit 3 Divisionen, den Gegner in der Fronte so lange festzuhalten, bis General v. Bose mit seiner Brigade denselben auf wenig betretenen Gebirgswegen (in den kleinen Karpathen) umgangen habe und in der rechten Flanke oder im Rücken angreifen könnte. Gelang dies bis 12 Uhr Mittags, wo die Waffen- ruhe beginnen sollte, so war eine der Hauptstädte Ungarns in den Händen der Preußen. Doch ehe das Ziel erreicht war, wurde das Eintreten der Waffenruhe verkündet; um aber zu constatiren, daß die Preußen nur in Folge höherer Anordnung ihren Rückzug von den Thoren Preßburgs in die festgesetzte Demarcations-Linie nahmen, blieb die Brigade Bose, welche nach lebhaftem Gefecht die Oesterrei- cher wirklich umgangen hatte, für die Nacht auf demjenigen Punkte stehen, den sie eingenommen hatte und erlebte das eigenthümliche

4. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 414

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
414 37. Die ungarische Revolution. mung des nationalen Fanatismus: jeder gesunde Mann sollte die Waffen ergreifen, die Priester mit dem Kreuze und im gottes- dienstlichen Gewände ihre Gemeinde zum Kampfe führen, beim Her- annahen des Feindes jedes Dorf verlassen und angezündet werden, u. s. w. Aber es fehlte an Waffen und an Geld (bei der rasch steigenden Entwerthung der ungarischen Banknoten); noch schlimmer aber wirkte die Uneinigkeit zwischen den Führern der Nation: zunächst zwischen Kossuth und Görgei, welcher letztere nach der Eroberung Ofens eine Anti-Kossuth'sche Partei im Parlamente zu gründen suchte, deren Programm die Zurücknahme der Unabhängigkeits-Erklärung und die Wiederherstellung der allen Verfassung in sich schließen sollte, weßhalb Kossuth ihm Bem als Nachfolger im Commando bestimmte, der aber einstweilen noch entfernt (im Banat) war. Auch über den Kriegsplan konnte man sich nicht einigen: der Kriegsminister Görgei widerstrebte dem von Klapka entworfenen Defensivplane und setzte seine Meinung, die Oesterreicher unmittelbar anzugreifen, durch, ver- säumte aber den zur Offensive geeigneten Zeitpunkt. Haynau, der jede engere Beziehung mit den hochmüthigen Russen vermied, um selbständig zu handeln, hatte den hartnäckigen Wahn Görgei's, daß die Oesterreicher ihre Operationen auf dem linken Donauufer beginnen würden, dazu benutzt, 60,000 M. auf dem rechten Donauufer zu sammeln und die Ungarn, 10,000 M., aus ihrer festen Stellung bei Raab zu vertreiben. Der junge Kaiser zog an der Spitze seiner siegreichen Truppen in Raab ein, während die Magyaren in dem verschanzten Lager von Komorn Zu- flucht suchten. Inzwischen hatte Paskewitsch mit 80,000 Ruffen die Karpathen überschritten, eine Abtheilung derselben ging über die Theiß und besetzte das wehrlose Debreczin, während die Hauptarmee den Marsch nach der Donau lenkte, um im Rücken Görgei's zu operiren und ihn wo möglich zwischen zwei Feuer zu bringen. Gleich- zeitig drangen die Russen sowohl von der Bukowina her, als aus der Walachei in Siebenbürgen ein. Am 3. Juli machte Haynau einen Angriff auf das verschanzte Lager bei Komorn. Nach langem, blutigem Kampfe bei Acs — oder der ersten Schlacht vor Komorn —, an welchem sich Görgei persönlich betheiligte, kehrten beide Parteien in ihre alten Stellungen zurück. Am 11. Juli machte Görgei einen Ausfall aus dem ver- schanzten Lager, zersplitterte aber in dieser (zweiten) Schlacht vor Komorn seine Kräfte auf breitem Raume, stellte alle verfügbaren Truppen gleich Anfangs ins Gefecht und dachte nicht an die Auf- stellung einer Reserve, während der in der Schlachtenökonomie besser bewanderte Haynau frische Truppen vorrücken ließ, welche den Tag zu Gunsten Oesterreichs entschieden. Görgei ließ Klapka in Komorn zurück und trat einen geordneten Rückzug nach Osten an; die unga- rische Regierung flüchtete mit der Banknotenpresse und dem Parla- mente nach Szegedin an der Theiß, Haynau aber eilte, den Russen

5. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 409

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
37. Die ungarische Revolution. 409 ihn zum Statthalter des Königs. Zunächst aber galt es, den Ba- nns, der sich mit seiner schlecht disciplinirten und schlecht verpflegten Armee, statt gegen Ofen und Pesth zu marschiren, an die österrei- chische Grenze gezogen hatte und dadurch von seiner Reserve (durch ein ungarisches Corps) abgeschnitten war, wieder kampffähig zu ma- chen und zu verhüten, daß er nicht vollständig aus Ungarn heraus- gedrängt werde. Alles was der Kriegsminister Graf Latour von verfügbaren Truppen zur Hand hatte, dirigirte er an die Grenze, unbekümmert um die Drohungen der Wiener Radicalen, welche den Angriff auf Ungarn gegen die Freiheit der österreichischen Völker überhaupt gerichtet glaubten, ohne Rücksicht auf die Gefahr, welche die Verringerung der Truppenmacht in Wien mit sich führte. Der Marsch aus den Landgarnisonen ging ohne Störung vor sich; als aber der Befehl zum Ausrücken an die Wiener Truppen gelangte, brach die October-Revolution aus (s. S. 357). Nach dem fast gleichzeitigen Eintreffen des Manifestes vom 3. October und der Nachricht von der Wiener October-Revolution ge- staltete sich der Landesvertheidigungs-Ausschuß, welcher am 22. Sep- tember als Beirath des Ministeriums ins Leben gerufen worden war, zu einer förmlichen provisorischen Regierung, in welcher Kos- suth alle Macht in seinen Händen vereinigte. ä. Der Winterfeldzug in Ungarn, 1848—1849. Nach der Eroberung Wiens durch die kaiserlichen Truppen (s. S. 359) konnte Latour's Plan, Ungarn vollständig zu umzingeln, und von allen Seiten gleichzeitig gegen die Hauptstadt vorzurücken seiner Verwirklichung entgegengehen. Während die Hauptarmee un- ter Windischgräz an der obern Donau zum Einbruch bereit stand, sollten General Simonich von Mähren, Schlick von Galizien, Puch- ner von Siebenbürgen, Nugent von Steiermark her vorrücken. Ge- gen diese überwältigende österreichische Macht (100,000 Mann regu- lärer Truppen und 30—40,000 Mann aufgebotenen Volkes) blieben die Magyaren wie an Anzahl der Streitkräfte (mehr als um Vs), so an Bewaffnung und Disciplin bedeutend zurück und mußten dazu ihre Truppen, die wenig besser als ein ungeübter Landsturm waren, zur Deckung der weiten Grenzen zersplittern, während die Oesterreicher nach Belieben hier oder dort die Offensive ergreifen konnten. Doch verhinderten theils nicht vorhergesehene Schwierigkeiten, theils die ge- ringen Fähigkeiten der österreichischen Feldherren die -rasche Ausfüh- rung jenes Kriegsplanes und gaben den Magyaren Zeit, die natio- nale Armee besser zu organisiren. Als inzwischen die Abdankung Ferdinands und die Thronbesteigung Franz Joseph's in Ungarn be- kannt wurde, erklärte der Reichstag beide Acte für ungesetzlich, denn ohne Einwilligung des Reichstages dürfe über den Thron Ungarns nicht verfügt werden; doch fand der Plan einiger Radicalen, mit der

6. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 411

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
37. Die ungarische Revolution. 411 derselben war keineswegs die Befreiung Polens gewesen. Auch führte Dembinski's Unkenntniß des Landes, sein schroffes Wesen, seine Ueber- schätzung des eigenen Werthes bald zu vielfachen Reibungen, wodurch die Offensive, zu welcher er auf Befehl des Landesvertheidigungs-Aus- schusses schritt, gleich in ihrem Beginne an Kraft verlor. Schon der erste Offensivversuch, auf der Erlauer Straße nach Pesth vorzudringen, scheiterte durch die Niederlage Dembinski's bei Kapölna an der Torna (26. Febr.). Führer wie Soldaten schoben die Schuld auf den fremden Feldherrn, und die ersteren erklärten, nicht länger dessen Befehle annehmen zu wollen, so daß die drohende Meuterei des Hee- res die Regierung nöthigte, Dembinski förmlich abzusetzen. Die entscheidenden Siege der Oesterreicher verwandelten sich aber im März und April 1849 in eine Reihe schmählicher Niederlagen; denn die Unfähigkeit der österreichischen Feldherren wurde nicht mehr, wie früher, theils durch die unverwüstliche Tapferkeit der Soldaten, theils durch die Gunst des Zufalls verdeckt. Zunächst führte Bem an der Spitze des Revolutionsheeres in Siebenbürgen mit eben so merkwürdiger Kühnheit in seinen Entwürfen, als Raschheit in allen seinen Bewegungen einen Guerillakrieg, auf den sich weder die alten österreichischen Generäle verstanden, noch die Soldaten vorbereitet waren. Vergebens rief der alte, kränkliche General Puchner die da- mals in der Walachei stehenden Russen zu Hülfe; der öfters geschla- gene aber schließlich immer siegreiche Bem verjagte sie mit den Oe- sterreichern zusammen aus Siebenbürgen; Puchner flüchtete nach der Walachei und ganz Siebenbürgen mit Ausnahme der kleinen Festung Karlsburg befand sich Ende März in Bem's Gewalt. Eben so er- rangen die Magyaren unter Perczel bedeutende Erfolge im Banate. Die Triumphe Bem's und Perczel's waren aber nur das Vorspiel der großen Vortheile, welche die ungarische Hauptarmee dem Feld- marschall Windischgräz abgewann. Während die Magyaren sich zu einem kräftigen Offensivstoße vor- bereiteten, erging sich Windischgräz, der schon 3 Monate im Ofener Schlosse thronte, mit seinem Generalstabe in ewigen Vermuthungen über das wahre Ziel und die ernste Absicht des Gegners. Vor lauter Ueberlegen kam man zu keinem Entschlüsse und lähmte den kriegeri- schen Eifer der Soldaten durch unnütze Hin- und Herzüge. Als nun Ende März vier ungarische Armeecorps (50,000 Mann) unter Görgei's Oberbefehl gegen die Hauptstadt vordrangen, zog Windischgräz seine Armee auf dem Rakosfelde östlich von Pesth zwischen Gödöllö und Jsaszeg zusammen, wo die ungarische Reserve unter Aulich den Sieg entschied (6. April). Das Olmützer Cabinet konnte nun die militä- rische Unfähigkeit des Feldmarschalls, die sich namentlich auch in der Wahl seiner Rathgeber und Gehülfen offenbarte, nicht mehr verkennen, er wurde unter der mildesten Form eines „Urlaubs" abberufen und durch General Melden, den Gouverneur von Wien, ersetzt. Dieser erkannte sofort, daß er vor Allem die Armee retten müßte; er räumte

7. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 646

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
646 Dritter Zeitraum: 1789—1815. henden Besatzung den Franzosen überliefert wurde. Nur die Officiere wurden auf Ehrenwort in die Heimat entlassen. Dem Allem war die werthlose Klausel angehängt, wenn binnen 8 Tagen eine Ersatzarmee erscheine, so dürfe die Besatzung sich mit ihr vereinigen und frei abziehen. Mit dieser Clausel glaubte Mack sein Gewissen beruhigt.*) Während die Donau-Armee kriegsgefangen nach Frankreich abgeführt wurde, hatte sich die italienische unter dem Erzherzog Karl, statt eines Angriffskrieges, zu einem Vertheidigungskriege an der Etsch genöthigt gesehen, und, trotz einiger Vortheile gegen Massen«, hatte die gehoffte Eroberung der Lombardei mit einem erträglichen Rückzüge nach Friaul geendet. — Gegen Ende October war der größere Theil (30,000 M.) des ersten russischen Heeres unter Kutusow am Inn angelangt, hatte sich jedoch, als die Nachricht von der Katastrophe Ulms durch Mack selbst überbracht wurde, auf das linke Donau-Ufer zurückgezogen, um die von Nordosten kommenden russischen Verstärkungen abzuwarten. Napoleon hatte sofort nach der Uebergabe Ulms den Marsch gegen die Kaiserstadt angetreten. Hier war die Enttäuschung um so furchtbarer, je länger man sich in eiteln Träumen des Erfolges gewiegt hatte; der Hof, die Diplomatie und die Minister wanderten über Preßburg nach Mähren. Am 13. November näherten sich die Eolonnen von Murat und Lannes der Hauptstadt, welche noch 13,000 M. Besatzung hatte. Ohne Schwierigkeit kamen sie durch die Leopoldsstadt bis zur Spitzbrücke, wo ein Ossicier mit der brennenden Lunte in der Hand bereit stand, dieselbe zu sprengen. Aber die Einfalt des Fürsten Auersperg, in dessen Hand die Leitung lag, vereitelte Alles. Die französischen Führer täuschten ihn mit der Versicherung, es sei ein Waffenstillstand geschlossen; er zog die Truppen zurück und die Franzosen besetzten Wien, wo nicht nur 2000 Feldstücke, 100,000 Gewehre und große Munitionsvorräthe die Beute des Siegers wurden, sondern auch eine starke Gontribution mit so wenig Schwierigkeit eingetrieben ward, daß die französischen Bulletins die Gutmütigkeit und Loyalität der Deutschen nicht genug rühmen können. Mit der Eroberung Wiens und der deutschen Erblande war der zweite Act des Krieges zu Ende; der dritte begann aus einem andern Kriegsschauplätze und zum Theil mit neuen Kräften. Napoleon verlegte am 20. Nov. sein Hauptquartier nach Brünn, konnte aber dort vorerst nur 60-—70,000 M. vereinigen in Folge der großen Ausdehnung des Kriegsschauplatzes (vom Rhein bis nach Mähren und Ungarn) und seiner weit nach Osten vorgeschobenen Stellung im Feindeslande. Aber er wußte nicht nur die Friedens- *) Mack wurde durch ein Kriegsgericht zum Tode verurtheilt, aber das Urtheil durch den Kaiser auf Dienstentsetzung und zweijährige Festungsstrafe gemildert. Später (1813) ist er vollständig begnadigt und (1819) in den früheren Rang wieder eingesetzt worden.

8. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 379

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
36. Die ungarische Revolution. 379 entgegengehen. . Während die Hauptarmee unter Windischgräz an der obern Donau zum Einbruch bereit stand, sollten General Simonich von Mähren, Schlick von Galizien, Puchner von Siebenbürgen, Nugent von Steiermark her vorrücken. Gegen diese überwältigende österreichische Macht (100,000 M. regulärer Truppen und 30-—40,000 M. aufgebotenen Volkes) blieben die Magyaren wie an Anzahl der Streitkräfte (mehr als um », so an Bewaffnung und Disciplin bedeutend zurück und mußten dazu ihre Truppen, die wenig besser als ein ungeübter Landsturm waren, zur Deckung der weiten Grenzen zersplittern, während die Oesterreicher nach Belieben hier oder dort die Offensive ergreifen konnten. Doch verhinderten theils nicht vorhergesehene Schwierigkeiten, theils die geringen Fähigkeiten der österreichischen Feldherren die rasche Ausführung jenes Kriegsplanes und gaben den Magyaren Zeit, die nationale Armee besser zu organisiren. Als inzwischen die Abdankung Ferdinand's und die Thronbesteigung Franz Joseph's in Ungarn bekannt wurde, erklärte der Reichstag beide Acte für ungesetzlich, denn ohne Einwilligung des Reichstages dürfe über den Thron Ungarns nicht verfügt werden; doch fand der Plan einiger Radicalen, mit der Dynastie und der Monarchie abzubrechen, wenig Anklang, und die Erklärung, daß Ungarn nach wie vor an seinem gekrönten Könige in unwandelbarer Treue festhalte, fesselte viele Conservative an die aufständischen Fahnen. Erst am 15. Dec. überschritt Windischgräz mit der Donau-Armee die Leitha; die Magyaren wurden, zum Theil durch die Uneinigkeit ihrer Feldherren Görgei und Perczel, nach kleinen Gefechten vor Raab und bei Moor, bis unter die Mauern von Ofen zurückgetrieben. Eine Deputation des Pester Reichstages an Windischgräz wegen Abschluß eines Waffenstillstandes erhielt die Antwort: „Mit Rebellen unterhandle ich nicht." Sofort verlegte der Reichstag mit dem Landesvertheidigungs-Ausschusse seinen Sitz jenseit der Theiß nach Debreczin (1. Jan. 1849); das Heer sollte die beiden Hauptstädte Preis geben, sich durch einen rechtzeitigen Rückzug retten und durch seine Theilung Windischgräz an einem raschen Vorrücken auf Debreczin hindern. Am 5. Jan. zog die österreichische Armee in Ofen und von da über die neu erbaute Kettenbrücke in Pest ein, wo die Communal-Behörden dem Kaiser huldigten, und schon verkündete die osftcielle Wiener Zeitung (22. Jan.) den „glorreichen Schluß des Feldzuges, der sog. Kossuth'sche Reichstag habe die Auflösung der ganzen ungarischen Armee decretirt, und man erwarte stündlich die Waffenstreckung des Rebellen-Chefs Görgei". Dieser Letztere aber hatte, nachdem Schlick von Norden her siegreich bis Kaschau vorgedrungen war und die Debrecziner Regierung bedrohte, von Kossuth den Auftrag erhalten, Schlick in den Rücken zu fallen und ihn am Uebergange über die Theiß zu hindern. Schlick sah sich, da er

9. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 463

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
49. Der Krieg in Deutschland und Italien. 463 Franz Joseph in dieser Beziehung zu erlangen. Der König von Preußen sah -mit dieser Erklärung die fernere Feststellung der Friedens-Präliminarien so weit gesichert, daß er am 20. Juli in eine fünftägige Waffenruhe, als Vorläuferin des Waffenstillstandes, einwilligte, damit Oesterreich in dieser Zeit auch die übrigen von Preußen für die Friedens-Präliminarien gestellten speciellen Forderungen in Ruhe prüfen und in Erwägung ziehen könne. Diese Waffenruhe sollte aber erst am 22. Juli, Mittags 12 Uhr, beginnen; selbstverständlich verblieb bis dahin die Operationsfreiheit den beiden kriegführenden Mächten ungeschmälert. So kam es, daß noch kurz vor der beginnenden Waffenruhe sich ein hitziger Kampf in der Nähe von Preß-burg entspann, das blutige Gefecht bei Blumenan am 22. Juli. In der letzten Zeit hatte es den Anschein gewonnen, als ob die Oesterreicher mit dem Plane umgingen, ebenso wie sie Prag als offene Stadt ohne Schwertstreich geräumt hatten, auch Wien ohne Schlacht aufgeben zu wollen und sich mit der gesammten Armee nach Ungarn zu wenden, um hier, gestützt auf die starke Festung Komorn, den Krieg in die Länge zu ziehen. Für einen solchen Fall wäre aber für Preußen der Besitz von Preßburg von der allergrößten Bedeutung gewesen, weil man im Besitz eines so wichtigen ungarischen Donan-Ueberganges gegen die sich nach Ungarn zurückziehenden Feinde entscheidende Flanken-Operationen hätte unternehmen können. Prinz Friedrich Karl ordnete daher an, daß das zwischen der March und den Karpathen stehende 4. Armeecorps am Vormittage . des 22. Juli eine starke Recognoscirung gegen Preßburg ausführen solle, um zunächst Kenntniß von der Stellung und Stärke des Feindes zu erhalten, dann aber auch, falls sich die Verhältnisse besonders günstig herausstellen sollten, einen kräftigen Vorstoß bis Preßburg zu machen. Bei Preßburg hatten die Oesterreicher die nordwestlichen Uebergänge über die kleinen Karpathen besetzt. General-Lieutenant von Fransecky suchte nun mit dem 4. preußischen Armeecorps den Gegner in seiner günstigen Position festzuhalten, während die Brigade des Generals von Bose links über die Karpathen marschiren, jene Stellung -umgehen und den Oesterreichern von der Preßburger Ebene aus in den Rücken fallen sollte. Dieses Manöver war beinahe vollständig gelungen, indem von Bose mit seiner Brigade auf steilen und engen Gebirgspsaden, unbemerkt vom Feinde, nach einem äußerst beschwerlichen Marsche die Karpathen überschritten und in der Ebene von Preßburg, trotz der Erschöpfung feiner Truppen, die fog. „schwarz-gelbe" Brigade Henriquez nach Preßburg zurückgeworfen hatte, als plötzlich 12 Uhr Mittags österreichische Parlamentäre eintrafen, um zu verkünden, daß die fünftägige Waffenruhe begonnen habe und daher alle Feindseligkeiten augenblicklich eingestellt werden müßten. Das Gefecht bei Blumenau war der eigenthümliche, nicht zur vollen

10. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 384

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
384 Dritter Zeitraum: 1848—1876. in Raab ein, während die Magyaren in dem verschanzten Lager von Ko-morn Zuflucht suchten. Inzwischen hatte Paskewitsch mit 80,000 Russen die Karpathen überschritten, eine Abtheilung derselben ging über die Theiß und besetzte das wehrlose Debreczin, während die Hauptarmee den Marsch nach der Donau lenkte, um im Rücken Görgei's zu operiren und ihn wo möglich zwischen zwei Feuer zu bringen. Gleichzeitig drangen die Russen sowohl von der Bukowina her als aus der Walachei in Siebenbürgen ein. Am 3. Juli machte Haynau einen Angriff auf das verschanzte Lager bei Komorn. Nach langem, blutigem Kampfe bei Acs — oder der ersten Schlacht vor Komorn —, an welchem sich Görgei persönlich betheiligte, kehrten beide Parteien in ihre alten Stellungen zurück. Am 11. Juli machte Görgei einen Ausfall aus dem verschanzten Lager, zersplitterte aber in dieser (zweiten) Schlacht vor Komorn seine Kräfte auf breitem Raume, stellte alle verfügbaren Truppen gleich Anfangs ins Gefecht und dachte nicht an die Aufstellung einer Reserve, während der in der Schlachtenökonomie besser bewanderte Haynau frische Truppen vorrücken ließ, welche den Tag zu Gunsten Oesterreichs entschieden. Görgei ließ Klapka in Komorn zurück und trat einen geordneten Rückzug nach Osten an; die ungarische Regierung flüchtete mit der Banknotenpresse und dem Parlamente nach Szegedin an der Theiß, Haynau aber eilte, den Russen in der Besetzung der Hauptstadt zuvorzukommen. In dem Augenblicke, in welchem das Dasein der magyarischen Nationalität bedroht war, proclamirte das Parlament in Szegedin noch die Gleichberechtigung aller ungarischen Volksstämme, verlegte dann aber (28. Juli), von den anrückenden Russen bedroht, seinen Sitz nach der damals eroberten Festung Arad an der Maros, ohne jedoch noch einmal zusammenzukommen. Auch das bei Szegedin versammelte ungarische Heer, jetzt unter Dembinski's Führung, zog sich bei Haynau's Heranrücken auf das linke Theißufer zurück und würde durch die Schlacht bei Szöreg (5. August) zu weiterem Rückzüge genöthigt. Eben so wenig gelang es dem General Bem, der einen nutzlosen Einfall in die Molbau gemacht hatte, das Szekler-lattb, biefe kräftigste Stütze des Magyarismus in Siebenbürgen, vor der Invasion der Russen zu retten. Er würde bei Schäßburg (31. Juli) von dem breifach stärkeren Silbers geschlagen, entging nur wie durch ein Wunber der Gefangenschaft und versuchte noch einmal den ungleichen Kamps mit Lübers, freilich mit noch ungünstigerem Erfolg (bei Groß--Scheuren), worauf er nach dem Banate entfloh. Görgei stieß bei feinem Rückzüge von Komorn schon bei Waitzeu auf die Russen, und ein Avant-garbengesecht enbigte zu seinem Vortheile; doch getraute er sich nicht, mitten durch die russische Hauptmacht sich einen Weg zu bahnen und ging daher nordwärts in weitem Bogen über die Theiß, dann füblich bis Arab. Hier hätte er sich mit Dembinski vereinigen können, wenn biefer nicht durch seinen Rückzug nach Temesvar Haynau Gelegenheit gegeben hätte, sich
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