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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 32

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
32 meilenweit hörbaren dumpfen Knall von sich gebend. Scharf wie Glas an der Sprungfläche, zerschneiden sie die Seitenwand eines Schiffes wie eine Säge. Wallfisch- und Heringsfang und Pelzhandel, sowie der Trieb der Forschung locken den Menschen auch in diese unwirklichen Meere. Die Eismassen des südlichen Eismeeres haben eine noch größere Aus- dehnung als die des nördlichen. Das für uns wichtigste aller Meere ist das Atlantische, so genannt von dem mythischen Lande Atlantis, das westlich von Afrika liegen sollte. Der Atlantische Ocean bildet die Brücke zwischen der alten und neuen Welt. „Er war bestimmt, den Schauplatz der Welt- geschichte, als das mittelländische Meer für sie zu enge wurde (siehe Europa), unendlich zu erweitern." Von dem Wasser des Landes, dem „süßen", unterscheidet das Meer- Wasser sich hauptsächlich durch seine meist blaugrüne Farbe, seine größere Durchsichtigkeit, die es gestattet bei ziemlicher Tiefe die Fische sich durch deu Wald von Wasserpflanzen und zwischen den Korallen hindurch bewegen zu sehen, und durch seinen bitter-salzigen Geschmack. Der Salzgehalt be- trägt durchschuittlich 2 Loth auf das Pfund. (Vergleiche Europa: das Mittelmeer und die Ostsee, § 19.) Dies genügt, um es ungenießbar zu machen. Dichter und schwerer als das Flußwasser, vermag es natürlich auch verhältnißmäßig größere Lasten zu tragen. Je größer der Salzgehalt des Meeres, desto weniger leicht gefriert es auch. Das Meer ist von dem höchsten Einflüsse auf das Land. Nicht blos den Verkehr des letztern nach Außen bedingt es, sondern auch sein Klima, seine Bewässerung, seine Fruchtbarkeit, seine Prodncte hängen wesentlich von ihm ab. Die wohlthätige Sonne erwärmt Land und Meer; beide saugen begierig ihre Strahlen ein; aber während rasch ein Theil des Bodens dem unter und neben ihm liegenden die empfangene Wärme mittheilt, besitzt das Wasser nur geringe Fortleitnngssähigkeit; ja durch die mit der steigenden Wärme sich steigernde Verdunstung des Wassers selbst entweicht sie zum Theil wieder, und überdies wird durch die Beweguug des Meeres stets das kältere Wasser der tiefern Schichten nach der Ober- fläche geführt, wodurch das Ansammeln von Wärme gleichfalls fortwährend gestört wird. Deshalb nimmt das Land, d. h. der Continent, bei starker und andauernder Sonnenwärme einen weit höhern Wärmegrad an als das Meer. Aber ebenso rasch strahlt der Boden auch die empfangene Wärme wieder aus, wozu die Unebenheiten desselben wesentlich beitragen. Das Meer dagegen kühlt sich ebenso langsam ab, als es erwärmt wird, und erhält und bewahrt sich dadurch einen beständigen, gemäßigten Charakter, den es auch der Luft und dem naheliegenden Lande mittheilt. Durch diese aus dem Meere und dem Continente verschiedene Wärmeentwickelung bildet sich für beide auch ein verschiedenes Klima, und der Luftoeean übernimmt dabei die Vermittlung. Daraus ^ergiebt sich, daß große, den Einflüssen des Meeres fern lie- gende Länderstrecken, wie z. B. Mittelasien, ein ini Sommer ebenso heißes, als im Winter eisiges Klima mit raschem Temperaturwechsel besitzen müssen. Dies ist mehr oder weniger bei allen Continenten der Fall. — Bei Tage

2. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 45

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
45 Der westlichste Punkt ist Cap La Roca, 38° 16' 30" Nb. und 8° 9' 21" Ol» Für die Zeichnung nothwendig Cap Vincent, 37° 3' Nb. und 8° 80' Ol. 2) Man verbinde durch eine (puuktirte) Linie Cap Vincent und Cap Matapan und trage die Entfernung beider mit dem Zirkel von Cap Vincent in einem Bogen nach No. und vom Cap Matapan nach Nw., in dem Durchschnittspunkte liegt die nördliche Bucht des Skagerrak. Theilt mau die nordwestliche Seite des so entstandenen gleichseitigen Dreiecks in drei gleiche Theile, so bezeichnet der Endpunkt des zweiten Drittels den nordöst- lichen Vorspruug Englands, der Endpunkt des zweiten Drittels der südlichen Seite die Westspitze von Sieilien. Verlängert mau die nordwestliche Linie aber- mals um ein solches Drittel, so erhält man die nördliche Bucht des Bottuischen Meerbusens; fast in derselben Entfernung vom Skagerrak nach O. auf dem 5^° Nb. liegt das Innere des Finnischen Me-erbusens, in dem verlängerten Winkel Petersburg. Verbinden wir den nördlichsten Punkt des Bosnischen mit dem östlichsten des Finnischen Busens und verlängern diese Linie südöstlich bis zum 42° B. südöstlich, so erhalten wir den östlichen Winkel des Schwarzen Meeres. Theilen wir die Linie zwischen dem Bottnischen Busen und dem Schwarzen Meere in zwei Hälften und ziehen durch den Mittelpunkt derselben vom Cap Vincent eine gerade Linie nach No., so giebt diese genau die 700 M. lange Längenachse des Erdtheils. 3) Nehmen wir abermals ein Drittel einer Seite des erstgezeichneten Dreiecks und tragen dieses von der Westspitze Siciliens nach N. den 30° Ol. entlang, so erhalten wir den Nordwinkel des Adriatischeu Meeres, dieselbe Entfernung nach N. getragen, giebt die südliche Einbiegung der Ostsee, die Küste Deutschlands an der Odermündung; dieselbe Entfernung vou dem nordöstlichen Vorsprunge Englands senkrecht nach S. gelegt, giebt den Meerbusen von Lyon; dieselbe Entfernung von hier nach Nw. getragen, giebt den nordwestlichen Vorsprung Frankreichs; dieselbe Entfernung vom Meerbusen von Lyon.nach Sw. die Südostspitze von Spanien, nach No. den Durchschnittspunkt des 30" L. und des 50° B, die Mitte Deutschlands, nach W. den nordwestlichsten Punkt Spaniens, nach O. die Küste von Dalmatien, von dieser iu gleicher Entfernung die Westküste des Schwarzen Meeres. — Dieselbe Entfernung wiederholt sich noch oft zwischen wichtigen Punkten, wie der Versuch ergeben wird. Lage und Grenzen siud für einen ganzen Erdtheil, wie für einzelne Länder, von höchster Wichtigkeit. Das läßt sich für Europa auf das Bestimmteste erkennen und nachweisen. a) Die Ostgrenze Europas bildet zunächst das Uralgebirge, das mit geringer Abweichung nach W. dem 77° O. L. folgend, vom 50. bis 69° Br. (also wie viele Meilen?> in vielen parallel laufenden Ketten von 975—1950 m. Höhe, im Süden breiter und flacher werdend und allmälig in der Uralsteppe sich verlaufend, Europa von Asien scheidet. Mau unterscheidet drei Theile. Der nördliche oder wüste Ural, dem vom 68° 30' bis zur Waigatzstraße ein gesonderter, nur bis 325 171. sich erhebender Zug vorliegt, reicht südlich bis zum 61° Nb., ist wild und wüst, den größten Theil des Jahres unter Schnee begraben und vou Tannenurwäldern und Torfmooren um- geben. Der mittlere, das (erzreiche) uralische Erzgebirge, der höchste, aber doch zugänglichste Theil, erstreckt sich bis zum 55° Nbr. Der südliche oder waldreiche Ural bis zum 50° Nbr. besteht aus mehreren (3) Parallelketten. Die über den Ural führenden Pässe, wie der von Jekaterinenburg, haben nur unbedeutende Steigung. Dennoch bildet das Gebirge einen genügenden Schutzwall gegen die asiatischen Horden. Dagegen ist die vom Ural, der südlicher die Grenze bildet, durchflössen? Steppe das offene Thor, durch welches sie zu wiederholten Malen Europa überflutet haben. Die südöstlichste Grenze bilden das Kaspische Meer und der Kaukasus. b) Von der höchsten Bedeutung ist für Europa uameutlich seine Südgrenze geworden, Aas Mittelländische Meer, das, 47000 Qm. groß, sämmtliche drei Erdtheile der Alten Welt bespült und gleichsam em Hafen zwischen ihnen ist. In der Straße von Gibraltar, drei Meilen breit, kommt Europa Afrika am nächsten, und durch sie steht das Mittelländische Meer mit

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 47

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
47 dies für Europa haben? Welchen Einfluß hat das lebhaft verdünstende Mittelmeer auf Europas Bewässerung? Das Mittelmeer hat nicht nur Europas Boden zu einem großen ^heüe seme jetzige Gestalt und Beschaffenheit gegeben, und bedingt nicht uur sehr wesentlich sein Klima, sondern seine Bewohner verdanken ihm auch großenteils ihre Bildung. An seinen südöstlichen Ufern wohnten einst die gebildetsten Völker der Erde, namentlich die Phönicier und Aegypter. Von ihnen empfing Griechenland, dann durch dieses Rom seine Bildung, die mit diesem später eine Beute der germanischeu Er- oberer wurde. Seine Wogen haben den Handel Europas groß geschaukelt. Die Phönicier dehnten ihre Seereisen bis nach England und den Ostseeküsten aus, legten überall am Mittelländischen Meere blühende Städte an, wie Tyrns im eigenen Lande, Earthago in Afrika, Eadix, Malaga und Sevilla in Spanien, und tauschten die ihnen durch Karawanen zugeführten Waaren, Spezereien und Gewürze, Elfenbein und Edelsteine aus Arabien, Schmuck und Kleiderstoffe aus Persien und Aegypten gegen Silber in Spanien, Zinn in England, Bernstein in Preußen aus. Nach Tyrus Zerstörung 332 v. Ehr. durch Alexander von Maeedonien ging der Welthandel auf Alexandrien in Aegypten, dann auf Earthago und nach dessen Zer- störnng 146 v. Chr. auf Rom über. Im Mittelalter waren es dann besonders Genua am gleichnamigen Meerbusen und Venedig am Adriatischen Meere, die den Welthandel in ihren Händen hielten, bis er durch die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien und Amerikas nach und nach sich immer großartiger entfaltete und auf die Portugiesen, dann auf die Holländer und Engländer vorzugsweise überging. c) Die West grenze. Der Atlantische Acean, bespült die ganze Westküste Europas, und ist, wie schon früher bemerkt, hie und da tief in das Land eingedrungen. Seine für Europas Entwickelung wichtigsten Theile sind die Nordsee oder das Deutsche Meer, und die Ostsee oder das Baltische Meer, beide verbunden durch die für die Schifffahrt meist gefährlichen Straßen Skagerrak, Kattegat (zwischen?), den Sund zwischen Schweden und der Insel Seeland, den großen Belt zwischen Seeland und Fünen und den kleinen Belt zwischen Fünen und der Halbinsel Schleswig-Jütland. Die Hauptabdachung Europas, die Mehrzahl seiner Flüsse ist ihm zugekehrt. Er setzt Europa mit der Welt in Verbindung. Auch in klimatischer (und folglich vegetabilischer zc.) Beziehung ist er namentlich für ibie nördlichen und nordwestlichen Länder Europas von großem und segensreichem Einfluß (s. § 15. 21). Die Astsee, 7200 Qm, bildet mehrere große Busen, den Bosnischen Meer- busen, der fast bis zum Polarkreis hinaufreicht, und den Finnischen Meerbusen, der unterm 60° Nbr. in östlicher Richtung zwischen Finnland und Mittelrußland ein- dringt. Südlich von dem letztern bildet sie den Meerbusen von Riga mit vorliegen- den Inseln. Eine der Ostsee besonders eigentümliche Bildung sind die Hasse, Süßwasserseen, die von dem Meere, obwohl mit ihm in Verbindung steheud, durch eine vorliegende Insel oder schmale Landzunge, Nehrung, geschieden sind und in die sich ein großer Fluß ergießt, wie das Kurische Haff mit dem Niemeu, das Frische Haff mit der Weichsel, das Stettiner Haff mit der Oder. Jene vorlie- genden Landzungen sind „Dünen", d. h. Sandwälle, die durch die Meereswellen vor den flachen Küsten aufgeführt, und als natürliche Schutzmauern der letztern von großer Wichtigkeit sind. Solche Sandhügelketten werden oft 50 bis mehrere hundert Fuß hoch und über 1000 Fuß breit, so daß sie alsdann das Meer mit seinen Wellen nicht mehr überschreiten kann. Ihre Wichtigkeit erkennend, bepflanzen die Küsten- bewohner solche Dünen mit dem sogenannten Sandhalm (Ammophila arenaria) und dem Strandhafer (Elymus arenarius), durch welche der Boden befestigt und zugleich fruchtbar gemacht wird, und später auch mit Weiden, Birken, Kiefern zc. Auch an der Nordsee und an der Südwestküste Frankreichs findet sich diese Dünenbildung. Die Ostsee dehnt sich lang, schmal und wenig tief zwischen den umgebenden Ländern aus; daher können die Wellen derselben,überdies durch viele darin zerstreut liegeudejuselu gehemmt und gebrochen, sich nicht in die Länge strecken, wie auf dem offenen Meere, sondern gehen kurz und hoch, und folglich den Schiffen gefährlicher. Eine Vergleichuug

4. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 48

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
48 der Küsten ergießt, daß dieselben im südwestlichen Theile der Ostsee weit mehr zerrissen sind als im südöstlichen. Es macht sich also auf dieser Seite der zerstörende Einfluß besonders bemerkbar; daher auch hier so viele Juselu vor der deutschen Küste Rügen, Usedom und Wollin, deren Küsten gleichfalls dieselbe Zerrissenheit zeigen. Im A. aber sind die Küsten derselben höher und steiler als die der Nordsee, so daß sie nicht der Eindeichung wie jene bedürfen (f. § 45). Die schon genannten größern Dänischen Inseln schließen die Ostsee fast völlig vom Atlantischen Oeean (oder der Nordsee) ab, und daher fehlt der Ostsee Ebbe und Flut im eigentlichen Sinne des Wortes. Dieselben Inseln, noch mehr die Skandinavische Halbinsel, verschließen auch die Ostsee dem Aequatorialstrome; deshalb hat sie denn auch eiue niedrigere Tein- peratnr als die Nordsee, und da sie überdies weit nach Norden hinaufgreift, so ge- friert der nördliche Theil regelmäßig im Winter. Vormals hat das Weiße Meer mit der Ostsee in Verbindung gestanden und Skandinavien war eine Insel. Darauf deuten noch jetzt der Ladöga- und Onegasee, überhaupt die zahlreichen finnischen Seen, als Reste des ehemals größereu Meeres*). In die Ostsee ergießen sich gegen 1200 mehr oder minder bedeutende Flüsse, daher ist das Wasser sehr wenig salzhaltig, etwa V2 Loth auf das Pfund. Ist b-ie Ostsee vollständiges Binnenmeer? Wo ist die breiteste, wo die schmälste Stelle? Die Aordsec (das Deutsche Meer), 12,000 Qm. (zwischen?) nach Süden mit dem Atlantischen Ocean verbunden (durch?), hat im Süden und Westen so flache Küsten und so geringe und allmälig wachsende Tiefe, daß man weit in das Meer hineinwaten kauu. Daher sind die Ostküste Englands, noch mehr die Nordküste Deutschlands und Hollands . durch dies, namentlich im Frühling und Herbst sehr stürmische Meer fortwährend bedroht, und oft schon hat es trotz der von den Be- wohnern mühsam zum Schutz aufgeführten Deiche (Dämme) ganze Gegenden über- flutet, ja verschlungen, so im Jahre 1218 die 472 Qm. große, fruchtbare, von 10,000 Friesen bewohnte Marsch id. i. fetter Boden am Meere), an deren Stelle jetzt der Jahdebuseu liegt; so 1287 die Gegend des heutigen Dollart mit 50,000 Menschen; so in derselben Zeit das ganze große Land, das heute unter dem Zuydersee begraben liegt. Die Reihe der Juselu, die von hier aus in einem großen Bogen die Nordküste Hollands und Nordwest-Deutfchland umgürtet, sind jedenfalls Ueberreste des versunkenen Festlandes. Jetzt sucht man die die Küste gleichfalls umsäumenden Sand- und Schlammbänke, die zur Zeit der Ebbe blosliegen, Watten genannt, dem Meere abzugewinnen, und solche eingedeichte Stellen, „Polder", sind sehr fruchtbar. — Die Küste Norwegens ist nicht weniger zerrissen, wie die tiefen Einschnitte und die vielen vorgelagerten Inseln zeigen, aber diese Küste erhebt sich in fast senkrechten Fels- wänden von oft 650 in. Höhe und das Meer selbst hat schon nahe der Küste be- deutende Tiefe. Die Nordsee war ehemals jedenfalls nach Sw. geschlossen, so daß also Frankreich und England zusammenhingen, wie aus der geologischen Gleichartigkeit der beiden gegenüberliegenden Ufer und aus anderen Umständen zu schließen. Wo hat der Canal die geringste Breite? (S. Britannien.) Aus dem Atlantischen Oeean tritt eine Strömung in die Nordsee ein; die Strömung der Nordsee geht die Ostküste entlang. Wo ist die breiteste Verbindung zwischen dem Atlantischen Ocean und der Nordsee? (50 Meil. Br.) Auch von N. her tritt die Flut in die Nordsee. Wodurch unterscheiden sich die Küsten der Nordsee von denen der Ostsee? § 20. Europas Bodenerhebung. Von der Bodenerhebung Europas, von der Eintheilung in ein süd- westliches Hochland und in ein nordöstliches Tiefland ist schon die 1) Nach den Forschungen Skandinavischer Gelehrten, namentlich Forchhaminers, war der gegen- wärtig nordwärts geschlossene Bottnische Meerbusen .in alter Zeit umgekehrt südwärts geschlossen und von der Ostsee getrennt, stand'dagegen nordwärts mit dem Polarmeere in Verbindung, von dem er allo ein Meerbusen war. Durch das Emportauchen der jetzigen Nordlüste des Bottnischen Meerbusens wurde diese über 1000 Qm. große Wasserfläche von dem Polarmeere abgetrennt und zu einem Binnenmeere gestaltet." Durch den furchtbaren Druck des Wassers wurde das südliche Ufer an der dünnsten Stelle durch- krochen; die Alandsinseln sind die Neberbleibsel dieses weggerissenen Südufers.

5. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 26

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
26 im Norden Deutschland berührende Adriatische Meer, und scheidet letztere durch das Aegäische Meer von Asien. Die Grenze gegen letzteres bildet weiter das Schwarze Meer, wieder ein großes Binnenmeer, das nochmals eine Halbinsel, die Krim, umsäumt. — So erhält Europa, dessen östliche Grenze an Asien 360 Meilen lang ist, dessen höchste Länge vom Cap Vincent bis zum Karischen, die nordöstliche Küste bespülenden Meere (von Südwesten nach Nordosten) 750 Meilen, und dessen größte Breite vom Nordcap bis zum Cap Matapan 520 Meilen beträgt, eine Küsten- ausdehnung von 4300 Ml. Die Europa gliedernden Meeresarme und Landseen machen ziemlich die Hälfte, die Glieder selbst fast 1i3 der Ober- fläche des Erdtheils aus. Dadurch ist Europa der dem Verkehr nach Außen am meisten geöffnete Erdtheil. Fast jedes Land von Beden- tung berührt das Meer. Denken wir uns alle Halbinseln und Inseln Europas mit seinem Festlande in einen eompakten Körper verschmolzen, so würde Europa nicht mehr Europa sein. Aehnlich, aber bei der beträchtlichen Größe schon weniger günstig, sind Asiens Küstenverhältnisse. Von welchen Meeren wird Asien begrenzt? In langer Linie liegt seine nördliche Küste, und damit ganz Sibirien, den erstarrenden Einflüssen des nördlichen Eismeeres Mos; obschon vielfach eingeschnitten, bildet es hier keine bedeutende Halbinsel; diese nehmen den Osten, Süden und Südwesten ein, nur daß die östlichen zum Theil nur gerundete Vorsprünge des Landes sind, wie China und die Mandschurei mit Korea und den vorliegenden Inseln des Japanischen Reiches; Kamtschatka, obgleich zwischen denselben Breiten wie Britannien liegend, ist dem Einfluß des nördlichen Klimas noch zu sehr ausgesetzt, um von Be- dentung zu sein. Der Süden ist im großen Maßstabe dem Europas ähnlich. Hier sind Asiens schönste Glieder. Vorder- und Hinterindien (welchen Halbinseln Europas entsprechend?) mit den dazu gehörigen großen Inseln Sumatra, Borneo, Java und kleinern Inselgruppen; im Südwesten: Arabien und Kleinasien. Asien öffnet dem Meere seine Ufer, aber läßt es nicht tief in sein Inneres dringen, wie Europa; das Gelbe Meer im Osten, der Busen von Siam, der Bengalische, Persische, Arabische Meerbusen sind für Asien nicht entfernt von so tiefgreifender Wichtigkeit, wie die bei Europa genannten Meerestheile für jenen Erdtheil. Alle Länder des Ungeheuern Innern, die Mongolei, Tübet, die Bucharei, die Tartarei bleiben dem Meere verschlossen. — Asien dehnt sich von Westen nach Osten 1300 Meilen lang, von Norden nach Süden, vom Cap Severo bis zum Cap Romania auf Malaka fast 1200 Meilen aus, seine Küstenlinie beträgt 7700 Meilen. Vergl. Europa. Die Summe der Glieder Asiens macht den fünften Theil vom Ganzen aus. Der Aehnlichkeit nach folgt nun Nord-Amerika. Welche Meere be- grenzen es? Am tiefsten dringt das Meer auf der Ostseite ein, so daß das Land, wie ganz Amerika überhaupt auf dieser Seite (also auf der Seite nach Europa!) am zugänglichsten ist. Dort ist die Davisstraße zwischen Grönland und Baffinsland (Cumberland); die Hudfonsbay zwischen der großen unwirklichen Halbinsel Labrador und Canada; der Meer-

6. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 52

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
52 licher und kräftiger begegnen wir unfern lieben bekannten Buchen^), die besonders schön in Seeland, Holstein und Mecklenburg, der deutscheu Eiche besonders in Westphalen, unseren Kirsch-, Pflaumen-, Aepsel- und Birnbäumen, und weiter nach Süden hinab in Deutschland und Frankreich zc. Wein, Pfirsichen und Aprikosen, und überall unfern Getreidearten und der Kartoffel. Unter deu Thiereu sind für diese Zone charakteristisch vor allen unsere Hansthiere. Die Bevölkerung, in den Ländern der beiden ersten Zonen nur spärlich, ist besonders nach Westen hin dicht. Ueber welche Länder ist dieser Gürtel verbreitet? Die drei südlichen Halbinseln Europas liegen in dem Gürtel der i immergrünen Laubbäume. Myrthen und Rosmarin bilden dort die Hecken und Zäune, Cypressenbäume kleine Wäldchen; Pomeranzen- und Citronenbänme mit ihren dicken, glänzenden grünen Blättern, duftigen Blüthen und goldfarbigen Früchten erfüllen die Luft mit würzigem Geruch. Feurige Weine, Oelbänme, süße Kastanien, Mandelbäume wachsen überall, und in den südlichsten Gegenden kommen selbst Dattelpalmen fort. Mais und Reis vertreten unsere Getreide. Statt des Pferdes dient dort das Maulthier dem Menschen; giftige Schlangen und Jufecteu fiud nicht selten. — Vergleiche hiermit die charakteristischen Erscheinungen der andern Erdtheile, wie sie in der allgemeinen physischen Geographie angegeben, namentlich Größe und Charakter der Pflanzen und Thiere. Die Vögel stehen denen der warmen Zone an Größe und Farbenpracht nach, zeichnen sich aber durch liebliche Stimmen und melodischen Gesang aus. § 23. Europas Bevölkerung. Die fast 300 Millionen zählende Bevölkerung Europas ist sehr ungleich über die einzelnen Länder vertheilt, wie schon vorher gesagt. Europa nimmt etwa den 15. Theil der Erdoberfläche ein. Den wie vielten Theil aller Menschen der Erde betragen seine Bewohner? Warum ist der Süden und Westen Europas mehr bevölkert als der Norden? Dies gilt jedoch nur im Allgemeinen. Das europäische Rußland ist im Verhältniß zu seiner Aus- dehuung am geringsten bevölkert, es wohnen auf der Quadratmeile durch- schnittlich etwa 600 Seelen. In der europäischen Türkei kommen auf die Quadratmeile 1300, in Spanien 1400, in Portugal 2000, in Skandinavien und der Schweiz 3000, in Deutschland und Frankreich 3600, in Italien und Britannien 4500, in Holland 5000, in Belgien und Dänemark sogar 8000; hätte Rußland nur eine Dichtigkeit der Bevölkerung wie Portugal, so würde dasselbe 180 Millionen Einwohner haben; lebten aber 3000 dort auf einer Quadratmeile, so würde dies schou mehr als die gegenwärtige Bevölkerung von ganz Europa betragen. Macht die Natur des Landes auch 1) Burmeister vergleicht den Buchenwald mit dem Urwalde und sagt: „Alles in dem Urwalde ist ausgeprägter, schroffer, abweichender gestaltet; aber darum weckt er auch keine so sanfte, milde, liebliche, friedliche Empfindung, wie sie unter dem offenen Laube der hochstämmigen Buchen rege wird."

7. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 55

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
55 Deutschland. § 24. Grenzen. Abdachung. Lage. Klima. Produete. Gleichmäszigkeit und Verschiedenheit von Nord und Süd. „Wie herrlich ist mein Vaterland Vom Alpenwalle bis zum Strand Der grünen Meereswogen, Mit grünen Thälern hold geschmückt, Mit Korn und edlem Wein beglückt, Von Wäldern reich durchzogen!" „Deutschland ist das goldene Mittelland Europas," oder, wie man es nicht weniger treffend bezeichnet hat, „der Kern, das Herz Europas", nicht blos der geographische Mittelpunkt, sondern auch der historische Schwerpunkt desselben. (Vgl. § 67.) Die Gebirgsdiagonale oder Längenaxe (s. § 19 Zeichnung der Karte) und der wichtige, Italien und die Skandinavische Halbinsel scheidende 30° Ol. fallen durch die Mitte Deutschlands; im Kreise lagern sich um dieses Centrum alle bedeutenden äußeren Glieder des Gesammtkörpers, die unmittelbar angrenzenden Länder, alle Halbinseln und größeren Inseln, sowie die für Europas Entwicklung und Verkehr besonders bedeutungsvollen Meere; das ihm angehörende Alpengebirge weist darauf hin, daß in ihm Europa seinen Kern und Halt besitzt; innerhalb seiner Grenzen berühren sich die drei Hauptvölkerstämme Europas, die Germanen, Romanen und Slaven, und daraus folgt seine eben so hohe als schwierige Ausgabe, wie das scheidende, so das ausgleichende und vermittelnde Element zwischen den beiden letzteren zu sein. Was seine physischen Grenzen anlangt, so beginnen wir (mit Daniel) im Südwesten. Dort hat die Natyr in dem 2925 m. hohen St. Gotthard (s. die Alpen) einen „erhabenen Grenzpfeiler" zwischen Frankreich, Italien und Deutschland gesetzt. Er bildet den Mittelpunkt der vom Simplon beginnen- den, bis zu ihm in einem Bogen sich nordöstlich und dann südöstlich wendenden Lepontischen Alpen, an welche sich alsdann vom Splügen die weiter gegen Italien die natürliche Südgrenze bildenden Rhätischen Alpen reihen. Von der Dreiherrenspitze, wo sich die Alpen in einen nordöst- lichen und in einen südöstlichen Zug theilen, ist der letztere, die Karnischen und Julischen Alpen bis zum Meerbusen von Finme, die weitere Grenze gegen Italien. Minder bestimmt, aber doch deutlich genug hat die Natur die Ost grenze vorgezeichnet. Von jenem Busen in nordöstlicher Richtung bis zur Douau wird sie von den Ausläufern der Alpen, von da bis zur Weichselquelle von den Kleinen Karpathen, von hier in nordwestlicher Richtung durch die Wasserscheide zwischen Oder und Weichsel, jenen waldigen Hügeln, auf denen die Quellen der Nebenflüsse der Oder rechter Seits und der Weichsel linker Seits liegen, gebildet. Die natürliche Nord-

8. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 142

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
142 und Murillo und durch die Werke eines Cervantes und Calderon, wurde der Same des Verfalls reichlich gestreut. „Spaniens arge Bestimmung ist es gewesen, zwei Civilisationen zu vernichten: unter den entsetzlichsten Barbareien (Inquisition) vertrieb es die Mauren; in Amerika vernichtete es Raceu, welche civilisirter waren, als es selbst. Spanien, ein warnendes Beispiel für die Welt, ist zum Skelett unter den lebenden Nationen der Erde herabgesunken".^) Portugal. Dies Königreich von 1623 Qm., ohne die Inseln und außereuropäischen Besitzungen, und nahezu 4 Mill. römisch-katholischer Einwohner, dehnt sich von der Mündung des Minho bis zu der des Guadiana aus. Die Gebirge, die Serra Estrella zwischen Duero und Tejo, die Serra de Mon- chiqne im S., die Provinz Algarve nördlich begrenzend, und die Nähe des Meeres geben dem Lande ein mildes Klima, und da der Boden, nament- lich an den Flüssen, meist sehr fruchtbar, so ist das Land reich an Vortreff- lichen Erzeugnissen: Getreide, Gartengewächsen, Oliven, Pomeranzen, Apfel- sinen, Wein, Feigen, Mandeln, Datteln, Wäldern von Kastanien, Kork- u. a. Eichen, und würde es noch weit mehr sein bei sorgfältigerem Anbau. Der Fischfang an den Küsten ist ergiebig. Industrie und Bergbau sind noch wenig entwickelt. 1. Das Centrum des Reiches ist die Provinz Estremadura, im Innern von steilen Plateanx und Gebirgen erfüllt, an der Küste und in den Flußthälern fruchtbare Niederungen bildend. Sie ist öfters von Erdbeben heimgesucht worden. Hauptstadt: Lissabon 224,000 E. mit Neapel und Constantinopel unter allen Städten Europas die schönste Lage theilend, amphitheatralisch am nördlichen Ufer der Mündung des Tejo sich erhebend, der einige Meilen aufwärts schon sich seeartig erweitert; im Innern aber, wie Eonstantinopel, mit engen schmutzigen, vou herrenlosen Hunden erfüllten Straßen. Der ausgedehnte Welthandel führt jährlich mehr als 2000 Schiffe und Menschen aller Nationen hierher. Besondere Erwähnung verdient die künstliche Wasserleitung, welche den Bewohnern Trinkwasser aus meilenweiter Ferne zuführt. Die benachbarten Höhen sind mit Schlössern, Castellen und Klösteru bedeckt. 2.> Die Provinz Beira mit Coimbra, der Universitätsstadt des Reiches, am Mon- dego, 18000 E. In der Bodenbeschaffenheit ist sie der vorigen Provinz ähnlich. Sie liefert der Hauptstadt vorzugsweise die Arbeiter. 3. In der Provinz Minho (Entre Duero e Minho) ist Oporto mit 89,000 E. an der Mündung des Duero eine der wenigen bedeutenden Fabrik- und Handels- städte, besonders durch deu weiter aufwärts am rechten Stromufer erbauten Port- wein berühmt. Warum auf dem rechten Ufer? 4. Provinz Tras os Montes d. i. hinter den Bergen. Hauptstadt: Braganza, 5000 E. Stammhaus der Königsfamilie. 5. Provinz Alemtejo, (j-sch) d. i. jenseits des Tejo; wichtige Grenzfestung El- vas, eng und finster, 3 M. vom spanischen Badajoz. Evora, das römische Ebura, noch im Mittelalter bedeutend und zeitweilig Residenz, jetzt 12,000 E. ist eng, winklig und ziemlich verfallen. Ourique auf einer Anhöhe, in dessen Nähe Alphons Vi. 1139 fünf maurische Könige besiegte. 6. Algarve, ein herrliches und reiches Land; aber weder der Metallreichthum des Gebirges noch die den Handel begünstigende Lage wird genügend benutzt, weil 1) Geschichte der geistigen Entwicklung Europas v. Draper.

9. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 147

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
147 Der Flächeninhalt beträgt für ganz Italien 5382, für die eigentliche Halbinsel 27 70 Qm. Gieb stattliche Grenzen an. Die Zeichnung der Halbinsel aus dem Gedächtniß ist ziemlich schwierig. Folgende Angaben mögen sie erleichtern.^) Die Mündung des Var, der freilich, seit Nizza zu Frankreich gehört, nicht mehr die Grenze bildet, liegt mit der Mündung des Arno und dem Borsprunge des Landes bei Ancona im Adriat. Meer unter gleicher Breite, und beide Entfernungen sind einander gleich. Die einfache Entfernung, also die Distance von der Mündung des Bar bis zu der des Arno, diene uns zur Bestimmung an- derer wichtiger Punkte. Dieselbe Entfernung von der Mündung des Var nach N. getragen, giebt als nordwestlichen Grenzpunkt den Mont Blane. Zwischen Var- und Arnomündung biegt die Küste (in einem Winkel von c. 25°) nach N.o. ein und bildet den Golf von Genna. Von dem innersten Punkte desselben jene Entfernung nach N. getragen, giebt den nördlichsten natürlichen Grenzpunkt, den St. Gotthard, der die politische Grenze nahe- zu erreicht. Gleich weit von dem östlichen Vorsprunge bei Ancona ist es bis zum nördlichsten Winkel des Meerbusens von Trieft. Dieselbe Entser- nnng von Ancona senkrecht nach S. giebt die Bucht von Gaeta auf der Westküste, von welcher wenig nach W. das Cap Circ?llo (c-tsch) vor- springt. Von diesem in gleicher Entfernung in östlicher Richtung der Golf di Manfredonia, der von dem nordöstlich nahe davon hervorragenden Cap Gärgano gebildet wird, und wiederum senkrecht südlich von diesem Golf in derselben Entfernung vom Cap Eircello der Busen von Policastro. Dieselbe Entfernung nach O. und nach S. getragen, giebt das Cap Lenca, das Südende des den großen Busen von Otranto östlich umsäumenden „Sporns", sowie die südlichste Spitze der Halbinsel im Cap Spartivento. — Die große Insel Sicilien, der Gestalt nach ein liegendes spitzwinkliges Dreieck, zeigt von der Westspitze bei Trapani bis zur Nordostspitze an der Straße von Messina und der Südostspitze, dem Cap Passaro, nahe zu dieselbe Distance; genau in derselben Entfernung vom Cap Spartivento liegt die Insel Malta, südlich von Sicilien, also südwestlich von jenem Cap. — Ziemlich die Mitte der Ostküste der Insel Sardinien trifft dieselbe doppelte Entfernung von dem Busen von Policastro. Die einfache Entfernung be- zeichnet die Längenausdehnung der Insel von S. nach N., und die Nord- spitze der ihrer Natur nach zu Italien, politisch zu Frankreich gehörigen Insel Corsica fällt wenig südlich des Endpunktes der nach N. gelegten Normale. Betrachten wir nun den eigenthümlichen Lauf der Gebirge. Auf wie vielen und welchen Seiten ist Nord- oder Oberitalien, — wegen dieser Umschließung von den Römern als Gallia Eisalpina zu Gallien gerechnet —- von Gebirgen eingeschlossen? Da die Alpen im Norden nach S. sehr steil abfallen, während die nördliche Abdachung allmäliger erfolgt und in der süddeutschen Hochebene ihre langgedehnte Fortsetzung findet; da ebenso auch die Alpen der Westgrenze nach Frankreich zu sanfter, nach O. aber 1) Man vergleiche die in Daniel's (mittlerem) Lehrbuche gegebenen Punkte, von denen einige auch hier genannt werden. 10*

10. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 148

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
148 gleichfalls sehr steil, und der Apennin, hier der ligurische, nach dem Meere wie nach dem Innern des Landes ziemlich schroff abfällt, so entsteht hierdurch in diesem Theile ein ausgedehntes Tiefland, von einem großen Strome, dem Po, mit ansehnlichen und wasserreichen Nebenflüssen, und — außer anderen kürzeren — einem zweiten beträchtlichen Alpenflnße, der Etsch, durchflössen und bewässert. Da der Apennin die Halbinsel von N.w. nach S.o. durchzieht, so dacht sich derselbe nach welchen Seiten und Meeren ab? Und da er ferner zwischen Parallelketten eine Menge nur durch wenige Querzüge unterbrochene Längenthäler bildet, so bleibt für andere größere Tiefländer nicht Raum. Daher können auch fast nur Flüsse welcher Größe und Richtung entstehen? Da indeß der Hauptzug des Gebirges sich mehr der Ostküste nähert, fast bis zur Gabelung der Halbinsel, so können sich wenigstens auf der Westseite, namentlich in dem breiteren Theile der Halb- insel im N. einige größere Flüsse bilden, wie der Arno und der Tiber, 35 Meilen lang, deren Quellen beide einander nahe auf dem Etrurischeu oder Toskanischen Apennin liegen. Welchen Richtungen folgen beide Flüsse? Im S. des Arno breitet sich das Plateau von Toskana aus; die Meeres- küste aber, flach, sumpfig und ungesund, ist bekannt unter dem Namen die Maremmen von Toskana. Auch das untere Thal des Tibers und sein Mündnngsland ist Ebene, die südlich von Rom in die verrufenen ponti- nischen Sümpfe übergeht. Die flache Ufergegend nördlich von Neapel heißt die Campanische Ebene; in ihr mündet der Volturno. Südlicher wendet sich das Gebirge der Westseite zu und durchzieht den „Fuß" Italiens, Calabrien, bis zum Cap Spartiveuto, während nur ein niederer Seiten- zweig den „Sporn" füllt, daher denn auch am Busen von Tarent (Ta- ranto) und theils auch an der Ostküste des Sporns Ebenen, wenn auch nur von geringer Ausdehnung, entstehen. Zwei Gebirge begrenzen und bedecken also die Halbinsel, die Alpen und der Apennin. Der letztere unterscheidet sich von jenen dadurch, daß er nicht aus Granit, sondern, zumal in Norditalien, vorherrschend aus Kalk und Sandstein besteht und in der Südhälfte von Vulkanen durchbrochen ist. Die Alpen (f. Deutschland). Wiederhole, was dort über Ausdehnung und Charakter der Alpen im Allgemeinen gesagt. Die West-Alpen, welche die Westgrenze Italiens bilden, beginnen am Mittelmeer und endigen an dem Moni Blanc. Welcher Richtung im Ganzen folgend? Sie zerfallen in 3 Gruppen: a. Die See-Alpen, welche die Alpen mit dem Apennin verbinden, beginnen füdlich der Stadt Mondovi mit dem Col di Tenda, 1864 in. 5739', an welchem der Tanaro, Nebenfluß des Po, entspringt, ziehen, sich rasch über die Höhe der Mittelalpen erhebend, in einem Bogen nach N.w. und enden mit Monte Biso, 3837 in. 12,821', an welchem die Quellen des Po 1966 in. 6047' über dem Meere liegen. d. Die Cottischen Alpen (diese wie die meisten anderen gebräuch- lichen Benennungen der Alpenzweige rühren aus der Römerzeit her) in einem nach W. ausgeschweiften Bogen bis zum Mont Cenis, 3607 in. 11,100', über welchen 1805 auf Napoleons Befehl, wie über den Simplon, eine
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