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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 4

1894 - Dresden : Ehlermann
4 Die englische Staatsumwälzung. — § 2. Die Anfänge der Bewegung. 1628 1629 bis 1640 1640 Regierungszeit). Das eintretende Geldbedürfnis treibt, zumal bei den erfolglos geführten Kriegen, die Regierung zu eigenmächtigen Steuererhebungen. Das Parlament bringt 1628 die „Bitte um Recht“ (Petition of right) ein, durch die der Bürger vor willkürlicher Verhaftung und Eintreibung nicht bewilligter Steuern geschützt werden soll, und dringt dem König die Bestätigung ab. (Eins der Grundgesetze der englischen Verfassung). Der leidenschaftlich erregten Volksstimmung fällt Buckingham zum Opfer (Ermordung zu Portsmouth, wo er die Rüstungen zum Entsatz von La Rochelle betrieb). Iii. Die parlamentlose Regierung. 1629—1640. Der staatskluge und von guten Absichten geleitete, aber ehrgeizige Graf Strafford nimmt, von der Opposition zum König übergetreten, die Staatsleitung in die Hand und regiert 11 Jahre ohne Berufung des Parlaments. Zugleich macht der starrköpfige und engherzige Laud, Erzbischof von Canterbury, die Allmacht des Staates auch auf kirchlichem Gebiete geltend und sucht die Kirchenein heit mit Gewalt durchzuführen. Beide stossen auf Widerstand. Die eigenmächtige Auflegung des „Sch iffs gelde s“ (sonst nur von der Küstenbevölkerung erhoben) erzeugt Erbitterung. (John Hampdens Zahlungsweigerung und Einspruch. Versuche der Auswanderung.) Ausbruch der Empörung in Schottland. Die von Laud angeordnete Einführung des anglikanischen Gottesdienstes wird als Rückkehr zum Papsttum betrachtet. Störung des Gottesdienstes im Dom zu Edinburgh. Zusammentritt des Adels, der Priesterschaft und der Städte zu gemeinsamer Abwehr. Die revolutionäre Regierung des „Kovenant“ nimmt die Leitung der Dinge in die Hand. Iv. Wiedereinberufung des Parlaments. Bei drohendem Angriff der Schotten beruft Karl 1640 zur Bewilligung der Kriegskosten wieder ein Parlament („das kurze ). Baldige Auflösung dieses bei mangelnder Willfährigkeit. Das aus den Neuwahlen hervorgegangene neue Parlament („das lanae“) zählt unter seinen Mitgliedern die heftigsten Gegner der Regierung (Hampden, Pym, Cromwell) und beginnt seine Thätigkeit mit der Anklage Straffords wegen Hochverrats Dessen glänzende Verteidigungsrede im Oberhause und endliche Verurteilung zum Tode (nur vermöge eines

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 11

1894 - Dresden : Ehlermann
Die englische Staatsumwälzung. — § 6. Die letzten Stuarts etc. 11 als Grossadmiral niederlegen. Dessen Ausschliessung von der Thronfolge, die das Unterhaus beschliesst, scheitert an dem Widerspruch des Oberhauses. Entstehung der Parteinamen „Whighs“ und „Torys“.* 2) 1679 wird die Habeascorpusakte durchgesetzt, ein Werk des aus dem Cabalministerium zur Opposition übergetretenen Grafen Shaftesbury: niemand darf ohne schriftlichen Befehl und Angabe der Gründe verhaftet, der Angeklagte muss binnen dreier Tage vor Gericht gestellt werden. [Falsche Anzeigen von angeblichen Verschwörungen katholischer Unterthanen, denen solche gegen Nichtkatholiken entgegengesetzt werden, fördern viele in den Kerker und auf das Schaffot Parteihass und Einschüchterung führen zu ungerechten Urteilen]. Das Gesetz eine Sicherung gegen Willkür der Regierung! 3) Eine Verschwörung zu Gunsten der Thronfolge des Herzogs von Monmouth, eines unechten Sohnes Karls, wird von Shaftesbury angezettelt. Entdeckung und Flucht des Urhebers. Iv. Jakob Ii., ein engherziger, bigotter, starrsinniger und doch feiger Charakter (1685—88) folgt seinem Bruder. 1) Der Versuch des Herzogs von Monmouth, die Krone an sich zu reissen, wird niedergeschlagen und an diesem wie an seinen Genossen blutig gerächt. 2) Ein echter Stuart, sucht Jakob rücksichtslos ein unbeschränktes Königtum und zwar unter Vorherrschaft der katholischen Kirche, herzustellen. a) Missbrauch des königlichen „Dispensationsrechtes“ (des Rechtes, von den Gesetzen in bestimmten Fällen zu entbinden) : Einsetzung von Katholiken zu Lehrern der Universitäten, Beamten in der Verwaltung und Offizieren im Heer. b) Die „blutigen Assisen“ (der Blutrichter Jeffreys) verurteilen alle politisch Verdächtigen und am Kovenant Festhaltenden zu Todes- und Leibesstrafen. 3) Unwille in der Nation, gesteigert bei der Geburt eines Thronerben von Jakobs Ii. zweiter (katholischer) Gemahlin. Furcht vor Verewigung Stuartscher Herrschaft. 4) Offene Empörung, als Jakob 1688 bei Ausbruch des Krieges gegen die Augsburger Verbündeten (3. Raubkrieg, § 8, Iv.) seine in holländischem Solde stehenden Truppen abberuft. Die Partei der Whigs ruft Jakobs Schwiegersohn 1685 bis 1688 r" Whigs wurden im Volksmunde ursprünglich die Heisssporne der Kovenanter, sorys die geächteten Papisten in den Mooren Irlands genannt. Die Spottnamen übertrugen sich auf die Parteien.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 90

1894 - Dresden : Ehlermann
90 Französische Revolution. — § 29. Der Nationalkonvent. [Die eidverweigernden Priester werden teils des Landes verwiesen, teils deportiert oder niedergemacht. Pikenmänner durchziehen die Hauptstadt und verhaften alle wirklichen oder vermeintlichen Anhänger der alten Zustände. 2. bis In den Tagen vom 2. bis 7. September dringen bewaffnete Banden in die 7. Sept. mit Königstreuen gefüllten Gefängnisse und richten nach einem gerichtlichen *792 Scheinverfahren die Gefangenen hin.* Gegen 7000 Opfer fallen.] V. Der preussisch-österreichische Krieg. Ferdinand v. Braunschweig rückt trotz des Drängens des feurigen Friedrich Wilhelms Ii. nur bedächtig vor und gelangt nach Einnahme der Festungen Longwy und Verdun im Herbst 1792 nach der Champagne; Dumouriez gewinnt Zeit, ihm durch Besetzung der Argonnen den Weg zu verlegen. Kellermann hält ihn durch die „Kanonade bei Valmy“ (Sept.) auf. Eintretendes Regenwetter und Mangel an Verpflegung erzeugen Krankheiten im deutschen Heere, Uneinigkeit spaltet die Verbündeten; Rückzug Braunschweigs über die Grenze (vgl. Goethes „Campagne in Frankreich“). Dumouriez, gegen das österreichische Heer bei Jemappes glücklich, erobert Belgien; Custine nimmt Mainz; Sardinien, das in den Krieg eintritt, wird Savoyens und Nizzas beraubt. [Der Aufruf zur Freiheit und die Losung „Sturz den Palästen und Friede den Hütten“ weckt unheilvolle Begeisterung für die Sieger bei den Besiegten. Pflanzen von „Freiheitsbäumen“. Errichtung von Klubs (die Klubisten von Mainz; unter ihnen der Weltumsegler Georg Förster).] Die eroberten Länder werden in die französische Republik einverleibt. § 29. Der Nationalkonvent. September 1792 bis Oktober 1795. Sept. I. Der Nationalkonvent, September 1792 zu- 1792 sammentretend, enthält ausser den Girondisten, die noch eine Zeit lang ihren Einfluss behaupten, viele Mitglieder der Bergpartei, unter ihnen die blutdürstigen Unmenschen Danton, Marat, Robespierre; auch Philipp Egalite, der Herzog von Orleans, Mitglied. Die ausübende und gesetzgebende Macht geht an den Konvent über. Frankreich eine Republik. Ii. Der Prozess gegen den König. Entdeckung eines Geheimschrankes in den Tuilerien, dessen Papiere das Einverständnis des Königs mit Österreich und die Bestechung * Der Kopf der Prinzessin La mb alle wird auf einer Stange an den Fenstern Marie Antoinettes, ihrer Freundin, vorübergetragen.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 94

1894 - Dresden : Ehlermann
94 Französische Revolution. — § 30. Der erste Koalitionskrieg. in denen bereits die revolutionsfeindlichen Elemente überwiegen, gegen die Beschlüsse des Konvents wird (Oktober 1795) von Napoleon Bonaparte, der von den Direktoren auf Barras’ Vorschlag berufen wird, niedergeschlagen. § 30. Der erste Koalitionskrieg. 1793 — 1797. I. Der Bund der Mächte. In England unter dem Tory-Ministerium des jüngeren Pitt zwar heftige Meinungskämpfe im Parlament (Fox), doch anfangs keine Neigung zum Eingreifen in die französischen Verhältnisse. Erst der Königsmord, die Einverleibung Belgiens in Frankreich, die Bedrohung Hollands und der an alle Völker gerichtete Aufruf des Konvents zur Erhebung gegen die Regierung (dessen Wirkung besonders in Irland gefährlich) treiben zur Kriegsrüstung. Die Aussicht auf englische Geldunterstützung gewinnt auch die bedenklicheren Regierungen. Zusammentritt der meisten europäischen Staaten * zu einer grossen ,,Koalition“. Kriegserklärung Frankreichs an England und 1793 Holland Februar, an Spanien März 1793. Ii. Der Krieg an den Grenzen. (1793—1795.) Frankreich von allen Seiten bedroht: von den Niederlanden aus durch Holländer, Engländer und Österreicher, vom Mittelrhein durch Preussen und Österreich, von den Alpen durch Sardinien und Toskana, von den Pyrenäen durch Spanien, zur See und in den Kolonien durch England. Belgien wird von österreichischen, Mainz von preussischen Truppen wiedergewonnen (Rückführung des geistlichen Regiments; unedle Rache an den früheren Klubisten); der Weg nach Paris steht offen. Doch Eroberungsgelüste der verbündeten Mächte (England auf Dünkirchen, Österreich auf Flandern) und gegenseitiges Misstrauen (die polnische Teilungsfrage s. unten Iv.) lähmen die Kriegsführung. Das durch Carnot, den militärischen Berater des Wohlfahrtsausschusses, veranstaltete Aufgebot der gesamten waffenfähigen jungen Mannschaft Frankreichs (levee en masse)** wirft Massen den Feinden entgegen. Begeisterung der französischen Jugend und Furcht der Heerführer vor der Rache des * Auch das deutsche Reich tritt bei. Preussen, Österreich, Piemont schon seit 1792 im Kriege; ausser Spanien auch die kleineren italienischen Mächte bei der Koalition. Russland unter Katharina Ii. hält sich in Hoffnung auf Ländergewinn in Polen und der Türkei vom Kriege fern. ** Die Altersklassen von 18—25 Jahren.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 96

1894 - Dresden : Ehlermann
96 Französische Revolution. — § 30. Der erste Koalitionskrieg. towski) führt russische und preussische Heere ins Land. (Kosciuzko gefangen, Warschau durch Suworoff erstürmt; greuelvolle Einnahme der Vorstadt Praga). Ende Polens! 1795 Preussen erhält 1795 in der dritten Teilung, an der sich nunmehr auch Österreich beteiligt, das Land rechts der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau — die neue Provinz Neu-ostpreussen, dazu einen kleinen an Oberschlesien grenzenden Teil, Neu-Schlesien. V. Der Krieg in Deutschland. 1796 dringen die Franzosen, nachdem sie 1795 von den Österreichern mehrmals über den Rhein zurückgeworfen worden, unter Jourdan bis an die Lahn, unter Moreau bis nach Schwaben. Erzherzog Karl von Österreich schlägt Jourdan bei Wetzlar, wird dann aber von beiden Heeren weit nach Bayern hineingedrängt. Neue Siege des Erzherzogs über Jourdan bei Amberg und später bei Würzburg treiben dessen Heer in die Flucht, auf der das erbitterte Landvolk grauenvolle Rache an seinen Peinigern nimmt. Moreau zieht sich in meisterhaftem Rückmarsch (Vgl. den Rückzug der zehntausend Griechen unter Xenophon) über den Schwarzwald zurück. 1796 Vi. Der Krieg in Italien. 1796 Oberbefehlshaber des italienischen Heeres Napoleon Bonaparte. [Napoleon Buonaparte, Sohn des korsischen Advokaten Karl Buonaparte aus altem toskanischem Adelsgeschlechte, der als Freund Paolis in den Unabhängigkeitskämpfen der Insel eine hervorragende Rolle gespielt hatte, am 15. August 1769 zu Ajaccio geboren, ein Jahr nach der Besitznahme der Insel durch die Franzosen („Ich wurde geboren, als mein Vaterland starb“). Seine Mutter Letitia Ramolino geringer Abkunft, aber von grosser Schönheit. Zehnjährig auf die Kriegsschule zu Brienne geschickt, treibt er mit Vorliebe Mathematik und Geschichte. Nach dreijährigem Aufenthalt auf der Kriegsschule zu Paris wird er achtzehnjährig Artillerielieutenant In Südfrankreich und in seiner von Parteikämpfen zerrissenen Heimat militärisch thätig, wird er schon 1792 zum Artilleriehauptmann befördert. 1793 Erstürmung der Forts von Toulon sein Werk (s. § 29, V., b), 1794 wird er Brigadegeneral. Nach dem Siege der Thermidorianer seiner Thätigkeit enthoben, lebt er von kärglicher Besoldung in Paris, wo er 1795 durch Barras mit der Niederwerfung des Aufstandes gegen den Konvent betraut wird (s. § 29, Vii.), 1796 zum Oberbefehlshaber der italienischen Armee ernannt, heiratet er Josephine, die Witwe des hingerichteten Generals Beauharnais, eine Kreolin aus Martinique, in deren geistreichen Zirkeln er zu Paris verkehrt hatte. Von ungemeinem Scharfblick und militärischem Genie, das ihn zu einem der grössten Feldherrn der Geschichte machte, vereinigte er mit brennendem Ehrgeiz die Schlauheit des Italieners und die Zähigkeit und Starrköpfigkeit des Korsen. Die Revolution, in deren Dienst er sich stellte, ohne sich mit deren Greueln zu beflecken (in Toulon hielt er sich von den Schreckensmännern fern), lehrte ihn Geringschätzung des Menschenlebens. die in bewegtem Leben gewonnene Menschenkenntnis Menschenver-

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 112

1894 - Dresden : Ehlermann
1 12 Napoleons Weltherrschaft. — § 36. Der Krieg gegen Spanien. § 36. Der Krieg gegen Spanien. 1808—1813. I. Der Raub Portugals und Spaniens. Spanien, seit 1795 den Kriegen fern, unter dem schwachen Karl Iv. von dem Günstling der Königin Godoy (dem sogenannten ,,Friedensfürsten“) regiert, folgt ganz den Napoleonischen Machtgeboten. [1807 Vertrag zu Fontainebleau zwischen Frankreich und Spanien zu gemeinschaftlicher Teilung Portugals. Portugal, das dem Bunde mit England nicht entsagen will, wird von den Franzosen unter Junot besetzt. Der König flieht nach Brasilien und wird mit seinem ganzen Hause des Thrones verlustig erklärt*. Spanien geht leer aus. Der infolge des Vertrages ungehinderte Einmarsch französischer Truppenmassen in Spanien ruft Volksbewegungen hervor. Der geängstigte König entsagt der Krone zu gunsten seines (volksbeliebten, aber mit ihm zerfallenen) Sohnes Ferdinand. Dieser, gleich schwachmütig wie sein Vater, fleht Napoleons Beistand an. Vater und Sohn werden nach Bayonne be-schieden.] König und Kronprinz werden 1808 von Napoleon zu Bayonne zur Thronentsagung gezwungen. Eine Versammlung spanischer Grossen wählt 1808 Joseph Napoleon zum König von Spanien. (Murat an seiner Stelle König von Neapel.) Ii. Der Rückschlag. 1) Joseph Napoleon gewinnt durch geordnete Regierung, Einführung einer zusagenden Verfassung u. a. viele Gebildete tür sich (Josephinos). Dennoch bilden sich in den Städten franzosenfeindliche Verbindungen (Junten), die unter einer Zentraljunta den Krieg organisieren; das Land und Volk wird durch Adel und Geistlichkeit aufgehetzt. Entfachung des Fanatismus, zumal Napoleon gerade jetzt gegen den Papst Angriffe richtet. 2) Ein leidenschaftlicher Volkskrieg erhebt sich. Bei Baylen in Andalusien werden 20000 Franzosen zur Übergabe gezwungen und kommen grösstenteils um. 3) In Portugal dringen gleichzeitig die Engländer unter Wellesley (durch Feldzüge in Indien kriegsgeübt, seit 1809 Lord Wellington) vor. Eine grosse Abteilung Junotscher Truppen wird gefangen genommen und entwaffnet. Die Übereinkunft von Cintra (in Estremadura) gewährt ihnen freien Abzug. Spanien südlich vom Ebro von den Franzosen nicht mehr zu halten! * Junots Erlass: „das Haus Braganza hat aufgehört zu regieren“.

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 150

1894 - Dresden : Ehlermann
150 Zeit der Gärung. — § 50. Verkehrsumschwung. 1834 Am 1. Januar 1834 tritt der deutsche Zollverein ins Leben, dem 18 Staaten beitreten, und der nach Zutritt Badens (1835), Nassaus und Frankfurts (1836) ein Verkehrsgebiet von 8253 Q-Meilen mit 25 Millionen Einwohnern umfasst. — Der Anfang einer Neueinigung Deutschlands unter Preussens Führung!! Ii. Ausnutzung der Naturkräfte für den Verkehr, a) Der Dampf. Bau von Dampfbooten schon 1785. Befahren grösserer Strecken durch Dampfschiffe seit Anfang des Jahrhunderts. 1830 wird nach Erfindung der Lokomotive durch George Stephenson auch der Dampfverkehr zu Lande ermöglicht und ein Schienenweg von Liverpool nach Manchester hergestellt. 1835 erste deutsche Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth (1837 Eisenbahn von Leipzig nach Dresden, 1838 von Berlin nach Potsdam). b) Die Elektrizität. 1833 verbinden Gauss und Weber in Göttingen ihre Studierzimmer mit einem Drahte zum Versuch der Gedankenmitteilung. 1836 wird der Morsesche Schreibund Drucktelegraph hergestellt. (In neuester Zeit kommt hierzu noch das Telephon.) Grossartige Entwickelung der Erfindungen! Iii. Folgen. Umgestaltung der gesamten Lebensverhältnisse. A. Der leichtere Austausch der Waren führt 1) eine veränderte Gestaltung des materiellen Lebens herbei, und zwar in Bezug auf Nahrung,* Kleidung, Bauart,*** Erwärmung und Beleuchtung 2) eine Umgestaltung des Betriebes der Erwerbszweige. Aus dem gesteigerten Kommissions- und Speditionshandel entwickelt sich ein Welthandel, aus dem erweiterten Gewerbetrieb eine Grossindustrie. B. Die leichtere Annäherung der Menschen aneinander hat zur Folge 1) in sozialer Beziehung: die Ver- * Kaffee, Thee, Gewürze, Südfrüchte weiteren Kreisen zugänglich. Seefische fern von der Küste; junge Gemüse im Winter (Algier) Weizen aus Russland, Chile, den Laplatastaaten, Indien, Rindfleisch aus Nord-Amen a, Australien — europäische Verbrauchsgegenstände. Der Genuss des Rheinweins, des bayrischen Bieres verbreitet sich weithin. ** Schafwolle aus Australien, Baumwolle, Seide, Jute aus Indien, Sohlenleder aus Valdivia, den Pampas Argentiniens, den Prärien Nordamerikas u. a. gelangen zu gesteigertem Verbrauch. *** Sandstein, Marmor, Granit häufiger. Die Eisenkonstruktion tritt umgestaltend ein. Anwendung von Eisen- und Thonröhren für Entwässerung, f Kohlen, Torf billiger. Petroleum in dem Hause des Armen. a Leuchtgas kommt mit der leichteren Herbeischaffung der Steinkohle in Aufnahme. Ihm folgt das elektrische Licht.

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 204

1894 - Dresden : Ehlermann
204 Neues Deutsches Reich. — § 64. Das Ausland. abhängig. (Rumänien 1881, Serbien 1882 Königreich.) Griechenland erhält (später) einen grossen Teil Thessaliens und das südliche Epirus. Bulgarien wird nur in seinem nördlichen Teile selbständig gemacht, der südliche (Ostrumelien) soll unter türkischer Herrschaft bleiben. [Bald macht sich auch das südliche Bulgarien unabhängig und schliesst sich dem nördlichen an. Das geeinte Bulgarien setzt unter dem Fürsten Alexander v. Battenberg den Versuchen Russlands, das Land zu einem russischen Vasallenstaat zu machen, Widerstand entgegen. Nach dessen durch russische Ränke bewirkter Abdankung behauptet sich auf dem bulgarischen Throne (seit 1887) Fürst Ferdinand von Koburg-Cohary.*] Trotz solcher äusseren Erfolge wird im Innern Russlands die Unzufriedenheit nicht gehoben. Streben nach verfassungsmässiger Freiheit in den höheren Gesellschaftsschichten; Armut und Verlangen nach Reformen im Volke. Der Nihilismus** bildet sich heraus und verbreitet Schrecken durch Mordversuche aller Art. 1881 fällt Alexander Ii. einem Dynamitattentat zum Opfer. Sein Sohn Alexander Iii. beharrt im Absolutismus. Fortdauer der Umsturzbestrebungen. Die grossen Fragen des Volkslebens sind hier noch ungelöst. V. Grossbritannien hatte nach einer gerechteren Ordnung des Wahlrechts durch die Reformbill vom Jahre 1832 weniger als die übrigen Staaten unter inneren Fragen zu leiden***, doch bildete des Verhältnis zu Irland, auch nachdem die Iren durch die Emancipationsbill 1829 Zutritt zum Parlament erhalten hatten, eine offene Wunde und rief zu verschiedenen Zeiten Mordversuche hervor. [Die „Parnelliten“! Die Unruhen pflanzten sich auch nach Englisch-Nordamerika fort, von wo die unruhigen „Feniers“ als Sendboten in das Heimatland gingen.] Grosse Machtausdehnung gewinnt England nach Niederwerfung des Aufstandes der „Seapoys“ (eingeborener Soldaten) in Indien 1858 durch Einverleibung des ganzen ungeheuren Ostindiens (74000 Qj Meilen) in das britische Reich. (1876 Annahme des Titels „Kaiserin von Indien“ durch die Königin Viktoria.) Erweiterung des Machteinflusses auch in China. Der Vertrag von Tientsin erschliesst- 1858 den Ausländern das ungeheure Reich der Mitte zum Teil. * Von den Mächten noch nicht anerkannt. ** Allgemeiner Name für alle nach Neuerungen strebenden Richtungen (Liberale, Republikaner, Terroristen). *** Die Führung der Whigs durch Gladstone, die der Tories durch Be aconsfield und Salisbury.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 213

1894 - Dresden : Ehlermann
Neues Deutsches Reich. — § 67. Geistesleben im dritten Zeitraum. 213 des kaufmännischen Verkehrs aufs Wirksamste bei. Hebung des Kreditwesens giebt dem deutschen Handel Anregung und Schwung (die deutsche Reichsbank mit ihren Tochteranstalten!). Handelskammern sorgen für Verwertung kaufmännischer Erfahrungen, Fachschulen für Verbreitung kaufmännischer Kenntnisse. Einfuhr insbesondere von (vegetabilischen und mineralischen) Nahrungs- und Genussmitteln, Rohstoffen und Halbfabrikaten für die Industrie. (Auch die Kolonien senden bereits ihre Erzeugnisse: Elfenbein, Palmöl, Palmkerne, Straussfedern ; Tabak aus Ostafrika.) Aus fuhr von Nahrungs- und Genussmitteln (Vieh, Wein, Bier, Spiritus) und gewerblichen Erzeugnissen (Weberarbeiten, Metallwaren, chemische Produkte, Leder-, Glas-, Thon-, Papierwaren u. a.). Die Ausfuhr überragte in den achtziger Jahren die Einfuhr. Deutschland neben England und Nordamerika an der Spitze des Welthandels. Der 1891/92 erfolgte Abschluss von Handelsverträgen mit den Nachbarstaaten Österreich-Ungarn, Italien hat zum Zweck, aus den mitteleuropäischen Staaten ein grosses einiges Handelsgebiet zu schaffen. Vgl. den deutschen Zollverein! Von hoher Bedeutung zumal bei der Abschliessung Nordamerikas durch Schutzzölle! In neuester Zeit kommt hierzu noch der Handelsvertrag mit Russland, der auch den Osten dem mitteleuropäischen Handelsgebiet annähert. § 67. Das deutsche Geistesleben im dritten Zeitraum. I. Zeitrichtung, a) Mit der Julirevolution gewinnt unter Verblassen des romantischen Ideals (s. § 44, Iii. 3 und § 52, I. c und Ii.) die Richtung auf das wirkliche Leben (Realismus) mehr und mehr die Oberhand. Mit dem Jahre 1848 Hinwendung auf die politischen und socialen Fragen der Gegenwart. Die mündliche Rede tritt vielfach an Stelle schriftlicher Gedankenmitteilung; wachsende Bedeutung der Tagespresse! Mit dem Eintritt in das politische Leben und in die Kreise der Selbstverwaltung wächst die Bedeutung der einzelnen Persönlichkeit, b) Bei Erleichterung des Gedankenaustausches durch die gewaltig gesteigerten Verkehrsmittel (s. § 50, Ii.) Ausbreitung von Kenntnissen auf weitere Kreise, c) Grossartiger Aufschwung der Naturwissenschaften! „Das naturwissenschaftliche Zeitalter!“ Hervorgerufen wird durch Zurückdrängung der Geisteswissenschaften die Verirrung zum

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 65

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 22. Friedrichs Friedensthätigkeit. 65 Unterthanen, die Gestattung von Denk- und Glaubensfreiheit ein Ausfluss der Aufklärungsgedanken. Friedrich, „ein aufgeklärter Despot“. Iv. Die Aufklärung an anderen Fürstenhöfen. Die Macht der Aufklärungsideen erweist sich auch in ausserdeutschen Ländern wirksam (Pombal in Portugal; Aufhebung des Jesuitenordens durch Papst Clemens Xiv. Ganganelli; Peter Iii. und Katharina Ii. von Russland), reicht jedoch nicht aus, um die Willkürherrschaft unumschränkter Selbstherrscher auszurotten (Verkauf von Landeskindern an die Engländer während des amerikanischen Unabhängigkeitskampfes durch deutsche Fürsten, selbst „aufgeklärte“ wie Karl Eugen v. Würtemberg*). Für Deutschland wird indessen vielfach das Beispiel Friedrichs massgebend. Karl Friedrich von Baden hebt Folter und Leibeigenschaft auf. Der neue Geist zeigt sich an den Fürstenhöfen besonders in der Pflege geistigen Lebens. Der Musenhof in Weimar. Das Philanthropinum in Dessau (naturgemässe Erziehung nach Rousseauschen Grundsätzen, Basedow). Die Kriegsschule in Bückeburg (deren Stifter Wilhelm von Schaumburg-Lippe beruft Herder). Die Karlsschule in Stuttgart, die Akademie der Wissenschaften in München u. a. Der eifrigste Bewunderer und Nachahmer Friedrichs ist der Sohn seiner unversöhnlichsten Gegnerin, Maria Theresia, Joseph Ii. von Österreich (Mitregent seiner Mutter im Stammlande, Kaiser 1765—1790). Dessen wohlgemeinte Reformen scheitern jedoch an der rücksichtslosen Überstürzung ** der Ausführung. Die Aufhebung der Klöster und die Beschränkung der geistlichen Gerichtsbarkeit stossen bei den Geistlichen, die Aufhebung der Erbunterthänigkeit beim Adel auf Widerstand. Auch seine Reformthätigkeit im Reich ist unglücklich. Das Reichskammergericht bleibt bei der Besorgnis der Fürsten vor dessen Eingriffen im alten Schlendrian. Sein Bestreben, ein einheitliches Kaiserreich zu begründen, führt in Belgien und Ungarn zu Aufständen. § 22- Friedrichs Friedensthätigkeit. I. Das Land nach dem Kriege. Weite Strecken liegen wüst; viele Dörfer und Höfe sind verlassen, Städte in Haft des Dichters Daniel Schubart auf dem Hohenasperg. Schillers Behandlung. P riedrich d. Gr.; „Er thut immer den zweiten Schritt vor dem ersten.“ Schultz, Neuere und neueste Geschichte. -
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