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1. Bd. 2 - S. 16

1854 - Leipzig : Engelmann
16 Die Vorboten der neuen Zeit. Schwerte; die Freiheit und die nationale Einheit in kirchlicher und politischer Hinsicht soll mit Gewalt erkämpft werden; die unruhigen Bewegungen, die sich hie und da unter den Bauern zeigen, scheinen ihm nicht unwillkommen zu sein 7. Mal — da stirbt sein Beschützer Sick in gen in einem Kampfe gegen den Erzbischof lo23' von Trier auf seiner Burg Landstuhl, und Hutten mußte sich, um der Rache seiner Feinde zu entgehen, nach der Schweiz flüchten, wo Elend, Krankheit und der ungestüme Drang seiner Feuerseele ihn in ein frühes Grab stürzten. Hutten, in dessen kleinem und kränklichem Körper ein hoher, freier Geist und eine warme, von jedem Eigennutz ungetrübte Vaterlandsliebe wohnte, starb im 36. Jahr sei- Auq»st nes Lebens auf der Insel Uffn au im Zürichersee. Er durfte sagen: „Ich hab's 1523. gewagt!" B. Blüthe der christlichen Kunst. a) D i e heilige K u n st des Mittelalters. §. 435. Architektur d e r Domkirche. Im Mittelalter war die Kunst gänzlich im Dienste der Religion und alle Zweige derselben vereinigten sich in den erhabenen Domkirchen, in denen die hohen Ideen des Christenthums versinn- bildlicht waren. Als die wichtigsten Träger der mittelalterlichen Cultur verdienen sie daher eine genauere Beachtung. 1) Was die Ar ch i te kt u r betrifft, so nimmt man gewöhnlich zwei H aup tbau formen (Style) bei der Struktur derktrchen an, den altchristlichen oder Rundb ogensty l, und den g ot hi scheu (ger- manischen) oder Spitzbogenstyl. Zu jenem rechnet man die den altrömischen Bauwerken nachgebildeten Basiliken, die einen oblongen Raum umschließen, der vermittelst zweier durch Halbkreisbögen verbundenen Säulenreihen in drei Schiffe getheilt ist und vor dessen Eingang sich ein V o r h o f (Porticus) und unter dem Hauptaltar eine unterirdische Kapelle (Krypta) mit den Gebei- nen des Schutzheiligen (Patrorrs) befindet; so wie die nach dem Muster der ost- römischen Kirchen (besonders der Sophienkirche in Konstantinopel) aufgeführten Dome im byzantinischen Baustyl mit gewölbten Rundbogen und hohen Kuppeln. Diesem altchristlichen Baustyle gehören an: die meisten altern Kirchen in Rom, die byzantinische Marcuskirche in Venedig, und in Deutschland die Ka- thedrale zu Aachen und die ältesten Theile der Dome von Trier, Speyer, Worms, Mainz u. a. — Die Bauwerke im gothischenstyl, der im 13. und 14. Jahrhundert zu seiner völligen Ausbildung kam, haben einen leichten, freien, luf- tigen Charakter und streben nach Oben, wie der Glaube, der sie hervorgerufen. Die Hauptzierde derselben besteht in den schlanken Thürmen, die, je höher sie aufsteigen, desto leichter, kühner und zierlicher werden, bis sie mit einer majestä- tischen Blume in Kreuzesform endigen, „die, ihre Blätter gegen den Himmel em- porbreitend, aus das Ziel deutet, welches menschliche Sehnsucht nicht zu erreichen vermochte." Der Grundriß trägt die Figur des Kreuzes, des allgemeinen Sym- bols der christlichen Kirche; alles Massenhafte und Schwerfällige ist vermieden. Das Halbdunkel, das durch die b em a l ten Fen st e r bewirkt wird, füllt die Seele des Betenden mit den Schauern der Ehrfurcht vor der Nähe des Allmäch- tigen. Die Domkirchen bestehen aus einem etwas erhöhten Chor, das nur der Geistliche betritt und wo sich der Hochaltar befindet, aus einem mit einer höhern Decke versehenen M i t t e lsch iff, in das man durch das reichverzierte Haupt- Portal eingeht, und aus zwei (oder vier) durch luftige Säulen und Spitzbogen- gewölbe davon getrennten Seitenschiffen, zu denen man durch zwei Neben- portale gelangt. Das Ganze wird von Außen durch mächtige Strebepfeiler zusammengehalten.

2. Bd. 1 - S. 282

1854 - Leipzig : Engelmann
282 Geschichte der alten Welt. Menschenopfern erlag dem griechisch-römischen Heidenthum und das über- triebene von den Priestern genährte Selbstgefühl, das sich in der Verachtung anderer Völker und ihrer Cultur kund gab, wurde gebrochen und dadurch der Boden für höhere menschliche Bildung bestellt. Durch diese Eroberung „wurden die beiden großen Halbinseln des Mittelmeers und die daranstoßenden Eilande und Küsten, auf denen sich die griechische und römische Bil- dung entfaltete, wenigstens für einen langen Zeitraum vor aller Gefahr aus dem Innern des europäischen Contincnts her gesichert; aber zugleich wurden der Cultur selbst in der Mitte desselben neue Wohnsitze bereitet; Völkerschaften von unerschöpflicher Lebenskraft, tapfer und sinnreich, in ihren Kreis gezogen, ihren Ideen unterworfen. Erst nach ihrer Niederlage singen die Gallier an, das Land ihrer Heimath allenthalben anzubauen und die Vortheile seiner geographischen Lage für friedliches Dasein zu genießen. Die Römer er- füllten es mit den großen Bauwerken, die ihre Anwesenheit überall bezeichnen, Amphi- theatern, Thermen, Aquädukten, Heerstraßen; diese, die das Land in verschiedenen Rich- tungen durchzogen, waren fast die Hauptsache, denn sie brachten alles in unmittelbare Verbindung mit den Hauptstätten der römischen Einwirkung: Lugdunum (Lyon) ward das transalpinische Rom. Es ist kein Zweifel, daß sich die Eingebornen den Anziehenden mit freudigem Eifer anschloffen. Aus den Geschlechtern und Stämmen, die das Land von jeher bewohnt hatten, und den Colonien der Neberwinder, bildete sich ein neues Volk, eine einzige große romanische Nation. Im zweiten Jahrhundert ist Gallien die bevölkertste, im vierten, wiewohl in der Tiefe sich manche ungebrochene Volksthümlichkeit erhielt, eine der gebildetsten römischen Provinzen. Wo das eigenthümliche Talent der Eingebornen mit einem Zweige der lateinischen Cultur zusammentraf, erhoben sie sich sogleich zu einer bemcrkenswerthen Ausbildung. Nirgends gab es eine Zeitlang besser besuchte Schulen als in Gallien; geborene Römer lernten lateinische Beredtsamkeit im Sinne des Jahrhunderts an der Garonne." Die von Cäsar und seinen Nachfolgern angelegten Castelle und Stand- lager wuchsen bald zu Städten an; so Win disch an der Aar, Augst bei Basel, Zab ern, Worms, Köln, Coblenz, Trier, Aachen, Soissons, Cambray u. a. m. Einige Deeennien später wurde auch Süddcutschland bis zur Donau unterjocht, so daß die beiden großen Ströme Rhein und Donau die nördlichen Grenzen des Römerreichs bil- deten. Auch hier entstanden aus den römischen Standlagern allmählich die Städte Bre- genz, Kempten, Regensburg, Augsburg, Passau, Salzburg, Linz, Wien u. a. c) Der zweite Bürgerkrieg (-»»- 4*»). §. 199. Indessen war die Parteiwuth in Rom aufs Höchste gestiegen und Raub und Mord an der Tagesordnung. Mächtige Führer kämpften in den Straßen und Wahlplätzen mit Schaaren bewaffneten Gefolges wider einander und der freche Clodius wurde von Milo auf der appischen Straße ermordet*). Bestechung ward mit unerhörter Schaamlosigkeit geübt und die Schätze Galliens wanderten größtentheils nach Rom, um die feilen Seelen der Volkstribunen Curio, Antonius u. a. zu sättigen und für Cäsars Interessen zu gewinnen. Dies bewog den Senat und die Alt- Republikaner in Pompejus eine Stütze gegen den zunehmenden Volks- übermuth zu suchen und das Consulat gänzlich zu dessen Verfügung zu stellen. Dadurch erhielt der Parteieifer neue Nahrung, da Pompejus, auf

3. Bd. 1 - S. 382

1854 - Leipzig : Engelmann
382 Untergang der alten Welt. den Bulgaren und den slavischen Stämmen im Süden und Norden der Donau beizubringen. Uebrigens blieb Konstantinopel durch das ganze Mittelalter hindurch der Sitz der Bildung und Gelehrsamkeit. Wahrend das übrige Europa sich langsam aus dem Dunkel der Unwissenheit, des Aberglaubens und der Barbarei herausarbei- tete, bewahrten die byzantinischen Schriftsteller noch wissenschaftlichen Sinn und Kenntniß der menschlichen Dinge. Johannes Grammaticus aus dem Anfang des siebenten Jahrhunderts, der gelehrte Erklärer des Aristoteles und Verfaster vieler Schriften aus dem Gebiete der Grammatik und Philosophie, Johannes von Damascus, der Begründer der systematischen Theologie aus dem 8. Jahrhundert und der Patriarch Photius (st 891), ein Mann von umfassenden Kenntnissen, in der kirchlichen Literatur wie in der Alterthumswissen- schaft, waren weit hinstrahlende Lichter in jener Zeit der literarischen Oede. Aber Sittlichkeit und Tugend waren dahin. Selbst die kräftigsten Kaiser schändeten ihren Kriegsruhm durch unmenschliche Grausamkeit, und Luxus und Sinnenge- nuß galten für die Würze des Lebens. — Die unter Vasilios und seinen Nach- folgern veranstaltete Gesetzessammlung, Basiliken genannt, ging zunächst aus einer Uebersetzung, Verkürzung und Umgestaltung des Justinianeischen Rechts- buchs (§. 250.) hervor, wurde aber in der Folge erweitert und dient als wichti- ges Hülfsmittel für die Kritik und Auslegung des Corpus juris. Das Gesetzbuch der Basiliken erfuhr verschiedene Revisionen und reicht in seiner jetzigen Gestalt nicht über die Zeit des Constantin Porphyrogennetos (c. 950) hinaus. Iv. Die Araber unter dem Einfluß des Islam. §. 257. Das Innere der Halbinsel Arabien ist eine weite von Bedui- nenhorden (Nomaden) durchstreifte Sandwüste, wo kein Schattengegen den glühenden Brand der Sonne Schutz gewahrt, wo selten um eine Quelle oder einen bald im Sande versiegenden Bach ein grasreicher, mit Palmenhainen be- wachsener Rastplatz (Oase) die Einförmigkeit der endlosen Ebene unterbricht, wo nur das Kameel, das Hunger, Durst und Schlaflosigkeit ertragen kann, und von dem Alles, Fleisch, Haare, Milch, selbst der Mist brauchbar ist, die Ver- bindung zu unterhalten vermag. Auf ihm und aus dem edeln, flüchtigen Pferde beruht der Reichthum der Wüstenbewohner (Beduinen, auch Sarazenen genannt). Der südwestliche von fruchtbaren Thalern durchzogene Küstenstrich (Jemen) heißt wegen seiner Fruchtbarkeit das glückliche Arabien. Hier gedei- hen in der tropischen Atmosphäre, welche durch die Höhe des Gebirges und durch die Winde, die über den Ocean heranwehen, abgekühlt wird, kostbare und edle Früchte. Hier ist das Land des Weihrauchs, des Zuckerrohrs, der Kaffeestaude (Mokka), der Granatapfel, der Feigen und Dattelpalmen, der Weizen- und Durrafelder, und ein edles, bildungsfähiges Volk lebt hier in stolzer Unabhängig- keit. Nicht sehr weit von der Küste des rothen Meers liegen in der Provinz Hed- jas die Prophetenstadte Mekka und Medina. Nur das nördliche, von kahlen Granitfelsen durchschnittene petraische Arabien, mit der alten Hauptstadt Petra (hebr. Sela), war von den Römern betreten worden. — Die Bewohner des glücklichen Arabiens waren durch den ausgebreiteten Karavanen- und Seehandel, den sie schon in den ältesten Zeiten trieben, reich und dem Luxus und Wohlleben ergeben, indeß die Nomaden der Wüste unter ihren erblichen Stamm- und Familienhauptern (Emirs, Scheikhs) ein einfaches, mäßiges Leben führten.

4. Bd. 1 - S. 50

1854 - Leipzig : Engelmann
50 Geschichte der alten Welt. die hochgeehrte Metropole der Nilbewohner. In allen diesen Staaten stand ein derpriesterkaste verantwortlicher Priesterkonig (Pharao) als Stell- vertreter des Sonnengottes an der Spitze des nach Kasten gesonderten Ge- meinwesens (Hi ero kr a tre). Non der einstigen Macht und Herrlichkeit dieses äthiopischen Staats, dessen Haupt- stadt Mero« der Mittelpunkt und Stapelplatz des Handels zwischen Nordasrika, Arabien, Babylonien und Indien gewesen zu sein scheint, zeugen die großen Trümmer ehemaliger Tempelbauten, so wie die Ueberrcste von Säulen, Denkmälern, Pyramiden, Sphinxen und Sculpturen aller Art, die im Thale von S e n n a a r, im jetzigen Distrikte Shandyu. a.o. in großer Menge gesunden werden. — Bei der Aehnlichkeit der Cultur von Mero« und Aegypten ist eine Wechselbeziehung beider Staaten unzweifelhaft; ob aber die ägyptischen Einrichtungen von Mero« herrühren, oder ob dieser äthiopische Staat seine Bildung von den Bewohnern des Nilthals erhalten, oder endlich, ob ursprünglich der alte Tempelstaat Theben und die Nilgegenden wohl von Mero« aus die Anfänge ihrer Cultur erhalten, dann aber den Mutterstaat überholt und ihre höhere Bildung wieder nach Aethiopien getra- gen, darüber herrschen verschiedene Ansichten. — Mit mehr Sicherheit lassen sich die bei- den andern Niederlassungen als Schöpfungen Meroë's darthun. — Aegypten mit den an- grenzenden Gebieten von Afrika war im Alterthum wie in neuerer Zeit Gegenstand der Wißbegierde wie der Reiselust. h. 30. Eintheilung von Aegypten. Aegypten wurde schon frühe in drei Theile getheilt. I. Oberägypten (Th ebais) mit den Nilfällen (Ka- tarakten) bei den Inseln Phi la, Elephantine u. a.o. mit den merkwür- digen und großartigen Ruinen von Theben aus beiden Ufern des Stroms, darunter der T em p e lp a l a st von Karnak, mit seinen riefenmaßigen Sau- lenmassen, Kolossen und Statuentcümmern von farbigem Sandstein, von schö- nem Marmor, von rothem und dunkelschwarzem Granit. „Zu diesem führt von der Ruinengruppe von Luxor (dem zweiten großen Pharaonenpalast), den gan- zen 6000 Fuß betragenden Weg hindurch, eine Allee von je zehn Fuß auseinander liegenden Sphinxkolossen, die großartigste Verbindungsstraße, die Menschen je angelegt." Ferner die umgestürzte kolossale Memnonssaule, eine Statue des alten Königs Amenophis, die früher bei Sonnenaufgang harmonische Töne von sich gegeben haben soll; die in schauerlicher Oede in kahle Felscnwande ge- hauenen vierzig Königsgraber mit ihren riesigen Gewölben und Hallen; die unterirdische Tobten sta dt (Katakomben) mit ihren Grabkammern, ihren labyrinthischen Gangen und ihren Schätzen an alterthümlichen Gerathschaften, Zierrathen, Schmuckwerk, Mumien, Papyrusrollen u. dgl. — Ii. Mittel- Aegypten mit der Hauptstadt Memphis, mit den Trümmern des Laby- rinths, eines aus zahlreichen ineinander laufenden Jrrgangen bestehenden Bau- werks, mit den Gruppen von Pyramiden, unter denen die vom König Cheops erbaute bei dem Dorfe Ghize durch ihre riesenhafte Masse und Höhe (über 450 pariser Fuß) besonders Bewunderung erregt; und mit dem von König Möris angelegten und nach ihm benannten See, der zur Regelung der Nilüberschwem- mungen gedient zu haben scheint. — Iii. Unter-Aegypten, von seiner durch zwei Hauptarme des Nil und durch das Meerufer bewirkten dreieckigen Gestalt Delta genannt, mit der Hauptstadt He li o p ö lis, die aberspater vonalexan- d r sa verdunkelt wurde, und mit den geschichtlich merkwürdigen Orten Sais, Naukratis und Busiris, der angeblichen Residenz des fabelhaften Tyrannen und Fremdenmörders gleichen Namens. — Der Nil befruchtet und düngt das Land. „Wenn der Schnee auf den Gipfeln der Hochgebirge, denen die beiden

5. Bd. 1 - S. 49

1854 - Leipzig : Engelmann
Morgenländische Völker. 49 seßhafte) Volk den Namen derselben, Chaldäer, führte. „Es scheint demnach, daß sich in diesen priesterlichen Geschlechtern wie in dem Königshause der Stamm, welcher das Reich gegründet hatte, am reinsten, am wenigsten mit den altern Bewohnern des Landes vermischt erhalten habe." Die Würde der Priester erbte vom Vater auf den Sohn. Sie waren im Alleinbesitz der Himmelskunde und der Buchstabenschrift (Keilschrift), die sie in uralten Zeiten erfunden haben. Von Babylons jetzigem Zustand machen die Reisenden schreckliche Beschreibungen: „Gegenwärtig liegt dies herrliche Land unter der rohen, zerstörenden Türkenherrschast fast unbenutzt da, „„der alte Gottesgarten ist zu einem weiten Raubfelde geworden;"" aber alte Trümmer von Weltstädten und Grenzwällen, der Kanalbau und die Bewässerungs- anstalten bezeugen, welche Blüthe dereinst hier zu finden war." — „Mehr durch allmäh- liche Abnahme seiner Blüthe und Bevölkerung, nachdem es die eigenen Könige verloren hatte und fremden Herrschern dienen mußte, als durch feindliche Einnahme verfiel Babylon und sank die Herrlichkeit seiner Prachtgebäude in Schutt und Trümmer. Schon im 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung hausten, wie der heilige Hieronymus berichtet, wilde Thicre innerhalb der Ringmauern, als Erfüllung der Vorhersagung des Propheten (Jes. C. l3). Und auch heut zu Tage scheucht der Fußtritt des Menschen, der unter diesen Rui- nen wandelt, wilde Thiere auf. Die Massen von Trümmern und Schutthaufen, die sich hier dem Blicke zeigen, sind entkleidet von den Spuren hoher Pracht, wie sie viele andere Reste vorweltlicher Denkmale noch an sich tragen, aber riesenhaft genug, dem forschenden Reisenden keinen Zweifel zu lassen, daß er sich an dem Orte befindet, wo einst das weltbe- rühmte Babylon stand." 4. Aegypter und Aethiopier. tz. 29. Meroö und Ammonium. In Nubien, wo zwei Berg- flüsse, der weiße Nil, der seine unbekannten Quellen auf einem der Mit- tagslinie nahe liegenden Schneegebirge hat, und der von dem abyssinischen Hochlande herabströmende blaue Nil sich vereinigen und in zahllosen Was- serfallen (Katarakten) sich über das querliegende Bergland ergießen, be- stand in unvordenklichen Zeiten, ein Culturstaat mitten unter einer Be- völkerung von Negern und schlichthaarigen Libyern, die theils als wilde Iägervölker, theils als rohe Fischer (Ichthyophagen), theils als höhlenbewohnende Hirten (Troglodyten) ein uncivilisirtes Leben führten. Dieser Culturstaat mit einer Kasteneinrichtung, wobei die Priester die Herrschaft führten, den König aus ihrer Mitte wählten und demselben, falls er sich ihrer Leitung zu entziehen suchte, in Folge von Ora- kelsprüchen, mitunter Krone und Leben zu rauben unternahmen, führte den Namen Meroö und war ein mit ausgedehntem Handels wesen verbun- dener Priesterstaat, von dem mehrere ähnlich eingerichtete Priesterstaaten als Colonien ausgegangen zu sein scheinen; so namentlich der Tempelstaat Ammonium mit dem weltberühmten Orakel des widdergehörnten Jupiter Ammon (Amun) in der libyschen Wüste, die Priesiercolonie am Berge Barkal, östlich vom Nil, mit den bei dem Dorfe Merawc befindlichen Py- ramiden und vor allen, wie die alte Meinung lautet, der Priesterstaat Theben, Weber, Geschichte. 6.Ausl. 4

6. Bd. 1 - S. 321

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich, 321 Rhein und Neckar eine feste Schanze anlegte und einen Neckararm abgraben ließ) auf die Dauer zu brechen vermochten. Das jetzige Großherzogthum Baden und ein großer Theil des Königreichs Würtemberg gehörten demdecumatland an und besaßen römischecul- tur und Einrichtungen. Dies erkennt man theils aus Denkmälern undalterthümern (An- tiquitäten), die aus der Erde gegraben werden (als Altäre, Inschriften, Gefäße, Säulen, Waffen, Geräthschaften, Münzen u. dgl.), theils aus Trümmern alter Bau- und Mauer- werke in Städten, deren Ursprung in jene Zeit hinaufreicht. Zu diesen Städten gehören, außer den Hauptorten am Rhein, Augst (Basel), Straßburg, Speyer, Mainz u.a., vor Allen Conftanz und Bregenz am Bodensee, Badenweiler und Baden- Baden (Aquae Aureliae) an den Vorhügeln des Schwarzwaldes, Ladenburg am Neckar u. a. O. — „Die so eingehegten Gebiete wurden als römisches Zehntland aus fast drei Jahrhunderte der germanischen Freiheit entzogen, gewannen aber zeitweise unter römi- schem Schutze und römischer Pflege eine Bodencultur und verfeinerte Lebensweise, welche den jenseitigen Stammländern ein Jahrtausend fremd blieben. Denn nicht allein daß die Römer die von Barbaren spärlich bewohnte Wüste, der wiederholten Einfälle ungeachtet, schnell in blühende Provinzen umschufen, indem sie überall erst feste Kriegsplätze anlcgten, und in deren Bereich Municipalstädte mit Märkten, Tempeln, Theatern, Gerichtshäusern, Wafferleitungen, Bädern, mit dem gesammten städtischen Luxus der überalpischenheimath gründeten, die neuen Pflanzungen mit trefflichen Straßen und Brücken verbanden und in kurzer Frist die etwa noch seßhaften Barbaren an Sitte, Sprache und Denkart in Römer umwandclten: sie waren auch befähigt, untrüglichen Blickes die Naturgaben der neuen Pro- vinz zu erspähen, und alles-Vorhandene zur sinnreichsten Benutzung auszubeuten. Sie ver- pflanzten gedeihlich ihre edlen Obstbäume, Getreidearten und Gemüse unter den frem- den Himmelsstrich und schickten eigenthümliche Feld- und Walderzeugnisse, ja selbst Rüben zum Genuß in ihre Hauptstadt; sie bewässerten künstlich Wiesen und Ackerland und zwan- gen die Oede, bisher unbekannte Frucht zu tragen; sie durchforschten Ströme und Bäche nach neuen leckern Fischgattungen, und veredelten die Hausthiere; sie schürften nach Me- tallen, gruben nach Salzquellen, fanden überall den dauerbarsten Stein zu Staats- und häuslichen Bauten, wandten bereits die noch jetzt gesuchten härtesten Steinarten (Lava) zu ihren Mühlwerken, den zähesten Thon zu ihren Ziegelöfen an; sie leiteten Kanäle, regelten den Lauf der Wässer, bauten in Gegenden, die wie das Moselland, reich an Marmor, Sägemühlen zum Schneiden des Gesteins; kein heilkräftiges Wasser, kein warmer Quell, so erwünscht dem verwöhnten Südländer, verbarg sich ihnen; von Aachen bis Wiesbaden, von Baden-Baden bis nach Baden in der Schweiz, von Partenkirch (Parthanum) in den rhätischen Alpen bis Baden bei Wien hinab benutzten sie nicht allein diese Gabe einer reichen Natur; sie sammelten die Wässer in künstlichen Becken, überbauten die Brunnen mit zier- lichen Hallen und Sälen, schmückten sie mit Bildwerken und Inschriften, dergleichen die Nachwelt noch jetzt staunend aufgräbt, ja sie würdigten den ärmlichen Kunsifleiß der Ein- geborenen ihrer Aufmerksamkeit, machten ihn ihrem Bedürfniß dienstbar." h. 222. Adrian, ein friedliebender Fürst, warmehr auf Beschützung als Erweiterung der Reichsgrenzen bedacht, daher er seines Vorgängers Eroberungen im Osten wieder aufgab. Er war ein Mann von hoher Bil- dung und edler Regungen fähig, wenn schon Eitelkeit und Dünkel ihm das gefährliche Gift der Schmeichelei lieb machten und Neid, Mißtrauen und Lebensüberdruß ihn gegen das Ende seiner Regierung zu Härte und Grau- samkeiten verleiteten. Seine Wißbegierde und Kunstliebe schufen eine neue B l ü t h e z e i t der Literatur und des Kunstsinns in Rom und führten ihn auf große mehrjährige Reisen nach Osten (Griechenland, Asien, Weber, Geschichte. I. 6. Aufl. 2k

7. Bd. 1 - S. 496

1854 - Leipzig : Engelmann
496 Das Mittelalter. schast sich Bühn brüch. Nunmehr bekämpften über die geringern, von allen Aemtern und politischen Rechten ausgeschlossenen Bürger die aristokratische Herr- schaft der Patrizierfamilien. Und damit sie dies mit besserm Erfolg voll- bringen möchten, trat der Handwerkerstand allenthalben in Gilden, Zünfte und Innungen zusammen. Dadurch wurde ein Gemeingeist erzeugt, der für die Erstarkung des untern Bürgerstandes von den wichtigsten Folgen war. Bald erlangten die von Zunftmeistern geleiteten, mit eigenen Fahnen und Versammlungsorten (Herbergen) versehenen Handwerkerzünfte, deren Kraft in den derben Fausten der „Gesellen" bestand, solche Macht, daß sie sich nicht nur allenthalben bürgerliche Rechte und Antheil an der städtischen Verwaltung erkämpften, sondern daß in sehr vielen Städten das aristokratische Geschlechter- regiment mit dem ständigen Schöffenthum durch eine demokratische Zunftregierung mit Rathmannern aus der Gemeinde verdrängt wurde, was natürlich nicht ohne blutige und gewaltsame Kampfe bewirkt ward; nur in wenigen blieben, wie in Nürnberg, die Patriziergeschlechter bis zur Reformation im Besitze der höhern Stellen. Die Zünfte, deren Glieder in den Feierstunden den Wasfenübungen oblagen, bildeten die streitbare Bürgermacht in den Kämpfen der Städte wider den Adel (§. 359). Geschützt durch Mauern, Thürme und Graben trotzten sie den Angriffen der geharnischten Ritter und zogen mit eigenen Fahnen unter der Leitung ihrerzunftmeister ins Feld, um die Freiheit nach Außen zu vertheidigen, wie sie dieselbe im Innern zu erringen und zu be- haupten gewußt. Mit dem Wohlstand und der äußern Macht kehrte auch gesellige Heiterkeit und Lebenslust, gehoben durch Zunfttanze, Maispiele, Schützenfeste und Kurzweil aller Art in die Städte ein. 0 An den beiden Hauptströmen Deutschlands, am Rhein und an der D onau, ferner in den Provinzen Rhätien, Noricum und Pannonien waren zur Zeit der Römer theils aus befestigten Lagerplätzen, theils aus eigentlichen römischen Colonien, theils aus Handelsstationen eine Reihe von ansehnlichen Städten entstanden, „deren Reichthum und Glanz hier und da noch aus den erhaltenen Trümmern ersichtlich ist, deren römische Ver- fassung zumtheil noch durch aufgefundene Inschriften bezeugt ward. Einzelne, wie Cöln, genossen sogar des in diesen Gegenden seltenen Vorzugs des italischen Stadtrechts." Diese Römerstädte überdauerten in ihrem äußern Bestand die Stürme der Völkerwanderung, so viele Verwüstungen auch über sie hingingen; und einzelne, wie Cöln, Trier, Rcgens- burg, mögen auch noch einige Trümmer der altstädtischen Verfassung und Einrichtung aus dem allgemeinen Ruine in die spätern, etwas ruhiger» Zeiten gerettet und unter dem Schutze der Kirche neu belebt haben, wie denn einige in der Cölner Richerzech heit, einer patrizischen Genossenschaft, aus welcher die Schöffen, Bürgermeister und Zunftmeister ge- wählt wurden, eine Fortsetzung der altrömischen Curie erkennen wollten. Die meisten jedoch erhielten neue Bevölkerung und neue, germanische Einrichtungen und Satzungen.— Die deutschen Städte, die ihren Ursprung im Z ei t a l t e r der Karolinger nahmen, waren theils bischöfliche Städte, welche ihre Entstehung oder ihr neues Empor- kommen der bischöflichen Kirche verdankten (§. 272.), theils königliche Städte, die ihren Ursprung von ansehnlichen Pfalzen des Königs in der Mitte der Reichskammer- güter genommen, und sich daher unmittelbar unter der Vogtci desselben befanden wie z. B. Frankfurt a. M., Ulm, Nürnberg. An vielbesuchten Klöstern und Stiftern wurden zur Zeit der großen Feste Markte angelegt, die nicht selten zur Gründung von Handelsplätzen Anlaß gaben. „Weltliche und geistliche Geschäfte, Andacht und Gewinn- sucht, gingen Hand in Hand, durchdrangen sich einander; die heiligsten Stätten, nicht die Kirchhöfe allein, auch die Kirchen, erfüllten sich mit anstößigem Getümmel. In Kirchen

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 323

1847 - Leipzig : Engelmann
Das Wiederaufleben der Wissenschaften imb Künste. 323 starb im 36. Jahr seines Lebens auf der Insel Ufnau im Zürichersee. Er durfte sagen: „Ich hab's gewagt!" 8. Blüthe der christlichen Kunst. -») Die heilige Kunst des Mi ttela l ters. / §. 403. Im Mittelalter war die Kunst gänzlich im Dienste der Religion und alle Zweige derselben vereinigten sich in den erhabenen Dvmkirchen, in denen die hohen Ideen des Christenthums versinn- bildlicht waren. Diese müssen wir also etwas näher betrachten. 1. Was die Architektur betrifft, so nimmt man gewöhnlich zwei Haupt- bauformen (Style) bei der Struktur der Kirchen an, den altchrist- lichen oder Rundbogen styl, und den gothischen (germanischen) oder Spitzbogenstyl. Zu jenem rechnet man die den altrömischeu Bauwerken nachgebildeten Basiliken, die einen oblongen Raum um- schließen, der vermittelst zweier durch Halbkreisbögen verbundenen Säu- lenreihen in drei Schiffe getheilt ist und vor dessen Eingang sich ein Vorhof (Porticus) und unter dem Hauptaltar eine unterirdische Kapelle mit den Gebeinen des Schutzheiligeil (Patron's) befiildet; so wie die nach dem Muster der oströmischen Kirchen (besonders der Sophien- kirche in Konstantinopel) aufgeführten Dome im byzantinischen Bau- styl mit gewölbten Rundbogen und hohen Kuppeln. Diesem altchrisi- lichen Baustyle gehören an: die meisten ältern Kirchen in Rom, die by- zantinische Marcuökirche in Venedig, und in Deutschland die Kathedrale zu Aachen und die ältesten Theile der Dome von Trier, Speyer, Worms, Mainz u. a. — Die Bauwerke im gothischen Styl, der im 13. und 14. Jahrhundert zu seiner völligen Ausbildung kam, haben einen leichten, freien, luftigen Charakter und streben nach Oben, wie der Glaube, der sie hervorgerufen. Die Hauptzierde derselben besteht in den schlanken Thür- men, die, je höher sie aufsteigen desto leichter, kühner und zierlicher wer- den, bis sie mit einer majestätischen Blume in Krenzesform endigen, „die, ihre Blätter gegen den Himmel emporbreitend, auf das Ziel deutet, welches menschliche Sehnsucht nicht zu erreichen vermochte." Der Grundriß trägt die Figur des Kreuzes, des allgemeinen Symbols der christlichen Kirche; alles Massenhafte und Schwerfällige ist vermieden. Das Halb- dunkel, das durch die bemalten Fenster bewirkt wird, füllt die Seele des Betenden mit den Schauern der Ehrfurcht vor der Nähe des Allmäch- tigen. Die Domkirchen bestehen aus einem etwas erhöhten Chor, das nur der Geistliche betritt und wo sich der Hauptaltar befindet, aus einem mit einer höhern Decke versehenen Mittelschiff, in das man durch das reichverzierte Haupt-Portal eingeht, und aus zwei durch luftige Säulen und Spitzbogengewölbe davon getrennten Seitenschiffen, zu denen man durch zwei Nebenportale gelangt. Das Ganze wird von Außen durch mächtige Strebepfeiler zusammengehalten. Die bedeutendsten gothischen Kathedralen findet man in Deutschland, Frankreich und England; die merkwürdigsten darunter sind: der Kölner Dom, dessen beide wundervolle Thürme noch unvollendet sind;' das Straßburger Münster, an dem der eine, von dem trefflichen Meister Erwin von Steinbach (im Badischen 21*

9. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 530

1847 - Leipzig : Engelmann
März 1689. Juni 1689. 530 Ausgang des siebenzehnten Jahrhunderts. vom Osten an den Rhein zu ziehen. Die pfälzische Erbschafts- sache und die Kölner Erzbischofswahl gaben willkommene Ver- anlassung zur Kriegserklärung. 1) Als Kurfürst Karl, der Sohn Karl Ludwigs (8.551) von der sim- mernschen Linie ohne männliche Erben starb, siel die Pfalz nach den Gesetzen des Reichs und des kurfürstlichen Hauses wie nach dem Testament des Verblichenen an die kathol. Seitenlinie Pfalz Neuburg. Aber Ludwig Xiv. sprach für die an seinen Bruder, den Herzog von Orleans, vermählte geistreiche und liebens- würdige Schwester des verstorbenen Kurfürsten Elisabetha Charlotte nicht nur die ganze bewegliche Hinterlassenschaft an, sondern begehrte auch die Pfalz- si mm krischen Lande und dehnte endlich seine Forderungen über alle Territorien aus, von denen der Kurfürst Phil. Wilhelm nicht nachweise, daß sie nur Mann- lehen seien. 2) Bei dem Tode des Kurfürsten von Köln wünschte Ludwig den franz. ge- sinnten Wilhelm von Fürstenberg, Bischof von Straßburg, zu dessen Nach- folger. Durch Bestechung brachte er die Mehrzahl der Domherren dahin, daß sie, einer ernsten Abmahnung des Kaisers zum Trotz, dem sranz. Söldling ihre Stimmen gaben; aber der Papst war der Wahl entgegen und bestätigte den von der Minder- zahl gewählten Kandidaten des bayerischen Fürstenhauses. Dieser dritte Krieg begann mit einer barbarischen Maßregel. Um den Feinden das Eindringen in Frankreich unmöglich zu machen, be- schloß Louvois mit Genehmigung seines despotischen Königs durch Verheerung der Rheingegenden eine Wüstenei zwischen beiden Reichen zu schaffen. Sofort besetzten franz. Truppen unter harten Feldherren die Rheinpfalz, die sich von den frühern Kriegsleiden noch kaum erholt, und verübten unmenschliche Grausamkeiten. Wie Mordbrenner fielen die wilden Schaaren über die blühenden Dörfer an der Bergstraße, über die reichen Städte am Rhein, über die Ort- schaften der südlichen Pfalz her und verwandelten sie in Aschenhaufen. Der. gesprengte Thurm des Heidelberger Schlosses ist noch jetzt ein stiller Zeuge von der Barbarei, mit der Melac u. a. Anführer die Befehle einer unbarmherzigen Regierung vollzogen. Heidelberg ging zum Theil in Flammen auf, nachdem die Neckarbrücke in die Luft gesprengt; Rohrbach, Wiesloch, Kirchheim, Baden, Bretten, Rastatt, Pforzheim u. a. O. wurden zerstört, Handschuchsheim, Ladenburg, Dossenheim, Schriesheim erholten sich nie wieder ganz von den Verheerungen, womit sie der „allerchristlichfte" König heimsuchte; vom Haardtgebirg bis zur Nahe—frankenthal, Alzey, Kreuznach — rauchten Städte und Dörfer, Weinberge und Fruchtfelder; in Mannheim mußten die Einwohner selbst zerstörende Hand an die Festungswerke und Gebäude legen. In Worms wurde die Domkirche nebst vielen Wohnhäusern ein Raub der Flammen und in Spei er verjagten die Franzosen die Bürgerschaft, zündeten die ausgeplünderte Stadt und den allehrwürdigen Dom an und trieben Hohn mit den Gebeinen der alten Kaiser.

10. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 124

1847 - Leipzig : Engelmann
124 Geschichte der alten Welt. Eroberungen zu machen. Nachdem er den in Thierfelle gekleideten In- sulanern keltischer Abkunft Ehrfurcht vor Roms Größe eingeflößt, segelte er zurück, um die gallischen Völker, die, von unruhiger und wankelmüthiger Natur, immer wieder abfielen und zu den Waffen griffen, wenn er anderswo beschäftigt war, vollends zu unterwerfen. Aber erst als der letzte allgemeine Aufstand unter Vercingetorix bei Alesia in Burgund bewältigt war, gelang es dem Eroberer das ganze Land bis zum Rheinstrom allmählig zu unterwerfen und in eine Provinz des römischen Weltreichs umzuwandeln. Freundliche Behandlung der Stammhäuptlinge und mäßige Steuern befestigten die Herrschaft der Römer und Cäsars Ansehen. Die von Cäsar u. a. angelegten Castelle und Standlager wuchsen bald zu Städten an; so Win di sch an der Aar, Augst bei Basel, Zobern, Worms, Köln, Coblenz, Trier, Aachen, Soissons, Cambray u. a. m. Einige Decennien später wurde auch Süddeutschland bis zur Donau unterjocht, so daß die beiden großen Ströme Rhein und Donau die nördlichen Gränzen des Römerreichs bildeten. Auch hier entstanden aus den römischen Standlagern allmählig die Städte Bregenz, Kempten, Regensburg, Augsburg, Passau, Salzburg, Linz, Wien u. a. «0 Der zweite Bürgerkrieg (49 — 48). §. 177. Indessen war die Parteiwuth in Rom aufs Höchste gestiegen und Raub und Mord an der Tagesordnung. Mächtige Füh- rer kämpften in den Straßen und Wahlplätzen mit Schaaren bewaff- neten Gefolges wider einander und der freche Clodius wurde von Milo auf der appifchen Straße ermordet. Bestechung ward mit un- erhörter Schaamlosigkeit geübt und die Schätze Galliens wanderten groß- ßentheils nach Rom, um die feilen Seelen der Volkstribunen Curio, Antonius u. a. zu sättigen und für Cäsars Interesse zu gewinnen. Dies bewog den Senat und die Alt-Republikaner in Pompe- jus eine Stütze gegen den wachsenden Volksübermuth zu suchen und das Consulat gänzlich zu dessen Verfügung zu stellen. Dadurch er- hielt der Parteieifer neue Nahrung, da Pompejus, auf seines Neben- buhlers wachsenden Kriegsruhm neidisch und seit dem Tode seiner Ge- mahlin Julia (Cäsars Tochter) demselben mehr entfremdet, sich sei- nes Einflusses zu dessen Nachtheil bediente. Auf sein Zuthun erging nach Beendigung des gallischen Kriegs vom Senat an Cäsar das Ge- bot seinen Oberbefehl niederzulegen und seine Truppen zu entlassen, in- deß Pompejus mit neuer außerordentlicher Macht bekleidet ward. Die Volkstribunen Curio und Antonius, die gegen diesen Beschluß ihr Veto einlegten und verlangten, daß auch Pompejus seiner Gewalt
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