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1. Theil 2 - S. 516

1827 - Leipzig : Fleischer
516 andern frommen und fleißigen Menschen frei und glücklich leben könnte. Er erfuhr, ein großer Strich an der nordamerikani- schen Küste sey noch unangebaut, und bat den König Karl 2., ihm für eine Forderung, die er an diesen hatte, jenen Strich zu überlassen. Karl hatte nichts dagegen, nannte das Land Pensylvanien, und stellte dem guten Penn 1681 einen Frei- heitsbrief aus. Bald fanden sich viele Engländer, die Penn nach Amerika begleiten wollten, und denen er den größten Theil seiner Ländereien für einen sehr geringen Preis verkaufte. Sie lebten hier unter selbst gegebenen Gesetzen von dem Er- trage ihrer Aecker frei und glücklich; jeder fremde Colonist, welches Volkes und welcher Religion er auch war, wurde als Bruder ausgenommen. Penn erbaute eine Stadt, Philadel- phia, die schon im ersten Fahre 80 Häuser zählte, und jetzt mehr als 100,000 Einwohner in sich faßt. Bis zum Fahre 1718 lebte der ehrwürdige Penn, geliebt wie ein Vater von seinen Unterthanen, die er wie Brüder behandelte. Die Auswanderungen von Europa nach Nordamerika nah- men von Fahr zu Fahr mehr zu. Selbst aus Deutschland, besonders au-s der Pfalz, zog man haufenweise dort hin, weil die guten Leute glaubten, sie würden cs in einem fremden Erd- theil besser haben, alé daheim; aber wo ist es wohl besser als im Vaterlande? Dann und wann zogen ganze Gemeinden mie ihren Predigern hin. Binnen 150 Fahren stieg die Zahl der Einwohner bis auf 3 Millionen, die ein Küstenland von einer Länge von 300 Meilen einnahmen, und immer tiefer ins Land, damals ungefähr 60 Meilen weit, eindrangcn. Aber je mehr sich diese englischen Colonien hoben, desto eifersüchtiger wurden die Franzosen darauf, die sich in Canada und längs den großen Seen festgesetzt hatten. Sie legten nicht nur ein Fort nach dem andern an, sondern suchten auch die Engländer aus der Gegend der Seen und des Ohio (sprich Oheio) zu verdrängen, um sich allein des Pelzhandcls mit den Wilden zu bemächtigen. Erst hetzten sie die Fndiancr auf, die englischen Niederlassungen zu überfallen; dann verjagten oder ermordeten ste die am Ohio wohnenden Engländer. Da keine Vorstellungen gegen dies gewaltsame Betragen halfen, so schickten

2. Theil 2 - S. 589

1827 - Leipzig : Fleischer
íoi * Greuel auf St. Domingo. 'Ehe wir die Erzählung der Begebenheiten ln Europa fortsetzcn, müssen wir auf ein in der Geschichte einzig daste- hendes Ercigniß, die Errichtung eines Ncgcrstaatcö auf St. Domingo, einen Blick werfen. Die Insel St. Domingo oder Haiti gehörte theils (westlich) der französischen, theils (östlich) der spanischen Regierung. Bei ihrer ungemeinen Fruchtbarkeit lieferte ste außer vielen andern schätzbaren Produkten den mei- sten Kaffee und Zucker nach Europa, und die dortigen Plan- tagenbcsitzer erwarben sich große Reichthümer, weil ihnen die Bearbeitung selbst wenig kostete; denn sie wurde durch Neger- sclaven verrichtet, und diese Unglücklichen wurden mit empö- render Härte behandelt. Außer den Weißen und den Sela- ven gab cs hier noch eine dritte Klasse von Menschen, freie Schwarze und Mulatten. Letztere waren Kinder von Weißen und Schwarzen, und zum Thcil wohlhabende, begüterte Leute. Aber dessenungeachtet wurden sie von den Weißen tief verach- tet und oft selbst gemißhandelt; kein Farbiger durfte ein Amt bekleiden, als wenn die weiße Farbe allein ein Zeichen von Verstand sey. Als nun die Revolution in Frankreich ausbrach, die Na- tionalversammlung die Menschenrechte bekannt machte, und dies in Domingo bekannt wurde, entstand eine allgemeine Gährung auf der Insel. Die Weißen, aus Besorgniß, daß ste nun den Farbigen mehr Rechte würden einräumen müssen, verdoppelten ihre Strenge gegen dieselben, und suchten die Bekanntmachung der Menschenrechte zu verhindern; die Far- bigen dagegen wurden erbitterter als je gegen ihre Peiniger, und verlangten den Genuß derjenigen Rechte, die jeder franzö- sische Untcrthan nun genießen könnte. So wurden täglich die Leidenschaften heftiger aufgeregt, bis im März 1790 die Sache zum Ausbruch kam. Die Farbigen zweier Ortschaften griffen zu den Waffen; aber die Nationalgarden eilten schnell herbei, unterdrückten den Aufstand, und die Thäter wurden grausam hingerichtet. Ueberhaupt sah nun die Nationalversammlung wohl ein, daß zwischen Frankreich und St. Domingo ein Unterschied zu machen wäre, und erklärte daher, es sey ihr

3. Theil 2 - S. 590

1827 - Leipzig : Fleischer
590 nicht eingefallen, daß die französische Verfassung auch auf die Kolonien angewendet würde, Indessen nahm die Verwirrung auf der Insel immer mehr zu; es wütheten unter den Wei- ßen selbst Parthcien gegen Partheien; einige hielten es mit dem Könige, andere mit der Nationalversammlung, noch an- dere wollten von beiden unabhängig seyn, und wahrend einige das Schicksal der Farbigen erleichtert haben wollten, protestir- ten wieder andere dagegen. Die Neger blieben noch ruhig, aber sie horchten aufmerksam auf die Wörter Freiheit und Gleichheit, die jetzt überall gehört wurden, und merkten recht gut, daß man vor einem Aufstande der Sclaven bange war. Die Weißen stritten so lange gegen einander, bis die vernünf- tigsten auf den Einfall kamen, eine Deputation nach Frank- reich zu schicken, und die Nationalversammlung um Entschei- dung zu bitten. Ehe sie diese aber noch erhielten, stellte sich im November 1790 der Mulatte Ogo, von den französischen Jakobinern auf- gehetzt, an die Spitze der Farbigen, und verlangte drohend gleiche Rechte für alle freie Einwohner der Colonie. Mit ei- nem bewaffneten Haufen Mulatten zog er gegen die Stadt Cap Francois, wurde hier aber von den Weißen, die bei der drohenden Gefahr für den Augenblick ihre Streitigkeiten ver- gessen hatten, angegriffen, und seine Leute zerstreut. Er selbst flüchtete auf den spanischen Antheil, wurde aber von den Spa- niern späterhin an die Franzosen ausgeliefert, und von diesen lebendig gerädert, Andere aber aufgehenkt. Die Mulatten blieben zwar nun für den Augenblick ruhig, aber die Gährung dauerte, fort, und auch die Partheiungen unter den Weißen erneuerte sich mit verstärkter Wuth, als jene Deputirten, nach einer von der Nationalversammlung erhaltenen unfreundlichen Aufnahme, auf die Insel zurückkchrten. Am 15ten May 179l endlich erklärte die Nationalver- sammlung, daß alle freigebornen Bewohner der Insel, Weiße und Farbige, völlig gleiche Rechte haben sollten. Darüber geriethcn die weißen Pflanzer in eine grenzenlose Wuth gegen das Mutterland; sie traten die Nationalcocarde mit Füßen, und erklärten laut, daß sie jenes Decret durchaus nicht voll-

4. Theil 2 - S. 592

1827 - Leipzig : Fleischer
592 ¿fcrctnftfcn mit unekmeßlichen Reichthämern, und nun begann ein allgemeiner Krieg, der mit allen Greueln der Grausamkeit verbunden war. Noch jetzt hätten vielleicht, da Truppen aus Frankreich angekommen waren, die Farbigen zur Ruhe ge- bracht werden können, wenn die Weißen einig gewesen wä- ren. Aber hier wollte Keiner der gesetzlichen Gewalt gehor- chen. Fa im Juni 1793 kam cs so weit,, daß zwei nichts- würdige Partheihaupter, um sich an ihren Feinden zu rächen, Boten an die empörten Neger sandten: „kommt! kommt nach Cap Franxois! Wir sichern euch Straflosigkeit für eure Ver- brechen und Anerkennung eurer Freiheit zu; die Stadt steht euch zur Plünderung offen!" Am Listen Juni brachen die wilden Banden ein. Mit wildem Geheul stürzten sie mord- und raubgierig durch die Straßen, öffneten die Gefängnisse, rissen die Befreiten mit sich fort, und augenblicklich war die ganze Stadt ein gräßlicher Schauplatz der unerhörtesten Schandthatcn. Alle Weiße, die in ihre Hände fielen, ohne Unterschied des Geschlechts und Alters, wurden ermordet; selbst die Anstifter der That sahen mit Entsetzen, was sie an- gerichtct hatten, und flohen angstvoll auf die im Hafen lie- genden Schiffe. Eine Feucrsbrunst, die den größten Theil der Stadt verzehrte, vermehrte den Schrecken, und der Scha- den war so ungeheuer, daß man ihn auf 500 Millionen Fran- ken schätzte. Was ist doch der Mensch, wenn er sich der Wildheit ungezähmter Leidenschaft überläßt! Keine Gewalt vermochte nun den wildempörten Negern Einhalt zu thun. Es blieb nichts anders übrig, als die Frei- heit aller Sclaven anzuerkenncn. Dies gab das Signal zu den blutigsten Greueln. Aller Orten erhoben sich die Neger, um fürchterliche Rache an ihren bisherigen Peinigern zu neh- men. Was irgend fliehen konnte, verließ diese Insel des Schreckens, und ließ lieber Vermögen und Güter'fahren, um nur das Leben zu retten. Wehe den Weißen, die in die Hände der Schwarzen fielen! Sie wurden nicht bloß ermor- det, — dies war der glühenden Rachsucht der wilden Afrika- ner nicht genug — sondern zu Tode gequält, und dabei wurde mit teuflischer Erfindungskraft gehandelt. Viele wurden lebendig

5. Theil 2 - S. 739

1827 - Leipzig : Fleischer
739 zwingen. Da nun Kaiser Franz seine Hartnäckigkeit sah, schloß er sich mit ganzer Macht an die Verbündeten an, schickte ein Heer nach Italien, ein noch größeres aber, welches Fürst Schwärzende rg anführte, und er .selbst begleitete, nach Böhmen, um sich hier mit dem Hauptheere der Verbün- deten zu vereinigen. Auch Vernadotte, der Kronprinz von Schweden, trat zu der großen Verbindung, und neue russische Haufen strömten selbst aus dem fernen Asien herbei. Welcher Kampf! Ganz Europa beinahe stand unter den Waffen; es war kein Krieg der Fürsten, wie sonst gewöhnlich, sondern der Völker. Da sah man den ernsten Deutschen, den abgehärteten Schweden, den kernigen Russen, den bärtigen Kosackcn, den braungelben Kalmücken, den wilden Baschkiren, ja selbst den Sohn der mongolischen Wüste, den nomadisirenden Kirgisen, und den Bewohner des Caucasus, den stolzen Tscherkaffen in eisernem Panzerhemde, Alle friedlich beisammen, um den Mann zu bekämpfen, dessen Herrschsucht Europa zu enge war. Die meisten Fürsten Deutschlands mußten noch ihm dienen, weil ihre Länder von seinen Truppen besetzt waren; selbst der sonst so ehrwürdige König von Sachsen hatte sich aufs neue an ihn angefchlostcn, und hielt zu seinem und seines Landes groß- ßen Schaden treu bei ihm aus. Am 17ten August war der Waffenstillstand zu Ende, und der große Kampf begann aufs Neue. Napoleon hatte sein Heer um Dresden versammelt, und machte von hier aus Angriffe auf die von drei Seiten anrückenden Heere der Ver- bündeten. Diese aber hatten drei große Heere, mit denen sie nach Sachsen vorgingen. Das Haupt Heer stand in Böhmen, Oestreicher, Rus- sen und Preußen, geführt von Schwarzenberg. Witt- genstein führte unter ihm die Russen, Kleist die Preußen. Bei ihm befände^ sich die drei Monarchen selbst. Von Böh- men aus sollte cs über das Erzgebirge nach Sachsen Vorgehen. Von Osten her kam das schlesische Heer. Der alte Blücher führte es an. Es bestand aus Russen und Preu- ßen, die von Langeron, Sacken und York befehligt wurden. 47*

6. Theil 2 - S. 591

1827 - Leipzig : Fleischer
591 ziehen lassen würden- Die Mulatten dagegen wurden nun noch erbitterter gegen die Weißen, die ihnen die Rechte ver- weigern wollten, welche ihnen doch das Mutterland zuerkannt habe, und da sie selbst zu schwach waren, so suchten sie die Negcrsclaven in ihr Interesse zu ziehen. Es befanden sich aber deren damals gegen 500,000 auf der Insel, während die Zahl der Weißen nur auf etwa 30,000, und der freien Farbigen auf 24,000 sich belief. Am 23sten August 1791 brachten noch vor Tagcsanbrnch einzelne Flüchtlinge die erschreckliche Nachricht nach Cap Fran- cois, daß sich in der Nacht alle Sklaven in der Umgegend empört hatten. Mit Angst erwartete man den anbrechenden Tag. Die Sonne beleuchtete ein entsetzliches Schauspiel. Alle Pflanzungen, so weit das Auge reichte, standen in Flammen; alle Weiße, mit Ausnahme weniger Flüchtlinge, waren er- mordet worden. Ein fürchterlicher Schrecken bemächtigte sich der weißen Einwohner der Stadt. Alle griffen bestürzt zu den Waffen, und verrammelten die Thore; was wollten aber die Wenigen gegen so Viele machen! Die Empörung griff immer weiter um sich, und schon in den ersten zwei Monaten waren mehr als 2000 Weiße von jedem Alter und Geschlecht ermordet, über 10,000 Neger [und Mulatten durch das Schwert und durch Hunger umgekommen, 180 Zucker-, 900 Kaffee-, Baumwollen- und Indigopftanzungen waren zerstört, und 1200 reiche weiße Familien an den Bettelstab gebracht worden. Wie viel entsetzlicher sind doch die Greuel eines Sclavenaufstandö als selbst eines Bürgerkriegs! Als die Nationalversammlung von dem Vorgefallenen Nachricht erhielt, säumte sie nicht, augenblicklich das Dccret vom 15ten May zurückzunehmen. Aber jetzt war das zu spät; die Freiheitslicbe hatte einmal die Mulatten und Negcrsclaven ergriffen, und beide hatten ihre Kräfte kennen gelernt. Im November 1791 wurde bei einem Streite in Port au Prince (auf der Westküste) ein Mulatte erschlagen, und dies gab Veranlassung zu Erneuerung der Unruhen. Würhend schlugen die Weißen und Farbigen auf einander los. Die endlich flie- henden Mulatten zündeten die Stadt an; 400 Hauser ver-

7. Theil 1 - S. 286

1827 - Leipzig : Fleischer
286 ju carpen. Seiest ist es, ein £aus mtjujunben; wer fann aber der glamme gebieten, und ipr eine ©ranje fe£en? ©o ging es dem ©cafen. 3m 3% 711 ging Sarif, ein gelbhecr bee Slrabec, mit einem £>eere biefes eroberungsfücbtigen Ssolfs über die Meerenge nací) ©panten über, Ec befeftigte den po* pen Reifen, bei* nun ©ebel al $arif genannt mürbe, woraus der ¡Díame ©ihr altar entftanb. 311 einer biutigen ©d)(ad)t mürben die pelbenmütpig fämpfenben Sbejlgotpeit gefcplagen; die 35lütpe bes Recreé fiel mit dem Könige sugleid), und die perrenlofen Sbeftgotpen mußten fid) den Arabern unterwerfen, die fid) fd)nell über die äpalbinfel ausbreíteten. 9íur wenige tapfere der ©otpen, die lieber unter Entbehrungen, als in Un? terwürftgfeit (eben wollten, fluchteten nad) Slfturien in bas @e* birge, weícpes fid) non den ^prenácn burep den ganzen Siorben non ©panten pínjiept. 5pter wáplten fíe den tapfern apelas gius ¿u iprem Raupte, und warteten auf die 3eit, ron fíe ftarf genug fepn würden, bas 2anb iprec S3ater wieber ein^us nepmen. 2)ies ist ihnen auch, wie unten erjähit werben foii, fpaterpin gelungen. 9iad)dem die Araber Herren non ©pant'en geworben roa* ren, jogen fíe, 400,000 Sdíann ftarf, über die ^prenaen, bran* gen in ©übfranfreich ein, jerftorten ©täbte,’ und der ©epreefen flog noc ihnen her. £)ec J^erjog non Slquitanien (fo hieß bas fübweftfícpé granfreich) floh; und bat den mächtigen Äari 3¡)íar¿ teil um |>ulfe. tiefer fam. 33ei ißoitiecs (ober $ours; eigentlich jwifd)en beiben ©tabten) traf er 732 auf die bis bapin unbefiegten Araber, weiepe der $elb Slbberrapinan führte, ©ieben Sage lang ftanben fíe einanber gegenüber, epe fíe anjugreifen wagten. Sin einem ©onnabenbe bes Söionats Octobers begann die ©d)lad)t. tüpn, in tobesneracptenber 33egeifterung, ftürmten die Síraber, aber unerfcpütterlicp wie dauern, wie bas ewige Eís bes ¡Díorbpoís, ftanben die ©eut* fepen. 2)a ftr&mte bas S31ut non £unbertaufenben, lange nei’i geblid). 2)ie ©onne neigte fid) bereits jum Untergange, und nod) wáprte bas Sdtorben fort. 3e6f ?6)ob fid) tarls traft jermalmcnber als je junor. Er brach ein, warf alles nor fid) nieber, blutig map ten die ©cpwcrter der gjjanfen unter den

8. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 257

1815 - Leipzig : Fleischer
1 ehemalige, noch jetzt nicht unbekannte, au- Honig berei- tete Meth der Polen, ist gewaltig stark ; selbst der höchst giftige und atzende Fliegenschwamm, den wir zum Todten der Fliegen einst sehr gebrauchten, liefert für die Reichen unter den Tataren, Ostjaken, Korjaken, ein furchtbares Getränk; und die armen, nun bald ganz erloschenen Kamtschadalen, hatten ans einigen Arten Beeren, und rioch mehr, ans einem Kraute, einen Brantwein machen gelernt, der selbst auf das Eisen sich einfrißt, so atzend ist er. Gelbst in verschiedenen Gegenden des gegenüber- liegenden Amerikas wendet man dieses Kraut (eine Art Bärenklau — Heracleum Spbondilium —) zu gleichem Zwecke an. — Ohne den traurigen Brantwein, der die Menschenwelk schlecht und schwach und elend gemacht hat, laßt sich in den nördlichen Gegenden Amerikas keiu Pelzhandel mehr schließen, und haben die Indier ihren Brantwein von den Europäern erhalten, um den Han- del mit ihnen nur erst zu eröffnen, trinken sie so lange, als Vorrath da ist, und kommen so in den Geschmack, daß sie wüthend werden, wenn man ihnen nicht mehr geben will; und es ist nichts Ungewöhnliches, daß oft in zwei oder drei Tagen des Saufgelages Einige, selbst Ober- häupter, ja sogar Kinder getödtet werden. Obgleich die enthaltsamen Frauen so sorglich sind, daß sie, wenn es ans Trinken gehr, vorher alle Waffen und Werkzeuge des Tvdkcns bei Seite schaffen, wurden dennoch einmal bei einem solchen Gelage zwei Knaben und ein Oberhaupt ermordet, und 6 Männer tödlich verwundet — und das R

9. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 347

1815 - Leipzig : Fleischer
Der Krieg ging indessen eben so blutig, wild, grausam und mörderisch gegen die Spanier fort, und kein Theil gab Pardon. — Dreißig Bukanier nahmen es mit 20c» Spaniern auf, und erst dann waren sie besiegt, wenn sie alle todt waren. Die Spanier, um mit einemmale diese unbesiegbaren Feinde zu vertilgen, sielen auf einen Gedanken, der sehr glücklich zu seyn schien, und doch höchst unglücklich aus- fiel — sie tödtcten in einer allgemeinen Jagd fast alle Stiere und vernichteten mithin den Unterhalt und den Handel dieser Menschen. — Diese schloffen sich nun an die Flibustier an, die ursprünglich auf der Insel St. Christoph hauseten, und nachmals Tortuga den Spaniern abgewannen, — ein Gemisch und Art von Menschen, wie die Bukanier selbst, die aber nur mit Seerauberei (Kaperei) sich abgegeben hatten, welche bis jetzt noch unbedeutend war. Beide Theile waren durch das Bedürfniß sich zu schützen, und durch ihren Haß gegen die Spanier bald genug aufs engste verbunden und verbrüdert. — Der Erwerb der Flibustier zog nicht nur alle verlornen Söhne dcö Meereö an, Seeleute nicht nur, sondern auch arme Pflanzer oder Kolonisten, und ähnliche Unglückliche und viel Lüderliche, die nun eine Gesammt- heit bildeten, welche aus Franzosen, Engländern, Hol- ländern, Portugiesen und andern Europäern zusammen- gesetzt war, und keinen andern Zweck hatte, alö die rei- chen Spanier zu morden und zu plündern, worin sie auch anfangs sehr von den französischen Befehlshabern irr

10. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 494

1815 - Leipzig : Fleischer
4g4 Weg machst." — Jener erwiederte: »ich will ein Narr seyn, wenn ichs thue." Es kam darauf an, wer Ge- duld genug hatte, den andern müde und mürbe zu ma- chen. Der Quaker fing an seine Tabakspfeife herauszu- holen, stopfte sie, nahm Stahl und Stein, zündete an, und rauchte mit großer Behaglichkeit. Der junge Mensch holte Zeitungen aus der Tasche, und las darin. »Freund, sagte der erstere, wenn du die Zeitungen gelesen hast, so sey doch so gut, und gieb sie mir! " — Jetzt sahe der junge Herr, daß die Beharrlichkeit des Alten nicht zu überwinden stand, und trieb unter Schimpfen und Schel- ten sein Pferd zurück. 5^) Ein Gesandter saß in der Oper neben einem fran- zösischen Edelmann, welcher fast lauter sang, denn der Operist. Da er gar nicht aufhörte, so fing der Gesandte an heftig auf den Sänger zu schimpfen. — Der Franzose fragt, warum er denn so ungehalten sey, da der Operist doch eine der schönsten Stimmen habe? — „Ja freilich wohl, sagte der Gesandte, aber er singt so gewaltig laut, daß ich das Vergnügen gar nicht haben kann. Eure Gnaden recht zu hören." 4o) Ein sehr gelehrter Schweizer, Heidegger, saß in einer Gesellschaft von Personen auö verschiedenen Nationen. Man warf die Frage auf, welche Nation
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