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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 290

1888 - Habelschwerdt : Franke
290 C. Zweiter schlesischer Krieg. a) Die Veranlassung dazu waren die Fortschritte Maria Theresias im österreichischen Erbfolgekriege. Österreich erlangte 1743 ein Bündnis mit England, dessen König Georg Ii. sich selbst an die Spitze eines aus Österreichern, Engländern und Hannoveranern gebildeten Heeres, der sogenannten pragmatischen Armee, stellte. Die Franzosen wurden bei Dettingen am Main ge-geschlagen und über den Rhein zurückgetrieben. Zugleich griff England die auswärtigen Besitzungen Frankreichs zur See an. Dadurch wurde der Besitz des kaum erworbenen Schlesiens für Friedrich zweifelhaft, und zwar um so mehr, als auch Sachsen zu Österreich gegen das Versprechen übergetreten war, zwischen Polen und Sachsen eine Länderverbindung herzustellen, die offenbar gegen den preußischen Besitz Schlesiens gerichtet sein mußte. Friedrich trat daher in unmittelbare Verbindung mit Frankreich. b) Hoheufriedeberg. Mit 80000 Mann rückte Friedrich in Böhmen ein und eroberte Prag, mußte sich aber wieder nach Schlesien zurückziehen, da die französische Hilfe ausblieb und auch Rußland eine bedrohliche Stellung einnahm. Der Tod Kaiser Karls Vii. (1745) machte seine Lage noch bedenklicher. Indes der Sieg bei Hohenfriedeberg hatte zur Folge, daß er wieder nach Böhmen vorrücken konnte. c) Sorr, Kesselsdorf und der Friede. In Böhmen siegte Friedrich bei Sorr, während der Feldmarschall Leopold von Dessau durch den Sieg bei Kesselsdorf den Plan der Sachsen, auf Berlin loszugehen, vereitelte. Die Folge dieser letzten Waffenthat des alten Deffauers war der Friede zu Dresden, der den Breslauer Frieden bestätigte. Ende des österreichischen Erbfolgekrieges. Obgleich der Nachfolger Karl Alberts von Bayern mit Maria Theresia Frieden geschloffen hatte, setzten die Franzosen doch den Kampf fort und drangen siegreich in den österreichischen Niederlanden var. Da aber Rußland zu Österreich in Beziehungen trat, sv ging Frankreich 1748 den Frieden zu Aachen ein, in dem Österreich Parma, Piacenza und Guastalla an einen spanischen (baurbonischen) Jnfanten abtrat. 4. Der siebenjährige Krieg. A. Umschwung der europäischen Politik. Maria Theresia sah den Dresdener Frieden nur als einen Waffenstillstand an und konnte den Verlust Schlesiens, das unter Friedrichs Verwaltung neu

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 362

1888 - Habelschwerdt : Franke
362 B. Der Krieg. I Begebenheiten auf dem nordwestlichen Kriegsschauplätze. a) |n Hannover. Der preußische General Vogel von Falckenstein besetzte sofort die Hauptstadt Hannover, und General Mantenffel schnitt durch die Besitznahme von Stade das hannoversche Heer von einem großen Teile des Armeematerials ab. Die hannoversche Armee, die zum Kriege wenig gerüstet war, versammelte sich schnell genug bei Göttingen, um von da aus mit den Bayern zusammenzustoßen. Die Preußen verhinderten aber den Anschluß, und nach einem vorübergehenden taktischen Erfolge bei Langensalza mußte sie kapitulieren. b) In Knrhejsen. Die Besitznahme Kurhessens erfolgte durch den General von Beyer, der am 19. Jnni Kassel besetzte. Der Kurfürst, welcher neue preußische Anträge zurückwies, wurde auf die Festung Stettin gebracht. c) In Sachsen. Das Königreich Sachsen besetzte der General Herwarth von Bittenfeld, der am 19. Juni in Dresden einrückte. Der Hof hatte sich nach Prag geflüchtet; die sächsische Armee war mit der österreichischen vereinigt worden. Ii. Begebenheiten auf dem böhmischen Kriegsschauplätze. a) Die Streitkräfte. Für den Krieg in Böhmen, wo der Feldzug entschieden werden mußte, hatte Österreich eine Armee unter dem Feldzeugmeister von Benedek aufgestellt. Dieselbe war etwa 250000 Mann stark und hatte 800 Geschütze. — Die preußischen Streitkräfte waren ungefähr ebenso stark; den Oberbefehl hatte König Wilhelm, Chef des Generalstabes war der General von Moltke. In 3 Armeeen rückten die Preußen vor: die Elbarmee kam aus Sachsen an der Elbe entlang, die 1. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl ging durch die Lausitz, die 2. Armee unter dem Kronprinzen durch die Grafschaft Glatz und über den Paß von Lieban. Bei der Gleichheit der Streitkräfte mußte der innere Wert entscheiden. Die Preußen bewiesen sich bald durch die Bewaffnung mit dem Zündnadelgewehre und durch ein planmäßiges Ineinandergreifen der Truppenkörper dem Feinde überlegen.

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 164

1888 - Habelschwerdt : Franke
164 4. Das Rittertum. A. Entstehung. Der Ursprung des Rittertums lag in der zunehmenden Bedeutung des Reiterdienstes, indem dieser die durch das Geburtsrecht bedingten Standesnnterschiede in den Hintergrund drängte und ein Band bildete, das die bisher getrennten Stände des hohen Adels und der Ministerialen zu einer neuen Einheit vereinigte. Allmählich bildeten die Ritter einen abgeschlossenen Stand. B. Ritterliche Erziehung. Die Erhaltung der Eigenart des Standes beruhte vor allem auf der standesmäßigen Erziehung; außerdem erforderte das Wasfenhandwerk an und für sich eine lange Übung. Man unterschied in der Ausbildung drei Stufen: a) Bis zum 7. Jahre stand der Knabe unter mütterlicher Obhut und kam dann an einen fremden Hof, um in höfischer Sitte unterrichtet zu werden. Sein Dienst galt hier besonders der Herrin; doch trieb er namentlich auch Leibesübungen. b) Mit Beginn des 15. Jahres wurde er mit Überreichung des Schwertes Knappe. Er trat in die Dienste des Ritters und -begleitete denselben zum Turnier, auf die Jagd, in die Schlacht. Sein Herr, gewöhnlich der Lehnsherr, hatte die Ehrenpflicht, ihn zierlich zu kleiden. c) Mit dem 21. Jahre wurde er unter feierlichen Ceremonien zum Ritter geschlagen. Er mußte schwören, die Religion zu achten, die Kirche zu ehren, Kinder, Witwen, Waisen und Unschuldige zu beschützen, dem Kaiser zu gehorchen. C. Turniere. Die Lieblingsbelustigung der Ritter, zugleich ein Vorrecht ihres Standes, waren die Turniere, feierliche Kampfspiele zur Übung und zu dem Zwecke, Geschicklichkeit und Kraft zu beweisen. D. Wohnung. Die Burgen der Ritter lagen auf Bergen oder an einer von Wasser umgebenen Stelle in der Ebene. Sie waren mit langen Umfassungsmauern umgeben, innerhalb deren der Zwinger und Burghof lagen. Im Burghofe stand das Herrenhaus (Palast) und das Frauenhaus (Kemenate). Ein oder mehrere Türme (Bergfried) gewährten weiten Ausblick. Iotgen der Kreuzzüge. Die Kreuzzüge haben ihren eigentlichen Zweck, die Befreiung des

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 289

1888 - Habelschwerdt : Franke
289 pold I. btc Herzogtümer ein, und der Große Kurfürst mußte sich mit dem Kreise Schwiebns begnügen, den jebod) sein Sohn wieder zurückgab. Friedrid) behauptete nun, daß mit der Herausgabe des „Äquivalents" die Ansprüche wieder Geltung hätten. c) Das Herzogtum Jägerndorf war von Brandenburg bnrch Kauf erworben worden, und Kurfürst -Jvadjim Friedrich hatte es seinem Sohne Johann Georg übergeben, der aber ini dreißigjährigen Kriege geächtet wurde. Nad) dem Tode des Sohnes Johann Georgs waren die Ansprüche Brandenburgs unzweifelhaft; dennoch hatte Österreich Jägerndorf eingezogen. Friedrichs gemäßigte Vermittelungsanträge würden in Wien zurückgewiesen; daher entschied er sid) für den Krieg. B. Erster schlesischer Krieg. a) Mollwitz. Binnen Monatsfrist besetzte Friedrich Schlesien und fand in Breslau freundliche Aufnahme. Von Mähren aus rückte ein österreid)isches Heer vor, das bei Mollwitz (April 1741) geschlagen wurde. Der Feldherr Schwerin entschied den Sieg, an den Friedrid) sd)on nicht mehr geglaubt hatte. Die Folge dieses Sieges war der Beginn des österreichischen Erbfolgekrieges. Die Gegner Österreichs erhoben sich zum gemeinsamen Kampfe und schlossen zu Nymphenburg bei München ein Bündnis, in welchem dem Kurfürsten Karl Albert von Bayern die Kaiserkrone zugesagt wurde. Friedrich trat diesem Bündnisse bei. Ein bayrisch-französisches Heer besetzte Oberösterreich und Böhmen. Maria Theresia aber begeisterte die Ungarn zur Erhebung, und diese stellten gegen Erweiterung ihrer Landesvorrechte ein Heer, welches Österreich bald von den Feinden befreite und Bayern besetzte, während der Kursürst sich in Frankfurt zur Kaiserwahl befand. (Kaiser Karl Vii.) b) Chotusitz und der Friede. Obwohl Maria Theresia in dieser Notlage zu Friedrich, ihrem gesürd)tetsten Feinde, eine dem Frieden zugeneigte Haltung eingenommen hatte, war der König bod) bei dem Glücke der Kaiserin um seine Erbfolge be-sorgt. Darum fiel er in Mähren ein, mußte sich aber nach Böhme» zurückziehen und siegte hier bei Chotusitz. Dieser Sieg führte den Frieden zu Breslau herbei, demzufolge Friedrich Schlesien und die Grafschaft Glatz erhielt, 1742. 19

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 292

1888 - Habelschwerdt : Franke
292 Der Feldzug 1757. Prag, Kolin — Großjägerndorf — Hastenbeck, Roßbach — Leuthen. Friedrichs Plan war, in Böhmen einzufallen, um im Besitze von Prag den Frieden zu diktieren. Er siegte auch vor Prag in einer blutigen Schlacht, verlor aber seinen tapferen Feldherrn Schwerin. Als dann ein österreichisches Heer unter Dann von Osten her zum Entsätze von Prag anrückte, ward Friedrich bei Kolin geschlagen. Die Folge dieser Niederlage war, daß er die Belagerung von Prag aufgeben und sich aus Böhmen zurückziehen mußte und daß seine übrigen Feinde thätig eingrissen. 3. Die Russen besiegten in Ostpreußen den Feldmarschall Lehwald bei Großjägerndorf, verfolgten jedoch den Sieg nicht, da sie auf Veranlassung des Thronfolgers zurück-gerufen wurden. 2. Eiu französisches Heer siegte bei Hastenbeck über Friedrichs Verbündete (Hannoveraner und Braunschweiger); — das andere französische Heer fiel in Verbindung mit der Reichsarmee in Thüringen ein. Diesen Feinden eilte Friedrich entgegen, da seine Stellung in Sachsen bedroht war. Er erfocht einen glänzenden Sieg bei Roßbach an der Saale, den der Reitergeneral Seydlitz entschied. Nachdem er sich aus diese Weise Sachsen gesichert hatte, suchte er Schlesien von den Österreichern zu befreien. Bei Leuthen siegte er über deu säst dreimal so starken Feind durch Auwendung der schieseu Schlachtordnung. Resultat des Feldzuges von 1757: Der Besitz von Schlesien und Sachsen mar gesichert; England wurde durch die glücklichen Erfolge zu energischer Hilfeleistung bewogen. Der Feldzug 1758. Krefeld, Zorndorf, Hochkirch. Friedrichs Plan für diesen Feldzug war ähnlich dem des vorigen Jahres: er wollte durch Böhmen und Mähren nach Wien vordringen. Indes das Auffangen eines Transportzuges veranlaßte ihn zum Rückzüge, deu er meisterhaft ausführte. Er hatte sich nun wieder nach Osten und Westen zu wenden:

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 293

1888 - Habelschwerdt : Franke
1. im West en trieb eine neugebildete Armee die Franzosen an den Rhein zurück und besiegte sie bei Krefeld; 2. im Osten hatte Friedrich Mühe, die Vereinigung der Österreicher mit den wieder vorrückenden Russen zu verhindern. Letztere griff er zuerst an und besiegte sie in der furchtbaren Schlacht bei Zorndorf. Als er sich hierauf gegen die zur Unterstützung der Russen heranziehenden Österreicher wandte, ward er bei Hochkirch von Dann überfallen und zum Rückzüge gezwungen; doch schlug Dauns Versuch fehl, Dresden zu erobern. Resultat: Friedrich hatte alle seine Länder wieder anßer Preußen, wo noch die Russen lagen. c) Friedrich im Ihißiiidie, 1759—1762. Das Unglück Friedrichs in den nun folgenden Jahren wurde vorzüglich verursacht durch die im Osten sich vollziehende, bisher glücklich verhinderte Vereinigung der Russeu und Österreicher und durch die Gefährdung Sachsens vou seiten des Reichsheeres. 1759 — Minden — Kunersdorf — Maxen. Zwar gelang es Friedrich, die Franzosen durch die Schlacht bei Minden abzuwehren, aber gegeu die vereinigten Österreicher und Russen erlitt er bei Kuuersdorf eine furchtbare Niederlage. Das Unglück des Königs wurde durch den Verlust Sachsens vergrößert, wo der General Fink bei Maxen gefangen wurde. Wenn Friedrich uach diesem unglücklichsten Feldzuge noch nicht der Vernichtung preisgegeben war, so sind die Ursachen davon in der Uneinigkeit seiner Feinde, in der Genialität seiner Persönlichkeit und der Spannkraft seines Geistes, sowie in der hingebenden Treue seines Volkes zu suchen. 1760 — Laudeshut, Liegnitz, Torgau. Am meisten schmerzte Friedrich der Verlust Sachsens, das er um jeden Preis wieder gewinnen wollte. Da aber sein General Foitque bei Landeshut geschlagen wurde, war er zu einem Zuge uach Schlesien veranlaßt. Nach einem kriegsgeschichtlich berühmten Marsche schlug er Laudon bei Liegnitz, während der in der Nähe befindliche Dann durch den entgegengesetzten Wind an der Unterstützung gehindert wurde. Judeffen brandschatzten die Russen Berlin. Seine Annäherung aus Schlesien befreite die

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 294

1888 - Habelschwerdt : Franke
294 Mark wieder von den Feinden, und der Sieg bei Torgau setzte ihn auch wieder in den Besitz Sachsens. 1761 — Lager bei Buuzelwitz. Eine neue Ver- einigung der Österreicher und Russen zwang den König, sich in Schlesien auf die bloße Verteidigung zu beschränken. Er bezog daher bei Bnnzelwitz in Schlesien ein festes Lager. Als er dasselbe verließ, verlor er die Festung Schweidnitz. Seine Lage wurde noch bedenklicher, als in England mit dem Tode Georgs Ii. ein Ministerwechsel eintrat, wodurch Friedrich die englischen Hilssgelder verlor. Vergeblich suchte er in dieser verzweifelten Lage sogar mit den Türken und Tataren Verbindungen anzuknüpfen. (1) Die Wendung, 1762. Burkersdorf — Freiberg. Einen Umschwung der Verhältnisse brachte der Tod der russischen Kaiserin Elisabeth hervor, deren Nachfolger Peter Iii., ein Bewunderer-Friedrichs, Frieden schloß und mit Preußen in ein Bündnis trat. Auch Schweden folgte seinem Beispiele. Zwar wurde nach der baldigen Ermordung Peters das russische Hilfsheer wieder abgerufen, aber seine bloße Anwesenheit bewirkte noch den für Friedrich glücklichen Ausgang der Schlacht bei Burkersdorf, wodurch Schweidnitz wiedergewonnen wurde. Da auch Sachsen durch den Sieg bei Freiberg gesichert war und die Westarmee glückliche Fortschritte gegen die Franzosen machte, so neigten Österreich und Sachsen zum Frieden, e) 5cr Friede, 1763. Derselbe wurde auf dem Schlosse Hubertsburg in Sachsen abgeschlossen. Friedrich erhielt gegen die Räumung Sachsens den ungeschmälerten Besitz Schlesiens bestätigt. Folgen des Krieges. Preußen hatte zwar große Verluste an Soldaten und Geld erlitten, und seine Länder waren furchtbar vcr-üerwlistet; aber es trat nun in die Reihe der Großmächte Europas ein. Friedrich hatte sich ein hervorragendes Ansehen erworben und wurde der Schiedsrichter in Europa. 5. Friedrichs Regierungsthätigkeit. Schon während des siebenjährigen Krieges war Friedrich unablässig bemüht, den Wohlstand des Landes zu heben; großartiger und wahrhaft unerschöpflich war die Fürsorge des Königs für das Land in der nun folgenden Zeit des

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 122

1888 - Habelschwerdt : Franke
Deutschland die kirchlichen Verhältnisse Deutschlands im Einvernehmen mit den Päpsten. Durch Anlehnung an die Pipiniden suchte er seinen kirchlichen Schöpfungen einen politischen Rückhalt zu geben. Er starb 754 den Martertod. 4. Die Klöster. Als Gründer des Klosterlebens ist der ägyptische Einsiedler Antonius (f 356) anzusehen. Im Abendlande erhielt es einen gewissen Aufschwung durch Benedikt von Nursia, der 529 das Kloster Monte Cassino gründete, von dem zahlreiche andere Klöster ausgingen, welche die Benediktiner-Regel annahmen. Außer der Bedeutung für die Mission haben die Klöster besonders folgende Verdienste: a) sie waren die ersten Ansiedler in den wilden Gegenden und die Lehrmeister im Acker- und Gartenbau; b) sie gewährten den Verfolgten Zuflucht, den Kranken und Armen Pflege, den Reisenden Obdach; c) die Mönche waren die Erzieher und Seelsorger des Volkes; ä) sie pflegten die Litteratur, Wissenschaft und Kunst (Abschreiben der litterarischen Schätze, Verbreitung durch Unterricht); e) viele Städte sind aus den Klöstern hervorgegangen. In späterer Zeit wurden die Klöster besonders eine Stütze der päpstlichen Macht. Der Orient. 1. Das oströmische Reich. Dasselbe hielt sich nach dem Untergange Westroms noch ein Jahrtausend. Die Ursache davon ist in der nicht geringen Zahl kluger und starker Herrscher zu suchen. Der bedeutendste Kaiser des 6. Jahrhunderts ist Justinian, 527—565. Er wußte mit sicherem Blicke tüchtige Männer, wie die Feldherren Belisar und Narses und den Rechtsgelehrten Tribonian, in seinen Dienst zu ziehen. A. Seine Kriege. a) Im Kriege gegen die Neu-Perser, deren mächtiger König Chosroes Nuschir-wan von den Ostgoten aufgereizt worden war, wurde die Ostgrenze geschützt. b) Krieg gegen die Vandalen (Siehe S. 112). c) Krieg gegen die Ostgoten (Siehe S. 115). B. Die Staatsverwaltung. a) Besonders wandte er sein Augenmerk der Rechtspflege zu. Durch den Rechtsgelehrten Tribonian veranstaltete er eine Gesetzsammlung, das Corpus Juris, die Hauptquelle des römischen Rechts.

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 291

1888 - Habelschwerdt : Franke
291 aufblühte, nicht verschmerzen. Ihr Minister Kaunitz strebte darum, da das englische Bündnis Österreichs Absichten wenig entsprach, nach neuen Verbindungen: a) Elisabeth vou Rußland, von persönlichem Hasse gegen Friedrich erfüllt, war schon seit 1746 auf Österreichs Seite; b) ferner versprach Sachsen, dem Bündnisse beizutreten; c) auch Frankreich verließ die seit Jahrhunderten gegen Habsburg verfolgte Politik und schloß sich Österreich an. Später traten noch Schweden, das Reich und Spanien gegen Friedrich auf. Demgegenüber sah Friedrich seinen natürlichen Verbündeten in England, das in Amerika in Grenzstreitigkeiten mit Frankreich verwickelt und um sein Kurfürstentum Hannover besorgt war. B. Charakter des siebenjährigen Krieges. Bei dieser Verwickelung so vieler Mächte tu den Kampf mußte der Krieg ein europäischer werden. Es handelte sich in demselben für Preußen auch nicht mehr um den Besitz Schlesiens, sondern um seine Existenz. Die Waffenerfolge Englands in dem zu gleicher Zeit zwischen Frankreich und England stattsindenden Seekriege blieben nicht ohne Rückwirkung auf Preußeus Lage. C. D er Krieg. a) Der sächsisch-böhmische Jdbjuö, 1756. — Pirna, Lowofitz. — Friedrich war über die gegen ihn gefaßten Angriffspläne durch einen Dresdener Kanzlisten unterrichte: und beschloß, durch einen raschen Schlag die Verbündeten zum Aufgeben ihrer Absichten zu nötigen. Da ihm der Besitz Sachsens zu einem Kriege gegen Österreich notwendig erschien, fiel er unvermutet dort ein, schloß das sächsische Heer bei Pirna ein und schlug das zum Entsätze heranziehende Heer der Österreicher bei Lowofitz zurück. Die sächsische Armee mußte hierauf die Waffeu strecken. Die Folge dieses Einfalles war, daß Friedrich vom Regensburger Reichstage mit der Reichsacht belegt wurde und Maria Theresia Veranlassung erhielt, die Franzosen und Russen zur Hilfe zu bewegen. Friedrich hingegen ließ zu seiner Rechtfertigung die im Dresdener Archive gefundenen Beweise der feindlichen Anschläge gegen ihn veröffentlichen. b) Glückliche Verteidigung Friedrichs nach drei Seiten in den Fetd-jugkn 1757 und 1758. 19*

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 363

1888 - Habelschwerdt : Franke
363 b) Mt fjcrriiiigutiq der Ärmeren. Die 1. Armee erkämpfte sich durch die Siege bei Liebenau und Podol den Weg nach München-grätz, wo sie sich mit der Elbarmee vereinigte, die bei Hühnerwasser gesiegt hatte. Bald daraus erlangten die beiden Armeeen Fühlung mit der 2. Armee, deren Vorhut unter dem General von Steinmetz sich durch die Siege bei Nachod und Skalitz den Weg gebahnt hatte. c) Bie Entscheidungsschlacht. König Wilhelm, der am 2. Juli im Hauptquartier zu Gitschin eingetroffen war, wollte die Stellung des Feindes diesseit der Elbe noch benutzen, um eine Entscheidungsschlacht zu schlagen. Dieselbe sand am 3. Juli bei Königgrätz statt. Das rechtzeitige Eintreffen der kronprinzlichen Armee entschied den Sieg. Der Rückzug der Österreicher artete mehrfach in Flucht aus. d) Der Priiliminlirfrikde. Die Verfolgung der Österreicher wurde nach 3 Richtungen hin unternommen. Als die Preußen bis Nikolsburg gekommen waren, ging Österreich auf die preußische Forderung, aus dem Bunde auszuscheiden, ein und schloß auf den Rat Napoleons, den die preußischen Wassenersolge in seinen Entschließungen lähmten, einen Präliminarfrieden. Iii. Der Mainfeldzug. Die auf dem nordwestlichen Kriegsschauplätze thätig gewesenen preußischen Heeresabteilungen traten als „Mainarmee" den Marsch gegen die Bundestruppen an. Letztere wollten sich bei Hersfeld vereinigen; der General Vogel von Falcken-stein verhinderte es aber, indem er die Bayern durch das mehrtägige Gefecht von Dermbach zwang, nach der Fränkischen Saale zurückzugehen. Als dieselben an deren Oberlaufe noch einmal Stellung faßten, schlug er sie zum zweiteumale bei Kissingen. Hierauf wandte er sich nach Frankfurt, das er durch harte Maßregeln zur Nachgiebigkeit zwingen mußte. Die übrigen Bundestruppen waren unterdessen bei Aschassenburg geschlagen worden. Manteuffel, der Nachfolger Falcken-steins, drang daraus unter siegreichen Gefechten bis Würzburg vor, während ein anderes von Sachsen aus vorrückendes Corps Nürnberg besetzte. Iv. Der Krieg in Italien. In Italien bewahrten die Österreicher ihre Überlegenheit. Der Erzherzog Albrecht, welcher hier den Oberbefehl hatte, kam den Italienern durch den Übergang über
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