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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 85

1888 - Habelschwerdt : Franke
85 P. Sulpicius Rufus setzte es durch, daß sie in alle 35 Tribus verteilt würden. Dadurch war die Zahl der stimmfähigen Bürger ungeheuer gewachsen und den demagogischen Umtrieben das weiteste Feld geöffnet. 4. Der erste mithridatische Krieg, 88—84. Mithridates Vi., König von Pontus, ein energischer, geistig gewandter (er sprach 22 Sprachen), aber sittenloser Despot, hatte sein Gebiet durch Vertreibung benachbarter Könige erweitert. Als aber der König von Bithynien die Römer um Hilfe bat, schickten diese den M.'Aqnilins nach Asien, der indes besiegt und durch geschmolzenes Gold, das man ihm in den Mund goß, getötet wurde. Im Übermut des Sieges ließ Mithridates 80 000 Römer in Asien ermorden. Zu gleicher Zeit erlangte er ein Bündnis mit den Griechen und sandte eine Flotte nach Griechenland. Feldzug des Sulla. Der römische Senat übertrug mm dem Sulla die Führung des Krieges. Dieser setzte mit 5 Legionen nach Griechenland über und schlug den Mithridates in zwei Schlachten. Auch das von der Volkspartei, die nach Sullas Abreise in Rom zur Herrschaft gekommen war, nachgeschickte Heer brachte dem Mithridates Niederlagen bei. Da überdies die Stellung des Mithridates in Asien schwankte und auch seine Flotte der römischen unterlegen war, so schloß er mit Sulla den Frieden zu Dardauus, durch den er auf fein Reich beschränkt und zur Herausgabe der Kriegsschiffe, sowie zur Zahlung von 20000 Talenten Kriegskosten verurteilt wurde. 5. Der Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla, 87—82. a) Gegensatz zwischen Marius und Sulla. Marius, der Sohn armer Eltern, war ohne wissenschaftliche Erziehung und unter harter Arbeit aufgewachsen. Im Militärdienst hatte er sich ausgezeichnet und trat dann als homo novus in die Ämterlaufbahn ein. Er war siebenmal Konsul. Hochgefeiert war er wegen seiner Siege über die Cim-bern und Teutonen. — Sulla, aus altadligem Geschlechte stammend, war ein Mann von feiner Bildung und überlegenem Geiste. Dem Marius gegenüber, der nur Feldherr war, zeichnete er sich auch durch staatsmännische Befähigung aus. Er hatte sich im jugurthinischen und im Bundesgenossen-Kriege hervorgethan. Den an Ehrgeiz ihm gleich-kommenben Marius machte er sich zum bittersten Feinde, als er im Kriege gegen Mithribates bett Oberbefehl erhielt. — Hinter bett tieibeit Männern ftanben die batnals in Rom bestehenben Parteien der Demokraten und der Optituaten. b) Der Bürgerkrieg bis zur Rückkehr des Sulla. Im

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 1

1888 - Habelschwerdt : Franke
Einleitung. 1. Begriff. Geschichte ist die Darstellung der Entwickelung des Geschaffenen. Die Geschichte der Menschheit nimmt den ersten Rang ein. 2. Methoden. Die wichtigsten Methoden der Darstellung der Geschichte sind: a) die auualistische, welche die einzelnen Begebenheiten nach der Zeitfolge darstellt; b) die pragmatische, welche die geschichtlichen Erscheinungen auf ihre Ursachen zurückführt; c) die synchronistische, in welcher die in dieselbe Zeit fallenden Begebenheiten unter verschiedenen Völkern nebeneinander fortschreitend dargestellt werden. 3. Die Quellen der Geschichte sind: a) mündliche: Sagen, Traditionen, historische Lieder; b) schriftliche: Inschriften, Münzen, Urkunden, Annalen und Chroniken, geschichtliche Werke; c) monumentale: Überreste von Bau- und Kunstwerken und Gerätschaften. 4. Von den Hilfswissenschaften der Geschichte sind zu nennen: a) die Geographie, b) die Chronologie. 5. Einteilung. Die Geschichte läßt sich in Zeiträume zerlegen, deren Ereignisse eine gewisse Gleichartigkeit zeigen; sie heißen Perioden. Das wichtigste Ereignis in der Geschichte ist die Erscheinung Christi. Dieser Zeitpunkt ist die Grenzscheide zwischen der vorchristlichen und christlichen Zeit. Da indes der Charakter der christlichen Zeit erst mit dem Auftreten der Germanen, der hervorragendsten Träger des Christentums, zum Ausdruck kommt, so gilt der Beginn der Völker-

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 316

1888 - Habelschwerdt : Franke
316 rückte durch Franken, Moreau burd) Schwaben, Bonaparte durch Italien vor. Die Österreicher wandten sich zuerst gegen Jourdau und schlugen ihn bei Würzburg, woraus sich auch Moreau zurückzog. Glücklicher war das französische Heer in Italien unter dem 27jährigen Bonaparte, welcher den schlecht ausgerüsteten Truppen den Geist hingebender Tapferkeit einzuflößen wußte. Durch die Schlacht bei Lodi, wo er durch seine Grenadiere die durch ein mörderisches Feuer verteidigte Adda-brücke eroberte, zwang er die Österreicher, die Lombardei preiszugeben. Hierauf begann er die Belagerung von Mantua, das sich nach tapferer Gegend wehr ergab. Nachdem er die italienischen Fürsten im Rücken und den Papst Pius Vi. zur Neutralität gezwungen und aus mehreren selbständigen Be sitzungen die eispadauische Republik gebildet hatte, wandte er sich wieder gegen die Österreicher. Da ihm aber zwei Heere den Rückzug abzuschneiden drohten, knüpfte er zu Leobeu Friedensverhandlungen an, die zu Kampo Formio 1797 ihren Abschluß fanden. Österreich trat die Lombardei ab, welche in eine cisalpinische Republik verwandelt wurde, und erhielt dafür Venetien. Genua ward zur ligu rischen Republik erklärt. Lebensgang Napoleon Bonapartes. Geboren den Is. Angnst 1769 zu Ajaccio auf der Insel Korsika als Sohn des Rats und Assessors der Stadt Ajaccio Karl Bonaparte, erhielt er durch die Freiheitskäuipfe der Korsen gegen die Genueser und Franzosen frühzeitig eine politische Richtung. Auf der Militärschule zu Brienne leistete er Tüchtiges in Mathematik und Geschichte. Er war lernbegierig und folgsam, aber verschlossen. In Paris setzte er seine Studien fort, ohne in der glänzenden Weltstadt bei seiner bedrängten Lage ein freudenvolles Dasein führen zu können. Als Leuteuant war er ungemein fleißig und auch litterarisch thätig. Bei der Belagerung von Toulon gab er, inzwischen zum Hauptmann ernannt, deutliche Beweise feiner hohen Befähigung zum Feldherrn. Die Verheiratung mit der Gencralswitws Josephine Benutz arnais eröffnete ihm den Zutritt zu den höheren Gesellschaftskreisen und verschaffte ihm das Kommando in Italien. 3. Resultat der Negierung Friedrich Wilhelms Ii. Wenige Wochen nach dem Frieden zu Kampo Formio starb Friedrich Wilhelm Ii. Unter seiner Regierung ist der überlieferte Weg preußischer Größe, weuu auch nicht mit Plan und Absicht, so doch unbewußt

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 98

1888 - Habelschwerdt : Franke
98 den reichen Optimalen eine besitzlose Masse, die für „Brot und Spiele" feil war. f) Die Verarmung des Volkes wirkte auch nachteilig auf das Heerwesen. Die Soldaten waren Söldner, die jedem folgten, der ihnen Sieg und Beute verhieß, und daher oft einen unheilvollen Einfluß auf die Führer ausübten. g) Die eilte Volksreligion fand bei den Gebildeten keinen Glauben mehr. Ii. Die Litteratur. Unter der friedlichen Regierung des Augustus entfaltete sich glänzend die römische Litteratur („Goldenes Zeitalter"). Das Studium der griechischen Litteratur wurde seit langer Zeit mit Eifer getrieben, und in ihr wurzelte die Kunst Roms. A. Poesie. a) Epik: der größte Epiker dieser Zeit ist P. Vergilius Maro; er schrieb die „Aneis." b) Lyrik: Vertreter der Lyrik sind: Q. Horatins Flakkns, der gelesenste und beliebteste der römischen Dichter (Oden, Satiren, Episteln), und P. Ovidius Naso („Metamorphosen"). B. Prosa. Der Schöpfer der feinen lateinischen Prosa ist M. Tnllins Cicero, von dem 51 Reden, sowie Schriften philosophischen und staatswissenschaftlichen Inhalts erhalten sind. Die Geschichtsschreibung hat ihre Vertreter in C. Julius Cäsar (über den gallischen und Bürgerkrieg), Kornelius Nepos, C. Sallustius und T. Livius. Geburt Christi. In die Regierungszeit des Kaisers Augustus fällt das wichtigste Ereignis der Weltgeschichte, die Geburt Jesu Christi. In Judäa regierte damals als König der von den Triumviru ernannte Herodes der Große, der Sohn des Jdumüers Antipater, der dem von Pompejus eingesetzten Hyrkanus Ii. in der Herrschaft gefolgt war. Die Lehre Christi verbreitete sich trotz aller Verfolgungen und errang schließlich den Sieg über die Religion und die Weltanschauung des Heidentums. In Verbindung mit der germanischen Urwüchsigkeit führte ihre läuternde Kraft eine Regeneration des Menschengeschlechts herbei. Der Ausbreitung des Christentums waren folgende Umstände günstig:

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 164

1888 - Habelschwerdt : Franke
164 4. Das Rittertum. A. Entstehung. Der Ursprung des Rittertums lag in der zunehmenden Bedeutung des Reiterdienstes, indem dieser die durch das Geburtsrecht bedingten Standesnnterschiede in den Hintergrund drängte und ein Band bildete, das die bisher getrennten Stände des hohen Adels und der Ministerialen zu einer neuen Einheit vereinigte. Allmählich bildeten die Ritter einen abgeschlossenen Stand. B. Ritterliche Erziehung. Die Erhaltung der Eigenart des Standes beruhte vor allem auf der standesmäßigen Erziehung; außerdem erforderte das Wasfenhandwerk an und für sich eine lange Übung. Man unterschied in der Ausbildung drei Stufen: a) Bis zum 7. Jahre stand der Knabe unter mütterlicher Obhut und kam dann an einen fremden Hof, um in höfischer Sitte unterrichtet zu werden. Sein Dienst galt hier besonders der Herrin; doch trieb er namentlich auch Leibesübungen. b) Mit Beginn des 15. Jahres wurde er mit Überreichung des Schwertes Knappe. Er trat in die Dienste des Ritters und -begleitete denselben zum Turnier, auf die Jagd, in die Schlacht. Sein Herr, gewöhnlich der Lehnsherr, hatte die Ehrenpflicht, ihn zierlich zu kleiden. c) Mit dem 21. Jahre wurde er unter feierlichen Ceremonien zum Ritter geschlagen. Er mußte schwören, die Religion zu achten, die Kirche zu ehren, Kinder, Witwen, Waisen und Unschuldige zu beschützen, dem Kaiser zu gehorchen. C. Turniere. Die Lieblingsbelustigung der Ritter, zugleich ein Vorrecht ihres Standes, waren die Turniere, feierliche Kampfspiele zur Übung und zu dem Zwecke, Geschicklichkeit und Kraft zu beweisen. D. Wohnung. Die Burgen der Ritter lagen auf Bergen oder an einer von Wasser umgebenen Stelle in der Ebene. Sie waren mit langen Umfassungsmauern umgeben, innerhalb deren der Zwinger und Burghof lagen. Im Burghofe stand das Herrenhaus (Palast) und das Frauenhaus (Kemenate). Ein oder mehrere Türme (Bergfried) gewährten weiten Ausblick. Iotgen der Kreuzzüge. Die Kreuzzüge haben ihren eigentlichen Zweck, die Befreiung des

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 171

1888 - Habelschwerdt : Franke
171 ähnlicher Form aufstreben und oben in der Kreuzblume ihren Abschluß finden. (Dom zu Köln, 1248 begonnen, Münster zu Straßburg, Stephansdom in Wien.) Synchronistische Akersicht über die Geschichte Frankreichs und Englands. Frankreich. Der Grundstamm des Volkes war die romanisierte keltische Bevölkerung; römische Sprache und römisches Recht waren vorherrschend. Daneben gab es noch andere Volkselemente: in der Bretagne die britischen Kelten, im Süden die Iberer, im Osten germanische Stämme. Hierzu kamen die gleichfalls germanischen Normannen, die sich an der untern Seine eigenmächtig niederließen. Eine einheitliche Nationalität bildete sich daher in Frankreich nur langsam aus. I. Die letzten Karolinger, 877—987. Dieselben waren schwache Könige, unter denen die Vasallen säst unabhängig wurden und die Normannen Einfälle machten. Karl der Einfältige trat dem Normannenführer Rollo förmlich die „Normandie" ab, 911. Ludwig V., der letzte Karolinger, hatte den Beinamen „der Faule," t 987. Ii. Die Kapetinger, 987—1328. Nach dem Aussterben der Karolinger wurde Hugo, Herzog v. Fran-cien, mit dem Beinamen Kapet, zum Könige ernannt. (Das Herzogtum Francien war eines der vier großen Reichslehen und umfaßte vorzüglich die Grafschaften Paris und Orleans.) Die ersten Kapetinger mußten oft unter schweren Kämpsen die königliche England. I. Angelsächsische Könige, 827—1016. Egbert von Wesser hatte 827 die sieben angelsächsischen Reiche (siehe S. 112) vereinigt und England genannt. Seine Nachfolger hatten von den Normannen viel zu leiden, die sich hier Dänen nannten und den größten Teil des Landes in Besitz nahmen. Alfred der Große, 871—901. Er war kriegsmutig, mußte sich aber doch vor den Dänen flüchten. Als Harfenspieler verkleidet, spähte er das dänische Lager aus und schlug sie bei | Eddington. Den Dänen blieben nur Ostangeln und Nordhumberland. Mit Einsicht ordnete Alfred das Reich, indem er es auf Grundlage der alt-sächsischen Verfassung in Gaue teilte, ; die von Grasen verwaltet wurden. Um die geistige Bildung zu heben, S gründete er Kirchen und Schulen (Oxford), übersetzte selbst lateinische Werke ins Angelsächsische und ließ die Heldenlieder sammeln (Sagen des Jüten-königs Beowulf). Seine Nachkommen kämpften wieder unglücklich gegen die Dänen, die schließlich ganz England unterwarfen. Ii. Dänische Könige, 1016—1041. Kannt der Große, 1016—1035, war ein gemäßigter Herrscher. Er trat zum Ehristentume über und begünstigte die Verschmelzung der Normannen und Angelsachsen. Seine

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 8

1888 - Habelschwerdt : Franke
Volk Jehovah gehöre. Der Stellvertreter Jehovahs war der Hohepriester. Seine Macht ward in letzter Zeit durch die der Könige beschränkt. Die Priesterschaft bildete einen geschlossenen Stand (Stamm Levi). Aus dem Grundsätze, daß alles Land Eigentum Jehovahs sei, beruht die merkwürdige Einrichtung des Jubeljahres. 3. Wissenschaft und Kunst. Der Mittelpunkt der jüdischen Litteratur ist Jehovah, wie er den einzelnen und das ganze Volk durch mannigfache Schicksale geleitet hat. Die Prosalitteratur ist vorzugsweise eine geschichtliche (die Genesis ist das älteste aller Geschichtswerke), die poetische eine lyrische und didaktische. Die letztere hat einen vorwiegend erhabenen Charakter. Ihre Eigentümlichkeiten sind a) der Mangel eines bestimmten Metrums, b) der Parallelismus der Sätze. In der bildenden Kunst haben die Israeliten nichts geleistet, da das Gesetz die Darstellung Johovahs im Bilde untersagte. Dagegen stand die Musik im Ansehen. 2. Die Phönizier. Das Land Phönizien. Phönizien war ein schmaler Küstenstrich westlich von Syrien, ca. 375 km lang und 40 km breit. Die Städte Aradns im N. und Gaza im 8. bezeichneten längere Zeit hindurch die Grenzpunkte. Gebirge: Libanon, Antilibanon und Hermon. Städte: Sidon, Tyrns, Aradns, Tripolis, Berytns, Akkon. Die Geschichte der Phönizier. 1. Das selbständige Reich. Beim Beginne der geschichtlichen Kunde steht Sidon an der Spitze aller Städte (1600—1209). Um 1209 wanderten mehrere edle Geschlechter infolge eines unglücklichen Krieges aus und gründeten, Palätyrns gegenüber, auf einer Insel Tyrns. Dasselbe gelangte bald zu hoher Blüte (Hiram Ii., 1031) und behielt die Borherrschaft in Phönizien bis zur Gründung Karthagos (814). 2. Die Fremdherrschaft. Das Land geriet daun in wechselnde Abhängigkeit von den Assyriern, Babyloniern und Persern. Indes war die Fremdherrschaft nicht sehr drückend, da das intelligente Handelsvolk den Siegern manchen Vorteil brachte. Der Handel der Phönizier. Der Wohnsitz an der westlichen Küste Asiens befähigte die Phö-uizier zur Vermittlerrolle zwischen dem Morgen- und Abendlande.

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 21

1888 - Habelschwerdt : Franke
21______ Die eigentliche Geschichte beginnt erst mit dem Auftreten Buddhas, eines Königssohnes, der dem Volke eine neue Religion brachte. Durch auswärtige Unternehmungen wurden die Inder in ihrer ruhigen Entwickelung wenig gestört. Erst Alexander der Große überschritt den Indus und eroberte das Pentschab. Aber die Herrschaft der Mace-donier war nur von kurzer Dauer. Kultur der alten Inder. 1. Die Religion. a) Der Brahmaismus. Ursprünglich war die Religion der Inder eine Verehrung der Naturkräfte. Diese wurde von den Priestern zu einer bestimmten Lehre umgestaltet. Danach war Brahma das höchste Wesen, dessen Ausfluß die Welt ist. Später erweiterte sich Brahma zu einer dreifachen Gestalt, indem neben ihm, dem Schöpfer, Vischnu, der Erhalter, und Silva, der Zerstörer, besteht. b) Der Buddhaismus. Buddha, ein Königssohn, der den Thron verschmäht und in der Einsamkeit ein Büßerleben geführt hatte, wurde der Stifter einer neuen Religion, welche Dogmen und religiöse Zeremonieen verwarf uitb alles Gelvicht auf die geistige und sittliche Vervollkommnung legte. Die buddhistische Lehre wurde weniger in Indien angenommen, verbreitete sich aber in Ceylon, China und Japan. 2. Die Verfassung. Indien zerfiel in viele unabhängige Königreiche. Der König hatte einen Beirat. Seine wichtigste Pflicht war die Rechtspflege; als Beweismittel galten die Gottesurteile. Das Volk teilte sich in 4 Kasten: 1. die Brahmanen oder Priester, 2. die Krieger, 3. die Ackerbauer, Handwerker und Kaufleute, 4. die Sudra oder Unterworfenen. Der Teil der Urbevölkerung, welcher mit Gewalt unterworfen worden war, hieß die Paria und war eine gänzlich verachtete Menschenklasse. 3. Die Litteratur. Die Sprache, in der die Werke der altindischen Litteratur verfaßt sind, ist das Sanokrit, ein Zweig des indogermanischen Sprachstammes. Es hörte früh auf, lebende Sprache zu sein, machte daher zu seinem späteren Studium die Wissenschaft der Grammatik notwendig. Das phantasiereiche Volk hat in seiner Litteratur alle Hanptdichtungs-arten hinterlassen. Auch die verschiedenen Wissenschaften sind als Lehrdichtung behandelt worden. Die Heldensage ist in 2 Werken vertreten, im Mahab-barata und Ramajana. 4. Die Kunst. Unter den Zweigen der Kunst war besonders die Baukunst ausgebildet. Ihre Denkmäler sind die an Großartigkeit den ägyptrsstm Bauwerken gleichkommenden Felsentempel und die freistehenden Pagoden („Heil. Häuser").

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 144

1888 - Habelschwerdt : Franke
144 Dritte Periode. Das Zeitalter der Kreuzzüge, 1096—1373, Der erste Kreuzzug, 1096—1099. 1. Iie Lage des Hrrents. A. Das oströmische Reich. Dasselbe war seit Justinians Zeiten ohne Bedeutung für die geschichtliche Entwickelung; denn der unbedingteste Absolutismus und ein harter Steuerdruck verhinderten jede freie geistige Regung. Es erfüllte aber die doppelte Aufgabe, a) die Araber aufzuhalten, b) die Schütze der alten Litteratur zu retten. Einer Fortentwickelung der griechischen Bildung waren aber die griechischen Gelehrten nicht fähig. Von den Nachfolgern Justinians, die verschiedener Herkunft waren und oft von den Feldherren zu Kaisern erhoben wurden, sind zu nennen: Heraklius (610—641), der glücklich gegen die Perser kämpfte, aber Syrien, Palästina, Phönizien und Ägypten an die Araber verlor. Leo der Jfaurier (718—741), der nebst seinem Sohne und Nachfolger Konstantin V. Kopronymus den langwierigen Bilderstreit veranlaßte. Michael Iii. (856—867), unter dem der gelehrte Photius den Versuch der Trennung der griechischen Kirche von der römischen machte. Basilius begründete 867 die Dynastie der Macedonier, die bis 1056 regierte. Im Jahre 1056 kam mit dem tapfern Isaak I. die Familie der Koittnenen zur Herrschaft, aus der zu merken sind: Alexius I., 1081 bis 1118, welcher die Finanzen regelte und gegen die Araber und Kreuzfahrer eine überlegene Politik beobachtete. Manuel I. (1143—80), dessen Person die Romantik sich bemächtigt hat. Mit seinem Tode beginnt eine Zeit der Greueln und der Verwirrung. B. Die mohammedanischen Reiche. Die Herrschaft der Abbassiden (750—1258) hatte unter Harun al Raschid, f 819, dem Zeitgenossen Karls d. Gr., ihren Höhepunkt erreicht. Seitdem ging das Reich der Kalifen dem Untergange entgegen. Die Ursachen davon waren: a) Religionsstreitigkeiten, verursacht durch die Aufnahme indischer und persischer Anschauungen; b) Umwandlung des Charakters der Araber, indem diese als Kaufleute und Ackerbauer geordnete Zustände lieben gelernt hatten; c) die Aufnahme der Türken in den Heerdienst des Reiches, nachdem auch die arabischen Soldaten unzuverlässig geworden waren. Die Türken, damals in der Tatarei hausend, waren ein einfaches Naturvolk, das sich durch Frische, Lebendigkeit, Thatkraft und Begehrlichkeit auszeichnete. Der erste Kalis, welcher den Türken Ausnahme gewährte, war Mutassim, der aus 70 000 als Sklaven aufgekauften Turkmenen (Mameluken) ein stehendes Heer bildete. Indes bald wurden die türkischen Truppenführer mächtiger als die Kalifen, und es entstanden in allen Teilen des Landes selbständige Herrschaften, deren bedeutendste das Reich der Fatimiden in Nord-asrika und Ägypten und das der Ghasnawiden zwischen dem Indus und

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 146

1888 - Habelschwerdt : Franke
146 e) Auch die bloße Veränderungslust hat viele zu dem Zuge in die weite Ferne verleitet. C. Nähere Veranlassung des 1. Kreuzzuges. Der Einsiedler-Peter von Annens schilderte auf einer Reise durch Frankreich und Deutschland die Leiden, welche die Pilger in Jerusalem von den Türken zu erdulden hatten und predigte den Kampf gegen die Ungläubigen. Der thatkräftige Papst Urban Ii. berief nach Piacenza und Klermont Kirchenversammlungen, 1095, auf denen er eine zahlreiche Volksmenge für deu heiligen Kampf begeisterte. Von dem Abzeichen, einem roten Kreuze auf der rechten Schulter, erhielten die Teilnehmer den Namen Kreuzfahrer. Die Kirche gab neben der Idee zu deu Kreuzzügen häufig auch die Mittel, nahm die Gelübde ab, stellte die Pilger unter ihren Schutz und versündigte in der Heimat den Gottesfrieden. 3. Werlauf des 1. Kreuzzuges. A. Die Führer. Nachdem schon im Jahre 1096 Scharen von Proletariern, die vom Adel nicht geführt sein wollten, ausgezogen, aber in Ungarn zusammengehauen worden waren, setzte sich im folgenden Jahre das Hauptheer, an 600000 Mann stark, in Bewegung. Die hervorragendsten Führer desselben, die namentlich der französischen und normannischen Ritterschaft angehörten, waren: Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder-Lothringm, feine Brüder Balduin und Eustach, Herzog Robert von der Normandie, Raimund von Toulouse, Gras Bohemund von Tarent, der Sohn Robert Guiskards, Tankred, der Neffe des vorigen. B. Die Hauptdaten des 1. Kreuzzuges sind folgende: a) Auf verschiedenen Wegen, teils an der Donaustraße entlang, teils zu Schiffe, wurde Konstantinopel als gemeinsames Ziel erstrebt. b) Der griechische Kaiser Alexius, der die kriegerische Bewegung zu seinen Zwecken auszubeuten suchte, versprach nur unter der Bedingung Unterstützung, daß die Kreuzfahrer für alle zu erobernden Gebiete ihm den Lehnseid leisteten. c) Zuerst wurde Nicäa erobert und dem griechischen Kaiser überlassen. d) Hieraus erfocht das Heer einen glänzenden Sieg bei Dorylänm über den Emir von Jkonium. e) Der Mangel eines einheitlichen Kriegsplanes hatte zur Folge, daß die Führer sich trennten und selbstsüchtige Zwecke verfolgten.
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