85
P. Sulpicius Rufus setzte es durch, daß sie in alle 35 Tribus verteilt würden. Dadurch war die Zahl der stimmfähigen Bürger ungeheuer gewachsen und den demagogischen Umtrieben das weiteste Feld geöffnet.
4. Der erste mithridatische Krieg, 88—84. Mithridates Vi., König von Pontus, ein energischer, geistig gewandter (er sprach 22 Sprachen), aber sittenloser Despot, hatte sein Gebiet durch Vertreibung benachbarter Könige erweitert. Als aber der König von Bithynien die Römer um Hilfe bat, schickten diese den M.'Aqnilins nach Asien, der indes besiegt und durch geschmolzenes Gold, das man ihm in den Mund goß, getötet wurde. Im Übermut des Sieges ließ Mithridates 80 000 Römer in Asien ermorden. Zu gleicher Zeit erlangte er ein Bündnis mit den Griechen und sandte eine Flotte nach Griechenland.
Feldzug des Sulla. Der römische Senat übertrug mm dem Sulla die Führung des Krieges. Dieser setzte mit 5 Legionen
nach Griechenland über und schlug den Mithridates in zwei Schlachten.
Auch das von der Volkspartei, die nach Sullas Abreise in Rom zur Herrschaft gekommen war, nachgeschickte Heer brachte dem Mithridates Niederlagen bei. Da überdies die Stellung des Mithridates in Asien schwankte und auch seine Flotte der römischen unterlegen war, so schloß er mit Sulla den Frieden zu Dardauus, durch den er auf fein Reich beschränkt und zur Herausgabe der Kriegsschiffe, sowie zur Zahlung von 20000 Talenten Kriegskosten verurteilt wurde.
5. Der Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla, 87—82.
a) Gegensatz zwischen Marius und Sulla. Marius, der Sohn armer Eltern, war ohne wissenschaftliche Erziehung und unter harter
Arbeit aufgewachsen. Im Militärdienst hatte er sich ausgezeichnet und
trat dann als homo novus in die Ämterlaufbahn ein. Er war siebenmal Konsul. Hochgefeiert war er wegen seiner Siege über die Cim-bern und Teutonen. — Sulla, aus altadligem Geschlechte stammend, war ein Mann von feiner Bildung und überlegenem Geiste. Dem Marius gegenüber, der nur Feldherr war, zeichnete er sich auch durch staatsmännische Befähigung aus. Er hatte sich im jugurthinischen und im Bundesgenossen-Kriege hervorgethan. Den an Ehrgeiz ihm gleich-kommenben Marius machte er sich zum bittersten Feinde, als er im Kriege gegen Mithribates bett Oberbefehl erhielt. — Hinter bett tieibeit Männern ftanben die batnals in Rom bestehenben Parteien der Demokraten und der Optituaten.
b) Der Bürgerkrieg bis zur Rückkehr des Sulla. Im
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht]]
TM Hauptwörter (200): [T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: P._Sulpicius_Rufus Sulla Sulla Sullas Sullas Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Marius Marius Sulla
Extrahierte Ortsnamen: Asien Asien Griechenland Griechenland Rom Asien Sulla Sulla Rom Sulla
236
der geistige Hand in Hand. Es blühte die flämische und holländische Malerschule (Rubens, van Dyk, — Rembrandt).
Vorgeschichte des brandenburgisch-preußischen Staates.
Erster Zeitraum der brandenburgisch-preußischen Geschichte.
Von der Gründung der Nordmark bis znm Regierungsantritte der Hohenzollern in der Mark Brandenburg, 938—1415.
A. Die ln# fttr Negrevirng dev
Askclnree, 938—1184.
Die Wenden.
Seitdem die geschichtliche Kunde über das östliche Deutschland reicht, siud im Osten der Elbe, Saale und Naab slavische Völker ansässig, die wie die Germanen dem indogermanischen Volksstamme angehören. Oder und Bober teilten die Polen im Osten von den Wenden im Westen.
a) Stämme. Die Wenden selbst waren in eine Anzahl Stämme geteilt, deren wichtigste folgende waren: 1. die Sorben zwischen der Saale und Elbe, 2. die Heveller an der Havel, 3. die Milzen von der Elbe bis nach Pommern, 4. die Obotriten in Mecklenburg.
b) Lebensweise. Die Wenden wohnten in Städten und Dörfern. Erstere waren gewöhnlich von Wällen und Gräben umgeben und enthielten große Marktplätze. An schwer zugänglichen Plätzen schützten Burgen das Land. Der Reichtum des Landes an Wäldern und Gewässern bot den Bewohnern Nahrung; Bienenzucht, Gartenbau, Obstbau wurden gepflegt. In den Handel lieferten die Wenden wollene Zeuge und Bernstein.
c) Sitten. Bei dem Zusammentreffen der Wenden mit den Deutschen standen sie letzteren in Bildung etwa gleich. Ihr Charakter wird als vortrefflich geschildert. Die kräftige körperliche Beschaffenheit erklärt den kriegerischen Sinn des Volkes und die Liebe zur Freiheit. Zum Kriegsdienste war jeder verpflichtet.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Rembrandt)
Extrahierte Ortsnamen: Nordmark Brandenburg Deutschland Polen Westen Pommern Mecklenburg Bernstein
239
Annahme des Christentums und in der Abhängigkeit von Deutschland erstarkt: Böhmen und Polen. Schon bedrohten dieselben das Deutschtum an der Ostgrenze des Reiches (s. S. 138 und 194), da wurde Albrecht der Bar der Retter deutschen Wesens.
Albrecht der Bär. 1134—1168, ein Graf aus dem Hause Manien, hatte den Kaiser Lothar ans dem Zuge nach Italien begleitet und erhielt dort die Markgrafschaft in der Nordmark. Die feierliche Belehnnng erfolgte 1134 zu Halbersiadt. Beim Antritte seiner Regiernng bestand die Mark nur ans dem ursprünglichen Gebiete im Westen der Elbe.
Ursprung der askanischen Grasen. Der Stammsitz derselben war das Schloß Ballenstädt. Als dasselbe in ein Kloster verwandelt wurde, nahmen die Grasen in Anhalt ihren Sitz und nach Zerstörung des dortigen Schlosses in Aschersleben (latinisiert: Ascaria oder Ascania). Albrecht der Schöne, wegen seiner Tapferkeit der Bür genannt, folgte seinem Vater Otto dem Reichen, der sich durch seine Heirat Güter der Billungschen Familie erworben hatte.
1. Erwerbungen. Albrecht begann die Lösung seiner Aufgabe, die vorliegenden Slavenländer heranzuziehen, mit der Erwerbung der Priegnitz. Um dieselbe Zeit gewann er das Havelland und die Zauche vou dem Wendeukönige Pribislav in Brandenburg, der diese Länder dem Sohne Albrechts als Patengeschenk überwiesen hatte.
2. Kämpfe um das Herzogtum Sachsen. Nicht lange darauf bot sich Albrecht dem Bären Gelegenheit, auch Herzog von Sachsen zu werden. Kaiser Konrad Iii. hatte Heinrich den Stolzen, den mächtigen Welsen, seiner Herzogtümer Sachsen und Bayern verlustig erklärt und ersteres Albrecht dem Bären übertragen. Vergebens aber suchte dieser sich in den Besitz des Herzogtums zu setzen; sogar seine eigenen Länder verlor er. Der lange Streit zwischen den Hohenstaufen und Welsen wurde auf dem Reichstage zu Frankfurt 1142 beigelegt, wo Albrecht die Nordmark und seine Länder wiedererhielt. (Siehe S. 149.)
3. Erhebung des Landes zur Mark Brandenburg. Albrecht war über den ungünstigen Ausgang dieser Kämpfe mißmutig und begann schon neue Rüstungen, als ihn der Kaiser in der Weise versöhnte, daß er das Havelland und die Zauche zu einem neuen Reichssürstentume machte und damit die Erzkämmererwürde verband. Albrecht nannte sich nun „Markgraf von Brandenburg;" die Nordmark galt seitdem als Nebenland.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Lothar Albrecht Otto Albrecht Albrechts Albrechts Albrecht Albrecht Konrad_Iii Konrad Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht
245
steigerte er die innere Kraft des Landes dnrch Beförderung des Handels und Verkehrs (Oder und Elbe wnrden als die Hanpthandels-straßen schiffbar gemacht; Tangermünde an der Elbe machte er zum Hanptstapelplatze). Vor feinem Tode teilte Karl die Gsiblcinbcr unter feine Söhne so, daß a) Wenzel Böhmen und Schlesien, b) Sigismund die Mark Brandenburg und die Kurwürde, c) Johann (von Görlitz) die Neumark und die Lausitz erhalten sollten.
Johann (von Görlitz) starb 1396. Die Lausitz fiel nun an Böhmen, die Neumark an Brandenburg.
2. Sigismund, 1378 — 1415. Er war mit der Erbin von Ungarn und Polen verlobt; daher war fein Streben vorwiegend auf die Erwerbung dieser Länder gerichtet. (Siehe S. 181.) Um die Kosten seiner Kämpfe in Ungarn bestreiten zu können, verpfändete er die Mark an feinen Vetter Jobst von Mähren, 1388.
3. Jobst, 1388—1411. Derselbe ließ, wie Sigismund, die Marken durch Statthalter verwalten, denen Macht und Mittel fehlten, um die Ruhe zu erhalten. Die Marken galten ihm nur als Geldquelle. Daher begann der durch Karl Iv. noch aufgehaltene Verfall des Landes.
a) Grenzgebiete der Uckermark und Priegnitz gingen an Pommern und Mecklenburg verloren.
b) Die Neumark wurde von Sigismund an den deutschen Orden verkauft, 1402.
c) Die Ritter betrachteten (wie im Reiche) das Waffen- und Fehderecht als die Grundlage des öffentlichen Rechtszustandes
(Quitzow, Bredow, Puttlitz).
Die Zerrüttung in der Mark ermöglichte auch neue Machtbildungen im Norden und Osten, a) Die Hansa begann, an innerer
Uneinigkeit zu leiden, und konnte die Vereinigung der drei nördlichen Länder in der Kalmarischen Union 1397 nicht hindern (siehe S. 213); b) der Großfürst Wladislaw Jagiello von Litauen hatte Polen mit seinem Lande vereinigt und begann den Kampf gegen den deutschen Orden, der 1410 erlag; c) in Prag hatte das slavische Element den Sieg über das deutsche davon getragen (Gründung der Universität
Leipzig 1409, siehe S. 182).
Es lag daher die Notwendigkeit nahe, daß in dem alten Markengebiete durch Herstellung der militärischen Macht ein neuer sicherer Wall gegen den slavischen Osten errichtet wurde.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Wenzel Sigismund Johann_(von_Görlitz Johann Johann_(von_Görlitz Johann Sigismund Jobst_von_Mähren Jobst Sigismund Karl_Iv Karl Sigismund Quitzow Bredow Wladislaw_Jagiello
250
ihn, und er wandte sich nach seiner fränkischen Heimat. Die Regierung in der Mark überließ er seinem Sohne Johann, der die schwie-
rige Aufgabe hatte, bei geringen Geldmitteln die Stände zu versöhnen und auswärtige Feinde abzuwehren.
3. Kriege.
a) Kampf in Schlesien. Der Herzog Hans von Sagan machte Ansprüche auf das Herzogtum Glogau, das der Tochter Albrechts als Witwenteil zufallen sollte, und verband sich zu dem Zwecke
mit dem Könige Matthias von Ungarn. Albrecht mußte seinem
bedrängten Sohne zu Hilfe eilen und gewann Krossen, Züllichau, Bobersberg und Sommerfeld für die Mark, 1482.
b) Kampf um Pommern. Die innere Unzufriedenheit in der Mark ermunterte auch die Pommern wieder zum Angriffe auf die Mark. Dieselben mußten jetzt aber die Lehnshoheit und Erbfolge Brandenburgs anerkennen, 1479.
c) Albrecht als Reichsfeldherr. In dem Kriege des Kaisers Friedrich Iii. mit dem Herzoge Karl dem Kühnen von Burgund führte Albrecht die Reichstruppen und zwang den Herzog, die Belagerung von Neuß aufzugeben.
Albrecht nahm noch an der Wahl Maximilians zum römischen Könige teil, 1486, und starb bald darauf.
Änderung in der Politik der Kurfürsten. Während die ersten drei Kurfürsten bei ihrer wichtigen Stellung im Reiche oft Gelegenheit hatten, mit kräftiger Hand in die Reichsangelegenheiten einzugreifen, und sogar als Bewerber um die Kaiserkrone auftreten konnten, hatte jetzt (namentlich seit der Erwerbung Burgunds) das Glück Habsburgs Brandenburg überflügelt. Es war darum natürlich, daß die deutschen Fürsten ihre eigenen Lander mehr als bisher zum Mittelpunkte ihrer Bestrebungen machten. Wahrend ferner die ersten zollerschen Kurfürsten immer noch die fränkischen Lande als ihre eigentliche Heimat ansahen, werden die folgenden in der Mark erst heimisch und beginnen, sich mehr dem Volke zu nähern. Es folgt daher jetzt in der Mark eine Periode friedlicher innerer Entwickelung; es beginnt „die territoriale Seit."
Iv. Johann Cicero, 1486—1499. Er hat den Beinamen von seiner Fertigkeit in der lateinischen Sprache.
1. Regelung der Finanzen. Die geringen Einkünfte des Kurfürsten und die daraus sich ergebende stete Geldverlegenheit veranlaßten ihn, die schon von seinem Vater in Aussicht genommene Biersteuer einzuführen. Von jeder Tonne Bier mußten 12 Pfennige ge-
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Johann Johann Hans_von_Sagan Albrechts Albrechts Matthias_von_Ungarn Albrecht Sommerfeld Albrecht Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Karl_dem_Kühnen_von_Burgund Karl Albrecht Albrecht Albrecht Maximilians Johann_Cicero Johann
175
von der Vogelweide). Der letzte Babenberger fiel 1246 im Kampfe gegen die Ungarn, worauf Ottokar von Böhmen das Herzogkum in Besitz nahm.
2. Gründung der habsburgischen Hausmacht. Mit dm eroberten Ländern Österreich, Steiermark, Kram belehnte Rudolf seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf und legte dadurch, sowie durch glückliche Verheiratung seiner sechs Töchter, den Grund zu der Macht des Hauses Habsburg. Käruthen erhielt der Graf Meinhard von Tirol. Böhmen und Mähren blieben dem Sohne Ottokars, Wenzel.
3. Thätigkeit für das Reich. Rudolfs Streben war darauf gerichtet, den Landfrieden zu sichern. In Franken, am Rhein und in Thüringen zerstörte er viele Raubburgen. Auf die Kaiserkrönung verzichtete er.
Die Wahl seines Sohnes Albrecht konnte er nicht durchsetzen. Es folgte der tapfere, aber unbegüterte Graf
Ii. Adolf von Wassau, 1292—1298. In seinem Streben nach Gründung einer Hausmacht war er weniger glücklich. Mit Hilfsgeldern aus England, die zu einem Kriege gegen Frankreich bestimmt waren, kaufte er Thüringen und Meißen von Albrecht dem Entarteten, konnte aber diese Länder gegen dessen Söhne Friedrich („mit der gebissenen Wange") und Diezmann nicht behaupten. Als er den bei der Wahl gegebenen Versprechungen gegen die geistlichen Fürsten nicht nachkam und durch Begünstigung der Städte sich von den anderen Ständen unabhängig zu machen suchte, entstand ein Gegenbund der Fürsten. Der König wurde abgesetzt und Albrecht von Österreich ihm gegenübergestellt. Adolf fiel nach ritterlichem Kampfe bei Göllheim, 1298.
Hi. Albrecht von Ästerreich, 1298—1308, der Sohn Rudolfs, war ein strenger und thatkräftiger Mann. Sein Streben war ein doppeltes:
1. Er suchte die königliche Macht dauernd über die fürstliche zu erheben und die Krone erblich zu machen. Aber er sand Widerspruch an den rheinischen Kurfürsten, die er deswegen zur Herausgabe der Rheinzölle zwang. Auch begünstigte er ihnen gegenüber die Städte. Um die Gunst des Papstes Bonisacins Viii. bemühte er sich, indem er von dem Bündnisse mit Philipp dem Schönen von Frankreich abließ und dem Papste Zugeständnisse machte. Dieselben wurden aber gegenstandslos, da des Bonifacius zweiter Nachfolger, Klemeus V.,
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste]]
Extrahierte Personennamen: Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolf Rudolf Albrecht Rudolf Rudolf Meinhard_von_Tirol Ottokars Wenzel Rudolfs Rudolfs Albrecht Albrecht Adolf_von_Wassau Adolf Albrecht Albrecht Friedrich_( Friedrich Albrecht_von_Österreich Albrecht Adolf Albrecht_von_Ästerreich Albrecht Rudolfs Philipp Philipp Klemeus_V.
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Steiermark Habsburg Ottokars Rhein Thüringen England Frankreich Göllheim Rudolfs Rheinzölle Frankreich
178
Zweiter Abschnitt.
Kaiser aus dem Dause Kommen- Kuseemvueg, 1347-1438.
I. Kart Iv., 1347—1378. Er war ein wissenschaftlich gebildeter und praktischer Fürst, der mehr auf dem Wege der Diplomatie, als durch Waffen erreicht hat. Seinem Erblande Böhmen war er ein Vater, dem Reiche ein „Erzstiesvater."
1. Zug nach Italien. Auf einem Zuge nach Italien erwarb er die lombardische und die Kaiserkrone; doch erfüllte er nicht die Erwartungen der Patrioten, die Parteien zu versöhnen und Recht und Ordnung herzustellen. Daher kehrte er verspottet zurück.
2. Thätigkeit für das Reich. Diese beschränkte sich auf den Erlaß des Reichsgesetzes der „Goldenen Bulle," 1356. Dieselbe enthält: a) Bestimmungen über die Wahl und Krönung des römischen Königs und über die Rechte der Kurfürsten. Letztere erhalten in ihren Ländern die höchste Gerichtsbarkeit, von der eine Appellation an den Kaiser nicht zulässig ist; ihre Länder werden für unteilbar erklärt, und es stehen ihnen die vollen Hoheitsrechte und Regalien zu; b) Bestimmungen über den Landfrieden.
Bedeutung der Goldenen Bulle. Dieselbe stellte die kurfürstliche Oligarchie als gesetzlich fest. Die selbständige Stellung der Kurfürsten mußte schließlich eine Zerstückelung des Reiches zur Folge haben. Karl Iv. glaubte allerdings, durch die Goldene Bulle gewonnen zu haben, da er zwei Kurfürstentümer besaß und seinen Nachfolgern die Krone gesichert hatte.
3. Sorge für die Hausmacht. Zu seinen Erbländern, Böhmen und der Oberlausitz, erwarb Karl die Oberpfalz, Schlesien, die Niederlausitz und im Vertrage zu Fürstenwalde 1373 Brandenburg.
Seine landesväterliche Sorge erstreckte sich vorzüglich auf Böhmen.
a) Er gründete in Prag die erste deutsche Universität, 1348;
b) er ließ Böhmen durch deutsche Ansiedler germanisieren und kul-
tivieren;
c) die Stadt Prag, seine Residenz, wurde verschönert;
d) die Badeorte Karlsbad und Teplitz verdanken ihm ihre Entstehung ;
e) er hob den Berg- und Weinbau, Handel und Verkehr.
Vor seinem Tode gab Karl Iv. seinem bereits zum Kaiser ge-
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Karl Karl Karl_Iv Karl
wählten Sohne Wenzel Böhmen; sein anderer Sohn Sigmund erhielt die Mark Brandenburg, sein Neffe Jobst Mähren.
H. Wenzel, 1378—1400 (f 1419).
I. „Einungen." Seine geringe Sorge für das Reich veranlaßte die Stände, sich durch Verbindungen selbst Zu schützen, und die schon früher vorhandenen Einungen erlangten unter ihm die höchste Blüte.
A. Verbindungen der Städte.
a) Die Kansa (= Verbindung). Dieselbe entstand teils aus kaufmännischen Vereinen, gebildet zur Beförderung gemeinsamer Handelsinteressen, teils aus Städtebündnissen, deren Zweck der äußere Schutz des Handels war. Lübeck und die wendischen Städte waren der Kern des Bundes; allmählich wurde die Hansa die erste Handels- und Seemacht im nördlichen Europa. Die höchste Blüte hatte sie zur Zeit ihres siegreichen Krieges mit Dänemark (1361—1370), und nun übte sie auch eine politische Macht im Norden aus. Im 15. Jahrhunderte teilte sie sich in 4 Quartiere: das westfälische mit Köln, das wendische mit Lübeck, das sächsische mit Braunschweig, das preußische mit Danzig als Vorort.
b) Die (Eidgenossenschaft der 7 friesischen Städte. Die Friesen, in denen ein konservatives Element lebte, das sich im Festhalten an den alten Freiheiten zeigte, schlossen sich gegen die holländisch^ Grafen zu einer Eidgenossenschaft zusammen.
c) Die schweizerische (Eidgenossenschaft. Dieselbe hatte sich durch den Beitritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern vergrößert und wies einen zweiten Versuch Österreichs, die Herrschaft zu erneuern, durch den Sieg bei Sempach 1386 zurück (Arnold Winkelried).
(1) Die Städtehündniffe im südwestlichen Deutschland.
1. Weiterentwickelnng der städtischen Verfassung. Mit dem Fortschritte der Teilung der Arbeit stieg irt den Städten die Bedeutung des Handwerkes und Gewerbes. Die Handwerker, die ihren Zuwachs vorzüglich durch Pfahlbürger erhielten, schlossen sich zu Zünften zusammen, die sich neben die Gilden der Kaufleute stellten. Es beginnt nun der Kamps zwischen den in den Zünften vertretenen plebejischen Elementen mit den Patriziergeschlechtern um
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
181
der Erzbischof von Köln als Herzog von Westfalen; derselbe belehnte die Freigrafen. Das Entstehen geordneter Rechtszustände machte der Feme ein Ende.
3. Wenzels Thätigkeit im Reiche. Seine Versuche, den Landfrieden zu befestigen, hatten keine Erfolge. Seitdem überließ er sich der Trägheit und Trunksucht und verlor dadurch, sowie durch seine Härte gegen die Geistlichkeit (Johann Nepomuk) die Achtung des Volkes. Als er das Reichslehen Mailand veräußert hatte, ward er abgesetzt, 1400.
Iii. Uuprecht von der Wfatz, 1400—1410. Es gelang ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch die Bemühungen, Mailand wiederzuerwerben, waren erfolglos.
Iv. Sigmund, 1410—1437. Für seine Wahl hatte besonders Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggras von Nürnberg, gewirkt. Beim Antritte seiner Regierung war er bereits Kurfürst von Brandenburg und König von Ungarn; am Ende derselben wurde er auch als König von Böhmen anerkannt.
1. Kampf um Ungarn (vor Antritt seiner Regierung). Ludwig der Große, König von Ungarn, 1342—82, hatte seine älteste Tochter Maria mit Sigmund verlobt. Letzterer musste sich aber die Krone Ungarns gegen einen von den Ungarn gewählten Prätendenten erkämpfen. Bald darauf bedrohten ihn die Türken.
a) Ansturm der Türken. Das seldschukische Fürstentum Jkonium war durch die Mongolen aufgelöst und dann unter 10 turkomannische Häuptlinge geteilt worden. Einer derselben, Osman, legte durch Eroberung Bithyniens den Grund zum „Osmanischen Reiche." Seine Nachfolger find: Drchan, der die Janitscharen gründete, Miirad I., der bis Adrianopel vordrang, und Bajazeth, „der Blitz." Letzterer besiegte Sigmund bei Nikopolis, 1396.
b) Rettung. Die Rettung aus der Gefahr brachten die Mongolen, die unter Timur Lenk her anstürmten und Bajazeth bei Angora 1402 besiegten.
2. Die bedeutendsten Ereignisse unter Sigmunds Regierung sind das Konzil zu Konstanz und der Hussitenkrieg.
A. Das Konzil zu Konstanz, 1414—18, das größte im Mittelalter, hatte eine dreifache Aufgabe:
a) Die Beilegung des Kirchenschismas. Nachdem die Päpste ihren Sitz von Avignon, wo sie in großer Abhängigkeit von Frankreich gestanden, wieder nach Rom verlegt hatten (1377), fanden doppelte Papstwahlen statt (zu Avignon und in Rom). Das Schisma wurde vergrößert, als das Konzil zu Pisa 1409
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Extrahierte Personennamen: Wenzels Johann_Nepomuk) Johann Friedrich_Vi Friedrich Burggras_von_Nürnberg Ludwig_der_Große Ludwig Maria Maria Timur_Lenk
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Mailand Mailand Brandenburg Ungarn Ungarn Ungarn Ungarn Nikopolis Angora Avignon Frankreich Rom Avignon Rom
182
die beiden Päpste absetzte und einen neuen Papst wählte. Es standen sich nun drei Päpste gegenüber: Gregor Xii., Benedikt Xiii. und Johann Xxiii. Das Konzil zu Konstanz bewog die beiden ersten zur Resignation, setzte letzteren ab und erhob Martin V., der allgemein anerkannt wurde.
b) Widerlegung der Lehren des Hus. Johann Hns, Professor an der Universität Prag, hatte die Schriften des Oxforder Theologen Johann Wikliss durch seinen Freund Hieronymus Faulsisch kennen gelernt und verbreitet. Dieselben wichen zum Teil von der katholischen Lehre ab und gingen von den Angriffen auf das Mönchtum und den Vorrang des Papstes zur Leugnung der Traussubstantiation und anderer Dogmen über. Da die kirchliche Gegenpartei besonders in den deutschen Professoren ihren Halt hatte, so kam zu dem religiösen Gegensatze bald ein nationaler, und Hus wußte seinen Einfluß beim Könige Wenzel zu einer Benachteiligung der deutschen Lehrer auszunutzen. Letztere wanderten daher mit ihren Schülern aus und gründeten die Universität Leipzig, 1409. Hus wurde unter Znsichernng freien Geleites vor das Konzil zu Konstanz geladen und hier zum Widerrufe seiner Lehren aufgefordert. Da er sich dazu nicht verstand, ward er der weltlichen Gerechtigkeit überliefert und gemäß einer Bestimmung des Schwabenspiegels verbrannt, 1415. Im folgenden Jahre starb auch Hieronymus von Prag den Feuertod.
c) Reform der Kirche an Haupt und Gliedern. Die Sitten des Weltklerus und der Mönche waren wieder in bedenklicher Weise verfallen, und wiederholt war das Verlangen nach Reformen zum Ausdrucke gelangt. Das Konzil erfüllte dasselbe nicht vollständig, sondern der Papst schloß mit den einzelnen Nationen Konkordate, um die wichtigsten Mißbräuche zu beseitigen.
Anmerkung. Auf dem Konzile zu Konstanz vollzog Sigmund
auch einen Akt, dessen Bedeutung man damals nicht voraussehen
konnte: er belehnte den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich Vi. von Hohenzollern, mit der Mark Brandenburg, 1415.
B. Der Hussitenkrieg, 1419—37.
a) Charakter. Der Tod des Hus erregte in Böhmen eine furchtbare Aufregung und einen Volkskrieg, dessen Zweck nicht bloß in der Ver-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Gregor_Xii Gregor Benedikt_Xiii Johann_Xxiii Johann Martin_V. Johann_Hns Johann Johann Hieronymus_Faulsisch Friedrich_Vi Friedrich