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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 85

1888 - Habelschwerdt : Franke
85 P. Sulpicius Rufus setzte es durch, daß sie in alle 35 Tribus verteilt würden. Dadurch war die Zahl der stimmfähigen Bürger ungeheuer gewachsen und den demagogischen Umtrieben das weiteste Feld geöffnet. 4. Der erste mithridatische Krieg, 88—84. Mithridates Vi., König von Pontus, ein energischer, geistig gewandter (er sprach 22 Sprachen), aber sittenloser Despot, hatte sein Gebiet durch Vertreibung benachbarter Könige erweitert. Als aber der König von Bithynien die Römer um Hilfe bat, schickten diese den M.'Aqnilins nach Asien, der indes besiegt und durch geschmolzenes Gold, das man ihm in den Mund goß, getötet wurde. Im Übermut des Sieges ließ Mithridates 80 000 Römer in Asien ermorden. Zu gleicher Zeit erlangte er ein Bündnis mit den Griechen und sandte eine Flotte nach Griechenland. Feldzug des Sulla. Der römische Senat übertrug mm dem Sulla die Führung des Krieges. Dieser setzte mit 5 Legionen nach Griechenland über und schlug den Mithridates in zwei Schlachten. Auch das von der Volkspartei, die nach Sullas Abreise in Rom zur Herrschaft gekommen war, nachgeschickte Heer brachte dem Mithridates Niederlagen bei. Da überdies die Stellung des Mithridates in Asien schwankte und auch seine Flotte der römischen unterlegen war, so schloß er mit Sulla den Frieden zu Dardauus, durch den er auf fein Reich beschränkt und zur Herausgabe der Kriegsschiffe, sowie zur Zahlung von 20000 Talenten Kriegskosten verurteilt wurde. 5. Der Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla, 87—82. a) Gegensatz zwischen Marius und Sulla. Marius, der Sohn armer Eltern, war ohne wissenschaftliche Erziehung und unter harter Arbeit aufgewachsen. Im Militärdienst hatte er sich ausgezeichnet und trat dann als homo novus in die Ämterlaufbahn ein. Er war siebenmal Konsul. Hochgefeiert war er wegen seiner Siege über die Cim-bern und Teutonen. — Sulla, aus altadligem Geschlechte stammend, war ein Mann von feiner Bildung und überlegenem Geiste. Dem Marius gegenüber, der nur Feldherr war, zeichnete er sich auch durch staatsmännische Befähigung aus. Er hatte sich im jugurthinischen und im Bundesgenossen-Kriege hervorgethan. Den an Ehrgeiz ihm gleich-kommenben Marius machte er sich zum bittersten Feinde, als er im Kriege gegen Mithribates bett Oberbefehl erhielt. — Hinter bett tieibeit Männern ftanben die batnals in Rom bestehenben Parteien der Demokraten und der Optituaten. b) Der Bürgerkrieg bis zur Rückkehr des Sulla. Im

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 23

1888 - Habelschwerdt : Franke
Bergland von Arkadien, ans demselben im Nw. der Erymanthns. Nach Süden erstreckt sich bis zum Kap Tänaron der Taygetns. 4. Flüsse. Dieselben sind, da das Land nirgends große Längs-thäler zeigt, nur knrz; manche versiegen während des Sommers. a) In Nordgriechenland: 1. Der Penens, der sich durch das Thal Tempe einen Weg ins Meer bahnt, 2. der Sperchens, 3. der Acheron mit dem Cocytns in Epirns, 4. der Achelons. b) In Mittelgriechenland: Der Cephisus, der sich in den See Kopais ergießt. c) Im Peloponnes: 1. Der Alpheus, 2. der Eurotas, 3. der Pamisns. 5. Klima und Erzeugnisse. Das Klima zeigt bei der mannig-fachen Abwechselung von Berg und Thal eine große Verschiedenheit. In: Winter sind Schnee und Eis seltene Erscheinungen. Herbst und Frühjahr bringen reiche Regengüsse. Die Hitze des Sommers wird durch die Nähe des Meeres gemildert. Der Boden zeichnet sich nicht durch besondere Fruchtbarkeit aus. In der Nähe der Flüsse und Seeen aber lohnt der Anbau reichlich. 6. Einteilung des Landes. a) Nordgriechenland. Landschaften: 1. Epirns, 2. Thessalien. b) Mittelgriechenland. Landschaften: 1. Akarnanien, 2. Ätolien, 3. Doris, 4. Lokris, 5. Phocis (Delphi), 6. Böotien (Theben, Chäronea, Platää, Anlis), 7. Attika (Athen, zur Zeit ihrer Blüte ca. 180000 Eiuw.), 8. Megaris. c) Der Peloponnes. Landschaften: 1. Korinth, 2. Sieyon, 3. Achaia, 4. Elis, 5. Messenien, 6. Lacedämon oder Lako-nien (Sparta), 7. Argolis, 8. Arkadien (Mantinea). 7. Die Inseln. a) Im Norden des Ägäischen Meeres: Jmbros, Samo-thrake, Thasos, Lemnos. b) An d er attischen Küste: Euböa. c) Im Saronischen Meerbusen: Salamis, Ägina, Kalanria. d) An der lakonischen Küste: Cythera. e) I m Jonische n M eere: Zakynthns, Cephallenia, Jthaka, Lenkas, Korkyra. f) In der Mitte und im Snden des Ägäischen Meei'e§: aa) Die Cykladeu (Delos, Naxos, Paros).

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 22

1888 - Habelschwerdt : Franke
22 B. Die Völker Europas. I. Die Griechen. Das griechische Land. 1. Weltstellung Griechenlands. Die griechische Halbinsel war durch ihre Lage dazu bestimmt, die aus dem Osten kommende Knltnr der ältesten Menschheit aufzunehmen und weiter zu entwickeln. Zugleich bildeten sich in Griechenland ini Gegensatz zu dem im Orient herrschenden Despotismus Staaten mit freier Verfassung, deren Bürger mit Aufopferung und Gemeinsinn dem Baterlande dienten. 2. Wagerechte Gliederung der Balkanhalbinsel. Dieselbe ist an der Ostküste reicher als an der Westküste. Im Peloponnes kommt auf 13 qkm Land 1 km Küste. Meeresteile: 1. der Pontns Enxi-nus oder das Schwarze Meer; 2. der Bosporus; 3. die Propontis; 4. der Hellespont; 5. der Melasbnsen; 6. vier Buseu an der Halbinsel Chalcidice; 7. der Pagasäische Busen; 8. der Malische Busen; 9. der Euripus; 10. sechs Meerbusen am Peloponnes; 11. der Am-bracische Busen. 3. Vertikale Gliederung. Die Gebirge der Balkanhalbinscl stehen durch die Dinarischen Alpen mit den Ostalpen in Verbindung und erstrecken sich bis zum Kap Täuaron. a) D i e Gebirge von N o r d g r i e ch e n l a n d. Sie beginnen mit dem Pindus, der au seinem Nordende nach Osten die Kernt-bnnischen Berge mit dem 3000 m hohen Olympus, nach Westen die Cerannischen Berge sendet. An seinem Südende erheben sich der Othrys und der Ota. Letzterer tritt bis ans Meer und ließ hier nur den Paß der Thermopylen frei. — Thessalien ist gegen die Seeseite von dem Pelion und Ossa abgeschlossen. b) Die Gebirge von Mittelgriechenland oder Hellas. Die südliche Fortsetzung des Öta ist der Parnassus, Sitz des Apollo und der Musen. In einer Schlucht lag der Orakeltempel von Delphi. Südöstlich schließt sich au den Parnassus der Helikon und weiterhin der Cithäron. In Attika liegen der Parnes, Pentelikus und Hymcttus, an der Südspitzc das Gebirge Lan-rinm mit Silbergrnben. c) Die Gebirge des Peloponnes. In der Mitte liegt das

4. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 15

1904 - Habelschwerdt : Franke
15 Thermophlen frei. Thessalien ist gegen die Seeseite von dem Pelion und Ossa abgeschlossen. b) Die Gebirge von Mittelgriechenland oder Hellas. Die sdliche Fortsetzung des ta ist der Parnaffus, der Sitz des Apollo und der Musen. In einer Schlucht lag der Orakel-tempel von Delphi. Sdstlich schliet sich an den Par-. nassns der Helikon und weiterhin der Cithron. In Attika liegen der Parnes, Pentelikus und Hymettus, an der Sdspitze das Gebirge Laurion mit Silbergruben. c) Die Gebirge des Peloponnes. In der Mitte liegt das Bergland von Arkadien, auf demselben im Nordwesten der Ery-mnthus. Nach Sden erstreckt sich bis zum Kap Tanaron der Tahgetus. 4 Flsse. Dieselben sind, da das Land nirgends groe Lngs-thler zeigt, nur kurz; manche versiegen während des Sommers. a) In Nordgriechenland: Der Peneus, der sich durch das Thal Tempe einen Weg ins Meer bahnt, der Acheron mit dem Kochtus in Epirus. b) In Mittelgriechenland: Der Cephisns, der sich in den See Kopis ergiet. c) Im Peloponnes: Der Alp Heus, der Eurtas. 5. Klima und Erzeugnisse. Das Klima zeigt bei der mannig-fachen Abwechselung von Berg und Thal eine groe Verschiedenheit. Im Winter sind Schnee und Eis seltene Erscheinungen. Herbst und Frhjahr bringen reiche Regengsse. Die Hitze des Sommers wird durch die Nhe des Meeres gemildert. Der Boden zeichnet sich nicht durch besondere Fruchtbarkeit aus. In der Nhe der Flsse und Seeen aber lohnt der Anbau reichlich. 6. Einteilung des Landes. a) Nordgriechenland. Landschaften: 1. Epus (Dodtrn), 2. Thessalien. b) Mittelgriechenland. Landschaften: 1. Akarnnien, 2. Atollen, 3. Doris, 4. Lkris, 5. Phcis (Delphi), 6. Btien (Theben, Chronea, Plat, Lenktra, Aulis), 7. Attila (Athen, Marathon), 8. Megaris. c) Der Peloponnes. Landschaften: 1. Korinth, 2. Sicyon, Achia, 4. Elis, 5. Messenien, 6. Lacedmon oder Laknien (Sparta), 7. rgolis, 8. Arkadien (Mantinea). 7. Inseln. a) Im Norden des gischen Meeres: Jmbros, Thasos, Lemnos. b) An der attischen Kste: Euba.

5. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 19

1904 - Habelschwerdt : Franke
19 wurden diese Wanderungen durch das Drngen nordischer barbarischer Völker nach Sden, wohl auch durch die Abenteuerlust der griechischen Stmme selbst. Wenn die wandernden Vlkerschaften auf verwandte Stammesgemeinschaften stieen, verschmolzen sie sich mit ihnen. Zumeist aber wurden die Wohnsitze zu eng, und es fanden berseeische Aus-Wanderungen statt, deren Ziel die gesamte Kste des Mittelmeeres war. Auf den griechischen Inseln, am Pontus Euxinus, an der Kste von Thrazien (nrdlich vom gischen Meer), Italien, Gallien, Spanien, Afrika entstanden griechische Ansiedelungen (Kolonien), die, wie Milet, Smyrna, Syrakus, Tarent, Massilia (Marseille) durch Handel und Gewerbe reich und mchtig wurden. Am sptesten kamen die Dorier zur Ruhe, die, als ihnen das kleine Gebirgsland zwischen ta und Parna nicht mehr gengte, bei Naupaktus der die Meerenge setzten und im Peloponnes die Landschaften Argolis und Lakonien in Besitz nahmen. Mehrere dieser Wanderungen bilden den geschichtlichen Kern reich ausgeschmckter Sagen, die von gewaltigen Unternehmungen erzählen, an denen die Heroen aller griechischen Stmme beteiligt erscheinen. 1. Als die olischen Botier die Ebene am Kopaissee besetzten und ihr den Namen (Botien) gaben, muten die dort ansssigen Minyer weichen. Sie setzten der das Meer und lieen sich am Pontus Euxinus nieber. Diese berseeische Wanberung hat die Veranlassung zur Argonautensage gegeben. Jason, ein Knigssohn aus Jolkos, verlangte die ihm von seinem heim vorenthaltene Herrschaft zurck. Da gab ihm dieser in der Hoffnung, sich seiner zu entledigen, den Auftrag, das goldene Vlie in Kolchis zu holen. Dasselbe stammte von einem goldwolligen Widber, der einst zwei Knigskinber aus Orchomenos in Botien, Phrixos und Helle, die von ihrer Stiefmutter schlecht behanbett wrben, der das Meer gebracht hatte. Helle war auf dem Wege in die Meerenge zwischen Europa und Asien gefallen, die nach ihr den Namen Helles pont erhielt. Phrixos aber hatte den Wibber in Kolchis geopfert und sein Fell in einem heiligen Haine aufgehngt, wo es von einem feuerschnaubenben Drachen bewacht wrbe. Jason, nach Abenteuern begierig, nahm den Auftrag an und unternahm mit den bebeutenbften Heiben Griechenlands, Herakles, Theseus, Peleus u. a auf einem Schiffe, das den Namen Argo fhrte, die Fahrt nach Kolchis. Mit Hilfe der Mcbea, der Tochter des bortigen Knigs, die eine Zauberin war, erbeutete er das golbene Vlie. 2. Bei dem Einbringen der Dorier in den Peloponnes tvcmbten sich auch die bort ansssigen Achet, die unter Knigen aus dem Hause der Pelopiben standen, der das Meer und eroberten in langwierigen Kmpfen die Stbte der Darbaner im nordwestlichen Kleinasten, vor allem Troja. Diese Rck-ronnberung der Acher liegt wahrscheinlich der Sage vom trojanischen Kriege zu Grunbe. Helena, die schne Gemahlin des Knigs Menelos von Sparta, war von dem trojanischen Knigssohne Paris geraubt warben. Um den Schimpf zu rchen, rsteten sich Menetaos und sein Bruder Agamemnon, König von Mycen, zum Kriege. Die hellenischen Heiben nahinen am Nachezuge teil, und es sammelte sich eine Flotte von 1200 Schiffen im Hafen von Aulls. Die Gttin Artemis, die dem Agamemnon zrnte und die Flotte durch anhal tenbe Winbslllle zurckhielt, sollte durch die Opferung der Iphigenie, der Tochter des Agamemnon, vershnt werben; die Gttin aber erbarmte sich der 2*

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 2

1904 - Habelschwerdt : Franke
2 getrieben und mit Balken verbunden wurden, bauten Jger und Fischer ihre Htten. Wie die auf dem Seeboden lagernden Abflle ergeben, besaen die Bewohner der Pfahlbauten schon die meisten unserer heutigen Haustiere und bestellten kleine Ackerstcke mit Weizen, Gerste, Lein, Hirse und Erbsen. 2. Die Bronzezeit. Etwa im 2. Jahrtausend v. Chr. lernten die mitteleuropischen Völker das Metall, und zwar zuerst das Kupfer kennen, das auf dem Handelsweg ans dem Orient kam. Kupfer wurde spter mit Zinn (510 /o) zusammengeschmolzen und ergab Bronze, aus der die ver-schiedenartigsten Gerte hergestellt wurden, doch blieben daneben noch lange Steinwerkzeuge im Gebrauch. Mit der Einfhrung des Metalls begann auf allen Gebieten des menschlichen Lebens ein hoher Aufschwung. Die zahlreich gefundenen Bronzewaffen: Kelte (meielartige Beile), Dolche, Schwerter, Messer, ferner die Fibeln (Bgelnadeln zum Zusammenhalten der Kleider), Armringe, Becken n. bergt, zeigen schon knstlerische Verzierungen. Gegen Ende der Bronzezeit entwickelte sich im Ostalpengebiet, in Sddeutschland und der Schweiz die Hallstattkultur, die ihren Namen von den Funden bei Hallstatt im Salzkammergut erhielt. Unter den zahl-reichen schnen Bronzegegenstnden, die auf eine wohlhabende, ackerban-treibende Bevlkerung hindeuten, finden sich auch Gerte aus Eisen, weshalb man diese Periode auch als erste Eisenzeit bezeichnet. 3. Die Eisenzeit oder die La Tne-Periode. Sie hat letzteren Namen von dem Fundorte La Tene, d. h. Untiefe, bei dem Dorfe Marin am Nordende des Nenenburger Sees in der Schweiz erhalten. Hier fand man in den Ruinen eines Jnselblockhauses Mengen von eisernen Waffen, Werkzeugen, Helmen, Schilden, Schmucksachen und Sensenklingen, welche sich von den rmischen unterscheiden und wie die Hallsttter Funde von Kelten herrhren, die in den letzten vorchristlichen Jahrhunderten hier herrschten. Auch im mittleren Nordeuropa lassen sich aus den Funden vorgeschicht-liche Verhltnisse erkennen, die hnlichkeit mit denen des Alpenvorlandes haben. Die in Norddeutschland, namentlich in Mecklenburg, Pommern und Westpreuen zahlreich gefundenen Steinwerkzeuge deuten auf eine langbauernbe Steinzeit hin. Die Trger dieser Kultur waren jedenfalls schon Germanen. Auch mit Ornamenten verzierte Tongefe und Schmuckstcke aus Knochen und Bernstein sind uns hier erhalten geblieben. Die aus groen Steinblcken errichteten Grabkammern, Dolmen genannt, und die Ganggrber, Grabhael mit kellerartigem Eingang, die fr viele Leichen bestimmt waren, lassen schon auf eine staatliche Glieberung dieses Volkes schlieen. Auch in biesen Gegenden folgte auf die Steinzeit das Zeitalter der Bronze und des Eisens. Wie alle Kulturperioden sind die vorgeschichtlichen Zeitalter nicht beutlich voneinanber geschieden; ebenso lassen die Funde nicht immer auf eine gleichmige Entwicklung der Kultur schlieen.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 138

1904 - Habelschwerdt : Franke
138 b. Zunftkmpfe. In den zahlreichen Kmpfen, in die zur Zeit der stndischen Gegenstze die Städte verwickelt wurden, spielten die Znfte meist die ausschlaggebende Rolle (vgl. Uhland: Die Schlacht bei Reutlingen). Darum begann sich das Selbstgefhl der allmhlich wohlhabend gewordenen Meister mchtig zu regen. Auch ntzten in vielen Stdten die Geschlechter ihre leitende Stellung aus, um sich zu bereichern und die Lasten auf andere abzuwlzen. Deshalb ver-langten die Znfte nach Teilnahme an der Verwaltung der stdtischen Republik. Da aber die Geschlechter an ihren Vorrechten festhielten, kam es im 14. Jahrhundert in vielen Stdten zu blutigen Zunft-kmpfen. In einzelnen Orten, wie Braunschweig (137480), Straburg (1332), Augsburg (1368), wurde die Herrschaft des aristokratischen Rates ganz vernichtet, während in anderen, wie in Nrnberg und Frankfurt a. M., die Geschlechter von den Znften gezwungen wrben, einige Handwerksmeister in den Rat aufzunehmen. In Breslau endete der Aufstand der Znfte (1418) mit einem blutigen Strafgericht (1420) und dem Verlust ihrer Vorrechte. c. Der sptmittelalterliche Handel. Im 14. Jahrhundert blhte nicht nur das Erwerbsleben innerhalb der einzelnen stdtischen Wirtschaftsgebiete, sondern es gewann auch der Auenhandel bei dem Flei und Wagemut der deutschen Kanfleute einen groen Umfang. Whrend die Hanseaten (vgl. S. 122) bis ins 15. Jahrhundert den nordeuropischen Handel beherrschten, zogen die Kausleute der ober-deutschen Städte aus ihrer Verbindung mit Venedig und dem rasch emporblhenden Antwerpen reichen Gewinn. Von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts verfnffachte sich der Schiffs-verkehr auf dem Rhein. Nrnberg und Frankfurt a. M. wurden Haupt-Handelsstdte Europas, und die Frankfurter Messe entwickelte sich zum Mittelpunkte des Welthandels. Selbst die Ablenkung nach Westen, die der Handel durch die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien erfuhr (1498), frderte anfangs den sddeutschen Handel in hohem Mae. Die Welser und andere Augsburger Grokausleute grndeten in Lissabon eine Niederlassung, und ihre Schiffe beteiligten sich an den Fahrten der Portugiesen nach Ostindien, um die Erzeugnisse des alten Wunderlandes, namentlich die vielbegehrten Gewrze, zu holen. Unter dem Einflsse des aufblhenden Handels nud Gewerbes begann die Geld Wirtschaft immer mehr die Naturalwirtschaft zu ver-drngen. Dazu kam, da die genossenschaftlich organisierten deutschen Bergleute in Bhmen, im Erzgebirge, in Tirol, Krnten, Krain und Steiermark groe Mengen von Gold und Silber gewannen. So lieferte allein das 1471 zu Schneeberg im Erzgebirge entdeckte Silberbergwerk in den ersten dreiig Jahren 325 000 Zentner Silber. Infolgedessen Steinhausen, Der Kaufmann in der deutschen Vergangenheit. Leipzig 1899.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 2

1912 - Habelschwerdt : Franke
2 und Pommern entdeckt worden sind. Auf Pfhlen, die in den Seegrund getrieben und durch Balken verbunden wurden, bauten Jger und Fischer ihre Htten (Taf. 2). Wie die auf dem Seeboden lagernden Abflle ergeben haben, besaen die Bewohner der Pfahlbauten schon die meisten unserer heutigen Haustiere und bestellten kleine Ackerstcke mit Weizen, Gerste, Hirse, Lein, Bohnen und Erbsen. Sie verstanden bereits zu spinnen und zu weben und Tongefe herzustellen. Doch kannten sie noch nicht die Drehscheibe. 2. Die Bronzezeit. Etwa im 2. Jahrtausend v. Chr. lernten die mittel-europischen Völker das Metall, und zwar zuerst das Kupfer, kennen, das auf dem Handelswege aus dem Orient kam. Kupfer wurde spter mit Zinn (510/o) zusammengeschmolzen und ergab Bronze, aus der die verschieden-artigsten Gerte hergestellt wurden; doch blieben daneben noch lange Zeit Steinwerkzeuge im Gebrauch. Mit der Einfhrung des Metalls nahm die Kultur einen hohen Aufschwung. Die gefundenen Bronzewaffen: Kelte (== Beile), Dolche, Schwerter, Messer, ferner die Fibeln (= Bgelnadeln zum Zusammenhalten der Kleider), Armringe, Becken u. dgl. zeigen schon knstlerische Verzierungen (Taf. 1). Gegen Ende der Bronzezeit entwickelte sich im Ostalpengebiet, in Sddeutschland und in der Schweiz die Hallstattkultur, die ihren Namen von den Funden bei Hallstatt in Obersterreich erhalten hat. Sie zeigt eine groe hnlichkeit mit der durch die Ausgrabungen in Troja, Tiryns und Myken (vgl. I, Bd. 3, S. 4) aufgedeckten Kultur im Zeitalter Homers. Unter den zahlreichen schnen Bronzegegenstnden, die auf eine wohlhabende, ackerbautreibende Bevlkerung hindeuten, fand man schon Gerte aus Elsen, weshalb die Hallstattperiode auch als ltere Eisenzeit bezeichnet wird. 3. Die jngere Eisenzeit. Sie heit auch die La Tene-Periode nach dem Fundorte La Tene, d. h. Untiefe, bei dem Dorfe Marin am Nord ende des Neuenburger Sees in der Schweiz. Hier fand man in den Ruinen eines Jnselblockhauses viele eiserne Waffen, Werkzeuge, Helme, Schilde, Schmucksachen und Sensenklingen, die nicht rmischen Ursprungs sind, sondern wie die Hallsttter Funde von Kelten herrhren, die in der vorchristlichen Zeit hier gewohnt haben (Taf. 1). Die in Norddeutfchland, namentlich in Mecklenburg, Pommern und Westpreuen, hufig gefundenen Steinwerkzeuge deuten auf eine langdauernde Steinzeit hin. Auch hier entwickelten sich in vorgeschichtlicher Zeit hnliche Kulturverhltnisse tote in dem Alpenvorlands, und es folgte auf die Steinzeit das Zeitalter der Bronze und des Eisens. Die Trger dieser Kultur waren jedenfalls Germanen. Auch mit Ornamenten verzierte Tongese und Schmuckstcke aus Knochen und Bernstein sind uns hier erhalten geblieben. Die aus groen Steinblcken errichteten Grabkammern, die Dolmen (Taf. 2) und, wenn sie mit Erde bedeckt waren, Hnengrber genannt wurden, und die Ganggrber, Grabhgel mit kellerartigem Eingange, die fr viele Leichen bestimmt waren, lassen auf frhe Entstehung grerer Gemeinwesen schlieen.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 1

1912 - Habelschwerdt : Franke
Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreiigjhrigen Krieges. Das Mittelalter. Erster Zeitraum. Die Urzeit Deutschlands. Erster Abschnitt. Die trorgefdjidjtltdjm Kulturperioden. der die Ureinwohner Mitteleuropas haben wir erst durch die Aus-grabungen der letzten Zeit einige Aufschlsse gewonnen. In dem nrdlichen Alpenvorlande findet man Reste von drei vorgeschichtlichen Zeitaltern, die wie alle Kulturperioden nicht deutlich voneinander geschieden sind. Auch lassen die Funde nicht auf eine gleichmige Entwicklung der urgeschichtlichen Kultur Mitteleuropas schlieen. 1. Die Steinzeit. Die Menschen der lteren Steinzeit standen auf niedriger Kulturstufe. Sie bauten noch keine Htten, sondern suchten in Hhlen, unter berhngenden Felsen und im Gestrpp Unterkunft. (Vgl. die Ureinwohner Australiens.) Von ihren Waffen sind Pfeil- und Speeript^en, die meist aus behauenem Feuerstein oder aus Knochen hergestellt sind, von ihren Gerten Schaber und Beile aus Stein an verschiedenen Orten gefunden worden (Taf. 1). Ihre Nahrung bildeten die im Walde erlegten Tiere und die Fische der Flsse und Seen. Eine etwas hhere Kultur besaen die Bewohner Mitteleuropas whrenb der jngeren Steinzeit. Sie bauten jetzt Htten und verstauben es, die Steinwerkzeuge durch Reiben mit anberen Steinen zu schleifen und zu burchbohren. Einen weiteren Fortschritt in der Kulturentwicklung zeigen die Bewohner der Pfahlbauten, bereit Reste in der Schweiz, in Oberbayern, Obersterreich und vereinzelt in Wrttemberg, Branbenburg, Mecklenburg Lamvrecht, Deutsche Geschichte: Die Urzeit Deutschlanbs. Atzler, Quellenstoffe und Lesestcke. I. Nr. 1. Fuhse, Die deutschen Alter-tuter. Sammlung Gschen. Arnolb, Deutsche Urzeit. Gotha 1881. Atzler, Beschichte fr Lehrerseminare. 1

10. Geschichte des Altertums - S. 19

1912 - Habelschwerdt : Franke
19 Eingänge des Schwarzen Meeres kamen sie glücklich zwischen zwei Felsen hindurch, die beständig unter furchtbarem Krachen aneinander schlugen. Seit dieser Zeit stehen die Felsen still. 3. Die Heldentaten Jasons. Als Jason in Kolchis angelangt war, forderte er vom Könige das goldene Vlies. Der König versprach, es ihm zu geben; doch sollte Jason vorher durch Heldentaten beweisen, daß er den Schatz verdiene. Zuerst mußte er mit zwei feuerschnaubenden Stieren einen Acker umpflügen, dann Drachenzähne in die Furchen säen und die daraus hervorwachsenden geharnischten Männer besiegen. Alle diese Taten gelangen Jason mit Hilfe der zauberkundigen Königstochter Medea, deren Herz er gewonnen hatte. Nachdem sie auch den Drachen eingeschläfert hatte, raubte Jason das Vlies und floh mit der Königstochter. Das Schiff kam glücklich in Korinth an, und Jason bestieg den Thron. Zu den Sagen vom Argonautenzuge haben wahrscheinlich die Seefahrten der Theffalier und Böotier nach dem Osten die Veranlassung gegeben. Die Gdipirssage. 1. Ödipus. Dem König Läius von Theben war vom Orakel geweissagt worden, daß ihn sein eigener Sohn töten werde. Als ihm nun von seiner Gemahlin Jo käste ein Sohn geboren wurde, befahl der Vater, den Neugeborenen auszusetzen. Der damit beauftragte Sklave übergab das Kind, dessen Füße durchstochen und fest zusammengeschnürt worden waren, aus Mitleid einem Hirten, der es zu seinem Herrn, dem kinderlosen König von Korinth, trug. Dieser nahm den Knaben an Kindesstatt an und nannte ihn wegen seiner geschwollenen Füße Ödipus, d. h. Schwellfuß. Als er zum Jüngling herangewachsen war, erfuhr er, daß er nicht der Sohn des Königs von Korinth sei. Er befragte das delphische Orakel um seine Eltern, und dieses warnte ihn vor der Rückkehr in die Heimat, weil er sonst seinen Vater töten und sich mit seiner Mutter vermählen würde. Ödipus wagte deshalb nicht, nach Korinth zurückzukehren, sondern schlug einen anderen Weg ein. In einer Schlucht traf er mit Lains zusammen, der nur von einem Diener begleitet wurde. Da der Jüngling sich nicht zur Seite drängen lassen wollte, kam es zum Streit. Ödipus erschlug den Diener und den Herrn und zog weiter, ohne zu ahnen, daß er seinen eigenen Vater getötet hatte. Nach einiger Zeit kam er nach Theben. Die Bewohner dieser Stadt waren in großer Not. Sie hatten ihren König verloren und wurden von einem Ungeheuer, Sphinx genannt, geplagt. Es war dies ein Löwe mit einem Frauengesicht, der auf einem Felsen bei der Stadt lagerte und jedem vorüberziehenden Wanderer ein Rätsel aufgab. Wer es nicht lösen konnte, wurde von ihm in die Tiefe 2*
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