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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 13

1907 - Leipzig : Freytag
13 auferzogen. Mit dem siebenten Jahre kamen die Knaben in eine staatliche Erziehungsanstalt. Hier lernten sie Hunger und Durst, Hitze und Klte und alle Arten von Entbehrungen zu ertragen. Einmal im Jahre wurden sie sogar bis auf das Blut gepeitscht. Dabei zu weinen oder zu klagen galt als die grte Schande. Neben der krperlichen trat die geistige Ausbildung zurck. Nur die Musik wurde gepflegt und die lakonische Redeweise. Darunter versteht man die Kunst, eine kurze aber treffende Antwort zu geben. Einst rhmten sich z. B. die Feinde der Spartaner und sprachen: Unser sind so viele, da die Sonne verdunkelt wird, wenn wir die Pfeile abschieen." Da lautete die Antwort: Um so besser, dann werden wir im Schatten kmpfen." Wenn die spartanischen Kinder von lteren Personen etwas gefragt wurden, so muten sie kurz, verstndig und ehrerbietig antworten. Waren die jungen Spartaner zu Mnnern herangewachsen, so be-schstigten sie sich mit Jagd und Waffenbungen, während sie die Sklaven arbeiten lieen. Ihre Lieblingsbeschftigung war der Krieg. Aber auch im Frieden lebten sie wie im Kriege. Keiner durfte zu Hause essen, sondern sie speisten gemeinschaftlich. Fnfzehn saen gewhnlich an einem Tische. Sie aen einfach und mig. Ihre Lieblingsgericht war die schwarze Suppe. Ein asiatischer König hatte viel von dieser Suppe gehrt und wollte sie auch einmal versuchen, aber sie mundete ihm nicht. Da sprach der spartanische Koch, der sie bereitet hatte: Diese Suppe mu man nach einem Bade im Enrotas essen." Die Wohnung der Spartaner war einfach. Das Dach ihrer kleinen Huser sollte nur mit der Axt und die Thre nur mit der Sge gearbeitet sein. Damit die Spartaner nicht durch die ppigen Sitten fremder Völker verdorben wrden, war den Spartanern das Reifen ins Ausland verboten und den Fremden der Aufenthalt in Sparta erschwert. Lykurg fhrte nmlich eisernes Geld ein, welches wegen seiner Schwere den fremden Kaufleuten zu lstig war; so kam bald kein Handelsschiff mehr an die spartanische Kste. Das Orakel zu Delphi hatte geweissagt, da Sparta groß und mchtig sein werde, solange es den Gesetzen des Lykurg treu bliebe. Dieser Spruch ging in Erfllung; denn bald war Sparta der mchtigste Staat nicht nur im Peloponnes, sondern zeitweise sogar in ganz Griechenland. 10. Solon. 594. Solon stammte aus der alten athenischen Knigsfamilie und benutzte seinen groen Reichtum dazu, in feiner Jugend weite Reifen zu machen. So kam er nach gypten und Kleinasien und sammelte sich berall reiche Kenntnisse, die er spter zum Nutzen seiner Mitbrger verwendete. Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe A. 2

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 14

1907 - Leipzig : Freytag
14 In seine Vaterstadt zurckgekehrt, mute er zu seinem Schmerze ver-nehmen, da die schne Insel Salamis den Athenern von ihren Feinden im Kriege weggenommen worden war. Mehrere Versuche waren gemacht worden, dieselbe wieder zu erobern. Aber alle waren so klglich gescheitert, da man verboten hatte, mit einem Wort die Insel zu erwhnen. Da griff Solon zu einer List. Er stellte sich wahnsinnig und entflammte auf dem Marktplatze von Athen durch ein feuriges Gedicht die Brger zu solcher Begeisterung, da alle ihm folgten mit dem Rufe: Auf, auf nach Salamis!" Und im ersten Anlauf wurde die Insel wiedergewonnen. Seitdem besa Solon das volle Vertrauen seiner Mitbrger, die ihm den ehrenvollen Auftrag gaben, dem Staate Gesetze zu geben. Nachdem Solon seine Gesetze geschrieben hatte, muten die Athener ihm schwren, in zehn Jahren nichts an denselben zu ndern. Dann ging er wieder auf Reisen und kam zu dem reichen und mchtigen König Krsus von Lydien. Dieser zeigte ihm seine Schtze und seine Macht und forderte ihn auf, ihn glcklich zu preisen. Solon aber weigerte sich und sprach: Niemand ist vor seinem Tode glcklich zu preisen". Die Wahrheit dieser Worte sollte Krsus bald an sich selbst erfahren. Er wurde von feinem Feinde Cyrus im Kriege besiegt und gefangen ge-nommen und sollte auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. Als schon die Flammen emporschlugen, gedachte er jener Worte und rief dreimal aus: Solon, Solon, Solon!" Cyrus, der den Ruf hrte, aber nicht verstand, lie ihn heruntersteigen. Krsus erzhlte die Geschichte, und Cyrus schenkte ihm das Leben, weil er frchtete, es knnte ihm auch ein-mal so gehen. Solon aber wurde nach seinem Tode zu den sieben Weisen des Altertums gezhlt. 11. Leonidas. 480. Xerxes, der König des gewaltigen Perserreiches, wollte das kleine aber tapfere Volk der Griechen unterwerfen. Die Völker von ganz Asien bot er zu diesem Zuge auf, und so groß war die Menge seiner Scharen, da er sie selbst nicht zu zhlen vermochte. Er lie eine Brcke der den Hellespont schlagen, aber der Sturm zerstrte sie. Da ward Xerxes so zornig, da er die Werkleute enthaupten und selbst das Meer zchtigen lie. Er warf dicke Ketten hinein, als wollte er das Meer fesseln, wie er bald die Griechen zu fesseln gedachte. Auf einer neuen Brcke wurde dann der bergang bewerkstelligt. Es dauerte sieben Tage und sieben Nchte, bis all die Hunderttausende hinber waren.

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 15

1907 - Leipzig : Freytag
15 Auf die Kunde von dem Herannahen eines so gewaltigen Heeres schickten viele griechische Städte Erde und Wasser als Zeichen der Unter-werfung. Die Spartaner und Athener aber beschlossen, sich zu ver-teidigen. In dem Engpa der Thermopylen stellte sich der spartanische König Leonidas mit 300 Spartanern und 6000 Bundesgenossen den Persern entgegen. Xerxes lachte, als er hrte, da dieses Huflein gegen seine Millionen kmpfen wollte, und er schickte einen Boten an Leonidas mit der Aufforderung, die Waffen auszuliefern. Komm und hole sie", lautete die lakonische Antwort. Da gingen die Perser zum Sturme vor, aber Schar um Schar wurde von den tapferen Griechen zurckgeworfen. Selbst die Tapfersten des persischen Heeres, die Schar der Unsterblichen, fielen von den Hnden der Spartaner. Und vielleicht wre es dem Leonidas gelungen, hier den Zug der Perser aufzuhalten, wenn sich nicht unter den umwohnenden Griechen ein Verrter gefunden htte. Dieser fhrte auf einem verborgenen Gebirgspfade 20.000perser den Griechen in den Rcken. Feinde vor sich, Feinde hinter sich! so blieb den Griechen nichts brig als zu fliehen oder zu sterben. Leonidas mit seinen 300 Getreuen und 700 andern Griechen whlte das letztere. Nach tapferer Gegenwehr starben alle den Heldentod. Das dankbare Vaterland setzte ihnen ein Denkmal mit der Inschrift: Wanderer, kommst du nach Sparta, verkndige borten, du habest Uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl." Ein Lwe von Stein zeigte die Sttte, wo Leonidas selbst ge-fallen war. 12. Ebrmtlmlr. 480. Nach der Schlacht in den Thermopylen marschierten die Perser sengend und brennend auf Athen los. Zu gleicher Zeit wurde die Stadt von der starken persischen Flotte bedroht. In dieser Not wurde Themi-stokles der Retter seiner Vaterstadt und seines ganzen Vaterlandes. Schon in seiner Jugend hatte dieser Mann ungewhnliche Anlagen ge-zeigt, so da sein Lehrer voll Bewunderung ausrief: Themistokles ist ge-schaffen, um dereinst der Segen oder der Fluch seiner Vaterstadt zu werden." Als Themistokles herangewachsen war, erkannte er bald, da der Kampf mit den Persern nicht zu Lande sondern zu Wasser ausgefochten werden msse. Deshalb hatten die Athener aus seinen Rat sich eine starke Flotte von 200 Schiffen erbaut. Als nun das persische Landheer Athen bedrohte, fragten die Athener das Orakel zu Delphi um Rat, was sie tun sollten. Dieses gab ihnen die rtselhafte Antwort, sie sollten sich hinter hlzernen Mauern verteibigen. 2*

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 16

1907 - Leipzig : Freytag
16 Niemand verstand diese Worte. Themistokles aber sprach: Mit den hol-zernen Mauern sind die Schiffe gemeint." Auf seinen Rat gaben darauf die Athener schweren Herzens ihre Stadt den Persern zur Plnderung preis und gingen auf die Schiffe. Weiber und Kinder wurden auf die benachbarten Inseln geflchtet; die Greise hingegen konnten sich nicht ent-schlieen, die geliebte Vaterstadt zu verlassen und wollten lieber mit ihr untergehen. Die Stadt wurde von den Persern zerstrt. Die griechische Flotte hatte sich unterdessen bei der Insel Salamis auf-gestellt. Ihr gegenber lag die persische Flotte. So weit das Auge reichte, war das Meer mit Schiffen bedeckt. Da sank den Griechen der Mut, und sie wollten die Schiffe verlassen, um wieder in die Heimat zurckzukehren. Jetzt nahm The-mistokles seine Zuflucht zu einer List. Er schrieb einen Brief an den Perserknig; darin stand geschrieben: Groer König, die Griechen wollen fliehen. Ich bin dein Freund und rate dir, sie anzugreifen, solange sie noch beisammen sind." Terxes glaubte den Worten des Themistokles und schritt zum Angriff. Nun waren die Griechen gezwungen zu kmpfen. Es war aber das Meer an dieser Stelle sehr enge, so da nur wenige der persischen Schiffe am Kampfe teilnehmen konnten. Auch wehte ein fr die Perser Abb. 5. Themistokles. ungnstiger Wind. Und die Griechen erfochten einen so glnzenden Sieg, da die Trmmer der persischen Flotte weithin das Meer bedeckten, und die Gestade und Felsen ringsum mit Leichen bedeckt waren. Terxes floh; um ihn aber desto schneller aus dem Lande zu bringen, griff Themistokles zu einer neuen List. Er lie ihm sagen, die Griechen wollten die Brcke der den Hellespont abbrechen. Xerxes schenkte ihm abermals Glauben, und um nicht von der Heimat abgeschnitten zu werden, beeilte er sich, nach Asien zurckzukehren. Themistokles erntete fr die Dienste, die er seinem Vaterlande geleistet hatte, Dank und Undank. Nach der Schlacht bei Salamis war kein Name in Griechenland so gefeiert wie der feine. Als einst ganz Griechen-

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 17

1907 - Leipzig : Freytag
17 land zu den olympischen Festspielen versammelt war, da standen beim Erscheinen des Themistokles alle Zuschauer von ihren Sitzen auf; keiner dachte mehr an die Spiele, und alle sahen und zeigten nur auf ihn. Spter aber wurde er des Strebeus nach der Alleinherrschaft angeklagt. Er mute seine Vaterstadt verlassen, und da er nirgendwo in Griechen-land eine Zufluchtsttte fand, begab er sich an den Hos des Perserknigs. Terxes war gestorben, aber sein Sohn nahm den Themistokles freundlich auf, weil er ihn gegen die verhaten Griechen brauchen zu knnen hoffte. Aber Themistokles liebte auch in der Fremde noch sein undankbares Vater-land, und als spter der Perserknig seine Hilfe in Anspruch nahm, soll er lieber Gist genommen haben, als da er dem Perserknig gegen Griechen-land beigestanden htte. 13. Alexander der Groe. 336323. Alexanders Jugend. Alexander der Groe war der Sohn des Knigs Philipp von Mazedonien. Sein Vater lie dem reich begabten Knaben eine vortreffliche Erziehung zuteil werden. Sein Lehrer war der Grieche Aristoteles, der berhmteste Gelehrte der damaligen Zeit. Mit Recht hat man gesagt, nie habe ein berhmterer Lehrer einen berhmteren Zgling gehabt. Am liebsten las Alexander die Gesnge Homers, in denen die Heldentaten der Griechen vor Troja besungen werden. Die Jlias nahm er mit auf allen seinen Reisen, sogar in die Schlacht; und wenn er abends sich zur Ruh begab, legte er sie unter sein Kopfkissen. Achilleus war sein Lieblingsheld und sein Vorbild, dem er nachzueifern strebte. Wenn daher Alexander von einem neuen Siege seines Vaters hrte, so freute er sich nicht, sondern traurig rief er aus: Mein Vater wird noch die ganze Welt erobern und mir nichts zu tun brig lassen." Einst wurde dem Könige Philipp ein prchtiges Streitro, Namens Bnkephalos, um einen hohen Preis zum Kauf angeboten. Aber das Tier war sehr wild und wollte keinen Reiter auf seinem Rcken dulden. Die besten Reiter hatten schon vergebens ihre Kunst versucht, und schon wollte man es wieder fortfhren, da bat Alexander seinen Vater, auch einen Versuch machen zu drfen. Er fate das Pferd am Zgel und stellte es mit dem Kopfe gegen die Sonne, denn er hatte bemerkt, da es vor seinem eigenen Schatten scheute. Er streichelte den Hals des Tieres, dann ein khner Sprung, und Alexander sa auf seinem Rcken. Wie der Wind sauste er mit ihm davon. Philipp und die Umstehenden zitterten fr das Leben des Prinzen. Als dieser aber nach einiger Zeit wieder umlenkte und mit dem gezhmten Tiere vor dem Vater anhielt, umarmte

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 18

1907 - Leipzig : Freytag
18 dieser seinen Sohn und sprach gerhrt: Mein Sohn, suche dir ein anderes Knigreich, Mazedonien ist fr dich zu klein." Alexander in Griechenland. Als Alexander zwanzig Jahre alt war, folgte er seinem Vater auf dem Throne von Mazedonien. Gleich nach seiner Thronbesteigung begab er sich nach Korinth, um sich auch von den Griechen huldigen zu lassen. Hier wohnte da-mals ein weiser, aber wunderlicher Mann, Namens Diogenes. Er lebte nach dem Grundsatze desso-k rat es, derjenige sei am glcklichsten, der die wenigsten Bedrfnisse habe. Aber diesen Grund-satz zog Diogenes durch bertrei-bung ins Lcher-liehe. Er trug einen langen, wilden Bart, einen zerrissenen Mantel und wohnte in einer Tonne. Als einziges Hansge-rt hatte er einen hlzernen Trink- Abb. 6. Weiter d-r @ro6e. b-cher. Da et aber eines Tages sah/ wie ein Knabe aus der hohlen Hand Wasser trank, wars er auch den Becher fort und trank von jetzt ab ebenfalls aus der Hand. Alexander beschlo, den sonderbaren Mann zu besuchen. Als der König mit seinem glnzenden Gefolge ankam, sa Diogenes gerade vor seiner Tonne und sonnte sich. Alexander knpfte ein Gesprch mit ihm an und erhielt von ihm weise und verstndige Antworten. Beim Abschied fragte er ihn: Kann ich dir eine Gunst erweisen?" O ja", sprach Diogenes, geh mir ein

7. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 19

1907 - Leipzig : Freytag
19 wenig aus der Sonne." Da versetzte der König: Wahrlich, wenn ich nicht Alexander wre, mchte ich wohl Diogenes sein!" Alexander in Kleinasien. Alexander hatte den khnen Plan gefat, das mchtige Perserreich zu erobern Mit einem kleinen, aber tchtigen Heere setzte er der den Hellespont nach Kleinasien hinber. Hier besuchte er zuerst die Sttte, wo dereinst Troja gestanden hatte, und schmckte die Grber der dort gefallenen Helden, besonders das des Achilleus. Auf seinem weiteren Zuge kam er an den kleinen Flu Gra-uikus, auf dessen anderer Seite sich ein persisches Heer ausgestellt hatte. Man widerriet ihm den bergang, aber Alexander sprach: Der groe Hellespont mte sich ja schmen, wenn wir uns durch ein so kleines Flchen aufhalten lieen." Er sprang hinein, seine Mazedonier folgten ihm und schlugen die Feinde in die Flucht. In dieser Schlacht geriet Alexander in groe Lebensgefahr, aber sein Unterfeldherr Klitus rettete ihn. Von hier zog Alexander weiter und kam nach Gordium. Dort befand sich ein uralter heiliger Knigswagen, dessen Riemenwerk in einen knstlichen Knoten verschlungen war. Die Bewohner erzhlten sich, wer diesen Knoten zu lsen verstnde, wrde Herr sein der ganz Asien. Alexander bedachte sich nicht lange, nahm sein Schwert und hieb mit einem Schlage den Knoten mitten durch. Im folgenden Frhjahr zog Alexander weiter und kam nach Tarsus. Hier erkrankte er nach einem Bade, das er erhitzt in dem kalten Wasser eines Flusses genommen. Fiebernd ward er heraus getragen, und man frchtete fr sein Leben. Da gab ihm sein Leibarzt Philipp ein Mittel, das zwar schnelle Heilung bringen, aber auch sehr gefhrlich fein konnte. Im Begriff, den Trank einzunehmen, erhielt Alexander einen Brief mit dem Inhalte: Nimm dich vor deinem Leibarzt Philipp in acht; er ist von dem Perserknig bestochen und will dich vergiften." Alexander las den Brief und reichte ihn dann dem Philipp, zu gleicher Zeit aber trank er die Arznei herzhaft aus. Sein Vertrauen wurde glnzend belohnt, denn schon nach drei Tagen stand er wieder gesund und frisch an der Spitze seines jubelnden Heeres. Bei Jssus, unweit Tarsus, hatte sich ihm der Perserknig Darins Kodomannns selbst mit einem gewaltigen Heere entgegengestellt. Aber Alexander besiegte ihn in einer mrderischen Schlacht. Darias floh, aber seine Mutter, Gattin und Tchter fielen in die Hnde des Siegers. Dieser jedoch behandelte sie rcksichtsvoll und ehrerbietig. Als dies Darins erfuhr, soll er gerhrt ausgerufen haben: Erhaltet mir, ihr Götter, mein Reich, damit ich mich dankbar beweisen kann. Habt ihr aber seinen Untergang beschlossen, so gebt es keinem andern als dem Mazedonierknig Alexander".

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 46

1887 - Leipzig : Freytag
46 29. Alexander der chroe. 850 1- Auf Philipp folgte sein Sohn Alexander, der 356 geboren, von der Natnr aufs reichste ausgestattet war und eine ausgezeichnete Erziehung genossen hatte (sein Lehrer Aristoteles). Bei Chronea hatte er den Sieg entschieden; nach seines Vaters Tod unterwarf er rasch die aufrhre-rischen Barbaren im Norden durch einen siegreichen Feldzug bis zur unteren Donau. Auf das Gercht, er sei gefallen, emprten sich die Thebaner. Um einem Umsichgreifen dieser Aufstnde vorzubeugen, eilte er herbei und zerstrte Theben, indem er nur die Tempel und das Hans, in welchem einst der Dichter Pindar gewohnt hatte, verschonte. Nun lie er sich auf dem Isthmus, wie vordem sein Vater, zum Oberfeldherrn ernennen und erffnete 334 im Frhling 334 den Feldzug gegen Persien. In Korinth traf er mit dem verrckten Sokrates", dem anspruchslosen Phi-losophen Diogenes aus Sinope zusammen. Nach einer Unterredung mit ihm, sollte sich der Weise eine Gnade ausbitten. Gehe mir ans der Sonne," ant-wortete dieser, der sich eine Tonne zur Wohnung hergerichtet hatte. Der junge König erwiderte: Wre ich nicht Alexander, so mchte ich Diogenes sein." 2. Mit 30000 Mann zu Fu und 5000 Reitern setzte er der den Hellespont und opferte am Grabe des Achilles, seines Vorbildes. Am Granikos schlug er ein persisch-griechisches Heer von 40000 Mann, zog dann durch Lydien bis Phrygicn und blieb der Winter in Gordion, wo er den berhmten gordischen Knoten" zerhieb. Im Frhjahr berschritt er den Halys und rckte der die eilieischen Psse nach Tarsus. Infolge eines Bades erkrankte er und schwebte zwischen Leben und Tod; die rztliche Kuust des Philippos, dem er gegen seine Verleumder Vertraueu schenkte, rettete ihn. Die Perser, welche ihm mit einem starken Heere in den Rcken fallen wollten, 333 wurden von ihm bei Jffos geschlagen und der Perserknig znr Flucht der den Euphrat gezwungen. Dessen Lager fiel ihm in die Hnde, seine in Gefangenschaft geratene Familie aber behandelte er kniglich". Ein von Darius angebotener Frieden gegen Abtretung der Reichshlfte wurde abgelehnt. 3. Bevor er in das innere Persien vordrang, unterwarf er Phnizien, zerstrte Ty rn s nach siebenmonatlicher Belagerung, eroberte Syrien und gypten, wo er als Befreier" begrt wurde. Hier unternahm er einen Zng durch die Wste nach dem berhmten Orakel des Jupiter Ammott, dessen Priester ihn fr den Sohn des Gottes erklrten. An der westlichen Nilmnduug grn-dete er die Handelsstadt Alexandria. Dann wandte er sich wieder gegen Osten, berschritt beit Euphrat und Tigris und gelangte nach dem alten Assyrien, wo Darius ihn mit neu gesammelten Streitkrften erwartete. In der Schlacht 331 bei A r b e l a (unweit des alten Ninive) erfocht er einen endgltigen Sieg der das weitaus zahlreichere Heer; Darius floh nach Ekbatana, während

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 16

1887 - Leipzig : Freytag
16 ihn der Mensch durch Reinheit des Lebens frdern. Der Reine geht nach dem Tode zu den Lichtgeistern ein, während der Unreine in der Finsternis bleibt. Das heilige Buch heit Zendavesta, die Priester Magier. 3. Die Meder standen in den ltesten Zeiten unter der Herrschaft 640 der Assyrer, von denen sie sich um das Jahr 640 frei machten. Der König Kyaxares dehnte spter das Reich durch glckliche Eroberungen noch weiter aus und machte in Gemeinschaft mit dem babylonischen Statthalter Nabopo-606 lassar dem assyrischen Reiche durch Zerstrung von Rimoc 606 ein Ende. Die medische Herrschaft erstreckte sich in dieser Zeit vom Indus bis zum Halys in Kleinasien. Aber schon sein Nachfolger Aftyages verlor seinen Thron an Cyrus, den Sohn des persischen Satthalters Kambyses. Die Perser hatten sich unter der Anfhrung des Cyrus erhoben und den Meder-->58 knig in der Schlacht bei Pafargad 558 besiegt und gefangengenommen. Cyrus nannte sich von nun an König der Perser. Die Sage macht den Cyrus zum Enkel des Astyages von dessen Tochter Mandane. Durch Trume gewarnt, habe er den Cyrus als Kind aussetzen lassen, derselbe sei aber auf wunderbare Weise gerettet worden und habe spter mit Hilfe des Harpagus den Aufstand gegen seinen Grovater unternommen. . 10. Gyrus, Kamyses, Darms. Kultur der Perser. 1. Cyrus dehnte das neugegrndete Perserreich durch mehrere erfolgreiche Kriege aus. Er besiegte deu König Krsos von Lydien, der seine Herrschaft der das westliche Kleinasien bis znm Halysfluffe ausgebreitet und sich auch die griechischen Kstenstdte unterworfen hatte. Da er sich durch den Stnrz des Astyages von Cyrus bedroht sah, sing er mit diesem, im Vertrauen auf einen Orakelspruch, Krieg an, wurde aber geschlagen, seine Hauptstadt Sardes eingenommen und er selbst gefangen. Lydien wurde persische Provinz, und auch die griechischen Kolonien muteu die persische Oberhoheit anerkennen. Kcsos, der fr den reichsten König galt, erhielt einst den Besuch des weise Solon vou Athen, dem er seine Schtze zeigte und dann die Frage vorlegte, wen er fr den Glcklichsten halte. Solon nannte zunchst einen athenischen Brger Tellus und dann zwei Jnglinge ans Argos, Kleobis und Biton, um ihm an diesen Beispielen die Wahrheit zu erlutern, dass niemand vor seinem Tode glcklich ge-priesen werden knne. Als der Krieg mit Cyrus ausbrach, erhielt Krsos vom Orakel zu Delphi den zweideutigen Spruch: Wenn Du der deu Halys gehst, wirst Du ei groes Reich zerstrener wurde geschlagen und sollte auf dem Scheiterhaufen verbraunt werden. Von den Flammen umwogt, rief er dreimal Solon!", woraus rhu Cyrus vor sich führen und den Hergang erzählen lie. Tief ergriffen, begnadigte ihn Cyrus und behielt ihn als Freund und Ratgeber bei sich. Die nchste Eroberung war Babylon, dessen König dem Krsos hatte beistehen wollen. Das babylonische Heer wurde geschlagen, die feste Stadt

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 34

1887 - Leipzig : Freytag
34 mute, auf welchem ihn die nachsetzenden Feinde hart bedrngten. Da riet der Statthalter des thrazischen Chersoneses, der Athener Miltiades, die Donaubrcke abzubrechen und durch den Untergang des Darius die Freiheit der kleinasiatischen Griechen zu begrnden. Ihm widersprach Histios, der Stadtoberste von Milet, weil er in Darius den Schutzherrn seiner Machtstellung erblickte, und da er mit seinem Rate durchdrang und Darius dadurch gerettet wurde, so erhielt er von diesem zur Belohnung seiner Treue einen reichen Landstrich in Thrazien, während Miltiades fliehen mute. Da aber Histios hier seine Macht immer weiter ausdehnte, so berief ihn der arg-whnische Perserknig an seinen Hof nach Snsa, wo er in einer Art von Gefangenschaft lebte, ans der er sich heraussehnte. An seine Stelle als Statthalter vou Milet war sein Schwiegersohn Aristagoras getreten, welcher wegen einer verunglckten Unternehmung gegen die Insel Naxos von dem Perserknig zur Verantwortung gezogen zu werdeu frchtete und des-halb auch zur Emprung geneigt war. Beide setzten sich mit einander ins Einvernehmen und planten eine Erhebung, zu welcher sie die Hlfe der Griechen des Mutterlandes anriefen. 2. Aristagoras wandte sich zuerst an die kriegstchtigen Spartaner, deren einer König sich der Bestechung auf die Einsprache seines Tchterchens Gorgo unzuguzlich erwies. Die Athener aber, welche Darius hatte zwingen wollen, den vertriebenen Hippias wieder als Herrn anzunehmen, sagten ihm, wie auch die Eretri er auf Euba, ihre Untersttzung zu und schickten einige Schiffe. Die Aufstndischen, welche anfangs Erfolg hatten, wurden jedoch wegen Mangel an Einigkeit und guter Fhrung bei Lade, einer kleinen Insel unweit Milet, in einer Seeschlacht geschlagen, Milet erobert und verwstet und das ganze Land wieder unterworfen. Aristagoras entfloh nach Thrazien, wo er erschlagen wurde. Darius, welcher schon lange auf die Unterwerfung der europischen Griechen ausging, bentzte diese Einmi-schung der Athener zum Vorwand fr einen Rachezug. Als Darius hrte, da sich die Athener an dem ionischen Aufstand beteiligt hatten, scho er einen Pfeil in die Luft mit den Worten: O Zeus, verleihe mir Rache an den Athenern." Von einem Diener lie er sich tglich dreimal vor Tisch die Worte zurufen: Herr, gedenke der Athener!" 3. Den ersten Zug gegen die Griechen lie Darius durch seinen Schwieger-shn Mardonius unternehmen; ein Landheer wurde auf Schiffen der den Hellespont gesetzt und eroberte Mazedonien, so da die persische Herrschaft bis an den Olhmpos reicht; die Flotte aber wurde, als sie um das Vor-gebirg Athos herumsegelte, von einem heftigen Sturm berrascht und litt Schiffbruch. Es sollen 1300 Schiffe und 20000 Mann dabei zugrunde gegangen sein. So war der erste Zug miglckt, aber Darius betrieb nun um so umfassendere Vorbereitungen zu einem zweiten Zug.
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