15
Kriege hat Karl gefhrt. Aber er war nicht nur ein groer Kriegsheld, er war auch groß im Frieden. Er sorgte fr den Landmann wie fr den Kaufmann, besonders aber fr die Schulen. Vor Karl dem Groen gab es noch fast gar keine Schulen in seinem Reiche. Die wenigsten Menschen konnten lesen und schreiben. Karl aber berief gelehrte Männer an seinen Hof und grndete eine Schule, die ein Muster fr viele andere sein sollte. Der Kaiser selbst trat fters in die Schule, um sich von dem Flei und den Fortschritten der Kinder zu berzeugen. Dabei fand er einmal, da die Kinder der Vornehmen nicht so fleiig waren wie die der
Abb. 5. Karl der Groe empfngt eine arabische Gesandtschaft.
(Nach eine* Komposition von Franz Siemer in Mnchen. Ans Lohmehers Wandbildern f. d, gesch, Unterricht.)
Geringeren. Darber wurde Karl zornig. Er lie die Fleiigen zu seiner Rechten treten und lobte sie; die Faulen aber muten sich auf seine linke Seite stellen, und er tadelte sie mit harten Worten. Viele von den fleiigen Schlern hat er spter zu hohen Stellungen erhoben. Karl selbst hatte in seiner Jugend keine Gelegenheit gehabt, das Schreiben zu erlernen. Deshalb versuchte er es noch in seinem Alter. Unter seinem Kopfkissen hatte er eine mit Wachs bestrichene Tafel liegen; darauf bte er sich nachts, wenn er nicht schlafen konnte. Doch seine wuchtige Faust wute besser das Schwert zu führen als den Griffel und die Feder.
2*
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl_der_Groe Karl Franz_Siemer Franz Karl Karl Karl Karl
28
Konradins Hinrichtung. Karl von Anjou berief jetzt Rechts-gelehrte aus allen Teilen des Reiches nach Neapel, die der Konradin das Urteil sprechen sollten. Aber alle sprachen ihn frei, weil er fr sein gutes Recht gestritten habe. Nur einer sprach Karl zu Gefallen das Schuldig der ihn aus. Karl aber folgte der Stimme des einen und verurteilte Konradin zum Tode. Dieser hrte die Nachricht mit Fassung. Er bentzte die kurze Zeit, die ihm noch blieb, um sein Testament zu machen und sich auf den Tod Vorzuberelten. Dann bestieg er mit Er-gebung das Blutgerst, das man dicht vor der Stadt am herrlichen Golf von Neapel aufgeschlagen hatte. Vergebens versuchte er, nicht fr sich, sondern fr seinen Freund Friedrich von Baden Gnade zu er-langen. Karl von Anjou blieb hart. Dann kniete er nieder und neigte das Haupt zum Todesstreiche. Seine letzten Worte waren: Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt von Henkershand. Friedrich schrie bei diesem Anblicke laut auf vor Schmerz. Auch er wurde hingerichtet. Konradins Mutter errichtete der dem Grabe ihres Unglck-lichen Sohnes eine Kapelle.
16. Kudolf von Hasburg. 12731291.
Die kaiserlose Zeit. Nach dem Tode Friedrich Barbarossas und seiner Nachfolger kam fr Deutschland eine schlimme Zeit. Kein deutscher Fürst wollte die Kaiserkrone mehr haben, und die Auslnder, denen man sie bertrug, kmmerten sich nicht um das Reich. Fern in Italien fand Konradin, der letzte Hohenstange, ohne Schutz und Hlfe, einen schimpflichen Tod durch Heukershand (1268). Im Reiche selbst aber herrschte Unordnung und Gesetzlosigkeit. Aus den Rittern waren Ruber geworden. Sie lauerten den friedlichen Kaufleuten auf, raubten ihnen Ware und Geld und schleppten sie selbst als Gefangene mit auf ihre Burgen. Aber keine Obrigkeit war da, die Schwachen zu schtzen. Diese Zeit nennt man die Zeit der Raubritter, des Faustrechts, oder auch das Zwischenreich.
Rudolf und der Priester. Endlich beschlossen die deutschen Fürsten, wieder einen Kaiser zu whlen, der im Reiche Ordnung schaffe. Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habsburg, der von der Habichts brg in der Schweiz stammte und auch im Elsa begtert war. Das war ein gottesfrchtiger Herr. Einst begegnete er auf der Jagd einem Priester, der einem Sterbenden die heiligen Sakramente bringen wollte. Der Priester schickte sich gerade an, einen angeschwollenen Bach zu durch-waten, dessen Brcke weggerissen worden war. Da stieg Rudolf von seinem Pferde und gab es dem Priester, damit er leichter und schneller seine
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Konradins Karl_von_Anjou Karl Konradin Karl Karl Karl Karl Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Karl_von_Anjou Karl Friedrich Friedrich Konradins Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Konradin Konradin Rudolf Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Neapel Konradins Hasburg Deutschland Italien Elsa
41
21. Christoph Aolumtms.
Jugendzeit des Kolumbus. Christoph Kolumbus wurde in der italienischen Seestadt Genua geboren und war der Sohn emes Tuch-Webers. Anfangs bte er das Handwerk seines Vaters, bald aber wurde
Abb. 22. Christoph Kolumbus.
er ein Seemann. Durch Reisen und Studium erwarb er sich grndliche Kenntnisse und kam bald zu der berzeugung, da die Erde eine Kugel sei. Wenn die Erde eine Kugel ist, dachte er, so mu ich auch auf West-licher Fahrt nach Indien gelangen. Da im Westen des Atlantischen
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52
Konradins Hinrichtung. Karl von Anjon berief jetzt Rechts-gelehrte aus allen Teilen des Reiches nach Neapel, die der Konradin das Urteil sprechen sollten. Aber alle sprachen ihn frei, weil er fr sein gutes Recht gestritten habe. Nur einer sprach Karl zu Gefallen das Schuldig der ihn aus. Karl aber folgte der Stimme des einen und verurteilte Konradin zum Tode. Dieser hrte die Nachricht mit Fassung. Er bentzte die kurze Zeit, die ihm noch blieb, um sein Testament zu machen und sich auf den Tod vorzubereiten. Dann bestieg er mit Er-gebung das Blutgerst, das man dicht vor der Stadt am herrlichen Golf von Neapel aufgeschlagen hatte. Vergebens versuchte er, nicht fr sich, sondern fr seinen Freund Friedrich von Baden Gnade zu er-langen. Karl von Anjon blieb hart. Dann kniete er nieder und neigte das Haupt zum Todesstreiche. Seine letzten Worte waren: Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt von Henkershand. Friedrich schrie bei diesem Anblicke laut auf vor Schmerz. Auch er wurde hingerichtet. Konradins Mutter errichtete der dem Grabe ihres Unglck-lichen Sohnes eine Kapelle.
31. Ludolf von Halisburg. 12731291.
Die kaiserlose Zeit. Nach dem Tode Friedrich Barbarossas und seiner Nachfolger kam fr Deutschland eine schlimme Zeit. Kein deutscher Fürst wollte die Kaiserkrone mehr haben, und die Auslnder, denen man sie bertrug, kmmerten sich nicht um das Reich. Fern in Italien fand Konradin, der letzte Hohenstanfe, ohne Schutz und Hlfe, einen schimpflichen Tod durch Henkershand (1268). Im Reiche selbst aber herrschte Unordnung und Gesetzlosigkeit. Aus den Rittern waren Ruber geworden. Sie lauerten den friedlichen Kaufleuten auf, raubten ihnen Ware und Geld und schleppten sie selbst als Gefangene mit auf ihre Burgen. Aber keine Obrigkeit war da, die Schwachen zu schtzen. Diese Zeit nennt man die Zeit der Raubritter, des Faustrechts, oder auch das Zwischenreich.
Rudolf und der Priester. Endlich beschlossen die deutschen Fürsten, wieder einen Kaiser zu whlen, der im Reiche Ordnung schaffe. Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habsburg, der von der Habichtsburg in der Schweiz stammte und auch im Elsa begtert war. Das war ein gottesfrchtiger Herr. Einst begegnete er auf der Jagd einem Priester, der einem Sterbenden die heiligen Sakramente bringen wollte. Der Priester schickte sich gerade an, einen angeschwollenen Bach zu durch-waten, dessen Brcke weggerissen worden war. Da stieg Rudolf von feinem Pferde und gab es dem Priester, damit er leichter und schneller seine
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Extrahierte Ortsnamen: Neapel Neapel Konradins Deutschland Italien Habichtsburg Elsa
65
36. Christoph Kolumbus.
Jugendzeit des Kolumbus. Christoph Kolumbus wurde in "der italienischen Seestadt Genna geboren und war der Sohn eines Tuchwebers. Anfangs bte er das Handwerk seines Vaters, bald aber wurde
Abb. 30. Christoph Kolumbus.
er ein Seemann. Durch Reisen und Studium erwarb er sich grndliche Kenntnisse und kam bald zu der berzeugung, da die Erde eine Kugel sei. Wenn die Erde eine Kugel ist, dachte er, so mu ich auch auf West-Itcher Fahrt nach Indien gelangen. Da im Westen des Atlantischen
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Kriege hat Karl gefhrt. Aber er war nicht nur ein groer Kriegsheld, er war auch groß im Frieden. Er sorgte fr den Landmann wie fr den Kaufmann, besonders aber fr die Schulen. Vor Karl dem Groen gab es noch fast gar keine Schulen in seinem Reiche. Die wenigsten Menschen konnten lesen und schreiben. Karl aber berief gelehrte Männer an seinen Hof und grndete eine Schule, die ein Muster fr viele andere sein sollte. Der Kaiser selbst trat fters in die Schule, um sich von dem Flei und den Fortschritten der Kinder zu berzeugen. Dabei fand er einmal, da die Kinder der Vornehmen nicht so fleiig waren wie die der
Abb. 13. Karl der Groe empfngt eine arabische Gesandtschaft.
(Nach einer Komposition von Franz iemer in Mnchen. Aus Lohmeyers Wandbildern f. b. gesch, Unterricht.)
Geringeren. Darber wurde Karl zornig. Er lie die Fleiigen zu seiner Rechten treten und lobte sie; die Faulen aber muten sich auf seine linke Seite stellen, und er tadelte sie mit harten Worten. Viele von den fleiigen Schlern hat er spter zu hohen Stellungen erhoben. Karl selbst hatte in seiner Jugend keine Gelegenheit gehabt, das Schreiben zu erlernen. Deshalb versuchte er es noch in seinem Alter. Unter seinem Kopfkissen hatte er eine mit Wachs bestrichene Tafel liegen; darauf bte er sich nachts, wenn er nicht schlafen konnte. Doch seine wuchtige Faust wute besser das Schwert zu führen als den Griffel und die Feder.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Franz_iemer Franz Karl Karl Karl Karl
106
Europa.
König von Ungarn führt, sowie durch das Reichsheer, die Kriegsflotte und
die gemeinsame Vertretung nach außen.
Beide Reiche siud konstitutionelle Monarchieen. Die Gesetzgebung liegt
in Österreich dem Reichsrat, in Ungarn dem Reichstag ob. Geographisch
erscheint Ungarn weit einheitlicher als das zerrissene und der Bodengestalt
nach vielgegliederte Österreich. Letzteres aber ist schon durch die Überzahl
seiner Bewohner mächtiger. Es besitzt 27 Millionen Einwohner auf einer
Fläche von 300000 qkm, während die Länder der ungarischen Krone auf
335000 qkm nur 171/2 Millionen Menschen zählen.
§ 65. Vereinigt wurden die beiden Reiche schon 1526, als der letzte König
Gc- vou Ungarn und Böhmeu starb, und seine Länder als Erbe dem Hanse
frfnrt,tc' Habsburg zufielen. Dieses ursprünglich schweizerische Geschlecht der
Habsburger herrschte seit dem Ende des 13. Jahrhunderts in dem
Herzogtum Österreich, das hervorgegangen ist aus der alten Ostmark des
deutschen Reiches, der Markgrafschaft Österreich. Im Lanfe der Jahr-
hunderte erweiterte sich diefes Reich durch neue Erwerbungen zu einer an-
gesehenen Großmacht. Sein Herrscherhaus trug seit dem 15. Jahrhuudert
dauernd die deutsche Kaiserkrone. Der letzte Kaiser des heiligeu römischen
Reiches deutscher Natiou war Franz Ii., der bereits dem Hause Habsburg-
Lothringen angehörte, das durch die Vermahlung des Herzogs Franz von
Lothringen mit Maria Theresia, der letzten Habsburgerin, auf den österreichisch-
ungarischen Thron gekommen war. Franz Ii. nahm im Jahre 1804 den
Titel Kaiser vou Österreich an und begründete damit die jetzige Monarchie.
Das Reich schloß sich mit dem westlichen Teil seiner Länder dem 1815
gegründeten deutschen Buude an, wnrde aber 1866 durch Preußen ge-
zwnngen, aus dem Verbände der deutschen Staaten wieder auszuscheiden.
Dnrch Verfassuugsstreitigkeiteu im eigenen Lande ging dann 1867 der
österreichische Kaiserstaat über in die heutige Doppelmonarchie Österreich-
Ungarn, iudem Ungarn politische Selbständigkeit zuerkannt wurde.
Staaten. Dem österreichischeu Staatsgebiet gehören die vorwiegend von Deutschen
bewohnten Alpenländer an. Es sind das die Erzherzogtümer Österreich
unter der Enns und ob der Enns oder Nieder- und Oberösterreich,
dann die Herzogtümer Salzburg, Steiermark, Kärnten und Krain,
ferner die gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg und ganz
im Süden das Küstenland, sowie das schon aus der Balkanhalbinsel
gelegene Königreich Sdalmatten. Weiter find im österreichischen Reichs-
rat vertreten die Länder der böhmischen Krone, das Königreich
Böhmen, die M a r k g r a f s ch a s t Mähren und das Herzogtum
Schlesien, sowie das Königreich Galizien, das bei der Teilung
Polens Österreich zufiel, und die Bukowina im Rorden und Osten der
Karpaten. Die Länder der ungarischen Krone sind das Königreich
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Extrahierte Personennamen: Franz_Ii Franz Franz_von
Lothringen Franz Maria_Theresia Maria Theresia Franz_Ii Franz
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ungarn Ungarn Ungarn Habsburg Lothringen Österreich-
Ungarn Ungarn Steiermark Krain Vorarlberg Schlesien Galizien Polens Bukowina Karpaten
Entdeckungsgeschichte.
385
Geschwindigkeiten
m iu der m in der in iu der
Sekunde Sekunde Sekunde
Fußgänger in Zweirad bei Schall bei 0° . 340
schnellem Marsch 1,7 Wettfahrt . . 15 Achsendrehuug der
Mäßiger Wind. 2,0 Sturm .... 15—20 Erde am Äquator 464
Zweirad bei län- Schnellzüge . . 25 Geschoß des
gerer Fahrt. . 5,5 Brieftaube, deutschen Feld-
Segelboot . . . 7,8 höchste Leistung 30 geschützes . - . 450
Oceandampser. 9,8 Heftiger Orkan. 45—50 Erdein ihrer Bahn
Rennpferd im Schwalbe . . . 65 um die Sonne. 29500
Trab .... 11,7 Elektricität im
Telegraphendraht 36 M.
Licht...... 305mill.
Geschichte der Erdkunde.
Kntdeckungsgeschichte.
Dem Altertum war nur ein kleiner Teil der Erde bekannt. Die § 293.
Länder um das Mittelmeer, also Vorderasien, Südeuropa und Nordafrika 3iiter=
bildeten die Welt, in der sich die klassische Geschichte der Menschheit ab-
spielte. In den Darstellungen hatte diese uach der damaligen Ansicht allein
bewohnte Landmasse, die Ökumene, eine in westöstlicher Richtung gestreckte
Gestalt; sie war länger als breit, woher die Bezeichnung „geographische
Länge und Breite" entstand.
Aber bereits im Altertum wurde der geographische Gesichtskreis er-
weitert. Es waren namentlich Handelsunternehmungen, welche die Phönizier,
Karthager und Griechen zu weiteren Entdeckungsfahrten veranlaßten. Reisen
mit wissenschaftlichem Ziele wurden erst von griechischen Gelehrten aus-
geführt. Der Geschichtsschreiber Herodot unternahm nm 450 v. Chr. weite
Reisen in Asien bis Medien und Persien, in Griechenland und in Nordafrika.
Auf Grund derselben flocht er in sein großes Geschichtswerk auch Schilderungen
von Land und Leuten ein. In der Folgezeit haben die bewunderungswürdigen
Fahrten des Pytheas iu den nordatlantischen Ocean und der Zug Alexauders
des Großen uach Vorderindien zur Vermehrung der Kenntnisse am erheb-
lichsten beigetragen. Zu Beginn der christlichen Zeitrechnung sind die Römer
dnrch die Ausbreitung ihrer Weltmacht und durch ihre Handelsbeziehungen
besonders Förderer geographischer Entdeckungen geworden. Auf ihueu fußten
die Weltbeschreibungen der Griechen Strabo und Claudius Ptolemäus.
Ule, Lehrbuch der Erdkunde. Ii. • M-'- ;'-^5
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
388
Geschichte der Erdkunde.
Allein die Ergebnisse solcher Fahrten blieben ohne Folgen. Eine neue Zeit
begann im 15. Jahrhundert, wo die Portugiesen Bartholemäus Diaz
und Vasco da Gama den Umfang Afrikas im allgemeinen feststellten.
Ihnen folgten im 17. Jahrhundert die Holländer, die in Südafrika
sogar Kolonieen gründeten. Erst am Ende des 18. Jahrhunderts aber
wurde die wirklich wissenschaftliche Erforschung des Erdteils iu Angriff ge-
nommen. 1788 trat zu diesem Zwecke die „Afrikanische Gesellschaft"
in England ins Leben. Der erste Sendling derselben war der Schotte
Mungo Park, der die Länder am Senegal und oberen Niger bereiste.
Die wichtigsten Errungenschaften der Forfcherthätigkeit in Afrika fallen noch
in die zweite Hälfte unseres Jahrhunderts.
Nord- In Nordafrika begann Heinrich Barth, ihm folgten Rohlfs,
afnka. Dnverrier, Lenz und Nachtigal. Letzterer drang nach den
gefürchteten Ländern Tibefti, Wadai und Darfnr vor. Gleichzeitig gingen
mehrere Expeditionen nach dem oberen Nilgebiet ab. Hier galt es die
Löfnng der Jahrtausende alten Frage nach den Nilquellen. Das Ergebnis
war die völlige Aufklärung über das ostafrikanifche Seeengebiet. Speke
und B n r t o n entdeckten den Tanganika, erfterer auch den Victoria Njansa,
ferner Baker den Albertsee und Livingstone den Njassa. Eine bedeut-
same Erweiterung unserer Kenntnisse des oberen Nilgebietes führten vor
allem auch die gründlichen Forschungen Schweinfurths, sowie die Reisen
Junkers und die Arbeiten Schnitzers herbei, der als Emin-Pascha
die ägyptischen Äquatorialproviuzeu verwaltete.
Kongo - Iu deu siebziger Jahren beginnt durch die kühne Reise des Amerikaners
6ctfcn' Stanley die Erforschung des Kongobeckens, an der anch zahlreiche Deutsche
wie Pechnel-Lösche, Pogge und Wißmann beteiligt sind. Unter dem
Schutze des Königs der Belgier bildet sich der Kongostaat, dessen Ber-
waltnng auf die gründliche Erschließung dieses großen Gebietes sorgfältig be-
dacht ist. Infranzösisch-Kongo hat namentlich debrazza erfolgreiche Reisen
unternommen. Die Guineaküste und die Länder am Niger sind dnrch englische
und französische Reisende erkundet worden. Über Niger und Venne verdankt
die Wissenschaft auch dem Deutscheu Robert Flegel wichtige Ausschlüsse.
Sud- Das Junere Südafrikas ist uns durch die Wanderungen der Buren,
afnka. j0tüje die Reisenden Mauch und Fritsch bekannter geworden. Die
wissenschaftliche Erforschung des Sambesigebietes vollzog hauptsächlich Li-
vingstoue, der von 1840 bis 1873 hier thätig war.
Australien und Oreanien.
§297. Das australische Festland wurde schon in der Mitte des 16. Jahr-
Ent- Hunderts von französischen Seefahrern gesehen, aber erst im 17. Jahrhundert
bctfmto. wirftich von Europäern betreten. Der Spanier Torr es 1605 und der
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
390
Geschichte der Erdkunde.
idte Polarländer.
§ 299. Die Erforschung der nördlichen Polarländer wurde im 9. Jahrhundert
durch die Fahrten der Normannen nach Island und Grönland eingeleitet.
Nord- Sie erhielt aber einen lebhafteren Anstoß erst durch das Bemühen, eine nord-
restliche westliche oder nordöstliche Durchfahrt nach Indien aufzufinden. Dieser Auf-
nord- gäbe dieuteu bereits die Fahrten von Ca bot 1497 und diejenigen von
östliche Hndson 1610 und Baffin 1616. In unserem Jahrhundert wurde
^urcf)s
fahrt, der Versuch von nenem in Angriff genommen. Nach dem Untergang
Franklins, eines der bedeutendsten Polarfahrer, traten zahlreiche Expedi-
tiou-en ins Leben, durch die sowohl unsere Kenntnis jener Gebiete in be-
trächtlichem Maße gefördert, als anch die gesuchte nordwestliche Durchfahrt
dnrch Mac Clnre 1853 tatsächlich gesunden wnrde. Die Lösung
der nordöstlichen Durchfahrt gelang erst fast 30 Jahre später dem
Schweden Nordenskiöld, der 1878—79 Asien znm ersten Male im
Norden umsegelte. Diese Fahrten brachten dem Weltverkehr wenig Nutzen,
aber sie erregteil durch ihre Ergebnisse, namentlich dnrch das Auffinden des
magnetischen Nordpols, der von James Roß 1829 auf der Halbiufel
Wissen- Boothia Felix entdeckt wurde, mächtig den Wissensdrang. In der Folge-
mhcn 3^ sehen wir darum zahlreiche Männer allein im Dienste der Wissenschaft in
das Polargebiet vordringen. Die Dentschen unter Kapitän Koldewey er-
forschten 1870/71 Ostgrönland, die Österreicher Weyprecht und Paver
entdeckten 1872—74 Franz Josefsland im Norden von Spitzbergen, und die
Westküste Grönlands bereisten die Amerikaner Kane, Hall, Nares, Lock-
wood und Peary. Über das Innere dieser Polarinsel brachte der
Norwege Nansen Aufschluß.
Im Südpolargebiet beruht noch immer unsere Kenntnis hauptsächlich
auf der Reise von James Roß 1842.
Z)ie Geschichte der geographischen Wissenschaft.
§ 300. Die Erdkuude ist schou von den ältesten griechischen Gelehrten gepflegt
nu"' worden, meist in Verbindung mit der Geschichte, der Physik, der Mathematik
und der Philosophie. Das bedeutendste Werk des Altertums, das erste,
das unter dem Titel „Geopraphie" erschien, schrieb im 3. Jahrhundert
v. Chr. Eratosthenes in Alexandria. Von dem Nachweis der Kngelgestalt
ausgehend, brachte er alle Zweige der Erdkunde zur Geltung. Bon seinen
Nachfolgern waren die einen hauptsächlich auf die Volleuduug der Kartographie
bedacht, andere beschäftigten sich hingegen nur mit der Darstellung der
bewohnten Erde an der Hand der Länder- und Völkerkunde. Dieser
Richtung gehörte auch Strabo an.
Er verwarf die mathematisch-physikalische Grundlage der Erdkunde;
dem Standpunkt der Römerherrschast entsprechend wollte er vielmehr durch
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Felix Koldewey Franz_Josefsland Franz Peary Chr
Extrahierte Ortsnamen: Island Indien Franklins Schweden_Nordenskiöld Asien James_Roß Wissen-_Boothia_Felix Spitzbergen Nares James_Roß Alexandria Länder-