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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 28

1907 - Leipzig : Freytag
28 Konradins Hinrichtung. Karl von Anjou berief jetzt Rechts-gelehrte aus allen Teilen des Reiches nach Neapel, die der Konradin das Urteil sprechen sollten. Aber alle sprachen ihn frei, weil er fr sein gutes Recht gestritten habe. Nur einer sprach Karl zu Gefallen das Schuldig der ihn aus. Karl aber folgte der Stimme des einen und verurteilte Konradin zum Tode. Dieser hrte die Nachricht mit Fassung. Er bentzte die kurze Zeit, die ihm noch blieb, um sein Testament zu machen und sich auf den Tod Vorzuberelten. Dann bestieg er mit Er-gebung das Blutgerst, das man dicht vor der Stadt am herrlichen Golf von Neapel aufgeschlagen hatte. Vergebens versuchte er, nicht fr sich, sondern fr seinen Freund Friedrich von Baden Gnade zu er-langen. Karl von Anjou blieb hart. Dann kniete er nieder und neigte das Haupt zum Todesstreiche. Seine letzten Worte waren: Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt von Henkershand. Friedrich schrie bei diesem Anblicke laut auf vor Schmerz. Auch er wurde hingerichtet. Konradins Mutter errichtete der dem Grabe ihres Unglck-lichen Sohnes eine Kapelle. 16. Kudolf von Hasburg. 12731291. Die kaiserlose Zeit. Nach dem Tode Friedrich Barbarossas und seiner Nachfolger kam fr Deutschland eine schlimme Zeit. Kein deutscher Fürst wollte die Kaiserkrone mehr haben, und die Auslnder, denen man sie bertrug, kmmerten sich nicht um das Reich. Fern in Italien fand Konradin, der letzte Hohenstange, ohne Schutz und Hlfe, einen schimpflichen Tod durch Heukershand (1268). Im Reiche selbst aber herrschte Unordnung und Gesetzlosigkeit. Aus den Rittern waren Ruber geworden. Sie lauerten den friedlichen Kaufleuten auf, raubten ihnen Ware und Geld und schleppten sie selbst als Gefangene mit auf ihre Burgen. Aber keine Obrigkeit war da, die Schwachen zu schtzen. Diese Zeit nennt man die Zeit der Raubritter, des Faustrechts, oder auch das Zwischenreich. Rudolf und der Priester. Endlich beschlossen die deutschen Fürsten, wieder einen Kaiser zu whlen, der im Reiche Ordnung schaffe. Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habsburg, der von der Habichts brg in der Schweiz stammte und auch im Elsa begtert war. Das war ein gottesfrchtiger Herr. Einst begegnete er auf der Jagd einem Priester, der einem Sterbenden die heiligen Sakramente bringen wollte. Der Priester schickte sich gerade an, einen angeschwollenen Bach zu durch-waten, dessen Brcke weggerissen worden war. Da stieg Rudolf von seinem Pferde und gab es dem Priester, damit er leichter und schneller seine

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 41

1907 - Leipzig : Freytag
41 21. Christoph Aolumtms. Jugendzeit des Kolumbus. Christoph Kolumbus wurde in der italienischen Seestadt Genua geboren und war der Sohn emes Tuch-Webers. Anfangs bte er das Handwerk seines Vaters, bald aber wurde Abb. 22. Christoph Kolumbus. er ein Seemann. Durch Reisen und Studium erwarb er sich grndliche Kenntnisse und kam bald zu der berzeugung, da die Erde eine Kugel sei. Wenn die Erde eine Kugel ist, dachte er, so mu ich auch auf West-licher Fahrt nach Indien gelangen. Da im Westen des Atlantischen

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 52

1907 - Leipzig : Freytag
52 Konradins Hinrichtung. Karl von Anjon berief jetzt Rechts-gelehrte aus allen Teilen des Reiches nach Neapel, die der Konradin das Urteil sprechen sollten. Aber alle sprachen ihn frei, weil er fr sein gutes Recht gestritten habe. Nur einer sprach Karl zu Gefallen das Schuldig der ihn aus. Karl aber folgte der Stimme des einen und verurteilte Konradin zum Tode. Dieser hrte die Nachricht mit Fassung. Er bentzte die kurze Zeit, die ihm noch blieb, um sein Testament zu machen und sich auf den Tod vorzubereiten. Dann bestieg er mit Er-gebung das Blutgerst, das man dicht vor der Stadt am herrlichen Golf von Neapel aufgeschlagen hatte. Vergebens versuchte er, nicht fr sich, sondern fr seinen Freund Friedrich von Baden Gnade zu er-langen. Karl von Anjon blieb hart. Dann kniete er nieder und neigte das Haupt zum Todesstreiche. Seine letzten Worte waren: Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt von Henkershand. Friedrich schrie bei diesem Anblicke laut auf vor Schmerz. Auch er wurde hingerichtet. Konradins Mutter errichtete der dem Grabe ihres Unglck-lichen Sohnes eine Kapelle. 31. Ludolf von Halisburg. 12731291. Die kaiserlose Zeit. Nach dem Tode Friedrich Barbarossas und seiner Nachfolger kam fr Deutschland eine schlimme Zeit. Kein deutscher Fürst wollte die Kaiserkrone mehr haben, und die Auslnder, denen man sie bertrug, kmmerten sich nicht um das Reich. Fern in Italien fand Konradin, der letzte Hohenstanfe, ohne Schutz und Hlfe, einen schimpflichen Tod durch Henkershand (1268). Im Reiche selbst aber herrschte Unordnung und Gesetzlosigkeit. Aus den Rittern waren Ruber geworden. Sie lauerten den friedlichen Kaufleuten auf, raubten ihnen Ware und Geld und schleppten sie selbst als Gefangene mit auf ihre Burgen. Aber keine Obrigkeit war da, die Schwachen zu schtzen. Diese Zeit nennt man die Zeit der Raubritter, des Faustrechts, oder auch das Zwischenreich. Rudolf und der Priester. Endlich beschlossen die deutschen Fürsten, wieder einen Kaiser zu whlen, der im Reiche Ordnung schaffe. Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habsburg, der von der Habichtsburg in der Schweiz stammte und auch im Elsa begtert war. Das war ein gottesfrchtiger Herr. Einst begegnete er auf der Jagd einem Priester, der einem Sterbenden die heiligen Sakramente bringen wollte. Der Priester schickte sich gerade an, einen angeschwollenen Bach zu durch-waten, dessen Brcke weggerissen worden war. Da stieg Rudolf von feinem Pferde und gab es dem Priester, damit er leichter und schneller seine

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 65

1907 - Leipzig : Freytag
65 36. Christoph Kolumbus. Jugendzeit des Kolumbus. Christoph Kolumbus wurde in "der italienischen Seestadt Genna geboren und war der Sohn eines Tuchwebers. Anfangs bte er das Handwerk seines Vaters, bald aber wurde Abb. 30. Christoph Kolumbus. er ein Seemann. Durch Reisen und Studium erwarb er sich grndliche Kenntnisse und kam bald zu der berzeugung, da die Erde eine Kugel sei. Wenn die Erde eine Kugel ist, dachte er, so mu ich auch auf West-Itcher Fahrt nach Indien gelangen. Da im Westen des Atlantischen

5. Teil 1 - S. 4

1911 - Leipzig : Freytag
J. Für die Y. Klasse. A. Allgemeine Erdkunde. Bern. Abschn. 1—4 ist mit Bezugnahme auf den bereits aus den Vorklassen be- kannten Stoff nur wiederholend durchzunehmen. 1. Sonnenstand. Himmelsrichtungen. Beobachte den Stand der Sonne, wenn du mittags um 12 Uhr aus dem Schulgebäude trittst! Du siehst sie jedesmal in derselben Richtung. Diese Richtung nennen wir Süden oder Mittag. Sie steht aber nicht immer in derselben Höhe, das siehst du am Schatten besser als an der Sonne. Beobachte den Schatten der Gebäude, die Länge deines eigenen Schattens! Stecke einen Stab senkrecht in die Erde und beobachte seinen Schatten! Der Schatten ist nicht immer gleich lang. Er ist länger, wenn die Sonne niedrig steht. Die Sonne steht im Sommer am höchsten, dann sind ihre Schatten am » kürzesten. Sie scheint also im Sommer auf einen größeren Teil der Erde und er- wärmt demnach auch eine größere Fläche. Wenn die Sonne hoch steht, verteilen sich ihre Strahlen anders, als wenn sie niedrig steht. Im Winter steigt die Sonne mittags nicht so hoch wie im Sommer. Sie wärmt dann weniger, erstens weil größere Flächen im Schatten liegen, und zweitens weil die Strahlen s:ch auf einen weiteren Raum verteilen müssen. Beobachte den täglichen Lauf der Sonne! Richte den Blick nach Süden und zeige den Tayeslauf der Sonne! Sie beschreibt bei uns jeden Tag einen flachen Bogen von links (Morgen, Sonnenaufgang oder Osten) über Süden nach rechts (Abend, Sonnenuntergang oder Westen) und beginnt am nächsten Tage ihren Kreislauf von neuem. Vergleiche die Erwärmung der Erde durch die Sonne zu den verschiedenen Tageszeiten! Zu welcher Tageszeit wärmt die Sonne am meisten und weshalb? Die Gegend, wohin mittags dein Schatten fällt, heißt Mitternacht (weshalb?) oder Norden; dort erblicken wir die Sonne niemals. Zeige die vier Richtungen des Sonnenstandes auf dem Schulhofe! Zeige sie im Schulzimmer! Wir nennen diese vier Richtungen Himmelsrichtungen oder Weltgegenden und bezeichnen sie mit ihren Anfangsbuchstaben N., 0., S., W. Die zwischen den vier Haupthimmelsrichtungen hegenden Weltgegenden bezeichnen wir als Nordost, (No.), Südost (So.), Südwest (Sw.) und Nordwest (Nw.). (Vgl. Bild 23.) Ein Instrument, auf dem man die Himmelsrichtungen ablesen kann, heißt Kompaß. Wann fällt dein Schatten nach No. ? Wann steht die Sonne im W. ? Wo steht die Sonne und in welche Richtung fällt dein Schatten um 3 Uhr nachmittags?

6. Teil 1 - S. 8

1911 - Leipzig : Freytag
8 Wieviel Längengrade bist du von Berlin entfernt? Um wieviel Minuten steht also die Sonne bei dir früher oder später im Mittag als in Berlin? Wie weit bist du in gerader Richtung vom Äquator, vom Nordpol, vom Südpol entfernt ? Suche auf dem Olobus die Stelle, gerade uns gegenüber, wo unsere Gegenfüßler (Anti- poden) wohnen! In der Nähe welches Erdteiles mußt du sie suchen? In welcher Himmelsrichtung steht für sie die Sonne, wenn sie mittags 12 Uhr haben? Aus dem Zeitunterschiede zweier Orte kann man die geographische Länge feststellen. 8. Klimazonen. Ein Teil der von der Sonne zur Erde strahlenden Wärme wird durch die Luft aufgenommen; da bei schräger Bestrahlung eine größere Luftschicht durch- a drangen wird, kann die Sonne bei niedrigem Stande am Mittag ^ie Erde nur schwach erwärmen. (Fig. 1.) Die auf die Erde gelangende Wärmemenge hängt in erster Linie von dem Neigungswinkel der / b Sonnenstrahlen beziehungsweise von dem Winkel ab, unter dem ein Ort zum Äquator geneigt liegt, d. i. von seiner Breitenlage; deshalb nennt man die durchschnittliche Wärme eines Ortes sein Klima (d. i. Neigung) und spricht von einem heißen, ge- mäßigten und kalten Klima. Zeige am Globus, wo diese fünf Klimazonen (d. h. Fia. 1. Dio Sonnenstrahlen bei Klimagürtel) liegen! S o ix ri e n s t and ihrem Wege durch die Luft a bei großem, b bei kleinem Neigungs- winkel. Fig. Südpol Die Zonen der Erde. Iy eiche 7jone ist wohl die größte? Man begrenzt die Klimagürtel durch Parallel- reise, die 23 V20 vom Äquator beziehungsweise von den Polen entfernt liegen. Die ersteren nennt man Wendekreise, die beiden anderen Polarkreise. Unter wieviel Orad nördlicher und süd- licher Breite liegen also die Polarkreise? Die Gegend zwischen den Wende- 23w kreisen nennt man auch die Tropen (vom griechischen Wort wenden), weil die Sonne bis zu den Wendekreisen im Zenit (d. i. Scheitelpunkt) stehen kann und dann wieder umwendet. Das kalte oder polare Gebiet nennt man auch die arktische Zone (vom griechischen arktos = Bär), weil der Große und der Kleine Bär, zwei bekannte Sternbilder, am nördlichen Sternhimmel sind. Die südliche Polar- 23 V20 zone heißt auch das antarktische Gebiet (griechisch anti = entgegen). (Fig. 2.) Der südliche Wendekreis heißt auch der Wendekreis des Steinbockes, der nördliche Wendekreis der des Krebses, nach zwei Sternbildern des Tierkreises, d. i. der Sternbilderreihe, die unsere Erde auf der Bahn um die Sonne zu durch- laufen scheint. Die Sternbilder des Tierkreises heißen: Fische, Widder, Stier,

7. Teil 1 - S. 42

1911 - Leipzig : Freytag
It. Fíir die Tv. Klasse. A. Allgemeine Erdkunde. 1. Sonne und Mond. Auch Sonne und Mond sind kugelförmig und schweben wie die Erde frei im Weltenraume. Der Mond ist 380 000 km von uns entfernt und hat einen Durchmesser von 3500 km. Die Sonne ist 150 000 000 km von uns entfernt und hat einen Durch- messer von fast 1 400 000 km, d. h. ihr Durchmesser ist fast 112 mal so groß wie der Durchmesser der Erde und ihre Oberfläche ist 12 000 mal so groß wie die Erd- oberfläche. Da wir uns solche Zahlen und Entfernungen nicht vorstellen können, wollen wir uns die Größe und Entfernung von Sonne, Mond und Erde einmal anders vorstellen. Denkst du dir die Sonne als eine Kugel von der Größe, daß du darin bequem stehen kannst, so würdest du dir die Erde wie eine 150 m entfernte Spiel- kugel vorstellen müssen und einen Schritt davon entfernt den Mond wie eine Erbse. Oder man vergleicht die Sonne mit einem großen dreistöckigen Hause, dann würde die Erde einem in l1/2km Entfernung befindlichen Tische und der Mond einer 3 m davon stehenden Fußbank entsprechen. Ein Gebäude, in dem man Sonne, Mond und Sterne beobachtet, heißt Sternwarte. 2. Rotation. Tag. Da die Sonne so groß und so weit von uns entfernt ist, schließt man. daß sich nicht die Sonne im Laufe eines Tages um die Erde dreht. Sehen wir bei einer Eisenbahnfahrt durch das Fenster, so glauben wir an derselben Stelle zu bleiben, während die Bäume und Häuser an uns vorüberzufliegen scheinen; ebenso erscheint uns die Sonne in Bewegung, während sich in Wirklich- keit die Erde dreht, und zwar um sich selbst. Die Sonne erscheint uns nach 24 Stunden wieder an derselben Stelle, also dreht sich die Erde in 24 Stunden einmal um sich selbst herum; und da die Sonne in der Richtung von O. nach W. scheinbar an unseren Augen vorüber wandert, erfolgt die Drehung der Erde ent- gegengesetzt, also von W. nach O. Die Drehung der Erde um sich selbst bezeichnet man als ihre Rotation. Den Zeitraum von 24 Stunden nennen wir eine Erdumdrehung oder einen Tag. 3. Zeitunterschied. Ortszeit. Die Mittagslinien laufen in den Polen zusammen und haben auf dem Äquator den weitesten Abstand voneinander. Die Entfernung zweier benachbarter Längen- kreise oder die Breite eines Längengrades beträgt in unserer Gegend nur etwa 70 km. Folglich ist auch der Mittagsunterschied zwischen zwei um 70 km nach O. oder W. voneinander entfernten Orten unserer Gegend 4 Minuten. Auf welchem Meridiane oder zwischen welchen Meridianen liegen a) dein Sclndort, b) Berlin, c) der östlichste und der westlichste Punkt von Deutschland? Für jeden Ort der Erde ist es Mittagszeit, wenn die Sonne im S. steht. Also haben alle Orte, die nicht auf demselben Meridian liegen, zu verschiedener Zeit

8. Teil 1 - S. 43

1911 - Leipzig : Freytag
43 Mittag und überhaupt eine verschiedene Zeit. Man müßte demnach jedesmal die Uhr anders stellen, wenn man an einen andern Ort käme, um die richtige Ortszeit zu haben. Das ist unbecjuem, deshalb richten sich größere Gebiete nach einer gemeinsamen Zeit. Da der Zeitunterschied für den Raum von 15 Längengraden gerade eine Stunde beträgt, so rechnen wir nach der Zeit des 15. Meridians östlich von Greenwich (15°) und nennen diese Zeit die mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.). Welche deutschen Ortschaften liegen auf dem, 15. Meridiane? Wieviel Unterschied ist zwischen deiner Ortszeit und der mitteleuropäischen Zeit? Wie mußt du die Uhr stellen, wenn du in das Gebiet der Westeuropäischen Zeit kommst, wo man sich nach dem Nullmeridiane richtet? Wo wird es morgens früher hell, in Breslau, Königsberg oder Cöln? Wo fängt also auch der Schulunterricht früher an? Wo wird es abends früher dunkel, im O. oder im W. von Deutschland? Aus dem Zeitunterschiede zweier Orte kann man die geographische Länge feststellen. Unter welchem Längengrade befindest du dich, wenn deine nach mitteleuropäischer Zeit gestellte Uhr bereits 4 Uhr nachmittags zeigt und die Sonne im S. steht (durch den Meridian geht) ? 4. Der Mond. Beobachte den Mondi Er steht oft auch bei Tage am Himmel. Er beschreibt ebenso wie die Sonne einen flacheren oder höheren Bogen von 0. nach W.,aber er steht nicht wie die Sonne an jedem Tage zu derselben Zeit in derselben Richtung. Wir schließen daraus, daß die Erde sich zu ihm nicht verhält wie zur Sonne. Er hat eine eigene Bewegung, und zwar bewegt er sich um die Erde. Du siehst, daß der Mond uns stets dieselbe Seite zuwendet, das sogenannte Gesicht. Daraus folgt, daß der Mond sich nicht wie die Erde täglich einmal um sich selbst dreht; er dreht sich vielmehr während einer Drehung um die Erde auch nur einmal um sich selbst. Das Auffallendste ist, daß nicht immer die ganze uns zugewendete Halbkugel erleuchtet ist. Die Mondscheibe — schon durch ein schwaches Fernrohr kannst du die Kugelform deutlich erkennen — ist abwechselnd nach jedesmal 14 Tagen vollständig hell (Vollmond) und ganz dunkel (Neumond). Dazwischen ist sie nur teilweise erleuchtet. Auf welcher Seite ist der Mond erleuchtet, wenn er nach Neumond in einer ganz schmalen Sichel zuerst sichtbar wird? Von welcher Seite her wandert die Erleuchtung über den Mond hin? Das Mondbild zwischen Neumond und Vollmond nennen wir zunehmenden Mond, das Mondbild zwischen Vollmond und Neumond abnehmenden Mond. Die halbe, nur rechts erleuchtete Scheibe oder Sichel, als die wir den Mond 8 Tage nach dem Neumond sehen, heißt erstes Viertel, während man die links erleuchtete Scheibe eine Woche vor dem Neumond als letztes Viertel bezeichnet. Sämtliche Erscheinungen des Belichtungswechseis nennt man die Phasen (d. i. Erscheinungen) des Mondes. 5. Mondphasen. Die Belichtung des Mondes erfolgt von der Sonne aus. Derjenige Teil der uns zugewandten Mondhälfte erscheint uns hell, der gerade von der Sonne beschienen wird.

9. Teil 1 - S. 45

1911 - Leipzig : Freytag
45 Fig. 22. Meßwerkzeug. Nno ^ des Nordpoles würde ihn gerade über seinem Kopfe (man sagt: im Zenit) sehen und für den Bewohner des Äquators steht er ganz unten, da wo Himmel und Erde sich zu berühren scheinen (man sagt: im Gesichtskreise oder im Horizont). Mache dir aus Pappe ein Werkzeug, mit dem du die Höhe eines Sternes über dem Horizont messen kannst: einen Halbkreis mit Gradeinteilung, wie der sogenannte Transporteur im Reißzeug; im Mittel- punkte bringst du einen Faden mit daran hängendem Bleilot an. Beachte: Willst du es benutzen, um die Höhe der Sonne zu messen, so mußt du ein schwarzes oder mit Ruß geschwärztes Olas vor das Auge halten! {Fig. 22.) Miß die Höhe des Polarsternes über dem Horizont! Welchen Winkel findest du? Wie verhält sich der gefundene Winkelgrad zur geographischen Breite deines Beobachtungsortes? Welchen Schluß ziehst du hieraus und aus den Angaben über den Stand des Polarsternes am Nordpol und am Äquator für jeden Platz der Erde? Wie kann man die geographische Breite eines Ortes, z. B. auf einer Seefahrt, feststellen? Die südliche Halbkugel hat ebenfalls einen Polarstern. Der Polarstern gibt auch zugleich die Nord- richtung an. Prüfe deinen Kompaß! Die Magnetnadel zeigt nicht genau nach Norden. Tjm wieviel Orad weicht sie ab? Nach welcher Himmels- richtung? {Fig. 23.) Bei der Wichtigkeit des Polarsternes merke dir 'seine Lage am Himmel! Man hat die Sterne seit alter Zeit, um sich unter ihnen zurechtzufinden, zu Gruppen oder Sternbildern vereinigt. Du findest den Polarstern, wenn du die Hinterräder des Sternbildes, das Wagen oder Großer Bär heißt, verbindest und die Verbindungs- linie um das Fünffache verlängerst. (Fig. 24.) Suche andere auffallende Sterne auf, etwa die Cassiopeia {'. • m ') am Nordhimmel und den hellsten Stern, den Sirius, am Südhimmel! Fig. 23. Windrose und Rich- tung der Magnetnadel. ' Polarstern 8. Revolution. Das Jahr. Zu den anderen Sternen verändert die Erde im Laufe der Zeit ihre Lage so, daß die Sterne nach einem Jahre wieder an derselben Stelle er- scheinen. Ía Áb Fig. 24. Man schließt daraus, daß die Erde sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um die Sonne dreht und daß sie diesen Lauf in einem Jahre vollendet, daß sie

10. Teil 1 - S. 47

1911 - Leipzig : Freytag
47 nicht senkrecht, sondern um 23 72° von der Lotlinie abweichend, also unter einem Winkel von 66v20 geneigt. (90° — 231/z° = Gg1/^0). "Wenn bei dem Kreislaufe um die Sonne eine Halbkugel der Sonne zuge- wendet ist, wird sie eine mehr senkrechte Bestrahlung erhalten und also stärker erwärmt werden als die andere; diese Zeit des Jahres nennen wir Sommer. Zu derselben Zeit, wo die südliche Halbkugel der Sonne zugewendet ist und also ihren Sommer hat, ist die nördliche Halb- kugel von der Sonne weggewandt, bekommt also weniger Wärme und hat Winter. Umgekehrt hat die südliche Halbkugel zu derselben Zeit Winter, wo die nördliche Halbkugel Sommer hat, und auch die anderen Jahres- zeiten, Frühling und Herbst, sind abwechselnd nur auf der einen Erd- Fig. 26. Die Erde bei ihrem Umlaufe um die halbkugel. (Fig. 25.) Sonne. Daß die Erde auf ihrer Bahn in unserem Winter der Sonne näher steht als in unserem Sommerhalbjahre, macht für die Jahreszeiten nichts aus, denn diese sind nur eine Erscheinung für einen Teil der Erde. Halte den Globus so zu einer Lampe, die einmal die Sonne vorstellen mag, wie die Erde in unserem Winter zur Sonne steht! Führe sie zur Stelle des nördlichen Sommers weiter und achte darauf, daß die Achse stets dieselbe Richtung behalten muß! (Fig. 26.) Wie steht die Erde im südlichen Herbste zur Sonne ? Wie in unserem Frühling ? Führe den Globus zum vollen Jahresbreislaufe herum! Beobachte die Belichtung des Globus und die Schatten und erkläre, weshalb man für den Anfang des Frühlings und Herbstes auch Tag- und Nachtgleiche oder Äquinoktium sagt! Zeige, weshalb um den Äquator die wärmste Gegend der Erde liegt! Zeige, daß an den Polen die Sonne ein halbes Jahr nicht untergeht! Beobachte die Belichtung des Äquators durch die Sonne und erkläre, wie es aus der Bewegung und Stellung der Erde folgt, daß die Tages- und Jahreszeiten am Äquator ziemlich gleich sind, aber nach den Polen hin immer verschiedener werden! Erkläre die Ausdrücke: Wintersonnenwende und Sommersonnenwende, die unsere Vor- fahren für die längste Nacht und den längsten Tag des Jahres gebrauchten ! 10. Planeten. Zwischen den vielen Sternen, die am Himmelsgewölbe so fest angeheftet zu sein scheinen, daß sie ihre Lage zueinander nicht verändern und deshalb Fix- sterne, d. i. befestigte Sterne, heißen, bewegen sich einige auch mit selbständigen, abweichenden Bahnen. Sie heißen Planeten oder Wandelsterne. Sie wandern ebenso wie die Erde in nahezu kreisförmigen Bahnen um die Sonne. Näher an der Sonne als die Erde sind die inneren Planeten Merkur (û) und Venus (ê), weiter entfernt sind die äußeren Planeten Mars, Jupiter (ú), Saturn (ú), Uranus (Ú), Neptun (û). Wenn sie unserer Erdbahn näher kommen, sehen wir sie mit Ausnahme der beiden letzten als besonders helle Sterne; die beiden sonnennahen erscheinen meistens nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang als Abendstern und Morgenstern. Jupiter fällt durch seine Helligkeit, Mars durch sein rotes Licht auf. Venus leuchtet, wenn sie uns nahe ist, so hell, daß sie einen schwachen Schatten wirft.
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