23
6) Unter den Kleinen Sundainseln ist die größte die Insel Timor (ó), die zur
Hälfte den Niederländern, zur Hälfte noch den Portugiesen gehört.
c) Die Molukken haben ihren deutschen Namen Gewürzinseln deshalb, weil
sie die Heimat des Muskatnußbaumes und des Gewürznelkenstrauches sind.
d) Die nach Philipp Ii. von Spanien benannten Philippinen sind bereits
zum größten Teile von Christen bewohnt und seit kurzem im Besitz der Union.
Die schöne Hauptinsel Luzon (sprich: lussôn) ist wegen ihres Reichtums an
Zucker, Kakao und Kaffee bekannt und führt außerdem viel Manilahanf und
Tabak aus. Die Hauptstadt, der treffliche Hafen Manila (î), ist durch ihre Zigarren-
fabrikation von großer Bedeutung.
Die Sundainseln werden wegen ihres großen Reichtums an Kolonialwaren
und wegen ihrer günstigen Yerkehrslage stets für die Kolonialmächte aller Erdteile
eine hohe Wichtigkeit besitzen.
3. Ostasien.
1. Bestandteile. Ostasien ist der von Hochasien nach der Küste des Stillen
Ozeans herüberreichende Teil des Festlandes nebst den angehängten Halbinseln
und vorgelagerten Inselreihen.
2. Senkrechte Gliederung. Das Festland wird von Gebirgszügen in nord-
südlicher Richtung durchzogen, deren früher ebenfalls vorhandene östliche
Parallelketten jetzt in das Meer versunken sind und einen großen Inselkranz
darstellen. Die Erinnerung an die früheren Einbrüche der Erde wird durch
eine große Zahl von teilweise noch tätigen Vulkanen und eine ungemeine
Häufigkeit von Erdbeben wachgehalten.
3. Bewässerung. Große Ströme sammeln die Gewässer von Mittelasien und
setzen in ihrem Unterlaufe so viel Schutt und Schlamm an, daß sie ihr Bett über
die umhegende Fruchtebene erhöht haben und nun, ebenso wie der Po, inner-
halb ihrer selbstgeschaffenen Dämme ihre Fluten daher wälzen. Es kommt öfter
vor, daß die Dämme durchbrochen werden, und vornehmlich derhoangho (hoanghô)
hat dann für seine Gewässer einen ganz andern Weg zum Meere gesucht und
dabei mehrmals furchtbare Zerstörungen angerichtet.
4. Fruchtbarkeit. Der Boden des Festlandes besteht izu einem großen
Teile aus Löß, einer fruchtbaren gelblichen, durch die Stürme von W. herbei-
geführten feinen, staubartigen Erde.
5. Bewohnerschaft. Das Festland sowie die Inseln stehen unter dem Ein-
flüsse des Monsunregens und haben deshalb eine gute Bewässerung und eine
an vielen Stellen hervorragende Fruchtbarkeit. Dies alles hat zusammengewirkt,
um hier die mongolische Rasse sehr bald zur Seßhaftigkeit und zu höherer
Kultur gelangen zu lassen. Jahrtausendelang von dem Verkehr mit anderen
Völkern abgeschlossen, haben die Ostasiaten jetzt angefangen, sich an dem Welt-
verkehr und der Weltpolitik zu beteiligen, und zwar entsprechend ihrer guten
geistigen Veranlagung und ihrer körperlichen Zähigkeit und Ausdauer mit
großem Erfolge.
a) Japan.
1. Name. Das Kaiserreich Japan hat seinen Namen durch eine Entstellung
des japanischen Wortes Nippon erhalten, was soviel wie Sonnenaufgang, also den
Orient gegenüber dem Festlande von Asien bedeutet. ........ ^ ^-.¡j
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp W.
Extrahierte Ortsnamen: Timor Niederländern Spanien Luzon Manila Ostasien Ostasien Mittelasien Japan Japan Asien
25
an Volkszahl und Ausdehnung mit den größten europäischen Städten messen
kann. Mit dem Sitz des Mikado wetteifern jetzt einige andere Städte, darunter
die wichtige Hafenstadt Jokohama (âma), die vor allen Dingen den Handel mit
dem Auslande betreibt. Die frühere Residenz Kioto (d. i. Westhauptstadt, spr. kiôto)
hat eine Universität und hoch entwickelte Industrie. Ihre Hafenstadt Osaka ist
ebenfalls durch Industrie und Handel ausgezeichnet. Auf der Insel Kiuschiu
liegt der treffliche Hafen Nagasaki (sâki, Fig. 6), der hauptsächlich den Handel mit
dem Festlande von China vermittelt.
Auf dem Festlande gehört den Japanern auch die Festung Port Arthur
und die Hafenstadt Daini; auch von der Insel Sachalin (î) gehört ein Teil dem Insel-
staat,-der sich jetzt^ auchjlie -Insel Jeso, die Kurilen und die|\Tnsel. Formosa
(formósa) einverleibt hat.
7. Weltstellung. Da Japan außerdem reich an Kohlen und Erzen, besonders
an* Eisen und Kupfer ist, so fällt es ihm nicht schwer, sich wirtschaftlich eine
bevorzugte Stellung in Asien zu erringen; dank seinen kriegerischen Erfolgen
und seiner kühnen und rücksichtslosen Politik hat es sich auch staatlich soweit
emporgeschwungen, daß man es als die Vormacht von Ostasien anerkennen muß.
Sogar für ganz Asien kommen die Japaner als dasjenige Volk in Betracht, das
am meisten Befähigung und Eifer zeigt, der weißen Rasse Trotz zu bieten.
b) Das Kaiserreich China.
1. Ausdehnung. Das Kaiserreich China, d. i. Seidenland, besteht aus einem
größtenteils durch Meer und Gebirge abgeschlossenen Hauptteil und einigen
Nebenländern, die bis nach Mittel- und Nordasien hineinreichen. Die gesamte
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Arthur
Extrahierte Ortsnamen: Kioto Osaka China Sachalin Formosa Japan Asien Ostasien Asien China China Nordasien
40
befinden sich die wunderbaren, in Pyramidenform aufgebauten, alten
ägyptischen Königsgräber und das aus dem Sandstein herausgehauene Standbild
der Sphinx. Der wichtigste Handelshafen ist das an der Nilmündung gelegene
Alexandria.
Ägypten hat wegen seiner Lage eine ungemein hohe Bedeutung, besonders
seit der Suezkanal (sprich: sués) im Jahre 1867 hergestellt worden ist, der fast
den ganzen Verkehr zwischen Europa und Asien unmittelbar bei Ägypten
vorbeiführt. Sein Endpunkt im Mittelländischen Meer ist Port Said (ï), der End-
punkt im Koten Meere Suez. Der Kanal ist mit Einschluß einiger von ihm
benutzten Seen 160 km lang. Da er den Weg von Westeuropa nach Ostasien
um mehrere tausend Kilometer verkürzt, ist er eine der wichtigsten Schiffahrt-
straßen der ganzen Erde. Obwohl von Franzosen gebaut, steht er doch vollständig
unter englischem Einflüsse.
Das Nilgebiet war schon in alter Zeit von einem hochentwickelten Volke
Fi g. 11. Ackerbau in Ägypten.
(Nach einer Photographie.)]
bewohnt, ist dann aber unter der Herrschaft des Islam zurückgegangen und blüht
jfetzt unter europäischem Einfluß wieder auf. Die alten Stauwerke und Bewässerungs-
kanäle werden wieder hergestellt und man ringt allmählich der Wüste große Ge-
biete fruchtbaren Landes ab. Da der Nil die natürliche Verbindungstraße vom
Mittelländischen Meere nach dem mittleren Afrika ist, hat er große Bedeutung
für den Verkehr, und deshalb werden die Nilländer binnen kurzer Zeit einen großen
Aufschwung erfahren.
2. Das Tropische Mittelafrika.
Lage, Bodengestalt und Bewässerung. Das tropische Mittelafrika ist das
Gebiet zu beiden Seiten des Äquators, das von den angrenzenden Meeren
Feuchtigkeit genug erhält, um große Seen und Ströme zu entwickeln und
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Extrahierte Ortsnamen: Alexandria Europa Asien Suez Westeuropa Ostasien Afrika
47
Nordamerika nur ein Anhängsel von Südamerika, während seit dem 18. Jahr-
hundert die Rollen vertauscht sind und Südamerika weniger Bedeutung hat.
a) Nordamerika ist in vielen Beziehungen dem Erdteil Asien ähnlich und ist
auch stärker nach W. vorgeschoben als nach Europa. Es hat keine selbständige
Entwicklung genommen, sondern nur die von der Alten Welt dorthin übertragene
Kultur fortgebildet.
[ b) Südamerika unterscheidet sich von Nordamerika namentlich dadurch,
daß es fast gar nicht gegliedert ist, und hing auch mit Nordamerika früher nicht
zusammen, sondern die Landbrücke von Panama (á) ist neueren Ursprungs.
Mexiko (spr. méjiko) ist nach seiner ganzen Landesnatur nordamerikanisch, dagegen
hat die Inselgruppe der Antillen (antiljen) niemals mit Nordamerika zusammen-
gehangen und man hat deshalb ein Recht, Mittelamerika als ein selbständiges
Stück anzusehen. Auch in Südamerika findet sich ein älteres östliches Gebirge,
das durch eine große Ebene mit einem jüngeren, an Vulkanen reichen Faltungs-
gebirge verbunden ist.
4. Höhengliederung. So verlaufen durch ganz Amerika die östlichen und
westlichen Bergländer nebeneinander, durch ein von N. nach S. sich erstrecken-
des Tiefland voneinander getrennt. Dieses entwickelte sich zu einem Becken für
die Riesenströme des Erdteiles und war auch die naturgegebene Bahn für den
menschlichen Verkehr.
a) Im No. erstrecken sich in der Nähe der Küste die Alleghanies (sprich:
ellegénnis). Sie erheben sich bis zu 2000 m. An Ausdehnung entsprechen sie
unseren Alpen, doch wirken sie s'ehr hemmend auf den Verkehr zwischen dem
Küstenstreifen und dem Innern und sind nur im N. besser passierbar.
b) Südlich davon bilden die Antillen ein in das Meer eingetauchtes
Schiefergebirge, dessen Gipfel bis zu 3000 m aufsteigen.
c) Auf dem Festlande von Südamerika schließt sich das Hochland von
Guayana (gwajâna) an, das zum großen Teil aus Sandstein besteht, und darauf
folgt das Hochland von Brasilien, das sich weniger durch hohe Berge als durch
tief eingesenkte Täler auszeichnet.
d) Das westliche Gebirge faßt man auch mit dem Gesamtnamen der
Kordilleren (kordiljêren, d. i. Kettengebirge) zusammen. Es besteht im N. aus
zwei gleichlaufenden Zügen, den östlichen Rocky Mountains (sprich: Rócki
Maúntens) oder Felsengebirge und einem westlichen, steil zur Küste abfallenden
Zuge, den man in die Seealpen, das Kaskadengebirge (ká) und die Sierra
Nevada (vâ, d. i. Schneegebirge) gliedert. Das Kaskadengebirge tritt so weit an
den Stillen Ozean heran, daß seine Ränder durch Fjorde zerschnitten werden.
Die Sierra Nevada ist durch eine besonders wilde Natur und eigentümliche
Felsbildungen ausgezeichnet. Zwischen ihr und dem Felsengebirge erstreckt
sich ein großes Becken, in dem sich Salzseen befinden.
e) Das Tafelland von Mexiko wird von Vulkanen überragt, die bis in den
ewigen Schnee hinaufreichen. Auch Mittelamerika ist größtenteils gebirgig und
enthält auf seiner Höhe den Nikaraguasee (nikarâgwa), der sechzehnmal so groß
ist wie der Bodensee.
/) Die den Gebirgszug in Südamerika fortsetzende Sierra Nevada de Santa
Marta ist ein Granitgebirge. Die Kordilleren oder Anden von Südamerika sind teil-
weise vulkanischer Natur. Man gliedert das lange 'Kettengebirge nach den Ländern,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Nordamerika Asien Europa Nordamerika Nordamerika Panama Mexiko Nordamerika Mittelamerika Südamerika Amerika Guayana Brasilien Mexiko Mittelamerika Nikaraguasee Südamerika
73
nur sehr wenig Gelegenheit zum Erwerbe, fast nur die Ausnutzung der Kopra und
den Ertrag aus dem Fischfange und der Perlenfischerei. Demnach werden die
kleinen Inseln wirtschaftlich niemals zu hoher Bedeutung gelangen, aber einige von
ihnen haben als Kohlen- und Anlegestation für die Schiffahrt einen gewissen Wert.
In gleicher Weise wie Australien wird auch das Gebiet der Inseln einen
neuen Aufschwung nehmen, sobald durch Mittelamerika hindurch aus dem Atlan-
tischen Ozeane eine nähere Wasserstraße gebaut sein wird.
E. Die Südpolarländer.
Das um den Südpol gelegene Gebiet oder die Antarktis ist wenig erforscht,
teilweise deshalb, weil die südlichen Erdteile nicht so nahe an den Pol reichen
wie die nördlichen, teilweise weil sich den Forschern große Eismassen schon in den
niederen Breiten in den Weg stellen. Nur Walfischjäger kreuzen in dem weiten
südlichen Meere. Einige kleinere Inselgruppen und auch Küsten von Ländern
sind besucht oder gesehen worden und die große Zahl riesiger Eisberge, denen man
überall begegnet, läßt darauf schließen, daß im S. noch ein großes Festland liegt,
das allerdings wahrscheinlich unter ewigem Eise begraben ist. Die neuesten
Forschungsreisen haben diese Vermutung bestätigt.
F. Die Weltmeere.
I. Der Große Ozean.
1. Name. Der Große oder Stille Ozean ist zum ersten Male von einem
Europäer erblickt worden, als Baiboa im Anfange des 16. Jahrhunderts
die Landenge von Panama überschritt. Da sich diese von 0. nach W. erstreckt,
erblickte er das Weltmeer im S. und nannte es deshalb die Südsee. Dieser
Name ist trotz seiner geringen Berechtigung namentlich bei den seefahrenden
Völkern üblich geworden und wird ziemlich allgemein für den zwischen Australien
und Südamerika gelegenen Teil gebraucht. Magellan, der ihn 1521 zuerst
befuhr, nannte ihn, da er eine sturmfreie Fahrt hatte, Mar Pacifico (pacífico),
d. i. den Stillen Ozean. Bei den Engländern und Amerikanern hat sich seitdem der
Name Pacific eingebürgert, den wir mit Unrecht ohne weiteres in das Deutsche
übertragen. Seinen andern Namen Großer Ozean zu führen hat er volle Berechti-
tigung, denn bei einer Größe von 175 Millionen Quadratkilometer übertrifft er
die gesamte Landfläche der Erde an Ausdehnung. Erst ziemlich spät brach sich die
Erkenntnis Bahn, daß diese gewaltige Wassermenge fast gar nicht von Landmassen
unterbrochen wird.
2. Gliederung. Seine beiden Küsten im 0. und W. sind sehr voneinander ver-
schieden ; während die Ostseite geschlossen und einförmig verläuft, ohne von einer
bedeutenderen Bucht unterbrochen zu sein, und auch dort fast keine Inseln vor-
kommen, ist die Westseite durch Randmeere und Inselgruppen sehr gegliedert und
deshalb auch für den menschlichen Verkehr zunächst von größerer Bedeutung.
Eine große Zahl von Inselreihen erstreckt sich längs den Küsten Australiens und
Asiens, von Neuseeland bis zu den Aleuten hin. Im N. ist der Ozean beinahe abge-
schlossen und in früheren Zeiten bestand wahrscheinlich ein jetzt in die Tiefe
versunkener Zusammenhang zwischen Asien und Nordamerika. Uberhaupt hat
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Extrahierte Personennamen: Baiboa W. Magellan
Extrahierte Ortsnamen: Mittelamerika Atlan-
tischen_Ozeane Panama Australien Südamerika Stillen_Ozean Asiens Neuseeland Asien Nordamerika
74
das Meer im Laufe der Zeit große Veränderungen durchgemacht. Die West-
küste von Südamerika deutet darauf hin, daß dort ein tiefer Einbruch statt-
gefunden hat; an der Ostküste von Asien ist aus der Anordnung der Inseln noch
deutlich zu ersehen, daß dort große Landmassen eingebrochen sind; und
zwischen den Wendekreisen muß man aus der großen Zahl von Koralleninseln
schließen, daß dort schon seit langer Zeit eine Senkung statt hat, denn man findet
den Korallenkalk bis in große Tiefen hinein, während doch die Korallen nur un-
mittelbar unter dem Meeresspiegel gedeihen können.
3. Tiefe. Der Große Ozean weist auch die größten Tiefen auf. Während
früher die an der Ostküste von Japan erlotete Tiefe von mehr als 8000 m als
die größte Einsenkung galt, hat man in dem tiefen Graben nördlich der Karolinen
sogar über 9000 m gefunden. Das ist die tiefste bisher entdeckte Einsenkung.
4. Verkehrswert. Vom Atlantischen Ozean unterscheidet er sich besonders
dadurch, daß er nach N. nahezu abgeschlossen und nach S. sehr breit ist,
während sich jener als ein Meeresraum von sich nahezu gleich bleibender Breite
vom Nördlichen zum Südlichen Eismeer erstreckt. Wegen dieser Ausdehnung ist
der Pazifische Ozean auch der am wenigsten befahrene Verkehrsraum. Von der
Ostseite her legt sich das Kordillerengebirge als Hemmnis vor und Flüsse münden
dort fast gar nicht. Auf det Westseite dagegen liegen zwar große Kulturstaaten
und die Mündungen riesiger Flüsse erleichtern dort den Zugang, aber diese
Länder müssen erst noch wirtschaftlich für den großen Verkehr erschlossen
werden. Außerdem liegt der gewaltige Ozean weit von den wirtschaftlichen Groß-
mächten Europas und Amerikas entfernt und viele seiner Randländer sind
noch nicht in eine wirtschaftliche Entwicklung eingetreten. Sobald dies aber
geschehen sein wird, wie sich Australien, Neuseeland, Japan und die Westküste
der Union bereits entwickelt haben, dann wird dieses Weltmeer den ihm nach
seiner Größe gebührenden Rang einnehmen. Dazu werden besonders der Bau
der großen amerikanischen und asiatischen Überlandbahnen und die Erbauung
des Panamakanales beitragen. Tatsächlich zeigt das letzte Jahrzehnt bereits
eine große Steigerung des Verkehres.
Ii. Der Atlantische Ozean.
1. Gliederung. Der Atlantische Ozean hat seinen Namen von dem Atlas-
gebirge, das den Alten als die Westgrenze der ,,Erdscheibe" galt. Er hat
nahezu gleichlaufende Ufer, steht mit dem Nordpolarmeere in ziemlich
offener Verbindung und verläuft nach S. breit in das Antarktische Meer.
Seine S-förmige, in der Mitte etwas verbreiterte Rinne wird auf beiden Seiten
von großen Buchten und Mittelmeeren begleitet, die ihrerseits wiederum
dazu beitragen, daß zahlreiche große Ströme in den Atlantischen Ozean münden.
Eigentümlich ist die Verbreitung der vereinzelten Inseln und Inselgruppen in
der Längsachse des Weltmeeres und seine Inselarmut im ganzen S. und in
einem großen Teil des nördlichen Raumes. Die Küsten sind im N. gegliederter
als im S. und haben vor dem Stillen Ozean den Vorzug, daß sie zu einem großen
Teile an Länder stoßen, die nicht durch Randgebirge versperrt sind.
2. Verkehrs wert. Als Verkehrsgebiet hat er eine große Bedeutung, da er
namentlich in seiner nördlichen Hälfte das Bindeglied zwischen den geistig und
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Südamerika
Extrahierte Ortsnamen: Asien Japan Europas Amerikas Australien Neuseeland Japan Atlantische_Ozean Atlantischen_Ozean Weltmeeres
76
G. Die Deutschen Kolonien.
1. Gründe für die Kolonisation. Kolonien oder Pflanzstädte wurden seit
alter Zeit von kulturkräftigen Völkern außerhalb des Heimatlandes angelegt,
teils um ihren Einfluß auf andere Gebiete zu übertragen, teils auch nur, um
einer Übervölkerung im Mutterlande vorzubeugen. Häufig war auch der wirt-
schaftlich schlechte Zustand des Hauptlandes die Veranlassung zur Gründung
von Außensiedlungen, und namentlich in trockenen Gebieten, wo öfter Mißernten
vorkommen, trat dieser Fall in alten Zeiten mehrmals ein. Jetzt ist die Veran-
lassung zum Gründen von Kolonien häufig dieselbe, wie die Veranlassung zum
Auswandern überhaupt: Unzufriedenheit mit den politischen, wirtschaftlichen
oder religiösen Zuständen der Heimat. In Zeiten, wo neue große Erdräume ent-
deckt wurden, hat auch die einfache Unternehmungslust zur Anlage von aus-
wärtigen Besitzungen geführt.
Nicht jede Siedlung im fremden Lande bezeichnet man im engeren Sinne als
Kolonie, sondern man hat sich daran gewöhnt, diesen Namen nur dann anzu-
wenden, wenn es sich nicht nur um eine Verpflanzung von Menschen, sondern
zugleich um eine Verpflanzung und Ausbreitung höherer Kultur handelt, im
Gegensatze zu den kriegerischen Eroberungen, die häufig mit der Zertrümmerung
von Kultur enden.
Deshalb waren die wichtigsten Gründer von Kolonien in alter Zeit die
Phönizier und die Griechen, im Mittelalter die Spanier und Portugiesen und die
deutschen Kaufleute, sowohl der Hansabund als auch die großen Handelshäuser
der Fugger und Welser. In neuester Zeit kommen in erster Linie diejenigen
in Betracht, die wegen religiöser Bedrückung zur Auswanderung gezwungen
wurden, wie die Quäker und die Mormonen, die in Amerika große Gebiete
zivilisiert haben.
2. Arten der Kolonisation. Die Kolonien sind je nach ihrem Zweck verschie-
dener Art. Man legt sie an, um die überschüssige Bevölkerung oder lästige Staats-
angehörige dort unterzubringen (Verbrecherkolonien). Manchevölker nehmen auch
bloß aus Eroberungslust andere Länder in Besitz, um dort Herrschaft auszuüben,
wie beispielsweise die islamitischen Völker. Wichtiger sind die auswärtigen Besitzun-
gen, in denen man wirtschaftlich zu arbeiten gedenkt. Diese teilt man in solche, wo
die Begründer sich selbst dauernd niederlassen (Siedlungskolonien), und solche, in
denen man sich zwar nicht aufhalten, wo man aber mit seinem Kapital und durch
die Arbeitskraft anderer Leute einen Gewinn erzielen will (Wirtschaftskolonien). Die
ersteren sind auf solche Gegenden beschränkt, wo das Klima der Kolonie dem des
Mutterlandes ähnlich ist. Zu ihnen gehören die großen Stufen in der Verbreitimg
der Menschheit über den ganzen Erdboden, wie etwa die Besiedlung Europas von
Asien her oder das Vordringen der Europäer in Amerika und Australien. Die zweite
Art findet sich besonders in tropischen Gegenden, wo man Bergbau betreibt,
Pflanzungen gründet oder auch nur Handelsfaktoreien anlegt, um aus den dortigen
Erzeugnissen einen Vorteil zu erzielen. Die Arbeit läßt man dann entweder durch
Eingeborene oder durch solche Leute verrichten, die man eigens zu diesem Zwecke
einführt (Negersklaven, Kulis oder auch Verbrecher). Die persönliche Beteiligung
der Kolonisatoren erfolgt dann gewöhnlich nur dadurch, daß man die Aufsicht über
die Arbeiter ausübt oder sein Kapital in den Unternehmungen anlegt.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Welser
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europas Amerika Australien
6
hinderlich erweisen, andernteils weil aus dem Mittelländischen Meere keine Wasser-
verbindung zu Asiens Südküste bestand, und schließlich, weil in der Westhälfte
Asiens kein Flußlauf das Vordringen in das Innere erleichtert.
3. Geschichte. Die älteste Kenntnis davon kam durch die Phönizier, die auf
ihren Fahrten zum goldreichen Ophir wohl bis an die Mündung des Indus
gelangten. Ebendahin und auch wohl bis zum Pamir drangen die Griechen unter
Alexander dem Großen zu Lande vor. Später ging die Kenntnis des Landes
wieder verloren, und man wußte nur, daß der kostbare Seidenstoff aus dem
fernen Lande der Serer komme. Im Mittelalter entschleierten die Kreuzzüge
und das Vordringen des Islam einen Teil von Vorderasien, aber erst zu der Zeit,
wo asiatische Horden in Schlesien einfielen, gelang es einem Europäer, dem
Venetianer Marco Polo (im 13. Jahrhundert), den Erdteil zu durchqueren
und bis nach China vorzudringen. 1498 gelangte der Portugiese Vasco da
Gama mit dem Südwestmonsun nach Vorderindien und 1520 Magellan zu
den Philippinen. Seit 1600 wirken in Südasien englische und holländische
Handelsgesellschaften, und kurz vorher drangen die Russen in Sibirien vor, wo
Berings im Anfange des 18. Jahrhunderts die Ostspitze des Erdteiles fand.
Die planmäßige Erforschung begann Mitte des vorigen Jahrhunderts, wo
die deutschen Brüder Schlagintweit in Indien und Innerasien reisten; in
Innerasien setzten der Russe v. Prschewalski und der Schwede Sven Hedin
die Forschungen fort; unsere Kenntnis von Ostasien beruht namentlich auf
den Studien des Deutschen v. Richthofen in China, und in den Jahren
1878—1879 gelang es dem Schweden Nordenskj öld, vom Atlantischen Ozean
in nordöstlicher Richtung Asien zu umfahren oder die sogenannte nordöstliche
Durchfahrt zu finden. Für die Erschließung des Erdteiles hat die Erbauung
des Suezkanals sehr viel beigetragen.
4. Grenzen und Flächengliederung. Die Grenzen werden nach drei Seiten
vom Meer gebildet. Im Ägäischen Meere und im Malaiischen Archipel kann
man zweifelhaft über die Grenzlinie sein und ebenso am Kaukasus, den man
zu Europa oder zu Asien rechnen kann. Jedenfalls hat aber der Erdteil etwa
él1^ Millionen Quadratkilometer Festland und 21/2 Millionen Quadratkilometer
Inseln. Auf den Rumpf des Kontinentes entfallen etwa 33x/2 Millionen Quadrat-
kilometer und 8 Millionen Quadratkiliometer auf die Halbinseln. Demnach ist
Asien sehr reich gegliedert.
Die südlichen Halbinseln entsprechen in vieler Hinsicht den europäischen:
von W. nach 0. nimmt die Gliederung und der Inselreichtum zu. Die östlichen
Inselgruppen bezeichnen den Außenrand eingebrochener Landmassen und be-
grenzen jetzt Randmeere, in die meistens große Ströme münden. Die nördlichen
Glieder sind flach und von geringer Bedeutung, da sie einen großen Teil des Jahres
im Eise begraben liegen. So leicht zugänglich und aufgeschlossen die Außen-
teile Asiens erscheinen, so abgeschlossen und schwer zugänglich ist das Innere.
Hier liegen Hochländer, die durch riesige Hochgebirge von den benachbarten
Ländern, aber auch von dem Einfluß der feuchten Meerwinde abgesperrt sind
und deshalb große Trockengebiete darstellen. Während die Küstenländer
frühzeitig zu hoher Kultur kamen, blieb das Binnenland zurück; dort ent-
standen seßhafte Ackerbauvölker, hier viehtreibende Nomaden, und in jeder
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Marco_Polo Brüder_Schlagintweit Sven_Hedin
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Vorderasien China Sibirien Indien Ostasien China Schweden_Nordenskj Kaukasus Europa Asien
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die Araber und Türken; in Europa sind die Vorstöße der Hunnen, Magyaren,
Mongolen und Türken die letzten erkennbaren Wogen des heranbrandenden Völker-
meeres. Oft genug hat Europa seine heiligsten Güter gegen ihren Ansturm wahren
müssen, und jetzt sehen wir, daß sich Amerika und Australien vor der „gelben
Gefahr", vor der Einwanderung der Mongolen, zu schützen versuchen.
Die großen Mongolenreiche des 0. haben deshalb eine besondere Be-
deutung, weil sie sich lange Zeit gegen das Ausland abgeschlossen hatten und dabei
gewissermaßen erstarrt waren. Jetzt aber haben die Europäer die Grenzen geöffnet,
haben Zugeständnisse für ihren Handel erlangt und sogar einzelne Landesteile
in Besitz oder Pachtung genommen, und nun sind diese Völker wieder zu einem
neuen Leben erwacht, das vielleicht der weißen Rasse gefährlich werden kann.
b) Auch bezüglich der Religion haben die Asiaten eine hohe Entwicklung
genommen, denn manche Völker, besonders im Bw. und im Trockengebiete, be-
kennen sich zu der monotheistischen Religion Mohammeds, dem Islam. Aber
auch die polytheistischen Religionen, wie der Brahmadienst in Indien und der
Buddhismus in Ost- und Hochasien, sind verhältnismäßig hochstehende Religionen,
denn sie bemühen sich, ihre Bekenner zur Tugend zu führen und Pflichtgefühl
in ihnen zu erwecken. Ein großer Teil der Polytheisten, namentlich in Mittel-
und Nordasien, sind allerdings.reine Heiden mit sehr abergläubischen Vorstellungen,
wie sie in der Nacht der Wälder und zwischen den Grauen der Eiswüste häufig
vorkommen.
c) Dem Verkehre dienen in der Mitte des Erdteiles uralte Karawanenstraßen,
auf denen durch Kamele die Waren befördert werden. Im N. werden Hunde
und Renntiere als Zugtiere benutzt, in Indien der Buckelochse als Zugtier und
der Elefant als Lasttier. Im 0. dient häufig noch der Mensch zum Tragen von
Lasten und zum Ziehen von Wagen. Neuerdings haben sich Rußland im N. und
England im S. bemüht, den Erdteil durch Eisenbahnen aufzuschließen, und auch
in Japan und China werden Schienenwege angelegt. Der Hauptverkehr mit Europa
wählt jedoch den Wasserweg. Den Indischen Ozean haben früher die Phönizier
und Araber beherrscht, deren Segelschiffe durch den regelmäßig wechselnden
Monsunwind (ü) in der einen Jahreshälfte hin und in der anderen zurück befördert
wurden. Jetzt gehen große Dampferlinien, darunter auch deutsche, an der Süd-
und Ostküste Asiens entlang und vermitteln einen regelmäßigen Personen- und
Frachtverkehr.
Die Europäer haben seit zwei Jahrhunderten besonders die an Gewürzen
reichen Länder des S. zu erwerben getrachtet. Zuerst hatten die Portugiesen
die meisten Besitzungen, aber sie beuteten die Länder zu sehr aus und machten
sich dadurch mißliebig; deshalb gelang es den Niederländern und Engländern,
den größten Teil ihrer Kolonien zu erwerben. Im Ganzen stehen zwei Drittel
des ganzen Erdteiles unter europäischer Herrschaft: der gesamte N. ist ^russisch ;
die Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland haben jetzt ebenfalls kleinere
Gebiete in Besitz genommen. Doch trachten die mongolischen Kulturstaaten,
besonders Japan, danach, den Erdteil wieder für die Asiaten zurückzugewinnen,
und die Japaner haben bereits bei kriegerischem und friedlichem Vorgehen gegen
die Europäer große Erfolge gehabt.
Der Erdteil Asien läßt sich in fünf natürliche Teile gliedern: Vorderasien,
Südasien, Ostasien, Mittelasien und Nordasien.
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Extrahierte Personennamen: Mohammeds
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Amerika Mohammeds Indien Nordasien Indien England Japan China Europa Asiens Amerika Deutschland Japan Asien Vorderasien Ostasien Mittelasien Nordasien
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Das Gebiet von Kaiser Wilhelms-Land und Bismarckarchipel, der Karolinen,
der Marschallinseln und der Samoainseln umfaßt über 500 000 qkm und die
Bewohnerzahl unserer gesamten Südseebesitzungen beträgt etwa ebensoviel
Einwohner.
Das noch wenig erforschte Land von Neuguinea besteht zum größten Teile
aus Urgestein, alle Inseln sind entweder vulkanischer Natur oder durch Korallen
aufgebaut.
2. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist durchweg tropisch und überall
feucht und warm. Der Pflanzenwuchs ist überall tropenhaft üppig. Die Kokos-
palme ist über sämtliche Inseln verbreitet, außerdem der Brotfruchtbaum und
Fig. 33. Samoa.
Ca us „Deutschlands Kolonien" von Eschner, Verlag von F. E. Waehsmuth in Leipzig.)
die Banane. Der Anbau von Zucker, Kaffee, Tabak, Baumwolle und in den
höheren Gegenden auch Kakao ist sehr lohnend.
3. Bewohner. Das bequeme Leben hat die Eingeborenen fast überall nicht
zu ernster Arbeit kommen lassen, denn die zum Leben notwendigen Früchte
wuchsen ihnen in ihrem milden Klima mühelos und ein großer Bedarf an Kleidung
bestand ebenfalls nicht. Es ist deshalb sehr schwer, sie zur Anpflanzung von
Kokospalmen zu veranlassen oder gar sie als Arbeiter in die Pflanzungen zu
ziehen. Deshalb muß man die Arbeiter für die Pflanzungen von den Sundainseln
und von China her einführen, was natürlich den Betrieb erschwert und ver-
teuert. Für Europäer ist das Gebiet mit wenigen Ausnahmen zur Siedlung nicht
geeignet, weil das Klima und der feuchte Boden gesundheitschädlich wirken.
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Extrahierte Ortsnamen: Neuguinea Samoa Leipzig China