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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 21

1907 - Leipzig : Freytag
21 gewesen sein. Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, war der Hauptanfhrer. Aber auf dem weiten Wege hatten sie durch Hunger, Durst und Hitze viel zu leiden. Ansteckende Krankheiten lichteten ihre Reihen. Manche auch fielen im Kampfe mit den feindlichen Vlkern. Endlich kamen sie nach vielen Mhen und Anstrengungen vor die feste Stadt Antiochia. Kaum hatten sie diese nach neunmonatlicher Belagerung eingenommen, als die Sieger selbst von einem neuen trkischen Heere in der Festung eingeschlossen wurden. Jetzt schien der Untergang Abb. 7. Gottfried von Bouillon, am Heiligen Grabe zum König von Jerusalem gewhlt, schlgt die Krone aus. des Heeres unvermeidlich. Eine entsetzliche Hungersnot wtete in der Stadt, und viele waren der Verzweiflung nahe. Aber als die Not aufs hchste gestiegen war, wurde ihr Mut erfrischt durch die wunderbare Auf-findung der heiligen Lanze, mit der die Seite Christi am Kreuze durch-stochen worden war. Begeistert wagten sie einen Ausfall und schlugen das Heer der Trken in die Flucht. Besonders Gottfried von Bouillon ver-richtete Wunder der Tapferkeit. Endlich erreichten sie Jerusalem. Als sie von ferne die heilige Stadt erblickten, warfen sie sich auf den Boden, kten die Erde und weinten vor Freude. Aber von dem ungeheuern

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 73

1907 - Leipzig : Freytag
73 Tafelgeschirr wurde zu Mnzen eingeschmolzen und der Schmuck der Knigin verkauft. Das Volk aber nahm innigen Anteil an dem Unglck der Knigsfamilie. Einmal erschien ein biederer Bauer und brachte ein Geschenk von 3000 Goldstcken, während die Buerin treuherzig einen Korb mit frischen Eiern darbot. Napoleons Zug nach Rußland. Preuens Erhebung. Unterdessen waren in Preußen tchtige Männer rastlos ttig, um die Schmach des Vaterlandes wieder auszulschen. Der Freiherr von Stein suchte dem Volke wieder Mut, Selbstvertrauen und Vaterlandsliebe einzu-flen. Schon seine Zeitgenossen nannten ihn des Guten Grundstein, des Bsen Eckstein, der Deutschen Edelstein". Vor Napoleon mute er nach sterreich und Rußland fliehen. Scharnhorst und Gneisenau setzten das preuische Heer wieder in einen schlagfertigen Zustand. Der khne Major Schill begann sogar auf eigene Faust den Krieg gegen Napoleon, fand aber im Kampfe den Tod, und sein Kopf wurde nach Frankreich gebracht. Elf seiner Offiziere wurden in Wesel auf Befehl Napoleons erschossen. Um diese Zeit stand Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Ganz Europa lag zu seinen Fen. Nur England und Rußland waren noch unbezwnngen. Im Jahre 1812 unternahm Napoleon mit einem ungeheuer groen Heere einen Zug nach Rußland, um auch dieses groe Reich zu unterwerfen. Allein auf diesem Zuge sollte sein bermut bestraft werden. Die Russen wichen berall vor ihm zurck, indem sie zugleich die Drfer anzndeten und das Land verwsteten, damit die Franzosen keine Lebensmittel fnden. Erst vor Moskau kam es zu einer groen Schlacht. Napoleon siegte und hielt seinen Einzug in Moskau, um hier den Winter zuzubringen. Aber kaum war er eingezogen, als die Russen ihre eigene Hauptstadt an allen Ecken in Brand steckten. Sie brannte in sieben Tagen fast ganz nieder. Jetzt htte Napoleon gern Frieden geschlossen, aber der Kaiser Alexander lie ihm sagen, da jetzt der Krieg erst recht beginne. Das franzsische Heer trat einen grauen-vollen Rckzug an. Durch Hunger, Frost und die Lanzen der Kosaken fanden unzhlige den Tod. Viele andere ertranken in der Beresina, und von dem stolzen Heere kehrten nur wenige Tausende in klglichem Zustande zurck. Napoleon selbst eilte auf einem einsamen Schlitten nach Paris. Da hielt man in Preußen den Augenblick fr gnstig, um das verhate Joch abzuschtteln. Der König verbndete sich mit Alexander von Rußland und erlie den Aufruf An mein Volk". Er erinnerte die Bewohner an all das Leid, das ihnen Napoleon in den letzten Jahren zugefgt hatte, und forderte zum Kampfe gegen den Unterdrcker auf. Da strmten so viel Freiwillige zu den Waffen, da dem Könige Trnen

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 75

1907 - Leipzig : Freytag
75 bedrngt, da er sorgenvoll ausrief: Ich wollte, es wre Abend, oder die Preußen kmen!" Und Blcher traf trotz der schlechten Wege seinem Versprechen gem gegen Abend auf dem Schlachtfelde ein. Jetzt wurde Napoleons Heer geschlagen und fast gnzlich vernichtet. Fast wre er selbst gefangen genommen worden. Er rettete sich nur durch einen Sprung aus dem Wagen und warf sich eilig auf ein Pferd, ohne Hut, Mantel und Degen. Napoleon wurde zum zweiten Male abgesetzt und auf die einsame Insel St. Helena verbannt, wo er im Jahre 1821 starb. Blcher zog mit seinen Truppen in Paris ein. Hier erregte die Jenabrcke wegen Abb. 47. Mausoleum in Charlottenburg. ihres Namens seinen rger, und er wollte sie in die Luft sprengen lassen. König Friedrich Wilhelm Iii. aber, der am folgenden Tage in Paris eintraf, wollte von einer solchen Verwstung nichts wissen. Friede. Endlich war der Friede wieder hergestellt. Preußen erhielt die geraubten Lnder zum Teil zurck und noch neue Gebiete dazu, z. B. Teile der Rheinprovinz und Westfalen. Auf die Rckgabe von Elsa und Lothringen aber mute .es vorlufig noch verzichten, weil England und Rußland dagegen waren. Friedrich Wilhelm Iii. regierte die brige Zeit seines Lebens zum Wohle seines Volkes, das sich all-mhlich wieder erholte von den Wunden, die ihm die Kriege geschlagen

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 97

1907 - Leipzig : Freytag
97 Tafelgeschirr wurde zu Mnzen eingeschmolzen und der Schmuck der Knigin verkauft. Das Volk aber nahm innigen Anteil an dem Unglck der Knigsfamilie. Einmal erschien ein biederer Bauer und brachte ein Geschenk von 3000 Goldstcken, während die Buerin treuherzig einen Korb mit frischen Eiern darbot. Napoleons Zug nach Rußland. Preueus Erhebung. Unterdessen waren in Preußen tchtige Männer rastlos ttig, um die Schmach des Vaterlandes wieder auszulschen. Der Freiherr von Stein suchte dem Volke wieder Mut, Selbstvertrauen und Vaterlandsliebe eiuzu-flen. Schon seine Zeitgenossen nannten ihn des Guten Grundstein, des Bsen Eckstein, der Deutschen Edelstein". Vor Napoleon mute er nach sterreich und Rußland fliehen. Scharnhorst und Gneisenau setzten das preuische Heer wieder in einen schlagfertigen Zustand. Der khne Major Schill begann sogar auf eigene Faust den Krieg gegen Napoleon, fand aber im Kampfe den Tod, und sein Kopf wurde nach Frankreich gebracht. Elf seiner Offiziere wurden in Wesel auf Befehl Napoleons erschossen. Um diese Zeit stand Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Ganz Europa lag zu seinen Fen. Nur England und Rußland waren noch uubezwuugen. Im Jahre 1812 unternahm Napoleon mit einem ungeheuer groen Heere einen Zug nach Rußland, um auch dieses groe Reich zu unterwerfen. Allein auf diesem Zuge sollte sein bermut bestraft werden. Die Russen wichen berall vor ihm zurck, indem sie zugleich die Drfer anzndeten und das Land verwsteten, damit die Franzosen keine Lebensmittel fnden. Erst vor Moskau kam es zu einer groen Schlacht. Napoleon siegte und hielt seinen Einzug in Moskau, um hier den Winter zuzubringen. Aber kaum war er eingezogen, als die Russen ihre eigene Hauptstadt an allen Ecken in Brand steckten. Sie brannte in sieben Tagen fast ganz nieder. Jetzt htte Napoleon gern Frieden geschlossen, aber der Kaiser Alexander lie ihm sagen, da jetzt der Krieg erst recht beginne. Das franzsische Heer trat einen grauen-vollen Rckzug an. Durch Hunger, Frost und die Lanzen der Kosaken fanden unzhlige den Tod. Viele andere ertranken in der Beresina, und von dem stolzen Heere kehrten nur wenige Tausende in klglichem Zu-stnde zurck. Napoleon selbst eilte auf einem einsamen Schlitten nach Paris. Da hielt man in Preußen den Augenblick fr gnstig, um das verhate Joch abzuschtteln. Der König verbndete sich mit Alexander von Rußland und erlie den Aufruf An mein Volk". Er erinnerte die Bewohner an all das Leid, das ihnen Napoleon in den letzten Jahren zugefgt hatte, und forderte zum Kampfe gegen den Unterdrcker auf. Da strmten so viel Freiwillige zu den Waffen, da dem Könige Trnen

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 45

1907 - Leipzig : Freytag
45 gewesen sein. Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, war der Hauptanfhrer. Aber auf dem weiten Wege hatten sie durch Hunger, Durst und Hitze viel zu leiden. Ansteckende Krankheiten lichteten ihre Reihen. Manche auch fielen im Kampfe mit den feindlichen Vlkern. Endlich kcmm sie nach vielen Mhen und Anstrengungen vor die feste Stadt Antiochia. Kaum hatten sie diese nach neunmonatlicher Be-lagerung eingenommen, als die Sieger selbst von einem neuen trkischen Heere in der Festung eingeschlossen wurden. Jetzt schien der Untergang Abb. 15. Gottfried von Bouillon, am Heiligen Grabe zum König von Jerusalem gewhlt, schlgt die Krone aus. des Heeres unvermeidlich. Eine entsetzliche Hungersnot wtete in der Stadt, und viele waren der Verzweiflung nahe. Aber als die Not aufs hchste gestiegen war, wurde ihr Mut erfrischt durch die wunderbare Auf-findung der heiligen Lanze, mit der die Seite Christi am Kreuze durch-ftocheu worden war. Begeistert wagten sie einen Ausfall und schlugen das Heer der Trken in die Flucht. Besonders Gottfried von Bouillon ver-richtete Wunder der Tapferkeit. Endlich erreichten sie Jerusalem. Als sie von ferne die heilige Stadt erblickten, warfen sie sich auf den Boden, kten die Erde und weinten vor Freude. Aber von dem ungeheuern Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe A. 4

6. Teil 3 - S. 17

1911 - Leipzig : Freytag
17 3. Staatliche Gliederung. Iran gehört zu drei Staaten, dem Königreiche Persien, dessen Schah (sprich: schach, d. i. Herr) bisher unumschränkt regierte, aber jetzt dem Staate eine Verfassung gegeben hat, dem öden Belutschistan (â), das wegen seiner Nachbarschaft mit Vorderindien unter englischem Einflüsse steht, und dem noch selbständigen Staate Afghanistan ( afghanistân). Letzteres steht unter dem Emir von Kabul (â). Es stellt die Verbindung mit Indien her und ist deshalb militärisch sehr wichtig. Die Grenzstadt Herat (â) j liegt vor einem Paß des Hindukusch und wird deshalb viel umkämpft. Die Haupt- stadt Kabul liegt an der durch den Kabulfluß gebildeten Straße, die über einen Paß in das Tal des Indus führt, und ist deshalb der Hauptpunkt des kriegerischen und friedlichen Verkehrs. Bussen und Engländer bemühen sich, den zwischen ihren Besitzungen gelegenen Pufferstaat durch Eisenbahnbau in ihr Interessen- gebiet zu ziehen. Persien, der größte Teil von Iran, hat ebenso wie im Altertum seine wichtigen Städte im bergigen Südwestrande. Dort blüht auch die infolge der Ziegenzucht emporgekommene Weberei von Schals und die Teppichknüpferei. Der Hauptverkehrspunkt des N. ist Tâbrîs, doch verlegt sich jetzt der Handel nach der Hafenstadt Rescht am Kaspischen Meere, die mit Baku und Tiflis Ver- bindung hat und viel Seidenhandel betreibt. Auch die Residenz des Schahs, Teheran (â), hegt in dieser dem Verkehr zugewandten Gegend. Die frühere Haupt- stadt Isfahan (hân) hat viel Gewerbe und Handel, hauptsächlich mit Teppichen. Das im S. gelegene Schiras (â) ist wegen seiner Rosen und wegen seiner herrlichen Gärten von persischen Dichtern viel besungen worden. In der Nähe befinden sich die Ruinen von Persepolis (persépolis). Das edle Volk der Parsen, arischer Abstammung, ist den mongolischen Türken unterlegen und seither in jeder Beziehung zurückgegangen. Vielleicht gelingt es dem Staate, wenn er nach modernem, europäischem Vorbilde regiert wird, wieder emporzukommen, obschon seine Hauptblüte wohl nie wieder erreicht werden wird. 2. Südasien. 1. Ausdehnung. Im S. Asiens erstrecken sich zwei Halbinseln in den Indischen Ozean, Vorder- und Hinterindien. Das erstere gehörte nebst der vor- gelagerten Insel Ceylon in früheren Entwicklungszeiten der Erde zu einem im Indischen Ozean versunkenen Erdteile, der bis Madagaskar reichte und viel- leicht sogar mit Südafrika zusammenhing. Das letztere reichte früher weiter nach So. und 0., bis fast nach Australien hin. Eine Reihe von Kettengebirgen bildete den östlichen Rand des Erdteiles, aber ein breiter Streifen sank in die Tiefe, und nur die bis zum Beringsmeer verlaufenden Inselreihen deuten noch die frühere Ausdehnung von Asien an. Längs der Bruchlinien finden sich viele Vulkane als Zeichen, daß die unterirdische Spannung in der Erdrinde noch nicht vollkommen beseitigt ist. 2. Senkrechte Gliederung. Vom Rumpf des Erdteiles sind beide Halb- inseln durch hohe Bergzüge nahezu abgeschnitten. Breit vor Vorderindien lagert sich das höchste Gebirge der Erde, der Himalaja (d. i. Schneewohnung, spr. himâlaja). (Fig. 3.) Eine große Zahl seiner Gipfel steigt über 7000 m an und der höchste, der Mount Everest (sprich: maunt éwerest), ist mit 8800 m derhöchste Berg der Erde. Das Gebirge fällt gegen S. steil zu dem Tieflande von Hindostán ab, das durch das Schwemmland des Indus einerseits, des Ganges und Brahmaputra Steinecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde. Iii. Teil. o

7. Teil 3 - S. 55

1911 - Leipzig : Freytag
55 gemacht und besiedelt, hat begonnen, die ungemein reichen Bodenschätze auszu- nutzen, und infolgedessen einen Handel und Verkehr entwickeln können, der den der größten europäischen Staaten übertrifft. 3. Staatliche Gliederung. Die Union ist eine Bundesrepublik, die aus 49 Staaten, dem Bundesdistrikt Kolumbia und den drei auswärtigen Territorien Alaska, Portoriko (î) und Hawaii besteht und in ihrer Verfassung der Schweiz ähnlich ist. Ander Spitze steht ein alle vier Jahre neu gewählter Präsident, die Verwaltung wird durch den Kongreß (é), eine Versammlung der von den Staaten gewählten Abgeordneten, ausgeübt. Bezüglich der inneren Verwaltung haben die Staaten vollkommene Selbständigkeit. Als Territorien bezeichnet man solche Ge- biete, die noch dünn bevölkert sind und deshalb unmittelbar unter der Bundes- regierung stehen. a) Die Atlantischen Staaten. 1. Lage und Bodenbeschaffenheit. Die Atlantischen Staaten der Union haben den Vorzug, daß sie am nächsten an Europa liegen, und zwar gerade dem hoch- entwickelten Westeuropa gegenüber. Dazu kommt, daß die Küste im einzelnen vielfach ge- gliedert, an manchen Stellen zu Fjorden aus- gezackt und deshalb reich an Hafenbuch- ten ist. Zwar legen sich die Alleghanies als ein Verkehrshindernis breit vor die Küste, aber ander- seits sammeln sie die Niederschläge an ihren Höhen und geben deshalb einer großen Zahl von Flüssen die nötige Wasserfülle, die deshalb trotz ihrer Kürze doch für die Schiffahrt zu gebrauchen sind. Außerdem birgt der Boden gerade an diesem Gebirge die größten Schätze von Eisen und Kohlen, so daß leicht Industrie ent- wickelt werden konnte. 2. Staatliche Einteilung. Darum sind hier die blühendsten und größten Staaten der Union entstanden, die mit ihrem Handel und ihrer Industrie den ersten Platz nicht nur in Amerika, sondern auch auf der ganzen Erde einnehmen. In dem Staate Massachusetts (mäszätschüszets) ist die Stadt Boston (sprich: bostn) der Hauptsitz der amerikanischen Wissenschaften, aber auch eine wichtige Handels- und Hafenstadt. Sie gehört zu den ältesten Städten der Union und spielte bereits in dem Unabhängigkeitskriege 1775 eine Rolle. Der Staat New-York (nju jôrk) hat sich besonders deshalb sehr günstig entwickeln können, weil er durch den Hudsonfluß (Fig. 20) eine gute Verbindung mit dem Hinter-

8. Teil 3 - S. 63

1911 - Leipzig : Freytag
63 einigen und Europa wird an dieser Stelle für den Seeweg nach Ostasien eine neue Verbindung erhalten. 2. Boden. Der Boden ist bis auf die mittleren Höhen des Gebirges hinauf sehr fruchtbar und für die Anlage von Tabak- und Kaffeepflanzungen sehr geeignet. Wenn trotzdem Mittelamerika noch nicht Größeres auf dem Welt- markte geleistet hat, so liegt es hauptsächlich daran, daß fortwährende politische Unruhen die Erwerbsverhältnisse nicht zur Sicherheit gelangen lassen. 3. Bevölkerung und staatliche Gliederung. Die Bevölkerung besteht größten- teils aus Indianern und Mestizen; Europäer haben den Versuch zur Ansiedlung wegen der staatlichen Unsicherheit öfter wieder aufgeben müssen. Staatlich ist Mittelam erika in m ehrere kleinere Republiken und die britische Kolonie Honduras (û) geteilt, die hauptsächlich Mahagoni- und Kampescheholz liefert. Die Erzeugnisse bestehen vornehmlich in Kaffee, Holz, Kautschuk und Edelmetallen. Von Panama führt eine Eisenbahn nach dem Hafen Kolon (zu Ehren von Kolumbus so genannt) am Karibischen Meere. Iii. Westindien. 1. Gliederung. Die zwischen Nord- und Südamerika gelegenen Insel- gruppen der Großen und Kleinen Antillen (antiljen) sowie der Bahamainseln (bahamâ) faßt man mit dem Namen Westindien zusammen. Die Antillen sind Felseninseln, zum größten Teile vulkanisch, während die Bahamainseln flache, aus Koral- lenkalk bestehende Eilande sind. 2. Klima. Das Klima ist durchweg tropisch und hat zwei Regenzeiten, die den Inseln reichliche Feuchtigkeit zuführen. Infolgedessen wachsen dort die tropischen Pflanzen in großer Üp- pigkeit und, da auch der Boden größtenteils fruchtbar ist, gedei- hen die tropischen Kulturge- wächse, namentlich Kaffee, Ta- bak und Zuckerrohr, in großer Menge. Daneben werden viele Nutz- und Farbhölzer gewonnen. Der Aufenthalt ist wegen des sehr häufig auftretenden gelben Fiebers sehr ungesund. 3. Bewohner und staat- liche Gliederung. Die Inseln werden größtenteils von Farbigen bewohnt, und zwar in erster Linie von Negern, die früher als Sklaven in den Plantagen arbeiteten, sowie von deren Nachkommen und Mischlingen. Fig. 28. Die Spitze des Mont Pelé mit der aus dem Krater emporgepreßten Lavasäule. (Nach einer Photographie.)

9. Teil 2 - S. 49

1911 - Leipzig : Freytag
49 sich in der inneren Stadt, der City (sprich: sziti). £Dem Verkehre dienen 400 Bahnhöfe, zahllose Eisenbahnen über and unter der Erde und eine Unmenge von Fahrzeugen aller Art. Großej Plätze und Parks in der Stadt sind für die Erholung geeignet; die Vorstädte dehnen sich, von Gärten und Spielplätzen unterbrochen, viele Kilometer weit hinaus. j^Die Stadt hat fast 5, mit den Vor- orten 7 Millionen Einwohner. (Vergleiche London in der Einwohnerzahl mit Berlin und mit Preußisch-Schlesien !). Neben dem größten Reichtume macht sich die bitterste Armut breit (150 Tausend Arme). An der Themse abwärts ist Greenwich (sprich: grinnitsch) gelegen, von dessen Sternwarte aus die Meridiane gezählt werden. Das Gebiet der oberen Themse, an der die Sommerresidenz Windsor (sprich: üinsor) liegt (Fig. 23), bildet den Übergang zu der nordwestlichen Ebene, die als das industrielle Mittelengland dem ackerbauenden Altengland gegenübersteht. Die Landschaft Wales, von welcher der englische Kronprinz den Titel Prinz Fig. 23. Schloß "Windsor. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) von Wales führt, einerseits und das Mittelenglische Gebirge anderseits liefern die Feuerskraft zu den vielen Betrieben, die hier der Weberei und der Eisenverarbeitung dienen. Cardiff (á) in Südwales und Newcastle (sprich: njukásl) am Tyne (sprich: tein) versenden die „schwarzen Diamanten"; Liverpool (sprich: livrpuhl) als der Amerika am nächsten gelegene Hafen führt Baumwolle von dort ein und hat sich dadurch zur zweiten Handelsstadt Europas emporgehoben. Die großen Fabrik- städte des Innern aber verarbeiten die Erzeugnisse der ganzen Erde, um sie nach allen Ländern wieder auszuführen: Manchester (sprich: mantschestr) ein Haupt- punkt für Baumwollenweberei, Leeds (sprich: lieds) für Wollwaren, Nottingham (sprich: nottingäm) für Strumpfwirkerei, Sheffield t(sprich : scheffild) für Stahl- waren, Bradford (sprich : brädförd) und schließlich Birmingham (sprich: börmingäm), der Hauptplatz der Eisen- und Messingindustrie, das die ganze Welt mit seinem Tand versorgt. Daneben liegt noch das schwarze Land der groben Schmiede- arbeit und ein großes Töpfereigebiet, dessen Waren, wie die der ganzen Landschaft, Steinecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde. Ii. Teil. A

10. Teil 2 - S. 5

1911 - Leipzig : Freytag
Europa im allgemeinen. 1. Name. Der Erdteil Europa ist von Asien her besiedelt worden und führt daher einen Namen, welcher soviel wie dunkler Erdteil, Erdteil des Sonnenunterganges, bedeutet im Gegensatze zu Asien, dem hellen Erdteile, dem Lande des Sonnenaufganges. In ähnlicher Weise hat sich lange Zeit bei den Völkern des Mittelmeeres der Ausdruck Hesperien erhalten, der „Abend- land" bedeutet; und durch das ganze Mittelalter hindurch unterscheidet man in derselben Weise Europa als den Okzident von Asien, dem Orient. 2. Gliederung. Europa ist der zweitkleinste unter den fünf Erdteilen. Seine Größe beträgt nur etwa 10 Millionen Quadratkilometer, und es könnte deshalb als eine Halbinsel von Asien aufgefaßt werden. Doch hat ihm seine reiche Gliederung und seine in mancher Beziehung bevorzugte Stellung seit langer Zeit Selbständigkeit und sogar Übergewicht gegenüber den anderen Erdteilen verliehen. Etwa 2/g der Landmasse entfallen auf den Rumpf, fast 1/3 auf die Halbinseln, 8% auf die Inseln. Und auch der Rumpf ist wieder durch Meerbusen gegliedert, die von N. und S. in die • Festlandmasse eingreifen, so daß auch die Dreiecksform des Landkernes nach W. sehr zugespitzt er- scheint. Die Hypotenuse des Dreiecks verläuft im S. und schneidet die süd- lichen Halbinseln ab. Die östliche Kathete wird durch das Uralgebirge gebildet und die zweite Kathete verläuft von der Nordspitze des Urals zu dem Golf von Biskaya (sprich: wiskâja). Die beiden längeren Seiten werden von Gliedern umgeben und sind durch eigentümliche Mittelmeere ausgezeichnet, die seit alters den Verkehr sehr be- günstigt haben. 3. Lage. Dazu kommt, daß die Lage von Europa einen großen Vorzug vor den anderen Erdteilen bietet. Im Altertume zwar, wo nur die Ost- feste bekannt war, lag Europa an der Grenze der bewohnten Welt. Aber seit Entdeckung der Westfeste liegt unser Erdteil in der Mitte der Landhalb- kugel der Erde. Es ist außerdem mit Asien durch einen breiten Landstreifen verbunden, Inselbrücken führen nach Afrika hinüber, von dem es nur durch einen schmalen Meeresarm getrennt ist, und der N. Europas ist an Amerika angenähert, so daß nur der Bereich von Australien und das Gebiet des Großen Ozeans für Europa sehr entlegen sind. 4. Grenzen. Europa ist fast nach allen Seiten scharf abgegrenzt, meistenteils durch das Meer; gegen Asien bildet das Uralgebirge (á) eine scharfe Scheidewand, die im S. von dem Uralfluß und dem Kaspischen Meere fortgeführt wird. Die Grenze zwischen dem Kaspischen Meere und dem Mittelländischen Meere zieht man gewöhnlich durch die Manitschniederung. 5. Gebirge. Bezüglich der Gebirge weist Europa große Ähnlichkeiten mit Asien auf. Die meisten und bedeutendsten Höhenzüge erstrecken sich wie in Asien von, W. nach 0. Sie schließen die südlichen Halbinseln fast voll- ständig von dem Rumpfe ab, während sich nach No. die größeren Tiefländer erstrecken. Dadurch ist dem Völkerzuge und dem Verkehr eine bestimmte
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