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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 67

1907 - Leipzig : Freytag
67 Handlung nicht mehr gefallen lassen, und er beschlo, nach England zu entfliehen. Auf einer Rheinreise, die er mit seinem Vater unternahm, wollte er den Plan ausfhren. Seine beiden Freunde.keith und Katte waren ihm dabei behlflich. Allein der Versuch milang, und zu Wesel hielt der König strenges Strafgericht der die Schuldigen. Seinen Sohn, den er einen ehrlosen Ausreier" nannte, wollte er mit gezcktem Degen durch-bohren. Aber ein General hinderte ihn daran mit den Worten: Tten Sie mich Majestt, aber schonen Sie Ihres Sohnes." Friedrich wurde jetzt auf die Festung Kstrin gebracht und in strenger Haft gehalten. Sein Freund Katte aber wurde zum Tode verurteilt und vor seinen Augen hingerichtet. Jetzt nderte der Kronprinz seinen trotzigen Sinn und bat in einem Briefe seinen Vater reumtig um Verzeihung. Doch mute er fast noch zwei Jahre lang auf der Festung bleiben und sich mit schrist-liehet! Arbeiten beschftigen, wodurch er fr seine sptere Regierung manches lernte. Bei einem Familienfeste aber lie ihn der König heimlich nach Berlin kommen und stellte ihn der hocherfreuten Mutter mit den Worten vor: Seht, da ist nun auch der Fritz wieder!" Friedrichs Kriege. Als Friedrich 28 Jahre alt war, folgte er seinem Vater auf dem Throne. Obschon er in seiner Jugend kein Freund von soldatischen bungen gewesen war, ist er doch einer der grten Feldherren aller Zeiten geworden. Whrend seiner Regierung hatte er drei schwere Kriege zu führen mit der Kaiserin Maria Theresia um die Provinz Schlesien. In den beiden ersten schleichen Kriegen war Friedrich siegreich, und zweimal wurde ihm der Besitz Schlesiens feierlich zugesprochen. Allein Maria Theresia konnte den Verlust des schnen Landes nicht verschmerzen. Sie verbndete sich mit Frankreich, Rußland und Schweden, und der Krieg, der jetzt ausbrach, dauerte sieben Jahre lang. Viele blutige Schlachten hatte Friedrich mit seinem kleinen Heere gegen die Truppen von fast ganz Europa zu schlagen. In den meisten blieb er siegreich. So schlug er im Jahre 1757 die sterreicher in zwei blutigen Schlachten, bei Prag und bei Leutheu. Bei Prag starb sein greiser Feldmarschall Schwerin den Heldentod. An der Spitze seiner Krieger, die Fahne in der Hand, sank er, von fnf Kugeln durchbohrt, tot zu Boden. Bei Leuthen war Friedrichs Heer so klein, da es von den sterreichern spottweise nur die Potsdamer Wachtparade genannt wurde. Aber durch seine Kriegskunst errang der König einen glnzenden Sieg. In demselben Jahre erfocht er bei Robach einen lustigen Reitersieg der die Franzosen, die mehr als doppelt so stark waren als er. Sie waren ihres Sieges sicher und hatten nur die eine

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 68

1907 - Leipzig : Freytag
08 Sorge, der König mchte ihnen entkommen. Aber sie wurden in zwei Stunden so entscheidend geschlagen, da sie erst jenseits des Rheines aus-hrten zu fliehen. Noch lange wurden sie wegen dieser Niederlage ver- Abb. 40. Seidlitz. spottet. Im folgenden Jahre 1758 besiegte der König die Russen in der schweren Schlacht bei Zorudors. Aber auch Niederlagen blieben ihm nicht erspart. Bei Hochkirch wre er von den sterreichern beinahe gefangen genommen worden, und bei Kunersdorf brachten ihm die bereinigten Russen und sterreicher eine so schwere Niederlage bei, da er mitten im Kugelregen verzweiflungs-voll ausrief: Will mich denn keine verwnschte Kugel treffen?" Nach der Schlacht schrieb er an seinen Minister in Berlin: Alles ist verloren, retten Sie die knigliche Familie, adieu fr immer!" Allein bald erholte er sich wieder, und als endlich der Friede in Hubertsburg geschlossen wurde, muten seine Feinde ihm den Besitz Schlesiens fr immer besttigen. Die beiden berhmtesten Generle Abb. 41. Ziethen. Seidlitz und Ziethen. Friedrichs waren Seidlitz und Ziethen. Seidlitz war ein khner Reiter-anshrer, der sich besonders durch deu kecken berfall von Gotha berhmt

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 91

1907 - Leipzig : Freytag
91 Handlung nicht mehr gefallen lassen, und er beschlo, nach England zu entfliehen. Auf einer Rheinreise, die er mit seinem Vater unternahm, wollte er den Plan ausfhren. Seine beiden Freunde Keith und Katte waren ihm dabei behlflich. Allein der Versuch milang, und zu Wesel hielt der König strenges Strafgericht der die Schuldigen. Seinen Sohn, den er einen ehrlosen Ausreier" nannte, wollte er mit gezcktem Degen durchbohren. Aber ein General hinderte ihn daran mit den Worten: Tten Sie mich Majestt, aber schonen Sie Ihres Sohnes." Friedrich wurde jetzt auf die Festung Kstrin gebracht und in strenger Haft gehalten. Sein Freund Katte aber wurde zum Tode verurteilt und vor seinen Augen hingerichtet. Jetzt nderte der Kronprinz seinen trotzigen Sinn und bat in einem Briefe seinen Vater reumtig um Verzeihung. Doch mute er fast noch zwei Jahre lang auf der Festung bleiben und sich mit schriftlichen Arbeiten beschftigen, wodurch er fr seine sptere Regierung manches lernte. Bei einem Familienfeste aber lie ihn der König heimlich nach Berlin kommen und stellte ihn der hocherfreuten Mutter mit den Worten vor: Seht, da ist nun auch der Fritz wieder!" Friedrichs Kriege. Als Friedrich 28 Jahre alt war, folgte er seinem Vater auf dem Throne. Obschon er in seiner Jugend kein Freund von soldatischen bungen gewesen war, ist er doch einer der grten Feldherren aller Zeiten geworden. Whrend seiner Regierung hatte er drei schwere Kriege zu führen mit der Kaiserin Maria Theresia um die Provinz Schlesien. In den beiden ersten schleichen Kriegen war Friedrich siegreich, und zweimal wurde ihm der Besitz Schlesiens feierlich zugesprochen. Allein Maria Theresia konnte den Verlust des schnen Landes nicht verschmerzen. Sie verbndete sich mit Frankreich, Rußland und Schweden, und der Krieg, der jetzt ausbrach, dauerte sieben Jahre lang. Viele blutige Schlachten hatte Friedrich mit seinem kleinen Heere gegen die Truppen von fast ganz Europa zu schlagen. In den meisten blieb er siegreich. So schlug er im Jahre 1757 die sterreicher in zwei blutigen Schlachten, bei Prag und bei Leutheu. Bei Prag starb sein greiser Feldmarschall Schwerin den Heldentod. An der Spitze seiner Krieger, die Fahne in der Hand, sank er, von fnf Kugeln durchbohrt, tot zu Boden. Bei Leuthen war Friedrichs Heer so klein, da es von den sterreichern spottweise nur die Potsdamer Wachtparade genannt wurde. Aber durch seine Kriegskunst errang der König einen glnzenden Sieg. In demselben Jahre erfocht er bei Robach einen lustigen Reitersieg der die Franzosen, die mehr als doppelt so stark waren als er. Sie waren ihres Sieges sicher und hatten nur die eine

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 92

1907 - Leipzig : Freytag
92 Sorge, der König mchte ihnen entkommen. Aber sie wurden in zwei Stunden so entscheidend geschlagen, da sie erst jenseits des Rheines auf-hrten zu fliehen. Noch lange wurden sie wegen dieser Niederlage ver- Abb. 48. Seidlitz. spottet. Im folgenden Jahre 1758 besiegte der König die Russen in der schweren Schlacht bei Zorndorf. Aber auch Niederlagen blieben ihm nicht erspart. Bei Hochkirch wre er von den sterreichern beinahe ge-fangen genommen worden, und bei Kunersdorf brachten ihm die ver-einigten Russen und sterreicher eine so schwere Niederlage bei, da er mitten im Kugelregen verzweifluugs-voll ausrief: Will mich denn keine verwnschte Kugel treffen?" Nach der Schlacht schrieb er an seinen Minister in Berlin: Alles ist verloren, retten Sie die knigliche Familie, adieu fr immer!" Allein bald erholte er sich wieder, und als endlich der Friede in Hubertsburg geschlossen wurde, muten seine Feinde ihm den Besitz Abb. 49. Ziethen. Schlesiens fr immer besttigen. Seidlitz und Ziethen. Die beiden berhmtesten Generle Friedrichs waren Seidlitz und Ziethen. Seidlitz war ein khner Reiter-anfhrer, der sich besonders durch den kecken berfall von Gotha berhmt

5. Teil 3 - S. 31

1911 - Leipzig : Freytag
31 3. Bevölkerung. Die ursprüngliche Bevölkerung besteht nur aus einigen Jäger- und Fischerstämmen mongolischer Herkunft. Bei weitem die meisten Ein- wohner sind Russen, und zwar ursprünglich Verbannte oder Nachkommen von Verbannten, aber in neuerer Zeit haben sich auch sehr viele Kolonisten frei- willig als Ackerbauer und Bergleute dort angesiedelt. Ein großes Verdienst hat sich Rußland um die Entwicklung Sibiriens erworben, indem es die Sibirische Bahn von Rußland bis zu den Häfen Wladiwostok, Daini und Port Arthu-r baute. Die letzte Strecke ist jetzt in die Hand der Japaner übergegangen. Die Fahrzeit beträgt von Berlin nach Peking zwanzig und nach Tsingtau siebenund- zwanzig Tage, etwa um ein Drittel weniger als die entsprechende Seefahrt. а) Im westlichen Sibirien liegt Tomsk, der Sitz einer Universität, wichtiger Handelsplatz und außerdem der Vorort der Goldwäschereien und Bergwerke am Altai. Tobolsk (bólsk) ist der Übergangspunkt der Eisenbahn über den Irtisch. In Ostsibirien liegt Irkutsk (ú), der Mittelpunkt des Russisch-chinesischen Handels, und Jakutsk (ú), der wichtigste Markt für Rauchwaren. б) Die Küstenprovinz am Ochotskischen Meer und die Amurprovinz sind des- halb entwicklungsfähig, weil sie Gold und Steinkohle liefern und auch Getreidebau haben. Der Hauptplatz ist der Kriegshafen Wladiwostok (ók), d. i. Bezwinger des 0. Auf der Verbrecherinsel Sachalin (î) finden sich Steinkohle und Petroleum, und ihre Umgebung enthält wertvolle Fischgründe. Die vulkanreiche Halbinsel Kam- tschatka und die nach No. sich erstreckende Tschuktschenhalbinsel werden vor- läufig nur von Jäger- und Fischervölkern mongolischer Abstammung bewohnt. Bedeutung des Landes. Russisch-Asien hat wegen seiner großen Boden- schätze und wegen seiner in vielen Gegenden sehr reichlichen Bodenerzeugnisse ein Aufblühen zu erwarten, sobald es noch mehr als bisher in den Verkehr hinein- gezogen ist. B. Afrika. 1. Name. Der Name Afrika hängt wahrscheinlich mit dem sagenhaften Goldlande Ophir zusammen. In ältester Zeit betrachtete man den nördlichen Teil bis zu den Syrten als eine Halbinsel von Asien und bezeichnete sie als Libyen. Von den Römern wurde dann der Name Afrika auf das ganze Land ausgedehnt. 2. Geschichte. Das alte Kulturland Ägypten war sehr früh bekannt; bereits die griechischen Erdkundigen sprechen von dem Oberlaufe des Nil und den Zwergvölkern von Innerafrika. Trotzdem blieb der ganze Erdteil wegen seiner fast gar nicht gegliederten Küste und seiner schwer zu befahrenden Flüsse bis in das Mittelalter unbekannt. Die einst hoch entwickelte Nordküste starb allmählich ab, aber dafür wurde allmählich der ganze Erdteil entschleiert. Im Jahre 1486 umfuhr Bartholomäus Diaz das Kap der Guten Hoffnung, und 1497 erreichte Vasco da Gama Natal (âl); aber erst im folgenden Jahrhundert wurde die Um- fahrt um den ganzen Erdteil vollendet. In das Innere drangen arabische und italienische Kaufleute bis zu der Handelsstadt Timbuktu vor, aber im all- gemeinen hielt man das Land für unbewohnbar wegen der Hitze und für die Brutstätte abenteuerlich gestalteter Tiere und Menschen. Im südlichen Teile eroberten die Niederländer das Gebiet am Oranjefluß (â) und gründeten die Kapstadt. Um 1700 besaß Preußen-Brandenburg eine Kolonie in Groß-

6. Teil 3 - S. 82

1911 - Leipzig : Freytag
82 Die Tierwelt ist in erster Linie eine Urwald- und Steppenfauna. Unter den Vögeln nimmt der Strauß die erste Stelle ein. Die Eingeborenen züchten Kinder, Ziegen und Fettschwanzschafe. 4. Bewohner. Mit 7 Millionen Einwohnern ist Deutsch-Ostafrika unsere volkreichste Kolonie. Die Bewohner gehören größtenteils zu den Bantunegern. An der Küste sitzt das Mischvolk der Suaheli (ê, d. i. Küstenleute). Sie sind als tüchtige Händler weit verbreitet und ihre Sprache ist die Handelssprache des Küstenlandes. An der Küste wohnen außerdem viele Araber und Inder, letztere als Großhändler, erstere als Kaufleute, aber auch als Sklavenjäger. Auch die Ostafrikaner lieben lange Verhandlungen, die man als Schauri bezeichnet. 5. Wirtschaftliche Bedeutung. Siedlungen. Die wirtschaftliche Erschließung Fig.32. Dar-es-Salam. (Aus „Deutschlands Kolonien" von Esclmer, Verlag von F. E. Waclismuth in Leipzig.) Deutsch-Ostafrikas hat nach den anfänglichen Kämpfen eine erfreuliche Ent- wicklung genommen. An der Spitze der Kolonie steht ein Gouverneur, sein Stell- vertreter ist Kommandeur der aus farbigen Soldaten (Askari) gebildeten Schutztruppe. Sitz der Regierung ist Dar es Salam (âm, d. i. Hafen des Friedens), eine durchaus moderne Stadt von etwa 25 000 Einwohnern. (Fig.32.) Das in der Nähe gelegene Bagamoyo (ôjo) dagegen ist der Markt für die Neger. Sehr rege ist die Tätigkeit der Missionen, die auch in den übrigen Kolonien wirken und sich um die Erforschung der eingeborenen Sprachen ein großes Verdienst erworben haben. Der Verkehr im Innern des Landes wird durch eine Reihe von guten Straßen vermittelt. Von größter Bedeutung ist die Usambara- bahn, die von Tanga aus ein Stück fertiggestellt ist und zu den Kaffee-

7. Teil 2 - S. 21

1911 - Leipzig : Freytag
21 Meeres, doch hat sein Handel in neuerer Zeit nachgelassen. Seit alters hat es viele eigenartige Erwerbszweige und ist noch heute in der Herstellung von Glas- waren bedeutend. An der Etsch liegt, mit Mantua und zwei anderen Orten zu einem Festungsvierecke vereinigt, die Festung Verona (ô), das Bern der deutschen Heldensage,"dort, wo sich die Brennerbahn mit der von Mailand nach Venedig führenden Straße kreuzt. Am Schnittpunkte der Straße von Wien nach Rom und von Verona nach S. liegt die altberühmte Universitätstadt Padua (pádua). Der Hauptplatz der Provinz Emilia ist Bologna (sprich: bolónja), die älteste Universität von Europa, heute wichtig als Festung, die die Apenninpässe, besonders die Straße von Venedig nach Florenz, zu schützen hat. Ravenna, das deutsche Raben, ist jetzt bedeutungslos. Die an der alten Via Emilia gelegenen Orte Parma und Piacenza (sprich: piatschénsa) sind, die eine durch den Seidenhandel, die andere als Festung, bedeutend. 2. In Mittelitalien treffen wir zunächst die Provinz Toskana (âna), das alte Fig. 6. Venedig. (Nach einer Photographie der Neuen photographischen Gesellschaft in Berlin-Steglitz.) Etrurien. Ihre Hauptstadt ist Florenz (é, La Bella), die herrliche Blumenstadt, ein Mittelpunkt der Strohhutflechterei und des Seidenwarenhandels, von früher berühmt durch sein die Künste und Wissenschaften begünstigendes Fürstenhaus der Medicäer. An einem Ausläufer des Apennin liegt Carrara (karrâra), dessen weißer Marmor überallhin zur Herstellung von Bildsäulen verschickt wird. Der in der Nähe der Arnomündung gelegene Hafen Livorno ist besonders als Werft für Kriegsschiffe von Bedeutung. Die mittlere Ebene von Italien, die Provinz Latium, ist durch ihre Lage berufen, den Mittelpunkt der Halbinsel zu bilden. Zwar ist die Ebene, die Cam- pagna di Roma (sprich: kampánja), jetzt verödet, aber ihre ernste Schönheit und die Fülle ihrer Ruinen zieht gleichwohl wie im Altertum so auch heute noch die Beschauer an. Rom (Roma, Fig. 7), die „ewige Stadt", konnte vermöge ihrer Lage niemals zugrunde gehen. Während es im Altertum auf sieben Hügeln des linken Tiberufers erbaut war, bedeckt die Stadt jetzt elf Hügel zu beiden

8. Teil 1 - S. 40

1911 - Leipzig : Freytag
40 Handelsstadt, Antwerpen an der Scheide, ist nächst Hamburg der bedeutendste Hafen des europäischen Festlandes und stark befestigt. (Fig. 21.) Der größte Platz des Staates ist die glänzende Hauptstadt Brüssel (franz. Bruxelles, spr. brüszähl), unter deren Erzeugnissen Spitzen, Teppiche und Ma- schinen den ersten Rang einnehmen. Brüssel liegt in der Mitte des Landes an der Grenze von Hochland und Tiefland und an der Sprachgrenze zwischen Wallonisch und Flämisch. Südlich von der Stadt hat der Flecken Waterloo durch die Schlacht bei La Belle Alliance eine geschichtliche Berühmtheit erlangt. Fig. 21. Antwerpen. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) Im Industriegebiete hat die alte Stadt Lüttich bedeutende Waffen- und Maschinenfabriken. Infolge seiner Eisen- und Kohlenschätze und seiner günstigen Lage für den Handel hat sich Belgien zu einem der ersten Industriestaaten entwickelt, so daß es eine der stärksten Bevölkerungen unter den Staaten Europas und das dichteste Eisenbahnnetz der Wtelt aufweist. Die Bedeutung des Staates wird noch dadurch gehoben, daß unter seiner Oberhoheit der Kongostaat im tropischen Afrika steht. Belgien hat dasselbe Münzwesen wie Frankreich. 4. Politische Einteilung des preußischen Staates. 12 Provinzen: 1. Ostpreußen, Reg.-Bez. : Königsberg, Alienstein, Gumbinnen. 2. Westpreußen, ,, Danzig, Marienwerder. 3. Brandenburg, ,, Potsdam, Frankfurt. 4. Pommern, ,, Stettin, Köslin, Stralsund.

9. Teil 1 - S. 67

1911 - Leipzig : Freytag
67 Stück des Königreiches Württemberg mit der wichtigen Festung Ulm an der Donau, die hier schiffbar wird. Den Hauptteil besitzt das Königreich Bayern. Am Lech liegt die Stadt Augsburg, deren Handelshäuser (besonders die Familien Welser und Fugger) im Mittelalter den Haupthandel mit Kolonialwaren von Ostindien in der Hand hatten. Ulm und Augsburg haben zwar nicht mehr die Bedeutung wie in alter Zeit, sind aber wichtig, weil dort die Hochebene von der großen ostwestlichen Straße getroffen wird, auf der jetzt der Expreßzug von Paris nach Konstantinopel fährt. Über Augsburg geht seit alter Zeit die Fort- setzung der Brennerstraße nach N. Der Lech scheidet den schwäbischen Volksstamm von dem bayrischen. Im Königreich Bayern haben die beiden Bezirke Oberbayern und Niederbayern Anteil an dem Alpenvorlande. Hier liegt an der Isar Bayerns Hauptstadt München in reizloser Lage, aber geschmückt mit schönen Gebäuden und Heimatstätte einer bedeutenden Malerschule. Die kühlen Keller in dem Boden des Vorlandes haben München außerdem zum Hauptplatze für Bierbrauerei gemacht. Nördlich von München schützt die Festung Ingolstadt den Donauübergang. Weiter abwärts an der Donau liegt das alte Regensburg. Von hier aus tritt der Bayrische Wald an die Donau heran, die nun zwischen waldigen und bergigen Ufern dahinströmt; stellenweise ist hier das Tal den schönsten Gegenden des Rheines ähnlich. Von Regens- burg abwärts hat die Donau einen regelmäßigen Dampferverkehr. An der Mündung des Inn liegt Passau, ein Haupthandelsplatz für das auf dem Inn herabgeflößte Holz. Da das deutsche Alpenvorland von einer wichtigen ostwestlichen und mehreren nordsüdlichen Straßen durchschnitten wild, hat es für den Verkehr eine große Bedeutung, während der nördlich von der Donau gelegene Teil, die rauhe und weniger fruchtbare Oberpfalz, geringere Wichtigkeit hat; sie ist deshalb meist auf Gewerbtätigkeit angewiesen. 4. Das Südwestdeutsche Becken. Teile. An das Alpenvorland schließt sich nach N. das Deutsche Mittel- gebirge an. Wir scheiden es in einen nördlichen und einen südlichen Teil, die durch einen ziemlich gleichmäßig verlaufenden Kamm voneinander getrennt werden, den Deutschen Mittelgebirgskamm. Der südliche Teil des Mittelgebirges umfaßt im W. das Südwestdeutsche Becken, und hieran schließt sich die Oberrheinische Tiefebene. a) Westlich des Böhmerwaldes und des Bayrischen Waldes liegt das Süd- westdeutsche Becken. 1. Es wird im S. begrenzt von dem Juragebirge, das sich als Fortsetzung des Schweizer Jura vom Rheine bis zum Fichtelgebirge hinzieht. Der Jura besteht aus kalkigem Gestein, welches das Wasser leicht durchläßt. Deshalb sind die flachen Höhen öde und wenig fruchtbar; das Gebirge ist mit Höhlen durchsetzt und am Sockel des Gebirges treten starke Quellen heraus. Die Täler sind meist mit schönen Buchenwaldungen erfüllt, auf den Vor- sprüngen des Gebirges sieht man Burgtrümmer in großer Zahl. Unter ihnen befinden sich der Hohenstaufen und der wieder aufgebaute Hohenzollern, die Stammsitze zweier deutscher Kaiserhäuser. (Fig. 37.) Von der Donau her steigt das Gebirge allmählich an, nach N. fällt es steiler 5*

10. Teil 1 - S. 33

1911 - Leipzig : Freytag
33 Man bezeichnet dieses Gebiet als Hinterpommern: es bildet den Regierangsbezirk Köslin. In ihm liegt das durch seine tapferen Verteidigungen bekannte Kolberg, jetzt ein Seebad. Die Hauptstadt der Provinz, Stettin, ist eine bedeutende Handels- stadt an der unteren Oder, hat auch viel Schiffbau und ist deshalb wichtig, weil es der der preußischen Hauptstadt Berlin zunächst gelegene Seehafen ist. Schon jetzt ist Stettin mit Berlin durch , einen Wasserweg verbunden und ein Seekanal soll gebaut werden. Der Vorhafen von Stettin an der Ostsee ist Swinemünde. Der west- liche Teil der Provinz ist der Regierungsbezirk Stralsund (â). Stralsund liegt, ebenso wie die Uni- versitätstadt Greifswald, gegen- über der schönsten unserer deutschen Inseln, dem viel- gezackten, wegen seiner schönen Buchenwälder und seiner in das Meer vorgeschobenen Kreidefelsen viel besuchten Rügen. (Fig. 15.) 6. Ungefähr die Mitte des Königreiches Preußen nimmt die Provinz Brandenburg ein. Sie ist zugleich der älteste Teil des Staates. An Posen, Pommern und Schlesien grenzt der Regierungs- bezirk Frankfurt. Die Stadt Frankfurt an der Oder ist als Brückenplatz ein bedeutender Markt. Die nördlich davon ge- legene Festung Küstrin dient der Hauptstadt gleichfalls zum Schutze gegen östliche Angriffe. Im S. des Regierungsbezirkes, in der Niederlausitz, liegen mehrere durch ihre Tuchweberei bedeutend gewordene Städte, darunter Kottbus. Den Kern der Provinz bildet der Regierungsbezirk Potsdam. Potsdam, an reizenden Havelseen gelegen, birgt viele Erinnerungen an die preußischen Könige, besonders an Friedrich Ii., dessen Lustschloß Sanssouci (das heißt?) in der Nähe liegt. An der Havel liegt auch die Stadt Brandenburg, nach welcher die erste, den Kern des Staates bildende Mark (Grenzprovinz) den Namen bekommen hat. Die Festung Spandau schützt die Reichshauptstadt gegen W. Von hier bis nach Berlin sind die einzelnen Ortschaften fast vollständig miteinander verwachsen. Spandau zunächst liegt Charlottenburg, durch seine technische Hochschule ebenso berühmt wie durch das Mausoleum (ê), in dessen Grabkapelle Kaiser Wilhelm I. und die Königin Luise ruhen. Berlin bildet mit seinen Vororten einen selbständigen Verwaltungsbezirk. Es ist in ungünstiger Gegend groß geworden, besonders durch die Fürsorge der Hohen- zollern. Mit Denkmälern, Anlagen (darunter der Tiergarten) und Prunkstraßen Steinecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde für Mittelsch. I. Teil. 3 Fig. 15. Kreideklippe auf Rügen. (Na<sh einer Photographie des geogr. Instituts der k. k. Uni- versität in Wien.)
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