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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 67

1907 - Leipzig : Freytag
67 Handlung nicht mehr gefallen lassen, und er beschlo, nach England zu entfliehen. Auf einer Rheinreise, die er mit seinem Vater unternahm, wollte er den Plan ausfhren. Seine beiden Freunde.keith und Katte waren ihm dabei behlflich. Allein der Versuch milang, und zu Wesel hielt der König strenges Strafgericht der die Schuldigen. Seinen Sohn, den er einen ehrlosen Ausreier" nannte, wollte er mit gezcktem Degen durch-bohren. Aber ein General hinderte ihn daran mit den Worten: Tten Sie mich Majestt, aber schonen Sie Ihres Sohnes." Friedrich wurde jetzt auf die Festung Kstrin gebracht und in strenger Haft gehalten. Sein Freund Katte aber wurde zum Tode verurteilt und vor seinen Augen hingerichtet. Jetzt nderte der Kronprinz seinen trotzigen Sinn und bat in einem Briefe seinen Vater reumtig um Verzeihung. Doch mute er fast noch zwei Jahre lang auf der Festung bleiben und sich mit schrist-liehet! Arbeiten beschftigen, wodurch er fr seine sptere Regierung manches lernte. Bei einem Familienfeste aber lie ihn der König heimlich nach Berlin kommen und stellte ihn der hocherfreuten Mutter mit den Worten vor: Seht, da ist nun auch der Fritz wieder!" Friedrichs Kriege. Als Friedrich 28 Jahre alt war, folgte er seinem Vater auf dem Throne. Obschon er in seiner Jugend kein Freund von soldatischen bungen gewesen war, ist er doch einer der grten Feldherren aller Zeiten geworden. Whrend seiner Regierung hatte er drei schwere Kriege zu führen mit der Kaiserin Maria Theresia um die Provinz Schlesien. In den beiden ersten schleichen Kriegen war Friedrich siegreich, und zweimal wurde ihm der Besitz Schlesiens feierlich zugesprochen. Allein Maria Theresia konnte den Verlust des schnen Landes nicht verschmerzen. Sie verbndete sich mit Frankreich, Rußland und Schweden, und der Krieg, der jetzt ausbrach, dauerte sieben Jahre lang. Viele blutige Schlachten hatte Friedrich mit seinem kleinen Heere gegen die Truppen von fast ganz Europa zu schlagen. In den meisten blieb er siegreich. So schlug er im Jahre 1757 die sterreicher in zwei blutigen Schlachten, bei Prag und bei Leutheu. Bei Prag starb sein greiser Feldmarschall Schwerin den Heldentod. An der Spitze seiner Krieger, die Fahne in der Hand, sank er, von fnf Kugeln durchbohrt, tot zu Boden. Bei Leuthen war Friedrichs Heer so klein, da es von den sterreichern spottweise nur die Potsdamer Wachtparade genannt wurde. Aber durch seine Kriegskunst errang der König einen glnzenden Sieg. In demselben Jahre erfocht er bei Robach einen lustigen Reitersieg der die Franzosen, die mehr als doppelt so stark waren als er. Sie waren ihres Sieges sicher und hatten nur die eine

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 68

1907 - Leipzig : Freytag
08 Sorge, der König mchte ihnen entkommen. Aber sie wurden in zwei Stunden so entscheidend geschlagen, da sie erst jenseits des Rheines aus-hrten zu fliehen. Noch lange wurden sie wegen dieser Niederlage ver- Abb. 40. Seidlitz. spottet. Im folgenden Jahre 1758 besiegte der König die Russen in der schweren Schlacht bei Zorudors. Aber auch Niederlagen blieben ihm nicht erspart. Bei Hochkirch wre er von den sterreichern beinahe gefangen genommen worden, und bei Kunersdorf brachten ihm die bereinigten Russen und sterreicher eine so schwere Niederlage bei, da er mitten im Kugelregen verzweiflungs-voll ausrief: Will mich denn keine verwnschte Kugel treffen?" Nach der Schlacht schrieb er an seinen Minister in Berlin: Alles ist verloren, retten Sie die knigliche Familie, adieu fr immer!" Allein bald erholte er sich wieder, und als endlich der Friede in Hubertsburg geschlossen wurde, muten seine Feinde ihm den Besitz Schlesiens fr immer besttigen. Die beiden berhmtesten Generle Abb. 41. Ziethen. Seidlitz und Ziethen. Friedrichs waren Seidlitz und Ziethen. Seidlitz war ein khner Reiter-anshrer, der sich besonders durch deu kecken berfall von Gotha berhmt

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 91

1907 - Leipzig : Freytag
91 Handlung nicht mehr gefallen lassen, und er beschlo, nach England zu entfliehen. Auf einer Rheinreise, die er mit seinem Vater unternahm, wollte er den Plan ausfhren. Seine beiden Freunde Keith und Katte waren ihm dabei behlflich. Allein der Versuch milang, und zu Wesel hielt der König strenges Strafgericht der die Schuldigen. Seinen Sohn, den er einen ehrlosen Ausreier" nannte, wollte er mit gezcktem Degen durchbohren. Aber ein General hinderte ihn daran mit den Worten: Tten Sie mich Majestt, aber schonen Sie Ihres Sohnes." Friedrich wurde jetzt auf die Festung Kstrin gebracht und in strenger Haft gehalten. Sein Freund Katte aber wurde zum Tode verurteilt und vor seinen Augen hingerichtet. Jetzt nderte der Kronprinz seinen trotzigen Sinn und bat in einem Briefe seinen Vater reumtig um Verzeihung. Doch mute er fast noch zwei Jahre lang auf der Festung bleiben und sich mit schriftlichen Arbeiten beschftigen, wodurch er fr seine sptere Regierung manches lernte. Bei einem Familienfeste aber lie ihn der König heimlich nach Berlin kommen und stellte ihn der hocherfreuten Mutter mit den Worten vor: Seht, da ist nun auch der Fritz wieder!" Friedrichs Kriege. Als Friedrich 28 Jahre alt war, folgte er seinem Vater auf dem Throne. Obschon er in seiner Jugend kein Freund von soldatischen bungen gewesen war, ist er doch einer der grten Feldherren aller Zeiten geworden. Whrend seiner Regierung hatte er drei schwere Kriege zu führen mit der Kaiserin Maria Theresia um die Provinz Schlesien. In den beiden ersten schleichen Kriegen war Friedrich siegreich, und zweimal wurde ihm der Besitz Schlesiens feierlich zugesprochen. Allein Maria Theresia konnte den Verlust des schnen Landes nicht verschmerzen. Sie verbndete sich mit Frankreich, Rußland und Schweden, und der Krieg, der jetzt ausbrach, dauerte sieben Jahre lang. Viele blutige Schlachten hatte Friedrich mit seinem kleinen Heere gegen die Truppen von fast ganz Europa zu schlagen. In den meisten blieb er siegreich. So schlug er im Jahre 1757 die sterreicher in zwei blutigen Schlachten, bei Prag und bei Leutheu. Bei Prag starb sein greiser Feldmarschall Schwerin den Heldentod. An der Spitze seiner Krieger, die Fahne in der Hand, sank er, von fnf Kugeln durchbohrt, tot zu Boden. Bei Leuthen war Friedrichs Heer so klein, da es von den sterreichern spottweise nur die Potsdamer Wachtparade genannt wurde. Aber durch seine Kriegskunst errang der König einen glnzenden Sieg. In demselben Jahre erfocht er bei Robach einen lustigen Reitersieg der die Franzosen, die mehr als doppelt so stark waren als er. Sie waren ihres Sieges sicher und hatten nur die eine

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 92

1907 - Leipzig : Freytag
92 Sorge, der König mchte ihnen entkommen. Aber sie wurden in zwei Stunden so entscheidend geschlagen, da sie erst jenseits des Rheines auf-hrten zu fliehen. Noch lange wurden sie wegen dieser Niederlage ver- Abb. 48. Seidlitz. spottet. Im folgenden Jahre 1758 besiegte der König die Russen in der schweren Schlacht bei Zorndorf. Aber auch Niederlagen blieben ihm nicht erspart. Bei Hochkirch wre er von den sterreichern beinahe ge-fangen genommen worden, und bei Kunersdorf brachten ihm die ver-einigten Russen und sterreicher eine so schwere Niederlage bei, da er mitten im Kugelregen verzweifluugs-voll ausrief: Will mich denn keine verwnschte Kugel treffen?" Nach der Schlacht schrieb er an seinen Minister in Berlin: Alles ist verloren, retten Sie die knigliche Familie, adieu fr immer!" Allein bald erholte er sich wieder, und als endlich der Friede in Hubertsburg geschlossen wurde, muten seine Feinde ihm den Besitz Abb. 49. Ziethen. Schlesiens fr immer besttigen. Seidlitz und Ziethen. Die beiden berhmtesten Generle Friedrichs waren Seidlitz und Ziethen. Seidlitz war ein khner Reiter-anfhrer, der sich besonders durch den kecken berfall von Gotha berhmt

5. Teil 1 - S. 81

1911 - Leipzig : Freytag
81 gebirge werden von Straßen durchzogen, die in vielen Kriegen umkämpft worden sind, und so ist Böhmen eines der Hauptschlachtfelder von Europa geworden. Nur eine niedere Bodenschwelle trennt das Gebiet der Elbe von dem der March, das von Natur ganz auf die Donau angewiesen ist. Das Innere von Böhmen senkt sich allmählich in Stufen nordwärts, hat aber eine bessere Verbindung ebenfalls mit der Donau. a) Zwischen den Grenzgebirgen liegt ein niedriges Hügelland, das sich durch Fruchtbarkeit des Bodens, mildes Klima und reiche Schätze an Erzen auszeichnet. Von hervorragender Wichtigkeit ist der Reichtum Böhmens an Stein- und Braun- -Fig. 48. Karlsbrücke und Hradsclnn in Prag (Nach einer Photographie der Pliotoglob Co., Zürich.) kohle, da die geförderten Kohlenmengen ausreichen, auch fast das ganze übrige Österreich damit zu versorgen. Weizen und Zuckerrüben, Hopfen und Obst werden in großen Mengen gebaut, an manchen Stellen auch Wein. Im östlichen und nördlichen Teile hat sich Weberei entwickelt, und zwar wegen des vorzugsweise im Gesenke betriebenen Flachsbaues Leinenweberei und wegen der in Mähren gepflegten Schafzucht auch Wollfabrikation. Die Bewohner des gebirgigen Randstreifens sind deutscher Abkunft; in den übrigen Gebieten stehen sich die Deutschen, die vornehmlich die Industrie empor- gebracht haben, und die slawischen Tschechen in scharfem Kampfe gegenüber. Im N. liegt der Hauptort des Webereigebietes, Reichenberg. Viele Orte sind aus den Kriegen Friedrichs des Großen und des Jahres 1866 berühmt, namentlich Kolin (î) und Königgrätz. Stein ecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde für Mittelsch. I. Teil. 6

6. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 195

1896 - Leipzig : Freytag
Die Balkanhalbinsel. 195 Konstantinopel in ihre Hände. Ihre Herrschaft wurde dem Lande zum Unsegen. Die christlichen Bewohner wurden von ihnen als rechtlose Sklaven, Radschas, behandelt und mit unbilligen Steuern belastet; da- durch entstanden fortwährend Unruhen und Aufstände, die jede wirtschaftliche Entwicklung verhinderten. Nur in den ranhesteu Gebirgsländern wie in Dalmatien und in Montenegro erwehrten sich die Bewohner der türkischen Macht. Im 16. und 17. Jahrhundert versuchten die Türken weiter nach dem Westen Europas vorzudringen, wurden aber wiederholt zurückgeschlagen. Mit der Niederlage vor Wien 1683 geriet ihre Herrschaft ins Schwanken. Die Aufstände der unterdrückten Völker hatteu schließlich bleibenden Erfolg. Ein Teil der Griechen erwarb sich zuerst ums Jahr 1829 in Helden- mütigem Kampfe die Freiheit wieder. Serben und Rumänen folgten ihnen, und in der Neuzeit habeu auch die Bulgaren sich ihre Selbständigkeit errungen. Die Herrschast der Türken ist heute nur uoch auf einen Teil der Halbinsel beschränkt. Neben ihrem Snltanat bestehen als unabhängige Staaten das Fürstentum Montenegro und die Königreiche Griechen- land und Serbien. Das Fürstentum Bulgarien ist ein türkischer Vasallenstaat. Die türkischen Provinzen Bosnien und Herzegowina endlich werden als Reichsland von Österreich-Ungarn verwaltet. Aber die Folgen der jahrhundertelangen Türkenwirtschaft sind noch §140. immer nicht verwischt. Noch liegt der Ackerbau iu vielen Gebieten darnieder. Die Schätze des Bodens, an denen das Land nicht arm ist, werden noch kaum ausgenutzt, die Gewerbthätigkeit ist erst im Entstehen begriffen, die Verkehrsmittel sind keineswegs ausreichend, und vor allem ist die allgemeine Volksbildung sehr gering. In einzelnen Gebieten wie in Albanien sind die Bewohner durch die fortwährenden Kämpfe verroht und verwildert. Indes zeigt sich überall in den vom Türkenjoch befreiten Ländern, namentlich in den unter österreichischer Verwaltung stehenden Provinzen Bosnien und Herzegowina, sowie in Griechenland und Bulgarien ein deutlicher Fortschritt. Unter den heutigen Bewohueru treten die einstigen Herren des Landes, U,^c1kr die Türken, immer mehr zurück. Sie wohnen vorwiegend im östlichen Gebiet, in der bulgarischen Ebene und im Maritzabecken. Den breiten Norden nehmen auch jetzt noch die Bulgaren und Serben ein. Sie sind hauptsächlich Ackerbauer und Viehzüchter. In den mittleren Gebieten des Westens, im Schardagh und Piudus, sitzen die räuberischen Albanesen oder Arnauten, die als die Nachkommen der alten Jllyrier angesehen werden. Griechen treffen wir in dem Gebiet des alten Griechenlands, auf den Inseln des ägäischen und des ionischen Meeres und zwischen Türken und Bulgaren an den Küsten des östlichen Teiles der Halbinsel. Diese Neugriecheu zeichnen sich wie die alten Hellenen durch Bildung und geistige 13*

7. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 101

1889 - Leipzig : Freytag
101 brachte Holland. Seeland, Friesland und Hennegau an sich (1345). Damit verletzte er staatliche und kirchliche Rechte und erregte Ha und Neid der Fürsten und des Papstes, soda sie einen Gegenknig in Karl von Bhmen, dem Enkel Heinrichs Vii., whlten. 1346 erhielt dieser in Rense gegen unwrdige Bedingungen die Stimmen von fnf Kurfrsten, fand aber erst Anhang, als Lndwig 1347 pltzlich auf einer Brenjagd bei Mnchen vom Schlage getroffen wnrde und starb. Er ist der letzte gebannte Kaiser und ist beigesetzt in der Frauenkirche zu Mnchen, in der sein prchtiges Grabdenkmal steht. Nun gelangte das Haus Luxenburg auf den Thron (13471437). 27. Die lurenlmrgischen Kaiser. Das Konzil zu Konstanz. 1. Die lurenburgischen Kaiser. Sari Iv. (13471378) vergrerte seine bhmische Hausmacht, indem er die Shne Lud-wigs des Bayern aus Brandenburg verdrngte und auch die Lausitz, den grten Teil von Schlesien und die Oberpfalz erwarb. Am meisten that er fr Bhmen, das er wie ein Vater regierte, während er des Heiligen R-mischen Reichs Erzstiefvater" war. Er fhrte in Bhmen den Weinbau ein, verschnerte Prag durch herrliche Bauten, namentlich den Dom. und grndete daselbst die Universitt nach dem Muster der Pariser. Das Wichtigste, was er fr Deutschland that, war die in Metz erlassene goldene Bulle (bulla = Kapsel fr das Siegel), d. h. ein Gesetz der die Kaiserwahl. Darnach sollte die Wahl von den sieben Kur-frsten. drei geistlichen (den Erzbischsen von Kln. Mainz und Trier) und vier weltlichen (dem Könige von Bhmen und den Kurfrsten von Sachsen, Brandenburg und der Pfalz) vor-genommen werden; zugleich erhielten diese Kurfrsten als Grundsulen des Heiligen Rmi-schen Reiches" solche Hoheitsrechte, da sie that- schlich vom Kaiser unabhngig waren. Karls Iv. Sohn und Nachfolger Wenzel (1378 1400) konnte den Landfrieden, welchen er angeordnet hatte, nicht aufrecht erhalten; namentlich wtete unter ihm der Stdtekrieg; so kmpst der schwbische Stdtebund gegen den Grafen Eberhard von Wrttemberg und besiegte denselben zuerst. Darauf aber schlug Eberhard und die mit ihm verbndete Ritterschaft die Stdter bei Dffingen, westlich von Stuttgart. Da 51. Denkmal Karls Iv. in Prag.

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 14

1889 - Leipzig : Freytag
14 7. Maximilians Denkmal in der Hofkirche zu Innsbruck.(Nach Stacke, deutsche Geschichte.) Du heirate, glckliches Ostreich!" 2) So begrndete Karl die spallische und Ferdinand die deutsche (sterreichische) Linie der Habsburger. Der Reichstag zu Augsburg (1518) war der letzte, auf dem Max erschien; nach seiner Rckkehr ergriff ihn ein Fieber, an welchem er zu Wels iu Ober-sterreich (1519) starb. Seine letzten Worte, an die weinende Umgebung ') Max kniet auf dem Sarkophage, an dessen Seitenflchen 24 Tafeln vom feinsten kararischen Marmor angebracht sind. Diese stellen in sorgfltigster Ausfhrung und geschichtlich treu Scenen aus dem Leben des Kaisers in Hochrelief dar; die meisten sind von Al. Kollin aus Mecheln, vollendet 1566. 2) Bella gerant alii, tu felix Austria nube."

9. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 89

1889 - Leipzig : Freytag
89 5. der Nordische Krieg (17001721). Der junge Schwedenknig Karl Xii. war gerade auf der Brenjagd, als man ihm den gegen ihn geschlossenen Dreimchtebund ankndigte. Unerschrocken sagte er: Wir haben eine gerechte Sache; Gott wird uns helfen." Mit rasch gesammelten Streitkrften wandte er sich zuerst gegen die Dnen (1700), indem er nach der Insel Seeland bersetzte und bis Kopenhagen vordrang. Der erschreckte Dnenknig verstand sich sogleich zum Frieden. Daraus landete Karl in Livland, wo die Russen eingebrochen waren und die Stadt Narwa belagerten. Karl schlug in einem dreistndigen hitzigen Kampfe, bei welchem er selbst in den vordersten Reihen focht, die zehnfache russische bermacht. Kurz darauf rckte er gegen den Polenknig August Ii. den Starken vor, der zugleich Kurfürst von Sachsen war; dieser wurde nicht nur selbst aus Warschau verjagt und nach Sachsen gedrngt, sondern die Polen wurden sogar von Karl zur Wahl eines neuen Knigs gezwungen. So hatte Karl in 9 Mo-naten drei mchtige Könige besiegt, und alle Welt staunte der den jugendlichen Helden. In Polen und Sachsen verweilte er aber zu lange, und während dieser Zeit eroberte Peter Jngermanland, sowie einen Teil von Esthland und Livland, lie die Morste an der Newamndung austrocknen und in unglaublich kurzer Zeit eine neue Stadt, die er nach sich Petersburg nannte, aufbauen (1703). 100 000 feiner Unterthanen, Adelige, Kaufleute und Handwerker aus Moskau, Archangel und andern Stdten muten auf kaiserlichen Befehl nach Petersburg bersiedeln, und auch Auslnder wurden zur Einwanderung in die rasch aufblhende Stadt eingeladen. Endlich beschlo Karl, nachdem er sieben Jahre mit der Ordnung der pol-nischen Verhltnisse hatte verstreichen lassen, in das Innere Rulands vor-zudringen; er lie sich aber, dem Rate seiner erprobtesten Feldherren zu-wider, von dem Kosakenhuptlinge Mazeppa, der sich von Rußland frei machen wollte und ihm Hilfe versprach, zu einem Umwege nach Sden durch die Ukraine verleiten und traf nach einem erschpfenden Marsche mit seinem zusammengeschmolzenen und ausgehungerten Heere bei Pultawa auf die russische bermacht. Hier kam es zur entscheidenden Schlacht (1709), in welcher die Schweden vollstndig geschlagen wurden. Die meisten gerieten in Gefangenschaft und sahen ihre Heimat nie wieder; mit Mhe rettete sich Karl mit 1500 Mann durch die Flucht nach der Trkei, wo er als berhmter Held mit kniglichen Ehren ausgenommen wurde. Es gelang ihm sogar, die Trken zu einem Feldzuge gegen Rußland zu bewegen, und diesmal wurde Peter am Pruth eingeschlossen und wre verloren gewesen, wenn nicht seine kluge Gemahlin Katharina, die von Geburt eine Bauerntochter war, von den trkischen Heerfhrern durch Bestechung freien Abzug erlangt htte. 6. Karls Xii. Ende. Vergeblich suchte Karl die Trken zu einem neuen Feldzuge zu bewegen; er wurde dem Sultan sogar unbequem und

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 93

1889 - Leipzig : Freytag
93 wurde, so entschlo sie sich zu dem Frieden von Breslau-Berlin, in dem sie Schlesien an Preußen abtrat. Mittlerweile hatte nmlich der Kurfürst Karl Albert von Bayern ein Bndnis mit Frankreich, Spanien und Sachsen geschlossen, um, unter Berufung aus ein Testament des Kaisers Ferdinand I., Maria Theresia vom Throne zu verdrngen. Das Glck war ihm anfangs gnstig; er drang in Obersterreich ein und lie sich in Linz als Erzherzog huldigen; dann eroberte er auch Bhmen und wurde in Prag zum Könige gekrnt, während ihn zugleich die Kurfrsten in Frankfurt am Main als Karl Vii. (174245) zum deutschen Kaiser erwhlten. In dieser Not verlor Maria Theresia keineswegs den Mut; sie ging nach Un-geirrt, lie sich in Preburg mit der Krone des heiligen Stephan krnen und wute den versammelten Reichstag so zu entflammen, da derselbe ein allgemeines Ausgebot der waffenfhigen Mannfchaft anordnete. Die unga-Tischen Truppen eroberten nun uicht blo sterreich zurck, sondern rckten sogar in Bayern ein und besetzten Mnchen. Dieses Kriegsglck Maria Theresias im sterreichischen Erbfolgekriege machten den König Friedrich Ii. von Preußen um Schlesien besorgt. Er siel daher unerwartet in Bhmen ein und erffnete den zweiten schlesischen Krieg (1744 bis 1745). Er wurde zwar durch den sterreichischen Grafen Traun ohne Schwertstreich durch geschickte Mrsche gezwungen, Bhmen wieder zu rumen (er sagte daher spter, von Traun habe er das Kriegfhren gelernt); aber durch drei neue Siege der die sterreicher und die mit ihnen verbndeten Sachsen (Hohenfriedberg, Sorr, Kesselsdorf) ntigte er Maria Theresia zu dem Frieden von Dresden, in welchem ihm der Besitz von Schlesien besttigt wurde. Schon vorher war Karl Vii. gestorben, und sein Sohn verzichtete im Frieden zu Fen am Lech aus alle Ansprche, die sein Vater erhoben hatte. Zum deutschen Kaiser wurde nunmehr der Gemahl der Maria The-Testet, Franz von Lothringen, gewhlt, der als Franz I. von 1745 bis 1765 regierte und auch von Friedrich Ii. anerkannt wurde. Frankreich und Spanien setzten den Krieg in den Niederlanden und Italien noch ein paar Jahre fort, bis der Friede zu Aachen 1748 allen Kmpfen ein Ende machte. Eine Reihe von Jahren war nun Friede, den Friedrich mit unermdlicher Sorge und rastloser Thtigkeit fr das Wohl feines Volkes nutzbar machte. 3. Der siebenjhrige Krieg (17561763). Der Verlust des fruchtbaren und gewerblichen Schlesiens war fr Maria Theresia zu schmerzlich, als da sie die Hoffnung auf eine Wiedererwerbung desselben htte ausgebet! knnen. Zu diesem Zwecke verbesserte sie das Heereswesen, besonders die Artillerie, und gewann mit Hilfe ihres Staatskanzlers, des gewandten Grafen Kaunitz, mehrere mchtige Verbndete. So gelang es ihr den Haupt-
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