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wandelte er in fruchtbare Wiesen und Felder. Fr Handel und Gewerbe sorgte er durch Anlage von Straen, Kanlen und Fabriken. Er war ein wahrer Vater seines Landes und Volkes und regierte mit Gerechtigkeit, wie besonders die Geschichte von Friedrich dem Groen und dem Mller beweist. In der Nhe des kniglichen Lustschlosses Sanssouci befand sich nmlich eine Mhle, deren Geklapper den König oft in seinen Ge-danken strte. Deshalb lie er den Mller kommen, um ihm die Mhle
abzukaufen. Als die-ser sich weigerte, sprach der König unwillig: Wei er auch wohl, da ich seine Mhle umsonst habenknnte?"Ja", erroibertedermller, wenn das Kammergericht in Berlin nicht wre! "Lchelnd fgte sich der König und hielt fortan gute Nachbarschaft mit dem. Manne.
Friedrichsle-bensweise und - Tod. Den ganzen Tag vom frhen Morgen bis zum spten Abend war Friedrich unausge-setzt ttig, Er hate nichts so sehr als den Miggang und Abb. 43. König Friedrich Ii. pflegte zu sagen:
Nichts hat mehr hnlichkeit mit dem Tode als der Miggang." Selbst als er alt und krank geworden war, kam er mit gewohntem Eifer feinen Herrscherpflichten nach. Zur Erholung liebte er das Fltenspiel und die Unterhaltung mit geistreichen Mnnern. Nachdem er noch am Tage vor seinem Tode zu arbeiten versucht hatte, starb er im Jahre 1786 in einem Alter von 74 Jahren und wurde in der Garnisonkirche zu Potsdam beigesetzt. Schon zu seinen Lebzeiten war er der Liebling des Volkes gewesen. Wenn er durch
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Lustschlosses_Sanssouci Berlin Garnisonkirche Potsdam
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8. Ayamemnons Heimkehr. Orestes.
Den Agamemnon ereilte das Unheil bei seiner Heimkehr. Seine Gemahlin Klytmnestra hatte sich von dem falschen gisthos zur Un-treue verleiten lassen und ihm zu neuem, verbrecherischem Ehebunde die Hand gereicht. Als nun ihr rechtmiger Gemahl nach langer Abwesenheit zurckkehrte, bereitete sie ihm das Verderben. Sie empfing ihn mit erheuchelter Freude und lud ihn ein, in den Palast zu treten. Als er sich aber nach den Anstrengungen der Reise mit einem Bade erquicken wollte, ward er von seinem treulosen Weibe mit einem Beile erschlagen.
Agamemnons Sohn Orestes war zur Zeit der Untat noch ein unmndiges Kind. Er wurde zu seinem Oheim gebracht, wo er vor den Nachstellungen seiner unnatrlichen Mutter sicher war. Zum Jngling herangewachsen, rchte er den Mord des Vaters an gisthos und Klytm-nestra, indem er sie auf Befehl des delphischen Orakels erschlug. Aber die grausige Tat des Muttermordes lie ihm keine Ruhe. Wahnsinn umnachtete seine Seele. Von den Erinnyen, d. h. Rachegttinnen, ver-folgt und von Gewissensbissen gepeinigt, eilte er ruhelos von Ort zu Ort. In seiner Not wandte er sich endlich an das Orakel zu Delphi, das ihm den Auftrag zu seiner Tat gegeben hatte. Der Gott gab ihm die Weisung, er solle sich nach Tauris begeben. Hier wrde er Shne und Vergebung erlangen. Nachdem er an der Kste gelandet war, sollte er auf Befehl des Knigs von der Priesterin geopfert werden. Diese Priesterin aber war seine Schwester Jphigenia, die von der Artemis in der Wolke nach Tauris entfhrt worden war. Die beiden Geschwister erkannten einander und retteten sich glcklich nach Griechenland.
9. Lykurg. 880 v. Ehr.
Lykurg war der berhmte Gesetzgeber der Spartaner. In seiner Jugend machte er wette Reisen, um sich Erfahrungen und Kenntnisse zu sammeln. So kam er nach gypten und Kreta. Nach Hause zurckgekehrt, erhielt er von seinen Mitbrgern den Auftrag, ihnen Gesetze zu geben. Nachdem Lykurg den Auftrag erfllt hatte, ging er wieder auf Reisen. Vorher aber muten die Spartaner ihm schwren, vor seiner Rckkehr nichts an den Gesetzen zu ndern. Dann reiste er ab und kam nicht
wieder. . , . ,
Lykurg wollte durch seine Gesetze die Spartaner zu einem einfachen
und kriegstchtigen Volke erziehen. Gleich von der Geburt an gehrten
die Kinder dem Staate. Sie wurden untersucht; die kranken und schwachen
wurden ausgesetzt; die gesunden und krftigen aber wurden von den Eltern
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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auferzogen. Mit dem siebenten Jahre kamen die Knaben in eine staatliche Erziehungsanstalt. Hier lernten sie Hunger und Durst, Hitze und Klte und alle Arten von Entbehrungen zu ertragen. Einmal im Jahre wurden sie sogar bis auf das Blut gepeitscht. Dabei zu weinen oder zu klagen galt als die grte Schande. Neben der krperlichen trat die geistige Ausbildung zurck. Nur die Musik wurde gepflegt und die lakonische Redeweise. Darunter versteht man die Kunst, eine kurze aber treffende Antwort zu geben. Einst rhmten sich z. B. die Feinde der Spartaner und sprachen: Unser sind so viele, da die Sonne verdunkelt wird, wenn wir die Pfeile abschieen." Da lautete die Antwort: Um so besser, dann werden wir im Schatten kmpfen." Wenn die spartanischen Kinder von lteren Personen etwas gefragt wurden, so muten sie kurz, verstndig und ehrerbietig antworten.
Waren die jungen Spartaner zu Mnnern herangewachsen, so be-schstigten sie sich mit Jagd und Waffenbungen, während sie die Sklaven arbeiten lieen. Ihre Lieblingsbeschftigung war der Krieg. Aber auch im Frieden lebten sie wie im Kriege. Keiner durfte zu Hause essen, sondern sie speisten gemeinschaftlich. Fnfzehn saen gewhnlich an einem Tische. Sie aen einfach und mig. Ihre Lieblingsgericht war die schwarze Suppe. Ein asiatischer König hatte viel von dieser Suppe gehrt und wollte sie auch einmal versuchen, aber sie mundete ihm nicht. Da sprach der spartanische Koch, der sie bereitet hatte: Diese Suppe mu man nach einem Bade im Enrotas essen." Die Wohnung der Spartaner war einfach. Das Dach ihrer kleinen Huser sollte nur mit der Axt und die Thre nur mit der Sge gearbeitet sein. Damit die Spartaner nicht durch die ppigen Sitten fremder Völker verdorben wrden, war den Spartanern das Reifen ins Ausland verboten und den Fremden der Aufenthalt in Sparta erschwert. Lykurg fhrte nmlich eisernes Geld ein, welches wegen seiner Schwere den fremden Kaufleuten zu lstig war; so kam bald kein Handelsschiff mehr an die spartanische Kste.
Das Orakel zu Delphi hatte geweissagt, da Sparta groß und mchtig sein werde, solange es den Gesetzen des Lykurg treu bliebe. Dieser Spruch ging in Erfllung; denn bald war Sparta der mchtigste Staat nicht nur im Peloponnes, sondern zeitweise sogar in ganz Griechenland.
10. Solon. 594.
Solon stammte aus der alten athenischen Knigsfamilie und benutzte seinen groen Reichtum dazu, in feiner Jugend weite Reifen zu machen. So kam er nach gypten und Kleinasien und sammelte sich berall reiche Kenntnisse, die er spter zum Nutzen seiner Mitbrger verwendete.
Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe A. 2
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14
In seine Vaterstadt zurckgekehrt, mute er zu seinem Schmerze ver-nehmen, da die schne Insel Salamis den Athenern von ihren Feinden im Kriege weggenommen worden war. Mehrere Versuche waren gemacht worden, dieselbe wieder zu erobern. Aber alle waren so klglich gescheitert, da man verboten hatte, mit einem Wort die Insel zu erwhnen. Da griff Solon zu einer List. Er stellte sich wahnsinnig und entflammte auf dem Marktplatze von Athen durch ein feuriges Gedicht die Brger zu solcher Begeisterung, da alle ihm folgten mit dem Rufe: Auf, auf nach Salamis!" Und im ersten Anlauf wurde die Insel wiedergewonnen. Seitdem besa Solon das volle Vertrauen seiner Mitbrger, die ihm den ehrenvollen Auftrag gaben, dem Staate Gesetze zu geben.
Nachdem Solon seine Gesetze geschrieben hatte, muten die Athener ihm schwren, in zehn Jahren nichts an denselben zu ndern. Dann ging er wieder auf Reisen und kam zu dem reichen und mchtigen König Krsus von Lydien. Dieser zeigte ihm seine Schtze und seine Macht und forderte ihn auf, ihn glcklich zu preisen. Solon aber weigerte sich und sprach: Niemand ist vor seinem Tode glcklich zu preisen". Die Wahrheit dieser Worte sollte Krsus bald an sich selbst erfahren. Er wurde von feinem Feinde Cyrus im Kriege besiegt und gefangen ge-nommen und sollte auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. Als schon die Flammen emporschlugen, gedachte er jener Worte und rief dreimal aus: Solon, Solon, Solon!" Cyrus, der den Ruf hrte, aber nicht verstand, lie ihn heruntersteigen. Krsus erzhlte die Geschichte, und Cyrus schenkte ihm das Leben, weil er frchtete, es knnte ihm auch ein-mal so gehen.
Solon aber wurde nach seinem Tode zu den sieben Weisen des Altertums gezhlt.
11. Leonidas. 480.
Xerxes, der König des gewaltigen Perserreiches, wollte das kleine aber tapfere Volk der Griechen unterwerfen. Die Völker von ganz Asien bot er zu diesem Zuge auf, und so groß war die Menge seiner Scharen, da er sie selbst nicht zu zhlen vermochte. Er lie eine Brcke der den Hellespont schlagen, aber der Sturm zerstrte sie. Da ward Xerxes so zornig, da er die Werkleute enthaupten und selbst das Meer zchtigen lie. Er warf dicke Ketten hinein, als wollte er das Meer fesseln, wie er bald die Griechen zu fesseln gedachte. Auf einer neuen Brcke wurde dann der bergang bewerkstelligt. Es dauerte sieben Tage und sieben Nchte, bis all die Hunderttausende hinber waren.
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Extrahierte Personennamen: Krsus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Leonidas Xerxes Xerxes
17
land zu den olympischen Festspielen versammelt war, da standen beim Erscheinen des Themistokles alle Zuschauer von ihren Sitzen auf; keiner dachte mehr an die Spiele, und alle sahen und zeigten nur auf ihn. Spter aber wurde er des Strebeus nach der Alleinherrschaft angeklagt. Er mute seine Vaterstadt verlassen, und da er nirgendwo in Griechen-land eine Zufluchtsttte fand, begab er sich an den Hos des Perserknigs. Terxes war gestorben, aber sein Sohn nahm den Themistokles freundlich auf, weil er ihn gegen die verhaten Griechen brauchen zu knnen hoffte. Aber Themistokles liebte auch in der Fremde noch sein undankbares Vater-land, und als spter der Perserknig seine Hilfe in Anspruch nahm, soll er lieber Gist genommen haben, als da er dem Perserknig gegen Griechen-land beigestanden htte.
13. Alexander der Groe. 336323.
Alexanders Jugend. Alexander der Groe war der Sohn des Knigs Philipp von Mazedonien. Sein Vater lie dem reich begabten Knaben eine vortreffliche Erziehung zuteil werden. Sein Lehrer war der Grieche Aristoteles, der berhmteste Gelehrte der damaligen Zeit. Mit Recht hat man gesagt, nie habe ein berhmterer Lehrer einen berhmteren Zgling gehabt.
Am liebsten las Alexander die Gesnge Homers, in denen die Heldentaten der Griechen vor Troja besungen werden. Die Jlias nahm er mit auf allen seinen Reisen, sogar in die Schlacht; und wenn er abends sich zur Ruh begab, legte er sie unter sein Kopfkissen. Achilleus war sein Lieblingsheld und sein Vorbild, dem er nachzueifern strebte. Wenn daher Alexander von einem neuen Siege seines Vaters hrte, so freute er sich nicht, sondern traurig rief er aus: Mein Vater wird noch die ganze Welt erobern und mir nichts zu tun brig lassen."
Einst wurde dem Könige Philipp ein prchtiges Streitro, Namens Bnkephalos, um einen hohen Preis zum Kauf angeboten. Aber das Tier war sehr wild und wollte keinen Reiter auf seinem Rcken dulden. Die besten Reiter hatten schon vergebens ihre Kunst versucht, und schon wollte man es wieder fortfhren, da bat Alexander seinen Vater, auch einen Versuch machen zu drfen. Er fate das Pferd am Zgel und stellte es mit dem Kopfe gegen die Sonne, denn er hatte bemerkt, da es vor seinem eigenen Schatten scheute. Er streichelte den Hals des Tieres, dann ein khner Sprung, und Alexander sa auf seinem Rcken. Wie der Wind sauste er mit ihm davon. Philipp und die Umstehenden zitterten fr das Leben des Prinzen. Als dieser aber nach einiger Zeit wieder umlenkte und mit dem gezhmten Tiere vor dem Vater anhielt, umarmte
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexanders Alexanders Alexander_der_Groe Alexander Philipp Aristoteles Alexander Alexander Alexander Alexander Philipp Philipp Namens_Bnkephalos Alexander Alexander Alexander_sa Alexander Philipp Philipp
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an Volkszahl und Ausdehnung mit den größten europäischen Städten messen
kann. Mit dem Sitz des Mikado wetteifern jetzt einige andere Städte, darunter
die wichtige Hafenstadt Jokohama (âma), die vor allen Dingen den Handel mit
dem Auslande betreibt. Die frühere Residenz Kioto (d. i. Westhauptstadt, spr. kiôto)
hat eine Universität und hoch entwickelte Industrie. Ihre Hafenstadt Osaka ist
ebenfalls durch Industrie und Handel ausgezeichnet. Auf der Insel Kiuschiu
liegt der treffliche Hafen Nagasaki (sâki, Fig. 6), der hauptsächlich den Handel mit
dem Festlande von China vermittelt.
Auf dem Festlande gehört den Japanern auch die Festung Port Arthur
und die Hafenstadt Daini; auch von der Insel Sachalin (î) gehört ein Teil dem Insel-
staat,-der sich jetzt^ auchjlie -Insel Jeso, die Kurilen und die|\Tnsel. Formosa
(formósa) einverleibt hat.
7. Weltstellung. Da Japan außerdem reich an Kohlen und Erzen, besonders
an* Eisen und Kupfer ist, so fällt es ihm nicht schwer, sich wirtschaftlich eine
bevorzugte Stellung in Asien zu erringen; dank seinen kriegerischen Erfolgen
und seiner kühnen und rücksichtslosen Politik hat es sich auch staatlich soweit
emporgeschwungen, daß man es als die Vormacht von Ostasien anerkennen muß.
Sogar für ganz Asien kommen die Japaner als dasjenige Volk in Betracht, das
am meisten Befähigung und Eifer zeigt, der weißen Rasse Trotz zu bieten.
b) Das Kaiserreich China.
1. Ausdehnung. Das Kaiserreich China, d. i. Seidenland, besteht aus einem
größtenteils durch Meer und Gebirge abgeschlossenen Hauptteil und einigen
Nebenländern, die bis nach Mittel- und Nordasien hineinreichen. Die gesamte
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Extrahierte Personennamen: Arthur
Extrahierte Ortsnamen: Kioto Osaka China Sachalin Formosa Japan Asien Ostasien Asien China China Nordasien
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Ländermasse ist größer als Europa und hat nahezu ebensoviel Bewohner.
An Größe wird es auf der ganzen Erde nur von dem Britischen Reich übertroffen.
Es umfaßt beinahe den vierten Teil der gesamten Menschheit.
I. Das eigentliche China gliedert sich in zwei^ Teile, von denen der südliche
gebirgiger Natur, der nördliche Tiefland ist. Die Gebirge des S. lagern sich an
diejenigen von Hinterindien an und verlaufen im allgemeinen nach No.
Klima. Im S. herrscht während des Sommers eine nahezu tropische'hitze und
der dann von So. kommende Monsun wind bringt eine ausgiebige Bewässerung bis
tief in das Binnenland hinein. Im Winter dagegen wehen eisige Nordwinde aus
Mittelasien und Nordasien herüber und bewirken, daß sich dann die Meeresküsten
bis weit unter eine Breite, die derjenigen von Süditalien entspricht, mit Eis be-
decken.
Erzeugnisse. Der südliche Teil ist, namentlich in seinen hügeligen Gegenden,
bedeckt mit immergrünen Wäldern. Im Flachlande gedeihen der Reis und die Baum-
wolle, das Zuckerrohr und der Bambus, und außerdem werden der Tee und der
Maulbeerbaum angepflanzt. In den mittleren Gegenden gedeihen dieselben Nutz-
pflanzen, aber wir finden hier außerdem noch die Nahrungspflanzen des nördlichen
Teiles: Weizen, Hafer und Gerste, Hirse und Bohne. Der Ackerbau wird mit
größter Sorgfalt betrieben, namentlich leisten die Chinesen sehr viel in der künst-
lichen Bewässerung und in der Ausnutzung aller Abfälle, die irgendwie verwendet
werden können. Seit dem vorigen Jahrhundert haben die Engländer das Land
gezwungen, die Einführung von Opiufri zuzulassen, und seit der Zeit hat sich der
Anbau von Mohn und der -Genuß des Opiums vermehrt, nicht zum Besten der
Gesundheit der Bewohner.
Der zum größten Teile fruchtbare Boden ist in seiner Nordhälfte reich
an Steinkohlen, die allerdings noch wenig ausgebeutet werden, und außerdem
auch an Eisen und Porzellanerde. Die Kohlenlager von China sollen die größten
der ganzen Erde sein.
Bevölkerung. Die Chinesen sind fleißige Handwerker. (Fig. 7.) Das Gewerbe
hat bereits Hervorragendes geleistet auf dem Gebiete der Seiden- und Baumwollen-
weberei (Nanking), der Porzellan-, Papier-, Farben- und Lackbereitung. Die
Chinesen haben sogar einige Erfindungen bedeutend früher gemacht als die
Europäer, beispielsweise die des Schießpulvers, des Buchdruckes, des Kompasses,
des Artesischen Brunnens, aber eine eigentliche große Gewerbeentwicklung steht
dem Lande noch bevor, wenn es einmal seine Kohlenlager ordentlich ausnutzt
und für Schienenwege in das Innere des Landes sorgt.
Die Bevölkerung gehört den Mongolen an und wohnt namentlich in den
Großstädten sehr dicht, sogar auf den Flüssen wohnen viele Menschen. Seit der
Mitte des 17. Jahrhunderts sind von N. Mandschus eingedrungen und haben
das Volk unterjocht. Das damals als Knechtschaftzeichen eingeführte Tragen
des Zopfes ist später als Ehrenzeichen beibehalten worden. An der Spitze des
Staates steht der Kaiser, der „Sohn des Himmels". Er beherrscht patriarchalisch
den Staat wie eine große Familie. Die höheren Beamten, zu deren Stellung sich
selbst der Niedrigste durch eine Reihe von Prüfungen emporschwingen kann,
heißen Mandarinen. Das Volk bekennt sich im allgemeinen zum Buddhismus,
doch ist die Lehre des Confucius (fû), eine Pflichtenlehre mit Anbetung des Himmels
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Opiufri Mohn
Extrahierte Ortsnamen: Europa China Hinterindien Mittelasien Nordasien China Nanking
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3. Bevölkerung. Die ursprüngliche Bevölkerung besteht nur aus einigen
Jäger- und Fischerstämmen mongolischer Herkunft. Bei weitem die meisten Ein-
wohner sind Russen, und zwar ursprünglich Verbannte oder Nachkommen von
Verbannten, aber in neuerer Zeit haben sich auch sehr viele Kolonisten frei-
willig als Ackerbauer und Bergleute dort angesiedelt. Ein großes Verdienst hat
sich Rußland um die Entwicklung Sibiriens erworben, indem es die Sibirische
Bahn von Rußland bis zu den Häfen Wladiwostok, Daini und Port Arthu-r
baute. Die letzte Strecke ist jetzt in die Hand der Japaner übergegangen. Die
Fahrzeit beträgt von Berlin nach Peking zwanzig und nach Tsingtau siebenund-
zwanzig Tage, etwa um ein Drittel weniger als die entsprechende Seefahrt.
а) Im westlichen Sibirien liegt Tomsk, der Sitz einer Universität, wichtiger
Handelsplatz und außerdem der Vorort der Goldwäschereien und Bergwerke
am Altai. Tobolsk (bólsk) ist der Übergangspunkt der Eisenbahn über den Irtisch. In
Ostsibirien liegt Irkutsk (ú), der Mittelpunkt des Russisch-chinesischen Handels,
und Jakutsk (ú), der wichtigste Markt für Rauchwaren.
б) Die Küstenprovinz am Ochotskischen Meer und die Amurprovinz sind des-
halb entwicklungsfähig, weil sie Gold und Steinkohle liefern und auch Getreidebau
haben. Der Hauptplatz ist der Kriegshafen Wladiwostok (ók), d. i. Bezwinger des 0.
Auf der Verbrecherinsel Sachalin (î) finden sich Steinkohle und Petroleum, und ihre
Umgebung enthält wertvolle Fischgründe. Die vulkanreiche Halbinsel Kam-
tschatka und die nach No. sich erstreckende Tschuktschenhalbinsel werden vor-
läufig nur von Jäger- und Fischervölkern mongolischer Abstammung bewohnt.
Bedeutung des Landes. Russisch-Asien hat wegen seiner großen Boden-
schätze und wegen seiner in vielen Gegenden sehr reichlichen Bodenerzeugnisse ein
Aufblühen zu erwarten, sobald es noch mehr als bisher in den Verkehr hinein-
gezogen ist.
B. Afrika.
1. Name. Der Name Afrika hängt wahrscheinlich mit dem sagenhaften
Goldlande Ophir zusammen. In ältester Zeit betrachtete man den nördlichen
Teil bis zu den Syrten als eine Halbinsel von Asien und bezeichnete sie als
Libyen. Von den Römern wurde dann der Name Afrika auf das ganze Land
ausgedehnt.
2. Geschichte. Das alte Kulturland Ägypten war sehr früh bekannt; bereits
die griechischen Erdkundigen sprechen von dem Oberlaufe des Nil und den
Zwergvölkern von Innerafrika. Trotzdem blieb der ganze Erdteil wegen seiner
fast gar nicht gegliederten Küste und seiner schwer zu befahrenden Flüsse bis in
das Mittelalter unbekannt. Die einst hoch entwickelte Nordküste starb allmählich
ab, aber dafür wurde allmählich der ganze Erdteil entschleiert. Im Jahre 1486
umfuhr Bartholomäus Diaz das Kap der Guten Hoffnung, und 1497 erreichte
Vasco da Gama Natal (âl); aber erst im folgenden Jahrhundert wurde die Um-
fahrt um den ganzen Erdteil vollendet. In das Innere drangen arabische und
italienische Kaufleute bis zu der Handelsstadt Timbuktu vor, aber im all-
gemeinen hielt man das Land für unbewohnbar wegen der Hitze und für
die Brutstätte abenteuerlich gestalteter Tiere und Menschen. Im südlichen
Teile eroberten die Niederländer das Gebiet am Oranjefluß (â) und gründeten
die Kapstadt. Um 1700 besaß Preußen-Brandenburg eine Kolonie in Groß-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Innerafrika Diaz
Extrahierte Ortsnamen: Wladiwostok Berlin Peking Tsingtau Sibirien Tomsk Altai Ostsibirien Irkutsk Jakutsk Wladiwostok Sachalin Russisch-Asien Afrika Afrika Goldlande_Ophir Afrika Timbuktu Oranjefluß Kapstadt
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sich von diesem namentlich durch sein Klima und seine Pflanzenwelt. Wir zählen
zu Nordafrika die Atlasländer, die Wüste Sahara, das Sudangebiet und die Nil-
länder.
a) Die Atlasländer.
1. Senkrechte Gliederung. Das Atlasgebirge hängt mit den Gebirgen von
Spanien eng zusammen. Es besteht aus zwei parallelen Ketten, zwischen denen
sich eine abflußlose Hochebene befindet, und verflacht sich südwärts zu Salz-
sümpfen, den sogenannten Schotts, die stellenweise mit Haifagras bewachsen
sind. Das wasserreiche Gebirge an der gut angebauten Küste bezeichnet man als
den Kleinen Atlas und den Küstenstreifen als das Teil (d. i. Küstensaum), den
Küstenstreifen in Marokko als das Rif. Gegen S. bildet der Große Atlas einen
bis in das Gebiet des ewigen Schnees emporreichenden Grenzwall gegen die Wüste.
2. Klima und Pflanzenwelt. Das Klima und die Pflanzenwelt sind hier
durchaus mittelmeerisch. Die Sommer sind regenarm; nach dem Landesinnern
zu vermindert sich die Summe der Niederschläge sehr. Infolgedessen ist das
innere Hochland größtenteils Steppengebiet und geht allmählich in Wüste
über, während an der Küste die eigentümlichen Mittelmeerpflanzen vorkom-
men, der Ölbaum, die Südfrüchte, besonders Orange und Zitrone. Die Tierwelt
stimmt ebenfalls mit desjenigen von Spanien überein; doch kommen einige
afrikanische Tiere im Atlas vor, besonders der Löwe und der Schakal. Eine große
Zahl europäischer Zugvögel benutzt diese Gegenden zum Uberwintern.
3. Bevölkerung. Die Bevölkerung ist ursprünglich hamitisch, aber all-
mählich bekamen die semitischen Araber die Oberhand; sie haben die reiche
Kultur der Berbervölker zerstört. Man bezeichnet die Bewohner heute als
Mauren. In einigen hellergefärbten Stämmen, die zwischen den Kabylen des
Hinterlandes verstreut sind, vermutet man die Reste der hier untergegangenen
germanischen Vandalen. Zahlreich sind die Juden.
4. Politisches. Politisch gliedert sich das Hochland in drei Teile: Marokko,
Algerien und Tunis. Alle drei sind entweder im Besitz von Europäern oder stehen
wenigstens unter europäischem Einflüsse.
a) Marokko (ók) ist in dem Gebiete des Teil ungemein fruchtbar und auch die
Viehzucht ist nicht unbedeutend. Dazu kommt, daß das Land an dem vor-
springenden Winkel Afrikas eine günstige Verkehrslage hat, und deshalb bemühen
sich die europäischen Staaten, besonders Italien und Frankreich, dort Einfluß zu
gewinnen. Ein großer Teil des Handels liegt in der Hand von Deutschen. Der
Sultan herrscht despotisch.
Die Hauptstadt Marokko liegt prachtvoll in einer Fruchtebene am Fuße
des hohen Atlasgebirges. Im nordöstlichen Teile liegt die bisher größte Stadt
Fez (sprich: Fês), die reich an Gewerbe, besonders an Weberei und Leder-
bereitung ist (Maroquinleder und rote Fesmützen). In der Nähe befinden sich
auch große Bodenschätze in der Erde, namentlich Salz, Silber- und Golderze.
An der Straße von Gibraltar, die nur 15 km breit ist, liegt als wichtigster
Handelsplatz und Eingangshafen zu Marokko die Stadt Tanger (sprich :
tándscher) ; hier befinden sich die meisten europäischen Konsulate. Der
Gibraltar gegenüber liegende Hafen Ceuta (sprich: szeúta) gehört den Spaniern.
b) Die benachbarte französische Kolonie Algerien(é) (Algérie) ist aus einem
öden Wüstenstreifen seit 1830 unter französischer Herrschaft zu einem blühenden
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fast völlig nackte Flächen zeigen die Kalkhöhen von Judaea. Nur Bethlehem
(d. i. Brothaus) ist besser angebaut; Jerusalem (d. i. Friedensburg) hat eine
große Zahl von Kirchen, Klöstern und Moscheen, denn es ist den Juden und Christen
heilig, aber auch den Mohammedanern, die in Christus ebenfalls einen Propheten
erblicken. Außerhalb der größeren Städte wohnen ärmliche Beduinen. (Fig. 2.)
B. Landschaftsbild von Arabien. Das Ostjordanland bildet den Übergang
zur Syrisch-Arabischen Wüste. Arabien, die größte Halbinsel der Erde, ist eine
Hochebene, die nach allen Seiten stufenförmig abfällt. Da der herrschende Wind,
der Nordostpassat, vom Festlande herkommt, bringt er keinen Regen, und des-
halb ist die ganze Halbinsel mit Ausnahme der besser benetzten Küsten Wüste.
Die Flußtäler, sogenannte Wadis, liegen meist trocken, deshalb fingen die Araber
schon sehr früh an, das Wasser durch Talsperren und Zisternen aufzufangen
und das terrassenartig angelegte Land künstlich zu bewässern. Die im Innern
schweifenden Beduinen (d. i. Söhne der Wüste) züchten, wo eine bessere Bewäs-
serung das Wohnen erlaubt, Rennpferde und Reitkamele; die Bewohner des
Küstenlandes, besonders der Landschaft Jemen, des alten „glücklichen Arabien"
bauen den Weihrauchbaum, den Kaffeestrauch und die Dattelpalme.
Inneres und Westküste. Im Innern, dem Hochlande von Nedsch, hat sich
der Stamm der Wahhabiten (î) unabhängig von der Türkei erhalten, zu der sonst
fast das ganze Land gehört. An der Westküste, in der Landschaft Hedschas (â),
liegen die heiligen Städte der Mohammedaner, zu denen jeder Gläubige eine
Pilgerfahrt machen muß: Mekka, die Geburtstadt des Propheten, mit der
Kaaba, dem größten Heiligtum, und Medina (î), der Begräbnisort Mohammeds.
Der Landungsort der Pilger, Dschidda, ist der Hauptherd der Cholera und Pest.
Der frühere Ausfuhrhafen für Kaffee, Mokka, ist bedeutungslos.
Südküste. Im S. haben die Engländer einen Kohlenhafen in der glühend-
heißen Stadt Aden (sprich: âden) angelegt.
Nordostküste. Den No. besitzt der einst sehr mächtige Imam (d. i.
Herrscher) von Oman (â), ebenfalls unabhängig von den Türken. Seine Haupt-
stadt Maskat (kât) hat lebhaften Handel, besonders mit Datteln. An den Küsten
wird Perlenfischerei betrieben.
Wirtschaftliche Bedeutung. Arabien ist wie Syrien von Semiten bewohnt.
Wenn auch Syrien wegen seiner Verkehrslage wieder etwas aufblühen könnte,
so wird doch der größte Teil Arabiens wegen seiner Wüstennatur nie irgend
welche Bedeutung bekommen.
d) Mesopotamien.
^ 1. Lage. Das von den Flüssen Euphrat und Tigris gebildete Tiefland Mesopo-
tamien (d. i. Zwischenstromland) ist zu beiden4 Seiten von Hochland ein-
geschlossen und hat ^sich deshalb selbständig entwickelt. Es liegt zwischen dem
Indischen 4ozean und Syrien eingebettet und bildet die natürliche Verkehrstraße
zwischen beiden. Die beiden Ströme bringen vom Gebirge sehr viel Schutt mit und
haben ihre Mündung so weit in den Persischen Meerbusen vorgeschoben, daß sie
jetzt einen gemeinsamen Mündungsarm haben, den Schat el Arab, und daß der
Meerbusen allmählich zugefüllt wird.
2. Landeskultur. Die im Altertum dort ansässigen hochentwickelten Kultur-
völker, die Babylonier und Assyrer, verstanden es, das wegen der Randgebirge an
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