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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 29

1907 - Leipzig : Freytag
20 Pflicht erfllen knne. Als ihm der Priester am andern Tage das Tier wieder zufhrte, nahm er es nicht mehr an, sondern das Ro sollte fortan dem Dienste der Kirche geweiht sein. Abb. 12. Rudolf von Habsburg an der Leiche Ottokars. Abb. 13. Die Habsburg auf dem Wittelsberg an der Aar (Schweiz). Rudolf und die Fürsten. Nach der. feierlichen Krnung in Aachen sollten die deutschen Fürsten dem neuen Kaiser den Eid der Treue leisten. Da nun das Zepter gerade nicht bei der Hand war, Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe B. g

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 21

1907 - Leipzig : Freytag
21 gewesen sein. Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, war der Hauptanfhrer. Aber auf dem weiten Wege hatten sie durch Hunger, Durst und Hitze viel zu leiden. Ansteckende Krankheiten lichteten ihre Reihen. Manche auch fielen im Kampfe mit den feindlichen Vlkern. Endlich kamen sie nach vielen Mhen und Anstrengungen vor die feste Stadt Antiochia. Kaum hatten sie diese nach neunmonatlicher Belagerung eingenommen, als die Sieger selbst von einem neuen trkischen Heere in der Festung eingeschlossen wurden. Jetzt schien der Untergang Abb. 7. Gottfried von Bouillon, am Heiligen Grabe zum König von Jerusalem gewhlt, schlgt die Krone aus. des Heeres unvermeidlich. Eine entsetzliche Hungersnot wtete in der Stadt, und viele waren der Verzweiflung nahe. Aber als die Not aufs hchste gestiegen war, wurde ihr Mut erfrischt durch die wunderbare Auf-findung der heiligen Lanze, mit der die Seite Christi am Kreuze durch-stochen worden war. Begeistert wagten sie einen Ausfall und schlugen das Heer der Trken in die Flucht. Besonders Gottfried von Bouillon ver-richtete Wunder der Tapferkeit. Endlich erreichten sie Jerusalem. Als sie von ferne die heilige Stadt erblickten, warfen sie sich auf den Boden, kten die Erde und weinten vor Freude. Aber von dem ungeheuern

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 28

1907 - Leipzig : Freytag
28 Konradins Hinrichtung. Karl von Anjou berief jetzt Rechts-gelehrte aus allen Teilen des Reiches nach Neapel, die der Konradin das Urteil sprechen sollten. Aber alle sprachen ihn frei, weil er fr sein gutes Recht gestritten habe. Nur einer sprach Karl zu Gefallen das Schuldig der ihn aus. Karl aber folgte der Stimme des einen und verurteilte Konradin zum Tode. Dieser hrte die Nachricht mit Fassung. Er bentzte die kurze Zeit, die ihm noch blieb, um sein Testament zu machen und sich auf den Tod Vorzuberelten. Dann bestieg er mit Er-gebung das Blutgerst, das man dicht vor der Stadt am herrlichen Golf von Neapel aufgeschlagen hatte. Vergebens versuchte er, nicht fr sich, sondern fr seinen Freund Friedrich von Baden Gnade zu er-langen. Karl von Anjou blieb hart. Dann kniete er nieder und neigte das Haupt zum Todesstreiche. Seine letzten Worte waren: Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt von Henkershand. Friedrich schrie bei diesem Anblicke laut auf vor Schmerz. Auch er wurde hingerichtet. Konradins Mutter errichtete der dem Grabe ihres Unglck-lichen Sohnes eine Kapelle. 16. Kudolf von Hasburg. 12731291. Die kaiserlose Zeit. Nach dem Tode Friedrich Barbarossas und seiner Nachfolger kam fr Deutschland eine schlimme Zeit. Kein deutscher Fürst wollte die Kaiserkrone mehr haben, und die Auslnder, denen man sie bertrug, kmmerten sich nicht um das Reich. Fern in Italien fand Konradin, der letzte Hohenstange, ohne Schutz und Hlfe, einen schimpflichen Tod durch Heukershand (1268). Im Reiche selbst aber herrschte Unordnung und Gesetzlosigkeit. Aus den Rittern waren Ruber geworden. Sie lauerten den friedlichen Kaufleuten auf, raubten ihnen Ware und Geld und schleppten sie selbst als Gefangene mit auf ihre Burgen. Aber keine Obrigkeit war da, die Schwachen zu schtzen. Diese Zeit nennt man die Zeit der Raubritter, des Faustrechts, oder auch das Zwischenreich. Rudolf und der Priester. Endlich beschlossen die deutschen Fürsten, wieder einen Kaiser zu whlen, der im Reiche Ordnung schaffe. Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habsburg, der von der Habichts brg in der Schweiz stammte und auch im Elsa begtert war. Das war ein gottesfrchtiger Herr. Einst begegnete er auf der Jagd einem Priester, der einem Sterbenden die heiligen Sakramente bringen wollte. Der Priester schickte sich gerade an, einen angeschwollenen Bach zu durch-waten, dessen Brcke weggerissen worden war. Da stieg Rudolf von seinem Pferde und gab es dem Priester, damit er leichter und schneller seine

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 30

1907 - Leipzig : Freytag
30 nahm Rudolf das Kruzifix vom Altare und sprach: Das Kreuz wird wohl die Stelle eines Zepters vertreten knnen." Und alle leisteten den Eid. Nur der mchtige und stolze Ottokar von Bhmen, der selbst den Knigstitel fhrte, weigerte sich, den armen Grafen als Kaiser anzuerkennen. Nach vergeblichen Vershnungsversuchen zog Rudolf mit Heeresmacht gegen ihn. Es kam zur Schlacht auf dem Marchfelde, in der der Hohenzoller Friedrich, Burggraf von Nrnberg, die Sturmfahne trug und durch seine Tapferkeit den Sieg fr Rudolf entschied. Ottokar selbst fand den Tod in der Schlacht. Rudolf und die Raubritter. Die brige Zeit seiner Regierung benutzte Rudolf dazu, Ruhe und Ordnung im Lande herzustellen, indem er gegen die Raubritter zu Felde zog und ihre Burgen brach. In Thringen zerstrte er 66 und in Schwaben und Franken 70 solcher Raubnester. Die gefangenen Ruber aber lie er ohne Rcksicht auf ihren Stand aufhngen. Denn er sagte: Ich kann keinen Menschen fr adelig halten, welcher die Armen beraubt und die Gerechtigkeit verletzt " Rudolfs Leutseligkeit. Seiutod. Im Verkehr mit seinen Untergebenen war Rudolf ein sehr leutseliger Herr. Jeder, ohne Unterschied des Standes, hatte freien Zutritt zu ihm. Als die Wache einst einen gemeinen Mann abweisen wollte, sagte Rudolf: Bin ich denn zum König gewhlt, da man mich hier einsperre?" An der Spitze seiner hungernden Soldaten begngte er sich mit einer Rbe. Einen Trunk Wasser, den man ihm brachte, wies er zurck, weil er fr einen zu viel und fr alle zu wenig sei. Meistens trug er einen einfachen, grauen Soldatenrock. So gekleidet kam er einst aus dem Lager in die Stadt Mainz. Er trat in das offene Haus eines Bckers, um sich zu wrmen. Die Frau, die ihn nicht kannte, schalt auf ihn und alle Soldaten des Knigs, und als Rudolf nur lchelte, go sie ihm einen Kbel Wasser der. Der König blieb gelassen und ging triefend in das Lager zurck. Am Mittag aber schickte er der Frau durch einen Diener einen Korb mit Abb. 14. Graf Rudolf von Habsburg.

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 52

1907 - Leipzig : Freytag
52 Konradins Hinrichtung. Karl von Anjon berief jetzt Rechts-gelehrte aus allen Teilen des Reiches nach Neapel, die der Konradin das Urteil sprechen sollten. Aber alle sprachen ihn frei, weil er fr sein gutes Recht gestritten habe. Nur einer sprach Karl zu Gefallen das Schuldig der ihn aus. Karl aber folgte der Stimme des einen und verurteilte Konradin zum Tode. Dieser hrte die Nachricht mit Fassung. Er bentzte die kurze Zeit, die ihm noch blieb, um sein Testament zu machen und sich auf den Tod vorzubereiten. Dann bestieg er mit Er-gebung das Blutgerst, das man dicht vor der Stadt am herrlichen Golf von Neapel aufgeschlagen hatte. Vergebens versuchte er, nicht fr sich, sondern fr seinen Freund Friedrich von Baden Gnade zu er-langen. Karl von Anjon blieb hart. Dann kniete er nieder und neigte das Haupt zum Todesstreiche. Seine letzten Worte waren: Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt von Henkershand. Friedrich schrie bei diesem Anblicke laut auf vor Schmerz. Auch er wurde hingerichtet. Konradins Mutter errichtete der dem Grabe ihres Unglck-lichen Sohnes eine Kapelle. 31. Ludolf von Halisburg. 12731291. Die kaiserlose Zeit. Nach dem Tode Friedrich Barbarossas und seiner Nachfolger kam fr Deutschland eine schlimme Zeit. Kein deutscher Fürst wollte die Kaiserkrone mehr haben, und die Auslnder, denen man sie bertrug, kmmerten sich nicht um das Reich. Fern in Italien fand Konradin, der letzte Hohenstanfe, ohne Schutz und Hlfe, einen schimpflichen Tod durch Henkershand (1268). Im Reiche selbst aber herrschte Unordnung und Gesetzlosigkeit. Aus den Rittern waren Ruber geworden. Sie lauerten den friedlichen Kaufleuten auf, raubten ihnen Ware und Geld und schleppten sie selbst als Gefangene mit auf ihre Burgen. Aber keine Obrigkeit war da, die Schwachen zu schtzen. Diese Zeit nennt man die Zeit der Raubritter, des Faustrechts, oder auch das Zwischenreich. Rudolf und der Priester. Endlich beschlossen die deutschen Fürsten, wieder einen Kaiser zu whlen, der im Reiche Ordnung schaffe. Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habsburg, der von der Habichtsburg in der Schweiz stammte und auch im Elsa begtert war. Das war ein gottesfrchtiger Herr. Einst begegnete er auf der Jagd einem Priester, der einem Sterbenden die heiligen Sakramente bringen wollte. Der Priester schickte sich gerade an, einen angeschwollenen Bach zu durch-waten, dessen Brcke weggerissen worden war. Da stieg Rudolf von feinem Pferde und gab es dem Priester, damit er leichter und schneller seine

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 54

1907 - Leipzig : Freytag
54 nahm Rudolf das Kruzifix vom Altare und sprach: Das Kreuz wird woh die Stelle eines Zepters vertreten knnen." Und alle leisteten den Eid. Nur der mchtige und stolze Ottokar von Bhmen, der selbst den Knigstitel fhrte, weigerte sich, den armen Grafen als Kaiser anzuerkennen. Nach vergeblichen Vershnungsversuchen zog Rudolf mit Heeresmacht gegen ihn. Es kam zur Schlacht auf dem Marchfelde, in der der Hohenzoller Friedrich, Burggraf von Nrnberg, die Sturmfahne t lrug und durch seine Tapferkeit den Sieg fr Rudolf entschied. Ottokar selbst fand den Tod in der Schlacht. Rudolf und die Raubritter. Die brige Zeit seiner Regierung benutzte Rudolf dazu, Ruhe und Ordnung im Lande herzustellen, indem er gegen die Raubritter zu Felde zog und ihre Burgen brach. In Thringen zerstrte er 66 und in Schwaben und Franken 70 solcher Raubnester. Die gefangenen Ruber aber lie er ohne Rck-ficht auf ihren Stand aufhngen. Denn er sagte: Ich kann keinen Menschen fr adelig halten, welcher die Armen beraubt und die Rudolfs Leutseligkeit. Sein Tod. Im Verkehr mit seinen Untergebenen war Rudolf ein sehr leutseliger Herr. Jeder, ohne Unterschied des Standes, hatte freien Zutritt zu ihm. Als die Wache einst einen gemeinen Mann abweisen wollte, sagte Rudolf: Bin ich denn zum König gewhlt, da man mich hier einsperre?" An der Abb. 22. tf Rdls on Spitz- feiner hungernden Soldaten begngte Habsburg. er slch mit einer Rbe. Einen Trunk Wasser, den man ihm brachte, wies er zurck, weil er fr einen zu viel und fr alle zu wenig sei. Meistens trug er einen einfachen, grauen Soldatenrock. So gekleidet kam er einst aus dem Lager in die Stadt Mainz. Er trat in das offene Haus eines Bckers, um sich zu wrmen. Die Frau, die ihn nicht kannte, schalt auf ihn und alle Soldaten des Knigs, und als Rudolf nur lchelte, go sie ihm einen Kbel Wasser der. Der König blieb gelassen und ging triefend in das Lager zurck. Am Mittag aber schickte er der Frau durch einen Diener einen Korb mit

7. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 45

1907 - Leipzig : Freytag
45 gewesen sein. Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, war der Hauptanfhrer. Aber auf dem weiten Wege hatten sie durch Hunger, Durst und Hitze viel zu leiden. Ansteckende Krankheiten lichteten ihre Reihen. Manche auch fielen im Kampfe mit den feindlichen Vlkern. Endlich kcmm sie nach vielen Mhen und Anstrengungen vor die feste Stadt Antiochia. Kaum hatten sie diese nach neunmonatlicher Be-lagerung eingenommen, als die Sieger selbst von einem neuen trkischen Heere in der Festung eingeschlossen wurden. Jetzt schien der Untergang Abb. 15. Gottfried von Bouillon, am Heiligen Grabe zum König von Jerusalem gewhlt, schlgt die Krone aus. des Heeres unvermeidlich. Eine entsetzliche Hungersnot wtete in der Stadt, und viele waren der Verzweiflung nahe. Aber als die Not aufs hchste gestiegen war, wurde ihr Mut erfrischt durch die wunderbare Auf-findung der heiligen Lanze, mit der die Seite Christi am Kreuze durch-ftocheu worden war. Begeistert wagten sie einen Ausfall und schlugen das Heer der Trken in die Flucht. Besonders Gottfried von Bouillon ver-richtete Wunder der Tapferkeit. Endlich erreichten sie Jerusalem. Als sie von ferne die heilige Stadt erblickten, warfen sie sich auf den Boden, kten die Erde und weinten vor Freude. Aber von dem ungeheuern Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe A. 4

8. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 46

1907 - Leipzig : Freytag
46 Heere waren nur noch 20 000 Mann brig geblieben, und die wohl-befestigte Stadt wurde von 40 000 Trken verteidigt. Dennoch wurde die Stadt trotz tapferer Verteidigung erstrmt, und Gottfried von Bouillon war einer der ersten, die die Mauer erstiegen (1099). Es wurde unter den Trken ein furchtbares Gemetzel angerichtet. Dann erst dachten die Pilger daran, ihre Andacht zu verrichten. Man wollte Gottsried von Bouillon zum Könige von Jerusalem machen, aber er wollte dort keine Knigskrone tragen, wo sein Heiland unter der Dornenkrone geblutet habe und nannte sich nur Beschtzer des Heiligen Grabes. Er starb schon im Jahre darauf infolge der vielen Anstrengungen. Ihm folgte als erster König von Jerusalem sein Bruder Balduin. 28. Das Rittertum. Entstehung des Ritterstandes. In alten Zeiten kmpfte man im Kriege entweder zu Fu oder zu Pferde. Aber nur die Reichen und Vor- nehmen konnten sich ein Pferd halten. Sie hieen daher Reiter oder Ritter und bildeten einen be- sondern Stand, den Ritterstand, aus dem spter der Adelsstand hervorgegangen ist. Ritterliche Er- ziehnng.dieshne der Ritter kamen mit dem siebenten Jahre auf die Burg eines andern, angesehenen Ritters. Hier lernten sie als Bube oder Page im Umgange mit den Edelfranen feine Rittersitte. Sie warteten bei der Tafel auf,suberten die Waf- fen ihres Herrn, hielten ihm den Steigbgel und bten sich selbst im Fechten, Schieen und Reiten. Mit dem vier- zehnten Jahre wurde Abb. 16. Rittertracht am Ausgange des Mittelalters.

9. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 54

1889 - Leipzig : Freytag
54 brtber, den Purpurmantel, Schwert und Krone) zu berbringen und ihm zur Herrschaft zu verhelfen. Eberhard folgte diesem ebenso klugen, als hochherzigen Rate, reiste in den Harz und brachte dem Herzoge Heinrich, den er der Sage nach gerade beim Vogelfange antraf, die Reichskleinodien. 2. Heinrich I. (919936) wurde zu Fritzlar in Hessen von den frnkischen Groen freudig begrt; er ist der erste schsische Kaiser, und unter ihm und seinem Sohne errang Deutschland wieder Macht und Ansehen. Dazu bedurfte es aber vieler Kmpfe auch im Innern des Reiches selbst; denn nur schwer gelang es ihm. die Herzge von Schwaben und Bayern zur Anerkennung zu ntigen und Lothringen dem Deutschen Reiche wiederzugewinnen. In sechs Jahren hatte er fast in der Stille Einheit und Ruhe wiederhergestellt und alle Gegner nicht nur durch Gewalt unterworfen, sondern durch Migung und Weisheit gewonnen. Nun galt es, die schlimmsten uern Feinde, die Ungarn, zu strafen, welche, wie einst die Hunnen, raubend und mordend in Deutschland einfielen und bis nach Thringen und Westfalen streiften. Mit nn-erhrter Grausamkeit verfuhren sie gegen Bewaffnete und Wehrlose; und auf hurtigen Pferden flogen sie so rasch davon als sie herangebraust waren. Bei der Schwerflligkeit des deutschen Fuvolks und der herrschenden Uneinigkeit schien ihnen nichts widerstehen zu knnen. Heinrich sah deshalb ein, da er nur durch Anlegung von festen Pltzen und durch eine starke Reiterei die schrecklichen Feinde zu berwinden vermge. 3. Brger und Reiter. Einmal fiel ein Ungarfrst in Heinrichs Gewalt und bot ihm hohes Lsegeld. Statt dessen verlangte aber Heinrich einen Waffen-stillstand fr Sachsen und Thringen auf neun Jahre und erbot sich sogar, während desselben einen jhrlichen Tribut zu zahlen. Diese Zeit wollte er zur Anlage von Burgen bentzen; denn befestigte Ortschaften gab es damals in Sachsen und Thringen nicht, sondern die Leute wohnten in vereinzelten Hfen oder offenen Drfern. Rur hier und da ragten Knigspfalzen oder Herrenburgen oder ummauerte Sitze der Bischfe, Priester und Mnche empor. Heinrich be-festigte zunchst die Ostgrenze Sachsens und Thringens, indem er entweder alte Festungen aus der Zeit Karls des Groen, wie Magdeburg, Erfurt, Halle, erweiterte und verstrkte, Drfer mit einer Mauer umgab, oder ganz neue Sicherheitspltze anlegte, wie Quedlinburg, Merseburg. Goslar, Meien, Nord-hausen. In diese legte er Besatzung, indem er allemal neun der umwohnenden freien Mannen des Heerbannes losen lie, wer als Burgmann (Brger) in die Burg ziehen msse; die andern acht hatten das Feld zu bebauen und ein Drittel des Ertrags in die Burg abzuliefern. In Kriegsgefahr zogen sich alle Umwohner in die Burg zurck und zehrten von den Vorrten. Tag und Nacht lie Heinrich an diesen Befestigungen arbeiten, legte auch Mrkte, Gerichte, Feste und Ver-sammlungen hinein und gab den Brgern besondere Vorrechte (Mnz- und Steuerrecht) oder Schenkungen an Land und Forsten, um den Widerwillen der

10. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 73

1889 - Leipzig : Freytag
73 Als nun Friedrichs Sohn, der ebenso schne als tapfere Enzio (Heinz), das ppstliche Lehensland Sardinien besetzte, mischte sich der Papst Gregor Ix. in den Kampf. Er bannte den Kaiser als König der Pestilenz und der Unglubigen, als Sarazenenfreuud und Sndenknecht". Als Gregor starb, folgte Innocenz Iv., der frher ein Freund des Kaisers war, sich aber jetzt noch feindlicher zeigte als jener. Er bannte den Kaiser und lie ihn auf der Kirchen-Versammlung zu Lyon (1245) frmlich absetzen. So erstanden ihm zwei Gegen-kaiser in Heinrich Raspe (d. i. der Rauhe), dem letzten Landgrafen von Thringen, und, als derselbe geschlagen und gestorben war, in Wilhelm von Holland, einem 22 Jahre alten Jnglinge, der eben erst zum Ritter geschlagen war und ohne Ansehen blieb. Ein furchtbarer Brgerkrieg durchtobte seine Lnder, und das Glck schien ihm vllig den Rcken zu drehen. Denn nicht nur wurde sein Heer bei Parma 1248 fast vernichtet, sondern auch sein Lieb-lingssohn Enzio bei Modena von den Bolognesen gefangen und 22 Jahre, bis zu seinem Tode, eingekerkert gehalten. Als er einmal in einem Fasse sich be-freien lassen wollte, verriet ihn eine seiner goldenen Locken, welche sich zum Spundloche herausringelte. Zu des Kaisers Seelenschmerze der diese Erlebnisse gesellte sich noch Mitrauen gegen seine Umgebung und krperliches Leiden, Endlich erlste ihn, 56 Jahre alt, eine ruhrartige Krankheit. Sein Sohn Manfred drckte ihm die Augen zu; sein Grabmal ist noch heute in Pa-lermo zu sehen. Der frhere Glanz seiner Herrschaft klingt in der Sage von dem Zauberschlafe nach, der ihn, oder den mit ihm verwechselten Barbarossa, umfangen sollte. 3. Ausgang der Hohenstaufen. Da sich Friedrich um Deutschland wenig gekmmert, war es in furchtbarer Zerrttung. Als die wilden Horden der Mongolen aus Asien hereinbrachen, bestand sie der Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz 1241 auf der Walstatt bei Liegnitz, wenn auch nicht siegreich, doch so mannhaft, da sie abzogen und sich mit der Beute und den neun Scken linker Ohren, die sie den Erschlagenen abgeschnitten hatten, begngten. Auf Friedrich Ii. folgte von 125054 Konrad Iv. : dieser gab jedoch Deutschland, wo er doch keine Macht besa, auf, um Neapel und Sizilien zu behaupten. Schon hatte sein Stiefbruder Manfred Sizilien und er selbst Neapel fast ganz erobert, als ihn der Tod im 27. Lebensjahre ereilte, ohne da er sein 1251 in Deutschland geborenes Shnchen gesehen hatte. Inzwischen war Manfred in Sditalien Reichsverweser fr seinen unmndigen Neffen Konradin, seit 1258 König. Als aber Karl von Anjou, Bruder des franzsischen Knigs, von dem Papste Innocenz Iv. mit Neapel und Sizilien belehnt wurde, ging auch dieses Erbe den Staufern verloren. Da unternahm der zu einem ritterlichen Jnglinge erblhte Konradin 1268 einen Zug nach Italien, kam aber durch schmhlichen Verrat in die Gefangenschaft seines Feindes und wurde am 29. Oktober 1268 auf dem Alten Markte" in Neapel enthauptet.
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