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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 63

1907 - Leipzig : Freytag
63 freute sich mit ihnen. Der lteste des Dorfes aber sagte der Kurfrstin einen Spruch auf und berreichte ihr eine zierlich gewundene hrenkrone, die Luise Henriette sich lchelnd in die Locken drckte. 31. Friedrich I., König in Preußen. Die Knigskrnung. Der Nachfolger des Groen Kurfrsten war dessen Sohn Friedrich Iii. Sein Vater hatte ihm ein gebtes Heer, einen gefllten Staatsschatz und ein bedeutend vergrertes Land hinter-lassen. Er selbst war ein prachtliebender Herrscher, und deshalb trachtete er nach der Knigskrone. Der deutsche Kaiser gab seine Einwilligung. Dafr mute Friedrich versprechen, ihn in einem bevorstehenden Kriege mit 8000 Mann zu untersttzen. Dann begab sich der Kurfürst mit seiner Ge-mahlin Sophie Charlotte nach K ni g s-b erg, wo die Krnung stattfinden sollte. Zwlf Tage dauerte die Reise, und auer den kurfrstlichen Pferden waren noch 30 000 Vorspannpferde ntig, um die prchtigen Wagen nach der Kr-nnngsstadt zu schaffen. Hier fand drei Tage vor dem Feste ein feierlicher Umzug statt. Herolde ritten mit Musik durch die Stadt und verkndigten, da das Herzogtum Preußen zu einem Knigreich erhoben werde. Am 18. Ja-nnar des Jahres 1701 fand dann mit groer Pracht die Krnung statt. Unter Kanonendonner und Glocken-gelute setzte Friedrich sich und seiner 36- König Friedrich I. Gemahlin die Knigskrone auf. Auch fr die Bevlkerung sollte dieser wichtige Tag ein Tag der Freude sein. Auf dem Marktplatze wurde ein groer Ochse gebraten, der mit Hammel- und Rehfleisch sowie mit Geflgel angefllt war. Dann wurde er unter das Volk verteilt. Dazu flo aus zwei Springbrunnen roter und weier Wein. Fr 18 000 Mark Krnungsmnzen wurden unter das Volk geworfen. 3000 Mark schenkte der neue König den Armen der Stadt, und 30 000 Mark stiftete er zur Erbauung eines Waisenhauses. Regierung. Von nun an nannte sich Kurfürst Friedrich In. Friedrich I., König in Preußen. Er regierte aber zu gleicher Zeit der Brandenburg und die dazu gehrigen Lnder, und seine Hauptstadt 5*

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 87

1907 - Leipzig : Freytag
87 freute sich mit ihnen. Der lteste des Dorfes aber sagte der Kurfrstin einen Spruch auf und berreichte ihr eine zierlich gewundene hrenkrone, die Luise Henriette sich lchelnd in die Locken drckte. 46. Friedrich I., König in Preußen. Die Knigskrnung. Der Nachfolger des Groen Kurfrsten war dessen Sohn Friedrich Iii. Sein Vater hatte ihm ein gebtes Heer, einen gefllten Staatsschatz und ein bedeutend vergrertes Land hinter-lassen. Er selbst war ein prachtliebender Herrscher, und deshalb trachtete er nach der Knigskrone. Der deutsche Kaiser gab seine Einwilligung. Dafr mute Friedrich versprechen, ihn in einem bevorstehenden Kriege mit 8000 Mann zu untersttzen. Dann begab sich der Kursrst mit seiner Ge-mahlinsophiecharlotte nachknigs-b erg, wo die Krnung stattfinden sollte. Zwlf Tage dauerte die Reise, und auer den kurfrstlichen Pferden waren noch 30 000 Vorspanupserde ntig, um die prchtigen Wagen nach der Kr-nungsstadt zu schaffen. Hier fand drei Tage vor dem Feste ein feierlicher Umzug statt. Herolde ritten mit Musik durch die Stadt und verkndigten, da das Herzogtum Preußen zu einem Knigreich erhoben werde. Am 18. Ja-nuar des Jahres 1701 fand dann mit groer Pracht die Krnung statt. Unter Kanonendonner und Glocken-gelute setzte Friedrich sich und seiner Gemahlin die Knigskrone auf. Auch fr die Bevlkerung sollte dieser wichtige Tag ein Tag der Freude sein. Auf dem Marktplatze wurde ein groer Ochse gebraten, der mit Hammel- und Rehfleisch sowie mit Geflgel angefllt war. Dann wurde er unter das Volk verteilt. Dazu flo aus zwei Springbrunnen roter und weier Wein. Fr 18 000 Mark Krnungsmnzen wurden unter das Volk geworfen. 3000 Mark schenkte der neue König den Armen der Stadt, und 30 000 Mark stiftete er zur Erbauung eines Waisenhauses. Regierung. Von nun an nannte sich Kurfürst Friedrich Iii. Friedrich I., König in Preußen. Er regierte aber zu gleicher Zeit der Brandenburg und die dazu gehrigen Lnder, und seine Hauptstadt Abb. 44. König Friedrich I.

3. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 104

1832 - Hannover : Hahn
104 Großherzogthum Oldenburg. Holstein umschlossen ist, und dem Fürsten th um Birken selb, jenseits des Rheins. Der Großherzog heißt Paul Friedrich August, geb. 1/83. reg. seit 1829. Landstande giebt es nicht. Die oberste Landesbehörde ist das großherzogliche Kabinet. Unter diesem steht in jeder der drei Provinzen eine Regierung und in Oldenburg das Oberappellationsgericht für alle Provinzen; außerdem sind in Oldenburg sowohl als in Eutin eine Justizkanzlei, ein Consistorium, eine Kammer (Rentkammer) und eine Generaldirection des Armenwe- sens. Die Einwohner sind in allen Provinzen größtenteils Protestanten; nur die Ämter Vechta und Kloppenburg in Olden- burg werden fast nur von Katholiken bewohnt, von denen einige auch in anderen Gegenden des Landes, z. B. in der Stadt Oldenburg und Birkenfeld leben, und deren ganze Zahl sich auf 74,000 beläuft. Juden giebt es etwa 1000. Die bewaffnete Macht des Landes besteht aus 1650 Mann. Der Boden des Her- zogthums Oldenburg ist völlig ebenes Tiefland, ohne bedeutende Waldungen; alletbalben wechselt Heide, Sand und Morast; die Ufergegenden haben schönen Marschboden und sind durch Deiche gegen Überschwemmungen gesichert. In N. ist hier die Nordsee mit Inseln und Dünen. Die Weser ist der Hauptfluß, welcher die Ochtum mit der Delme und die Hunte aufnimmt. Die Jahde bildet bei ihrem Ausfluß einen Busen. In S. ist die Hase mit der Ratte und in W. die Söste mit der Jümme. Es giebt mehre kleine Seen (Meere) und an der Gränze in S. ist der Dümmer See. Die Producte sind: Getreide, Buch- weizen, Rübsaamen, Flachs, treffliches Rindvieh und Pferde; Schafe, Gänse, Seefische, Bienen, viel Torf und Thon. Arm ist das Land an Mineralien; Metalle hat es gar nicht. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner sind Acker- bau, Viehzucht, Torfgraben, Ziegelbrennen, Lin- nenweberei und Seehandel. Manufacturen und Fabriken giebt es fast gar nicht. — Das Fürstenthum Lübeck liegt in Holstein, ist auch ganz eben, hat aber fruchtbaren Boden, be- deutende Seen (Eutiner-, Keller-, Plönersce), unds ' ' k reich an Getreide, Flachs, Rindvieh und Fischen, M aber auch fast gar keine Mineralien. Der größte Fluß ist die Schiwrtau. Ackerbau und Viehzucht beschäftigen die meisten Menschen. Star- ker Handel mit Butter und Käse. — Das Fürsten thum Birkenfeld liegt im Hochlande jenseit des Rheins am Hunds- rück und Hochwalde zwischen der Preußischen Provinz Nieder, rhein und dem Koburgischen Fürstenthum Lichtenberg, ist gebirgig und wird von der Nahe bewässert. Der Boden ist unfruchtbar und bringt nur wenig-Getreide, Obst und Wein hervor; doch giebt es hier dagegen Blei-, Eisen- und Steinkohlengru- den; auch findet man viel Achat. Die Viehzucht ist auch nicht besonders; die Schafe sind die besten Hauslhiere. In einigen Ge- genden

4. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 30

1832 - Hannover : Hahn
30 Europa. Dänemark. Frühjahr 3 bis 400 Fischerböte sich versammeln, weil die ganze Gegend des Meeres hier von Fischen wimmelt. Noch ist zu be- merken der Maelström, eine heftige Strömung zwischen den süd- lichen Lofodcn. §. 79. Dänemark. Dänemark besteht aus der Halbinsel Jütland und Schleswig und mehren zwischen dieser und Schweden liegenden Inseln, unter denen Seeland, Fünen und Laaland die größten sind. Das Klima ist milder, als in Schweden, die Lust feucht. Stürme und Nebel sind häufig. Die ganze Halbinsel ist eben; nur im Innern ist ein Erdrücken, der unfruchtbarste Theil des Ganzen, Heide und Morast. An den westlichen Meeresküsten ist zum Theil der herrlichste Marsch bo den. Große Wälder giebt cs gar nicht. Die Inseln sind fruchtbarer als die Halbinsel. An der N. und W. Küste der Halbinsel sind viele große Sandbänke; die nördliche Spitze heißt Skagen. Zu den bemerkenswerthen Gewässern gehört der Lymfiord, ein die ganze Halbinsel trennender Meerbusen, der Sund, eine halbe Stunde breit, und der große und kleine Belt. Außer der Eider, welche Gränzfluß gegen Deutschland und durch einen Kanal mit der Ostsee verbunden ist, und dem Guden giebt es keine schiffbare Flüsse. Dänemarks Hauptproducte sind: Getreide, Rindvieh (Butter und Käse), Pferde, Fische und Torf. Metalle sind gar nicht vorhanden, eben so wenig Salz, und auch wenig Holz. An den Küsten viele Wasservögel, auch See- hunde. Die E. sind Protestanten. Dänemark hat wenig Fabriken, berühmt sind jedoch Dänische Handschuhe, der Handel mit den Landesprodulten ist sehr wichtig. Der König, welcher ohne Landstande regiert, heißt Friedrich Vi. Kleine Eolonien besitzt dieser Staat in Ostindien, Guinea, Grönland, und einige kleine Inseln (St. Croix, St. Thomas) in Westindien. 1) Seeland. Kopenhagen, Hauptstadt des Reichs und Residenz des Königs, eine der schönsten Europäischen Städte, no,oooe., mehre Schlös- ser, unter denen das schöne Christiansburg; herrlicher Hafen, Universität mit großer Bibliothek. Helsingöer am Sunde; Sundzoll. Jährlich gehen 12 bis 13,000 Schiffe durch den Sund. Rothschild. Großer Dom mit den Gräbern der Dänischen Kö- nige. — 2) Fünen. Odensee, 7000 E. — 3) Jütland. Aalborg (olborg) und Aarhuus (orhuus), jede 7000 E. — 4) Schleswig. Schleswig an der Schlei, 9000 E. und Flensburg, I6000 E. Hafen. Husum und Tönningen, kleine Hafenstädte an der W. Küste. In Tondern werden feine Spitzen gemacht. Die Insel Alsen mit der Stadt Sonderburg, die Insel Femern und Bornholm. Die Provinzen Holstein und Lauenburg gehören zu Deutschland. Zn Dänemark gehört auch Island, eine Insel in der Nähe von Grönland, im Innern unzugänglich, voll kahler Gebirge und Moräste, mit sehr rauhem Klima. Mehre Vulkane, darunter der Hekla, warme und kochende Quellen (der merkwürdige Gei-

5. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 22

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
22 dessen schwarzglänzende Beeren im Herbste das zierliche Rotkehlchen als gern gesehenen Gast herbeilocken. Hinter dem Stubenfenster ist ein kleiner Blumengarten angelegt, mit Nelken, Akeley, Pfingstrosen, Krauseminze und Kamillen bepflanzt, und daran schließt sich ein größerer Gemüsegarten. Holunderstrauch und Kamillenbeet sind die Apotheken der Bewohner; denn bei jeder Erkältung muß der schweißtreibende Flieder- und Kamillenthee ge- trunken werden. Wir bleiben den ganzen Tag auf einem Bauernhofe, um das Leben und Treiben der Menschen kennen zu lernen. Fünfter Tag: Fortsetzung der letzten Reise und dabei Beobachtung der Beschäftigung und des Wesens der Heidebewohner. Wir stehen mit nnsern Gastgebern am srühen Morgen ans und verweilen bei ihnen bis an den Abend. Es ist Frühling. Schon um 4 Uhr weckt der Hauswirt oder der Großknecht das Hausgesinde, und jedermann eilt an die für ihn bestimmte Arbeit. Der Pferdeknecht giebt den Pferden Hafer, und dann putzt und striegelt er sie. Andere Knechte versorgen die Kühe und schassen Heide und Stroh zur Streu in die Viehställe, und die Mägde melken die Kühe, tränken die Kälber und füttern die Schweine. Während der Zeit richtet die Hausfrau das erste Frühstück au, entweder aus Milch mit Buchweizengrütze, oder in neuerer Zeit oft aus Kaffee bestehend, und erst gegen 6 Uhr, nach- dem alles Vieh versorgt ist, setzt das Gesinde sich zu Tische. Daraus verlassen die Männer den Hof, welcher stets von Acker- land umgeben ist, und hier auf dem Ackerland bleiben zunächst die Pferdeknechte mit den Gespannen zum Pflügen, Säen und Eggen. Von deu übrigen Knechten ziehen einige weiter auf die Berieseluugs- wiesen, die Gräben zu reinigen, und die letzten endlich müssen den längsten Weg zurücklegen nach der weiter entfernt liegenden Heide, die Heidebüschel zur Streu für das Vieh abzuhauen. Dort kreuzen auch der Imker und der Schäfer nnsern Weg; denn Bienenzaun und Schafstall liegen, geschützt durch einen Kranz von Birken und Fuhren, mitten in der Heide, wo das Hauptweidefeld ist für die Bienen und Heidfchnncken. Da die Schafe sich bei der Schaswäsche vor der Schur in den kalten Heidebächen leicht erkälten

6. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 24

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
24 können, so legt man in der Nähe der Schafställe, wenn die Quellen nicht zu tief liegen, zur Schafwäfche Teiche an, in welchen das Wasser stets wärmer ist, als in den Flüssen, und die dann zugleich als Schaf- tränke dienen. Der Imker geht bei seiner Arbeit im Bienenzaune rauchend von Bienenkorb zu Bienenkorb, weil der Dampf ihn vor den Stichen der Bienen schützt. Die Bienenschwärme, welche aus deu- jenigen Bienenkörben, welche zwei Königinnen beherbergen, unter An- sühruug der einen Königin ausziehen, weiß er, nachdem sie sich an eine:n Zweige gesammelt haben, in einein leeren Korbe geschickt wieder einznsangen. Die Dächer der mit Stroh und Heide gedeckten Schas- ftälle reichen bis auf die Erde hinab, weil das die Ställe im Winter warm und im Sommer kühl erhält. Um 9 Uhr wird draußeu das zweite nahrhafte Frühstück gegessen, nämlich geschrotenes Brot und geräucherter Speck, und um 12 Uhr wechseln im Hause auf dem Mittagstische an den verschiedenen Tagen Buchweizenpfannkuchen mit Fleischspeisen, Kartoffeln und Buchweizen- klößen ab. Nach dem Essen ist sür alle eine Stunde Ruhezeit bestimmt, und hernach beginnt die Arbeit in ähnlicher Weise wie am Vormittage. Eine Pause tritt um 4 Uhr nachmittags ein, zur Vesperzeit, und erst um 7 Uhr finden sich alle nach vollbrachter Arbeit aus deu: Hofe wieder au. Zunächst wird nun das Vieh gefüttert, gegen 8 Uhr wird gegessen, und nach dem Grundsatze: „Früh zu Bett und srüh wieder auf!" begiebt sich das Gesinde nach einem kurzen Plauderstündchen zur Ruhe. Die vorhin beschriebenen Arbeiten gewinnen aber au Abwechse- luug in den folgenden Jahreszeiten: Im Sommer durch das Gras- mähen, Heutrocknen, Torfstechen, Schafwaschen und Schafscheeren; im Herbste durch die vielfachen Erntearbeiten, und im Wiuter durch das Drefcheu, Spiuueu und Weben. Das Spinnen und Weben wird von der Hausfrau und den Mägden besorgt, welche im Frühlinge, Sommer und Herbste auch alle Garteuarbeiten zu verrichteu haben. Welcher Art sind denn die Bewohner der Heide? Sie gleichen, wie überall auf der weiten Welt, ihrer Umgebung. Still und friedlich liegt so ein Heidedorf da, und still und friedlich sind auch meistens die Menschen; nur spärlich spendet der Boden ihnen seine Erzeugnisse und Gaben, und in Folge davon bilden Genügsamkeit und Sparsam- keit durchweg den Grundzug ihres Wesens. Au: Sonntagmorgen

7. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 34

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
34 Suderburg und anderen, zum Schutze gegen die Wendeu Warttürme, welche jetzt als Kirchtürme dienen. Das uralte Schloß in Dannenberg stand auf eiuer Anhöhe, und der runde, noch jetzt vorhandene Turm erregt unser besonderes Jnter- esse; denn im vierten Stockwerke desselben wurde von 1223 bis 1225 der Dänenkönig Waldemar Ii. von dem Grasen von Schwerin, dessen Familie er eine große Unbill zugefügt hatte, gefangen gehalten. Die Stadt hat 2000 Einwohner. Zwischen Dannenberg und Lüneburg liegt der dritte umfangreiche Wald der Lüneburger Heide, die Göhrde, mit einem königlichen Jagdfchlosse. Alljährlich werden hier große Jagden abgehalten, an welchen meistens auch unser Kaiser teilnimmt. Ein Gedenkstein in der Göhrde erinnert den Wanderer an den Sieg, welchen hier im Jahre 1813 der General Gras Wallmoden über die Franzosen erfocht. Besonderen Anteil an diesem Siege hatten Lützows wilde, verwegene Jäger, deren Ruhm Theodor Körner kurze Zeit vor diesem Gesechte in dem Liede besungen hatte: „Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?" Dritter Tag: Bon der Göhrde bis an die Elbmarschen. Etwa fünf Stunden nordwestlich von der Göhrde liegt an der Ilmenau die Stadt Lüneburg mit 22000 Einwohnern. Ihr altes Rathaus enthält mancherlei Kunstschätze; die meisten Wohnhäuser haben ihre schlanken Giebel der Straße zugekehrt, und die schönen Kirchen mit den hohen Türmen stammen aus alter Zeit. Tie ältesten Erwerbs- quellen der Stadt waren: 1. Der Betrieb der Salinen schon vor 1000 Jahren. 2. Die Kalk- und Gipsbrüche am Kalkberge. 3. Der Brückenzoll aus der Ilmenau, der aber jetzt ausgehoben ist. Die Entdeckung der Salzquelle erzählt solgeude Sage: „Einst gewahrten Jäger in einer Pfütze südlich vom Kalkberge eine San, welche sich behaglich im Sonnenscheine ausstreckte. Sie erlegten die Sau und fanden in den Borsten derselben Salz. Das Wasser erwies sich nun bei näherer Untersuchung als Salzsole, und zum Andenken an diese Entdeckung wird noch jetzt ein Schinken in einem Glaskasten im Rathause aufbewahrt."

8. Physische Geographie - S. 24

1870 - Hannover : Hahn
24 Tl. Abschnitt. Nordafrika und Westasien — und zahlreiche andere Palmen-^ arten, unter denen noch besonders die durch ihr Mehl lie- ferndes Mar? wichtige Sagopalme hervorzuheben ist, die den hinterindischen Inseln zu gute kommt. 4) Als durch seinen Saft wichtig ist namentlich das Zuckerrohr zu nennen, das in Indien, China, Arabien, Nordafrika, Westindien, Brasilien und den Vereinigten Staaten angeballt wird, und dessen Anbau eine Hanptursache des Sklavenhandels gervorden ist; in Europa allein wurden 1854 nicht weniger als 2590 Mill. Pfund Zucker verbraucht. B. Getränke liefernde Pflanzen. Außer der Gerste, aus welcher zuerst die Deutschen Bier gebraut haben, sind zu merken: 1) Der Weinstock, ursprünglich am Kaukasus heimisch, jetzt über alle Erdtheile verbreitet, uirgeuds edler als auf dem kleinen Fleck des Rheingaus zwischen Mainz und Bingen; doch ist als Gegellstand des Handels der Wein von beson- derer Bedeutung für Frankreich. 2) Der Kaffeestrauch, dessen Frucht zuerst im 15. Jabrh. voll einem arabischen Scheich zu dem bekannten Getränk verwendet wurde; besondern Rnf hat noch heute der arabische (Mokka--)Kaffee, daneben der von Java; die größte Menge liefert Brasilien, von 1000 Mill. Pfd., die alljährlich ver- braucht werden, allein 400 Mill. Pfd. 3) Der Theestranch wird fast ausschließlich in Chiim und hier zwischen 35° nild 24« N. angebaut. China selbst verbraucht jährlich gegell 500 Mill. Pfd., Großbritannien führt 120 Mill. Pfd., die Vereinigtell Staateil 30 Mill. Pfd. ein. Besonders beliebt ist das Getränk in den Ländern mit feuchtem und kaltem Klima. 4) Der Cacaobaum, ein Product vou Mittel- und dem Norden von Südamerika; hier wie in Spanien und Portugal ist die Chocolade Nationalgetränk; in Mittelamerika dienen die Samenkörner als Scheidemünze; nach Europa kommen jährlich etwa 150 Mill. Pfd. 0. Gewürzpflanzen. Sie waren es, die nebelt Edelsteineil und edlen Metallen die Europäer uach Indien geführt und die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien veranlaßt haben. Wir nennen 1) Den Pfeffer in Vorder-, Hinterindien und ans den Sundainseln, besonders Sumatra;

9. Abth. 1 - S. 181

1830 - Hannover : Hahn
Großherzogthum Luxemburg. 18t 50,000 Rthlr. eintragt. In manchen Jahren sind über 2z Mill. Krüge versendet, die selbst nach Ostindien gehen.— Oberselters, hat eine Mine- ralquelle und Eisenhammer.— Beilstein, Dorf, 500 C. Schloß.— Nie- derlahnsteil, an der Mündung der Lahn, 1900e. Starke Schifffahrt. In der Nahe bei Nievern eine Silber- und zwei Eisenhütten.— Im Amte Selters, welches sich durch seine zahlreichen Töpfereien auszeichnet, liegt Ransbach, 1100 E. 6. Standesherrschaften — 5 bis 6 Q- M. 1) Dem Erzherzog Stefan von Österreich, Sohn des Erzherz. Josef, gehört die ehemals einer Anhaltischen Nebenlinie zustehende Grafschaft Holzappel u. Schaumburg im Amte Dietz — 1, O. M. 3600e. Holz- appel unweit der Lahn, 700 E. Blei- und Silberbergwerk. Schloß Schaumburg. Dorfgeilnau mit bekannten u. berühmten Mineralquellen. 2) Zu dem größtentheils ln Preußischem Gebiete liegenden Fürstenrh. Wied gehört s Runkel an der Lahn, 900e. Schloß.— Grenzhausen im Amte Selters, 950 E. Verfertigung von Thvnpfeifen und Steingut.— Maxsayn, 700e. Eisenhütte.— Eschenau und Schupbach, Dörfer mit Marmorbrüchen — 2^Q.m. 8000 E. 3) Dem Grafen von Meiningen Westerburg gehört die Grafschaft Westerburg und Herrschaft Schadeck I^O.m. 4300 E. mit der Stadt Westerburg im Amte Rennerod am Westerwalde, 1400 E. Schloß. Braunkohlengruben.— Gemünden, 1000e. Eisenhammer. 4) Dem Grafen waldborc Bassenheim gehören die Herrschaften Reifersberg und Rransberg im Amte Usingen — idq.m. 3300 E. 5) Die Herrschaft Neuenheim — 2à Q.m. 5600 E. 21. Großherzogthum Luxemburg. Größe== 109q.m. Es bildet die So. Spike des Königreichs der Niederlande. Die Ardennen, deren höchste Spitzen — 1800f. bedecken den größten Theil des Landes mit Bergen und Wald. Der Boden ist keineswegs fruchtbar, jedoch gicbt es einige schöne Thaler a. d. Mosel u. Sure. Außer diesen Flüssen sind hier die wilz, Elz (Alzette) und Our, welche in die Sure, zum Theil Gränzfluß gegen Niederrhein, fließen; die Ourrhe, Semoy und Lhiers wenden sich nach Frankreich. Es giebt viel wild, auch Wölfe in bedeutender Zahl, beträchtliche Viehzucht, sehr beliebte Fische in den Bachen der Ardennen, Hanf, Flachs, Ho- pfen, Obst, etwas wein, viel Rartoffeln, viel Holz; Getreidebau ist nicht sehr wichtig; viel Eisen, Schiefer, Ralk, Fayencerhon und Torf. Die E. — 305,000, sind Katholiken, theils Deutsche, größtentheils Wallonen. Die Bildung steht sehr gegen die anderer Nieder!, u. Deut- scher Provinzen zurück; an guten Schulen fehlt es nicht ganz. Die Wallo- nen reden ein verdorbenes Französisch. Cs giebt Eisenwerke, Lederfa- briken und Papiermühlen, außerdem wenig Fabriken; wichtig ist jedoch die sehr verbreitete Leinewandweberei. Handel und Verkehr sind bei

10. Abth. 1 - S. 280

1830 - Hannover : Hahn
280 Deutschland. ^ndes auf. An Produkten sind die drei Provinzen eben so verschieden. Mldenburg hat viel Getreide, Rübsaamen, ^onf und Flachs, wenig Obst, Holz auf der Geest in ziemlicher Menge, auch etwas Hopsen und Taback, viele wilde Beeren, herrliches Rindvieh in der Marsch, vorzüg- liche Pferde, wenig wild, viel wildes Geflügel, besonders Wasservö- gel und Fische, Austern, Hummer, auch Bienen.— Lübeck hat ebenfalls vorzügliche Viehzucht und Ackerland, große Waldungen und viele Fi- sche, ziemlich viel wild und Wasservögel. Beide Provinzen sind arm an Mineralien. Metalle und Salze giebt es gar nicht. Thonarren finden sich und die so merkwürdigen Steinblöcke der Heide, wie in ganz N. Deutschland. Sehr wichtig ist der große Torfvorrath der Moorgegen- den.— Birkenfeld bringt wenig Getreide, mehr Flachs, etwas Obst her- vor. Weinbau ist unbedeutend. Rindvieh- und Schafzucht sind gut. Außerdem finden sich Eisen, Rupfer, Blei, Steinkohlen und Halbedel- steine. Oldenburg und Lübeck haben fast gar keine Fabriken; man findet in jenem Lande nur Leineweberei, Strumpfstrickerei, Kalk-, Ziegel- und Theerbrennereien, eine Zucker- und einige Tabacksfabriken, in Lübeck auch Gerbereien und einige andere; in Birkenfeld sind Wollwebereien, Gerbe- reien, Schneidemühlen, wichtige Steinfchleifereien und ein Eisenwerk. Schifffahrt, Fischerei und das Hollandsgehen beschäftigt dagegen viele Menschen in Oldenburg. Die Zahl der E. im ganzen Staate ist — 255,000, größtenteils Lutheraner; in S. Oldenburg u. in Birkenfeld sind 74,000 Rarhollken; auch zahlt man etwa i000iuden. Die Regenten Ol- denburgs stammen aus einem alten Sächsischen Grafengefchlechte, aus welchem auch die Dänische Königsfamilie entsprossen ist. Der (vldenbur- gifche Stamm starb mit Ancon Günther 1667 aus, und die Grafschaft wurde 9 Jahre lang von Dänemark und Holstein Gottorp gemeinschaftlich regiert, kam aber nach Beendigung des Rechtsstreits zwischen Holstein Gottorp und Holstein Plön durch Vergleich mit letzterem an Dänemark (1676) und ward 1775 an den Großfürsten Paul von Rußland (gegen dessen Ansprüche an Holstein), von diesem aber gleich darauf an den Fürst Bischof v.-Lübeck und Herzog v. Holstein Gottorp, Friede. August ab- getreten. Schon 1647 war Delmenhorst nach Aussterben der dort regie- renden Grafen mit Oldenb. vereinigt. Durch einen Machtspruch Napoleons wurde der ganze Staat, mit Ausnahme von Lübeck, welches 1803 fäcula- risirt und als Fürstenrhum mit dem 1774 zum Herzogrhum erhobenen Oldenburg vereinigt war, 1810 dem Französischen Reiche einverleibt. Nachdem die alte Regierung wieder hcrgestellt war wurde Oldenburg, an welches schon 1803 die Münsterschcn Ämter Vechra und Rloppenburg, so wie das Osnabrücksche Amt Wildeshausen abgetreten waren, noch durch das Fürstenth. Birke.ifeld (1815) und durch einen Distrikt von Hannover (1817) vergrößert. Der Großherzog, der von dem durch den Wiener Congreß ihm zuerkannten großherzogl. Titel erst seit 1829 Gebrauch macht, Paul Friedr. August, geb. 1783, regiert seit 1829. Landstände giebt es nicht. Die höchste Behörde ist das Rabinersministerium; unter diesem
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