63
freute sich mit ihnen. Der lteste des Dorfes aber sagte der Kurfrstin einen Spruch auf und berreichte ihr eine zierlich gewundene hrenkrone, die Luise Henriette sich lchelnd in die Locken drckte.
31. Friedrich I., König in Preußen.
Die Knigskrnung. Der Nachfolger des Groen Kurfrsten war dessen Sohn Friedrich Iii. Sein Vater hatte ihm ein gebtes Heer, einen gefllten Staatsschatz und ein bedeutend vergrertes Land hinter-lassen. Er selbst war ein prachtliebender Herrscher, und deshalb trachtete er nach der Knigskrone. Der deutsche Kaiser gab seine Einwilligung. Dafr mute Friedrich versprechen, ihn in einem bevorstehenden Kriege mit 8000 Mann zu untersttzen. Dann begab sich der Kurfürst mit seiner Ge-mahlin Sophie Charlotte nach K ni g s-b erg, wo die Krnung stattfinden sollte.
Zwlf Tage dauerte die Reise, und auer den kurfrstlichen Pferden waren noch 30 000 Vorspannpferde ntig, um die prchtigen Wagen nach der Kr-nnngsstadt zu schaffen. Hier fand drei Tage vor dem Feste ein feierlicher Umzug statt. Herolde ritten mit Musik durch die Stadt und verkndigten,
da das Herzogtum Preußen zu einem Knigreich erhoben werde. Am 18. Ja-nnar des Jahres 1701 fand dann mit groer Pracht die Krnung statt.
Unter Kanonendonner und Glocken-gelute setzte Friedrich sich und seiner 36- König Friedrich I.
Gemahlin die Knigskrone auf. Auch fr die Bevlkerung sollte dieser wichtige Tag ein Tag der Freude sein. Auf dem Marktplatze wurde ein groer Ochse gebraten, der mit Hammel- und Rehfleisch sowie mit Geflgel angefllt war. Dann wurde er unter das Volk verteilt. Dazu flo aus zwei Springbrunnen roter und weier Wein. Fr 18 000 Mark Krnungsmnzen wurden unter das Volk geworfen. 3000 Mark schenkte der neue König den Armen der Stadt, und 30 000 Mark stiftete er zur Erbauung eines Waisenhauses.
Regierung. Von nun an nannte sich Kurfürst Friedrich In. Friedrich I., König in Preußen. Er regierte aber zu gleicher Zeit der Brandenburg und die dazu gehrigen Lnder, und seine Hauptstadt
5*
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Luise_Henriette Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_Iii Friedrich Friedrich Friedrich Sophie_Charlotte Friedrich Friedrich Friedrich_I. Friedrich Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I.
87
freute sich mit ihnen. Der lteste des Dorfes aber sagte der Kurfrstin einen Spruch auf und berreichte ihr eine zierlich gewundene hrenkrone, die Luise Henriette sich lchelnd in die Locken drckte.
46. Friedrich I., König in Preußen.
Die Knigskrnung. Der Nachfolger des Groen Kurfrsten war dessen Sohn Friedrich Iii. Sein Vater hatte ihm ein gebtes Heer, einen gefllten Staatsschatz und ein bedeutend vergrertes Land hinter-lassen. Er selbst war ein prachtliebender Herrscher, und deshalb trachtete er nach der Knigskrone. Der deutsche Kaiser gab seine Einwilligung. Dafr mute Friedrich versprechen, ihn in einem bevorstehenden Kriege mit 8000 Mann zu untersttzen. Dann begab sich der Kursrst mit seiner Ge-mahlinsophiecharlotte nachknigs-b erg, wo die Krnung stattfinden sollte.
Zwlf Tage dauerte die Reise, und auer den kurfrstlichen Pferden waren noch 30 000 Vorspanupserde ntig, um die prchtigen Wagen nach der Kr-nungsstadt zu schaffen. Hier fand drei Tage vor dem Feste ein feierlicher Umzug statt. Herolde ritten mit Musik durch die Stadt und verkndigten,
da das Herzogtum Preußen zu einem Knigreich erhoben werde. Am 18. Ja-nuar des Jahres 1701 fand dann mit groer Pracht die Krnung statt.
Unter Kanonendonner und Glocken-gelute setzte Friedrich sich und seiner Gemahlin die Knigskrone auf. Auch fr die Bevlkerung sollte dieser wichtige Tag ein Tag der Freude sein. Auf dem Marktplatze wurde ein groer Ochse gebraten, der mit Hammel- und Rehfleisch sowie mit Geflgel angefllt war. Dann wurde er unter das Volk verteilt. Dazu flo aus zwei Springbrunnen roter und weier Wein. Fr 18 000 Mark Krnungsmnzen wurden unter das Volk geworfen. 3000 Mark schenkte der neue König den Armen der Stadt, und 30 000 Mark stiftete er zur Erbauung eines Waisenhauses.
Regierung. Von nun an nannte sich Kurfürst Friedrich Iii. Friedrich I., König in Preußen. Er regierte aber zu gleicher Zeit der Brandenburg und die dazu gehrigen Lnder, und seine Hauptstadt
Abb. 44. König Friedrich I.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Extrahierte Personennamen: Luise_Henriette Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_Iii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_I.
104
Großherzogthum Oldenburg.
Holstein umschlossen ist, und dem Fürsten th um Birken selb,
jenseits des Rheins. Der Großherzog heißt Paul Friedrich
August, geb. 1/83. reg. seit 1829. Landstande giebt es nicht.
Die oberste Landesbehörde ist das großherzogliche Kabinet.
Unter diesem steht in jeder der drei Provinzen eine Regierung
und in Oldenburg das Oberappellationsgericht für alle
Provinzen; außerdem sind in Oldenburg sowohl als in Eutin
eine Justizkanzlei, ein Consistorium, eine Kammer
(Rentkammer) und eine Generaldirection des Armenwe-
sens. Die Einwohner sind in allen Provinzen größtenteils
Protestanten; nur die Ämter Vechta und Kloppenburg in Olden-
burg werden fast nur von Katholiken bewohnt, von denen
einige auch in anderen Gegenden des Landes, z. B. in der Stadt
Oldenburg und Birkenfeld leben, und deren ganze Zahl sich auf
74,000 beläuft. Juden giebt es etwa 1000. Die bewaffnete
Macht des Landes besteht aus 1650 Mann. Der Boden des Her-
zogthums Oldenburg ist völlig ebenes Tiefland, ohne bedeutende
Waldungen; alletbalben wechselt Heide, Sand und Morast; die
Ufergegenden haben schönen Marschboden und sind durch Deiche
gegen Überschwemmungen gesichert. In N. ist hier die Nordsee
mit Inseln und Dünen. Die Weser ist der Hauptfluß, welcher
die Ochtum mit der Delme und die Hunte aufnimmt. Die
Jahde bildet bei ihrem Ausfluß einen Busen. In S. ist die
Hase mit der Ratte und in W. die Söste mit der Jümme.
Es giebt mehre kleine Seen (Meere) und an der Gränze in S.
ist der Dümmer See. Die Producte sind: Getreide, Buch-
weizen, Rübsaamen, Flachs, treffliches Rindvieh und Pferde;
Schafe, Gänse, Seefische, Bienen, viel Torf und
Thon. Arm ist das Land an Mineralien; Metalle hat es
gar nicht. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner sind Acker-
bau, Viehzucht, Torfgraben, Ziegelbrennen, Lin-
nenweberei und Seehandel. Manufacturen und Fabriken
giebt es fast gar nicht. — Das Fürstenthum Lübeck liegt in
Holstein, ist auch ganz eben, hat aber fruchtbaren Boden, be-
deutende Seen (Eutiner-, Keller-, Plönersce), unds ' ' k reich an
Getreide, Flachs, Rindvieh und Fischen, M aber auch
fast gar keine Mineralien. Der größte Fluß ist die Schiwrtau.
Ackerbau und Viehzucht beschäftigen die meisten Menschen. Star-
ker Handel mit Butter und Käse. — Das Fürsten thum
Birkenfeld liegt im Hochlande jenseit des Rheins am Hunds-
rück und Hochwalde zwischen der Preußischen Provinz Nieder,
rhein und dem Koburgischen Fürstenthum Lichtenberg, ist gebirgig
und wird von der Nahe bewässert. Der Boden ist unfruchtbar
und bringt nur wenig-Getreide, Obst und Wein hervor; doch
giebt es hier dagegen Blei-, Eisen- und Steinkohlengru-
den; auch findet man viel Achat. Die Viehzucht ist auch nicht
besonders; die Schafe sind die besten Hauslhiere. In einigen Ge-
genden
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich
August Friedrich August Birkenfeld
30
Europa. Dänemark.
Frühjahr 3 bis 400 Fischerböte sich versammeln, weil die ganze
Gegend des Meeres hier von Fischen wimmelt. Noch ist zu be-
merken der Maelström, eine heftige Strömung zwischen den süd-
lichen Lofodcn.
§. 79. Dänemark. Dänemark besteht aus der Halbinsel
Jütland und Schleswig und mehren zwischen dieser und
Schweden liegenden Inseln, unter denen Seeland, Fünen und
Laaland die größten sind. Das Klima ist milder, als in
Schweden, die Lust feucht. Stürme und Nebel sind häufig. Die
ganze Halbinsel ist eben; nur im Innern ist ein Erdrücken, der
unfruchtbarste Theil des Ganzen, Heide und Morast. An den
westlichen Meeresküsten ist zum Theil der herrlichste Marsch bo den.
Große Wälder giebt cs gar nicht. Die Inseln sind fruchtbarer als
die Halbinsel. An der N. und W. Küste der Halbinsel sind viele
große Sandbänke; die nördliche Spitze heißt Skagen. Zu den
bemerkenswerthen Gewässern gehört der Lymfiord, ein die ganze
Halbinsel trennender Meerbusen, der Sund, eine halbe Stunde
breit, und der große und kleine Belt. Außer der Eider,
welche Gränzfluß gegen Deutschland und durch einen Kanal
mit der Ostsee verbunden ist, und dem Guden giebt es keine
schiffbare Flüsse. Dänemarks Hauptproducte sind: Getreide,
Rindvieh (Butter und Käse), Pferde, Fische und Torf.
Metalle sind gar nicht vorhanden, eben so wenig Salz, und
auch wenig Holz. An den Küsten viele Wasservögel, auch See-
hunde. Die E. sind Protestanten. Dänemark hat wenig
Fabriken, berühmt sind jedoch Dänische Handschuhe, der Handel
mit den Landesprodulten ist sehr wichtig. Der König, welcher ohne
Landstande regiert, heißt Friedrich Vi. Kleine Eolonien besitzt
dieser Staat in Ostindien, Guinea, Grönland, und einige kleine
Inseln (St. Croix, St. Thomas) in Westindien. 1) Seeland.
Kopenhagen, Hauptstadt des Reichs und Residenz des Königs,
eine der schönsten Europäischen Städte, no,oooe., mehre Schlös-
ser, unter denen das schöne Christiansburg; herrlicher Hafen,
Universität mit großer Bibliothek. Helsingöer am Sunde;
Sundzoll. Jährlich gehen 12 bis 13,000 Schiffe durch den Sund.
Rothschild. Großer Dom mit den Gräbern der Dänischen Kö-
nige. — 2) Fünen. Odensee, 7000 E. — 3) Jütland.
Aalborg (olborg) und Aarhuus (orhuus), jede 7000 E. —
4) Schleswig. Schleswig an der Schlei, 9000 E. und
Flensburg, I6000 E. Hafen. Husum und Tönningen,
kleine Hafenstädte an der W. Küste. In Tondern werden feine
Spitzen gemacht. Die Insel Alsen mit der Stadt Sonderburg,
die Insel Femern und Bornholm. Die Provinzen Holstein
und Lauenburg gehören zu Deutschland.
Zn Dänemark gehört auch Island, eine Insel in der
Nähe von Grönland, im Innern unzugänglich, voll kahler Gebirge
und Moräste, mit sehr rauhem Klima. Mehre Vulkane, darunter
der Hekla, warme und kochende Quellen (der merkwürdige Gei-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Dänemark Friedrich_Vi Friedrich Thomas) Rothschild
Extrahierte Ortsnamen: Europa Schleswig Schweden Seeland Schweden Heide Deutschland Ostindien Guinea Grönland Westindien Seeland Kopenhagen Aalborg Schleswig Flensburg Husum Sonderburg Bornholm Holstein Lauenburg Deutschland Island Grönland
22
dessen schwarzglänzende Beeren im Herbste das zierliche Rotkehlchen
als gern gesehenen Gast herbeilocken.
Hinter dem Stubenfenster ist ein kleiner Blumengarten angelegt,
mit Nelken, Akeley, Pfingstrosen, Krauseminze und Kamillen bepflanzt,
und daran schließt sich ein größerer Gemüsegarten. Holunderstrauch
und Kamillenbeet sind die Apotheken der Bewohner; denn bei jeder
Erkältung muß der schweißtreibende Flieder- und Kamillenthee ge-
trunken werden.
Wir bleiben den ganzen Tag auf einem Bauernhofe, um das
Leben und Treiben der Menschen kennen zu lernen.
Fünfter Tag:
Fortsetzung der letzten Reise und dabei Beobachtung
der Beschäftigung und des Wesens der Heidebewohner.
Wir stehen mit nnsern Gastgebern am srühen Morgen ans und
verweilen bei ihnen bis an den Abend. Es ist Frühling. Schon um
4 Uhr weckt der Hauswirt oder der Großknecht das Hausgesinde, und
jedermann eilt an die für ihn bestimmte Arbeit. Der Pferdeknecht
giebt den Pferden Hafer, und dann putzt und striegelt er sie. Andere
Knechte versorgen die Kühe und schassen Heide und Stroh zur Streu
in die Viehställe, und die Mägde melken die Kühe, tränken die Kälber
und füttern die Schweine. Während der Zeit richtet die Hausfrau
das erste Frühstück au, entweder aus Milch mit Buchweizengrütze, oder
in neuerer Zeit oft aus Kaffee bestehend, und erst gegen 6 Uhr, nach-
dem alles Vieh versorgt ist, setzt das Gesinde sich zu Tische.
Daraus verlassen die Männer den Hof, welcher stets von Acker-
land umgeben ist, und hier auf dem Ackerland bleiben zunächst die
Pferdeknechte mit den Gespannen zum Pflügen, Säen und Eggen.
Von deu übrigen Knechten ziehen einige weiter auf die Berieseluugs-
wiesen, die Gräben zu reinigen, und die letzten endlich müssen den
längsten Weg zurücklegen nach der weiter entfernt liegenden Heide, die
Heidebüschel zur Streu für das Vieh abzuhauen.
Dort kreuzen auch der Imker und der Schäfer nnsern Weg;
denn Bienenzaun und Schafstall liegen, geschützt durch einen Kranz
von Birken und Fuhren, mitten in der Heide, wo das Hauptweidefeld
ist für die Bienen und Heidfchnncken. Da die Schafe sich bei der
Schaswäsche vor der Schur in den kalten Heidebächen leicht erkälten
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
24
können, so legt man in der Nähe der Schafställe, wenn die Quellen
nicht zu tief liegen, zur Schafwäfche Teiche an, in welchen das Wasser
stets wärmer ist, als in den Flüssen, und die dann zugleich als Schaf-
tränke dienen. Der Imker geht bei seiner Arbeit im Bienenzaune
rauchend von Bienenkorb zu Bienenkorb, weil der Dampf ihn vor den
Stichen der Bienen schützt. Die Bienenschwärme, welche aus deu-
jenigen Bienenkörben, welche zwei Königinnen beherbergen, unter An-
sühruug der einen Königin ausziehen, weiß er, nachdem sie sich an
eine:n Zweige gesammelt haben, in einein leeren Korbe geschickt wieder
einznsangen. Die Dächer der mit Stroh und Heide gedeckten Schas-
ftälle reichen bis auf die Erde hinab, weil das die Ställe im Winter
warm und im Sommer kühl erhält.
Um 9 Uhr wird draußeu das zweite nahrhafte Frühstück gegessen,
nämlich geschrotenes Brot und geräucherter Speck, und um 12 Uhr
wechseln im Hause auf dem Mittagstische an den verschiedenen Tagen
Buchweizenpfannkuchen mit Fleischspeisen, Kartoffeln und Buchweizen-
klößen ab.
Nach dem Essen ist sür alle eine Stunde Ruhezeit bestimmt, und
hernach beginnt die Arbeit in ähnlicher Weise wie am Vormittage.
Eine Pause tritt um 4 Uhr nachmittags ein, zur Vesperzeit, und erst
um 7 Uhr finden sich alle nach vollbrachter Arbeit aus deu: Hofe
wieder au. Zunächst wird nun das Vieh gefüttert, gegen 8 Uhr wird
gegessen, und nach dem Grundsatze: „Früh zu Bett und srüh wieder
auf!" begiebt sich das Gesinde nach einem kurzen Plauderstündchen
zur Ruhe.
Die vorhin beschriebenen Arbeiten gewinnen aber au Abwechse-
luug in den folgenden Jahreszeiten: Im Sommer durch das Gras-
mähen, Heutrocknen, Torfstechen, Schafwaschen und Schafscheeren; im
Herbste durch die vielfachen Erntearbeiten, und im Wiuter durch das
Drefcheu, Spiuueu und Weben. Das Spinnen und Weben wird von
der Hausfrau und den Mägden besorgt, welche im Frühlinge, Sommer
und Herbste auch alle Garteuarbeiten zu verrichteu haben.
Welcher Art sind denn die Bewohner der Heide? Sie gleichen,
wie überall auf der weiten Welt, ihrer Umgebung. Still und friedlich
liegt so ein Heidedorf da, und still und friedlich sind auch meistens
die Menschen; nur spärlich spendet der Boden ihnen seine Erzeugnisse
und Gaben, und in Folge davon bilden Genügsamkeit und Sparsam-
keit durchweg den Grundzug ihres Wesens. Au: Sonntagmorgen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
34
Suderburg und anderen, zum Schutze gegen die Wendeu Warttürme,
welche jetzt als Kirchtürme dienen.
Das uralte Schloß in Dannenberg stand auf eiuer Anhöhe, und
der runde, noch jetzt vorhandene Turm erregt unser besonderes Jnter-
esse; denn im vierten Stockwerke desselben wurde von 1223 bis 1225
der Dänenkönig Waldemar Ii. von dem Grasen von Schwerin, dessen
Familie er eine große Unbill zugefügt hatte, gefangen gehalten. Die
Stadt hat 2000 Einwohner.
Zwischen Dannenberg und Lüneburg liegt der dritte umfangreiche
Wald der Lüneburger Heide, die Göhrde, mit einem königlichen
Jagdfchlosse. Alljährlich werden hier große Jagden abgehalten, an
welchen meistens auch unser Kaiser teilnimmt.
Ein Gedenkstein in der Göhrde erinnert den Wanderer an den
Sieg, welchen hier im Jahre 1813 der General Gras Wallmoden
über die Franzosen erfocht. Besonderen Anteil an diesem Siege hatten
Lützows wilde, verwegene Jäger, deren Ruhm Theodor Körner kurze
Zeit vor diesem Gesechte in dem Liede besungen hatte: „Was glänzt
dort vom Walde im Sonnenschein?"
Dritter Tag:
Bon der Göhrde bis an die Elbmarschen.
Etwa fünf Stunden nordwestlich von der Göhrde liegt an der
Ilmenau die Stadt Lüneburg mit 22000 Einwohnern. Ihr altes
Rathaus enthält mancherlei Kunstschätze; die meisten Wohnhäuser haben
ihre schlanken Giebel der Straße zugekehrt, und die schönen Kirchen
mit den hohen Türmen stammen aus alter Zeit. Tie ältesten Erwerbs-
quellen der Stadt waren:
1. Der Betrieb der Salinen schon vor 1000 Jahren.
2. Die Kalk- und Gipsbrüche am Kalkberge.
3. Der Brückenzoll aus der Ilmenau, der aber jetzt ausgehoben ist.
Die Entdeckung der Salzquelle erzählt solgeude Sage: „Einst
gewahrten Jäger in einer Pfütze südlich vom Kalkberge eine San,
welche sich behaglich im Sonnenscheine ausstreckte. Sie erlegten die
Sau und fanden in den Borsten derselben Salz. Das Wasser erwies
sich nun bei näherer Untersuchung als Salzsole, und zum Andenken
an diese Entdeckung wird noch jetzt ein Schinken in einem Glaskasten
im Rathause aufbewahrt."
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
24
Tl. Abschnitt.
Nordafrika und Westasien — und zahlreiche andere Palmen-^
arten, unter denen noch besonders die durch ihr Mehl lie-
ferndes Mar? wichtige Sagopalme hervorzuheben ist, die den
hinterindischen Inseln zu gute kommt.
4) Als durch seinen Saft wichtig ist namentlich das
Zuckerrohr zu nennen, das in Indien, China, Arabien,
Nordafrika, Westindien, Brasilien und den Vereinigten Staaten
angeballt wird, und dessen Anbau eine Hanptursache des
Sklavenhandels gervorden ist; in Europa allein wurden 1854
nicht weniger als 2590 Mill. Pfund Zucker verbraucht.
B. Getränke liefernde Pflanzen.
Außer der Gerste, aus welcher zuerst die Deutschen Bier
gebraut haben, sind zu merken:
1) Der Weinstock, ursprünglich am Kaukasus heimisch,
jetzt über alle Erdtheile verbreitet, uirgeuds edler als auf dem
kleinen Fleck des Rheingaus zwischen Mainz und Bingen;
doch ist als Gegellstand des Handels der Wein von beson-
derer Bedeutung für Frankreich.
2) Der Kaffeestrauch, dessen Frucht zuerst im 15. Jabrh.
voll einem arabischen Scheich zu dem bekannten Getränk
verwendet wurde; besondern Rnf hat noch heute der arabische
(Mokka--)Kaffee, daneben der von Java; die größte Menge
liefert Brasilien, von 1000 Mill. Pfd., die alljährlich ver-
braucht werden, allein 400 Mill. Pfd.
3) Der Theestranch wird fast ausschließlich in Chiim
und hier zwischen 35° nild 24« N. angebaut. China selbst
verbraucht jährlich gegell 500 Mill. Pfd., Großbritannien führt
120 Mill. Pfd., die Vereinigtell Staateil 30 Mill. Pfd. ein.
Besonders beliebt ist das Getränk in den Ländern mit feuchtem
und kaltem Klima.
4) Der Cacaobaum, ein Product vou Mittel- und
dem Norden von Südamerika; hier wie in Spanien und
Portugal ist die Chocolade Nationalgetränk; in Mittelamerika
dienen die Samenkörner als Scheidemünze; nach Europa
kommen jährlich etwa 150 Mill. Pfd.
0. Gewürzpflanzen.
Sie waren es, die nebelt Edelsteineil und edlen Metallen
die Europäer uach Indien geführt und die Entdeckung des
Seewegs nach Ostindien veranlaßt haben. Wir nennen
1) Den Pfeffer in Vorder-, Hinterindien und ans den
Sundainseln, besonders Sumatra;
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordafrika Westasien Indien China Nordafrika Westindien Brasilien Europa Kaukasus Rheingaus Mainz Frankreich Brasilien Chiim China Staateil Spanien Portugal Mittelamerika Europa Indien Ostindien Hinterindien Sumatra
Großherzogthum Luxemburg. 18t
50,000 Rthlr. eintragt. In manchen Jahren sind über 2z Mill. Krüge
versendet, die selbst nach Ostindien gehen.— Oberselters, hat eine Mine-
ralquelle und Eisenhammer.— Beilstein, Dorf, 500 C. Schloß.— Nie-
derlahnsteil, an der Mündung der Lahn, 1900e. Starke Schifffahrt. In
der Nahe bei Nievern eine Silber- und zwei Eisenhütten.— Im Amte
Selters, welches sich durch seine zahlreichen Töpfereien auszeichnet, liegt
Ransbach, 1100 E.
6. Standesherrschaften — 5 bis 6 Q- M.
1) Dem Erzherzog Stefan von Österreich, Sohn des Erzherz. Josef,
gehört die ehemals einer Anhaltischen Nebenlinie zustehende Grafschaft
Holzappel u. Schaumburg im Amte Dietz — 1, O. M. 3600e. Holz-
appel unweit der Lahn, 700 E. Blei- und Silberbergwerk. Schloß
Schaumburg. Dorfgeilnau mit bekannten u. berühmten Mineralquellen.
2) Zu dem größtentheils ln Preußischem Gebiete liegenden Fürstenrh.
Wied gehört s Runkel an der Lahn, 900e. Schloß.— Grenzhausen im
Amte Selters, 950 E. Verfertigung von Thvnpfeifen und Steingut.—
Maxsayn, 700e. Eisenhütte.— Eschenau und Schupbach, Dörfer mit
Marmorbrüchen — 2^Q.m. 8000 E.
3) Dem Grafen von Meiningen Westerburg gehört die Grafschaft
Westerburg und Herrschaft Schadeck I^O.m. 4300 E. mit der Stadt
Westerburg im Amte Rennerod am Westerwalde, 1400 E. Schloß.
Braunkohlengruben.— Gemünden, 1000e. Eisenhammer.
4) Dem Grafen waldborc Bassenheim gehören die Herrschaften
Reifersberg und Rransberg im Amte Usingen — idq.m. 3300 E.
5) Die Herrschaft Neuenheim — 2à Q.m. 5600 E.
21. Großherzogthum Luxemburg.
Größe== 109q.m. Es bildet die So. Spike des Königreichs der
Niederlande. Die Ardennen, deren höchste Spitzen — 1800f. bedecken
den größten Theil des Landes mit Bergen und Wald. Der Boden ist
keineswegs fruchtbar, jedoch gicbt es einige schöne Thaler a. d. Mosel u.
Sure. Außer diesen Flüssen sind hier die wilz, Elz (Alzette) und Our,
welche in die Sure, zum Theil Gränzfluß gegen Niederrhein, fließen;
die Ourrhe, Semoy und Lhiers wenden sich nach Frankreich. Es giebt
viel wild, auch Wölfe in bedeutender Zahl, beträchtliche Viehzucht,
sehr beliebte Fische in den Bachen der Ardennen, Hanf, Flachs, Ho-
pfen, Obst, etwas wein, viel Rartoffeln, viel Holz; Getreidebau ist
nicht sehr wichtig; viel Eisen, Schiefer, Ralk, Fayencerhon und Torf.
Die E. — 305,000, sind Katholiken, theils Deutsche, größtentheils
Wallonen. Die Bildung steht sehr gegen die anderer Nieder!, u. Deut-
scher Provinzen zurück; an guten Schulen fehlt es nicht ganz. Die Wallo-
nen reden ein verdorbenes Französisch. Cs giebt Eisenwerke, Lederfa-
briken und Papiermühlen, außerdem wenig Fabriken; wichtig ist jedoch
die sehr verbreitete Leinewandweberei. Handel und Verkehr sind bei
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: C._Schloß Stefan_von_Österreich Josef
280 Deutschland.
^ndes auf. An Produkten sind die drei Provinzen eben so verschieden.
Mldenburg hat viel Getreide, Rübsaamen, ^onf und Flachs, wenig
Obst, Holz auf der Geest in ziemlicher Menge, auch etwas Hopsen und
Taback, viele wilde Beeren, herrliches Rindvieh in der Marsch, vorzüg-
liche Pferde, wenig wild, viel wildes Geflügel, besonders Wasservö-
gel und Fische, Austern, Hummer, auch Bienen.— Lübeck hat ebenfalls
vorzügliche Viehzucht und Ackerland, große Waldungen und viele Fi-
sche, ziemlich viel wild und Wasservögel. Beide Provinzen sind arm
an Mineralien. Metalle und Salze giebt es gar nicht. Thonarren
finden sich und die so merkwürdigen Steinblöcke der Heide, wie in ganz
N. Deutschland. Sehr wichtig ist der große Torfvorrath der Moorgegen-
den.— Birkenfeld bringt wenig Getreide, mehr Flachs, etwas Obst her-
vor. Weinbau ist unbedeutend. Rindvieh- und Schafzucht sind gut.
Außerdem finden sich Eisen, Rupfer, Blei, Steinkohlen und Halbedel-
steine. Oldenburg und Lübeck haben fast gar keine Fabriken; man findet
in jenem Lande nur Leineweberei, Strumpfstrickerei, Kalk-, Ziegel- und
Theerbrennereien, eine Zucker- und einige Tabacksfabriken, in Lübeck auch
Gerbereien und einige andere; in Birkenfeld sind Wollwebereien, Gerbe-
reien, Schneidemühlen, wichtige Steinfchleifereien und ein Eisenwerk.
Schifffahrt, Fischerei und das Hollandsgehen beschäftigt dagegen viele
Menschen in Oldenburg. Die Zahl der E. im ganzen Staate ist —
255,000, größtenteils Lutheraner; in S. Oldenburg u. in Birkenfeld sind
74,000 Rarhollken; auch zahlt man etwa i000iuden. Die Regenten Ol-
denburgs stammen aus einem alten Sächsischen Grafengefchlechte, aus
welchem auch die Dänische Königsfamilie entsprossen ist. Der (vldenbur-
gifche Stamm starb mit Ancon Günther 1667 aus, und die Grafschaft
wurde 9 Jahre lang von Dänemark und Holstein Gottorp gemeinschaftlich
regiert, kam aber nach Beendigung des Rechtsstreits zwischen Holstein
Gottorp und Holstein Plön durch Vergleich mit letzterem an Dänemark
(1676) und ward 1775 an den Großfürsten Paul von Rußland (gegen
dessen Ansprüche an Holstein), von diesem aber gleich darauf an den Fürst
Bischof v.-Lübeck und Herzog v. Holstein Gottorp, Friede. August ab-
getreten. Schon 1647 war Delmenhorst nach Aussterben der dort regie-
renden Grafen mit Oldenb. vereinigt. Durch einen Machtspruch Napoleons
wurde der ganze Staat, mit Ausnahme von Lübeck, welches 1803 fäcula-
risirt und als Fürstenrhum mit dem 1774 zum Herzogrhum erhobenen
Oldenburg vereinigt war, 1810 dem Französischen Reiche einverleibt.
Nachdem die alte Regierung wieder hcrgestellt war wurde Oldenburg, an
welches schon 1803 die Münsterschcn Ämter Vechra und Rloppenburg, so
wie das Osnabrücksche Amt Wildeshausen abgetreten waren, noch durch
das Fürstenth. Birke.ifeld (1815) und durch einen Distrikt von Hannover
(1817) vergrößert. Der Großherzog, der von dem durch den Wiener
Congreß ihm zuerkannten großherzogl. Titel erst seit 1829 Gebrauch macht,
Paul Friedr. August, geb. 1783, regiert seit 1829. Landstände giebt es
nicht. Die höchste Behörde ist das Rabinersministerium; unter diesem
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Birkenfeld Günther Paul_von_Rußland August Napoleons Paul_Friedr August
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Mldenburg Heide Deutschland Oldenburg Birkenfeld Oldenburg Oldenburg Birkenfeld Dänemark Holstein_Gottorp Holstein
Gottorp Holstein_Plön Holstein Holstein_Gottorp Delmenhorst Napoleons Oldenburg Oldenburg Rloppenburg Hannover Wiener
Congreß