Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 28

1831 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung, 28 Hi. Politische Geographie. §. I. Jedes Land, dessen Einwohner sich zu einem durch be- stimmte Gesetze begründeten bürgerlichen Verein unter einer gemein- schaftlichen Oberregierung verbunden haben, Heißtein Staat, und wird in Ansehung seines Titels oder seiner Verfassung genannt: Kai- serthum, Königreich, Erzherzogthum, Großherzogthum, .Großfür- stenthum, Herzogthum, Mark- oder Landgrafschaft, Fürstentum, Grafschaft, Republik oder Freistaat (freie Stadt). §. 2. Die ersten Denkwürdigkeiten jedes Staates sind seine Gränzen, Lage, Größe und Ein theilung. Die Gränzen sind entweder natürliche durch Gebirge, Meere, Flüsse, Sprachen; oder politische durch Staatsverträge festgesetzte. — Die Lage wird nach mathematischer Breite und Länge untersucht, und ist in physischer Hinsicht hoch oder niedrig. — Die Größe wird ge- meiniglich nach Quadratmeilen bestimmt. — Die Eintheilung ist entweder geographisch, wenn ein Staat aus festem Land und Inseln besteht, wenn die Theile desselben durch Gebirge und Flüsse getrennt, und in Ansehung des Klima und des Bodens merklich ver- schieden sind; oder historisch, wenn man den allmäligen Anwachs des Staates nach der Zeitfolge beschreibt; oder endlich politisch, wenn die einzelnen Provinzen, Gouvernements, Departements rc. eines Staates angegeben werden. — Nebenländer und Kolo- nieen sind von dem Haupt- und Mutter lande abhängige Provinzen in der Nähe und Ferne. — Die einzelnen Wohnplätze eines kultivirten Landes sind Weiler, Dörfer, Flecken, Marktflecken, Städte, Festungen. §. 3. Bei den Einwohnern eines Staates betrachtet man ihre Anzahl, Hauptklassen, Sprache, Religion, Kul- tur und Gewerbe. Die Volksanzahl zeigen am zuverläs- sigsten die jährlichen Zahlungen; in Ermangelung derselben schließt man sie nach Wahrscheinlichkeit aus der Anzahl der Feuerstellen, dem Verhältniß der Sterbenden zu den Lebenden, dem Getreideverbrauch der Städte, der Soldatenaushebung rc. — Die Hauptklas- sen einer Nation sind: der Adel, die Geistlichkeit, die Bürger und Bauern, welche letzten entweder frei oder leibeigen sind. — Fast jedes europäische Hauptland, jede große Weltnation und auch viele Nebenländer und kleine Völker haben ihre eigene Sprache; in einigen Ländern sind noch eigene Gelehrten-, Religions- und Hofsprachen'. — Herrschende Religion wird diejenige ge- nannt, welche die größten Vorrechte in einem Lande genießt, oder zu welcher sich die meisten Einwohner bekennen; die, bei der dies nicht Statt findet, heißt die geduldete. Man theilt die verschie- denen Religionsparteien am besten ein: I) in Fetisch- (die Gott in einem Bild verehren), Stern-, Feuer-, Thier-, Men-

2. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 133

1831 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland. Preußen. 133 Schlesien rc.; Mennoniten in Preußen, Berlin und in der Rheinprovmz; mährische Brüder und Husfiten in Schle- sien und Brandenburg; Unitarier zu Andreaswalde; Herrn- huter, Juden rc. Zu der vorzüglichen Geistesbildung der Nation tragen viele Anstalten bei, namentlich die Universitäten zu Berlin, Breslau, Königsberg, Halle, Greifswalde, Bonn; die Gymnasien rc. Die Fabriken liefern fast alle Bedürfnisse der Einwohner, und versorgen auch zum Theil die benachbarten Staaten. Die wichtigsten sind in Leinwand, Wolle und Eisen, außerdem in Baumwolle, Leder, Seide, Papier, Gold und Silber, Porzellan, Spiegel und Glas, Tabak, Zucker, Hüten, Wachstuch, Tape- ten, Faience, Uhren, Messing rc.; außerdem Bier- und Essig- brauer., Branntweinbrenn., Wachsbleichen, Schiffbau rc. Daher ist der durch viele schiffbare Flüsse und Kanäle, durch die Lage an der Ostsee rc. begünstigte Handel sehr blühend. Er theilt sich in See- und Landhandel; jener geht vorzüglich über Danzig, Königsberg, Elbing, Memel, Stettin, Stralsund, Colberg rc.; dieser über Berlin, Frankfurt an der Oder, Breslau, Cöln, Aachen,, Bielefeld, Naumburg, Erfurt, Posen rc. Die Aus- fuhr besteht hauptsächlich in Mastbäumen, Brettern, Theer, Pot- und Waidasche, Häuten, Leder, Borsten, Haaren, Fleisch, Talg, Butter, Honig, Wachs, Getreide, Mehl, Grütze, Flachs, Hanf und deren Oel und Samen, Garn, Segeltuch, Fischen, Caviar, Fabrikaten rc.; die Einfuhr in Wein, Obst, Kolonial- und Fabrikwaaren rc. Die Staatsverfassung ist monarchisch mit den 1824 neu eingerichteten Provinzial-Landständen. König ist Friedrich Wilhelm Iii. Staatsbedarf 50 Mill. Rthlr. Die ver- zinsliche Staatsschuld 180,091,722 Rthlr. Militair mit der Landwehr über 500,000 M., wovon die Linienarmee 105,000 Mann. Die Verwaltung der einzelnen Provinzen geschieht durch Militair-, Finanz- und Justizbehörden. Der Staat besteht aus 8 Abtheilungen: Preußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien, Posen, Sachsen, Rhein- provinz, Westphalen; jeder steht in militairischer Hinsicht ein General- commando mit einem commandirendcn General vor, so wie in Hinsicht der Civilverwaltung ein Obcrprasident, der die allgemeinen Lan- desangelegcnhcitcn, und die obere Leitung des Cultus-, Unterrichts- und Mcdicinalwcscns, so wie die einzelnen Regierun.gen die Polizei- und Finanzangelegcnheitcn, und die Obcrlandesgerichte die Justiz- sachen verwalten. — Die teutschen Staaten enthalten 33334 □ M. mit 9,653,956 E. Wegen derselben hat Preußen die 2tc Stelle im engern Rathe des teutschen Bundes und im Plenum 4 Stimmen. Das Bundes- contingent betragt 79,234 M., die 3 Corps des Bundesheers bilden. I. Die Pro vinz Preußen (Ost- und Westprcußen) enthalt 1168? Ol M. mit 2,008,361 E. und die Regierungsbezirke Königsberg, Gum- binnen, Danzig und Marienwerder.

3. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 29

1893 - Leipzig : Hinrichs
Südaustralien. 29 der große, wenig bekannte Teil w. der großen Salzseen, welche sich in südnördlicher Richtung gegen die Grenze hinziehen. Was Südaustralien vprnehmlich mangelt, das ist fließendes Wasser. Den allgemeinen dürren Charakter teilt aber die südöstlichste Ecke der Kolonie, eine von dem übrigen Gebiet völlig verschiedene Gegend, durchaus nicht. Vulkanischer Natur, ist dieser begünstigte Strich so reich bewässert, daß man ausgedehnte Arbeiten aus- führte, um den fruchtbaren schwarzen Boden trocken zu legen und der Kultur zu gewinnen. Man hat diesen Bezirk nicht mit Unrecht als den „Garten Südaustraliens" bezeichnet. Da- gegen ist die Känguruhinsel, fast ganz aus Wüstensandstein bestehend und mit nutzlosem Skrub bedeckt, das Bild trostloser Unfruchtbarkeit. — c) Die Gründung Südaustraliens vollzog sich in ganz anderer Weise als die der übrigen australischen Kolonieen. Niemals nämlich genoß es die Vorteile und Nach- teile kostenloser Sträflingsarbeit; bielmehr geschah die Gründung wie die Neuseelands aus freiem Willen durch freie Männer und aus den eigenen Mitteln derselben. Der britische Staat beanspruchte nur das Oberaufsichtsrecht, welches er durch den von der Krone ernannten Gouverneur ausübte. Auch gewährte er in der Folge der jungen Kolonie keine Unterstützung; man legte ihr die Verpflichtung auf, sich aus eigenen Mitteln zu er- halten. Deshalb war das Wachstum der Kolonie anfangs ein sehr langsames. — d) In Südaustralien ist die Viehzucht von ihrer Stellung als wichtigste Erwerbsquelle, als welche sie ja sonst in ganz Australien gilt, durch den sich mächtig ausbreitenden Ackerbau verdrängt worden. Der Getreidebau (in Südaustralien fast ausschließlich Weizenbau) breitet sich in ungeahnter Weise über Gegenden aus, welche man früher kaum für die Viehzucht tauglich hielt. Unter den Ackerbauern finden wir den bei weitem größten Teil unserer in Südaustralien ansässigen Landsleute, welche sich durch die Sorgfalt, mit der sie ihr Besitztum bebauen, sehr vorteilhaft, namentlich vor den Iren, auszeichnen, deren vernachlässigte Farmen sie häufig ankaufen. Glänzend ist die Lage der Farmer aber keineswegs. Neben Getreidekrankheiten machen ihnen Heuschreckenschwärme nicht selten zu schaffen; dazu kommen die sengendheißen Winde, in manchen Gegenden die Kaninchenplage. Übrigens ist der südaustralische Weizen von ganz besonderer Güte, seinschalig und mehlreich. — e) Die Hauptstadt der Kolonie, Adelaide, liegt an beiden Ufern

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 46

1829 - Leipzig : Hinrichs
4lì Erster Zeitraum. zcn der in der Geschichte aller Urvölkcc vorkommenden großen Fluthen und Ueberschwcmmungen, über die älteste Zeitrechnung bei den Völkern der Vorzeit- und über die ersten Begebenheiten dieser Völker während des einfachen Hirten-, Jäger- und Troglodyten-Lebens die Ansichten der Geschichtsforscher noch so verschieden und die Meinungen der Gelehrten noch so sehr gethcilr seyn; so führen doch selbst die unvollkommenen und lückcnvollen Sagen, die sich aus dem Mythcnalter bei den ältesten Völkern erhalten haben, auf das Resultat: daß die Bevölkerung des Erdbodens von dem möglichst kleinsten Anfangeausgi n g, und daß die Entstehungsgeschichte unsers Geschlechts zunächst auf Asien hinleitet. Was die ersten Familienstämme in der dunkeln Vorzeit, welche durch keine Ueberlieferung völlig aufgeklärt werden kann, wahrscheinlich waren, können wir noch jetzt an den Horden wahrnehmen, die in den asiatischen, afrikanischen und amerikanischen Steppen- ländern streifen, oder die Inseln des fünften Erdtheils bewoh- nen; die ohne den Gebrauch der nöthigstcn Bedürfnisse des Lebens, beinahe ohne Sprache, vegctiren, und, neben den mäch- tigen Fortschritten der gesitteten Reiche und Staaten in der Cultur, auf den niedrigsten Stufen eines menschlichen Dafeyns stehen. Die steigende Bevölkerung unter einem milden Klima, die natürlichen Beschränkungen der Ausbreitung und Vereinze- lung der ältesten Stämme durch große Gebirge und bedeutende Flüsse, und die allmähligegewöhnung an einen festen Wohn- sitz, ohne welchen kein sicherer Anbau des Bodens möglich ist, so wie die inncrn Bande des Familienlebens selbst, welche durch das Vcrhältniß der Familiengliedee zu dem Stammvater und Oberhaupte derselben bestimmt wurden, mußten allmahlig die erste Entwickelung der Eultur unter den Menschen und den ersten bestimmten Schritt zur Gesittung veranlassen. Die ersten Städte entstanden durch das Zusanunenlcbcn der Menfchen, die einen benachbarten Boden anbautcn; bald mußten sie sich durch Mauern und Wälle vor reißenden Thieren und vor den Einfällen der rohen Jagerhorden sichern; und bald ging die patriarchalische häusliche Gewalt in eine öffentliche und auf einen g e m e i n sch a ft l i ch e n Anführer des ganzen Stammes, auf das Oberhaupt einzelner Städte über, welches entweder

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 51

1829 - Leipzig : Hinrichs
Asien überhaupt. Zi Chstph. Me iners, allgemeine kritische Geschichte der Religio/ nen. 2 Thle. Hannover, 1806. 8. 3. lieber Asien im Allgemeinen. Die ältesten Sagen der Geschichte, die ersten Entwicke- lungen des menschlichen Geschlechts durch bestimmte Staats- formcn, durch Religionen (welche im Alterthume mit der bürgerlichen Gesetzgebung und Staatsverwaltung innig verbunden waren, und unter der Leitung einer selbstständigen mächtigen Priesterschaft standen), durch Eroberungen, und durch einen weit verbreitenden Handel (der aber im Alterthume, seiner Natur nach, in Ermangelung des Kom- passes, zunächst Land-, d. i. Karavanen-Hand el seyn mußte, und nur an Küstenländern durch Schiffahrt betrie- den werden konnte,) führen uns gemeinschaftlich hin auf Asien. Ein ungeheures, in sich zusammenhängendes, durch keine Meere zerstücktes, aber von großen Strömen bewässertes Festland mit einem Flächeninhalte von 700,000 Quadrat- meilen, wogegen Afrika nur 530,000, und Europa sogar nur 160,000 Quadratmeilen umschließt, ist dieser Erdtheil, der, nach seiner geographischen Lage, unermeßliche Steppen für Hirtenvölker, rauhe waldige Gebirge für Jäger- horden, fruchtbare lachende Ebenen für Ackerbauer, un- zählige kleine und mehrere große Ströme für den Handel, die reichsten Erzeugnisse für die verschiedenartig- sten Bedürfnisse des Lebens, und eine unübersehbare Thierwclt in'sich enthält. Durch große Gebirgsketten hat die Natur selbst von Nor- den nach Süden diesen Erdtheil in drei Theite getheilt. Nordasien begreift das Land nördlich vom Altai bis ans Eismeer; Mittelasien das Land zwischen dem Altai und Taurus; Sü da sien das Land südlich vom Taurus bis an den indischen Occan. Das erste dehnt sich aus vom /Osten bis zum 50sten Grade nördlicher Breite; das zweite, das die sogenannte große Tatarei und Mongolei (Scythia et Sar- matia asiatica der Alten) in sich faßt, reicht vom 50sten bis zum 40sten Grade; das dritte, der Schauplatz der Thätig- 4 *

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 71

1829 - Leipzig : Hinrichs
Palästina. 71 einigen Gottes gründete, und auf ein Volk berechnet war, das in seinem künftigen Wohnsitze ackerbauend, nicht erobernd werden sollte. Nach langen Zügen in der Wüste, während welchen ein jüngeres und kräftigeres Geschlecht hcran- rcifte, führte Moses sein Volk an die Grenze des zu erobern- den Landes, wo Io su a die Hcerführerwürde diese- Volkes aus der Hand des Gesetzgebers übernahm. Viel hakte sich, seit Abrahams Zeiten, in den Ländern am Jordan ver- ändert. Die Hebräer behaupteten sich aus dem linken Ufer dieses Flusses; auf dem rechten Ufer desselben drangen sie aber nicht bis an die von Moses vorgczeichneten Grenzen vor, wie- wohl damals die Nation unter den Richtern (Suffctcn) ihr Heldenalter verlebte. Bald entstanden, nach der Therlung des Landes unter die zwölf Stämme, zwölf patriarcha- lische Demokratieen, unter welche der Priesterstamm der Leviten vcrtheilt war, aus dessen Mitte der Hohe- priester hervorging, dessen Würde in Aarons Familie erblich blieb. Ob nun gleich Samuel, im hohenpriesterlichen Hauste erzogen, und der Stifter der Pr op heten sch ule, die Zügel der Negierung mit Nachdruck führte; so wünschte doch das Volk, nach dem Beispiele der benachbarten Völker, einen König, und erhielt ihn in Saul, nach dessen unruhiger Regierung David, mit Ausschluß der Nachfolge in Sauls Familie, von Samuel geweiht, den Thron bestieg. Davids Heldenthatcn erweiterten die Grenzen des Gebietes vom Eu- phrat bis ans Mittelmeer, und überwältigten Syrien und Zdumäa. Das Volk gewann unter ihm an Reichthum, Künsten (besonders in der Dichtkunst) und Gewerbsfleiß; auch erhielt eö in Jerusalem--einen bleibenden Sitz der Gottcsvcrehrung und Regierung. War gleich die Regierung seines Sohnes Salomo noch glänzender, als die des Va- ters ; so ward doch unter ihr bereits der Grund zum Verfalle des Reiches gelegt. Der Luxus und die Pracht des Königs drückte das im Ganzen arme Volk; die von David besiegten Edomiter, und die Syrer, unter neuen Königen von Damaskus, entzogen sich seiner Oberherrschaft, und sein unkluger Sohn R c h a b e a m führte die — so ungleiche— Theilung des Reiches herbei, so daß nur zwei Stämme bei ihm aushielten,

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 87

1829 - Leipzig : Hinrichs
Griechenland. 8/ zu haben. Diese ward aber auch befördert durch die O r ei- tel, durch die Ausbildung mehrerer Künste, besonders der Dichtkunst, durch die frühzeitige Bekanntschaft mit der Buch- stabenschrift (seit Kadmus), durch den republikanischen Geist der kleinen Staaten, welcher daß Aufhören der könig- lichen Regierung in den meisten griechischen Städten (zwi- schen 1100—900 v. C.) veranlaßt, durch die gemein- schaftlichen Feste und Spiele (die olympischen, nemri scheu, isth mi scheu), und durch dgs Gericht der Amphiktyonen *), des allgemeinen Reichstages der Völ- ker griechischer Abkunft. Die erste gemeinschaftliche Sceunternehmung der Griechen scheint der Argonautenzug gewesen zu seyn, welcher nach den am schwarzen Meere gelegenen Gegenden (Kolchis, jetzt Mingrelien) gerichtet war. Doch wichtiger ward der tro- janischekrieg, veranlaßt durch den Raub der Helena von Paris, dem Sohne des Königs von Troja P r i a m u s. Be- deutender noch, als die Zerstörung Troja's, waren die Folgen dieses Zuges der europäischen Griechen für sie selbst. D,e Hcrakl i d en, Nachkommen des Herkules, bemächtigten sich im Peloponnese der Gebiete von Argos. Sparta, Messene und Korinth, und wollten von da aus in Attika Vordrin- gen, woran sie aber durch die hehdenmüthige Aufopferung des Kodrys verhindert wurden. Eine Folge dieses Todes fürs Vaterland war die Abschaffung der königlichen Würde in Athen. Archonten leiteten die Angelegenheiten dieses Staates, der zuerst (ums Jahr622) durch Drakon, bald darauf aber durch Solon (welcher im Jahre 592 v. C. Archon ward) eine besiimmte und zweckmäßige Gesetzgebung er- hielt. Zwar beschränkte diese Gesetzgebung die drückende Macht der Aristokratie; sie konnte aber nicht verhindern, daß Pisi- stratus (561 v. C.) die höchste Gewalt in Athen an sich brachte. Seine Söhne Hipparch und Hippias folgten ihm; allein Hipparch ward ermordet, und Hippias genöthigt, seine Würde niederzulegen. Er ftoh zu den Perfern, die eben im Begriffe standen, in Europa einzufallen. *) Fr. Will). Littmann, über den Bund der Amphiktyonen. Verl. I&12. 8.

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 109

1829 - Leipzig : Hinrichs
in der Schlacht bei Chäronea (338) über die vereinigten Griechen, erhielt die von den Phocicrn verwirkte Stimme in dem Rathc der Amphiktyonen, und ward zum Oberfeld- herrn der Griechen gegen Persien ernannt. — So waren nun alle griechische Freistaaten unter die macedonische Vormundschaft gebracht, aus welcher sic selbst Philipps Ermordung durch den (wahrscheinlich mit persischem Golde erkauften) Palisanias (336) nicht befreite, weil sein geistvol- ler, kühner, und durch Aristoteles gebildeter Sohn, Alexan- der, nicht nur des Vaters gut geübtes Heer, .sondern auch hauptsächlich den großen Plan erbte, den Thron von Susa zu stürzen. 36. N o m. Wahrend Griechenland in diesem Zeitalter die höchste Blüthe der republikanischen Freiheit und der Entwickelung und Ausbildung der Künste und Wisienschaften verlebte, ward in Rom die Grundlage der republikanischen Verfassung gelegt und Roms künftige Größe darauf gegründet. Tac- qui n i u s S u p c r b u s, durch Mord zur Regierung gelangt, war der letzte König Roms. Der langverhaltcne Un- wille gegen ihn und seine Familie wogte auf bei dem freiwilli- gen Tode der durch seinen Sohn Sextus entehrten Lucre- t i a. Auf immer ward die königliche Regierung in Nom ab- geschafft; Iuniüs Brutus und Tarquinius Collatr- nus traten (509) als die ersten Eonsulen an die Spitze des neugeschaffenen Freistaates, und jährlich ward die consularische Würde erneuert. Langwierige Kriege mit den Etruskern und Latei- nern zogen sich durch den Anfang dieses Zeitraumes hin, und im Innern strebte das Volk fortdauernd gegen die an- gemaßtc Macht der Patricier (des römischen Adels) an, bis endlich feine Rechte durch die Würde der Volkstribunen gesichert wurden. Nun kehrte das aus Nom gewanderte und auf einem Berge gelagerte Volk zurück, und stritt von neuem gegen die vordringenden Feinde des Staates. Doch unter den beständig fortgesetzten Kriegen, wo in den Zeiten allgemeiner

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 92

1829 - Leipzig : Hinrichs
Erfter Seitraum. Personlichkeit im Fnnern und in den Kriegen mit den Nach- barn zu bcwirken vermochtcn, und alle Ankampfe gegcn die konigliche Macht, so wke die Aufhebung derselben, ging nicht von den Plcbejern, sondcrn von den Patriciern und von dem machtigcn Senate aus. Bei dieser Verfassung war es mog- lich, dast ctn Staat, dcr als Kolonie viellcicht kaum drci Meilen Umfang halte, endlich, nach langen innern und autzern Sturmen, weltbeherrschend, und cine streng be- rechnete Stadt verfassung die Staatsverfassung des machtig- sten Reiches des Alterthums werden konnte. Lange blieben diesem Staate die Wissenschasten und die Kunste fremd; sie und die ersten Gesetze Roms waxen keine einheimische, son- dcrn cine aus dcr Fremde geholte Pflanze. Nach den gewohnlichen (altern) Angaben, stand Nom nicht ganz drittchalb Zahrhunderte (bis 509 v. C.) untcr Konigcn. Dem Stifter Romulus folgte der Sabincr N u m a P o m p i l i u s (bis 679 v. C.); Tullus Host i- lius (679—640 v. C.), der Alba zcrstorte, und dessen Be- wohner aus den albanischen Huge! nach Rom versetzte, so wie er ganz Latium behcrrschte; Ancus Marti us (640 — 617), der die Kolonie und den Hafen von Ostia anlegte, und dadurch die Schiffahrt Roms bcgrundete; der Etruskcr Tarquinius Priscus (617—579), unter welchem Roms Macht erweitert, und Rom selbst vcrfchonert ward; Ser- vius Tullius (579 — 539), der zuerst das Volk nach dem Vermogen schatzte, und es zu diesem Zwecke in Classen und Centuricn eintheilte; und Lucius Tarquinius Super- bus, der durch cine Vcrschwdrung gegen semen Schwieger- vatcr und Borganger zur Regierung gelangte. Rollin, histoirs romaine. 9^. (T. 10—14 von Cre- vier). Teutfch, Lpz. u. Brest. r6thle. i/Zgff. 8. tie ^1ont6l<^ui6u, considerations 5 nr les causes de la grandeur des Romains et de leur decadence. Par. 1734. N. E. Lausanne, 1750. 8. Oliv. Goldsmith, roman history, from the founda- tion of the city of Rome to the destruction of the western Empire. 2 T. Lond. 1769. 8. Teutfch (von Benzler), N. A. ^Thle. Leipz. 1782. 8. Adamf erguson, the history of progress and termi-

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 122

1829 - Leipzig : Hinrichs
122 Dritter Zeitraum. Bundesgenossen, des Königs von Pergamu.s, vergrößer- ten; zugleich mußte er binnen 12 Jahren 15,000 Talente an Nom und 400 an Eumcnes von Pcrgamus entrichten; end- lich sollte er auch den Hannibal ausliefern, und seinen jün- ger» Sohn Antiochus den Römern als Geisel übergeben. Seit dieser Zeit war Syriens Macht gebrochen. 41. Fortsetzung. Antiochus der Große ward 187 ermordet. Ihm folgte zuerst sein älterer Sohn Seleukus4 (Philopator) bis 176, ohne Kraft und Haltung, und dann in einer zwölfjährigen Regierung (176 —164) sein jüngerer Sohn Antiochus 4 (Epiphancs), der in Rom gebildet war. Da die Geschichte dieses Königs größtentheils von den Nachrichten der Juden abhängt, die ihn aus sehr begreiflichen Ursachen haßten; so kann man nicht mit Sicherheit bestimmen, ob er auch im Ganzen das in diesen Nachrichten enthaltene nachthcilige Urtheil verdient;— wenigstens sind die Züge eines unterneh- menden Geistes bei ihm nicht zu verkennen. Mit Aegypten ward er wegen Cölesyrien und Palästina in Krieg ver- wickelt, den er gegen die in Aegypten regierenden Brüder, Philo metor und Phy sko n, gewiß glücklich geendigt haben würde, wenn nicht Rom sich zu nachdrücklich für Aegypten verwendet hätte. Sein Plan, den griechischen religiösen Cultus in seinem ganzen Reiche einzuführen, kann aller- dings nicht völlig, nach den ihn unterstützenden p o l'i tischen Gründen, durchschauet werden; am wenigsten aber scheinen es religiöse Gesinnungen selbst gewesen zu seyn, die ihn dazu veranlaßten; mehr war es entweder die Geldgierde, die nach den aufgchäuften Tempelschätzen strebte, oder die Absicht, alle Völker seines Reiches durch eine gemeinschaftliche Sprache, Religion und Verwaltung zur festern innern Einheit zu ver- binden. Allein dieser Plan veranlaßte Empörungen in Persien und Palästina, und so unbedeutend auch an sich das kleine Palästina war; so ward doch durch den, von der Familie der Maccabäer klug geleiteten, Auf- stand die Unabhängigkeit der Juden von Syrien begründet.
   bis 10 von 1038 weiter»  »»
1038 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1038 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 23
2 32
3 17
4 329
5 8
6 23
7 11
8 21
9 2
10 187
11 66
12 71
13 14
14 26
15 9
16 9
17 5
18 0
19 7
20 22
21 9
22 28
23 27
24 6
25 293
26 361
27 35
28 16
29 11
30 3
31 104
32 27
33 4
34 154
35 67
36 8
37 63
38 5
39 103
40 30
41 20
42 42
43 7
44 12
45 231
46 30
47 37
48 16
49 13

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 827
1 481
2 228
3 1144
4 901
5 304
6 447
7 396
8 946
9 941
10 398
11 746
12 389
13 313
14 690
15 546
16 1132
17 2154
18 696
19 230
20 670
21 1201
22 237
23 602
24 225
25 927
26 321
27 373
28 566
29 594
30 339
31 174
32 206
33 469
34 417
35 370
36 781
37 571
38 316
39 220
40 656
41 1038
42 421
43 1409
44 505
45 874
46 602
47 704
48 738
49 473
50 999
51 282
52 622
53 636
54 366
55 557
56 413
57 206
58 181
59 399
60 363
61 432
62 466
63 390
64 1091
65 568
66 664
67 290
68 943
69 603
70 1336
71 574
72 880
73 504
74 1424
75 282
76 773
77 687
78 455
79 797
80 246
81 286
82 329
83 414
84 635
85 485
86 465
87 258
88 386
89 527
90 199
91 276
92 3414
93 263
94 344
95 983
96 572
97 704
98 2087
99 202

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 6
2 2
3 6
4 2
5 106
6 2
7 233
8 5
9 64
10 14
11 6
12 7
13 0
14 0
15 11
16 46
17 1
18 15
19 44
20 3
21 6
22 15
23 3
24 15
25 6
26 6
27 10
28 6
29 30
30 22
31 34
32 2
33 76
34 2
35 13
36 1
37 2
38 8
39 99
40 29
41 4
42 0
43 6
44 39
45 13
46 10
47 10
48 5
49 30
50 6
51 3
52 27
53 8
54 168
55 20
56 3
57 11
58 16
59 26
60 24
61 16
62 99
63 20
64 33
65 18
66 11
67 28
68 10
69 3
70 1
71 17
72 2
73 34
74 20
75 25
76 6
77 30
78 16
79 25
80 133
81 70
82 3
83 0
84 1
85 20
86 5
87 15
88 20
89 0
90 1
91 46
92 34
93 40
94 8
95 0
96 8
97 9
98 271
99 100
100 7
101 2
102 6
103 58
104 1
105 4
106 5
107 1
108 12
109 10
110 8
111 1
112 3
113 11
114 6
115 1
116 3
117 4
118 13
119 0
120 3
121 5
122 4
123 1
124 10
125 3
126 9
127 195
128 10
129 9
130 15
131 17
132 23
133 8
134 11
135 6
136 172
137 1
138 4
139 1
140 2
141 3
142 12
143 5
144 16
145 128
146 10
147 11
148 59
149 3
150 28
151 21
152 8
153 12
154 16
155 22
156 7
157 22
158 7
159 7
160 2
161 6
162 4
163 3
164 3
165 59
166 30
167 1
168 0
169 15
170 7
171 10
172 3
173 56
174 29
175 67
176 71
177 193
178 10
179 22
180 2
181 13
182 126
183 84
184 16
185 6
186 13
187 19
188 21
189 38
190 0
191 35
192 12
193 3
194 26
195 3
196 0
197 28
198 4
199 19