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1. Teil 3 - S. 21

1895 - Leipzig : Wunderlich
—. 21 — Eisschollen bricht, so entsteht ein furchtbares Unglück. So geschah es im März des Jahres 1855, als in der Nähe der Dörfer Groß- und Klein- Montan der schützende Damm den Wogen nicht mehr zu widerstehen der- mochte. „Die hereinbrechenden Fluten und Eisschollen rissen in kurzer Zeit die Häuser fort und schwemmten sie dem Meere zu. Die Menschen retteten sich zum Teil auf die Dächer und Schollen, mit denen sie fort- getrieben wurden. Das Vieh ertrank fast ohne Ausnahme. Viele Menschen verloren entweder sosort in den Fluten ihr Leben oder erstarrten vor Frost ans den schwimmenden Schollen, mit denen sie dem Haff zugetrieben wurden. Jene genannten Dörfer waren bis aus wenige Ausnahmen von ~L der Erde vertilgt und, was mehr sagen will, ihr fruchtbarer Boden ist noch heute eine Wüste. Viele Meter hoch bedeckt heute der Triebsand jene gesegneten Fluren." b. Warum hat man Danzig und Königsberg zu Festungen gemacht? Danzig soll es verhindern, daß feindliche Schiffe sich der Weichselmündung nähern, in der Weichsel stromaufwärts gehen und so die übrigen an der Weichsel liegenden Städte sowie das zu beiden Seiten des Stromes sich ausbreitende Land bedrohen. — Königsberg soll beson- ders den Russen den Einmarsch erschweren. Wie ist dies zu denken? Iv. Wem ist es zu danken, daß Prenszen heute keine unwirksame, unfruchtbare Landschaft mehr ist? Der Dank dafür gebührt zunächst 1. Dem deutschen Ritterorden.*) Der deutsche Ritterorden war ein Ritterbund, der zur Zeit der Kreuzzüge von einem Sohne Rotbarts gestiftet worden war und die Eroberung des heiligen Landes und die Pflege verwundeter Kreuzfahrer zum Zwecke hatte. Im An- fange des dreizehnten Jahrhunderts kam eine Anzahl Ordensritter von Jerusalem nach Deutschland. Sie sagten, es sei auch ein verdienstvolles Werk, die Heiden im Norden Deutschlands zu bekehren und dem deutschen Reiche zu unterwersen, es sei dies so ehrenvoll, wie der Kampf im fernen Morgenlande mit den Türken, Sarazenen und Arabern. Freilich hatten sich die Ritter ein gar schweres Werk vorgenommen. Inwiefern? (Es galt ja die Wälder und Heiden Preußens in fruchtbares Ackerland um- zuschaffen, die heidnischen Bewohner zu bekehren und sie daran zu ge- wohnen, die friedlichen Beschäftigungen des Ackerbaus und Handels zu betreiben.) Doch die Ordensritter gingen mit Eifer an ihr Werk. Ich kann euch nicht alle Heldenthaten erzählen, die die Ritter unter ihren Hochmeistern oder Ordenskomthuren, so nannte man ihre Vorsteher, ver- richtet haben. Nur das sei bemerkt, daß der blutige Streit, den die Ordensritter mit den alten Preußen führen mußten, fünfzig lange Jahre währte, also viel länger dauerte als der Kampf, den Karl der Große mit den heidnischen Sachsen führen mußte. Die alten Preußen, welche *) Benutzt Dr. Vogel, Deutsche Geschichten.

2. Teil 3 - S. 30

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 30 — 5. Ortschaften im Odergebiet: a. An der Oder selbst: Breslau, Frankfurt, Küstrin, Stettin. b. An Nebenflüssen: Liegnitz, Görlitz, Posen. Ii. Die Weichsel. 1. Quelle der Weichsel: Karpathen (Österreich!). 2. Lauf der Weichsel: Weiter Bogen nach Osten, zuletzt nördliche Richtung — Lauf durch Österreich, Rußland (Polen) und Deutsch- land (Preußen). 3. Mündung der Weichsel: Delta. — Der eine Hauptarm - mündet in das frische Haff, der andere in die Danziger Bucht. 4. Zuflüsse der Weichsel: Bug und Brahe. (Kanal!) 5. Ortschaften im Weichselgebiet: a. An der Weichsel selbst: Thorn, Marienburg, Danzig. b. An Nebenflüssen: Bromberg. (Brahe.) Iii. Fünf preußische Provinzen. 1. Die Provinz Pommern. a. Lage der Provinz. (Oder!) b. Bodenbeschaffenheit der Provinz. (Unterschied zwischen West- und Ostflügel!) c. Bewässerung. (Oder — Küstenflüsse.) d. Städte. (Stettin, Stralsund, Kolberg.) e. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau, Viehzucht (Gänse und Schafe), Fischfang, Handel. f. Geschichtliche Erinnerungen. (Gustav Adolf — Wallenstein!) 2. Die Provinz Westprenken. a. Lage der Provinz. (Weichsel!) b. Bodenbeschaffenheit. (Fruchtbarkeit der Weichselniederung!) c. Bewässerung. (Die Weichsel und ihre Gefahren!) 6. Städte. (Danzig, Marienburg, Thorn.) e. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau, Viehzucht, Handel, Gewinnung und Verarbeitung des Bernsteins. f. Geschichtliche Erinnerungen. (Schloß Marienburg!) 3. Die Provinz Ostpreußen. a. Lage. (Ostlichste Provinz — Pregelprovinz.) b. Bodenbeschaffenheit. (Einst und jetzt!) c. Bewässerung. (Memel und Pregel, Seen.) d. Ortschaften. (Königsberg, Trakehnen.) e. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau, Viehzucht (Schafe, Riuder, Pferde), Bienenzucht, Gewinnung und Verarbeitung von Bernstein, Handel (Königsberg). f. Geschichtliche Erinnerungen. (Der Deutschorden — Der 18. Januar 1701.)

3. Teil 3 - S. 33

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 33 — Diese Ritter eroberten das Land und unterwarfen die Bewohner. Zur Befestigung ihrer Herrschaft erbauten die Ordensritter an der Nogat eine Burg. Diese erhielt den Namen Marienburg. 1. Die Marienburg ist ein herrliches Gebäude. Es umfaßt die prächtigen Wohnungen des Hochmeisters und die seiner Ritter. Es enthält auch eine Reihe herrlicher Säle. Besonders berühmt ist noch heute eine große Halle, die den Namen Konventsremter führt. Die Decke dieser Halle ruht auf drei gewaltigen Pfeilern, welche sich oben ähnlich zu Bogen und Fächern wölben, wie die Pfeiler in unserer Stadtkirche. 2. In diesem Schlosse saß der Hochmeister des Ritterordens. Hier empfing er die Abgesandten fremder Völker oder Städte. Hier hielt er Rat mit seinen Rittern. Hier veranstaltete er aber auch zuweilen herrliche Feste, bei denen edler Wein aus gewaltigen Humpen getrunken wurde, und beim Becherklang manch lustiges Lied ertönte. Die Marienburg steht noch heute, aber es wandeln keine Ordensritter mehr durch ihre Säle. Die Macht und Herr- lichkeit des Deutschordens ist längst verschwunden. Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl.

4. Teil 3 - S. 22

1895 - Leipzig : Wunderlich
ihr Land und ihre Sitten liebten,! wollten eben weder von den Ordens- rittern, noch von der christlichen Religion etwas wissen, und unterwarfen sich erst, als ihre besten Anführer getötet waren. Als die Preußen sich unterworfen hatten, konnten die Ordensritter ihre segensvolle Thätigkeit voll und ganz entfalten. Es wurden Städte angelegt, z. B. Thorn und Graudenz (Zeigen!), fleißige deutsche Handwerker in diese Städte heran- gezogen, deutsche Bauern gewonnen, welche die unterworfenen Bewohner des Landes lehrten, wie man auf dem urbar gemachten Boden Getreide und nützliche Pflanzen bauen könne: ja der Weinstock ward hierher in dieses rauhe Land verpflanzt und gedieh so prächtig, daß der Wein der Ordensritter damals weit und breit berühmt war. Der Hauptsluß des Landes, die Weichsel, ward eingedämmt, und das an einem Arme des Flusses, an der Nogat, erbaute Schloß Marienburg so wunderbar ver- schönert, daß es heute noch zu den herrlichsten Bauwerken der altdeutschen Baukunst gezählt wird. Besonders berühmt ist noch heute die große Halle des Schloffes, in der sich alltäglich der Hochmeister und seine höchsten Beamten, sowie die Ordensritter versammelten, um miteinander zu ver- kehren, um gemeinschaftlich zu effen und zu trinken, oder sich am Damen- spiel und Schachbrett zu ergötzen. Diese Halle hieß der Konventsremter und gehört zu dem Herrlichsten und Großartigsten, das von der alt- deutschen Baukunst übrig geblieben ist. Es giebt feine zweite Halle, bei welcher die Säulen und Pfeiler so zierlich und leicht in die Höhe steigen und sich zu Bogen wölben. Lange Jahre hindurch war der Orden der Deutschen mächtig und gefürchtet. Später aber, als die Ritter übermütig und stolz, dabei ver- schwenderifch und lasterhaft wurden, sank die Macht des Ordens, und er mußte sich zuletzt sogar dem Könige von Polen unterwerfen, nachdem in der blutigen Schlacht bei Tannenberg (Zeige!) gegen die Polen über 40 000 Mann von dem Heere der Ordensritter gefallen waren, darunter der beste Teil der Ritterschaft. Im sechzehnten Jahrhundert ward Ost- Preußen ein Herzogtnm, welches später — wie uns aus der Geschichte bekannt ist — der Markgraf von Brandenburg erbte, und das endlich am 18. Januar 1701 zum Königreich erhoben wurde. (Vergl. S. 49.) 2. Auch die Hoheuzolleru haben viel für Prenßen gethan. Sie haben Sümpfe austrocknen und in fruchtbares Land verwandeln, haben neue Ortschaften anlegen oder bereits vorhandene durch Mauern befestigen lassen. Die Provinzen Ost- und Westpreußeu. 1. Lage der Provinzen. 2. Bodenbeschaffenheit (Sonst und jetzt!). 3. Bewässerung. 4. Beschäftigung der Bewohner. 5. Ortschaften.

5. Teil 3 - S. 23

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 23 — 3. Die Provinz Posen. Ziel: Wir lernen heute die Provinz näher kennen, die durch die Teilung Polens an Preußen gekommen ist. Wir be- trachten die Provinz Posen. Nachdem die Schüler noch einmal angegeben haben, was ihnen aus dem Geschichtsunterrichte über die Teilung Polens bekannt ist, werden die beiden Hauptfragen aufgeworfen. 1. Wo liegt die Provinz? Mit Hilfe der Karte wird festgesetzt: Die Provinz Posen ist eine Grenzprovinz. Sie breitet sich aus zu beiden Seiten der Warthe, eines Nebenflusses der Oder, und grenzt im Osten an Rußland, im Norden an Westpreußen, im Westen an Brandenburg und im Süden an Schlesien. U Ii. Hat der Hohenzollernstaat in der Provinz Posen einen wertvollen Zuwachs erhalten? 1.. Als Posen zu Preußen geschlagen wurde, war es wenig wert. Es besaß nur wenige große Ortschaften. Die meisten Städte waren klein, hatten enge und schmutzige Gassen und elende Häufer.*) Die Dörfer bestanden fast durchgängig aus Lehmhütten, die mit Stroh und Schilf gedeckt und von faulen und schmutzigen Menschen bewohnt wurden. Nur ganz wenige Dorfbewohner konnten lesen und schreiben. Die meisten hatten in ihrem Leben niemals eine Schule besucht. Die um die Dörfer herumliegenden Wiesen waren versumpft und voller Schilf. Auf den Feldern lagen zahlreiche Steine, die das Pflügen erschwerten und die Ernte beeinträchtigten. Ganze weite Landschaften, fo die Niede- rungen an der Warthe und Netze (Zeigen!) waren Sumpfland, wo man Schlamm, Schilf und braunes Wasser, nicht aber wohlangebante Felder und Wiesen vorfand. 2. Heute ist die Provinz Posen ebenfalls ein wertvoller Teil des Hohenzollernstaates. Wir finden jetzt neben großen Wäldern gute Wiesen und fruchtbare Felder. Auf den Wiesen weiden große Schafherden oder schnelle und kräftige Pferde und stattliche Rinder. In den Dörfern sieht es ebenfalls viel besser aus als ehemals. Wohl trifft man noch heute viele mit Stroh gedeckte Häuser und noch manche Lehm- und Holzhütte an, aber daneben erheben sich auch schon zahlreiche Gebäude, die sorgfältig wie bei uns ans Ziegeln und Steinen hergestellt sind. Viele der Ortschaften, die noch vor hundert Jahren klein und unbedeutend waren, sind jetzt zu schönen und blühenden Städten herangewachsen, so z. B. Bromberg und Posen. Zeige diese Städte und bestimme ihre Lage! (Posen liegt an der Warthe, ungefähr in der Mitte der gesamten Provinz. — Bromberg liegt an einem Nebenflusse der Weichsel, an der Brahe. Beide Orte sind wichtige Handelsstädte. *) Bromberg hatte 1772 nur 500 Einwohner.

6. Teil 3 - S. 32

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 32 — 4. Erkläre den pommerschen Volksreim: „Das blaue Meer, der weiße Sand umsäumen unser Heimatland." 5. Erkläre das Sprichwort: „Je fester die Faust, je uäher nach Pommern." 6. Erkläre: „Soll's dich nicht jucken, laß die Pommern in Ruh." 7. Nenne Gegenden, die wir als sehr fruchtbar kennen lernten! (Weichselniederung, Oderbruch, Umgebung von Magdeburg, Umgebung von Liegnitz, Marschland, Rheinthal u. s. w.) 8. Nenne Gegenden, in denen die Viehzucht blüht! (Schafzucht in Pommeru, Posen, Schlesien und in der Lüneburger Heide, Pferdezucht in Ostpreußen und in der Marsch, Rind Viehzucht in den Alpen, in den Marschen und in Ostpreußen, Schweinezucht in Posen.) 9. Schildre das Leben, das einst im Marieenburger Schlosse herrschte! (Ernste Beratungen und fröhliche Feste im Remter!) 10. Beziehe auf die Thätigkeit der Ordensritter den früher gewon- nenen Satz; „Fleiß und Ausdauer werden überall belohnt!" 11. Schlesien ist sehr stark bevölkert. Wie erklärst du dir dies? 12. Man nennt manchmal Breslau „das Herz Schlesiens". In- wiefern paßt dieser Name? (Breslau liegt in der Mitte der Provinz, wie das Herz ungefähr in der Mitte des Körpers. Breslau stcht durch den schiffbaren Fluß, durch seine Eisenbahnlinien und Landstraßen mit allen Teilen der Provinz in Verbindung, wie das Herz durch die Adern mit allen Teilen des Körpers in Verbindung steht u. s. w.) 13. Wo haben wir bis jetzt innerhalb der Grenzen unseres Vater- landes Leute getroffen, die nicht die deutsche Sprache reden? (Wenden an der Spree, Polen in Posen.) 14. Welche Bedeutung hat der Bromberger Kanal? 15. Erkläre Ordensritter, Remter, Hochmeister, Gestüt, polnische Wirtschaft, Galmei. Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen? a. Vaterland: Die Sturmflut iu der Ostsee. — Der Glockenguß zu Breslau. b. Muttersprache Liv: Lebensgeschichte der Leinwand (Schlesien!) -— Die Schreckensnacht am Ostseestrande. 2. Aussatz: Das Schloß Marienburg. (1. Die Räume des Schlosses. — 2. Vorgänge im Schlosse.) Vor ungefähr sechshundert Jahren sandte der deutsche Ritter- orden eine Anzahl Krieger in das Gebiet der alten Preußen.

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 114

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 114 — Dnjeprbecken: Lauf des Dnjepr? — nach 8. Warum? — im N Westrussischer Land- rücken, im O Mittelrussische Landhöhe, im Sw die podolische Platte. Bodeugestalt dieses Beckens? Tiefland mit Niederungen. User der Flüsse? — seicht. Viele Nebenflüsse münden hier ans kurzer Strecke. Folge? — Stauung der Wasser (Ungar. Tiefebene) — große Sümpfe, Rokitnosümpfe: 6(3 Ml. lang und 30 Ml. breit — Dnjepr mit Weichsel und Njemen durch zahlreiche Kanäle verbunden — im Früh- jahr gleicht das Becken einem großen Binnensee, aus dem sich Inseln mit dichten Urwäldern erheben — an der Beresina und am rechten Ufer des Dnjepr bis Kiew nur Wald — hier das größte Jagd- revier. Boden an den Rändern des Dnjeprsbeckens? — schwarzer, fetter und gut bewässerter Humusboden. Produkte und Beschäftigung? — viel Getreide, Futterkräuter (Klee, Futterwicken) und Gräser. Man baut Weizen, Roggen, Mais in Fülle, ohne je zu düngen; nur in nördlichen Gegenden, wo viel Regen fällt, sieht man viel Waldungen, nach 8 nur fruchtbare Felder; denn die Zone der „schwarzen Erde" (Tschernosenfläche) leidet an großer Holzarmut. Die Bewohner treiben hier Ackerbau und Vieh- zncht. Ansiedelungen? — große Bauerndörfer, die Städte Kursk (52000 Einw.) Penfa, Bender — inmitten der fruchtbaren Ukraine liegt Kiew am Dnjepr (190000 Einw.) mit Universität, in Polen Warschau (450000 Einw.), Hauptstadt, Lodz, Hauptindustriestadt Polens in Woll- und Banmwollweberei, das „polnische Manchestr." Das obere Wolgabecken: Quelle der Wolga? Lauf? — iu Spitzbogen nach 0—dann nach 8. Warum? — im N Nordrussischer Landrücken — im S Mittel- russische Landhöhe — im O Ural-Erzgebirge und Wald-Ural. Nebenflüsse? — Oka mit Moskwa und die Kama. Boden? — int Becken der fruchtbare Schlammboden — an der Mittel- russischen Landhöhe die schwarze Modererde — von der Moskwa bis zum Eismeer ein breites Kohleuflötz, ebeufo östlich der Kama — im Ural-Erzgebirge Eisen-, Kupfer-, Silbererze, Platin, Marmor und Edelsteine (Malachit, Jaspis, Topas). Beschäftigungen? — Ackerbau. (Wo? Warum?) — die drei Be- dingungen der Fruchtbarkeit hier vorhanden. — Bergbau im Ural — Eisenindustrie in Perm und Kasan, Moskau und Tula — Handel in Nischni-Nowgorod (300000 Einw.), wo auf deu großen Messeu die europäischen Waren (konkret) gegen die asiatischen um- getauscht werden. Warum? — wichtige Verkehrsstraßen zu Wasser und zu Lande: im Wolga- und Kamathal über Kasan, Perm nach Jekateriuburg, in der Niederuug zwischen Waldai-Höhe und

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 115

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 115 — Nordrussischem Landrücken über Moskau, Twer nach Petersburg und Sibirien Eisenbahnen — zwischen Wolga, Düna, Dnjepr Kanäle (aufsuchen) — nach Asien Straßen. Welche Waren werden aus diesem „Weltjahrmarkt" feilgeboten? — Pelz- und Metallwaren, Tuche, Leinwand, Zucker, Honig, Perlen, Edelsteine, Teppiche und Shawls. Moskau, die alte Hauptstadt des Reiches, der Hauptstapelplatz des russischen Binnenhandels — durch seine Universität der wissen- schaftliche .Brennpunkt des Reiches. Woher diese Vorzüge? — liegt im Herzen des Landes — ist Knotenpunkt der nach allen Richtungen ausstrahlenden Eisenbahnen — infolge der Kohlen- schätze in der Umgegeud viel Industrie (822000 Einw.) Ansicht (Bild von Moskau!) Das Stadtgebiet, auf niedrigen Hügeln aus- gebreitet, von der Moskwa durchschlängelt, 5 Meilen im Umfang, hat weitläufige Gärten, viele Paläste (des russischen Adels) und Hunderte von Kirchen mit flimmernden, vergoldeten Turmspitzen, Kuppeln und Kreuzen. Der Kremel, eine förmliche Stadt von Schlössern, ist durch hohe Mauern von der übrigen Stadt getrennt. Ii, 2. Warum kounte sich nur in Rußland der größte Strom Europas entwickeln? Rußland ist das größte Binnenland Europas; das Quellgebiet der Wolga ist weit oben im N in der Nähe des Meeres, von welchem viele Wasserbläschen aufsteigen, die infolge einer günstigen Windrichtung an die bewaldeten Höhen Nordrußlands getrieben werden und dort in großen Mengen niederfallen. Sein Lauf dehnt sich über die weite Tiefebene aus und reicht bis an die äußerste Südostecke Europas. Warum ist es im obern Wolgabecken so fruchtbar? Guter Bodeu (Schwarzerde) — reiche Bewässerung — tiefe und geschützte Lage. Warum habeu die Russen manchmal über Mißernten zu klagen? — große Hitze und Regenarmut im Sommer — zeitige Winter und starke Nachtfröste. Welches find die Produkte dieses Gebiets und welche Be- schästignngen ergeben sich hieraus? Getreide — Getreidehandel und Getreideausfuhr; Hanf — Seilerei; Flachs — Leinweberei; Wal- dungen von Linden — Bienenzucht — Honigbereitung; Zuckerrüben — — Zuckerbereitung; Kohlen und Eisenerze — Eisenindustrie. Wie gelangen die Produkte Mittelrußlauds ius Ausland? Zeige die vielen natürlichen und künstlichen Wasserstraßen (Kanäle) und Haupteiseubahuliuieu, die aus dem Innern Rußlands nach der Ostsee, nach dem Nördlichen Meere führen. Bedeutung Mosfans, Nischui-Now- gorods, Rigas für Industrie, Handel und Verkehr — Aus- und Einfuhr- artikel. Wodurch hatte das Heer der Franzosen in Rußland 1812 schwer zu leiden? — auf dem Hinmarsche unter der furchtbaren Hitze 8*

9. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 119

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 119 — und Kräuter mit nahrhaften und schmackhaften Wurzeln, welche den Nagetieren zur Nahrung dienen. Das hohe Gras liefert den Pferden, Rindern lind Schafen reichliches Futter. Diese Weidetiere aber locken Füchse, Wolfe und Infekten an. Bedeutung Astrachans, Odessas und Kievs! Worin liegt die Einheit des russischen Kaiserreichs von Natur begründet? Rußland ist eine große zusammenhängende Länder- masse mit gleichartiger Bodengestalt. Das weite Tiefland ist durch feine bedeutenden Höhenkämme (Völkerscheiden) in kleinere abgeschlossene Landschaften (wie in Deutschland und Griechenland) geteilt. Die niedrigen Wasserscheiden begünstigen die Verbindungen der Flüsse durch Kanäle. Daher durchziehen das weite Flachland Verkehrswege zu Wasser und zu Lande und ermöglichen einen raschen Anstansch der verschiedenen Pro- dukte der einzelnen von einander sehr weit entfernten Landschaften. Folge? — ein unumschränktes Oberhaupt in Staat und Kirche. Die russische Nationalkirche ist der einheitlichen Verwaltung im Reiche nur förderlich. Warum ist Rußland gegenüber andern europäischen Staa- teu in der Kultur zurückgeblieben? Das Land wurde in seiner Entwickelung durch die Mongolenherrschaft im Mittelalter gehemmt und verschließt sich uoch gegenwärtig in manchen Beziehnngen den Kultnrbe- wegnngen des europäischen Westens. Die rohen asiatischen Hirtenvölker drangen öfters durch das osteuropäische Völkerthor und verwüsteten Handels- saktoreien und friedliche Niederöfflingen. Die großen Völkerbewegungen dauerten im O. 500 Jahre läuger als in Westeuropa. Ii. 3. Weißes Meer. Es ist 7 Monate lang mit Eis und Schnee bedeckt. Tundra — baumlose Gegend. Archangel — Stadt des Erzengels Michaels, durch eiu dem Erzengel Michael geweihtes Kloster entstanden. Petersburg vou Peter dem Großen gegründet und von ihm nach dem Apostel Petrus genannt. Ural —Gürtel. Botten—boden. B e r e si n a — Birkenfluß. Rokitna von rokyta = Salweide. Moskau — Stadt ein der Moskwa. Nischni von Nisa, Nis(s)awa = Niederung, Thalflnß und Nowgorod — Neustadt. Kasan — Kessel, Thalkessel. Perm — Hochebene. Jekaterinenbnrg von Peter dem Großen, dem Begründer des uralischen Bergbaus, gegründet und nach seiner Gemahlin benannt. Don, Donau, Düna, Dwina — Fluß.

10. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 122

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 122 _ cc. Stromschnellen bei Durchbrüchen der Landrücken, dd. Mündungen in Biuueumeere, dereu Ausgänge in fremden Händen sind (Konstantinopel); 4. durch die gleichartige Bevölkerung, gleichartig a. nach Abstammung und Sprache: aa. Staden (Polen, Lithauer, Kosaken, eig. Russen), bb. Mongolen (Finnen, Esthen, Lappen Samojeden, Kirgisen), b. nach Religion: aa. herrschend ist die griechisch-römische Kirche, deren Oberhaupt der Zar ist — bb. Ausnahmen: Polen zur römisch-katholischen Kirche, Bewohner Finnlands und der Ostseeprovinzen zur protestantischen Kirche. — Jude», Mnhammedaner (türk. und tartar. Völker) — c. nach Beschäftigung (hauptsächlich Landwirtschaft — Ackerbaustaat). Ii. Staatliche Einheit notwendig infolge 1. der Abhängigkeit der einzelnen natürlichen Abschnitte: a. dem Tundrengebiet fehlen Holz, Getreide. Salz, allerlei Geräte, b. dem Waldgebiet Getreide, Salz und Werkzeuge, c. dem Ackerbau. Snmpf- und Steppengebiete Holz, Metalle u. f. w. 2. des niedrigen Kulturzustandes und der Uubildung vieler Völker- stamme. Iii. Formen der staatlichen Einheit. 1. Verfassung: unbeschränkte Monarchie (der Zar ist Gesetzgeber und Richter — Reichsrat, Syuode, Senat sind vom Kaiser selbstgewählte Korporationen). 2. Verwaltung: Einteilung des Landes in Gouvernements — Verwal- tungsbeamten bestechlich. Iii, 2. Rußlands Bodengestalt (Seen- und Steppenplatten, Landrücken und breite muldenartige Thalebenen), Klima (kalte, nördlich gemäßigte Zone, kontinentales und ozeanisches Klima) und Pflanzenregionen (der Moose und Flechten — des Waldes — des Ackerbaues und der Steppe). Vergleiche die russische, ungarische, französische und norddeutsche Tiefebene nach Ausdehnung, Bodenbeschaffenheit, Bewässerung! Der augeschwemmte Boden ist Marsch- und Gestland, der gnte Boden mit verwesten Pflanzenstoffen ist der Humusboden (Schwarzerde). Die Plateaus bestehen aus Grämt. Je näher dem Meere, desto Wasser- reicher der Boden. Weichbodenarten sind Sümpse, Moore, Maremmen, Tundren. Die Sümpfe haben noch einen sichtbaren Wasserspiegel, Moore, Maremmen und Tundren eine zusammenhängende Pflanzendecke. Die Moore Schwabens heißen Riede, die Bayerns Möfer und die Böhmens Filze. Ebenen mit meist trocknem Boden sind Heide, Pußte, Steppe (grasige, salzige und sandige Steppe.)
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