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1. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 83

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
28. König Maximilian der I. tmb die bayrische Verfassung. 83 bringen. Da trat er einfach und freundlich mit den Worten unter sie: „Es freut mich, euch zu sehen. Ich wünsche euch allen ein gutes neues Jahr. Wir bleiben die Alten!" cl. Bayern gegen Napoleon. Als aber Napoleon seine Verbündeten immer mehr nach Willkür behandelte; als sich immer deutlicher herausstellte, daß von ihm der Friede nicht zu erwarten sei; als er nach dem großen Schlage, den er in Rußland empfangen, wo von 30000 beteiligten Bayern nur noch etwa 2300 Mann zurückkamen, das Blutvergießen vou neuem begann; als Preußen und Österreich mit andern Mächten gemeinsam gegen Napoleon vorgingen und schließlich auch Österreich die alten Gelüste nach den altbayrischen Besitzungen ausgegeben und Bayerns Länderstand garantiert hatte: da trat auch Bayern den Verbündeten bei und damit von einem Bunde zurück, zu dem sich des Landes Fürst nur schwer entschlossen hatte. Napoleon war freilich darüber so erbittert, daß er gelobte, keinen Frieden schließen zu wollen, er habe denn zuvor München niedergebrannt. Aber die bayrischen Truppen trugen das Ihre dazu bei, daß dieser Ausbruch der Leidenschaft nur Wunsch blieb. Im Feldzuge von 1814 zeichneten sich die Bayern namentlich bei Brienne aus, wo sie die Garde des Kaisers warfen und eine Anzahl Kanonen eroberten. Gleich tapfer stritten sie bei Bar und bei Ar ei s. e. Folgen des Wiener Kongresses für Bayern. Im Wiener Kongreß hielt Österreich das gegebene Versprechen , daß Bayern für etwaige Abtretungen vollständig entschädigt werden solle, nicht ganz. Bayern verlor über 300d.m., abgesehen davon, daß es ans zwei getrennt liegenden Teilen zusammengesetzt wurde — alles gegen die gegebenen Versprechungen. Zwar wurde der Krone Bayerns von Seite Österreichs die spatere Erwerbung der Pfalz rechts vom Rhein, wie sie die Wittelsbacher jahrhundertelang im Besitze hatten, und noch dazu der badische Main- und Tauberkreis versprochen; allein dies wurde niemals verwirklicht. Österreich aber, das sich verbindlich gemacht hatte, bis zur Erfüllung dieses Versprechens jährlich an Bayern 100000 fl. zu zahlen, muß diese Summe jährlich noch leisten.

2. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 76

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
70 Zweiter Abschnitt. mit 23000 Mann bei Ulm — in Österreich ein und erfocht 78051 *?crt glänzenden Sieg bei Austerlitz, 1805. Nun folgte der Friede von Pr eßbarg, in welchem Österreich Venetien, Tirol imb Vorarlberg verlor, aber Salzburg erhielt. Den Fürsten von Bayern, Württemberg und Baden mußte der deutsche Kaiser volle Souveränität zugestehen und in die Stiftung eines Sonderbundes unter Napoleons Führung willigen. (1. Auflösung des römisch-deutschen Reiches. Die schon lange bestehende Eifersucht und Uneinigkeit zwischen den zwei größten deutschen Staaten Österreich und Preußen, deren immer deutlicher hervortretende Eigenmitz, sowie der Umstand, daß alle Unternehmungen gegen Napoleon erfolglos waren, trugen am meisten dazu bei, daß sich schließlich eine Anzahl deutscher Fürsten zu einem Bunde, dem Mijeinliunde, vereinigte, dessen Protektor Napoleon war, 1806. Den Mitgliedern desselben wurde von Napoleon im Innern ihres Landes volle Souveränität 1806 zuerkannt; dagegen mußten sie sich verpflichten, für jenen bis 63 000 Mann zu stellen. Die wichtigsten der 16 Mitglieder waren Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt. Später trat noch Sachsen bei. Preußen aber, das seit 1795 strenge Neutralität beobachtet hatte, sah sich 1805 genötigt, mit Frankreich ein Bündnis zu schließen, das ihm Zwar das zu England gehörige Hannover einbrachte, schließlich aber zum eigenen Verderben gereichte. Unter solchen Verhältnissen legte Iran; Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder, und das deutsche Reich, seit 843 bestehend, nahm damit ein Ende. e. Deutschlands Erniedrigung. Napoleon betrachtete die Vernichtung der deutschen Nationalität als die Hauptaufgabe feiner Politik. Wie wenig ihn hiebet die Deutschen hinderten, beweisen schon die Thatsachen, daß bei Besetzung Hannovers seitens der Franzosen, 1803, die Landesregierung nicht den geringsten Widerstand leistete, daß weder das deutsche Reich, noch das zunächst liegende Preußen dies zu hindern suchte, daß verschiedene deutsche Fürsten mit Napoleon Bündnisse abschlössen und um seine Gunst buhlten, ja daß deutsches Land wie

3. Tabellen der Geschichte sämtlicher Kulturvölker - S. 49

1889 - Leipzig : Fues
Deutschland. 49 Fontainebleau. 20/4 Sein Abschied ebendort v. seiner Garde. 4/5 Ankunft auf Elba. 30/5 1. Pariser Friede. 1814 (1/11) -—15 (9/6) Der Wiener Kongreß. 1815 (1/3—22/6) 2. Herrschaft Napoleons, die Huuderttage; 16/6 S. ü. Blücher b. Ligny u N. Neys b. Quatre-Bras durch Wellington; 18/6 N. Napoleons b. Waterloo (Belle-Alliance) durch Wellington u. Blücher. Napoleon nach St. Helena. 2. Einzug der Verbündeten in Paris. 2. Pariser Friede. 26/9 Die Monarchen von Rußland, Preußen it. Östreich schließen zu Paris die heilige Allianz zur Aufrechthaltung von Recht u. Frieden. 1815 Wiener Kongreß. 9/6 d. Wiener Akte, Grundlage der europäischen Machtverhült-uisse. Neugestaltung Deutschlands. Preußen, s. S. 69. Bayern bekommt Rheinpfalz, Würz-bnrg, Aschaffenburg, Baireuth u. Ansbach. Hannover,Königreich,bedeutend vergrößert. Hessen-Darmstadt erhält Rheiuhessen. Oldenburg, Weimar, die beiden Mecklenburg werden Großherzogtümer rc. Der deutsche Bund v. 38 Staaten, Sitz der Bundesversammlung Frankfurt a. M. b) 1815—1864. Vom Wiener Kongreß bis zum baltischen Kriege. 1815 Seitbem Kampf des absoluten u. konstitutionellen Princips. Einführung stän-

4. Die Geschichte Württembergs - S. 202

1875 - Tübingen : Fues
200 rv. Wrttemberg als skurfrstenthum und) Knigreiche dazu habe. Vor den schlimmen Folgen des Jahres 1849 blieb Wrttemberg j bewahrt; es schlo sich dem badischen Aufruhr nicht an; das Rumpfparlament j wurde vertrieben. Ueberhaupt hat König Wilhelm seine Kraft nicht auf aus- I wartige Politik, sondern hauptschlich zur treuen Sorge fr das innere Wohl I seines Landes und Volkes verwendet. Das durch die Herzoge Eberhard im Bart j "nd Christoph begonnene und im Lauf der beiden letzten Jahrhunderte beinahe f ganz zerstrte Werk der Verfassung Wrttembergs hat er in einer | Weise zu Ende gefhrt, da er sich dadurch den bleibenden Dank seines Volkes erworben hat. In seinen Bemhungen, Ackerbau und L and w irth scha ft j zu frdern, ist er allen Fürsten zum Muster geworden. Durch seine staatsmannische f Klugheit und vterliche Frsorge hat sich Wrttemberg während seiner achtund- I vierzigjhrigen Regierung in jeder Beziehung so gehoben, da es heute eine der j ersten Stellen in der Reihe der deutschen Staaten einnimmt. Der unter Wilhelms Sohne, König Karl (seit 1864), ausgebrochene j deutsche Krieg (1866) knpfte das erste Band zwischen Wrttemberg und j Preußen und vereinigte jenes mit diesem zunchst durch die n eu e Kri e g sv e r- 1 fassung und den neuen Zollvertrag (1866 und 1867). 53. König Friedrich I. Die napoleonischen Kriege. 18031816. .,Noch ist kein sprst so hoch geforstet, So auserwhlt fein ird'scher Mann, Da, wenn die Welt nach Freiheit drstet, Er sie mit Freiheit trnken kann. Da er allein in seinen Hnden Den Reichthum alles Rechtes hlt, Nm an die Völker auszuspenden So viel, so wenig ihm gefllt." U Bland. 1803 Napoleon war im Jahr 1804 Kaiser geworden. Sogleich schlo J 181*6 "sianb mit Oesterreich, Rußland und Schweden die dritte Koalition. I Dnemark und Preußen blieben neutral. Ebenso wollte auch Kurfürst Friedrich . die sddeutschen Fürsten zur Neutralitt bewegen. Aber Oesterreich schob seine * Truppen unter General Mack der die Jller zwischen der Alb und dem Bodensee i bis gegen den Schwarzwald vor und plagte Wrttemberg durch Frohnen und I Militrlieferungen. Im Westen stand Marschall Ney, welcher Wrttemberg j auch als Feindesland betrachtete. Am 2. Oktober 1805 erschien Napoleon in I Ludwigsburg und stellte dem Kursrsteu die entscheidende Frage: fr oder wider ] mich?" Die Wahl war nicht groß; Friedrich uerte, er knne ohne seine Land-- 1 stnde keine Entschlieung fassen; Napoleon aber soll gesagt haben : chassez les I bougres!" Wollte Friedrich sein Land retten, so mute er sich an Napoleon j anschlieen und versprechen, ein Korps von 810,000 Mann mit der franz- \ fischen Armee zu vereinigen. Ebenso verbanden sich Baden und Bayern mit i Napoleon. Ney zog rasch durch Sddeutschland, schlug die Oesterreicher bei Ehingen und nahm ihrer 30,000 in Ulm gefangen. Whrend Napoleon seinen ; Siegeszug fortsetzte, standen die Wrttemberger unter General Seeger als Nach- : Hut in Linz. Am Jahrestag seiner Krnung (2. Dez.)lieferte Napoleon den i Oesterreichern und Russen die Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (1805), j nach welcher der Sieger den Brnner Vertrag (12. Dez.) und den Pre-burger Frieden schlo (26. Dezember). In denselben erhielt Friedrich

5. Die Geschichte Württembergs - S. 205

1875 - Tübingen : Fues
$. 53. König Friedrich I. Die napoleonischen Kriege. 203 Mrz 1815 von einem Oberamt zu einer Jagd 21,584 Mann und 3237 Pferde htten frohnen mssen. Friedrich, in dessen Wesen sich mit der Strenge ein hoher Rechtlichkeitssinn verband, wurde zu mancher Zhat der Willkr durch Dillenius, von ihm zum Gra fen v o n Dillen erhoben, hingerissen. Auch Kronprinz Wilhelm hatte unter Dillens Einflu auf den König manches zu leiden. Am 12. Juli 1806 schloen sechszehn Fürsten des westlichen und sd-lichen Deutschlands unter Napoleons Leitung einen Vertrag ab, nach welchem sie sich vom deutschen Reiche losreien, den sogenannten Rheinbund stiften und denselben der Hoheit des franzsischen Kaisers unterwerfen wollten. Pro-tektor des Bundes war Napoleon (protecteur de la confederation Rhenane); Sitz der Bundesversammlung war Frankfurt; Vorsitzender derselben wurde als Frst-Primas Karl von Dalberg. Mitglieder des Pundes waren die Könige von Bayern und Wrttemberg, die Groherzoge von Frankfurt, Wrz-brg, Baden, Darmstadt und Berg, die Fürsten von Nassau, Hohenzollern, Sa-len, Aremberg, Isenburg, Lichtenstein und Leyen. Am I. August erklrte Na poleon, da er das deutsche Reich nicht mehr anerkenne. Schon am 6. August legte Kaiser Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und erklrte das heilige rmische Reich fr aufgelst. Es hatte 1006 Jahre bestanden (8001806). 1806. König Friedrich wurde fr seinen Beitritt zum Rheinbund reichlich belohnt; er erhielt die Herrschaft Wiesen steig, die Abtei Wiblingen, Graf-fchaft Schelklingen, die Städte Biberach und Waldsee, die D e u t s ch o r d e n s K o m m e n d e il Kopfenburg und A11 8 H a u i e n , b a 8 Frstenthum Hohenlohe, die oberschwbischen Besitzungen Zhu rn und Taris, Truchse-Waldburg, Graffchaft Limburg, Frstenthunl Ochsen Hausen, Herrschaft Warthausen, Reich 8-stift Weingarten, die Grafschaften S chussen ried, Weienau, Knigseck-Aulendorf,Roth, Eglofs, Jsny, Gutenzell, Heg-b a ch u. s. w. mit einer Bevlkerung von 160,000 Einwohnern. Mit diesem Erwerb verband sich aber der schmhliche Zwang, mit Frank reich gegen dessen Feinde zu kmpfen und zu seiner Armee fort und fort Kontin gente zu stellen. Wie sehr Napoleon diese Verpflichtung der Rheinbundfursten auszuntzen verstand, wird durch das Wort bewiesen, das er im Jahr 1812 zu einem Russen sagte: Si vous perdez cinq Busses, je ne perds qu'un Francis et quatre coclions." Preußen hatte die deutsche Sache seit dem Basler Friedensschlu ver-lassen. Erst als Napoleon die preuische Festung Wesel befetzte und insgeheim Hannover an England verschacherte, suchte Friedrich Wilhelm Iii. Bundes-genossen und erklrte Frankreich den Krieg. Da8 preuische Heer, da8 immer noch von den Grothaten Friedrich8 Ii. zehrte, hielt sich fr unbesieglich; die Krieg8partei wurde sogar von der Knigin Luise noch untersttzt. Napoleon lieferte grtentheils mit den Rheinbund8trnppen die Doppelschlacht von Jena und Auerstdt (14. Oktober 1806). in welcher Preußen eine frchter licht Niederlage erlitt. Am Schlachttag waren 12,000 Wrttembergs unter Seckendorf abmarschirt und bildeten unter dem Oberbefehle Jer om?8 mit den Bayern da8 neunte Armeekorps. Auf die unglckliche Schlacht folgte die rasche Einnahme der preuischen Festungen Erfurt, Spandau, Stettin, Kstrin, Magde-

6. Die Geschichte Württembergs - S. 232

1875 - Tübingen : Fues
230 Iv. Wrttemberg als Knigreich. Schicksal der Waffengenossen, die gleich anfangs in dem Verhalten der Bayern gegen die Hannoveraner zu Tage getreten, Mangel an Uebereinstimmuug und ka-meradschaftlicher Gesinnung, gegenseitiges Mitrauen, genhrt durch Verdch-tigungen und Vorwrfe, waren während des ganzen Kriegs die schlimmen Ge-fhrten der Bundesarmee gewesen, welche trotz der Tapferkeit und Kampfluft der Mannschaften so klgliche Resultate herbeifhrten. Der Krieg konnte von Seiten der Bundestruppen keinen andern Zweck mehr haben, als die Waffenehre zu retten. Man hatte sich zu weit eingelassen, hatte zu g^oe Rstungen gemacht, hatte zu laut die Kriegstrompete ertnen lassen, als da man es jetzt mit Wr militrischen Ehre htte vereinbar finden knnen, sich ohne Kampf zurckzuziehen und damit das demthige Selbstbekenntni abzulegen, da man von vornherein sich fr berwunden erklre". Als die Waffen zwischen Oesterreich und Preußen in Bhmen und Mhren schon ruhten, begann erst der Kampf im Main- und Taubergebiet. Die W rtt e mberg er kmpften in der Schlacht bei Tau-berbifchofsheim (2t. Juli 1866) unter der Anfhrung ihres Generals von Hardegg tapfer, wurden aber von den Preußen geschlagen, welche schnell nach Wrttemberg hereinrckten. Nach dem Waffenstillstandsvertrag zwischen Preußen und Wrttemberg (2. August), Baden und Bayern wurde das Bun-desarmeekorps ausgelst. Am 13. August schlo Wrttemberg den Frieden, nach welchem Vertrag es acht Millionen Gulden Kriegsentschdigung an Preußen zu bezahlen hatte. Ebenso erkannte es die Neubildung des norddeutschen Bundes", sowie die andern staatlichen Vernderungen des Nikolsburger Friedens an. Ins-geheim schlo Preußen noch ein Schutz- und Trutzbndni zu gemeinsamer Aktion im Falle eines auswrtigen Kriegs mit Hessen, Baden, Bayern und Wrttemberg. Die Forderungen Preuens an Wrttemberg in dem Friedensschlsse sind keine hohen zu nennen, wenn man bedenkt, da im Namen der Bundesversamm-lnng wrttembergische Truppen die Frstenthmer Hohenzollern besetzt und in Verwaltung genommen und die Stimmung in Wrttemberg eine hchst feind-selige gegeu Preußen gewesen war. B. Wrttemberg ein Glied des deutschen. Reichs. . 58. König Kart. Der deutsch-franzsische Krieg und die Aufrichtung des neuen deutschen Weichs. Es war eine alte Verheiung: Ein freie#, groes Deutschland, lebenslrstig und in Ein iicit gehalten, wiedergeboren an3 dem ureigenen Geiste des deutschen Belkes sollte wieder mite den Bllern Europas erscheinen." N h l a n d. Oesterreich hatte im Nikolsburger Frieden betreffs der vier sddeutschen Staaten sich einverstanden erklrt, da dieselben in einen Verein zusammen-treten, dessen nationale Verbindung mit dem norddeutschen Bunde der nheren Verstndigung zwischen beiden vorbehalten bleibe", und auf Anregung Frankreichs war diesem Verein eine internationale, unabhngige Stellung" im Prger Frieden zugesichert worden. Ein solcher Verein wurde aber nicht gebildet. Der bayrische Minister, Fürst Hohenlohe-Schillingsfrst, veranstaltete in Stutt-

7. Die Geschichte Württembergs - S. 208

1875 - Tübingen : Fues
206 Iv. Wrttemberg als Knigreich. ntzen, hatten sich die Tyroler uuter Andre as Ho fer und Speckb a ch e r erhoben, um sich der verhaten bayrischen Herrschaft zu entledigen. König Fried-rich reiste selbst in das Hauptquartier nach Weingarten und bergab dann den Oberbefehl der die Wrttembergs, welche gegen die aufstndischen Tyroler und Vorarlberger kommandirt waren, seinem Sohne Wilhelm (August 1809). Noch an einem dritten Punkte waren die Wrttemberger kriegerisch be-schftigt. M e rge n t heim, die Residenz des Deutschmeisters Erzherzog Anton Piktor von Oesterreich, war bei der Auflsung des Rheinbundes dem König von Wrttemberg zum Geschenk gemacht worden. Die Bewohner des Frstenthums hiengen mit Liebe an ihrer seitherigen Herrschaft und verweigerten die Huldigung an Wrttemberg, da sie von ihrem seitherigen Herrn des Eides nicht entbunden waren. Der wrttembergische Bevollmchtigte, Freiherr von Maucler, > verfuhr zwar mild und schonend, konnte aber den ausgekrochenen Aufruhr nicht I dmpfen. Die Bauern drangen mit dem Ruf: Schlaget die Wrttemberger I todt!" in die Stadt und bedrohten die wrttembergifchen Beamten. Hierauf | rckten 2600 Mann heran, strmten Mergentheim und begiengen in der Stadt und auf den Drfern die grbsten Ercesse. Etwa dreiig Personen wurden von : den Soldaten erschossen, sechs hingerichtet; viele reiche Schultheien und Bauern aber muten als Strflinge in Ketten an den neuen kniglichen Gartenanlagen ; in Stuttgart arbeiten. Das war das Ende des berhmten Deutfchordens. Am 14. Oktober 1809 wurde der Wiener Friede zwischen Napoleon j und Kaiser Franz geschlossen, in welchem Oesterreich ebenso zusammengetreten wurde wie Preußen nach der Schlacht von Jena. Die Rheinbundfrsten da- j gegen gewannen; sie wurden fr ihxe treuen Dienste frstlich belohnt. Napoleon hatte zu diesem Zweck die Könige von Westfalen, Sachsen, Wrttemberg und andere Fürsten nach Paris eingeladen, wo Friedrich am 24. April 1810 neue ; Gebietsvergrernngen bekam: die Landgerichte Tettnang, Buchhorn, ' Wangen, Ravensburg, Leutkirch, Geislingen, Crailsheim, Ulm, Sflingen, Albeck, Elchingen; ferner Theile der Landge- \ richte Nrdlingen, Dinkelsbhl, Feuchtwang, Rothenburg, j Udenheim und Gerabronn; die Hoheit der das Frstenthum Ho-henlohe-Kirchberg, Fugger-Kirch b erg u. f. w. ein Gebiet mit 110,000 Einwohnern. Dies ist die letzte Gebietserweiterung Wrttembergs. Seine Einwohnerzahl war in sieben Jahren von 650,000 auf 1,400,000, also um 115 Prozent gestiegen. D i e folgenden zwei Friedensjahre von 1810 1812 hat der ; geistvolle und thatkrftige König Friedrich in eifrigem Streben durch viele Werke zum Wohl des Landes ausgefllt. Im Jahr 1809 erhielt die evangelische Kirche des Landes eine neue Liturgie, 1811 wurde das Schullehrerseminar zu Elingen, ; 1812 fr die katholische Kirche eine eigene Hochschule und ein Priesterseminar zu Ellwangen, in demselben Jahr die vom König privilegirte Bibelanstalt zu Stuttgart gegrndet. Die beiden Klster Blanbeuren und Urach wurden aufge- j hoben. Im Jahr 1809 wurde die Tortur abgeschafft, das Jnvalidenhaus in Stuttgart errichtet. Handel, Gewerbe und Industrie wurden gepflegt durch An-legung von Kunststraen; in Friedrichsthal wurden Eisenbergwerke gegraben, das Wasseralfinger Werk wurde verbessert, ebenso das Salzwerk zu Hall. Fried-rich grndete an der Stelle der .alten Reichstadt Buchhorn den Hafenplatz

8. Die neue Zeit - S. 125

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
Auflsung des deutschen Reiches 1806. 125 auf neutralem (deutschem) Boden zu Ettenheim in Baden verhaftet, erschossen 1804. 1804 nimmt Kaiser Franz Ii. auch den Titel eines Kaisers von sterreich an. Napoleon verwandelt die italienische Republik in ein Knigreich und nimmt 1805 die eiserne Krone" (Gott gab sie mir; wehe dem, der sie antastet!"); sein Stiefsohn Eugen wird Vizeknig von Italien. Mpoleon bei Ulm: Ich will lieber auf Kosten eurer Beine als eures Blutes siegen". Alexander I. schliet it Friedrich Wilhelm Iii. und Luise in der Nacht vom 3. zum 4. November 1805 am Sarge Friedrichs des Groen den Frenndschaflsbund. Die Sonne von Ansterlitz". 38. Auflsung des deutschen Reiches 1806. Stiftung des Rheinbundes. v Dalberg, der Kurerzkanzler von Mainz, feierte Napoleon in schmeichlerischer Rede als den Nachfolger Karls des Groen. Ohne Zweifel hatte auch Napoleon den Plan, an die Stelle des rmischen Reiches deutscher Nation ein rmisches Reich franzsischer Nation" zu setzen. Dazu mute das deutsche Reich zertrmmert werden. Und dies war nicht schwer: denn das alte Reich hatte sich ausgelebt, und nirgends mehr in Deutschland fand sich noch ein Hauch von Be-geifterung fr dasselbe. > Durch die volle Souvernett der Könige von Bayern und Wrttemberg war die Reichsver-fafsung thatschlich bereits gebrochen. Nun erfolgte am 12. Juli 1806 zu Paris die Stiftung des Rheinbundes. Sechzehn Fürsten des sdlichen und westlichen Deutschlands vereinigten sich in demselben, erklrten ihren Austritt aus dem Reiche und stellten sich unter-Napoleon als den Pro-tektor des Rheinbundes. Napoleons Stellvertreter sollte Dalberg mit dem Titel Frst-Primas sein. Fr die innere Verwaltung ihrer Staaten sollten die Rheinbundsfrften selbstndig bleiben; dagegen verpflichteten sie sich, dem fran-zsischen Kaiser Heeresfolge zu leisten, der ihnen dafr Zu-wachs an Land und Macht versprach. Thronentsagung Kaiser Franz Ii. Franz Ii. konnte jetzt nicht mehr mit Ehren die deutsche Kaiserkrone trageu; denn es war eine Krone, welcher das Reich fehlte. Deshalb entsagte er am 6. August 1806 der deutschen Kaiserwrde, entband alle Reichsgenossen des Eides der Treue und regierte fortan nur als Kaiser

9. Die neue Zeit - S. 122

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
122 Dritter Zeitraum: 17891871. gewann man betrchtliche Mittel zur Entschdigung der Fürsten. Die verbleibenden Staaten, besonders die sdwest-deutschen, gingen meist mit wesentlicher Vergrerung aus den Regensburger Verhandlungen hervor. Auch die Ver-sassung des Reichs erfuhr schielich noch eine nderung: das Kurmrstenko lleg ium wurde auf zehn Mitglied er erhht, indem die zwei geistlichen Kurwrden von Kln und Trier zwar aufgehoben, dagegen in den Kurwrden von Wrttemberg, Baden, Hessen und Salzburg vier neue welt-liche errichtet wurden. Ergnzungen: Schwieriger Feldzug der franzsischen Armee in gypten; Bedrngnis durch Sonnenbrand, Durst, die Mameluken-schwrme. Beispiel napoleonischer Phrase: Von diesen Pyramiden schauen 4000 Jahre aus euch herab". Vergebliche Belagerung von St. Jean d'aere 1799. Bonaparte in den Pestlazareten. Napoleons triumphierende Rckkehr nach Frankreich: Es war nicht ein Brger, es war nicht ein siegreicher Feldherr; es war ein Herrscher, der in sein Reich kam". Suwarows Wahlspruch: Vorwrts und geschlagen!" Nhere Schilderung von Suwarows Zug durch die Alpen 1799 (z. B. bei Husser). Napoleon sieht es bei den Verhandlungen der Reichsdeputation hauptschlich auf Schwchung sterreichs durch Strkung der andern deutschen Staaten ab; auch Preußen und Hannover profitieren, ganz besonders aber die sdwestdeutschen Staaten: Bayern, Wrttemberg, Baden. Bayern erhlt die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Freising, Augsburg, Passau, dann eine Anzahl Reichsstdte und Abteien. Die sechs verbleibenden Reichsstdte sind: Hamburg, Lbeck, Bremen, Frank-frt, Nrnberg, Ausburg (die beiden letzteren werden noch 1806 bayrisch). 37. Dritter Krieg gegen Frankreich 18031805. Napoleons Kaisertum t80<(> Sichern Ganges stieg Napoleon die Stufen zur Monarchie hinan. Im August 1802 sprach ihm das franzsische Volk, das tv schlau befragt hatte, das Konsulat auslebens-d cumuzu. Das Recht, seinen Nachfolger zu ernennen, legte er sich dann selbst bei. Noch hie Frankreich ein Frei-staat. Aber die Verwaltung des Landes war bereits streng monarchisch; und in den Tuilerien, die Napoleon bewohnte, herrschte der Glanz und Ton eines Knigshofes. Frankreich gab nur eine groe Lge auf, als es dem Namen einer Republik entsagte und an Bonaparte die erbliche Monarchie mit dem Kaisertitel bertrug.- Am Pfingstfeste, den 18. Mai 1804, wurde Napoleon I. als Kaiser der Franzosen

10. Die neue Zeit - S. 124

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
124 Dritter Zeitraum: 17891871. mute. Schon am 11. November besetzten franzsische Truppen Wien. Die tzrzherzge Karl und Johann waren nach Ungarn zurckgedrngt. Unterdessen war aber die franzsische Flotte bei T r a f a l g a r durch N e l f o n, der dabei seinen Tod fand, besiegt worden. Auch machte Preußen Miene, aus der Rolle eines Zuschauers herauszutreten und sich der Koalition an-zuschlieen. Wenn Preußen wirklich losschlug, wurde die Lage Bonapartes schwierig. Deshalb eilte er, rasch einen entscheidenden Schlag zu führen. Dieser fiel denn auch am 2. Dezember,, dem ersten Jahrestage der Krnung Napoleons, in der Schlacht bei Austerlitz, wo Kutusow mit 70000 Nssen und 20000 sterreichern eine schwere Nieder-lge erlitt. Mit Wahrheit konnte Napoleon am nchsten Tage in einer stolzen Proklamation der Welt verknden, da durch die Dreikaiserschlacht" die dritte Koalition gesprengt sei. Die Trmmer des russischen Heeres wandten sich zum Rckzug; und der Kaiser von sterreich mute am 26. De-zember den Frieden unterzeichnen. Der preburger Friede (805. Der Friede von Pre brg lste den Zusammenhang sterreichs mit Deutschland. sterreich verlor 1000 Quadrat-meilen; es trat Venedig an Italien, Tirol an Bayern, die V ort) erfter reich tf ch en Besitzungen an Bayern, Wrttemberg und Baden ab; dagegen erhielt es nur das Salzburgifche. Bayern verzichtete auf Wrzburg zu Gunsten des Kurfrsten von Salzburg. /Die Herrfcher von Bayern und Wrttem-b e r g wurden sonverne Könige: Fast gleichzeitig mit dem Preburger Frieden schlo Preußen, das nach dem Tage von Ansterlitz rasch wieder umschwenkte, ein Bndnis mit Frankreich und erhielt als Preis dafr Hannover, während es Ansbach an Bayern gab. Jetzt begann Napoleon auch mit der Versorgung seiner Familie: er machte seinen lteren Bruder. Io f ep h zum Könige. von Neapel, einen jngeren Bruder Ludwig zum Könige von Holland; sein Schwager Joachim Murat ward zum Groherzog von Cleve-Berg ernannt. Ergnzungen: Noyalistische und republikanische Umtriebe gegen Napoleons Gewaltherrschaft, von England untersttzt; Pichegru, M vre au verdchtigt; der erstere statu, Moreau, verbannt, ging nach Amerika. Der bourbonische Prinz, Herzog von Enghien,
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