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1. Für Mittelklassen - S. 48

1887 - Berlin : Gaertner
— 48 — 3. Das Tafelland von Persien enthält zwar im Innern große W ü st e n und leidet an Wasserarmut; aber mitten in den Wüsten finden sich herrliche Oasen, und besonders der Rand des Hochlandes ist teilweise äußerst fruchtbar. Im nördlichen Teile der Hochebene giebt es schon strengere Winter; der Südrand dagegen, am Meere entlang, hat das ganze Jahr hindurch warme Witterung, das Ganze aber eine äußerst trockene Luft und einen meist klaren Himmel. In Persien findet man die europäischen Wald- und Obstbäume nebst den Getreidearten in großer Menge und Schönheit wieder. Wichtige Städte sind Teheran und Jsfahan, und der Fürst des Landes wird Schah genannt. An der Westküste der in den Thälern äußerst fruchtbaren Halbinsel Kleinasien liegt die Stadt Smyrna. 4. China ist namentlich in dem Tieflande sehr fruchtbar. Außer der Theepslanze erzeugt das Land auch viel Reis, und die Chinesen sind sehr geschickt in der Anfertigung von Baum- wollen- und Seidenzeugen und treiben mit diesen und andern wichtigen Gegenständen bedeutenden Handel nach Europa. China ist das volkreichste Land der Erde; die Hauptstadt Peking hat ungefähr gleiche Einwohnerzahl mit Berlin, und Nanking am Jangtsekiang nebst mehreren andern Städten ge- hören ebenfalls zu den größten der Erde. Der Landesfürst ist ein Kaiser. 1. Zu welchen Staaten gehören die Mongolei, Kleinasien und das Tiefland des Euphrat und Tigris? 2. Was wißt ihr von der Witterung der Wüste Gobi und Chinas zu sagen? 3. Etwas über die Eigentümlichkeiten des chinesischen Volkes! 8. 19. Fortsetzung. Die Halbinseln. 1. Ostindien mit den Sundainfeln und Ceylon gehören zu den gesegnetsten Ländern der Erde. Die großen Ströme, namentlich der Ganges) überschwemmen und befruchten die weiten Tiefländer jährlich mehrere Monate lang, und auf die Überschwemmung folgt der kräftigste Pflanzenwuchs, der von der bedeutenden Sonnenhitze schnell hervorgerufen wird und den fetten Schlammboden weit und breit bedeckt. Neben den unab- sehbaren Feldern von Reis, Mais und Baumwollenpflanzen dehnen sich dichte, schattige Waldungen aus; hohe Gräser, be- sonders Bambus- und Zuckerrohr, neben hochstrebenden Palmen; mächtige Brot- und Gewürzbäume, von Schling-

2. Für Mittelklassen - S. 56

1887 - Berlin : Gaertner
— 56 — wolle und Tabak, das Innere wie der Flußsand liefern Edel- steine und edle Metalle, und mit all diesen Gegenständen treiben die Brasilianer bedeutenden Handel. Unter den Tierendes Landes sind vorzüglich die Affen, die Faul- und Panzertiere, die Geier und Riesenschlangen merkwürdig. Die beiden wich- tigsten Städte Brasiliens, Rio de Janeiro und Bahia, liegen an der Ostküste. Die Bevölkerung besteht aus Indianern, Negern und europäischen Ansiedlern; der Landesfürst ist ein Kaiser. B. Mittelamerika. Die Hochebene von Mexico ist reich an Vulkanen und edlen Metallen, vereinigt das Klima der heißen Zone (an den Küsten) mit dem der gemäßigten (in den höheren Gürteln) und bietet deshalb eine große Mannig- faltigkeit.des Pflanzen- und Tierlebens. Nach Produkten und Bevölkerung ist es Brasilien sehr verwandt. Mexico ist ein Freistaat, dessen Hauptstadt gleichen Namens mitten auf dem Tafellande liegt. Die großen Antillen sind sehr fruchtbar. Dort sieht man große Pflanzungen von Kaffee, Zuckerrohr, Reis, Baum- wolle und Tabak; dazu wächst Mahagoniholz in Menge, und die Bewohner (Europäer und Neger) treiben mit diesen Gegenständen starken Handel nach Europa. Euba, mit der Haupt- ftadt Havanna, und Portorico gehören den Spaniern, Jamaica den Engländern und Haiti den Negern und Mulatten. 0. Nordamerika. Das große Tiefland des Miffi- sippi ist größtenteils mit Gras- und Rohrflächen (Prä- rien) bedeckt, enthält aber auch viel Wald- und Ackerland. Die Ebene hat wegen ihrer großen Ausdehnung gar verschiedenes Klima und mannigfaltiges Tier- und Pflanzenleben. Im nörd- lichen Teile sind die Winter streng, die Sommer heiß. Wälder und Steppen sind belebt von amerikanischen Löwen, Prärie- wölfen, Büffeln, Truthühnern und Klapperschlangen. Unter den Waldbäumen ist, außer den früher genannten, der Zucker- ahorn wichtig. Im Anbau der Kulturpflanzen kann man drei Zonen unterscheiden: Korn im N., Baumw o lle in der Mitte und Zuckerrohr im S. — Vom atlant. M. über das Missisippigebiet und die Anden bis zum stillen Ocean hin breiten sich die Vereinigten Freistaaten von Nordamerika aus. Die Bundeshauptstadt Washington liegt nebst den volk- reichen Handelsstädten New-Jork und Philadelphia auf der Ostküste, New-Orleans an der Mündung des Missisippi. Die Bewohner dieser Staaten sind vorwaltend europäische Ansiedler (Engländer, Deutsche u. a.); im Innern und W. finden sich auch Indianer, im S. sind die Neger zahlreich.

3. Das Altertum - S. 4

1879 - Berlin : Gaertner
Die orientalische Geschichte. I. Die Hamiten in Aegypten. 9. Das Land. Aegypten wurde im Alterthum nicht zu Libyen oder Africa gerechnet, von dem es auch hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit und der Bewohner verschieden ist. Dasselbe begann, wo der Nil schiffbar zu werden anfängt. Es erscheint als eine durch denselben gebildete durchschnittlich nicht über ein bis zwei Meilen breite und fast zweihundert Meilen lange Oase, die in dem Nildelta endet. Im Osten wird das Land von dem Meerbusen und der Wüste Arabiens durch ein unfruchtbares Gebirge getrennt, dessen röthlicher Granit, Sand- und Kalkstein brauchbares und dauerhaftes Material zu Bau-und Skulpturzwecken lieferten. Im Westen wird es von dem Sande der Wüste durch ein nach dem Thale zu schräg abfallendes, ödes und steiniges Felsplateau geschützt Die ungewöhnliche Fruchtbarkeit rührt vom Nil her, der Ende Juli, wenn der Schnee in den Quellgebirgen schmilzt, alles Land bis zu den Grenzgebirgen drei bis vier Monate lang in ein Meer verwandelt. Die Dörfer und Städte ragen alsdann wie Inseln hervor. Es bleibt davon eine schlammige Erdschicht zurück, die heute schon eine Dicke von 10 m hat. In wenigen Monaten ist eine so überaus reiche Ernte möglich, dass Aegypten im Alterthum trotz seiner starken Bevölkerung die ausreichende Kornkammer der alten Welt bilden konnte. Nach der Ernte tritt mit derselben Regelmässigkeit eine alles verdorrende Hitze ein. Hier scheint der Mensch zuerst zu den Anfängen der Kultur: Ackerbau, Landvermessung, Schiffahrt und Handel gelangt zu sein. Schon Jahrtausende v. Chr. zeugte eine Menge blühender Städte und Dörfer von Wohlstand. Das regelmässige und heitere Klima, in dem Regengüsse selten waren, übte auf die Bewohner den wohlthätigsten Einfluss. Die Abgeschlossenheit des Landes begünstigte die Bildung eines eigenen Staats- und Kulturlebens. 10. Das Reich von Memphis. König Menes vereinigte zum ersten 3000 Male, soweit die Geschichte zurückreicht, um 3000 die Bewohner zu einem staatlichen Ganzen. Die Hauptstadt war Memphis, wahrscheinlich gleich Men Neffer, d. h. Gartenplatz. Schon früh ist der Sinn 2500 auf riesenhafte Bauten gerichtet. Fünf Jahrhunderte nach Menes errichteten Chafra, Chufu und Menkera, welche Herodot Cheops, Chefrem und Mykerinos nennt, und welche zur vierten Dynastie nach Manetho gehörten, die drei grössten Pyramiden und versahen sie mit Schrift-

4. Für Oberklassen - S. 32

1882 - Berlin : Gaertner
32 2. Kinsiu, mit Nangasaki. 3. Sikok und Jeso. — (Sachalin russisch.) 1. Worin mag der Regenmangel eines großen Teils der Gobi- hochebene seinen Grund haben? 2. Etwas über die chinesische Mauer, sowie Specielleres über geistiges und materielles Leben der Chinesen und Japanesen! 3. Geschichtliches über die europ. Handelsfreiheit und Mission in China und Japan! 4. Etwas über das Wesen des Buddhismus und die Lehre des Confucius! §. 20. Uord-Asien. Die schneebedeckten, vielverzweigten Ketten des Altai, als Nordrand des Hinterasiat. Hochlandes, beginnen nordöstlich vom Becken des Balka sch-Sees und setzen sich vom hoch- liegenden B a i k a l s e e an als „da-urisches Alpenland", dann als ostsibirischer Gebirgszug (Jablonoi und Stanowoi) bis zum Ostkap an der Behringsstraße fort; auch Kamtschatka ist von Bergreihen erfüllt und sehr vulkanisch. — Nördlich und nord- westlich fällt das ausgedehnte Hochland wellenförmig zum großen sibirischen T i e f l a n d e ab, das von riesigen Strömen wie Ob, Jenissei und Lena bewässert wird.— Im Norden den eisigen Winden des Polarmeeres offen, und vom milden Süden durch ungeheure Gebirgswälle getrennt, hat Sibirien ein echtes Kontinentalklima mit zwei schroff entgegen- gesetzten Jahreszeiten. Die längern Sommer der südl. Gegenden lassen unsere mitteleurop. Pflanzen gedeihen; viel Wald und Steppe. Der mittlere Landesgürtel ist reich an N a d e l h o l z -, Birken- und Lindenwaldungen, vonzahlr. Pelztieren bewohnt. Die baumlosen, sumpf- und nebelreichen Nordgegenden, mehr als drei Vierteljahre mit Schnee bedeckt, bieten als Sommer- vegetation fast nur unabsehbare Moos- und F lech ton- st eppen, die „Tundren". Die verhältnismäßig geringe Bevölkerung Sibiriens besteht aus zahlr. Stämmen, die teils der mongol., teils der kaukas. Rasse ange- hören und entweder Heiden, Muhamedaner oder Christen sind. Im südl. Landesgürtel walten Viehzucht (namentl. in den Jschim- und Barabinzcn-Steppen), Acker- und Bergbau, im mittlern Pelztierjagd, im Norden Renntierzucht vor. Pelzwild, Holz und Mineralien (Pla- tina, Gold und Silber) sind Hauptausfuhrartikel. Sibirien, größer als Europa, gehört z. asiat. Rußland. a. Wcftstbirien ist bewohnt v. Kirgisen, Samojeden und Russen, letztere z. T. Verbannte. Wichtigste Städte: Tobolsk, Omsk und Tomsk. b. Ostsibirien, von Samojeden, Tungusen, Jakuten, Tschukt- schen, Kamtschadalen und Russen bewohnt. Städte: Irkutsk, Kiachta, Ochotsk. Hierzu die Inselgruppen: Neusibirien (im Eismeer, reich

5. Für Oberklassen - S. 56

1882 - Berlin : Gaertner
56 als mäßighohes Küstengebirge von Venezuela bis zur Insel Trinidad. — Vereinzeltes Schneegebirge v. Santa Marta im Mündungstiefland des Magdalenenstroms. Das Klima auf Feuerland u. der Westküste Patagoniens ist zieml. rauh u. regenreich, in Chile besonders mild u. angenehm. Die tropische Küste ist in Nordchile und Bolivia regenlos (Wüste Ata- cama), nördlich davon reichlich v. d. trop. Regen bewässert. — Der Pflanzen wuchs ist in Patagonien vorwaltend mittel-, in Chile südenropäisch u. zeigt in den trop. Anden wesentlich folgende Gürtel, die in entsprechender Höhe auch den übrigen ameritan. Hochländern der heißen Zone zukommen: 1. Heiße Region der Palmen und Bananen, mit ewigem Grün der Bäume und Sträucher. — Zuckerrohr, Kaffee- und Cacao- baum; Pfeffer- und Cactuspstanzen. 2. Gemäß. Region der baumartigen Farne u. der Chiná- banme. - - Unten Mais u. trop. Kullurgewächse, oben europ. Getreidearten. — Das Lama. 3. Kalte Region der Cichen bis zur Schneegrenze (unter d. Äquator — Höhe des Montblanc). — Unten europ. Getreide u. Laubholz; daun zwergartige Bäume und Sträucher, endlich wenige Gräser und Flechten. — Heimat des Kondor und des Vigognetiers. 8. Getrennt liegende Hochländer. а. Das mäßighohe Hochland von Guyana enthält zahlreiche meist von Nw. nach So. streichende Ketten. Da- zwischen Ebenen, teils mit trop. Urwalde, teils mit Grasflächen bedeckt. б. Das mittelhohe Hochland von Brasilien besteht aus mehreren urwaldreichen Ketten (Serra do Mar), am obern Francisco u. Parana, westl. von d. Serra do Espinha^o, aus waldlosen Hochebenen lcampos), begrenzt am atlant. Meer ein schmales Tiefland und geht westlich, zwischen Tocantins Madeira und Paraguay in wüstenartige hügelige Ebenen über. — Tropenklima, nur durch Höhenlage und Seewinde etwas ge- mildert; Urwälder mit Kautschuk-, Mahagoni- und Fernambuk- bäumen und andern wichtigen Holzarten. C. Tiefländer. a. Die Waldebenen (Selvas) desamazonenstroms bestehen aus ungeheuren Urwäldern, vom Marauon und seinen zahlreichen Zuflüssen (Rio Negro, Madeira, Tocantins) als den einzigen Wegen durchschnitten. (Delta-Insel Marajo.) Glühende Hitze, reichlicher Tau und Regenmenge erzeugen die üppigste Vegetation; riesenhafte Bäume, Fülle des mannig- fachsten Laubes, Glanz u. Farbenpracht der verschiedenartigsten Blüten, das dichte Gewirr der Lianen, die eben so wunder- lichen als prächtigen Gestalten der Parasiten. Zur Regenzeit

6. Für Oberklassen - S. 61

1882 - Berlin : Gaertner
61 bitteren haben Festlandsklima. Wald und Grasfläche auch hier vorwaltend. 2. Das Alleghany-Gebirge streicht parallel der Ostküste u. besteht aus niedrigen Parallelketten, von zahlreichen Flüssen (Delaware, Hudson, Connecticut) durchbrochen. Wasser- reiches Küstentiefland bis zur Halbinsel Neu-Schottland; Fels- platten v. Labrador u. Neufundland. Der Lorenzstrom. B. Tiefland. Das große Flachland Nordamerikas umfaßt die Gebiete des M i s s i s i p p i, der e a n a d i s ch e n Seen (Ober-, Michigan-, Huron-, Erie- u. Ontario-See mit Niagarafall), ferner der nord- westlich ziehenden Seereihen des brit. Nordamerika (Winnipegsee mit Saskatchewan u. Nelsonfluß; Sklaven- u. Bärensee mit Mackenzie). — Der ganze Raum zwischen Fels- geb. u. atlant. Meer hat ein echtes Festlandsklima mit längern, kältern Wintern u. kürzern, heißern Sommern, daher geringerer Mittelwärme als Europa unter gleicher Breite. Das Gebiet zerfällt natürlich wie staatlich in zwei Abteilungen: а. Das Becken des Missisippi hat im Innern mei- stens ebenen Boden, wird an der Missourimündung von den „Ozark-Bergen" unterbrochen, steigt westlich allmählich zu den Cordilleren an (Oberlauf des Missouri, Nebraska, Arkansas und Red River), östlich aber in wellenförm. Hügeln zu den Alleghanies. — Westlich von Ohio und Unterlauf des Missi- sippi breiten sich unabsehbare Grasebenen aus, Savannen oder Prairien genannt, die an den Höhen und Flußufern von Wäldern umgürtet und in manchen Gegenden von präch- tigen Baumgruppen und Blumenfeldern inselartig unterbrochen sind. Wald- u. Steppenbrände; Prairiewölfe und Bisons. — Östlich von den beiden Flüssen bis zu den Alleghanies hinaus dehnen sich ungeheure Wald flächen aus, von Kulturfeldern unterbrochen. Der südliche, heiße Küstenstrich meist sumpfig und ungesund (Delta des Missisippi). — Eigentümliche Tierwelt: Kuguare und Waschbären; Truthühner u. Wandertauben; Klapperschlangen. Nach den vorwaltenden Kulturpflanzen zerfällt die Osthälfte von S. nach N. in folgende Gürtel: 1. Zone des Zuckerrohrs und der Pomeranze, mit prachtvollen Wäldern von Magnolien u. Cypressen. 2. Zone der Baumwollenstaude und Feige. 3. Zone des Weizens u. mitteleurop. Obstes, mit Zuckerahorn u. immergrünem europ. Laubholz. 4. Zone der nordeuropäischen Getreidearten und Futterkräuter. б. Das Becken der Eismeer-Abdachung, durch

7. Für Oberklassen - S. 15

1882 - Berlin : Gaertner
15 dehntes Tafelland. Vulkane und Erdbeben sind bis jetzt unbe- kannt. — Die Flüsse, fast alle mit kurzem Lauf, fließen meist nur zur Regenzeit; während des Regenmangels lösen sich die kleineren (die „Creeks") in Ketten von Lachen und Sümpfen auf und die größeren werden wasserarm. Ebenso erscheinen die ziemlich zahlreichen Seen, z. B. der Torrens-See, in der trocknen Jahreszeit nur als Sümpfe. — Das Klima ist im allgemeinen trocken und gesund, im nördlichen Drittel des Fest- lands tropisch mit Sommerregen, im südlichen Teile gemäßigt mit Winterregen. — Die einheimische Pfl anzenwelt, im nördl. Teile tropisch (Palmen), ist in den übrigen höchst eigen- tümlich und von der aller andern Erdteile durchaus abweichend. Große Einförmigkeit: vorherrschend Myrten- und Akaziengewächse mit laugrünen senkrecht stehenden Blättern; Grasland und Busch- land (Scrub); wenig Nahrungspflanzen. — Ebenso eigentümlich erscheint die Tierwelt, bei Mangel an größeren Säugetieren ausgezeichnet durch Beutel- und Schnabeltiere, Emu und schwarzen Schwan. — Die gar nicht zahlreichen und überdies in Ver- minderung begriffenen Eingebornen, Papuas oder Austral- neger genannt, umherschweifende Wilde von brauner bis schwarzer Farbe, zerfallen in zahlreiche, einander oft bekämpfende Stämme mit ebensoviel Sprachen; Dämonen- und Gespensterglaube ist ihre Religion, indes sind sie einer gewissen Bildung fähig. Die Ansiedler aus Europa sind meist Briten und Deutsche; Sprache, Kleidung, Sitten re. in den Kolonien vorwiegend britisch. — Landwirtschaft, Bergbau, Handel. Das Festland wurde 1606 durch einen Holländer entdeckt; die eigentliche Kolonisierung durch die Briten erfolgte aber erst, nachdem Cook 1770 die Südostküste näher erforscht hatte. Jetzt zählt das Land 5 Kolonien, die, sämtlich englischer Besitz, meistens in schnellem Aufblühen begriffen sind und in denen europäische und nichteurop. Haustiere und Kulturpflanzen treff- lich gedeihen. Etwa 1 lj2 Mill. Bewohner, aus den Inseln etwa 3 V2 Mill. 1. Queensland, den No. des Landes bis zur Torresstr. um- fassend, also mit trop. Natur. — Brisbane, Hptst. am Fl. gl. N. 2. Ncu-Snd-Wales, südlich daran grenzend, mit hafenreicher Küste. Weide-Distrikte im Innern des Landes; Steinkohlen. Sydney, 140,000 E., am Port Jackson, Hptst., Univ., Handel. Bathurst, auf d. Westseite der Blauen Berge; Goldwäsche- reien. 3. Victoria, zwischen Murray u. Baßstr., mit äußerst frucht- barem, weiden- und goldreichem Boden. Melbourne, 200,000 E., am Port Philipp, Hptst. mit be- deutend. Handel. 4. Süd-Australien, vom Spencer- und Vincentsgolf nördlich

8. Für Oberklassen - S. 20

1882 - Berlin : Gaertner
20 Ein bedeutendes Alpenland, östlich jäh zum tiefen Küstensaum abfallend. Infolge reichlicher Bewässerung und milden Klimas große Fruchtbarkeit. Pflanzenwelt in den niedern Regionen tropisch (Heimat des Kaffeebaums), in den höhern südeuropäisch; Reichtum an echtafrikan. Tieren wie an europ. Haustieren; im O. große Salzlager. Bewohner teils den Arabern verwandt, teils Reger, mit alter aber sehr gesunkener Kultur; zum Teil christlich. Landwirtschaft, Gewerbe, Handel. Hptst. Gondar. — Im S. die krieger. Galla gefährliche Nachbarn. b. Nubien, das mittlere Stufenland des Nils, ist in dem fast regenlosen mittlern und nördl. Teil wüst und fast nur im Nilthal anbaufähig und bewohnbar. Beim Hauptorte C h a r t u m, auf der südlichsten, höchsten Terrasse (Sennaar), die Vereinigung des Blauen und „Weißen Nils" (Bahr-el-Abiad), welcher letztere im Ukerewe-See entspringt. Nilwasserfälle. Heißes Klima; tropische Pflanzen- und Tierwelt; zum Teil große Fruchtbarkeit des Nilthals. Muhamedan. Urbevölkerung, ein Mittelschlag zwischen Arabern und Negern; daneben eingewanderte Araber. Das Land ein Teil des türkisch-ägyptischen Reiches. — Aus- fuhr von Elfenbein, Gummi, Strauß- und Marabutfedern. — Bei Schendy Pyramiden und Tempelruinen; letztere auch im nördl. Nubien. — Das Steppenland Kordofan, im W. des w. Nils, unter ägyptischer Herrschaft. e. Ägypten, das niedrigste Stufenland des Nils, besteht aus zwei wüsten, großenteils sandbedeckten Hochebenen (arabische und libysche Wüstenplatte), zwischen denen sich das 2 bis 3 Meilen breite gesegnete Nilthal in Meridianrichtung dahin- zieht, das sich nur in der Mündungsnähe, in dem sumpfigen aber fruchtbaren Delta, erweitert. Außerhalb des letztern ist das Land fast regenlos und die außerordentliche Fruchtbarkeit des Nilthals eine Folge des durch die trop. Regen verursachten Nilaustritts und des marinen Klimas. Das Steigen des Wassers beginnt etwa mit der Sommersonnenwende, im September steht es am höchsten, und seine wunderbaren Wirkungen werden durch Kanäle und andere Bewässerungsanstalten, die das Wasser bis an die Wüstenränder leiten, noch besonders verstärkt. Einen kleinen Teil des Jahres (im Juni) ist Unterägypten eine Wüste voll heißen Staubes (Südwind Khamsin); dann Monate lang gleichsam ein einziger See, aus dem Städte und Dörfer insel- artig hervorragen; endlich ein üppiger Garten. Die Bevölkerung besteht vorzüglich aus muhamed. Arabern (seßhafte — Fellahs; nomadisierende — Beduinen), nächstdem aus christl. Kopten (Nachk. d. a. Ägypter). Viehzucht, Ackerbau (Weizen, Reis, Baumwolle, Indigo), aufblühende Industrie u. Volksbildung, be-

9. Für Oberklassen - S. 22

1882 - Berlin : Gaertner
22 Gebirgsland wie von fruchtbaren Flächen unterbrochen. Hohe Dünen u. Meeresversandung a. d. Westküste. Das fast regen- lose Klima äußerst heiß und infolge der Trockenheit und Schatten- losigkeit wie des glühendheißen Samums für Europäer ge- fährlich ; die Nächte kühl oder kalt. Quellen, Brunnen und vereinzelte Regen erzeugen in den Thälern (Wadis) zahlreiche Oasen, charakterisiert durch die D a t t e l p a l m e; im N. weite Flüchen mit dem als Kamelnahrung und Brennmaterial wichtigen „Schih-Gebüsch" bedeckt, im W. mit Salzpflanzen. Große Armut an Tieren; das Kamel das wichtigste. Die wesentlich muhamed. Bevölkerung besteht in der „libyschen Wüste" (östl. v. Fessan) aus Tibbos (Tebu), in der „Sahei" östlich aus Tuaregs, westlich bis zum Meer aus Berbern; sämtliche Stämme sind für die Karawanen entweder Schützer oder Bedränger. Wichtiger Salzhandelnach d. Sudan.— Bedeutende Oasen: Fessan, mit d. Hauptorte Mursuk u. von Tripolis abhängig; Siwah (O. des Jupiter Ammon), zu Ägypten gehörig. 1. Worauf beruht das Vorhandensein der Sahara? 2. Welcher Mittel bedienen sich die Franzosen, um das Kulturland in Algier zu vermehren? 3. In welchen Beziehungen ist der Charakter Afrikas ein einfacher zu nennen und in welchen nicht? 4. Woher rührt die bedeutende Wärmeentwicklung des Erdteils? 5. Einfluß des Samums auf das Klima Europas! §. 15. Afrikanische Inseln. a. Im indischen Meere: 1. Madagaskar, größer als Deutschland, durch den Kanal v. Mozambique von der gleichnamigen Küste getrennt, steigt von meist niedrigem Küstensaum zu Hochebenen und bedeutenden Gebirgen empor, ist wasser- und waldreich, hal trop. Pflanzenwuchs. Die meist heidn. Bewohner (Madagaffen) den Malayen verwandt. Landwirtschaft, Ge- werbe. Erbliches Königtum. Missionen. — Hptst. Tananarivo. 2. Die Maskarenen: R6 union sranzös. und Mauritius engl. 3. Die Seschellen lengl.), die Comoren (z. Th. sranzös.) und die I. Socotra (zu Mascat gehörig; beste Aloe). d. Im atlant. Meere: 1. St. Helena, mit steilen Felsufern, aber nicht unfruchtbar (Napoleons Tod 1821), und Ascension (Himmelfahrtsinsel), ein öder Fels; beide engl. 2. Guinea-Inseln. 3. Capverdis che I., azo rische I. (vulkan.) und Madeira (liebl. Klima) — sämtlich portugies. 4. C an arische I., darunter Canaria, Teneriffa (Pic) u. Ferro; höchst angenehmes, gesundes Klima und üppige Vegetation; Canarienvögel; — spanisch.

10. Für Oberklassen - S. 25

1882 - Berlin : Gaertner
25 das Langenthal des Jordan, der in der Nähe des Hermon entspringt und durch die Seen Merom und Genezareth hin in den Asphaltsee oder das Tote Meer fließt. Die „syrische Wüste" östlich bis in die Nähe des Euphrat; Oase von Tadmor (Palmyra). — Das Klima ist im ganzen mild, die Hitze an den Küsten durch Seewinde etwas gemäßigt. Die Pflanzen- welt ist reich und schön; fruchtbare Felder und Pflanzungen am Abhang des Libanon; Orange, Weinstock, Ölbaum und Dattelpalme; im Frühling herrliche Blumenfelder auf den wellenförmigen Hochebenen und in den Thälern Palästinas. Die geringe Bevölkerung des Innern: meist nomadische Araber; Drusen u. christliche Maroniten im Libanon. Ackerbau, Vieh- zucht und Handel. Die Hafen- und Handelsstädte Tripolis und Beirut stehen mit den Binnenstädten Damask (Seidendamast) und Haleb durch Karawanen in Verbindung. — Die historisch wichtigen Örter Palästinas, namentlich auch Jerusalem, sehr gesunken; zahlr. Ruinen. — Syrien, im Altertum viel kultivierter und blühender, ist eine türk. Provinz. 3. Mesopotamien, das Thal des Euphrat, Tigris und Schat-el-Arab, ist im Nw. hoch gelegen und wegen Regen- mangels großenteils öde, in dem durch Überschwemmungen und Kanüle bewässerten südöstlichen Teil dagegen teilweis sehr fruchtbar. Nach Klima und Pflanzenwuchs Syrien»verwandt. Bewohner: muhamedan. Araber u. Kurden, letztere zum Teil christlich. Karawanen- u. Seehandel. Türk. Provinz. — Hauptteile: a. Al Dschesiray, die Nordhälfte der Thalmulde, mit Mosul (daher Musselin). — Ruinen v. Ninive. h. Irak Arabi (Babylonien), die Südhälfte, mit Bagdad und Basra. — Ruinen von Babylon. e. Kurdistan (Assyrien), meist auf den nördl. Bergterrassen, mit Diarbekr. 4. Kleinasien (Anadoli) steigt in seinen Randketten, z. B. dem Taurus im So., bis über die Schneegrenze empor und breitet sich im Innern zu einer wellenförmigen Hochebene aus, die vom Kisil Jrmak durchflossen wird. — Es hat heiße Sommer und kalte Winter, ist zwar in vielen Gegenden baumlos und steppenartig, aber in den wasserreichen Strichen, besonders in der Nähe der Gebirgsränder, äußerst fruchtbar. Salzseen. Erdbeben. Die Halbinsel ist teils von Muhamedanern, besonders Osmanen, teils von Christen, namentlich Griechen und Armeniern, bewohnt. Verarbeitung und Verkauf der Landesprodukte, als Wolle, Opium und 'Meerschaum, beschäftigt vorzüglich die Bewohner der Städte, unter denen Smyrna, Brussa, Skutari, Trapezunt, Angora und Sinope (als bester Hasen) sich auszeichnen, — während die Landbewohner Ackerbau und Viehzucht treiben. Türkische Provinz. In der Nähe Kleinasiens liegen die türkischen Inseln Cypern,
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