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3. Das Tafelland von Persien enthält zwar im
Innern große W ü st e n und leidet an Wasserarmut; aber mitten
in den Wüsten finden sich herrliche Oasen, und besonders der
Rand des Hochlandes ist teilweise äußerst fruchtbar. Im
nördlichen Teile der Hochebene giebt es schon strengere Winter;
der Südrand dagegen, am Meere entlang, hat das ganze Jahr
hindurch warme Witterung, das Ganze aber eine äußerst trockene
Luft und einen meist klaren Himmel. In Persien findet man
die europäischen Wald- und Obstbäume nebst den Getreidearten
in großer Menge und Schönheit wieder. Wichtige Städte sind
Teheran und Jsfahan, und der Fürst des Landes wird
Schah genannt. An der Westküste der in den Thälern äußerst
fruchtbaren Halbinsel Kleinasien liegt die Stadt Smyrna.
4. China ist namentlich in dem Tieflande sehr fruchtbar.
Außer der Theepslanze erzeugt das Land auch viel Reis, und
die Chinesen sind sehr geschickt in der Anfertigung von Baum-
wollen- und Seidenzeugen und treiben mit diesen und
andern wichtigen Gegenständen bedeutenden Handel nach Europa.
China ist das volkreichste Land der Erde; die Hauptstadt
Peking hat ungefähr gleiche Einwohnerzahl mit Berlin, und
Nanking am Jangtsekiang nebst mehreren andern Städten ge-
hören ebenfalls zu den größten der Erde. Der Landesfürst ist
ein Kaiser.
1. Zu welchen Staaten gehören die Mongolei, Kleinasien und das
Tiefland des Euphrat und Tigris?
2. Was wißt ihr von der Witterung der Wüste Gobi und Chinas
zu sagen?
3. Etwas über die Eigentümlichkeiten des chinesischen Volkes!
8. 19. Fortsetzung.
Die Halbinseln.
1. Ostindien mit den Sundainfeln und Ceylon
gehören zu den gesegnetsten Ländern der Erde. Die großen
Ströme, namentlich der Ganges) überschwemmen und befruchten
die weiten Tiefländer jährlich mehrere Monate lang, und auf
die Überschwemmung folgt der kräftigste Pflanzenwuchs, der von
der bedeutenden Sonnenhitze schnell hervorgerufen wird und den
fetten Schlammboden weit und breit bedeckt. Neben den unab-
sehbaren Feldern von Reis, Mais und Baumwollenpflanzen
dehnen sich dichte, schattige Waldungen aus; hohe Gräser, be-
sonders Bambus- und Zuckerrohr, neben hochstrebenden
Palmen; mächtige Brot- und Gewürzbäume, von Schling-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Persien Persien Kleinasien Smyrna China Europa China Peking Berlin Nanking Mongolei Kleinasien Chinas Ostindien Ceylon
— 56 —
wolle und Tabak, das Innere wie der Flußsand liefern Edel-
steine und edle Metalle, und mit all diesen Gegenständen treiben
die Brasilianer bedeutenden Handel. Unter den Tierendes
Landes sind vorzüglich die Affen, die Faul- und Panzertiere,
die Geier und Riesenschlangen merkwürdig. Die beiden wich-
tigsten Städte Brasiliens, Rio de Janeiro und Bahia,
liegen an der Ostküste. Die Bevölkerung besteht aus Indianern,
Negern und europäischen Ansiedlern; der Landesfürst ist ein
Kaiser.
B. Mittelamerika. Die Hochebene von Mexico
ist reich an Vulkanen und edlen Metallen, vereinigt das Klima
der heißen Zone (an den Küsten) mit dem der gemäßigten (in
den höheren Gürteln) und bietet deshalb eine große Mannig-
faltigkeit.des Pflanzen- und Tierlebens. Nach Produkten und
Bevölkerung ist es Brasilien sehr verwandt. Mexico ist ein
Freistaat, dessen Hauptstadt gleichen Namens mitten auf dem
Tafellande liegt.
Die großen Antillen sind sehr fruchtbar. Dort sieht
man große Pflanzungen von Kaffee, Zuckerrohr, Reis, Baum-
wolle und Tabak; dazu wächst Mahagoniholz in Menge,
und die Bewohner (Europäer und Neger) treiben mit diesen
Gegenständen starken Handel nach Europa. Euba, mit der Haupt-
ftadt Havanna, und Portorico gehören den Spaniern, Jamaica
den Engländern und Haiti den Negern und Mulatten.
0. Nordamerika. Das große Tiefland des Miffi-
sippi ist größtenteils mit Gras- und Rohrflächen (Prä-
rien) bedeckt, enthält aber auch viel Wald- und Ackerland. Die
Ebene hat wegen ihrer großen Ausdehnung gar verschiedenes
Klima und mannigfaltiges Tier- und Pflanzenleben. Im nörd-
lichen Teile sind die Winter streng, die Sommer heiß. Wälder
und Steppen sind belebt von amerikanischen Löwen, Prärie-
wölfen, Büffeln, Truthühnern und Klapperschlangen. Unter
den Waldbäumen ist, außer den früher genannten, der Zucker-
ahorn wichtig. Im Anbau der Kulturpflanzen kann man
drei Zonen unterscheiden: Korn im N., Baumw o lle in der
Mitte und Zuckerrohr im S. — Vom atlant. M. über das
Missisippigebiet und die Anden bis zum stillen Ocean hin breiten
sich die Vereinigten Freistaaten von Nordamerika aus.
Die Bundeshauptstadt Washington liegt nebst den volk-
reichen Handelsstädten New-Jork und Philadelphia auf
der Ostküste, New-Orleans an der Mündung des Missisippi.
Die Bewohner dieser Staaten sind vorwaltend europäische
Ansiedler (Engländer, Deutsche u. a.); im Innern und W.
finden sich auch Indianer, im S. sind die Neger zahlreich.
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Extrahierte Personennamen: Euba
Extrahierte Ortsnamen: Brasiliens Bahia Mittelamerika Brasilien Europa Havanna Jamaica Haiti Nordamerika Baumw Nordamerika New-Jork Philadelphia New-Orleans
Die orientalische Geschichte.
I. Die Hamiten in Aegypten.
9. Das Land. Aegypten wurde im Alterthum nicht zu Libyen oder Africa gerechnet, von dem es auch hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit und der Bewohner verschieden ist. Dasselbe begann, wo der Nil schiffbar zu werden anfängt. Es erscheint als eine durch denselben gebildete durchschnittlich nicht über ein bis zwei Meilen breite und fast zweihundert Meilen lange Oase, die in dem Nildelta endet. Im Osten wird das Land von dem Meerbusen und der Wüste Arabiens durch ein unfruchtbares Gebirge getrennt, dessen röthlicher Granit, Sand- und Kalkstein brauchbares und dauerhaftes Material zu Bau-und Skulpturzwecken lieferten. Im Westen wird es von dem Sande der Wüste durch ein nach dem Thale zu schräg abfallendes, ödes und steiniges Felsplateau geschützt Die ungewöhnliche Fruchtbarkeit rührt vom Nil her, der Ende Juli, wenn der Schnee in den Quellgebirgen schmilzt, alles Land bis zu den Grenzgebirgen drei bis vier Monate lang in ein Meer verwandelt. Die Dörfer und Städte ragen alsdann wie Inseln hervor. Es bleibt davon eine schlammige Erdschicht zurück, die heute schon eine Dicke von 10 m hat. In wenigen Monaten ist eine so überaus reiche Ernte möglich, dass Aegypten im Alterthum trotz seiner starken Bevölkerung die ausreichende Kornkammer der alten Welt bilden konnte. Nach der Ernte tritt mit derselben Regelmässigkeit eine alles verdorrende Hitze ein.
Hier scheint der Mensch zuerst zu den Anfängen der Kultur: Ackerbau, Landvermessung, Schiffahrt und Handel gelangt zu sein. Schon Jahrtausende v. Chr. zeugte eine Menge blühender Städte und Dörfer von Wohlstand. Das regelmässige und heitere Klima, in dem Regengüsse selten waren, übte auf die Bewohner den wohlthätigsten Einfluss. Die Abgeschlossenheit des Landes begünstigte die Bildung eines eigenen Staats- und Kulturlebens.
10. Das Reich von Memphis. König Menes vereinigte zum ersten 3000 Male, soweit die Geschichte zurückreicht, um 3000 die Bewohner zu
einem staatlichen Ganzen. Die Hauptstadt war Memphis, wahrscheinlich gleich Men Neffer, d. h. Gartenplatz. Schon früh ist der Sinn 2500 auf riesenhafte Bauten gerichtet. Fünf Jahrhunderte nach Menes errichteten Chafra, Chufu und Menkera, welche Herodot Cheops, Chefrem und Mykerinos nennt, und welche zur vierten Dynastie nach Manetho gehörten, die drei grössten Pyramiden und versahen sie mit Schrift-
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32
2. Kinsiu, mit Nangasaki.
3. Sikok und Jeso. — (Sachalin russisch.)
1. Worin mag der Regenmangel eines großen Teils der Gobi-
hochebene seinen Grund haben?
2. Etwas über die chinesische Mauer, sowie Specielleres über
geistiges und materielles Leben der Chinesen und Japanesen!
3. Geschichtliches über die europ. Handelsfreiheit und Mission in
China und Japan!
4. Etwas über das Wesen des Buddhismus und die Lehre des
Confucius!
§. 20. Uord-Asien.
Die schneebedeckten, vielverzweigten Ketten des Altai,
als Nordrand des Hinterasiat. Hochlandes, beginnen nordöstlich
vom Becken des Balka sch-Sees und setzen sich vom hoch-
liegenden B a i k a l s e e an als „da-urisches Alpenland", dann als
ostsibirischer Gebirgszug (Jablonoi und Stanowoi) bis zum
Ostkap an der Behringsstraße fort; auch Kamtschatka ist von
Bergreihen erfüllt und sehr vulkanisch. — Nördlich und nord-
westlich fällt das ausgedehnte Hochland wellenförmig zum
großen sibirischen T i e f l a n d e ab, das von riesigen Strömen
wie Ob, Jenissei und Lena bewässert wird.— Im Norden
den eisigen Winden des Polarmeeres offen, und vom milden
Süden durch ungeheure Gebirgswälle getrennt, hat Sibirien
ein echtes Kontinentalklima mit zwei schroff entgegen-
gesetzten Jahreszeiten. Die längern Sommer der südl. Gegenden
lassen unsere mitteleurop. Pflanzen gedeihen; viel Wald und
Steppe. Der mittlere Landesgürtel ist reich an N a d e l h o l z -,
Birken- und Lindenwaldungen, vonzahlr. Pelztieren bewohnt.
Die baumlosen, sumpf- und nebelreichen Nordgegenden, mehr
als drei Vierteljahre mit Schnee bedeckt, bieten als Sommer-
vegetation fast nur unabsehbare Moos- und F lech ton-
st eppen, die „Tundren".
Die verhältnismäßig geringe Bevölkerung Sibiriens besteht aus
zahlr. Stämmen, die teils der mongol., teils der kaukas. Rasse ange-
hören und entweder Heiden, Muhamedaner oder Christen sind. Im
südl. Landesgürtel walten Viehzucht (namentl. in den Jschim- und
Barabinzcn-Steppen), Acker- und Bergbau, im mittlern Pelztierjagd,
im Norden Renntierzucht vor. Pelzwild, Holz und Mineralien (Pla-
tina, Gold und Silber) sind Hauptausfuhrartikel. Sibirien, größer
als Europa, gehört z. asiat. Rußland.
a. Wcftstbirien ist bewohnt v. Kirgisen, Samojeden und Russen,
letztere z. T. Verbannte. Wichtigste Städte: Tobolsk, Omsk und
Tomsk.
b. Ostsibirien, von Samojeden, Tungusen, Jakuten, Tschukt-
schen, Kamtschadalen und Russen bewohnt. Städte: Irkutsk, Kiachta,
Ochotsk. Hierzu die Inselgruppen: Neusibirien (im Eismeer, reich
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Extrahierte Personennamen: Kinsiu Sikok Lena
Extrahierte Ortsnamen: Sachalin China Japan Balka Kamtschatka Sibirien Sibiriens Jschim- Sibirien Europa Omsk Tomsk Ostsibirien Irkutsk Kiachta
56
als mäßighohes Küstengebirge von Venezuela bis
zur Insel Trinidad. — Vereinzeltes Schneegebirge v. Santa
Marta im Mündungstiefland des Magdalenenstroms.
Das Klima auf Feuerland u. der Westküste Patagoniens ist
zieml. rauh u. regenreich, in Chile besonders mild u. angenehm. Die
tropische Küste ist in Nordchile und Bolivia regenlos (Wüste Ata-
cama), nördlich davon reichlich v. d. trop. Regen bewässert. — Der
Pflanzen wuchs ist in Patagonien vorwaltend mittel-, in Chile
südenropäisch u. zeigt in den trop. Anden wesentlich folgende Gürtel, die
in entsprechender Höhe auch den übrigen ameritan. Hochländern der
heißen Zone zukommen:
1. Heiße Region der Palmen und Bananen, mit ewigem Grün
der Bäume und Sträucher. — Zuckerrohr, Kaffee- und Cacao-
baum; Pfeffer- und Cactuspstanzen.
2. Gemäß. Region der baumartigen Farne u. der Chiná-
banme. - - Unten Mais u. trop. Kullurgewächse, oben europ.
Getreidearten. — Das Lama.
3. Kalte Region der Cichen bis zur Schneegrenze (unter d. Äquator
— Höhe des Montblanc). — Unten europ. Getreide u. Laubholz;
daun zwergartige Bäume und Sträucher, endlich wenige Gräser
und Flechten. — Heimat des Kondor und des Vigognetiers.
8. Getrennt liegende Hochländer.
а. Das mäßighohe Hochland von Guyana enthält
zahlreiche meist von Nw. nach So. streichende Ketten. Da-
zwischen Ebenen, teils mit trop. Urwalde, teils mit Grasflächen
bedeckt.
б. Das mittelhohe Hochland von Brasilien besteht
aus mehreren urwaldreichen Ketten (Serra do Mar), am obern
Francisco u. Parana, westl. von d. Serra do Espinha^o,
aus waldlosen Hochebenen lcampos), begrenzt am atlant. Meer
ein schmales Tiefland und geht westlich, zwischen Tocantins
Madeira und Paraguay in wüstenartige hügelige Ebenen über. —
Tropenklima, nur durch Höhenlage und Seewinde etwas ge-
mildert; Urwälder mit Kautschuk-, Mahagoni- und Fernambuk-
bäumen und andern wichtigen Holzarten.
C. Tiefländer.
a. Die Waldebenen (Selvas) desamazonenstroms
bestehen aus ungeheuren Urwäldern, vom Marauon und
seinen zahlreichen Zuflüssen (Rio Negro, Madeira, Tocantins)
als den einzigen Wegen durchschnitten. (Delta-Insel Marajo.)
Glühende Hitze, reichlicher Tau und Regenmenge erzeugen die
üppigste Vegetation; riesenhafte Bäume, Fülle des mannig-
fachsten Laubes, Glanz u. Farbenpracht der verschiedenartigsten
Blüten, das dichte Gewirr der Lianen, die eben so wunder-
lichen als prächtigen Gestalten der Parasiten. Zur Regenzeit
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Extrahierte Personennamen: Heiße Francisco_u._Parana C. Tiefländer
61
bitteren haben Festlandsklima. Wald und Grasfläche auch hier
vorwaltend.
2. Das Alleghany-Gebirge streicht parallel der
Ostküste u. besteht aus niedrigen Parallelketten, von zahlreichen
Flüssen (Delaware, Hudson, Connecticut) durchbrochen. Wasser-
reiches Küstentiefland bis zur Halbinsel Neu-Schottland; Fels-
platten v. Labrador u. Neufundland. Der Lorenzstrom.
B. Tiefland.
Das große Flachland Nordamerikas umfaßt die Gebiete
des M i s s i s i p p i, der e a n a d i s ch e n Seen (Ober-, Michigan-,
Huron-, Erie- u. Ontario-See mit Niagarafall), ferner der nord-
westlich ziehenden Seereihen des brit. Nordamerika
(Winnipegsee mit Saskatchewan u. Nelsonfluß; Sklaven- u.
Bärensee mit Mackenzie). — Der ganze Raum zwischen Fels-
geb. u. atlant. Meer hat ein echtes Festlandsklima mit
längern, kältern Wintern u. kürzern, heißern Sommern, daher
geringerer Mittelwärme als Europa unter gleicher Breite. Das
Gebiet zerfällt natürlich wie staatlich in zwei Abteilungen:
а. Das Becken des Missisippi hat im Innern mei-
stens ebenen Boden, wird an der Missourimündung von den
„Ozark-Bergen" unterbrochen, steigt westlich allmählich zu den
Cordilleren an (Oberlauf des Missouri, Nebraska, Arkansas
und Red River), östlich aber in wellenförm. Hügeln zu den
Alleghanies. — Westlich von Ohio und Unterlauf des Missi-
sippi breiten sich unabsehbare Grasebenen aus, Savannen
oder Prairien genannt, die an den Höhen und Flußufern
von Wäldern umgürtet und in manchen Gegenden von präch-
tigen Baumgruppen und Blumenfeldern inselartig unterbrochen
sind. Wald- u. Steppenbrände; Prairiewölfe und Bisons. —
Östlich von den beiden Flüssen bis zu den Alleghanies hinaus
dehnen sich ungeheure Wald flächen aus, von Kulturfeldern
unterbrochen. Der südliche, heiße Küstenstrich meist sumpfig und
ungesund (Delta des Missisippi). — Eigentümliche Tierwelt:
Kuguare und Waschbären; Truthühner u. Wandertauben;
Klapperschlangen.
Nach den vorwaltenden Kulturpflanzen zerfällt die Osthälfte von
S. nach N. in folgende Gürtel:
1. Zone des Zuckerrohrs und der Pomeranze, mit
prachtvollen Wäldern von Magnolien u. Cypressen.
2. Zone der Baumwollenstaude und Feige.
3. Zone des Weizens u. mitteleurop. Obstes, mit
Zuckerahorn u. immergrünem europ. Laubholz.
4. Zone der nordeuropäischen Getreidearten und
Futterkräuter.
б. Das Becken der Eismeer-Abdachung, durch
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15
dehntes Tafelland. Vulkane und Erdbeben sind bis jetzt unbe-
kannt. — Die Flüsse, fast alle mit kurzem Lauf, fließen meist
nur zur Regenzeit; während des Regenmangels lösen sich die
kleineren (die „Creeks") in Ketten von Lachen und Sümpfen
auf und die größeren werden wasserarm. Ebenso erscheinen die
ziemlich zahlreichen Seen, z. B. der Torrens-See, in der
trocknen Jahreszeit nur als Sümpfe. — Das Klima ist im
allgemeinen trocken und gesund, im nördlichen Drittel des Fest-
lands tropisch mit Sommerregen, im südlichen Teile gemäßigt
mit Winterregen. — Die einheimische Pfl anzenwelt, im
nördl. Teile tropisch (Palmen), ist in den übrigen höchst eigen-
tümlich und von der aller andern Erdteile durchaus abweichend.
Große Einförmigkeit: vorherrschend Myrten- und Akaziengewächse
mit laugrünen senkrecht stehenden Blättern; Grasland und Busch-
land (Scrub); wenig Nahrungspflanzen. — Ebenso eigentümlich
erscheint die Tierwelt, bei Mangel an größeren Säugetieren
ausgezeichnet durch Beutel- und Schnabeltiere, Emu und schwarzen
Schwan. — Die gar nicht zahlreichen und überdies in Ver-
minderung begriffenen Eingebornen, Papuas oder Austral-
neger genannt, umherschweifende Wilde von brauner bis schwarzer
Farbe, zerfallen in zahlreiche, einander oft bekämpfende Stämme
mit ebensoviel Sprachen; Dämonen- und Gespensterglaube ist
ihre Religion, indes sind sie einer gewissen Bildung fähig.
Die Ansiedler aus Europa sind meist Briten und Deutsche;
Sprache, Kleidung, Sitten re. in den Kolonien vorwiegend
britisch. — Landwirtschaft, Bergbau, Handel.
Das Festland wurde 1606 durch einen Holländer entdeckt;
die eigentliche Kolonisierung durch die Briten erfolgte aber erst,
nachdem Cook 1770 die Südostküste näher erforscht hatte. Jetzt
zählt das Land 5 Kolonien, die, sämtlich englischer Besitz,
meistens in schnellem Aufblühen begriffen sind und in denen
europäische und nichteurop. Haustiere und Kulturpflanzen treff-
lich gedeihen. Etwa 1 lj2 Mill. Bewohner, aus den Inseln
etwa 3 V2 Mill.
1. Queensland, den No. des Landes bis zur Torresstr. um-
fassend, also mit trop. Natur. — Brisbane, Hptst. am Fl. gl. N.
2. Ncu-Snd-Wales, südlich daran grenzend, mit hafenreicher
Küste. Weide-Distrikte im Innern des Landes; Steinkohlen.
Sydney, 140,000 E., am Port Jackson, Hptst., Univ., Handel.
Bathurst, auf d. Westseite der Blauen Berge; Goldwäsche-
reien.
3. Victoria, zwischen Murray u. Baßstr., mit äußerst frucht-
barem, weiden- und goldreichem Boden.
Melbourne, 200,000 E., am Port Philipp, Hptst. mit be-
deutend. Handel.
4. Süd-Australien, vom Spencer- und Vincentsgolf nördlich
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Extrahierte Personennamen: Ncu-Snd-Wales Jackson Victoria Murray Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Beutel- Europa Queensland Brisbane Sydney Hptst Bathurst Melbourne
20
Ein bedeutendes Alpenland, östlich jäh zum tiefen Küstensaum
abfallend. Infolge reichlicher Bewässerung und milden Klimas
große Fruchtbarkeit. Pflanzenwelt in den niedern Regionen
tropisch (Heimat des Kaffeebaums), in den höhern südeuropäisch;
Reichtum an echtafrikan. Tieren wie an europ. Haustieren; im
O. große Salzlager. Bewohner teils den Arabern verwandt,
teils Reger, mit alter aber sehr gesunkener Kultur; zum Teil
christlich. Landwirtschaft, Gewerbe, Handel. Hptst. Gondar.
— Im S. die krieger. Galla gefährliche Nachbarn.
b. Nubien, das mittlere Stufenland des Nils, ist in dem
fast regenlosen mittlern und nördl. Teil wüst und fast nur im
Nilthal anbaufähig und bewohnbar. Beim Hauptorte C h a r t u m,
auf der südlichsten, höchsten Terrasse (Sennaar), die Vereinigung
des Blauen und „Weißen Nils" (Bahr-el-Abiad), welcher letztere
im Ukerewe-See entspringt. Nilwasserfälle. Heißes Klima;
tropische Pflanzen- und Tierwelt; zum Teil große Fruchtbarkeit
des Nilthals. Muhamedan. Urbevölkerung, ein Mittelschlag
zwischen Arabern und Negern; daneben eingewanderte Araber.
Das Land ein Teil des türkisch-ägyptischen Reiches. — Aus-
fuhr von Elfenbein, Gummi, Strauß- und Marabutfedern. —
Bei Schendy Pyramiden und Tempelruinen; letztere auch im
nördl. Nubien. — Das Steppenland Kordofan, im W. des
w. Nils, unter ägyptischer Herrschaft.
e. Ägypten, das niedrigste Stufenland des Nils, besteht
aus zwei wüsten, großenteils sandbedeckten Hochebenen (arabische
und libysche Wüstenplatte), zwischen denen sich das 2 bis 3
Meilen breite gesegnete Nilthal in Meridianrichtung dahin-
zieht, das sich nur in der Mündungsnähe, in dem sumpfigen
aber fruchtbaren Delta, erweitert. Außerhalb des letztern ist
das Land fast regenlos und die außerordentliche Fruchtbarkeit
des Nilthals eine Folge des durch die trop. Regen verursachten
Nilaustritts und des marinen Klimas. Das Steigen des
Wassers beginnt etwa mit der Sommersonnenwende, im September
steht es am höchsten, und seine wunderbaren Wirkungen werden
durch Kanäle und andere Bewässerungsanstalten, die das Wasser
bis an die Wüstenränder leiten, noch besonders verstärkt. Einen
kleinen Teil des Jahres (im Juni) ist Unterägypten eine Wüste
voll heißen Staubes (Südwind Khamsin); dann Monate lang
gleichsam ein einziger See, aus dem Städte und Dörfer insel-
artig hervorragen; endlich ein üppiger Garten.
Die Bevölkerung besteht vorzüglich aus muhamed. Arabern
(seßhafte — Fellahs; nomadisierende — Beduinen), nächstdem aus christl.
Kopten (Nachk. d. a. Ägypter). Viehzucht, Ackerbau (Weizen, Reis,
Baumwolle, Indigo), aufblühende Industrie u. Volksbildung, be-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
22
Gebirgsland wie von fruchtbaren Flächen unterbrochen. Hohe
Dünen u. Meeresversandung a. d. Westküste. Das fast regen-
lose Klima äußerst heiß und infolge der Trockenheit und Schatten-
losigkeit wie des glühendheißen Samums für Europäer ge-
fährlich ; die Nächte kühl oder kalt. Quellen, Brunnen und
vereinzelte Regen erzeugen in den Thälern (Wadis) zahlreiche
Oasen, charakterisiert durch die D a t t e l p a l m e; im N. weite
Flüchen mit dem als Kamelnahrung und Brennmaterial wichtigen
„Schih-Gebüsch" bedeckt, im W. mit Salzpflanzen. Große
Armut an Tieren; das Kamel das wichtigste.
Die wesentlich muhamed. Bevölkerung besteht in der „libyschen
Wüste" (östl. v. Fessan) aus Tibbos (Tebu), in der „Sahei" östlich
aus Tuaregs, westlich bis zum Meer aus Berbern; sämtliche
Stämme sind für die Karawanen entweder Schützer oder Bedränger.
Wichtiger Salzhandelnach d. Sudan.— Bedeutende Oasen: Fessan,
mit d. Hauptorte Mursuk u. von Tripolis abhängig; Siwah (O. des
Jupiter Ammon), zu Ägypten gehörig.
1. Worauf beruht das Vorhandensein der Sahara?
2. Welcher Mittel bedienen sich die Franzosen, um das Kulturland
in Algier zu vermehren?
3. In welchen Beziehungen ist der Charakter Afrikas ein einfacher
zu nennen und in welchen nicht?
4. Woher rührt die bedeutende Wärmeentwicklung des Erdteils?
5. Einfluß des Samums auf das Klima Europas!
§. 15. Afrikanische Inseln.
a. Im indischen Meere:
1. Madagaskar, größer als Deutschland, durch den Kanal
v. Mozambique von der gleichnamigen Küste getrennt, steigt von meist
niedrigem Küstensaum zu Hochebenen und bedeutenden Gebirgen empor,
ist wasser- und waldreich, hal trop. Pflanzenwuchs. Die meist heidn.
Bewohner (Madagaffen) den Malayen verwandt. Landwirtschaft, Ge-
werbe. Erbliches Königtum. Missionen. — Hptst. Tananarivo.
2. Die Maskarenen: R6 union sranzös. und Mauritius
engl.
3. Die Seschellen lengl.), die Comoren (z. Th. sranzös.)
und die I. Socotra (zu Mascat gehörig; beste Aloe).
d. Im atlant. Meere:
1. St. Helena, mit steilen Felsufern, aber nicht unfruchtbar
(Napoleons Tod 1821), und Ascension (Himmelfahrtsinsel), ein öder
Fels; beide engl.
2. Guinea-Inseln.
3. Capverdis che I., azo rische I. (vulkan.) und Madeira
(liebl. Klima) — sämtlich portugies.
4. C an arische I., darunter Canaria, Teneriffa (Pic) u.
Ferro; höchst angenehmes, gesundes Klima und üppige Vegetation;
Canarienvögel; — spanisch.
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Extrahierte Personennamen: Ammon Helena Napoleons Capverdis
Extrahierte Ortsnamen: Tripolis Sahara Algier Afrikas Europas Madagaskar Deutschland Mozambique Mauritius Napoleons
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das Langenthal des Jordan, der in der Nähe des Hermon
entspringt und durch die Seen Merom und Genezareth hin
in den Asphaltsee oder das Tote Meer fließt. Die „syrische
Wüste" östlich bis in die Nähe des Euphrat; Oase von Tadmor
(Palmyra). — Das Klima ist im ganzen mild, die Hitze an
den Küsten durch Seewinde etwas gemäßigt. Die Pflanzen-
welt ist reich und schön; fruchtbare Felder und Pflanzungen
am Abhang des Libanon; Orange, Weinstock, Ölbaum und
Dattelpalme; im Frühling herrliche Blumenfelder auf den
wellenförmigen Hochebenen und in den Thälern Palästinas.
Die geringe Bevölkerung des Innern: meist nomadische Araber;
Drusen u. christliche Maroniten im Libanon. Ackerbau, Vieh-
zucht und Handel. Die Hafen- und Handelsstädte Tripolis und Beirut
stehen mit den Binnenstädten Damask (Seidendamast) und Haleb
durch Karawanen in Verbindung. — Die historisch wichtigen Örter
Palästinas, namentlich auch Jerusalem, sehr gesunken; zahlr.
Ruinen. — Syrien, im Altertum viel kultivierter und blühender, ist
eine türk. Provinz.
3. Mesopotamien, das Thal des Euphrat, Tigris und
Schat-el-Arab, ist im Nw. hoch gelegen und wegen Regen-
mangels großenteils öde, in dem durch Überschwemmungen und
Kanüle bewässerten südöstlichen Teil dagegen teilweis sehr
fruchtbar. Nach Klima und Pflanzenwuchs Syrien»verwandt.
Bewohner: muhamedan. Araber u. Kurden, letztere zum Teil
christlich. Karawanen- u. Seehandel. Türk. Provinz. — Hauptteile:
a. Al Dschesiray, die Nordhälfte der Thalmulde, mit Mosul
(daher Musselin). — Ruinen v. Ninive.
h. Irak Arabi (Babylonien), die Südhälfte, mit Bagdad
und Basra. — Ruinen von Babylon.
e. Kurdistan (Assyrien), meist auf den nördl. Bergterrassen,
mit Diarbekr.
4. Kleinasien (Anadoli) steigt in seinen Randketten,
z. B. dem Taurus im So., bis über die Schneegrenze
empor und breitet sich im Innern zu einer wellenförmigen
Hochebene aus, die vom Kisil Jrmak durchflossen wird.
— Es hat heiße Sommer und kalte Winter, ist zwar in vielen
Gegenden baumlos und steppenartig, aber in den wasserreichen
Strichen, besonders in der Nähe der Gebirgsränder, äußerst
fruchtbar. Salzseen. Erdbeben.
Die Halbinsel ist teils von Muhamedanern, besonders Osmanen,
teils von Christen, namentlich Griechen und Armeniern, bewohnt.
Verarbeitung und Verkauf der Landesprodukte, als Wolle, Opium
und 'Meerschaum, beschäftigt vorzüglich die Bewohner der Städte,
unter denen Smyrna, Brussa, Skutari, Trapezunt, Angora
und Sinope (als bester Hasen) sich auszeichnen, — während die
Landbewohner Ackerbau und Viehzucht treiben. Türkische Provinz.
In der Nähe Kleinasiens liegen die türkischen Inseln Cypern,
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