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1. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 366

1790 - Halle : Gebauer
z66 Europa. 3) Das kuriiche auf der Nordostseite, inner- halb der kurischen Nehrung. Es ist 7 Meilen breit, und i$ Meilen lang, und mir der Ostsee durch das Tief bey Memel verbunden. Luft: sehr veränderlich, mit stark abwechselnden Win- den, im Winter kalt, im Sommer bisweilen sehr heiß, im Herbste sehr feucht mit dumpfigten Nebeln. Die Kalle ist sel- ten lange anhaltend, wiewol im Januar-und Februarmonate sehr heftig. Boden: größtenteils eben, gegen O. und S. bergicht, wal- dicht, und in Süden voller Landseen. Der höchste Berg in Preu- ßen ist im deutschen Samland, der (Aalrgardern; seine Höhe ist aber kaum 500 Fuß in senkrechter Höhe. Oie kunsche Neh- rung, eine lauge Landzunge, und die frische Nehrung sind sandigt, und unfruchtbar. An beiden hat der aus der Ostsee ausge- worfene Sand, theils einzelne Stellen des urbargemachten Landes bedeckt, theils Bäume wieder mit Sande überschüttet. Auf der kurischen Nehrung waren sonst 1-0 Fischerdörfer; j<%t sind ihrer nur 9, nachdem eines davon von dem Sande verschüttet worden. Die Versandung nimmt bey den noch vorhandenen Dörfern immer mehr zu. Sarkau hatte vor i Ojahren noch gute Küchengärten, und kann jetzt keinen davon aufweisen. Die 3 darauf erbauten Kirchen stehn nebst den dazu gehörigen Wohnungen in der größ- ten Gefahr, theils im Sande begraben, theils von Gewässern verschlungen zu werden. Landesprodukte: (s. 2. Th. S. I! 2.) Viehzucht wird mit vielem Flciß'e betrieben. Schafböcke sind hier mit und ohne Hörner; man hat ansehnliche Rindviehheerden. In den preußi- schen Stuktereyen findet man die schönsten Pferde. Insonderheit ist das königl. Stuttamr zwischen Stallupohnen undszirgupöh- nen, im Litthauischen, eine sehr nützliche Anstalt; jährlich wer- den daraus gegen 100, bisweilen auch mehrere Pferde ver- kauft, von denen manche mit 3 — 40o Dukaten bezahlt werden. Zahme und wilde Schweine, Hirsche, sind in Menge zu finden. Seehunde (Robben) sind sehr gewöhnlich; aber Biber sind jetzt seltener. Wölfe bemerkt man zuweilen in kalten Win- tern und bey vielem Schnee; Bären sind in der Gegend an der Netze. Preußen hat auch Elendrhtecez von diesen wird das Mark

2. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 385

1790 - Halle : Gebauer
Holland. 385 Hofes, in einem niedlichen natürlichen Walde, dem einzigen in Holland mit hohen rmd starken Bäumen. Hier ist der schöne Ormucnsaal, mit einer Kuppel, die oben offen ist. Zu ist eine Menagerie des Fürststatthalters, wo man bisweilen die seltensten Thiere aus allen Erdtheilen cmrrifft. Auf der Insel Vorn liegt die Festung Helvoebslms, welche ein Schiffwerft und einen vortrefflichen Hafen hak, der mitten in die Stadt hereingeht. L) ^lordhylland nebst westfrr'eslaftd. Weststriesland nimmt davon den nördlichsten Theil ein. Eö ist bcynahe eine Insel, und ist fast ganz von der Nord» und Südersee umgeben; nur an der Südseite ist es durch eine Land- enge mit Südholland verbunden. An der Nordseite sind hohe Damme oder Sandhügel» a) Alcmacr oder Alcmar, eine grosse Stadt, hat über 7000 Häufte und viele breite Canäle. Die Ein- wohner treiben einen starken Handel mit Getreide, Käse und Butter. b) Hortt, an der Südersee, mit breiten, graden Stra- ßen, und mit einem guten Hafen. An der Landseite ist sie be- festigt. Es wird hier ein starker Handel mit Butter und Käse getrieben, überdis ist hier der Hauptsitz mannigfaltiger Fabri- ken, die seit einigen Jahren auf Veranlassung der Harlemec Gesellschaft zu Verbesserung der Manufacturen angelegt sind. Die Wollenmanufacturen, dietapetenmahlereyen und Drucke- reyen scheinen vorzüglich zu gedeihen. Manche andre sind ms Stecken gerathen. c) Enk!)Ulzen, an der Südersee, hat über 2ooo Hau- ser, einen Hafen, und ist befestigt. Außer dem starken Schiff- bau werden hier die Salzsiedereyen stark betrieben, wozu das Salzwasser aus der Nordsee hieher geführt wird. cl) Edam, nicht weit von der Südersee. Ehemals wurde hier ein großer Handel mit Käsen getrieben, daher auch noch aller Käse, welcher in Nordholland gemacht wird, eduin- scher geneynt wird. Jetzt haben die Einwohner viel Nahrung vom Schiffbau, von den Salzsiedereyen und Thcan- brennereyen. B b 3 c)

3. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 391

1790 - Halle : Gebauer
Holland. 391 hier vortreffliche Schriftgießereien, die noch viele Druckeroffi- cinen in Europa mit ihren Lettern versehen. Ueberhaupt ver- arbeiten die holländischen Fabriken und Manufacturen die Pro- dukte fast aus allen Ecdgegenden. Doch haben viele Fabriken, besonders die Seiden - Gold - und Tuchfabriken in den neuesten Zeiten sehr abgenommen. Die holländischen Leinwebeceyen, welche die feine, weiße, haltbare Leinwand liefern, haben sich noch am besten erhalten; außer diesen die Schneidemühlen zu Balken, Bohlen, und Brettern, wozu das Holz aus der Pfalz geholt, und auf dem Rheine nach Holland gebracht wird. Der Schiffbau ist auch noch wichtig, wiewol jetzt weniger als sonst. Im vorigen Jahrhunderte brauchten die Holländer zum Herings- fange auf 2000 Schiffe, und 450000 Menschen. Jetzt ist die Zahl der Heringbuisen (so nennt man die dazu gebräuchlichen Schiffe) kaum 150 , und diese Fischerey nährt höchstens 20000 Menschen. Der Wallfisch - und Kabljaufang war ehe- mals für Holland ebenfalls wichtig. Im Jahr 1765. gingen noch 151. Schiffe nach Grönland und 59 nach der Straße Davis; aber seit diesem sind jährlich nicht über 100 abgesegelt. Im Jahr 1777 haben 42 holländische Schiffe 178 Fische, und 7990 Fässer Speck ans der Straße gebracht. Ein wesentli- cher Reichthum in Holland besteht in großen Capitalien, die an Engländer, Franzosen, Deutschen, Schweden, Russen re. ausgeliehen sind, von denen sie jährlich Zinsen als einen gewis- sen Tribut erhalten. Man rechnet im Jahr 1784. diese ganze Summe auf 622 Millionen. Da fast alle Lebensmittel in hohem Preise stehen, so müs- sen die Handarbeiter u. a. auch theucer bezahlt werden, als an- derwärts. Der geringste Arbeiter bey den Schiffswerften der holländisch ostindischcn Compagnie erhält täglich l holl. Gulden, dahingegen Arbeiter von der ersten Classe in den französischen Ha- fen nicht höher besoldet werden. Und noch steigen die Preise aller Sachen. Ein Stück Land bey Nimwegen, welches vor 100 Jahren mit 100 Fl. bezahlt wurde, kostet jetzt unangebaut 1600 Fl. Handlung: Die Handlung der Holländer erstreckt sich über alle Theile des Erdbodens, ohnerachtet sie in neuern Zei- ten auf die Hälfte geschwächt ist. Aus den Niederlanden wird ausgeführt: Butter, Käse, Heringe und andre Fische, Hanf, Flachs, Wolle, Brandwein, Del, Salz, Färberröthe, Zin- nober,

4. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 417

1790 - Halle : Gebauer
4*7 Frankreich. 50 Personen n Jahr gearbeitet. Ec soll soooovthaler ge- kostet haben. Außer der Domkirche sind hier 5 katholische und 7 lutherische Pfarrkirchen, und 6 Klöster, auch eine Artillerie- schule. Unter mehrern Straßburger-Fabriken bemerken wir vor- nehmlich die berühmte Porcellanfabrik. Man findet überdis auch g 6 Tabakfabriken, die über tausend Menschen beschäftigen, eine Fajencefabrik, eine Wachsbleiche, eine Segeltuchfabrik rc. Straßburg hat geschickte Gold-und Silberarbeiter. Jähr- lich sind hier 2 fceye Messen. Der Hauptgegenstand des straßburgischen Handels ist der rohe und verarbeitete Taback, wiewol ec vor 40 Jahren wichtiger war. Man rechnet, daß im Jahr 1778. für 1 Million Livres Elsassischer Tabak aus- wärts verkauft worden. — Zur Bequemlichkeit der Einwoh- ner ist hier eine kleine Post, wie in Wien und Paris. 48) Zabertt, am Flusse Sor, in einer angenehmen Ge- gend, die gewöhnliche Residenz der Bischöfe von Straßburg» Schloß, Garten und Park des Fürstbischofs sind sehenswürdig. Auf einer Insel im Garten ist ein sogenannter Ackosk, ein prächtiges pyramidenförmiges Gebäude im sinesischen Ge- schmacke. 49) Buclysweiler oder Bischweiler, in der Herr- schaft Lichtenberg, welche dem Landgrafen von Hessen - Darm- stadt gehört. Sie hat 450 Häuser. Man verfertigt hier Tuch, Leinwand, Zwillich, Saffian. Im Amte Lemberg ist Pirmasens, eine Stadt, die gewöhnliche Residenz des jetztregierenden Landgrafen von Hessen» Darmstadk. 50) Colmar, an den Flüssen Fecht und Lauch, mit ungefähr 8ooo Einwohnern, in einer Gegend, wo viel Wein und Taback gebaut wird, womit die hiesigen Kanfleute einen einträglichen Handel treiben. Hier ist unter andern eine starke Kattun-und Jndiennefabrik, die den Namen einer kö- niglichen führt, und über 600 Arbeiter hält. Die hiesigen Wochenmärkte werden von Leuten aus 400 Orten besucht, die sämmtlich gewöhnlich au dem uehmlichen Tage wieder nach Hause kommen; ein Beweis der starken Bevölkerung dieser Gegend. Bey Befforr bricht ein besonders schöner Granit, der aber so hart ist, daß 2 Männer des Tages nur 2 Linien sägen können. Zu einem Tischblatte von 4 Schuh braucht man ein ganzes Jahr, da sonst eines von Marmor in ,4 Tagen fertig Dd z ist.

5. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 423

1790 - Halle : Gebauer
Italien. Savoyen, Oberilallen. 4rz Das Herzogthnm Savdyett. E)ranzen. G. N. Frankreich und Helvetien; g. O. das Walliserland und Piemont; g. S. Piemont und Frankreich; g. W. Frankreich. Flüsse, (s. 2. Th. S. 12z.) Boden und Luft. (eb. das.) In Osten ist -er kleine Gt. Bernhard und der Cents oder Gents. Die obere Fläche dieses Berges besteht eigentlich aus einem unebe- nen 2 Stunden langen Thale, welches gegen Morgen und Abend mit noch viel höheren, mit ewigem Schnee bedeckten Berg- spitzen umgeben ist, von denen öfters im Frühjahre große Klumpen Herabrollen. Im Sommer dient diese Oberfläche ji» einer schönen nahrhaften Weide. Vom Anfänge des Inn. bis im Septemb. treiben die Nachbarn ihr Rindvieh herauf. Auf den Seiten ihrer Wohngebäude sind kleine Kammern, wor» innen die Hirten Käse machen. Pilgrimme und Reisende, Se- rien ein Unfall auf ihrer Reise begegnet, finden hier auch Kn Hospital. Am Ende dieser Fläche ist ein See, worinnen Fo- rellen bisweilen von 15,16 Pfund sind. Der hohe tvlont* blanc, ( weiße Berg) der höchste Berg auf unserer Halbkugel, ist 13428 Schuh hoch über die See erhaben. Vom Fuß bis an den Gipfel ist er mit einer Eisrinde bedeckt. Nach einer rienen Nachricht nimmt er an Höhe zu. Man ficht schon seit einigen Jahren seinen Gipfel aus einigen Häusern in Lau- sanne. — Ohuecachtet des felfichreu und an sich unfruchtba- ren Bodens in Savoyen, wird das Land mit deutschem Fleiß, wie im Tirolischen rc., bearbeitet. Die Luft ist sehr verschie- den. Wenn tue Erndte zu Montmeliarr und Chamber? zu Ende des Iunius schon vorbey ist, so findet man m dem Gebürge den Roggen kaum in der Blüthe. Landesprodukte. ( s. 2. Th. S. 124. ) Hiezu kom- men Kupfer und Marmor. In einer Gegend von Tarentaise find Bienen in solcher Menge, daß von hier der größte Thei! dieser Provinzen mit Honig versorgt wird. Landesregierung. Victor Amadrus Maria, König von Sardinien, Herzog von Savoyen, rc. Städte

6. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 487

1790 - Halle : Gebauer
Italien. Sicilien. 487 rausch eines zerrißnen Papiers einen weit größer» Schall, als man erwarten sollte. 8) Catania, jetzt die geschmackvollste und vielleicht die prächtigste Stadt in Sicii'.en, am Fuße des Aetna, welche schon mehrmal das Schicksal von Herculan und Pompeji er- fahren hat. Im. Jahr 1693. wurde sie durch ein Erdbeben gänzlich zerstört. Nach diesem ist sie wieder ganz neu und regel- mäßig mit breiten, geraden und langen Straßen aufgebaut worden. Fast alle Gebäude, sowol geistliche als weltliche, sind wegen Furcht vor dem Erdbeben niedrig, aber doch mit guter Bildhaucrarbeit geziert. Die Vorderseiten sind von wei- ßen Steinen, die um Syracus gebrochen werden, sich leicht be- arbeiten und wie Holz zersägen lassen. Sie bestehn aus einer unzähligen Menge von Schaalthieren aus der See. Die Stadt hat 40—-^Oooo Einwohner, einen Bischof, 1 Abkey, 14 Eongregalionen, 2-; Klöster, 37 Brüderschaften, 4 Con- servatorien, em Hospitium, eine Einsiedeley, ein Hospital, ein Waiseuhans, ein zahlreiches Seminarium für Geistliche, und eine Universität. Das hiesige adliche Collegium ist eine der besten Erziehungsanstalten in Italien, worin 30 junge Adliche fceyen Unterricht und freye Erziehung genießen. In Catania ist auch eine Künstlerschule. Die hiesige Dsmktvche ist die schönste und größte auf der ganzen Insel. Unter derselben bat mau erst vor einigen Jahren ein ansehnliches altes Bad entdeckt, welches auf 4 großen Pilastern ruht und in verschiedene Kam- mern und Gange abgetheilt ist. Mitten auf dem Platze vor dieser Kirche steht auf einem schönen marmornen Fnßgestell ein Elephant von Stein oder Lava des Aetna, welcher auf dem Rücken eine Pyramide von orientalischem Granit trägt, die mit verschiedenen Figuren versehen ist. Sehenswürdig ist das Museum des Prinzen von Biscari, worin man einen reichen Vorrath von Antiken, Medaillen, Gemahlden und Naturalien findet. Man treibt hier eme» einträglichen Handel mit Korn, Gerste, Wein, Seide, alcalischem Salze, und andern Pro- dncten. In Catania verfertigt man gute Bernsteinarbeiten, so wie der Bernstein selbst, der nirgends häufiger in Sicilien als um Catania gefunden wird, einen beträchtlichen Handelszweig der Catanesec^ausmacbt. Die Seidenmanufacturen ernähren viele Menschen^ die hiesigen Seidenwaaren halt man für die besten in Sicilien, denen nichts als dw achte neue Farbe ausländi-

7. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 490

1790 - Halle : Gebauer
490 Europa. Es wird Mnflone genennt, und kommt dein Schlafe sehr nahe. Sie leben in Rudeln von Hunderten bey einander, der älteste und stärkste ist gemeungluch der Anführer. Sie sind leicht zu zähmen. Man nrbiet ste ab, den Pferden und Menschen nach- zufolgen. Rebhm-er sind so häufig, daß sie gar nicht selten eine gewöhnliche Speise eines Tagelöhners sind. Störche sind hier ganz nnbekandt. Fische sind in Flüssen, Teichen^ und im Meere. Unter allen hiesigen Fischarten bemerken wir vornem- lich den Thunfisch, welcher den wichtigsten Artikel der Hand- lung und Oeconomiesardiniens ausmacht. Ohnecachtetsar- dinien nicht eben mit Holze reichlich versehen ist, so findet mm» doch einige beträchtliche Waldungen, dre ans lauter Eichen be- stehn. Einen besonder» Werth hat die Stroheiche in Sardinien, und insonderheit in der Provmz Olcastra, wo wenig Ackerbau getrieben wird. Hier ist man gewohnt Eicheln zu sammle», und hicmit das Roggenbrod zu ersetzen. Die Einwohner in die- ser Gegend find damit zufrieden, und finden in ihren Eicheln, ans denen sie einen Brey zubereiten, eine schmackhafte Speise, welche sie gegen das vortrefflichste Getreide der benachbarten Gegend gleichgültig macht. Melonen sind im Ueberfiuß. Die soge- nannten Mohrenfeigen können unter die wohlfeilsten Früchte dieser Insel gerechnet werden. Es giebt hier auch Nüsse, Ca- stanien, Aepfel, Birnen und Pflaumen, aber nicht sonderlich viele. Das hiesige Obst ist nicht von so gutem Geschmacks als in Deutschland. Im nördlichen und gebürgichten Theile geräth cs indessen besser, als im untern. Man sieht viele Palmbänme, doch ohne Früchte. Das Sardinische Korn wird in den mittelländischen Häfen vorzüglich gesucht und verkauft. Dazu kommen noch Bohnen, Safran, Tabak, Banmöhl, aber nicht in großer Menge. Wein wird häufiger verführt; und Käse wacht einen der beträchtlichsten Gegenstände des aus- wärtigen Handels ans. Die Corallen werden seit vielen Jah- ren von den Genuesern und vornemlicb von den Neapolitanern gefischt, und meistens nach Livorno verkauft. Oer Seidenbau wird mittelmäßig betrieben. Marmor, Jaspis, Achat und Earniol finden sich auch an mebrern Orten. Von Eisen-und Silberbergwerken werden nur wenige benutzt. An Salzwerken ist Sardinien so reich, daß das Salz fast nichts mehr als die Fracht kostet. Gesundbrunnen und warme Bader fehlen in Sardinien nicht; sie werden indessen wenig geachtet. Oie - * ' , Be-

8. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 510

1790 - Halle : Gebauer
5 io 46 Reihen gestellt sind und von 24 Reihen durchkreuzt werden. Der Hauptaltar ist mit 8 Säulen von Jaspis geziert. Seine Krone und übrige Zicrathen von Bildhaueratbcit, sind von eben dem Steine. Der ehemalige pallafi' der Maurischen Könige ist in eine Stutterey verwandelt worden. Man hat darin Pferdeställe angelegt, die reinlich , Helle und über 200 Schritte lang sind. Gewöhnlich findet man darin über 2oo andalusische Pferde. Ihr Stammbaum wird mit vieler Sorgfalt aufbewahrt, von jedem sieht das Alter und der Name in seinem Räume ungeschrieben. Die hiesigen Sammt- und Seidenfabriken sind einträglich. Noch mehr ist die Stadt berühmt wegen ihrer? schönen Pferde, und'wegen des hier ver- fertigten Corduans, welches in Spanien weit besser zubereitet wird als in Deutschland» In dieser Gegend findet man einen rochen Thon, aus welchem zierliche Trinkgeschirre gemacht werden. Wenn man Wasser hineingießt, so geben sie einen solchen Geruch von sich, als trockne Erde, wenn es im Som- mer regnet. Das Wasser seigt durch die Krüge, und erhalt sich stets frisch. Die spanischen Frauenzimmer sind so außer- ordentliche Liebhaberinnen von diesen Gefäßen, daß sie nicht nur Scherben davon in ihre Dosen legen, um dem Taback ei-. neu angenehmem Geruch zu geben, sondern auch Krüge und aridere Gefäße hievon in ihren Eabinettcn wie Porcellan auft sicllen, und zuweilen Wasser darauf gießen, wodurch ein fri- scher Erdgeruch verbreitet wird. 18) Earthagena, in einer herrlichen Gegend, am Ende eines Meerbusens, mit einem bequemen Hafen, welcher von ei- nigen Festungswerken beschützt wird. Die Stadt hak über 28000 Einwohner, 7 Klöster und ein Schiffbauwerft. Das Zeughaus ist ein weitlänftiges Gebäude, und mit allem, was zu Ausrüstung der Schiffe dient, sehr aut vergehn. Je- des Schiff hat im Zeughause sein besonderes Magazin. Ge- wöhnlich arbeitet eine beträchtliche Anzahl Menschen in den verschiedenen Magazinen und Werkstätten, welche Stricke, Schmiedearbeiten rc. machen. Einige werden für ihre Arbeit bezahlt, andre sind Maurensklaven und Verbrecher, die zu den Galeeren verdammt sind. Man findet hier auch eine starke Anzahl Weberstühle zu Segeltüchern. Die Einwohner treiben ferner starken Handel mit Seide. Me Jahre lau- \ x fcn

9. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 512

1790 - Halle : Gebauer
)°r2 Europa. Einwohner, und ist nach eben der Art wie Carolina gebaut^ doch find die Häuser kleiner. Nach diesen folgt die Stadt £.Ul{Wt4* Seit einigen Jahren haben indessen diese Colo- riieörtec sehr viel von ihrem blühenden Zustande verlohren, ei- nige sind ganz ohne Einwohner. In dem Gebürge von ^uctt ist unter anderm wilden Geflügel besonders eine ungewöhnliche Menge von Rebhünern, so daß man auch hier Pfannkuchen von Rebbünereyern eben nicht selten findet. 20) Murcia, die Hauptstadt in Murcia. Die Se- gura fließt durch die Stadt, und hat eine schöne Brücke und emen prächtigen Kay. Die Aatpedralkirche ist geräumig. Der Altar darin ist von massivem Silber, und die Stoffen daran find damit überzogen. Man verfertigt hier Taffet und seidne Schnupftücher. Die hiesige Salpeterfiederey ist sehr groß. Nicht weit von der Stadt find die berühmten Bäder von Archeua. 21) Oviedo, Hauptstadt in Asturien, mit einer Uni- verficht. 22) Badajoz, Hauptstadt in Estremadura, an der Guadiana, der Sitz eines Bischofs, eine Granzfestnng gegen Portugal; ist befestigt, hat 12 Klöster und 6000 Einwohner. Die Brücke über die Guadiana hat 26 Bogen. 23) Saragossa, Hauptstadt iu Arragonien am Ebro, der S>tz eines Erzbischofs, Jnquisitionsgerichts und einer Uni- versität. Sie hat 2 Domkirchen. Die Kirche der heil. Ett- crattñ ist wegen ihrer Catacomben berühmt, welche eine zweite Kirche ansmachen, die auf 32 Säulen ruht, von denen einige aus Jaspis find. Seit dem Jahre 1787. ist hier eine Deconomie - und Handelsschule, und eine Aeichnungs- und Ackerbauschule. 24) Pamplona, am Fuße der Pyrenäen, die Hauptstadt iu Navarra, hat eine Univerfität und eine gute Citadelle. 25) San Sebastian, auf einer Halbinsel in Guipúz- coa, ,st befestigt. Sie hat einen wichtigen Hafen, unterhält starken Handel, vornemlich mit Eisen, und beträchtliche Schiffarth nach Havanna. Einige Meilen von der Stadt ist der kleine Fluß Vidassoa, der Spanien von Frankreich trennt. Er ist wegen einer Insel berühmt, die vor dem Pycenaischen Frie-

10. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 542

1790 - Halle : Gebauer
Europa. i 4* ] 6) Portsmouth, an der See, eine »orkreffüche Fe- ^ung in England; eme große und volkreiche Stadt. Der die- sige Hafen ist der fast allgemeine Versammlungsort für t-ie Flotten. Bey der Stadt ist ern Castell. Aach die Schissswerste sind stark befestigt» Da die Gegend um diese Stadt überdies im Nothsall unter Wasser gesetzt werden kann, so halt man sie einigermaßen für unüberwindlich. Der Hafen ist sehr sicher. Am Eingänge desselben ist eine Kette, die aufgehoben und sogleich an beiden Seiten befestigt werden kann, um das Einlaufen einer jeden Seemacht zu verhindern. Eme andere Bequemlichkeit des Hafens ist die sichere und geräumige Rstede von Spühead, nicht wett von der Insel Ycigi)t (ashrj* Die Gcbvfsl- N'erste sind so weikläiifig, daß sie fast eme besondere Stadt ausmachen. Die oder das R.eperhaus ist 170 Fuß lang. Die größten Taue werden hier gemacht, und erfordern jedermal 100 Mann. Die Arbeit dabey ist so schwer, daß die Arbeiter nur 4 Stnndeii des Tags es dabey aus halten können. Außer dem hiesigen Seehosij. ita!, worinnen ge, wöhnlrch auf zooo Matrosen, Soldaten und Offwiere urited- halten werden, ist die königlicheacordomle vornemlich zu mer- ken, worin Kinder von Stande und Vermögen in See- und Kriegssachen unterrichtet werden. In dieser Gegend ist die Insel (Weit). Sie wird durch Berge in 2 Tbeile getheilt, und hat gutes Kornland und Fischereyen. Die Anzahl der Einwohner wird auf 25000 gerechnet. Von allen Seiten ist sie mit Felsen und Klippen, auch mit einigen Castellen befestigt. Die Hauptstadt daraus ist Lisewp^rc (Nmport), Ein großer Tbei! von Geisten und Weizen von der Insel wird stier verarbeitet, und in Mehl, Malz und Zwieback auswärts geschickt ; wiewol dieses seit ei- trigen Jahren sehr verhindert worden ist, seildenr die Negierung Mühlen und Oefen zum Seedienst anlegen lasten. Der vor- trehniste Hafen der Insel ist Sowes. Zu eben dieser Landschaft Hampshire werden auch die an den französischen Küsten liegenden Inseln Jersey ( Dscherseh), Gnernsey und Alderney oder Aurigny gerechnet. '7) s)S0r (Puhl), in Dorsershwe, hat nur 400 Hau- ser, aber mele angesehene Koufleute. Hier wird eine große Menge Makrelen gefangen; auch die größten und besten Austern werden hier gesunden. Die Anwohner treiben damit nach Lon-
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