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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 142

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 142 — c) gegenüber dem fast übermäßig hervortretenden Betonen des rein Nützlichen durch den Vater bewies Friedrich ein zartes, ästhetisches Empfinden. 2. Aus der den Absichten des Vaters zunächst völlig widersprechenden Charakterentwicklune des Thronfolgers: a) er wurde kein „tüchtiger Soldat“: durch seine Vorliebe für die Wissenschaften und Künste vernachlässigte er die militärischen Übungen, b) er wurde kein „sparsamer Hau sh alt er“: durch Geldverschwendung kam er ins Schulden machen, c) er wurde kein „guter Christ“: durch die abstoßende Art des Religionsunterrichtes und durch den Einfluß der französischen Aufklärungsliteratur wurde er ein Religionsspötter. 349. Warum stellte sich Friedrich Wilhelm I. den englischen Heiratsplänen entgegen? 1. Er fürchtete, daß der Kronprinz dem preußischen Staate entfremdet würde: nach der Heirat sollte nämlich Friedrich die Statthalterschaft über Hannover erhalten. 2. Er glaubte, sich dem Wunsche des Wiener Hofes fügen zu müssen: die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern war eine Nichte der Kaiserin. 350. Wie vollzog sich die allmähliche Aussöhnung zwischen Friedrich Wilhelm I. und dem Kronprinzen? 1. Friedrich waren der Wert ernster Arbeit und der Vorteil strenger Pflichterfüllung zum Bewußtsein gekommen: a) er bewies als jüngster Kriegs- und Domänenrat Interesse, Fleiß und Tüchtigkeit: er hatte einsehen gelernt, „wieviel Mühe es einem Bauern koste, soviel Groschen zusammenzubringen, als zu einem Taler gehören“, b) er zeigte N e i g u n g für den Heeresberuf: auf Fürbitte der Generale erfolgte seine Wiedereinstellung in das Offizierkorps. 2. Friedrich gab seinem Vater eine Probe ernsten Gehorsams: er verlobte sich nach dessen Wunsche mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern. 3. Friedrich Wilhelm schenkte ihm das in der Nähe seines Garnisonortes Neu-Ruppin gelegene Gut Rheinsberg: a) Friedrich fand Entschädigung für seine Leiden an den reinen, edlen Freuden der Freundschaft, der Wissenschaft und der Kunst.

2. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 40

1901 - Halle : Gesenius
— 40 — 2. Der siegreiche Regierungsanfang. Die beiden ersten schlesischen Kriege. Achtundzwanzig Jahre alt bestieg König Friedrich Ii. im Jahre 1740 den Thron. Bald nach seinem Vater starb der deutsche Kaiser und hinterließ nur eine Tochter, Maria Theresia. Diese bekam die österreichischen und ungarischen Länder, wozu auch Schlesien gehörte. Aber Friedrichs Vorfahren hatten Ansprüche auf Schlesien, und der König forderte es deshalb jetzt heraus. Da nun Maria Theresia die Provinz nicht gutwillig hergab, so rückte Friedrich mit einem Heere in Schlesien ein. Aber zwei Kriege mußte er führen (1740/42 und 1744/45), bis das Land ihm dauernd abgetreten wurde. Ein heiteres Stücklein aus dem zweiten schlesischen Kriege. Der Markgraf Karl von Brandenburg, ein General und Verwandter des Königs, stand einmal zu Anfang des Krieges mit seinem kleinen Heere von 10000 Mann in der Nähe von Jägerndorf. Zwischen ihm und dem Könige befanden sich die Österreicher. Wenn Friedrich diese besiegen wollte, mußte er unbedingt den Markgrafen zu sich heranziehen. Aber wie konnte er letzterem Nachricht geben? Da sandte er zu dem Husarenoberst von Zieten, er müßte dem Markgrafen den Befehl bringen und wenn auch nur ein einziger Husar durchkäme. Der Zieten war ein verwegener Mann; aber hier sträubte sich ihm säst das Haar. „Wenn auch nur ein einziger Husar durchkäme", wiederholte er bei sich. „Der Befehl muß vollzogen werden, aber wie?" Plötzlich fuhr ihm ein Gedanke durch den Sinn. Seine Husaren hatten erst vor kurzem zu ihren roten Jacken blaue, kurze Pelzmäntel bekommen und sahen den österreichischen Husaren ganz ähnlich. „Halt", dachte Zieten, „vielleicht kann ich den Feind täuschen!" Und still machte er sich mit seinem Regiment auf den gefährlichen Weg. Das Lager der Österreicher dehnte sich zwei Tagereisen weit aus. Es waren ihrer im ganzen 40000 Mann. Eben zogen feindliche Scharen dem Lager zu; Zieten schloß sich ihnen an. Sorglos ritten die Preußen hinter einem feindlichen Dragonerregimente drein, mitten durch das Lager. Unter den Preußen waren auch Ungarn, diese trabten voraus und grüßten die Feldwachen in ihrer Muttersprache recht freundlich. Kein Mensch von den Österreichern ahnte, daß Preußen mitten im Lager wären. Ein feindlicher Oberst ritt grüßend an Zieten heran und wünschte ihm guten Tag., „Nehmt ihn gefangen", rief Zieten seinen Husaren zu, „er ist ein Österreicher!" Der Oberst war starr vor Erstaunen. Aber die Husaren nahmen ihn in ihre Mitte, und er mußte den Zug als Gefangener mitmachen. Das Dragonerregiment schwenkte links ein; Zieten aber zog immer gerade aus. Endlich, beim nächsten Wachtposten erkannte man die kühnen Husaren. Sogleich wurde Lärm geschlagen. „Zieten, Zieten! Preußen!" hieß es im Lager. Nachdem sich die Österreicher vom ersten Schrecken erholt hatten, waren sie schnell hinterdrein. Aber sie konnten den flinken

3. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 2

1901 - Halle : Gesenius
klettern, laufen, exerzieren, schwimmen, rudern, reiten, kurz alles thun, was nötig ist, damit der Körper gesund bleibt und stark wird. So ist es denn auch gekommen, daß Prinz Wilhelm nicht das schwächliche Kind blieb, das er zuerst war. Als er zehn Jahre alt war, machte ihn sein Großvater, der alte Kaiser und König Wilhelm, zum Offizier. Es ist das immer so üblich gewesen, auch bei den früheren Königen. Nun lernte und übte der Prinz auch bei einem höheren militärischen Erzieher. Das Lernen aber thut es nicht allein beim Menschen. Wenn er brauchbar werden soll, dann muß alles Lernen dahin wirken, daß er weiß, wie er später in seinem Leben handeln und sich recht gegen Gott und seine Nebenmenschen verhalten soll. Er soll nur thun, was recht und was wahr, was gut und was schön ist. Erst wenn er das versteht, dann ist er tüchtig und so wie er sein soll. Das kann man nicht alles in der Schule lernen; das muß man durch Nachdenken und durch den Umgang sich aneignen. Deshalb hat der Vater des Kaisers immer auf zweierlei gehalten. Prinz Wilhelm mußte stets überlegen und nachdenken, ehe er etwas that. Und dann gab man ihm Spielgefährten, mit denen er umging. Dabei lernte er, wie sich ein Mensch schon als Kind gegen die anderen Menschen Verhalten muß Die Spielgefährten waren aber nicht etwa lauter Prinzen; o nein! Prinz Wilhelm lernte auch Bürgers- und Bauernkinder kennen, die nicht so vornehm wie er waren, aber auch brave, kleine Menschen, mit und von denen er manches lernen konnte, wie sie von ihm. So ist er auch vor dem schlimmen Hochmnte bewahrt worden. Wiederholen nach einzelnen Kernfragen. Erzähle! Überschrift: Unser Kaiser als Kind. 2. Als Prinz Wilhelm fünfzehn Jahre alt war, wurde er konfirmiert. Im Konfirmationsunterrichte ist er stets sehr aufmerksam und ernst gewesen, und er hat es seitdem oft bekannt, daß er Gott und Christus von Herzen lieb habe und ihren Geboten gehorchen wolle. Nach jener Zeit verließ er Berlin und ging auf das Gymnasium nach Kassel. Denn sein Vater, der Kronprinz, wünschte, daß er jetzt mit anderen jungen Leuten zusammen erzogen werden sollte. In Kassel lernte der Prinz wie seine Mitschüler gehorchen, und das war gut; denn wer nicht gehorchen gelernt hat, der weiß später nicht zu befehlen. Hier in Kassel wurde er zwar, wie es ihm als Prinz gebührte, mit Achtung behandelt; im übrigen aber galt er nicht mehr, als alle anderen und mußte mit diesen eifrig lernen. Drei Jahre blieb er hier; dann kam er mit achtzehn Jahren ans die Universität Bonn und wurde Student bis zum zwanzigsten Jahre. Ebenso eifrig wie in Berlin und Kassel war er auch hier. Und neben dem Studieren wurden die

4. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 151

1901 - Halle : Gesenius
— 151 — einmal alle Sorgen und Lasten der Arbeit beiseite setzen konnte, um sich in dem schönen Garten zu ergehen. Die Luft war so rein, die Vöglein sangen so schön, die Leute waren so höflich und ehrerbietig; am liebsten aber war es dem Könige, allein zu seiu mit seinem Kinde. Da stört ihn plötzlich etwas. Ein zudringlicher Knabe. Der König, der wohl so etwas schon gewöhnt ist, achtet gar nicht auf ihn; vielleicht war er gerade in ein interessantes Gespräch mit seiner Tochter vertieft. Da erhebt der Kleine seine Stimme. Was will er? Eine seiner Börsen verkaufen. Nun denkt der König, der ja ein sparsamer Herr war, er brauche keine Börse und weist den Knaben ab. Da bricht dieser in die Klage aus: „Ach, dann haben wir heute Mittag nichts zu essen!" Nun wird der König stutzig. Mit einem Male sieht er einen großen Unterschied zwischen sich selbst und dem armen Kinde. Er ist froh, glücklich; auf ihn wartet nach dem Spaziergange ein gutes Mittagessen. Tag für Tag setzt er sich an den Tisch, ohne daß er für diesen Tisch zu sorgen braucht. Und dieses arme Kind ? Es muß erst umher lausen und ein paar Groschen verdienen, ehe es und seine Angehörigen daran denken können, ein ärmliches Mittagsmahl zu bereiten. Und Tag für Tag mußte es das thun. Das greift dem Könige ans Herz. Nun erfüllt er nicht nur des Kindes Begehr, sondern kaust diesem noch mehr ab als es verlangte und bezahlt ihm überdies säst das Zehnfache des Preises. 6. Zusammenfassung. Überschrift: Die reiche Gewährung der Bitte des kleinen Börsenhändlers. Ob es damit wohl genug war, oder ob der König noch mehr gethan hat. Der König hat jedenfalls darüber nachgedacht, was wohl der kleine Verkäufer mit dem Gelde anfangen würde. Vielleicht hat er ihm nachgeforscht. Denkt an den Kronprinzen (Kaiser Friedrich) in Karlsbad! Nun, wir wollen sehen, ob es so rasch ging. Ii. Stufe. b. Als nun der Knabe das Geld sah, sagte er ängstlich: „Ach, lieber, gnädiger Herr Lieutenant, geben Sie mir lieber Groschen, ich habe weiter kein Geld und kann nicht herausgeben." Dabei schaute er den König so unschuldsvoll an, daß dieser ganz gerührt wurde. „Wo wohnst Du denn, .Kleiner" fragte er. Da hörte er denn, daß der Knabe nur noch eine Mutter hätte und daß diese mit noch fünf kleinen Kindern in einem Dachstübchen wohnte. Der Vater, sagte der Bnbe, wäre seit einiger Zeit tot; er sei Feldwebel gewesen. Nun stricke die Mutter Börsen und er verkaufe sie. „Nun", antwortete der König, „so geh’ heim, bring' der Mutter

5. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 195

1901 - Halle : Gesenius
— 195 — d. Der König ritt noch spät am Abend nach der Schlacht nach dem Orte Lissa, um die Besetzung der Straße nach Breslau anzuordnen. Nur wenige Begleiter waren mit ihm; aber in Lissa wimmelte es von flüchtenden Österreichern. In den dunklen Straßen schoß man auf den König, und die Offiziere um ihn schossen wieder. Das gab noch mehr Schrecken und Durcheinander. Die Offiziere warnten den König; er aber führte sie geradeswegs in das Schloß zit Lissa. Eine große Anzahl österreichischer Offiziere kam ihm mit Lichtern entgegen; leicht hätten sie ihn gefangen nehmen können. Er aber that, als hätte er die ganze Armee hinter sich. „Guten Abend, meine Herren", sagte er. „Sie haben mich wohl nicht hier erwartet. Kann man denn hier noch unterkommen?" Die Offiziere waren so betroffen, daß sie ihm die Treppe hinauf leuchteten. Im Saale ließ er sich die Offiziere vorstellen und sprach so lange mit ihnen, bis endlich die Preußen, voran die Reiter von Seydlitz, herankamen und die Österreicher wirklich gefangen nahmen. e. Die Feinde verloren auf der Flucht uoch 20 000 Gefangene; Breslau wurde zurückerobert, und am Ende des Jahres war kein Österreicher mehr in Schlesien. Erläuterungen. Berliner Wachtparade = die Wache vor dem königlichen Schlosse, soviel wie kleine Schar. — Wachtfeuer — Feuer, die des Abends im Lager angezündet werden. — Krückstock; Friedrich hatte überall einen solchen bei sich. — Aussetzen = sich in Gefahr begeben. — Adjutant = Offizier, der den Generalen die Befehle des Königs bringt. — Wiedergabe nach Konzentrationsfragen. Vertiefung. Von Roßbach nach Schlesien ist ein weiter Weg. Denkt an die Beschwerden des Marsches! Worin sie bestanden. Weshalb sie aber erduldet werden mußten. Warnm die Feinde Friedrichs Heer verspotteten. Ob sie ein Recht dazu hatten. Warum nicht? Warum der König die Schlacht wagen mußte. Warum sonst alles verloren war. Was heißt: Denken Sie, daß Sie Preußen sind? Beweisen Sie sich des Namens würdig? Sollte jemand gezwungen werden, zu kämpfen? Warum nicht? Welchen Eindruck die Rede machte. Welchem Beispiele alle folgen wollten. Warum es nötig war, daß der König feine Generale also anredete. Wozn er fest entschlossen war. Was mag der König wohl gedacht haben, als er am Morgen hinaus-ritt? Was Ziethen? Weshalb der König sich heute mehr aussetzen mußte als sonst. Was er deshalb befiehlt. Warum er den Offizier und die Hufareu verlangt. Was achtet er trotzdem nicht hoch? Warum aber der Öffizier so verfahren soll. Was wird dann ruhig weiter gehen? Und was folgt zuletzt? 13*

6. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 170

1901 - Halle : Gesenius
- 170 — thun müssen, um ihm das Leben leicht zu machen, zumal da mau wußte, daß der König bald sterben mußte. Aber als die Krankheit schlimmer wurde, da kümmerten sich die, die soviel Wohlthaten von ihm genossen hatten, kaum mehr um ihn. Sogar seine Kammerdiener verließen ihn. Einsam ist der arme König endlich gestorben; man hatte noch nicht einmal dem Kronprinzen Nachricht davon gegeben, als es mit seinem Vater, schneller als man dachte, zu Ende ging. Wiedergabe nach Konzentrationsfragen. Zusammenfassung. Überschrift: Wie König Friedrich Wilhelm Ii. lebte und starb. Betrachtung. Der König verlor die Lust am Kriege mit Frankreich. Warum? Warum ihm das nicht zu verübeln war. Was an seinem Leben zu Berlin auszusetzen ist. Warum es nicht erlaubt ist, den Staatsschatz zu solchen Zwecken zu verwenden. Worin denn die Verschwendung eigentlich besteht. Dadurch hat König Friedrich Wilhelm Ii. wieder verdorben, was er am Anfange seiner Regierung gut gemacht hatte. Er hat auch zuletzt die Zölle wieder eingeführt. Denkt nach, was daraus entstanden sein wird. Wenn nun das Volk sich von ihm abwandte, so hätte man denken sollen, seine Günstlinge hätten bei ihm ausgehalten. Das war aber nur bei wenigen der Fall. Die schlechten Menschen, die sich an den König angedrängt hatten, sie hatten ja ihren Zweck erreicht, ihre Taschen gefüllt, Ehren geerntet. Nun, als sie den Tod des Königs kommen sahen, zogen sie sich zurück und ließen ihren sterbenden Gebieter allein. So geht es: Undank ist der Welt Lohn. Das hatte der immer gutmütige Herr gewiß nicht verdient. Zusammenfassung. Wiedergabe. Iii. Stufe. a. Vergleich der Regierung König Friedrich Wilhelms Ii. mit der seines Sohnes, König Friedrich Wilhelms Iii. Vergleich des Lebens beider. Urteil über den König und über den Kronprinzen. Urteil über das Leben am Hofe und über die Günstlinge. 11: Ää» } ^drich Wnh-.ms Ii. b. Historisches Ausgesondertes. Anfang der Regierung des Königs 1786. Aufhebung und Wiedereinführung der Zölle. Feldzug gegen Frankreich:

7. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 22

1901 - Halle : Gesenius
— 22 — führte der Kronprinz auch einmal selbst die Regierung für seinen kranken Vater, und damals merkten die Leute, daß aus ihm wirklich das werden würde, was sein Name sagt, nämlich ein Friedrich, das heißt ein Friedefürst. Kaum einer wie er kannte sein Volk und wußte, was ihm not that, kaum einer wußte auch so die rechten Mittel, ihm zu helfen, wie der Kronprinz. Alles hatte ihn gern, und alle wünschten ihm ein langes Leben und eine glückliche Regierung für die Zukunft. Da wurde er plötzlich krank, immer kränker —; endlich hörte man, daß er unheilbar krank wäre. Und nun starb sein Vater, der alte Kaiser! und statt eines starken und tüchtigen Mannes, stieg ein müber, totkranker auf den Kaiserthron. Wiedergabe. Überschrift. Wie Kronprinz Friedrich Wilhelm sich als Friedefürst bewährte. Hauptzusammenfassung nach den vier Überschriften. Kurze Totalwiebergabe. Besprechung (Vertiefung). Es ist eigentümlich, wie manchmal schon bei Kinbern sich der künftige Beruf anzeigt. Der kleine Prinz Friedrich Wilhelm zeigte schon frühe Neiguug zum Solbateu; es war, als ob es ihm schon in der Wiege be-schieben gewesen wäre, herein st ein großer Felbherr zu werben. Und es war sehr gut, daß er eine solch tüchtige militärische Erziehung erhielt; beim sonst würde er wohl nicht imstanbe gewesen fein, die Österreicher und Franzosen zu besiegen. Die einfache solbatische Weise gewöhnte ihn auch sonst an ein einfaches Leben und bewahrte ihn vor zu großem Aufwanbe. Allein wenn es bei biefer Erziehung allein geblieben wäre, so würde der Prinz wohl ein rauher Kriegsmann geworben sein. Das verhinberte aber der gute Einfluß der Mutter, die ihm Lust und Liebe für Wissenschaft und Kunst beizubringen wußte. So wurde er zum vollenbeten Menschen. Seht, ba können wir wieber sehen, wie vorteilhaft es ist, wenn Vater und Mutter sich bei der Erziehung ihrer Kinder gegenseitig unterstützen und ergänzen. Die körperliche und die wissenschaftliche Ansbilbnng empfingen aber noch eine Zugabe baburch, daß der Prinz ein Hanbwerk lernte. Hierburch würden einesteils die Hand und das Auge geübt und eine gewisse Geschicklichkeit erzielt. Anbernteils aber empfing auch der Prinz Achtung vorher Arbeit. Er sah und erfuhr es selbst, daß ein jeder Beruf erlernt werben muß, daß heutzutage niemanb vorwärts kommt, der nicht etwas Tüchtiges leisten kann, und daß jeber achtbar ist, wenn er bieg thut, mag er Fürst ober Taglöhner sein. So war die Arbeit im Elternhause vollenbet, und nun begann sie draußen in der Fremde. Der junge Fürstensohn mußte sich auf seinen

8. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 73

1901 - Halle : Gesenius
— 73 — spräche) — der das Geschäft der Aushebung und Musterung der Rekruten zu leiten hat. Halberstadt, eine Stadt in der Provinz Sachsen. (Zeigen.) Erzähle! (Die Kinder geben die Antwort des Königs frei wieder.) Überschrift: Des Königs Dank. Zusammenfassung und Erzählung des Ganzen. Iii. Stufe. Klarlegung der ethischen Verhältnisse. Wer gefällt euch in der Geschichte? 1. Der Lieutenant. Warum? Trotz seiner schweren Verwundung vergißt er nicht die Freude darüber, daß die deutsche Armee den Sieg errungen hat. In seinem Schmerze denkt er-an seinen geliebten König und sinnt nach, wie er ihm, der doch in der wilden Schlacht auch viel auszuhalten hatte, eine Freude bereiten kann. Er schickt ihm das Beste und Schönste, was er zur Hand hat, eine Rose. 2. Der König. Warum? Er weiß zu schätzen, was der Lieutenant gethan hat. All seine Schmerzen zu vergessen und mit so großer Liebe seines Königs zu denken, ihm das Beste und Schönste, was er besitzt zu schenken, das will viel heißen. Der Augenblick hat sich dem Könige tief eingeprägt. Obschon ihm so vielerlei, wie inan zu sagen pflegt, „durch den Kopf ging", hat er den Offizier doch nicht vergessen und ihm endlich jeinen Dank so schön ausgedrückt wie es besser nicht geschehen konnte. Weshalb hat denn wohl der Lieutenant die Rose geschickt? Weil er sich freute, daß der König mit Gottes Hilfe den Feind geschlagen hatte und hoffte, daß er ihn auch ferner schlagen würde. Weshalb hat der König dem Offizier so reichlich gedankt? Weil er dankbar erkannt hatte, daß der Lieutenant erfreut darüber war, daß er mit Gottes Hilfe gesiegt hatte. Verknüpfung des Thatsächlichen. (Schlachten bei Metz.) Und diese Begegnung fand aus dem furchtbaren Schlachtfelde vor Metz statt. Drei Tage, am 14., 16. und 18. August 1870, kämpften hier die Heere der Deutschen und der Franzosen gegeneinander. Der Marschall Bazaine mit der französischen Rheinarmee wollte sich rückwärts mit dem Marschall Mae-Mahon und der französischen Südarmee vereinigen, und dauu wollten beide über die Deutschen herfallen. Das mußte verhindert werden. Deshalb griffen die Deutschen den Marfchall am 14. an, um ihn festzuhalten. Am 16. warfen sie sich auf feinen Rückzugsweg und drängten ihn zurück. Am 18. zwangen sie ihn ganz in die Festung Metz hinein und schlossen ihn dort ein. Die blutigste Schlacht war die dritte, bei Gravelotte. Anzeichnung von Metz und der Bewegung beider Heere an der Tafel in kurzen Strichen.

9. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 222

1901 - Halle : Gesenius
— 222 — zugekommen; aber überall, wo der König sonst zusah, da war alles in Ordnung und ging wie am Schnürchen. Und überall, wohin wir kamen, blieben die Leute stehen, einzeln und in Haufen, und riefen: „Hoch. Vater Fritz!" Da hat er sich denn wieder gefreut, und er dankte allen und nahm vor jedem, der ihn grüßte, den Hut ab. Doch als wir von der beschwerlichen Reise zurückkamen, war er ganz krank. Liebe Eltern, betet mit mir zum lieben Gott, daß er uns unseren guten und gerechten König Fritz noch lange erhalte. Euer unterthäniger Sohn August. Erläuterungen. Erzähle von des Königs Reise! Betrachtung. Warum der König überall selbst zusehen wollte. Weise nach, daß das das Richtige war! Was heißt: — „sonst werden meine Minister Könige?" — Was: — „sonst werden meine Generale Tyrannen?" Weshalb der König kein Unwetter scheute. Wenn der König selbst in die Fabriken ging und sich nach dem Stande der Arbeiten erkundigte, welche Zwecke hatte das? Welche Folgen? Welchen Nutzen für die Arbeiter? Warum wohl der König die Kassen visitierte. Was das zur Folge hatte. Warum er sich selbst die Bittschriften überreichen ließ. Was er daheim wohl damit gethan hat. Was denn wohl darin gestanden hat. Wie er dann verfuhr. Ob er recht daran that, den Richter gleich zu bestrafen. Warum das? Was das im Volke zur Folge hatte. Zusammenfassung. 4. Wie der alte Fritz starb. I. Stufe. Endlich ging das Leben des großen Friedrich zu Ende. Ihr könnt Euch vielleicht schon denken, wodurch seine Krankheit verschlimmert wurde. Denkt an den Brief des Kammerdieners! (Erkältung beim Manöver.) Und noch etwas? (Schwer verdauliche Speisen.) Ja, so ist es. Hört den letzten Brief des Kammerdieners! Ii. Stufe. Liebe Eltern; Trauer über Trauer! — unser großer und guter König ist tot; man kann es kaum fassen, aber es ist so. Und. liebe Eltern, in meinen Armen ist er gestorben! Wie ich's geahnt hatte, so kam's. Bei der Breslauer Parade hat er sich's geholt; seitdem wurde er kränker und kränker. Und das leidige Pastetenessen! Erst glaubten wir, es wäre nur ein ärgerer Anfall der

10. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 249

1901 - Halle : Gesenius
— 249 — a. Wer hat etwas zu fragen? — Was heißt Schulze? (= Schultheis;, Bürgermeister des Dorfes.) — Visitation? (— Besuch, um etwas nachzusehen.) — Censuren? (— Zeugnisse, die die Schüler erholten.) b. Der Lehrer fragt: Majestät? (So redet man den König und den Kaiser au.) — Was heißt, der Lehrer bringt die heilige Schrift den Kindern bei? (Er lehrt sie Biblische Geschichte, Sprüche u. a.) Jetzt erzähle! Vertiesuug. Nachdem die Schule gehalten ist, spielt die Schuljugend auf dem Kirchplatze; der Lehrer aber arbeitet im Garten. Daraus sehen wir, daß er ein fleißiger Mann war. Er nimmt die Gießkanne zur Hand und tränkt seine durstigen Pflanzen. So geht es; wenn auch die Jugend frei hat, Eltern und Lehrer müssen sich immer plagen. Da hört der Lehrer, daß der König komme. Obschon er nun weiß, daß er seine Schuldigkeit gethan hat, bekommt er doch einen Schrecken. Vielleicht hat er daran gedacht, daß er seine Schüler nicht zusammen bekommen würde, auch daran, daß sie erschrocken sein könnten und nicht so antworteten, wie er und der König es wünschten. Der König beruhigt ihn gutmütig, und um seinen Schrecken zu beseitigen, fragt er ihn aller- hand freundlich. Dann aber geht gleich das Nachsehen los. Zuerst das Äußere. Wie alles aussieht, ob alles gut imstande, ordentlich, reinlich ist. In einer Schule muß man auf den ersten Blick sehen, wie es in ihr zugeht. (Keine Schmutz- und Tintenflecken, keine Schnitzelei an den Bänken, kein Papier aus der Erde.) Dann die Hefte. Wie das Heft, so der Schüler! Zuletzt die Zeugnisse. Alles gefiel. Und die Jungen gefielen dem Könige auch. stramme Bauernbuben waren es, und Furcht hatten sie keine. Und das war recht. Weshalb auch! — Mädchen waren nicht dabei; damals lernten meist nur die Buben in den Schulen. Und die auch nicht so übermäßig viel, wie wir wissen. Aber doch mehr als früher. Was? Zusammenfassung und Wiedergabe. Überschrift: Wie der König die Schule im Äußeren prüft. Ii. Stufe. d. Wendroth war in ziemlich großer Unruhe. „Worin befehlen Majestät, daß ich prüfen soll?" fragte er. „Worin Er will, aber das Nützliche zuerst," war des Königs Antwort. „Also dann — biblische Geschichte?" meinte der Lehrer. „Gut," sagte der König. Das Examen ging vor sich; die Buben bestanden gut. Ebenso ging's mit dem Lesen; die Schüler waren ordentlich auf dem Posten. Beifällig nickte der König. Wendroth wurde wieder mutig.
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